Skript Unternehmensführung 1
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stellt die Gewinnung der Vergleichsdaten der anderen Unternehmen dar, da die benötigten<br />
Kenntnisse von Konkurrenten oftmals gar nicht oder nur unvollständig gewonnen<br />
werden können.<br />
2. Management des bio-ökonomischen Subsystems „Produktion“<br />
Im Managementbereich Produktion werden sehr viele operative Entscheidungen zur Prozessgestaltung<br />
bzw. –optimierung getroffen. Dazu zählen u.a. Intensitätsentscheidungen,<br />
Überlegungen zur Minimalkostenkombination, Aspekte der Nachhaltigkeit (Resistenz u.<br />
ä.).<br />
Weiterhin sind wesentliche Managementaufgaben darin zu sehen, die Durchführung getroffener<br />
Entscheidungen zu organisieren und den Prozessablauf zu kontrollieren. Gerade<br />
in größeren Betrieben gehören hierzu die tägliche Einsatzplanung der Arbeitskräfte bzw.<br />
Maschinen und die dabei zu lösenden Führungsaufgaben.<br />
Sowohl in der Tier- als auch in der Pflanzenproduktion spielt die Einhaltung gewisser<br />
Terminvorgaben eine immer größere Rolle (Time is Money). Da in modernen Agrarunternehmen<br />
die Personal- und Maschinenkapazitäten schon fast „ausgereizt“ sind, stelle Jahre<br />
mit ungünstigem und unerwartet extremen Witterungsverlauf die Produktionsmanager<br />
vor beachtliche Probleme, termingebundene Arbeiten zeitlich einzuhalten.<br />
2.1 Potentiale zur Prozessoptimierung in der Pflanzenproduktion<br />
Im Vordergrund der Überlegungen zur Prozessoptimierung steht das biologischteschnische<br />
System Kulturpflanze, das im Prozess der Bestandsführung mit den Inputgrößen<br />
Saatgut, Dünger, PSM und ggf. Wasser (Bewässerung) in Verbindung mit unterschiedlichen<br />
Kombinationen von Arbeit und Maschinenkapital im Hinblick auf die Unternehmensziele<br />
versorgt werden muss. Unternehmensentscheidungen im diesem Rahmen<br />
betreffen grundsätzlich Bereiche der optimalen speziellen Intensität sowie die kostenminimale<br />
Kombination von Produktionsfaktoren. Dazu müssen die funktionalen Beziehungen<br />
einzelner Inputgrößen zum Output in Form statischer Produktionen, sowie die funktionalen<br />
Beziehungen der Inputs zueinander in Form von Substitutionsfunktionen bekannt sein.<br />
Darüber hinaus müssen Vorstellungen über die Beeinflussbarkeit von Wachstumsprozessen<br />
zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Form von dynamischen Produktionsfunktionen<br />
(Wachstumskurven) vorliegen.<br />
2.1.1 Im Bereich des Pflanzenschutzes<br />
Mit Pflanzenschutzmaßnahmen kann ein Agrarunternehmen mehrere Ziele verfolgen:<br />
Ausschöpfung des genetischen Ertragspotentials<br />
Reduktion der Ertragsvarianz<br />
Lockerung der biologischen Fruchtfolgegrenzen<br />
Senkung der Produktionskosten<br />
Einteilen lassen sich Pflanzenschutzmaßnahmen (vgl. Abb. 10) in den nachfolgenden Entscheidungsbaum.<br />
<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 38