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Skript Unternehmensführung 1

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Ernte dem Boden entzogen und in Form von Ernteprodukten vom Schlag abgefahren<br />

wurden, ab einer bestimmten, kritischen Untergrenze (sog. Versorgungsstufe) dem Boden<br />

in einer umweltverträglichen Form wieder über organische und/oder mineralischen Düngemitteln<br />

zurückgeführt werden müssen. Ansonsten wird Raubbau auf Kosten der kommenden<br />

Generationen betrieben!<br />

Zurück zum anfänglichen Grundgedanken: Um auf ertragsbegrenzende Faktoren ggf. mit<br />

der Erhöhung oder Reduktion des Betriebsmitteleinsatzes innerhalb eines Schlages reagieren<br />

zu können, bedarf es eines „zonalen Managementansatzes mit drei strategischen<br />

Handlungsanweisungen:<br />

1. Zonale Limitanten erkennen:<br />

Abgesehen von den Küstenregionen ist in den Neuen Bundesländern während der<br />

Hauptwachstumsphase von einer deutlichen negativen klimatischen Wasserbilanz (-150<br />

bis –300 mm) auszugehen. Dadurch ist zunächst einmal die Ertragsfähigkeit innerhalb<br />

eines Schlages im Wesentlichen durch die betreffende Bodenart und die Mächtigkeit der<br />

Auflage weitgehend vorbestimmt. Ggf. überlagert bzw. verzerrt wird diese natürliche Ertragsbegrenzung<br />

durch eine ackerbaulich hervorgerufene Ertragsbegrenzung in Form<br />

mangelnder Grunddüngerversorgung. Unterabhängige Untersuchungen in Sachsen-<br />

Anhalt und auch in den benachbarten Bundesländern Sachsen und Thüringen haben<br />

nachgewiesen, dass die Versorgung unserer Böden vor allem mit P und K in den letzten<br />

Jahren einen gefährlichen und besorgniserregenden Trend in Richtung Unterversorgung<br />

aufweist.<br />

Für eine erste Sichtbarmachung von Wachstumslimitanten innerhalb eines Schlages hat<br />

sich für die landwirtschaftliche Praxis u. a. die dynamische Aufbereitung von Satellitenbildern<br />

als eine effiziente und kostengünstige Informationstechnologie erwiesen.<br />

2. Zonale Limitanten bestimmen<br />

Klarheit über die Wirksamkeit von Limitanten in ausgewiesenen Zonen können derzeit nur<br />

die klassischen nasschemischen Analysen geben. Bevor über teilschlagspezifische Düngungsvarianten<br />

befunden werden kann, ist eine Bodenbeprobung zur Erfassung des Versorgungszustandes<br />

einzelner Managementzonen unbedingt anzuraten.<br />

Zu bedenken ist die Reihenfolge, in der man Limitanten angeht: Man kann nur mit dem<br />

Kopf schütteln, wenn in der Praxis eine Variation der N-Düngung durchgeführt wird, ohne<br />

überhaupt geprüft zu haben, ob nicht Grunddüngerdefizite bereits die Wirksamkeit der N-<br />

Düngung begrenzen. Aber solange die Entscheidungsträger auf vielen Betrieben bei der<br />

Bodenbeprobung nicht auf die einzufordernde Qualität achten, sondern diese nur als eine<br />

möglichst billig zu erledigende bürokratische Auflage betrachten, werden wertvolle Optimierungspotentiale<br />

verschenkt. Eine Beprobung, die ohne Vorinformationen und GPS<br />

vorgenommen wird und Einstiche aus unterschiedlichen Zonen vermischt, ist weitgehend<br />

unbrauchbar.<br />

3. Auf zonale Limitanten reagieren<br />

Während bis vor wenigen Jahren nur Großbetrieben und Lohnunternehmer sich kapitalintensive<br />

Applikationstechniken „Made in USA“ leisten konnten, stehen heute preisgünstige<br />

Alternativen zur Auswahl, die mit den technischen Möglichkeiten vorhandener Schlepper<br />

und Applikationsgeräte in Verbindung mit preiswerten Navigationssystemen (PDA’s) eine<br />

kostengünstige teilschlagspezifische Ausbringung von Betriebsmitteln ermöglichen.<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 50

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