Skript Unternehmensführung 1

Informations-Retrieval-Systeme (IRS bzw. Suchmaschinen) ermöglichen die
Suche nach Informationen, die in Dokumenten, also weitgehend natürlichsprachlichen
Texten, enthalten sind und im Rahmen des Dokumentationsprozesses
extrahiert werden.
Management- (MIS) und Administrative Informationssysteme (ADIS): Ein
Managementinformationssystem unterstützt Entscheidungsträger in allgemeinen
Organisationen bzw. im Fall von administrativen Informationssystemen
speziell in Organisationen der staatlichen Verwaltung bei der Entscheidungsfindung
und dem Organisationssteuerungsprozess.
Datenbankmanagementsysteme (DBMS) basieren dagegen auf einer Sammlung
elektronisch gespeicherter Informationseinheiten und dienen der Erfassung
und Verwaltung dieser Daten in Datenbanken. Im Gegensatz zu IRS verarbeiten
Datenbankmanagementsysteme nur eindeutig definierte Suchanfragen.
Ein Beispiel hierfür ist die Online-Datenbank „Pflanzenschutzmittel“ des
Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), über
die Informationen zu jedem zugelassenen Pflanzenschutzmittel abgerufen werden
können.
Geo-Informationssysteme (GIS) sind rechnergestützte Systeme, die aus
Hardware, Software, Daten und den Anwendungen bestehen. Mit ihm können
Daten raumbezogen digital erfasst und redigiert, gespeichert und reorganisiert,
modelliert und analysiert sowie alphanumerisch und graphisch präsentiert werden.
Sie spielen auch in der Landwirtschaft eine zunehmende Rolle, sowohl in
der Agrarverwaltung als auch im Einzelunternehmen. Beispiel für GIs-
Anwendungen im Agrarbetrieb sind Pachtflächenmanagement oder Precison
Farming. GIS bezeichnet sowohl eine Technologie als auch Produkte. Die Abgrenzung
der Begriffe Land-, Geo- und Rauminformationssysteme (LIS, GIS
und RIS) ist in der Fachliteratur nicht ganz einheitlich.
Unternehmensbezogene Informationssysteme haben zunächst die Aufgabe, Daten über
den Zustand der Unternehmung sowie über seine potentiellen Handlungsalternativen zu
erfassen. Sie können der Unternehmensleitung „auf Knopfdruck“ in einer Entscheidungssituation
die erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen Darüber hinaus
sollten sie nach der Durchführung einer Entscheidung möglichst schnell ein „Feedback“
über den neuen Zustand des Unternehmens geben (Controlling).
Buchhaltung und Rechnungswesen:
Die Buchführung ist die lückenlose, sachliche und zeitliche Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle
einer Unternehmung. Die Buchführung ist ein Teil des Rechnungswesens, in dem
alle betrieblichen Vorgänge zahlenmäßig erfasst und zugerechnet werden. Unter dem
Rechnungswesen versteht man ein System zur zahlenmäßigen, d. h. mengen- und wertmäßigen
Erfassung, Aufbereitung und Darstellung der wirtschaftlichen Situation eines Unternehmens
(= betriebliches Rechnungswesen). Es dient damit der Planung, Steuerung
und Kontrolle des betrieblichen Geschehens und lässt sich untergliedern in die Bereiche
Planungsrechnung (z. B. Finanzplanung), Zeitraum- oder Periodenrechnung (z. B. Buchhaltung),
Objektrechnung (Kalkulation) und Betriebsstatistik bzw. Betriebsvergleich. Für
finanzwirtschaftlich orientierte Entscheidungen ist das Rechnungswesen eine der wichtigsten
Informationsquellen.
Unternehmensführung 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 19