Skript Unternehmensführung 1
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Das praktische Problem einer „sauberen“ Gruppierung besteht in der Tatsache, dass mit<br />
zunehmender Filterung bzw. Homogenisierung die Anzahl der verfügbaren Vergleichsunternehmen<br />
überproportional abnimmt. Wenn die verbleibenden Gruppen zahlenmäßig zu<br />
klein werden (N < 20), ist ihre Aussagefähigkeit auch stark eingeschränkt. In der Praxis<br />
geht man dieses Problem meist recht pragmatisch an, indem man sich auf weitgehende<br />
Ähnlichkeiten der wesentlichen Merkmale beschränkt und dabei den Anspruch auf „absolute“<br />
Vergleichbarkeit aufgibt.<br />
Schließlich führt eine zu starke Homogenisierung der Gruppen ggf. dazu, dass keine Unterschiede<br />
mehr zum Vergleichsobjekt bestehen und sich damit keine „Schwachstellen“<br />
ergeben. Ist dagegen die Zahl der nicht vergleichbaren Gruppierungsmerkmale zu groß,<br />
so ist das Auffinden der Merkmale, die den Unterschied ausmachen und ggf. Ansatzpunkte<br />
für eine Verbesserung sind, schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Es gilt daher in der<br />
Praxis einen akzeptablen Kompromiss zwischen diesen beiden Extrema bei der Bildung<br />
von Vergleichsgruppen zu finden.<br />
1.6.2 Horizontale Betriebsvergleiche<br />
Derartige komparative Analysen beruhen auf den Vergleichen von Kennzahlen desselben<br />
Wirtschaftsjahres. Dabei ist der Vergleich von Betriebsgruppen ebenso möglich, wie die<br />
Gegenüberstellung einzelner Agrarbetriebe mit einer bzw. mehreren Betriebsgruppen.<br />
Das in Tabelle 2 aufgezeigte Beispiel ist ein Gruppenvergleich innerhalb eines Schweineerzeugerringes.<br />
Tabelle 2: Beispiel eines horizontalen Betriebsvergleiches zwischen Gruppen<br />
WJ 2011/12<br />
alle Betriebe<br />
Gruppierungskriterium ist hier eine Rentabilitätsgröße, vgl. direktkostenfreie Leistung/m 2<br />
Stallfäche. Mit diesem Erfolgsmaßstab wird die Verwertung eines knappen Faktors, näm-<br />
<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 33