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Skript Unternehmensführung 1

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Bei den Hygienemaßnahmen zählen zu den entscheidungsrelevanten Kosten (Grenzkosten)<br />

die mit dem Verzicht auf bestimmte Pflanzensorten bzw. Fruchtfolgen einhergehenden<br />

Nutzungskosten (entgangene Deckungsbeiträge) sowie ggf. die Mehrkosten, die aus<br />

der besonderen Produktionstechnik inkl. aller damit einhergehenden Nutzungskosten für<br />

Arbeit und Maschinen resultieren.<br />

Die Grenzkosten physikalisch-mechanischer Verfahren resultieren aus den variablen Maschinenkosten<br />

für Schlepper und Geräte, ggf. den anteilmäßigen Abschreibungen für<br />

neuanzuschaffende Spezialmaschinen, der Energie für Bekämpfung (z. B. Abflammen)<br />

sowie den oft nicht unerheblichen Opportunitätskosten für Arbeit, Maschinen und Kapital.<br />

Zu den Grenzkosten chemischer Pflanzenschutzverfahren zählen neben den Mittelkosten<br />

im Wesentlichen die variablen Maschinenkosten der Ausbringung, eventuell anfallende<br />

Opportunitätskosten für Arbeit und Maschinen und wie bei der Düngung ggf. zusätzliche<br />

Ernte- bzw. Transportkosten infolge höherer Erträge.<br />

Die moneträren Grenzleistungen von Pflanzenschutzmaßnahmen resultieren grundsätzlich<br />

aus folgenden Komponenten:<br />

+ Monetärer Wert der verhinderten Ertragsausfälle<br />

+ Monetärer Wert der verhinderten Qualitätsabschläge<br />

+ Reduzierte Erntekosten (Trockung, etc. incl. Nutzungskosten)<br />

Bei chemischen bzw. gentechnischen Bekämpfungsverfahren ergibt sich ggf. darüber hinaus<br />

noch folgende Zusatzleistung:<br />

+ Steigerung des Gesamt-DB durch engere Fruchtfolgen (vgl. Stoppelweizen)<br />

Anhaltswerte für die zu erwartenden Ertrags- bzw. Qualitätsverluste in Abhängigkeit von<br />

dem Befallsproblem (Schadschwellen) und -grad sind in zahlreichen Literaturquellen zu<br />

finden ebenso die Wirkungs-Beziehungen. Mit Hilfe von Informationssystemen in Form<br />

externer Datenbanken, in die man sich per Internet einloggen kann, ist es heute möglich,<br />

relativ schnell und zuverlässig die entsprechenden Informationen zu bekommen. Ggf. liefen<br />

diese Informationssysteme sogar Entscheidungen (vgl. LIZ-System für die Auswahl<br />

von ZKR-Herbiziden).<br />

Bei chemischen Verfahren ergibt sich ein komplexes Entscheidungsproblem in der optimalen<br />

Auswahl der Mittel und ihrer Dosierung sowie der Bestimmung des optimalen Anwendungszeitpunktes.<br />

Bezüglich der Dosierung gilt bei der Insekten-, Pilz und Unkraut-/Ungrasbekämpfung mit<br />

Nachauflaufherbiziden sehr häufig der Grundsatz, dass mit zunehmendem Entwicklungsstadium<br />

der Schaderreger die Dosis erhöht werden muss, um eine ausreichende Wirkung<br />

zu gewährleisten.<br />

Darüber hinaus wirken die Aktivsubstanzen einzelner Produkte unterschiedlich auf die<br />

einzelnen Bekämpfungsobjekte und ihre Entwicklungsstadien. Wir wollen dies am Beispiel<br />

des Herbizideinsatzes exemplarisch aufzeigen.<br />

Zunächst gilt es die für einen Schlag optimale Wirkstoffmischung aus der Vielzahl der angebotenen<br />

Präparate herauszufinden. Dabei muss zunächst entscheiden werden, ob ein<br />

Vorauflauf- bzw. Vorsaatverfahren oder eine Nachauflaufbekämpfung gewählt wird. Dazu<br />

müssten eigentlich für jeden Schlag historische und aktuelle Bonituren vorliegen, die die<br />

Basis für eine individuell geeignete kostenminimale Mittelauswahl bzw. -mischung darstellen.<br />

In der Praxis ergibt sich allerdings das Problem, dass die Kosten der Bonitur infolge<br />

hoher Opportunitätskosten für die erforderliche Arbeit - Unkrautbonituren sind relativ ar-<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 40

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