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Skript Unternehmensführung 1

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3. Der Laisser-faire-Führungsstil<br />

Der Ansatz lautet kurz: „Es passiert, was passieren muss, und es ist das Richtige!“. Die<br />

Mitarbeiter sind bei diesem Stil oft sich selbst überlassen, und die Führungskraft zeigt geringe<br />

Anteilnahme an den Erwartungen der Mitarbeiter. Instruktionen sind oft unklar. Zu<br />

kontroversen Meinungen der Mitarbeiter wird so gut wie nie Stellung genommen. Man tritt<br />

den Mitarbeitern gegenüber sehr unpersönlich auf und bringt kaum eigene Ideen ein, sondern<br />

eher fremde Verfahren, an denen starr festgehalten wird. Der Führungskraft sind diejenigen<br />

Mitarbeiter am liebsten, die keine unbequemen Fragen stellen.<br />

Vorteile: Gewährung von Freiheiten und sehr eigenständige Arbeitsmöglichkeiten für die<br />

Mitarbeiter.<br />

Nachteile: Mangelnde Disziplin, Kompetenz-Streitigkeiten, Rivalitäten, Unordnung und<br />

Durcheinander. Es entsteht Resignation statt Motivation. (Quelle: N LW 8/2006)<br />

Wie führt man richtig?<br />

Was ist nun der optimale Führungsstil? Eigentlich gibt es da kein Richtig und kein Falsch.<br />

Nur eines ist klar: Er soll die Mitarbeiter aktivieren, für ein gutes Arbeitsklima sorgen und<br />

dazu dienen, gemeinsam mit den Mitarbeitern die gesetzten Ziele zu erreichen.<br />

1.4 Die Zielsetzungsprozess<br />

Wie wichtig es eigentlich ist, Ziele zu haben, besagt ein alter Seemannsspruch: „Wer nicht<br />

weiß, wo er hin will (also kein Ziel hat), für den ist jeder Wind günstig“.<br />

In der klassischen Produktionstheorie wird als eine zentrale Annahme der „Homo Oeconomicus“<br />

unterstellt, der mit seiner monovariablen Zielfunktion ausschließlich seine Entscheidungen<br />

an dem Ziel der Gewinn- bzw. Nutzenmaximierung orientiert.<br />

Die Bedeutung umfassenderer Zielvorstellungen sind bereits um 1800 von THAER zum<br />

Ausdruck gebracht worden. Er bezeichnetet die Gewinnung eines möglichst hohen Geldreinertrages<br />

zwar als „wirtschaftliche Aufgabe der Landgutwirtschaft“, fügte aber hinzu,<br />

dass diese Auffassung zu engherzig sei.<br />

Die Realität zeigt, dass Unternehmer ebenso wie alle anderen Wirtschaftssubjekte multivariate<br />

Zielfunktionen verfolgen. Ziele von Unternehmern sind in starkem Maße persönlichkeitsbezogen,<br />

und deswegen ist die Zielstruktur einzelner Unternehmen oft sehr unterschiedlich.<br />

Zum besseren Verständnis von Zielsystemen ist es zunächst hilfreich, Erkenntnisse aus<br />

der Verhaltenspsychologie mit in die Überlegungen einzubeziehen. Diese zeigen, dass<br />

Bedürfnisbefriedigung als ein übergeordnetes Prinzip menschlichen Verhaltens anzusehen<br />

ist. Nicht die Maximierung der Befriedigung solcher Bedürfnisse steht dabei im Vordergrund,<br />

sondern das Erreichen eines bestimmten Niveaus der Bedürfnisbefriedigung.<br />

Die Motivationsforschung klassifiziert die Bedürfnisse des Menschen. Gemäß der Motivpyramide<br />

von Maslow werden zwei Motivklassen inhaltlich differenziert:<br />

Defizitmotive - Wachstumsmotive<br />

Die fehlende Befriedigung der Defizitmotive führt zu Krankheit, Befriedigung zu Gesundheit<br />

bzw. Wiedergenesung. Die Erfüllung der Wachstumsmotive führt zu Selbstverwirklichung.<br />

Allerdings ist die Aktivierung der Wachstumsmotive nur auf Grundlage befriedigter<br />

Defizitmotive möglich. Damit besteht zwischen beiden Motivklassen ein Hierar-<br />

<strong>Unternehmensführung</strong> 1 – WS 2012/13 Entwurf – HS-Anhalt /Prof. Dr. Dohmen – Stand: Oktober 2013 11

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