Skript Unternehmensführung 1
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Abb. 2: Zielvariabeln und Unternehmensziele<br />
In der Realität ist die Unterscheidung in Ober-, Mittel- und Unterziele für die <strong>Unternehmensführung</strong><br />
je nach Abhängigkeit der Beziehungen, die zwischen den einzelnen Hierarchien<br />
bestehen, nicht immer unproblematisch. Grundsätzlich unterscheidet man folgende<br />
Beziehungstypen:<br />
Zielgleichheit oder Zielidentität<br />
Zielharmonie oder Zielkomplementarität<br />
Zielneutralität oder Zielindifferenz<br />
Zielkonflikt oder Zielkonkurrenz<br />
Für die Praxis von Bedeutung sind nur die Zielkomplementarität bzw. die Zielkonkurrenz.<br />
Zielneutralität stellt einen Grenzfall dar und bei Zielgleichheit existiert letztendlich keine<br />
multivariate Zielfunktion.<br />
Zielkonkurrenz besteht beispielsweise zwischen den klassischen ökonomischen Zielen<br />
Liquidität und Rentabilität. So wird z. B. bei Finanzierungsalternativen hohe Liquidität<br />
meist über teuere Finanzierungsformen erreicht, hingegen birgt eine billige Finanzierung<br />
oft die Gefahr, durch hohe Tilgungsbeiträge ggf. die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens<br />
zu gefährden. Deshalb sagt der Volksmund auch nicht zu Unrecht, „lieber ein bisschen<br />
unrentabel als illiquide“.<br />
Ebenso können Umsatzziele als Mittel- oder Wunschziele dem Erreichen eines Mussbzw.<br />
Oberzieles dienen, allerdings muss dies nicht immer so sein! Es gibt zahlreiche Beispiele<br />
aus der Großindustrie, wo durch Fusionen zwar die Umsätze gestiegen sind, aber<br />
keinesfalls die Rentabilität erhöht werden konnte.<br />
Die Zielvariabeln Gewinn/Einkommen und Freizeit/Urlaub verhalten sich oft konkurrierend.<br />
Die Erfüllung des einen Zieles führt in der Praxis in den meisten Fällen zu einer Minde-<br />
<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 13