24.03.2014 Aufrufe

Skript Unternehmensführung 1

Skript Unternehmensführung 1

Skript Unternehmensführung 1

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der einzelbetriebliche Vergleich ist in der Regel ein Zeitvergleich, der Kennzahlen eines<br />

Unternehmens über eine Zeitreihe „vertikal“ vergleicht oder Soll- und Ist-Daten gegenüberstellt.<br />

Mehrbetriebliche Vergleiche sind in der Regel Konkurrenzvergleiche, die sowohl horizontal<br />

und vertikal durchgeführt werden können. Dabei ist der Vergleich eines Einzelbetriebes<br />

mit Gruppen oder auch der Vergleich einzelner Gruppen untereinander denkbar.<br />

Selten findet man Vergleiche, in denen Einzelbetriebe horizontal miteinander verglichen<br />

werden (Benchmarking). Es stellt sich dabei aber die Frage, ob dies zielführend im Sinne<br />

einer kritischen Überprüfung des eigenen Unternehmens ist.<br />

1.6.1 Kennzahlen und Gruppierungsmerkmale für Betriebsvergleiche<br />

Im Rahmen von Betriebsvergleichen wird systematisch und nach bestimmten Methoden<br />

ein Vergleich betrieblicher Kenngrößen vorgenommen, um wirtschaftliche Tatbestände<br />

von Unternehmen zu messen und zu beurteilen. Dazu ist es notwendig, eine Auswahl von<br />

Kennwerten vorzunehmen, die in die Vergleiche einbezogen werden sollen.<br />

Um Input-Output-Relationen zu vergleichen, eigenen sich zunächst einmal Produktivitätskennziffern,<br />

mit deren Hilfe naturale oder monetäre Erträge auf knappe Faktoren wie z.B.<br />

die landwirtschaftliche Nutzfläche (z. B. dt/ha), Arbeitskräfte, Stallplätze oder auch Kapital<br />

bezogen werden. Damit erhält man Informationen über die Verwertung dieser begrenzt<br />

verfügbaren Faktoren.<br />

Will man darüber hinaus den Input noch weiter analysieren, dann müssen aus Kostenstellen-<br />

und Kostenträgerrechnungen, die in professionellen Agrarunternehmen z.B. in Form<br />

von Schlag- bzw. Tierkarteien angelegt sind, entsprechende Kennwerte abgeleitet werden.<br />

Bezieht man den Einsatz von zwei Produktionsfaktoren aufeinander, dann kommt man zu<br />

Intensitätskennziffern. Bekannte Beispiele sind der N-Aufwand je ha, der Kraftfutteraufwand<br />

je Kuh etc. Sie können in Form rein naturaler Größen wie z.B. N-Verbrauch/dt Getreide,<br />

Kraftfuttereinsatz/kg Milch etc. erhoben werden.<br />

Die Anzahl der möglichen Kennwerte ist nahezu unbegrenzt, viele dieser Werte sind jedoch<br />

untereinander hochgradig korreliert und verbessern damit nicht unbedingt die Aussage<br />

des Vergleiches. Deshalb sollte die Auswahl der Kennwerte in Ausrichtung auf das<br />

Betriebssystem sowie auf die Ziele, die mit der Analyse verbunden sind, erfolgen.<br />

Für ökonomische Auswertungen auf Unternehmensebene sind nachfolgend Kennziffern<br />

für die Rentabilität, Liquidität und die Stabilität beschrieben und erläutert.<br />

Kennzahlen der Rentabilität:<br />

Das Ziel der Rentabilitätsanalyse ist die Ermittlung des Ertrages des eingesetzten Kapitals<br />

und der eingesetzten Arbeit im Vergleich zum benötigten Aufwand. Einen Überblick über<br />

die in der Landwirtschaft gängigen Rentabilitäsgrößen gibt die nachfolgende Abb. 6. Der<br />

wichtigste Erfolgsmaßstab hierbei ist der Gewinn. Aus ihm erfolgt die Entlohnung für die<br />

unternehmerische Tätigkeit der <strong>Unternehmensführung</strong> sowie die Verzinsung des eingesetzten<br />

Eigenkapitals. Allerdings ist dabei der „bereinigte Gewinn“ zu ermitteln, weil nur er<br />

den tatsächlichen Erfolg im Abrechnungszeitraum dar stellt, da er um zeitraumfremde und<br />

außergewöhnliche Einflüsse korrigiert ist. Zeitraumfremde Einflüsse sind beispielsweise<br />

Erträge aus vorausgezahlten Pachten (vgl. Rechnungsabgrenzungsposten), unvorherge-<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 27

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!