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Modul „Landwirtschaftliche Betriebslehre“

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<strong>Modul</strong> „Landwirtschaftliche Betriebslehre“<br />

WS 2013/14 3. Semester <strong>Modul</strong>verantwortlicher: Prof. Dr. B. Dohmen<br />

1. Begriff und inhaltliche Entwicklung der landw. Betriebslehre<br />

2. Besonderheiten landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren<br />

2.1 Funktionale Gliederung<br />

2.2<br />

2.2.1<br />

Besonderheiten spezieller Produktionsfaktoren<br />

Boden<br />

2.2.2 Arbeit<br />

2.3 Erfassung und Darstellung<br />

3. Einführung in die Produktionstheorie<br />

3.1 Konzept der Produktionsfunktion und Prämissen<br />

3.2 Produktionsbeziehungen im Ein-Produkt-Unternehmen<br />

3.2.1<br />

3.2.2<br />

Ein variabler Inputfaktor<br />

Zwei oder mehrere variable Inputfaktoren<br />

3.3<br />

3.3.1<br />

Zusammenhänge im Mehr-Produkt-Unternehmen<br />

Produktionsbeziehungen zwischen Produkten<br />

3.3.2 Optimale Produktionsrichtung<br />

4. Internes Rechnungswesen als Planungs- und Entscheidungshilfe<br />

4.1 Grundzüge der Teilkostenrechnung<br />

4.1.1<br />

4.1.2<br />

Definition von Produktionsverfahren<br />

DB-Rechnungen für einzelne Produktionsverfahren<br />

4.1.3 Gesamt-DB-Rechnung<br />

4.2 Vollkostenrechnung als Kosten- und Leistungsrechnung<br />

4.2.1<br />

4.2.2<br />

Kostenarten, Kostenstellen, und Kostenträger<br />

Betriebszweigabrechnung<br />

5. Produktionsplanung im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

(vgl. „spezielles“ LP-Skript für das 3. Semester)<br />

5.1 Basis einer Unternehmensplanung<br />

5.2 Betriebsvoranschläge – Möglichkeiten und Grenzen<br />

5.3 Lineare Programmierung<br />

5.3.1 Das mathematische Modell und der Lösungsalgorithmus<br />

5.3.2 Modellansätze für die Lösung von praktischen Fragestellungen<br />

5.3.3 Fallstudie<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

1


6. Finanzierung im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

6.1 Finanzierungsformen<br />

6.1.1 Außenfinanzierung<br />

6.1.2 Innenfinanzierung<br />

6.1.3 Kreditsubstitute<br />

6.2 Kriterien zur Beurteilung einzelner Finanzierungsformen<br />

6.3 Finanz- und Finanzierungsplanung<br />

7. Beurteilung von Investitionsprojekten in der Landwirtschaft<br />

7.1 Systematik verschiedenen Investitionstypen<br />

7.2 Finanzmathematische Grundlagen<br />

7.3 Rechenmodelle und Kriterien<br />

7.3.1 Kapitalwertmethode<br />

7.3.2 Return on Investment (R.o.I)<br />

7.3.3 Risikoeinschätzung über Bestimmung der Amortisationszeit<br />

8. Kontrolle im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

8.1 Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung (vgl. Kapitel 4)<br />

8.2 Betriebsvergleiche<br />

9. Literaturhinweise:<br />

Bodmer U. und Heissenhuber A.: Rechnungswesen in der Landwirtschaft. Stuttgart 1993<br />

Dabbert S. und J. Braun: Landwirtschaftliche Betriebslehre Grundwissen Bachelor. Stuttgart 2006<br />

Mußhoff O. und N. Hirschauer: Modernes Agrarmanagement. München 2010<br />

Giselbrecht: Handbuch der Betriebsfinanzierung in der Landwirtschaft. Bayrische Raiffeisen Vertriebs- und<br />

Verlagsges., München 19..<br />

Kuhlmann F.: Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Stuttgart 2003<br />

Reisch: Betriebs- und Marktlehre. Stuttgart 1994<br />

Reisch und Zeddies: Einführung in die landwirtschaftliche Betriebslehre. Spezieller Teil, Stuttgart 1992.<br />

Scheuerlein A.: Finanzmanagement für Landwirte. München 1997<br />

Steinhauser, Langbehn, Peters: Einführung in die lw. Betriebslehre - Allgemeiner Teil. Stuttgart 1992.<br />

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2


Zu Kap. 2.1<br />

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3


Zu Kap. 2.1: Zum Viehvermögen<br />

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4


Zu Kap. 2.1: Zum Viehvermögen<br />

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5


Zu Kap. 2.1: Zum Viehvermögen<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

6


Zu Kap. 2.2.1: Begriffe aus der Bodennutzung<br />

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7


Zu Kap. 2.2.1<br />

Die Auswirkungen der äußeren Verkehrslage auf die Produktion<br />

hat J.H. von Thünen exemplarisch abgeleitet:<br />

Vgl. die von Thünschen Ringe<br />

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8


Zu Kap. 2.2.1: Begriff der Lagerente des Bodens<br />

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9


Zu Kap. 2.2.1: Lagerente des Bodens und Marktentfernung<br />

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10


11<br />

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Zu Kapitel 2.2.1: Innere Verkehrslage<br />

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12


Zu Kapitel 2.2.1: Boden und Ertragspotential<br />

Schätzung bodenbedingter Ertragspotentiale für WW<br />

Datenbasis: 11-jährige Auswertungen des LB Roßlau e.V.(ca. 120.000 ha)<br />

dt/ha WW<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

y = -0,0085x2 + 1,3564x + 22,11 (R2 = 0,999)<br />

y = -0,0076x2 + 1,2825x + 11,14 (R2 = 0,989)<br />

y = -0,0061x2 + 1,121x + 3,2548 (R2 = 0,995)<br />

- 25%<br />

MW<br />

+ 25%<br />

20,00<br />

30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Mittlere Bodenzahl BP<br />

-25% 2003<br />

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13


Zu Kapitel 2.2.1: Reichsbodenschätzung<br />

Die Reichsbodenschätzung (RBS) wurde in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

flächendeckend für die landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland durchgeführt und in<br />

den 60er-Jahren überarbeitet. Die Originaldaten der Erhebung können in den<br />

Feldschätzbüchern bei den Finanzämtern eingesehen werden. Ziel der Erhebung war die<br />

steuerliche Bewertung landwirtschaftlicher Flächen. Die Bodenschätzung liegt in Form von<br />

Karten im Maßstab<br />

1:2 000 vor. Die Karten zeigen die räumliche Verbreitung der Bodenzahl, die Haupt-Bodenart<br />

etc. auf einem Feld. In einigen Bundesländern liegt die Bodenschätzung in digitalisierter<br />

Form vor.<br />

Die Bodenschätzung basiert auf drei Informationsebenen. Auf der ersten Ebene wurden die<br />

landwirtschaftlichen Nutzflächen im 50-m-Bohrstockraster kartiert. Angaben zu den<br />

Bohrstockkartierungen liegen nur selten vor.<br />

Auf der zweiten Ebene wurden aus den Informationen des 50-m-Bohrstockrasters Vielecke<br />

gleicher Klassenzugehörigkeit (Klassenpolygone) ausgegrenzt und inhaltlich durch das<br />

Klassenzeichen beschrieben. Das Klassenzeichen besteht aus der tiefengewichteten<br />

Hauptbodenart, der Zustandsstufe (Alterung bzw. Degradation des Bodens) und der<br />

geologischen Entstehung. Aus dem Klassenzeichen ergibt sich über den Ackerschätzrahmen<br />

(ROTHKEGEL 1930) die Bodenzahl.<br />

Eine dritte Ebene ist das beschreibende Grabloch, das repräsentativ für jedes Klassenpolygon<br />

angelegt ist. Die Erfassungstiefe liegt bei bis zu 80 cm. An diesen Grablöchern wurden an 2-4<br />

Schichten u. a. die Bodenart, der Humusgehalt, die Hydromorphie und der Kalkgehalt erfasst<br />

Die inhaltliche Beschreibung zu den Grablöchern sind in Form von Gefügestrings<br />

aufgenommen worden, die in die moderne Bodensystematik übersetzt werden müssen, um<br />

diese nutzen zu können.<br />

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14


Zu<br />

Kap.<br />

2.2.1:<br />

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15


Zu Kapitel 2.2.1: Bodenschätzung<br />

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16


Zu Kap. 2.2.2 Arbeit<br />

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17


Zu Kap. 2.2.2<br />

Bedeutung der Feldarbeitszeitspannen:<br />

Bei den Verfahren der pflanzlichen Produktion müssen bestimmte Arbeiten unbedingt<br />

termingerecht erledigt werden (z.B. Aussaat, Ernte), da sonst die unterstellten<br />

Aufwendungen, Erträge unmöglich erreicht werden können. Mit der Formulierung der<br />

Feldarbeitszeitspannen wird bei der Betriebsplanung sichergestellt, dass an den<br />

Feldarbeitstagen für die Erledigung der termingebundenen Feldarbeiten (und für die an diesen<br />

Tagen ebenfalls zu versorgenden Tiere) genügend Arbeitszeit zur Verfügung steht.<br />

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18


Zu Kap. 2.2.2<br />

(werden in der Landwirtschaft meist nicht berücksichtigt!)<br />

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19


Zu Kap. 2.2.2<br />

Auszug einer Arbeitsplanung mit Halbmonaten als Zeitspannen (KTBL)<br />

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20


Zu Kap. 2.2.2: Kosten der Arbeit<br />

-<br />

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21


Zu Kapitel 2.3: Erfassung und Darstelllung<br />

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22


Zu Kapitel 2.3<br />

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23


Zu Kapitel 2.3<br />

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24


Zu Kapitel 2.3<br />

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25


Zu Kapitel 2.3<br />

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26


Zu Kapitel 2.3: Beispiel für einen Betriebsspiegel (1)<br />

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27


Zu Kapitel 2.3: Beispiel für einen Betriebsspiegel (2)<br />

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28


Zu Kapitel 2.3<br />

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29


Zu Kapitel 2.3<br />

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30


Zu Kapitel 2.3:<br />

Darstellung nach sozioökonomischen Kriterien<br />

Eigene Notizen:<br />

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31


Kap. 3: Einführung in die<br />

Landwirtschaftliche Produktionstheorie<br />

Eigene Notizen:<br />

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32


Kap. 3: Landwirtschaftliche Produktionstheorie<br />

Die Erkenntnisse von G. v. Liebig und H. v. Thünen sind die<br />

Grundlage der landwirtschaftlichen Produktionstheorie<br />

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33


Kap. 3: Landwirtschaftliche Produktionstheorie<br />

Produktionstheorie – einfache Produktion<br />

Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />

(Grenzertrag)<br />

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34


Produktionstheorie – einfache Produktion<br />

Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />

Hier: Diskontinuierliche lineare Produktionsfunktion<br />

mit konstanten Grenzerträgen<br />

Optimum?<br />

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35


Produktionstheorie – einfache Produktion<br />

Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />

Hier: Progressive Produktionsfunktion mit<br />

zunehmenden Grenzerträgen<br />

Optimum?<br />

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36


Produktionstheorie – einfache Produktion<br />

Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />

Hier: Klassische (S-förmige) Produktionsfunktion mit<br />

wechselnden Grenzerträgen (4 bzw. bei Y‘=0 5 Phasen)<br />

Optimum?<br />

Grenzerträge: Steigend, konstant, fallend, Null, negativ<br />

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37


Produktionstheorie – einfache Produktion<br />

Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />

Hier: Neoklassische Produktionsfunktion mit fallenden<br />

Grenzerträgen<br />

Optimum?<br />

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38


Übungen & Verständnisfragen:<br />

1. Bestimmen Sie mit Hilfe von Excel die Produktionsfunktion<br />

2. Bei welchem N-Einsatz liegt das Ertragsmaximum<br />

3. Wie hoch ist der Grenzertrag im Ertragsmaximum<br />

4. Was versteht man in der Praxis unter der „N-Effizienz“<br />

5. Warum nimmt die N-Effizienz mit zunehmendem N ab?<br />

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39


Übungen & Verständnisfragen:<br />

1. Bestimmen Sie die optimale N-Intensität?<br />

2. Warum sind ökonomisch handelnde Landwirte keine Ertrags-<br />

bzw. Erlös-Maximierer?<br />

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40


Übungen & Verständnisfragen:<br />

1. Bestimmen Sie die optimale N-Intensität?<br />

2. Formulieren Sie eine Entscheidungsregel!<br />

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41


Produktionstheorie – einfache Produktion<br />

Auswirkungen von Datenänderungen auf die optimale Intensität<br />

€ € €<br />

Kontrollfragen: Welche der folgenden Aussagen zur Faktorintensität sind richtig<br />

Bitte nur die richtige(n) Nr(n). nennen, sonst Punkteabzug!<br />

............................................................................................<br />

1.) Steigende Produktpreise führen ceteris paribus tendenziell zu einer Intensivierung<br />

2.) Steigende Faktorpreise führen ceteris paribus tendenziell zu einer Intensivierung<br />

3.) Technische Fortschritte führen immer zu einer Extensivierung<br />

4.) Nicht-neutrale technische Fortschritte führen zu einer Intensivierung<br />

5.) Prozentual gleich steigende Faktor- und steigende Produktpreise verschieben das Optimum<br />

6.) Prozentual gleich steigende Faktor- und sinkende Produktpreise verschieben das Optimum<br />

7.) Prozentual gleich sinkende Faktor- und sinkende Produktpreise verschieben das Optimum<br />

8.) Neutrale technische Fortschritte führen ceteris paribus zu einer Intensivierung<br />

9.) Eine Erhöhung der USt. führt bei gewerblichen Unternehmen zu einer Extensivierung<br />

10.) Eine Senkung der USt. führt bei gewerblichen Unternehmen zu einer Extensivierung<br />

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42


Empirisch ermittelte Produktionsfunktionen für N<br />

auf verschiedenen Standorten (Bodenarten)<br />

Frage: Welchen Einfluss übt Grundwasseranschluss auf die N-<br />

Effizienz und auf die N-Intensität aus?<br />

(vgl. Sandboden 1.1/1.2 und Lehm 4.1/4.2)<br />

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43


Fragen:<br />

1. Wie wirkt Regen oder Bewässerung auf die Höhe<br />

der optimalen N-Gabe?<br />

2. Wie wirkt Regen auf die N-Intensität<br />

3. Vergleichen Sie die N-Intensität (für B-Weizen) in<br />

Mitteldeutschland und Schleswig-Holstein bzw. GB<br />

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44


Wirkung nicht-neutraler technischer Fortschritte<br />

am Beispiel einer neuen Sorte<br />

Frage: Wenn x der Einsatz an kg N/ha ist und die neue<br />

Sorte N besser verwertet (bessere N-Effizienz),<br />

reduziert dann der Landwirt die N-Intensität?<br />

€/ha<br />

Kg N/ha<br />

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45


Und heute?<br />

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46


Zu 3.2.2.: Optimaler Faktoreinsatz bei mehreren Faktoren<br />

Vorstehend wurden die Input-Output-Relationen bei nur einem variablen Faktor<br />

dargestellt und die Bedingungen abgeleitet, unter denen das optimale<br />

Einsatzniveau des variablen Faktors bzw. die optimale Produktionsmenge<br />

erreicht wird. Doch selbst wenn der Landwirt nur ein Produkt in seinem Betrieb<br />

erzeugt, wird durch die bisherige Betrachtungsweise die Entscheidungssituation<br />

des Betriebsleiters noch nicht voll erfasst, weil in der Regel zur Produktion eines<br />

Produktes nicht ein, sondern mehrere variable Faktoren einzusetzen sind. Daraus<br />

leiten sich aus ökonomischer Perspektive folgende Fragestellungen ab:<br />

• Welche Kombination der Produktionsfaktoren ist zu wählen,<br />

damit eine bestimmte Menge eines Produktes mit geringsten<br />

Kosten hergestellt wird?<br />

• In welcher Menge müssen die Produktionsfaktoren eingesetzt<br />

werden, um die optimale Produktionsmenge zu erzeugen?<br />

Mit anderen Worten: Will der Landwirt eines Einproduktbetriebes den Gewinn<br />

maximieren, so muss er zum optimalen Einatzverhältnis der Faktoren<br />

gleichzeitig die optimale Einsatzmenge finden, d. h. mit der<br />

Minimalkostenkombination gleichzeitig die optimale speziel1e Intensität<br />

erreichen. Nachfolgend sind die Bedingungen abzuleiten, unter denen das<br />

Gewinnmaximum im Einproduktbetrieb erreicht wird.<br />

Eigene Notizen:<br />

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47


Definition Isoquante:<br />

Die Verbindung aller Kombinationen von zwei Faktoren, mit denen technisch<br />

effizient dieselbe Menge an Output hergestellt werden kann.<br />

Technisch effizient: Es werden keine unproduktiven Ressourcen eingesetzt.<br />

Isoquanten können nach ihrer Substituierbarkeit klassifiziert werden. Man unterscheidet<br />

als wichtige Arten:<br />

• Linear-limitationale Isoquanten:<br />

Basierend auf limitationalen Produktionsfunktionen ist diese Austauschbeziehung<br />

dadurch gekennzeichnet, dass nur eine bestimmte technisch effiziente<br />

Faktorkombination für eine bestimmte Produktionsmenge zugeordnet werden<br />

kann. Eine Steigerung der Produktionsmenge ist nur möglich, wenn die Faktormengen<br />

beider Produktionsfaktoren in einem bestimmten Verhältnis erhöht<br />

werden (Expansionspfad bzw. Prozessgerade).<br />

• Substitutionale Isoquanten<br />

Substitutionale Austauschbeziehungen sich dadurch beschreiben, dass (zumindest<br />

innerhalb bestimmter Grenzen) der verminderte Einsatz eines Faktors durch<br />

vermehrten Einsatz eines anderen Faktors ausgeglichen werden kann. Je nach<br />

Verlauf der Austauschbarkeit (Grenzrate der Substitution, GRS) spricht man<br />

von:<br />

- Linearer GRS<br />

- Abnehmender GRS<br />

Unter der GRS versteht man den Ausdruck: GRS = -Δx2/Δx1<br />

Eine GRS von -2 besagt beispielsweise, dass man 2 Einheiten des Faktors x2<br />

einsparen kann, wenn man den Einsatz des Faktors x1 um 1 Einheit erhöht.<br />

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48


1. Verlauf von Isoquanten bei linearen Produktionsfunktionen<br />

Wo liegt das Optimum?<br />

2<br />

1<br />

x 2<br />

Δx2<br />

Δx1<br />

x 1<br />

2.<br />

Wo liegt das Optimum?<br />

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49


3. Verlauf der Isoquante bei abnehmender GRS und Bestimmung<br />

des Optimums (Minimalkostenkombination)<br />

x2<br />

Isoquante<br />

Isokostenlinien<br />

x1<br />

Die optimale Produktionsfaktormengenkombination des Unternehmens ist<br />

mathematisch durch gleiche Steigungen der Isokosten-Linie und der Isoquante<br />

im Tangentialpunkt gekennzeichnet. Daher kann bei zwei Produktionsfaktoren<br />

festgehalten werden, dass bei der Minimalkostenkombination die Grenzrate der<br />

Substitution gleich dem umgekehrten Verhältnis der zugehörigen<br />

Faktorpreispreise ist:<br />

Δx2/Δx1 (GRS) = PF1/PF2<br />

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50


Ein Anwendungsbeispiel bei abnemender GRS<br />

H 2<br />

H 1<br />

Fragen:<br />

1. Wo liegt das Optimum (MKK), wenn beide Herbizide den gleichen Bezugspreis (€/g)<br />

haben?<br />

2. Um welche Substituierbarkeit handelt es sich genau?<br />

3. Wie haben Sie das Optimum berechnet? Gibt es noch einen alternativen Ansatz?<br />

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51


3.3 Zusammenhänge im Mehrproduktunternehmen<br />

Produktionsbeziehungen zwischen Produkten<br />

I. Systematik der mögliche Produkt-Produkt-Beziehungen:<br />

1. Parallele Produktion:<br />

Produktionszweige bzw. Produkte stellen nicht gleichzeitig Ansprüche<br />

an begrenzt verfügbare Produktionsfaktoren.<br />

2. Alternative oder konkurrierende Produktion:<br />

Produktionszweige bzw. Produkte treten miteinander in Konkurrenz um die knappen Ressourcen.<br />

Die Transformationskurve (Transformation der Produktionsfaktoren in ein Produkt) kann bei<br />

voller Ausschöpfung der Faktoren (vgl. Kapazitätslinien) in Produkte unterschiedliche Verläufe<br />

(GRT) annehmen.<br />

Man unterscheidet:<br />

- Abnehmende Grenzrate der Transformation (GRT bei Degressionseffekten)<br />

- Zunehmende Grenzrate der Transformation (GRT bei Fruchtfolgeeffekten)<br />

- Konstante Grenzrate der Transformation<br />

II. Graphische Darstellung der Produktionsbeziehungen (2-Produktunternehmen)<br />

III. Ableitung von Gesetzmäßigkeiten für die optimale Produktionsrichtung<br />

IV. Lösung des Problematik bei mehr als 2 Produkten<br />

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52


Produktionsbeziehungen mit zunehmender GRT<br />

(durch kumulative Effekte z.B. Fruchtfolgeeffekte)<br />

Grenzrate der<br />

Transformation<br />

Produktionsbeziehungen mit komplementären Bereichen<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

53


Bestimmung des Optimums bei zunehmender GRT<br />

In der Abbildung gibt die Kapazitätslinie AB die alternativen Mengen der<br />

Produkte Y2 und Y1 an, die bei einem bestimmten Einsatzniveau des<br />

begrenzenden Faktors erzeugt werden können. Die beiden Produkte<br />

konkurrieren im gesamten Bereich der Kapazitätslinie. Bei Vermehrung des<br />

Produktes Y1 wird die Austauschrate Y2 zu Y1 fortlaufend größer.<br />

Die Bestimmung des wirtschaftlichen Optimums erfordert die Einführung des<br />

Wertverhältnisses der beiden Produkte. Im vorliegenden Fall betrage das<br />

Wertverhältnis zwischen je einer Einheit von Y1 und Y2 2 : 1. Demzufolge<br />

müssen für eine Einheit von Y1 zwei Einheiten des Produktes Y2 erzeugt werden,<br />

wenn Wertgleichheit erzielt werden soll. Dieses Verhältnis bringt die Isowertlinie<br />

zum Ausdruck. Die Isowertlinie CD gibt mithin alle Kombinationen von Y1 und<br />

Y2 an, die den gleichen Wert (Gewinn) aufweisen. Diejenige Isowertlinie, die die<br />

Kapazitätslinie im Punkt P tangiert, gibt den höchsten in Geld gemessenen Wert<br />

an, der beim Einsatz des begrenzt verfügbaren Faktors erzielt werden kann (am<br />

weitesten vom Ursprung des Koordinatensystems entfernt). Demzufolge muss das<br />

Produkt Y1 in der Menge M und das Produkt Y2 in der Menge L produziert<br />

werden.<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

54


Ermittlung der optimalen Produktionsrichtung<br />

Getreide<br />

Raps<br />

Aufgabe:<br />

Ermitteln Sie die optimale Produktionsrichtung, wenn<br />

- die variablen Produktionskosten für y2 und y1 gleich sind<br />

- der Preis für Y2 bei 15 €/dt liegt<br />

- der Preis für y1 bei 30 €/dt liegt<br />

Es gibt >= 2 Lösungswege für die Fragestellung, welche?<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

55


Produktionsbeziehungen mit abnehmender GRT<br />

der Transformation<br />

Wo liegt das Optimum?<br />

Liegen Produktionsbeziehungen<br />

mit abnehmender Grenzrate<br />

der Transformation zwischen<br />

zwei Produkten vor und soll<br />

bei derartigen Produktionsbeziehungen<br />

der höchste Gewinn<br />

für die begrenzt zur Verfügung<br />

stehende Faktormenge erreicht<br />

werden, so ergibt sich eine<br />

Eckpunktlösung, d. h. es wird<br />

nur ein Produkt erzeugt, in<br />

diesem Fall das Produkt Y2 in<br />

der Menge A.<br />

Die gleiche Aussage lässt sich<br />

sinngemäß für konkurrierende<br />

Produkte mit konstanter<br />

Grenzrate der Transformation<br />

treffen. Ein Sonderfall wäre allerdings,<br />

wenn die GRT dem<br />

umgekehrten Wertverhältnis<br />

der Produkte entspricht, dann<br />

gibt es keine eindeutige Lösung<br />

(„Jacke wie Hose“-Fall)<br />

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56


Ableitung der Grenzraten der Transformation bei<br />

Linearen Produktionsfunktionen<br />

Grenzrate der<br />

Transformation<br />

Graphische Ableitung der optimalen<br />

Produktionsrichtung (Eckpunktlösung, vgl. LP!)<br />

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57


4. Internes Rechnungswesen als Planungs- und Entscheidungshilfe<br />

4.1 Grundzüge der Teilkostenrechnung<br />

4.1.1 Definition von Produktionsverfahren<br />

4.1.2 DB-Rechnungen für einzelne Produktionsverfahren<br />

4.1.3 Gesamt-DB-Rechnung<br />

4.2 Vollkostenrechnung als Kosten- und Leistungsrechnung<br />

4.2.1 Kostenarten, Kostenstellen, und Kostenträger<br />

4.2.2 Betriebszweigabrechnung<br />

4.2.3 GuV-Rechnung nach BMLEV-Jahresabschluß<br />

Die Leistungs-Kostenrechnung ist ein Betriebsführungsinstrument, das sowohl zur Nachkalkulation<br />

vergangener Rechnungsperioden, als auch zur Planung von Verfahren der pflanzlichen<br />

und tierischen Produktion sowie der Ermittlung lang- und kurzfristiger Preisuntergrenzen<br />

dient.<br />

Die Leistungs-Kostenrechnungen, die für ausgewählte Produktionsverfahren aufgeführt<br />

werden, dienen der Produktionsplanung. Zu diesem Zweck wird die betriebswirtschaftliche<br />

Methode der Teilkostenrechnung eingesetzt. In der Teilkostenrechnung werden im Unterschied<br />

zur Vollkostenrechnung ausschließlich Kosten berücksichtigt, die einem Verfahren<br />

unmittelbar zugeordnet werden können und vom gewählten Umfang des Verfahrens abhängen.<br />

Die Vollkostenrechnung umfasst zusätzlich die betrieblichen Gemeinkosten, die zwar<br />

vom Betrieb getragen werden müssen, aber in ihrer Höhe nicht von der Entscheidung für oder<br />

gegen ein bestimmtes Produktionsverfahren beeinflusst werden. Für die kurz- bis mittelfristige<br />

Produktionsplanung stellt die Teilkostenrechnung daher die Methode der Wahl dar.<br />

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58


Gliederung der betrieblichen Leistung im Agrarunternehmen<br />

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59


Zu 4.1.2: Wesen der Teilkostenrechnung<br />

In der Teilkostenrechnung wird nur der direkt zuordenbare Teil der Kosten erfasst. Die<br />

Herkunft dieser Rechnungsart ist die Grenzwertbetrachtung: “Was verändert sich, wenn sich<br />

dies oder das ändert?“<br />

Deckungsbeitrag:<br />

Der Deckungsbeitrag entspricht den Leistungen abzüglich der (variablen) Direktkosten (=<br />

variable Spezialkosten). Die Höhe des Deckungsbeitrags leitet sich von den Leistungen, den<br />

(variablen) Direktkosten, den Kosten für Lohnarbeit, Leihmaschinen, Dienstleistungen, den<br />

variablen Kosten für die eigenen Maschinen und den Zinsansätzen für das gebundene Umlaufvermögen<br />

ab. Der Deckungsbeitrag stellt den Betrag dar, der zur Deckung der Gemeinund<br />

Fixkosten, der Pacht und zur Erzielung des Gewinns beiträgt. Er findet Verwendung bei<br />

der Betriebsplanung, dient zur Verfahrensbeurteilung bzw. –vergleich, erlaubt eine Optimierung<br />

von Prozessen durch die Ermittlung der optimalen speziellen Intensität und kann schließlich<br />

auch als Zwischenstufe zur Einkommens- bzw. Gewinnkalkulation verwendet werden.<br />

Direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistung:<br />

Diese Kennzahl erhält man, indem von der Marktleistung die Direktkosten und die fixen und<br />

variablen Bestandteile der Arbeitserledigungskosten abgezogen werden. Die direkt- und arbeitserledigungskostenfreie<br />

Leistung trägt zur Deckung der Gemeinkosten und zum Gewinn<br />

bei. Durch die Berücksichtigung der fixen Kosten, die durch die Bereitstellung von Produktionskapazitäten<br />

entstehen, kann die direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistung als<br />

Maßstab für horizontale Vergleiche herangezogen werden.<br />

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60


Nur bei<br />

Neuan-<br />

Schaffung!<br />

Quelle - http://daten.ktbl.de/dslkrpdf/Methode%20der%20Leistungs-Kostenrechnung.pdf<br />

Merke:<br />

Nur bei Neuanschaffungen sind fixe Maschinen- und Anlagekosten als variable<br />

(Einzel-) Kosten und damit als entscheidungsrelevant anzusehen!<br />

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61


Zu 4.1.2: Berechnung von Zinsansätzen in der Produktion<br />

Quelle:<br />

http://static.twoday.net/einhauer/files/Vorgangsweise_Kalkulationen-in-der-LW.pdf<br />

vgl. die zur Verfügung gestellte PDF-Datei<br />

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62


Zu 4.1.1.: Konzept des Produktionsverfahrens:<br />

Jeder Betriebsleiter kann ein bestimmtes Produkt nach verschiedenen Verfahren<br />

erzeugen. Jede Möglichkeit stellt ein eigenes Produktionsverfahren dar. Ein<br />

Produktionsverfahren beschreibt Art und Menge der im Produktionsprozess erzeugten<br />

Produkte und der beanspruchten Produktionsfaktoren. Somit spezifiziert<br />

das Produktionsverfahren das Mengengerüst für die Kalkulation eines Produktionsprozesses.<br />

Der Begriff Produktionsverfahren ist somit wesentlich enger als der Begriff Betriebszweig,<br />

der die Form der Flächennutzung oder Viehhaltung angibt (Weizenanbau,<br />

Schweinezucht). Jeder Betriebszweig lässt sich durch verschiedene<br />

Produktionsverfahren gestalten. Die Ausstattung eines Betriebes mit fixen Faktoren<br />

(zB Boden, Maschinen, Gebäude) ist eine wesentliche Bestimmungsgröße<br />

für die im Betrieb angewandten Produktionsverfahren. Jede Änderung der Art<br />

und Menge der eingesetzten Produktionsfaktoren sowie jede Änderung des Zeitpunktes<br />

und der Reihenfolge des Faktoreinsatzes bedeutet eine Änderung des<br />

Produktionsverfahrens. Ein Produktionsverfahren wird durch folgende Daten<br />

beschrieben:<br />

- Produktionseinheit und Zeitraum (1 ha und Jahr, 1 Stück und Produktionsperiode)<br />

- Art, Menge und Zeitpunkt des Faktoreinsatzes (ha, AKh, Stallplatz)<br />

- Art und Menge (dt, Stück, m3, MJ, ....) und Zeitpunkt des Produktionsertrages.<br />

Die Produktionsverfahren eines Betriebes werden von den natürlichen Ertragsbedingungen,<br />

der Faktorausstattung, der angewandten Produktionstechnik, vom<br />

Produktionsprogramm sowie von den Produkt- und Faktorpreisen bestimmt.<br />

Beispiele: Von der Bodenqualität und vom Klima hängt das Ertragspotenzial ab,<br />

die Produkt- und Faktorpreise sind maßgeblich für die optimale Bewirtschaftungsintensität.<br />

Von der Maschinenausstattung hängt der Arbeitszeitbedarf sehr<br />

wesentlich ab. Ein viehhaltender Betrieb setzt seinen Wirtschaftsdünger ein, die<br />

Handelsdüngermenge wird dadurch beeinflusst.<br />

Quelle für DB-Rechnungen: http://www.lfl.bayern.de/ilb/db<br />

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63


Eine gute Quelle für DB-Rechnungen: http://www.lfl.bayern.de<br />

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64


65<br />

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Frage: Ermitteln Sie die …<br />

- Kurzfristige Preisuntergrenze<br />

(Produktionsschwelle)<br />

- Mittel- bzw. langfristige Preisuntergrenze<br />

(Gewinnschwelle)<br />

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66


Produktionsschwelle (kurzfristig)<br />

Die Produktionsschwelle (Betriebsminimum) entspricht der Summe aller variablen<br />

Kosten und stellt die kurzfristige Preisuntergrenze dar. Solange der Preis eines<br />

Produktes höher ist als die Produktionsschwelle, sind somit die variablen Kosten<br />

gedeckt. Dabei ist die Produktion kurzfristig ökonomisch sinnvoll, da alle festen<br />

Kosten ohnehin anfallen.<br />

DB >= 0! P * kg – vK(MS) = 0 P * kg = vKMS P = vK(MS)/kg<br />

In unserem Beispiel: 121,50 €/94 kg = 1,293 €/kg<br />

Dies ist der benötigte Mindestpreis je Produkteinheit (z.B. je kg Schlachtgewicht), um<br />

mit den Produktionserlösen die variablen Spezialkosten (z.B. Tiereinsatzkosten,<br />

Futterkosten, sonst. var. Kosten) zu entlohnen. Ein Beitrag zur Festkostendeckung<br />

wird erst bei Preisen oberhalb dieser Schwelle erwirtschaftet. Liegt der zu erwartende<br />

Preis des Produktes unterhalb dieses Produktionsschwellenpreises, ist die<br />

Produktion nicht sinnvoll, da die variablen Kosten nicht gedeckt sind.<br />

Gewinnschwelle (= Produktionsschwelle mittel- und langfristig)<br />

Mittel- und langfristig muss der Schwellenpreis höher liegen, um die fixen<br />

Einzelkosten der Mast zu erwirtschaften. Zu nennen sind hier die Lohnkosten, die<br />

Abschreibung der Gebäude und Einrichtungen sowie bzw. der Zinsansatz bzw. die<br />

Zinsen für Gebäude und Einrichtungen.<br />

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67


Ebenso sind auch eventuelle Nutzungskosten der Fläche (entgangener DB) nicht berücksichtigt!<br />

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68


69<br />

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70<br />

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Zu 4.1.2: Zusammensetzung der Maschinenkosten<br />

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71


Zu 4.1.2: Maschinenkosten<br />

Die variablen Maschinenkosten umfassen die Treib- und Schmierstoffe,<br />

die Reparaturen der Maschinen und Geräte sowie etwaige Hilfsstoffe (zB<br />

Bindegarn). Die Abschreibungen werden meist nicht zu den variablen Kosten<br />

gerechnet, weil die jährliche Einsatzdauer der Maschinen und Geräte in<br />

der Regel die Abschreibungsschwelle nicht erreicht. Als Hilfsmittel für die<br />

Berechnung der variablen Maschinenkosten dienen die ÖKL-Richtwerte.<br />

Abhängig sind die variablen Maschinenkosten je ha von der Art und vom<br />

Alter der Maschinenausstattung eines Betriebes, von den Bodenverhältnissen,<br />

der Schlaggröße, der Schlagform, der Hangneigung und auch von der<br />

Wartung und der Fahrweise.<br />

Die folgende Übersicht gibt ein Beispiel für die Berechnung der variablen<br />

Maschinenkosten je ha nach dem Ergänzungsheft zum Katalog von Standarddeckungsbeiträgen<br />

und Daten für die Betriebsberatung (BMLFUW)<br />

für Getreide und Winterraps bei Lohndrusch bei standardisierten Arbeitsverhältnissen<br />

wieder (Maschinenselbstkostensätze). Die Fläche von einem<br />

Hektar ist dabei annähernd rechteckig angenommen.<br />

Quelle:<br />

http://static.twoday.net/einhauer/files/Vorgangsweise_Kalkulationen-in-der-LW.pdf<br />

vgl. die zur Verfügung gestellte PDF-Datei<br />

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72


4.1.3: Gesamt-DB-Rechnung und Gewinn<br />

+ Subventionen<br />

Gewinn:<br />

- Lohnansatz für nicht entlohnte AK<br />

= Zinsertrag des EK<br />

- Zinsansatz für gebundenes EK<br />

= Unternehmergewinn (Entlohnung für‘s „Managen“)<br />

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73


Zu 4.1.3: DB-Rechnung und stufenweise Fixkostendeckungsrechnung<br />

Der Grundgedanke der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung leitet sich daraus ab, dass<br />

ein Teil der Fixkosten eines Mehrproduktbetriebes sich Produkten oder Produktgruppen auch<br />

ohne Schlüsselung direkt als „fixe Einzelkosten“ zuordnen lässt. Aus diesem Grunde erfolgt<br />

im System der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung eine Aufspaltung des globalen Fixkostenblocks<br />

in Teilblöcke bzw. Fixkostenarten, die möglichst verursachungsgemäß den Produkten<br />

bzw. Produktgruppen zugeteilt werden sollen, um bei der Deckungsbeitragsrechnung<br />

berücksichtigt zu werden.<br />

Kernproblem ist hiebei die Abgrenzung der Fixkostenarten bzw. die Bestimmung der Bezugsgrößen,<br />

denen die Fixkostenarten direkt zugeordnet werden können. Nach dem Grad der<br />

direkten Zurechenbarkeit auf die Kostenträger bzw. nach dem Verursachungsprinzip ergeben<br />

sich als unmittelbare Bezugsgrößen die Produktart und die Produktgruppe. Ein Teil der Fixkosten<br />

wird jedoch verursachungsgemäß nur dem ganzen Unternehmen direkt zurechenbar<br />

sein.<br />

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74


4.2.: Vollkostenrechnung: Kostenarten, Kostenstellen und Kostenträger:<br />

Alle im Unternehmen angefallenen Kosten können bestimmten Kostenarten zugeordnet<br />

werden. So können zum Beispiel die gezahlten Löhne der Kostenart »Personalkosten« oder<br />

die Gebäudeabschreibungen den »Gebäudekosten« zugewiesen werden. Manche in den<br />

Kostenarten zusammengefassten Kosten können bestimmten Kostenträgern direkt zugerechnet<br />

werden. Kostenträger sind die im Unternehmen produzierten Produkte oder<br />

erzeugten Leistungen.<br />

Bestimmte Kosten fallen für mehrere Kostenträger gemeinsam an, zum Beispiel die Kosten<br />

für einen Schlepper, der zur Erzeugung oder Erbringung verschiedener Produkte oder<br />

Leistungen verwendet wird. Diese von mehreren Kostenträgern gemeinsam verursachten<br />

Kosten sind Gemeinkosten. Sie können einzelnen Produkten nicht direkt verursachungsgerecht<br />

zugerechnet werden. Die Gemeinkosten werden in Kostenstellen gesammelt und<br />

später den Kostenträgern auf geeignete Weise zugeteilt. Kostenstellen sind nach bestimmten<br />

Kriterien (zum Beispiel organisatorisch, räumlich, sachlich) abgegrenzte Teilbereiche<br />

eines Unternehmens. Beispiele für Gemeinkosten, die auf Kostenstellen erfasst werden,<br />

sind die Kosten für eine Werkstatt, die Verwaltung und den Fuhrpark.<br />

In der Landwirtschaft werden oft Kostenstellen und Kostenträger zusammengefasst. In der<br />

Betriebszweigabrechnung werden Leistungen und Kosten Betriebszweigen zugerechnet.<br />

Ein Betriebszweig kann sowohl Charakteristika einer Kostenstelle als auch gleichzeitig<br />

eines Kostenträgers aufweisen. Der Betriebszweig ist Kostenträger, wenn Kosten einzelnen<br />

Produkten oder Leistungen des betreffenden Betriebszweiges zugeordnet werden. Der<br />

Betriebszweig kann gleichzeitig die Funktion einer Kostenstelle ausfüllen, wenn die Kosten,<br />

die ihm zugeordnet werden, auch in ihm entstanden sind.<br />

Definition für den Betriebszweig:<br />

Der Betriebszweig ist ein auf die Produktion eines oder mehrerer Produkte oder die<br />

Erbringung von Leistungen ausgerichteter Teilbereich eines landwirtschaftlich geprägten<br />

Unternehmens beliebiger Rechtsform.<br />

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75


Zu 4.2.2.: Betriebszweigabrechnung<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

76


77<br />

72<br />

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Zu 4.2.2.: Artikel zur Betriebszweigabrechnung<br />

Eigene Notizen:<br />

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78


Zu 4.2.2: Betriebszweigabrechnung (Schema DLG)<br />

Da hier Gemeinkosten verrechnet werden, ist diese Rechnung<br />

nicht unbedingt für Betriebsentwicklungsplanungen brauchbar!<br />

Streng genommen werden auch die Begriffe Einzel- und Gemeinkosten<br />

nicht sauber in das Schema eingearbeitet, außerdem ist<br />

der Betriebszweig nicht unbedingt ein Kostenträger im engeren<br />

Sinne!<br />

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79


Zu 4.2.3: GuV-Rechnung nach BMLEV-Jahresabschluß<br />

Zeitraumfremde Erträge: Z. B. aus dem Abgang von Anlagevermögen, Auflösung von Rückstellungen, u.ä<br />

Z<br />

e<br />

i<br />

t<br />

t<br />

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80


Kapitel 6: Finanzierung im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />

Gliederung der Finanzierungsformen<br />

Nach der Fristigkeit der Kapitalverfügbarkeit:<br />

- kurzfristige Finanzierungen<br />

- mittelfristige Finanzierungen<br />

- langfristige Finanzierungen<br />

Nach der Häufigkeit des Finanzierungsanfalles<br />

- einmalige Finanzierung<br />

- laufende Finanzierungen<br />

Nach dem Zeitpunkt der Finanzierung<br />

- Erstfinanzierung<br />

- Folgefinanzierung<br />

! Nach der Herkunft des Kapitals (vgl. Schema):<br />

- Außenfinanzierung<br />

- Innenfinanzierung<br />

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81


Kapitel 6: Finanzierung<br />

Unternehmensbereiche und Zahlungsströme<br />

Einzahlungen<br />

Auszahlungen<br />

Einzahlungen<br />

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82


Kapitel 6: Finanzierung<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

83


Kapitel 6: Finanzierung<br />

Finanzierungsformen nach der Kapitalherkunft<br />

„Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“<br />

Finanzierungsformen<br />

Kreditsubstitute sind Ersatzformen für klassische Darlehen:<br />

- Leasing (vom „Charakter her“ eine Art Außenfinanzierung/Fremdf.)<br />

- Factoring (vom „Charakter her“ eine Art Innenfinanzierung/Umschichtungsf.)<br />

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84


Finanzierung durch Abschreibungen (Finanzierungsfunktion):<br />

Da den in den Verkaufserlösen enthaltenen Abschreibungsquoten der<br />

Aufwandsposten Abschreibung gegenübersteht, treten die Abschreibungswerte<br />

nicht als Gewinn auf und werden daher weder versteuert noch ausgeschüttet. Es<br />

kommt somit zu einer allmählichen Umschichtung von Anlagevermögen in<br />

Umlaufvermögen (Kapitalfreisetzung der Abschreibungen), da die liquiden<br />

Mittel, die für längere Zeit in Sachmittel (Gebäude, Maschinen,...) gebunden<br />

sind, schrittweise wieder in liquide Form übergeführt werden.<br />

Aus den angesammelten Abschreibungsquoten müssen nach Ablauf der<br />

Nutzungsdauer Ersatzinvestitionen durchgeführt werden; bis zu diesem<br />

Zeitpunkt stehen die freigesetzten Abschreibungsquoten aber dem Betrieb zur<br />

Verfügung und können zur Anschaffung zusätzlicher Anlagegegenstände<br />

verwendet werden, ohne dass dem Betrieb zusätzliches Kapital zugeführt<br />

werden muss (Kapazitätserweiterungs- bzw. Lohmann-Ruchti-Effekt).<br />

Beispiel für den „Lohmann-Ruchti-Effekt“:<br />

Ein Unternehmen schafft in fünf aufeinanderfolgenden Jahren je eine Maschine<br />

im Wert von 10.000 € an, deren Nutzungsdauer fünf Jahre beträgt. Die<br />

Abschreibung erfolgt in konstanten Quoten (lineare Abschreibung); es wird<br />

unterstellt, dass die verrechneten Abschreibungen dem Wertminderungsverlauf<br />

entsprechen und „über den Markt verdient“ werden. Der<br />

Kapazitätserweiterungseffekt durch die Jahresabschreibung je Maschine beträgt<br />

2.000 €.<br />

Im 6. Jahr muss die 1. Maschine ersetzt werden, im 7. Jahr die 2. Maschine<br />

usw., die Ersatzbeschaffung beläuft sich also vom 6. Jahr an auf 10.000 GE.<br />

Vom Ende des 5. Jahres an entspricht die Abschreibungsquote jedes Jahres<br />

genau dem Reinvestitionsbetrag von 10.000 GE. Die Abschreibungsbeträge des<br />

1.-4. Jahres von insgesamt 20.000 GE sind zur Reinvestition nicht erforderlich,<br />

sondern stehen für zusätzliche Investitionen zur Verfügung. Der in den ersten 4<br />

Jahren freigesetzte Betrag könnte zur Anschaffung von zwei weiteren<br />

Maschinen verwendet werden. Damit könnte also die Produktionskapazität<br />

erweitert werden, ohne dass eine zusätzliche Finanzierung (Kapitalbeschaffung)<br />

von außen erforderlich wäre.<br />

Ist die Finanzierung des Anlagevermögens durch Fremdkapital erfolgt, tritt der<br />

Kapazitätserweiterungseffekt dann nicht ein, wenn das Fremdkapital in<br />

gleichem oder größerem Umfang zurückgezahlt wird, als die<br />

Abschreibungsquoten eingehen. Die Wirkung der Abschreibung besteht jedoch<br />

darin, dass innerhalb der Nutzungsdauer das Fremdkapital kleiner wird<br />

(Tilgung), ohne dass die Produktionskapazität verkleinert wird. Es muss<br />

allerdings dafür gesorgt werden, dass zum Zeitpunkt der notwendigen<br />

Ersatzbeschaffung wieder genügend Kapital zur Verfügung steht<br />

(Folgefinanzierung).<br />

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85


Kapitel 6: Außenfinanzierung durch Kredite<br />

Kreditarten<br />

Die Kredite unterscheiden sich nach Art der Tilgung, Laufzeit, Höhe der Zinsen und<br />

Absicherung der Darlehenssumme. Generell unterscheidet man zwischen kurz-, mittel- und<br />

langfristigen Krediten. Zu den kurzfristigen zählen die Kontokorrent- und Warenkredite,<br />

die mittelfristigen (Laufzeit bis 10 Jahre) werden meist zur Finanzierung von Maschinen<br />

und Geräten eingesetzt, während die langfristigen Agrarkredite (Laufzeit von 10 bis 30<br />

Jahren) zur Finanzierung von Gebäudeinvestitionen, Landzukäufen oder für<br />

Siedlungsmaßnahmen genutzt werden.<br />

Leasing<br />

Darunter versteht man eine Sonderform der Finanzierung (Kreditsubstsitut), wobei die<br />

Güter vermietet werden. Die Leasinggebühr beinhaltet also das Nutzungsentgelt für die<br />

Ware sowie die Kosten für dessen Finanzierung. Je nach Vertragsgestaltung kann der<br />

Mieter nach Ablauf der Leasingzeit die Mietrücksache zurückgeben, einen neuen<br />

Leasingvertrag abschließen oder die Sache kaufen.<br />

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86


Kapitel 6: Außenfinanzierung durch Kredite (2)<br />

Rating<br />

Unter Rating versteht man die systematische Klassifizierung der Bonität eines Unternehmens.<br />

Damit soll beurteilt werden, wie groß das Kreditausfallrisiko ist. Je nach Einordnung auf<br />

einer Ratingskala, die z.B. aus 25 Bonitätsklassen von beispielsweise 1a – hervorragende<br />

Kreditwürdigkeit – bis 5e – zwangsweise Abwicklung des Kredits - bestehen kann,<br />

entscheidet sich, ob seitens der Bank ein Kredit befürwortet oder abgelehnt wird. Die<br />

Einstufung auf der Skala bestimmt auch die Zinshöhe, d.h. Unternehmen mit einer guten<br />

Bonität können einen günstigeren Zinssatz als solche mit schlechter Einstufung erhalten.<br />

Nach welchen Kriterien erfolgt die Einstufung? Hierbei wird zwischen „harten“ und<br />

„weichen“ Faktoren unterschieden: Zu den harten Faktoren, die auch früher in die<br />

Risikoabwägung einbezogen wurden, zählen neben den wirtschaftlichen Verhältnissen des<br />

Betriebes, dokumentiert durch den Buchführungsabschluss und daraus abgeleitete<br />

Kennzahlen, die Unternehmensplanung sowie besondere betriebliche Risiken. Faktoren wir<br />

die Persönlichkeit des Unternehmers, dessen Managementfähigkeiten sowie die Beziehung<br />

zwischen Kunde und Bank gelten als weiche Faktoren, die erst in neuerer Zeit mit einbezogen<br />

werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.agrarrating.de<br />

Kreditsicherung:<br />

Die Art der Kreditabsicherung hängt von verschiedenen Faktoren, u.a. der Bonität des<br />

Kreditnehmers, der Höhe des gewährten Darlehens und der Investitionsart ab.<br />

Bei Kontokorrentkrediten hängt die festgelegte Kreditlinie von der Höhe der regelmäßigen<br />

oder durchschnittlichen Eingänge auf dem Girokonto ab. In der Landwirtschaft schwanken<br />

die Eingänge je nach Betriebsstruktur naturgemäß stark, so dass eine eingeräumte Kreditlinie<br />

für die Liquidität im Jahresverlauf sehr wichtig ist.<br />

Bei Ratenkrediten ist meist die dingliche Sicherheit bzw. Sicherungsübereignung üblich, d.h.<br />

der gekaufte Gegenstand bleibt bis zur endgültigen Bezahlung im Eigentum der Bank oder<br />

sonstigen Kreditgebers.<br />

Eine weitere Kreditsicherheit ist die Abtretung von Ansprüchen aus einer<br />

Lebensversicherung. Oder es wird eine spezielle Risiko-Lebensversicherung für die<br />

Kreditabsicherung abgeschlossen, die im Falle eines vorzeitigen Todes des Kreditnehmers<br />

eintritt.<br />

Bei größeren Investitionen, die mit dem Erwerb von Vermögensgegenständen wie Gebäude<br />

oder Land einhergehen, ist die Eintragung einer Grundschuld die übliche Sicherheitsform.<br />

Die Bank wird in das Grundbuch eingetragen und kann bei Nichteinhaltung der<br />

Rückzahlungsverpflichtungen selbst als Verkäufer auftreten, um die Kreditsumme ablösen zu<br />

können.<br />

Auch eine Bürgschaft kann als Sicherheit für einen Kredit gefordert werden. Hierbei<br />

verpflichtet sich der Bürge durch Unterschrift, für die Zahlungsverpflichtungen des<br />

Kreditnehmers gegenüber dem Kreditgeber einzutreten. Da der Bürge mit seinem<br />

Privatvermögen für die Zahlungsverpflichtungen des anderen aufkommen muss, sollte genau<br />

überlegt werden, wem, wofür und in welcher Höhe eine Bürgschaft geleistet wird. Im<br />

Extremfall kann die eigene Existenz durch eine leichtfertige Unterschrift als Bürge aufs Spiel<br />

gesetzt werden.<br />

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87


Kapitel 6.2: Kriterien<br />

Kriterien zur Beurteilung von Finanzierungsformen<br />

1. Liquidität: Barliquidität, Liquidität 1. Grades<br />

2. Rentabilität: Effektivzins, relevante Kosten<br />

3. Stabilität: Kapitaldienstgrenze<br />

4. Unabhängigkeit: Dispositionsfreiheit<br />

Eigene Notizen:<br />

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88


Kapitel 6.2: Kriterium Liquidität - Liquidität in der Praxis:<br />

€<br />

0<br />

€<br />

Finanzierungsfehler (- Rentabilität)<br />

0<br />

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89


Zu Kapitel 6.2: Kriterium Liquidität in der Praxis:<br />

- Welche Zahlungsströme resultieren aus welcher Form?<br />

- Nennen Sie Vor- und Nachteile einzelner Darlehenstypen<br />

Abzahlungs- oder Tilgungsdarlehen<br />

Die Tilgung erfolgt in vereinbarten Raten, die jährlich, halb- oder vierteljährlich oder<br />

monatlich zu zahlen sind. Dazu kommen die Zinskosten, die anfangs hoch sind und mit<br />

abnehmender Restschuld sinken. Die Höhe der Gesamtrate sinkt also im Zeitablauf.<br />

Annuitätendarlehen<br />

Die Annuität ist die jährliche Rate aus Zinsen und Tilgung und bleibt für die gesamte Laufzeit<br />

des Kredits unverändert. Anfangs ist der Zinsanteil höher als der Tilgungsanteil. Mit der Zeit<br />

sinkt der Zinsanteil, da die Restschuld sinkt, entsprechend erhöht sich der Tilgungsanteil.<br />

Endfälliges Darlehen<br />

Hierbei erfolgt die Tilgung in einem Betrag am Ende der vereinbarten Laufzeit. Die Zinsen<br />

dagegen sind monatlich, quartalsweise oder halb- bzw. jährig fällig. Diese Art des Darlehens<br />

wird genutzt, wenn in absehbarer Zeit ein größerer Geldbetrag, z.B. aus einer<br />

Lebensversicherung oder aus einem Grundstücksverkauf, zu erwarten ist.<br />

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90


Zu Kapitel 6.2:<br />

Kriterien Liquidität und Rentabilität in der Praxis:<br />

1. Welcher Kapitaldienst resultiert aus welcher Form?<br />

2. Welche Zinskosten* resultieren aus welcher Form?<br />

*) Die hier berechneten Zinskosten berücksichtigen nicht die Zeit.<br />

Richtigerweise müssten die einzelnen Zahlungen auf t o diskontiert<br />

werden.<br />

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91


Zu Kapitel 6.2: Kriterium Rentabilität:<br />

p.a.!<br />

Merke: Lieferantenkredite sind unter dem Gesichtspunkt<br />

„Rentabilität“ meist abzulehnen. Aber sie „schonen“<br />

die Kontokorrentlinie der Bank (Liquiditätsaspekt)<br />

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92


Zu Kapitel 6.2: Kriterium Rentabilität<br />

(Berechnung des Effektivzinses)<br />

Will man den Effektivzins einer Finanzierungsalternative berechnen, dann sind alle<br />

Nebenkosten einzubeziehen. Dies könnten auch im Falle der Innenfinanzierung Steuern (z.B.<br />

auf außerordentliche Erträge) sein!<br />

Für eine noch genauere Berechnung sind ggf. finanzmathematische Verfahren erforderlich!<br />

Auch die steuerlichen Auswirkungen auf den Effektivzins sind ggf. in Betracht zu ziehen.<br />

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93


Zu 6.2:<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

94


Zu 6.2:<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

95


Zu Kapitel 6.2: Kriterium Stabilität<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

96


Zu Kapitel 6.2: Kriterium Stabilität<br />

(Berechnung KDG‘s für Kapitalgesellschaften)<br />

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97


6.3: Finanzierungsregeln<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

98


6.3: Finanzierungsregeln<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

99


6.3: Finanzierungsregeln<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

100


6.3: Beispiel für einen Finanzierungsplan<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

101


6.3: Finanzierungsregeln<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

102


6.3: Das kleine „1 X 1“ der Finanzierung<br />

Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />

103


6.3: Das kleine „1 X 1“ der Finanzierung (2)<br />

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104


7. Beurteilung von Investitionsprojekten in der Lw.<br />

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105


7. Beurteilung von Investitionsprojekten in der Landwirtschaft<br />

7.1 Systematik verschiedenen Investitionstypen<br />

7.1 Finanzmathematische Grundlagen<br />

7.3 Rechenmodelle und Kriterien<br />

7.3.1 Kapitalwertmethode<br />

7.3.2 Return on Investment (R.o.I)<br />

7.3.3 Risikoeinschätzung über Bestimmung der Amortisationszeit<br />

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7.1 Systematik verschiedener Investitonstypen<br />

Investitionsprojekte lassen sich je nach Verlauf der<br />

Zahlungsströme in 4 Typen einteilen.<br />

Nennen Sie Beispiele für Typ 1 – 4!<br />

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107


7.2 Finanzmathematische Grundlagen<br />

Mit Hilfe des Kapitalisierungsfaktors können die jährlichen<br />

Cash-Flow‘s auf to diskontiert und aufsummiert werden.<br />

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7.3 Rechenmodelle<br />

Beispiel eines Investitionsmodelles in Excel<br />

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109


7.3 Rechenmodelle und Kriterien (1)<br />

In unserem Excelbeispiel beträgt der<br />

Kapitalwert KW (Summer der akkumulierten<br />

diskontierten Einzahlungs-<br />

Auszahlungs-differenz) 2.709 € je Kuhstallplatz.<br />

Je höher der Kalkulationszins<br />

P gewählt wird, umso kleiner ist der<br />

Kapitalwert (vgl. Abb.). Man kann den<br />

KW auch über Excel berechnen lassen<br />

(vgl. Formel NBW).<br />

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7.3 Rechenmodelle und Kriterien (2)<br />

Bestimmung der Rentabilität einer Investition (R.o.I):<br />

Der interne Zinsfuß einer Investition ist der finanzmathematische Fach begriff für die<br />

in der Praxis verwendeten Begriffe »Rendite« bzw. »Verzinsung« einer Investition. Er<br />

wird immer in Prozentsätzen angegeben und stellt eine Relativzahl dar. Dies macht<br />

den internen Zinsfuß im Gegensatz zu dem stets in absoluten Geld-Beträgen<br />

angegebenen Kapitalwert einer Investition »zu einem hilfreichen, und vor allem sehr<br />

anschaulichen Kriterium «.<br />

Der interne Zinsfuß stellt lediglich einen Spezialfall der Kapitalwertermittlung einer<br />

Investition dar. Der interne Zinsfuß einer Investition entspricht dem Kalkulationszins,<br />

der bei der Kapitalwertermittlung einer Investition zu einem Kapitalwert von Null<br />

führt. In unserem Beispiel ist dies bei einem Zinssatz von ca. 15% der Fall. Entweder<br />

sucht man diesen Zinssatz durch „systematisches Probieren“ in Zelle B2 oder man<br />

lässt sich den R.o.I. über Excel berechnen (vgl. Formel IKV in Zelle B14;<br />

=IKV(C6:AG6)*100).<br />

Sehr hilfreich ist der interne Zinsfuß auch zur Ermittlung des Effektivzinssatzes von<br />

Finanzierungsalternativen (vgl. Kapitel 6). Die Einzahlungen wären dann alle mit dem<br />

Kredit verbundenen Auszahlungen und die aus dem Kredit resultierende Einzahlung<br />

wäre im Excelmodell die Auszahlung in to, also genau umgekehrt.<br />

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111


7.3 Rechenmodelle und Kriterien (3)<br />

Bestimmung der Amortisationszeit:<br />

Die dynamische Amortisationsrechnung ist primär auf das Sicherheitsstreben der<br />

Unternehmung ausgerichtet. Sie berücksichtigt bei der Berechnung der Zeitdauer des<br />

Mittelrückflusses auch den unterschiedlichen zeitlichen Zahlungsanfall durch Diskontierung<br />

der Zahlungen zum Kalkulationszinssatz.<br />

Formal entspricht die dynamische Amortisationsrechnung der Internen Zinsfußmethode. Der<br />

Ansatz kann bei der Annahme von konstanten jährlichen Zahlungsüberschüssen ebenso über<br />

den Kapitalisierungsfaktor gefunden werden.<br />

In unserer Tabelle wäre die Amortisationszeit in dem Jahr erreicht, in dem die<br />

Summe der auf to diskontierten Cash-Flow‘s zum ersten mal positiv wäre, also im 10<br />

Jahr.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist das investierte Kapital einschließlich des Zinses auf die gebundenen<br />

Mittel zurückgeflossen. Die Amortisationszeit ist die Mindestnutzungsdauer für ein<br />

Investitionsobjekt. Allgemein entspricht eine kürzere Amortisationszeit einem geringeren<br />

Investitionsrisiko.<br />

Aber: Mit Hilfe der Dynamischen Amortisationsrechnung kann weder eine absolute noch<br />

eine relative wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit (Rentabilität) festgestellt werden. Die Amortisationszeit<br />

ist somit neben den anderen Investitionsrechnungsverfahren lediglich eine<br />

zusätzliche Entscheidungshilfe bei der Beurteilung von Investitionsobjekten.<br />

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7.3: Übungsaufgabe<br />

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113


8.1: Kostenstellen- Kostenträgerrechnung<br />

den.<br />

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114


Zu 8.2: Betriebsvergleiche<br />

Betriebsvergleiche – warum?<br />

Eine Unternehmensanalyse verfolgt vor allem folgende Ziele: Mögliche<br />

Schwachstellen in der Unternehmensführung sollen frühzeitig erkannt<br />

werden. Auf Basis dieser Schwachstellenanalyse sollen Wege für die<br />

Verbesserung der Ergebnisse des Unternehmens gefunden werden. Dabei ist<br />

sowohl ein vertikaler Betriebsvergleich, d.h. eine Analyse der Zahlen über<br />

mehrere Jahre, als auch ein horizontaler Vergleich, d.h. die Bewertung der<br />

eigenen Kennzahlen mit gleich gelagerten Betrieben im gleichen<br />

Wirtschaftsjahr sinnvoll.<br />

Horizontale Betriebsvergleiche<br />

Die Horizontalanalyse ermöglicht den Vergleich der Kennzahlen des eigenen<br />

Unternehmens bzw. Betriebes mit ähnlich strukturierten Unternehmen,<br />

wobei diese dann nach erfolgreichen, durchschnittlichen und weniger<br />

erfolgreichen Unternehmen gruppiert. Damit können die Stärken und<br />

Schwächen des eigenen Wirtschaftens besser erkannt und daraus Schlüsse<br />

gezogen werden.<br />

Für Landwirte, die in Arbeitskreisen organisiert und bereit sind, ihre<br />

Kennzahlen für eine Analyse mit einzubringen, ist der Vergleich und die<br />

Diskussion in der Gruppe und mit einem erfahrenen Betriebsberater eine<br />

wertvolle Hilfe bei der Aufdeckung von Schwachstellen im eignen<br />

Unternehmen.<br />

Vertikale Betriebsvergleiche<br />

In der Landwirtschaft wechseln sich gute und schlechtere Jahre ab. Daher<br />

bietet erst eine mehrjährige Analyse ausgewählter Kennzahlen hinreichende<br />

Aussagekraft über die Entwicklung der Rentabilität der Betriebsführung. Bei<br />

der Auswahl der Kennzahlen kann man prinzipiell wie beim<br />

Horizontalvergleich vorgehen.<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (1)<br />

?<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (2)<br />

Wichtige Kennzahlen der Liquidität:<br />

Liquidität ist „die Fähigkeit des Unternehmens, jederzeit seinen<br />

bestehenden Zahlungsverpflichtungen fristgerecht und beitragsgenau<br />

nachzukommen“. Der Rückbericht als Teil der Betriebsbuchführung gibt<br />

Auskunft über die Liquidität. Weist dieser einen Geldüberschuss aus,<br />

heißt das, dass allen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden<br />

kann. Ein Gelddefizit bedeutet umgekehrt, dass der Unternehmer illiquide<br />

ist, d.h. nicht alle Zahlungen mit den vorhandenen baren Mitteln<br />

beglichen werden können.<br />

Liquiditätskennziffern: Liquidität 1., 2. und 3. Grades, u.a.<br />

AKTIVA<br />

PASSIVA<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (3)<br />

Rentabilität ist „die Messzahl für den Erfolg der unternehmerischen Tätigkeit“. Die<br />

wichtigste Größe hierbei ist der Gewinn bzw. Verlust, der das Ergebnis der Gewinnund<br />

Verlust-Rechnung (GuV) ist. Korrigiert man den Gewinn um bestimmte<br />

Sondereffekte, dann kommt man zum ordentlichen Ergebnis.<br />

Setzt man nun den bereinigten Gewinn ins Verhältnis zu den<br />

eingesetzten Produktionsfaktoren, dann ergeben sich Kennwerte<br />

zur Arbeits- und Kapitalrentabilität.<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (4)<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (5)<br />

Die Stabilitätsanalyse untersucht das Insolvenzrisiko des Unternehmens und schätzt<br />

die Nachhaltigkeit und Kontinuität der Erträge ab, beurteilt also insgesamt das<br />

Unternehmensrisiko. Das Insolvenzrisiko eines Unternehmens hängt - sieht man von<br />

dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit (siehe Liquiditätskennzahlen) ab - entscheidend<br />

von der Eigenkapitalausstattung ab, weil das Eigenkapital das gesamte<br />

Unternehmensrisiko trägt. Alle Verluste eines Unternehmens belasten das<br />

Eigenkapitalkonto. Sobald dieses aufgezehrt ist, muss das Unternehmen Konkurs<br />

anmelden.<br />

Kennziffern: Eigenkapitalquote bzw. –finazierungsgrad, Anlagendeckungsgrad etc.<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Beispiele aus der Praxis (1)<br />

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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Beispiele aus der Praxis (2)<br />

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