Modul „Landwirtschaftliche Betriebslehre“
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<strong>Modul</strong> „Landwirtschaftliche Betriebslehre“<br />
WS 2013/14 3. Semester <strong>Modul</strong>verantwortlicher: Prof. Dr. B. Dohmen<br />
1. Begriff und inhaltliche Entwicklung der landw. Betriebslehre<br />
2. Besonderheiten landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren<br />
2.1 Funktionale Gliederung<br />
2.2<br />
2.2.1<br />
Besonderheiten spezieller Produktionsfaktoren<br />
Boden<br />
2.2.2 Arbeit<br />
2.3 Erfassung und Darstellung<br />
3. Einführung in die Produktionstheorie<br />
3.1 Konzept der Produktionsfunktion und Prämissen<br />
3.2 Produktionsbeziehungen im Ein-Produkt-Unternehmen<br />
3.2.1<br />
3.2.2<br />
Ein variabler Inputfaktor<br />
Zwei oder mehrere variable Inputfaktoren<br />
3.3<br />
3.3.1<br />
Zusammenhänge im Mehr-Produkt-Unternehmen<br />
Produktionsbeziehungen zwischen Produkten<br />
3.3.2 Optimale Produktionsrichtung<br />
4. Internes Rechnungswesen als Planungs- und Entscheidungshilfe<br />
4.1 Grundzüge der Teilkostenrechnung<br />
4.1.1<br />
4.1.2<br />
Definition von Produktionsverfahren<br />
DB-Rechnungen für einzelne Produktionsverfahren<br />
4.1.3 Gesamt-DB-Rechnung<br />
4.2 Vollkostenrechnung als Kosten- und Leistungsrechnung<br />
4.2.1<br />
4.2.2<br />
Kostenarten, Kostenstellen, und Kostenträger<br />
Betriebszweigabrechnung<br />
5. Produktionsplanung im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />
(vgl. „spezielles“ LP-Skript für das 3. Semester)<br />
5.1 Basis einer Unternehmensplanung<br />
5.2 Betriebsvoranschläge – Möglichkeiten und Grenzen<br />
5.3 Lineare Programmierung<br />
5.3.1 Das mathematische Modell und der Lösungsalgorithmus<br />
5.3.2 Modellansätze für die Lösung von praktischen Fragestellungen<br />
5.3.3 Fallstudie<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
1
6. Finanzierung im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />
6.1 Finanzierungsformen<br />
6.1.1 Außenfinanzierung<br />
6.1.2 Innenfinanzierung<br />
6.1.3 Kreditsubstitute<br />
6.2 Kriterien zur Beurteilung einzelner Finanzierungsformen<br />
6.3 Finanz- und Finanzierungsplanung<br />
7. Beurteilung von Investitionsprojekten in der Landwirtschaft<br />
7.1 Systematik verschiedenen Investitionstypen<br />
7.2 Finanzmathematische Grundlagen<br />
7.3 Rechenmodelle und Kriterien<br />
7.3.1 Kapitalwertmethode<br />
7.3.2 Return on Investment (R.o.I)<br />
7.3.3 Risikoeinschätzung über Bestimmung der Amortisationszeit<br />
8. Kontrolle im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />
8.1 Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung (vgl. Kapitel 4)<br />
8.2 Betriebsvergleiche<br />
9. Literaturhinweise:<br />
Bodmer U. und Heissenhuber A.: Rechnungswesen in der Landwirtschaft. Stuttgart 1993<br />
Dabbert S. und J. Braun: Landwirtschaftliche Betriebslehre Grundwissen Bachelor. Stuttgart 2006<br />
Mußhoff O. und N. Hirschauer: Modernes Agrarmanagement. München 2010<br />
Giselbrecht: Handbuch der Betriebsfinanzierung in der Landwirtschaft. Bayrische Raiffeisen Vertriebs- und<br />
Verlagsges., München 19..<br />
Kuhlmann F.: Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Stuttgart 2003<br />
Reisch: Betriebs- und Marktlehre. Stuttgart 1994<br />
Reisch und Zeddies: Einführung in die landwirtschaftliche Betriebslehre. Spezieller Teil, Stuttgart 1992.<br />
Scheuerlein A.: Finanzmanagement für Landwirte. München 1997<br />
Steinhauser, Langbehn, Peters: Einführung in die lw. Betriebslehre - Allgemeiner Teil. Stuttgart 1992.<br />
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2
Zu Kap. 2.1<br />
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3
Zu Kap. 2.1: Zum Viehvermögen<br />
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4
Zu Kap. 2.1: Zum Viehvermögen<br />
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5
Zu Kap. 2.1: Zum Viehvermögen<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
6
Zu Kap. 2.2.1: Begriffe aus der Bodennutzung<br />
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7
Zu Kap. 2.2.1<br />
Die Auswirkungen der äußeren Verkehrslage auf die Produktion<br />
hat J.H. von Thünen exemplarisch abgeleitet:<br />
Vgl. die von Thünschen Ringe<br />
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8
Zu Kap. 2.2.1: Begriff der Lagerente des Bodens<br />
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9
Zu Kap. 2.2.1: Lagerente des Bodens und Marktentfernung<br />
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10
11<br />
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Zu Kapitel 2.2.1: Innere Verkehrslage<br />
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12
Zu Kapitel 2.2.1: Boden und Ertragspotential<br />
Schätzung bodenbedingter Ertragspotentiale für WW<br />
Datenbasis: 11-jährige Auswertungen des LB Roßlau e.V.(ca. 120.000 ha)<br />
dt/ha WW<br />
80,00<br />
70,00<br />
60,00<br />
50,00<br />
40,00<br />
30,00<br />
y = -0,0085x2 + 1,3564x + 22,11 (R2 = 0,999)<br />
y = -0,0076x2 + 1,2825x + 11,14 (R2 = 0,989)<br />
y = -0,0061x2 + 1,121x + 3,2548 (R2 = 0,995)<br />
- 25%<br />
MW<br />
+ 25%<br />
20,00<br />
30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Mittlere Bodenzahl BP<br />
-25% 2003<br />
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13
Zu Kapitel 2.2.1: Reichsbodenschätzung<br />
Die Reichsbodenschätzung (RBS) wurde in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts<br />
flächendeckend für die landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland durchgeführt und in<br />
den 60er-Jahren überarbeitet. Die Originaldaten der Erhebung können in den<br />
Feldschätzbüchern bei den Finanzämtern eingesehen werden. Ziel der Erhebung war die<br />
steuerliche Bewertung landwirtschaftlicher Flächen. Die Bodenschätzung liegt in Form von<br />
Karten im Maßstab<br />
1:2 000 vor. Die Karten zeigen die räumliche Verbreitung der Bodenzahl, die Haupt-Bodenart<br />
etc. auf einem Feld. In einigen Bundesländern liegt die Bodenschätzung in digitalisierter<br />
Form vor.<br />
Die Bodenschätzung basiert auf drei Informationsebenen. Auf der ersten Ebene wurden die<br />
landwirtschaftlichen Nutzflächen im 50-m-Bohrstockraster kartiert. Angaben zu den<br />
Bohrstockkartierungen liegen nur selten vor.<br />
Auf der zweiten Ebene wurden aus den Informationen des 50-m-Bohrstockrasters Vielecke<br />
gleicher Klassenzugehörigkeit (Klassenpolygone) ausgegrenzt und inhaltlich durch das<br />
Klassenzeichen beschrieben. Das Klassenzeichen besteht aus der tiefengewichteten<br />
Hauptbodenart, der Zustandsstufe (Alterung bzw. Degradation des Bodens) und der<br />
geologischen Entstehung. Aus dem Klassenzeichen ergibt sich über den Ackerschätzrahmen<br />
(ROTHKEGEL 1930) die Bodenzahl.<br />
Eine dritte Ebene ist das beschreibende Grabloch, das repräsentativ für jedes Klassenpolygon<br />
angelegt ist. Die Erfassungstiefe liegt bei bis zu 80 cm. An diesen Grablöchern wurden an 2-4<br />
Schichten u. a. die Bodenart, der Humusgehalt, die Hydromorphie und der Kalkgehalt erfasst<br />
Die inhaltliche Beschreibung zu den Grablöchern sind in Form von Gefügestrings<br />
aufgenommen worden, die in die moderne Bodensystematik übersetzt werden müssen, um<br />
diese nutzen zu können.<br />
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14
Zu<br />
Kap.<br />
2.2.1:<br />
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15
Zu Kapitel 2.2.1: Bodenschätzung<br />
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16
Zu Kap. 2.2.2 Arbeit<br />
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17
Zu Kap. 2.2.2<br />
Bedeutung der Feldarbeitszeitspannen:<br />
Bei den Verfahren der pflanzlichen Produktion müssen bestimmte Arbeiten unbedingt<br />
termingerecht erledigt werden (z.B. Aussaat, Ernte), da sonst die unterstellten<br />
Aufwendungen, Erträge unmöglich erreicht werden können. Mit der Formulierung der<br />
Feldarbeitszeitspannen wird bei der Betriebsplanung sichergestellt, dass an den<br />
Feldarbeitstagen für die Erledigung der termingebundenen Feldarbeiten (und für die an diesen<br />
Tagen ebenfalls zu versorgenden Tiere) genügend Arbeitszeit zur Verfügung steht.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
18
Zu Kap. 2.2.2<br />
(werden in der Landwirtschaft meist nicht berücksichtigt!)<br />
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19
Zu Kap. 2.2.2<br />
Auszug einer Arbeitsplanung mit Halbmonaten als Zeitspannen (KTBL)<br />
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20
Zu Kap. 2.2.2: Kosten der Arbeit<br />
-<br />
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21
Zu Kapitel 2.3: Erfassung und Darstelllung<br />
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22
Zu Kapitel 2.3<br />
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23
Zu Kapitel 2.3<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
24
Zu Kapitel 2.3<br />
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25
Zu Kapitel 2.3<br />
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26
Zu Kapitel 2.3: Beispiel für einen Betriebsspiegel (1)<br />
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27
Zu Kapitel 2.3: Beispiel für einen Betriebsspiegel (2)<br />
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28
Zu Kapitel 2.3<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
29
Zu Kapitel 2.3<br />
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30
Zu Kapitel 2.3:<br />
Darstellung nach sozioökonomischen Kriterien<br />
Eigene Notizen:<br />
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31
Kap. 3: Einführung in die<br />
Landwirtschaftliche Produktionstheorie<br />
Eigene Notizen:<br />
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32
Kap. 3: Landwirtschaftliche Produktionstheorie<br />
Die Erkenntnisse von G. v. Liebig und H. v. Thünen sind die<br />
Grundlage der landwirtschaftlichen Produktionstheorie<br />
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33
Kap. 3: Landwirtschaftliche Produktionstheorie<br />
Produktionstheorie – einfache Produktion<br />
Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />
(Grenzertrag)<br />
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34
Produktionstheorie – einfache Produktion<br />
Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />
Hier: Diskontinuierliche lineare Produktionsfunktion<br />
mit konstanten Grenzerträgen<br />
Optimum?<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
35
Produktionstheorie – einfache Produktion<br />
Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />
Hier: Progressive Produktionsfunktion mit<br />
zunehmenden Grenzerträgen<br />
Optimum?<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
36
Produktionstheorie – einfache Produktion<br />
Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />
Hier: Klassische (S-förmige) Produktionsfunktion mit<br />
wechselnden Grenzerträgen (4 bzw. bei Y‘=0 5 Phasen)<br />
Optimum?<br />
Grenzerträge: Steigend, konstant, fallend, Null, negativ<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
37
Produktionstheorie – einfache Produktion<br />
Mögliche Beziehungen zwischen Faktoreinsatz und Ertrag<br />
Hier: Neoklassische Produktionsfunktion mit fallenden<br />
Grenzerträgen<br />
Optimum?<br />
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38
Übungen & Verständnisfragen:<br />
1. Bestimmen Sie mit Hilfe von Excel die Produktionsfunktion<br />
2. Bei welchem N-Einsatz liegt das Ertragsmaximum<br />
3. Wie hoch ist der Grenzertrag im Ertragsmaximum<br />
4. Was versteht man in der Praxis unter der „N-Effizienz“<br />
5. Warum nimmt die N-Effizienz mit zunehmendem N ab?<br />
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39
Übungen & Verständnisfragen:<br />
1. Bestimmen Sie die optimale N-Intensität?<br />
2. Warum sind ökonomisch handelnde Landwirte keine Ertrags-<br />
bzw. Erlös-Maximierer?<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
40
Übungen & Verständnisfragen:<br />
1. Bestimmen Sie die optimale N-Intensität?<br />
2. Formulieren Sie eine Entscheidungsregel!<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
41
Produktionstheorie – einfache Produktion<br />
Auswirkungen von Datenänderungen auf die optimale Intensität<br />
€ € €<br />
Kontrollfragen: Welche der folgenden Aussagen zur Faktorintensität sind richtig<br />
Bitte nur die richtige(n) Nr(n). nennen, sonst Punkteabzug!<br />
............................................................................................<br />
1.) Steigende Produktpreise führen ceteris paribus tendenziell zu einer Intensivierung<br />
2.) Steigende Faktorpreise führen ceteris paribus tendenziell zu einer Intensivierung<br />
3.) Technische Fortschritte führen immer zu einer Extensivierung<br />
4.) Nicht-neutrale technische Fortschritte führen zu einer Intensivierung<br />
5.) Prozentual gleich steigende Faktor- und steigende Produktpreise verschieben das Optimum<br />
6.) Prozentual gleich steigende Faktor- und sinkende Produktpreise verschieben das Optimum<br />
7.) Prozentual gleich sinkende Faktor- und sinkende Produktpreise verschieben das Optimum<br />
8.) Neutrale technische Fortschritte führen ceteris paribus zu einer Intensivierung<br />
9.) Eine Erhöhung der USt. führt bei gewerblichen Unternehmen zu einer Extensivierung<br />
10.) Eine Senkung der USt. führt bei gewerblichen Unternehmen zu einer Extensivierung<br />
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42
Empirisch ermittelte Produktionsfunktionen für N<br />
auf verschiedenen Standorten (Bodenarten)<br />
Frage: Welchen Einfluss übt Grundwasseranschluss auf die N-<br />
Effizienz und auf die N-Intensität aus?<br />
(vgl. Sandboden 1.1/1.2 und Lehm 4.1/4.2)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
43
Fragen:<br />
1. Wie wirkt Regen oder Bewässerung auf die Höhe<br />
der optimalen N-Gabe?<br />
2. Wie wirkt Regen auf die N-Intensität<br />
3. Vergleichen Sie die N-Intensität (für B-Weizen) in<br />
Mitteldeutschland und Schleswig-Holstein bzw. GB<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
44
Wirkung nicht-neutraler technischer Fortschritte<br />
am Beispiel einer neuen Sorte<br />
Frage: Wenn x der Einsatz an kg N/ha ist und die neue<br />
Sorte N besser verwertet (bessere N-Effizienz),<br />
reduziert dann der Landwirt die N-Intensität?<br />
€/ha<br />
Kg N/ha<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
45
Und heute?<br />
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46
Zu 3.2.2.: Optimaler Faktoreinsatz bei mehreren Faktoren<br />
Vorstehend wurden die Input-Output-Relationen bei nur einem variablen Faktor<br />
dargestellt und die Bedingungen abgeleitet, unter denen das optimale<br />
Einsatzniveau des variablen Faktors bzw. die optimale Produktionsmenge<br />
erreicht wird. Doch selbst wenn der Landwirt nur ein Produkt in seinem Betrieb<br />
erzeugt, wird durch die bisherige Betrachtungsweise die Entscheidungssituation<br />
des Betriebsleiters noch nicht voll erfasst, weil in der Regel zur Produktion eines<br />
Produktes nicht ein, sondern mehrere variable Faktoren einzusetzen sind. Daraus<br />
leiten sich aus ökonomischer Perspektive folgende Fragestellungen ab:<br />
• Welche Kombination der Produktionsfaktoren ist zu wählen,<br />
damit eine bestimmte Menge eines Produktes mit geringsten<br />
Kosten hergestellt wird?<br />
• In welcher Menge müssen die Produktionsfaktoren eingesetzt<br />
werden, um die optimale Produktionsmenge zu erzeugen?<br />
Mit anderen Worten: Will der Landwirt eines Einproduktbetriebes den Gewinn<br />
maximieren, so muss er zum optimalen Einatzverhältnis der Faktoren<br />
gleichzeitig die optimale Einsatzmenge finden, d. h. mit der<br />
Minimalkostenkombination gleichzeitig die optimale speziel1e Intensität<br />
erreichen. Nachfolgend sind die Bedingungen abzuleiten, unter denen das<br />
Gewinnmaximum im Einproduktbetrieb erreicht wird.<br />
Eigene Notizen:<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
47
Definition Isoquante:<br />
Die Verbindung aller Kombinationen von zwei Faktoren, mit denen technisch<br />
effizient dieselbe Menge an Output hergestellt werden kann.<br />
Technisch effizient: Es werden keine unproduktiven Ressourcen eingesetzt.<br />
Isoquanten können nach ihrer Substituierbarkeit klassifiziert werden. Man unterscheidet<br />
als wichtige Arten:<br />
• Linear-limitationale Isoquanten:<br />
Basierend auf limitationalen Produktionsfunktionen ist diese Austauschbeziehung<br />
dadurch gekennzeichnet, dass nur eine bestimmte technisch effiziente<br />
Faktorkombination für eine bestimmte Produktionsmenge zugeordnet werden<br />
kann. Eine Steigerung der Produktionsmenge ist nur möglich, wenn die Faktormengen<br />
beider Produktionsfaktoren in einem bestimmten Verhältnis erhöht<br />
werden (Expansionspfad bzw. Prozessgerade).<br />
• Substitutionale Isoquanten<br />
Substitutionale Austauschbeziehungen sich dadurch beschreiben, dass (zumindest<br />
innerhalb bestimmter Grenzen) der verminderte Einsatz eines Faktors durch<br />
vermehrten Einsatz eines anderen Faktors ausgeglichen werden kann. Je nach<br />
Verlauf der Austauschbarkeit (Grenzrate der Substitution, GRS) spricht man<br />
von:<br />
- Linearer GRS<br />
- Abnehmender GRS<br />
Unter der GRS versteht man den Ausdruck: GRS = -Δx2/Δx1<br />
Eine GRS von -2 besagt beispielsweise, dass man 2 Einheiten des Faktors x2<br />
einsparen kann, wenn man den Einsatz des Faktors x1 um 1 Einheit erhöht.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
48
1. Verlauf von Isoquanten bei linearen Produktionsfunktionen<br />
Wo liegt das Optimum?<br />
2<br />
1<br />
x 2<br />
Δx2<br />
Δx1<br />
x 1<br />
2.<br />
Wo liegt das Optimum?<br />
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49
3. Verlauf der Isoquante bei abnehmender GRS und Bestimmung<br />
des Optimums (Minimalkostenkombination)<br />
x2<br />
Isoquante<br />
Isokostenlinien<br />
x1<br />
Die optimale Produktionsfaktormengenkombination des Unternehmens ist<br />
mathematisch durch gleiche Steigungen der Isokosten-Linie und der Isoquante<br />
im Tangentialpunkt gekennzeichnet. Daher kann bei zwei Produktionsfaktoren<br />
festgehalten werden, dass bei der Minimalkostenkombination die Grenzrate der<br />
Substitution gleich dem umgekehrten Verhältnis der zugehörigen<br />
Faktorpreispreise ist:<br />
Δx2/Δx1 (GRS) = PF1/PF2<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
50
Ein Anwendungsbeispiel bei abnemender GRS<br />
H 2<br />
H 1<br />
Fragen:<br />
1. Wo liegt das Optimum (MKK), wenn beide Herbizide den gleichen Bezugspreis (€/g)<br />
haben?<br />
2. Um welche Substituierbarkeit handelt es sich genau?<br />
3. Wie haben Sie das Optimum berechnet? Gibt es noch einen alternativen Ansatz?<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
51
3.3 Zusammenhänge im Mehrproduktunternehmen<br />
Produktionsbeziehungen zwischen Produkten<br />
I. Systematik der mögliche Produkt-Produkt-Beziehungen:<br />
1. Parallele Produktion:<br />
Produktionszweige bzw. Produkte stellen nicht gleichzeitig Ansprüche<br />
an begrenzt verfügbare Produktionsfaktoren.<br />
2. Alternative oder konkurrierende Produktion:<br />
Produktionszweige bzw. Produkte treten miteinander in Konkurrenz um die knappen Ressourcen.<br />
Die Transformationskurve (Transformation der Produktionsfaktoren in ein Produkt) kann bei<br />
voller Ausschöpfung der Faktoren (vgl. Kapazitätslinien) in Produkte unterschiedliche Verläufe<br />
(GRT) annehmen.<br />
Man unterscheidet:<br />
- Abnehmende Grenzrate der Transformation (GRT bei Degressionseffekten)<br />
- Zunehmende Grenzrate der Transformation (GRT bei Fruchtfolgeeffekten)<br />
- Konstante Grenzrate der Transformation<br />
II. Graphische Darstellung der Produktionsbeziehungen (2-Produktunternehmen)<br />
III. Ableitung von Gesetzmäßigkeiten für die optimale Produktionsrichtung<br />
IV. Lösung des Problematik bei mehr als 2 Produkten<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
52
Produktionsbeziehungen mit zunehmender GRT<br />
(durch kumulative Effekte z.B. Fruchtfolgeeffekte)<br />
Grenzrate der<br />
Transformation<br />
Produktionsbeziehungen mit komplementären Bereichen<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
53
Bestimmung des Optimums bei zunehmender GRT<br />
In der Abbildung gibt die Kapazitätslinie AB die alternativen Mengen der<br />
Produkte Y2 und Y1 an, die bei einem bestimmten Einsatzniveau des<br />
begrenzenden Faktors erzeugt werden können. Die beiden Produkte<br />
konkurrieren im gesamten Bereich der Kapazitätslinie. Bei Vermehrung des<br />
Produktes Y1 wird die Austauschrate Y2 zu Y1 fortlaufend größer.<br />
Die Bestimmung des wirtschaftlichen Optimums erfordert die Einführung des<br />
Wertverhältnisses der beiden Produkte. Im vorliegenden Fall betrage das<br />
Wertverhältnis zwischen je einer Einheit von Y1 und Y2 2 : 1. Demzufolge<br />
müssen für eine Einheit von Y1 zwei Einheiten des Produktes Y2 erzeugt werden,<br />
wenn Wertgleichheit erzielt werden soll. Dieses Verhältnis bringt die Isowertlinie<br />
zum Ausdruck. Die Isowertlinie CD gibt mithin alle Kombinationen von Y1 und<br />
Y2 an, die den gleichen Wert (Gewinn) aufweisen. Diejenige Isowertlinie, die die<br />
Kapazitätslinie im Punkt P tangiert, gibt den höchsten in Geld gemessenen Wert<br />
an, der beim Einsatz des begrenzt verfügbaren Faktors erzielt werden kann (am<br />
weitesten vom Ursprung des Koordinatensystems entfernt). Demzufolge muss das<br />
Produkt Y1 in der Menge M und das Produkt Y2 in der Menge L produziert<br />
werden.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
54
Ermittlung der optimalen Produktionsrichtung<br />
Getreide<br />
Raps<br />
Aufgabe:<br />
Ermitteln Sie die optimale Produktionsrichtung, wenn<br />
- die variablen Produktionskosten für y2 und y1 gleich sind<br />
- der Preis für Y2 bei 15 €/dt liegt<br />
- der Preis für y1 bei 30 €/dt liegt<br />
Es gibt >= 2 Lösungswege für die Fragestellung, welche?<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
55
Produktionsbeziehungen mit abnehmender GRT<br />
der Transformation<br />
Wo liegt das Optimum?<br />
Liegen Produktionsbeziehungen<br />
mit abnehmender Grenzrate<br />
der Transformation zwischen<br />
zwei Produkten vor und soll<br />
bei derartigen Produktionsbeziehungen<br />
der höchste Gewinn<br />
für die begrenzt zur Verfügung<br />
stehende Faktormenge erreicht<br />
werden, so ergibt sich eine<br />
Eckpunktlösung, d. h. es wird<br />
nur ein Produkt erzeugt, in<br />
diesem Fall das Produkt Y2 in<br />
der Menge A.<br />
Die gleiche Aussage lässt sich<br />
sinngemäß für konkurrierende<br />
Produkte mit konstanter<br />
Grenzrate der Transformation<br />
treffen. Ein Sonderfall wäre allerdings,<br />
wenn die GRT dem<br />
umgekehrten Wertverhältnis<br />
der Produkte entspricht, dann<br />
gibt es keine eindeutige Lösung<br />
(„Jacke wie Hose“-Fall)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
56
Ableitung der Grenzraten der Transformation bei<br />
Linearen Produktionsfunktionen<br />
Grenzrate der<br />
Transformation<br />
Graphische Ableitung der optimalen<br />
Produktionsrichtung (Eckpunktlösung, vgl. LP!)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
57
4. Internes Rechnungswesen als Planungs- und Entscheidungshilfe<br />
4.1 Grundzüge der Teilkostenrechnung<br />
4.1.1 Definition von Produktionsverfahren<br />
4.1.2 DB-Rechnungen für einzelne Produktionsverfahren<br />
4.1.3 Gesamt-DB-Rechnung<br />
4.2 Vollkostenrechnung als Kosten- und Leistungsrechnung<br />
4.2.1 Kostenarten, Kostenstellen, und Kostenträger<br />
4.2.2 Betriebszweigabrechnung<br />
4.2.3 GuV-Rechnung nach BMLEV-Jahresabschluß<br />
Die Leistungs-Kostenrechnung ist ein Betriebsführungsinstrument, das sowohl zur Nachkalkulation<br />
vergangener Rechnungsperioden, als auch zur Planung von Verfahren der pflanzlichen<br />
und tierischen Produktion sowie der Ermittlung lang- und kurzfristiger Preisuntergrenzen<br />
dient.<br />
Die Leistungs-Kostenrechnungen, die für ausgewählte Produktionsverfahren aufgeführt<br />
werden, dienen der Produktionsplanung. Zu diesem Zweck wird die betriebswirtschaftliche<br />
Methode der Teilkostenrechnung eingesetzt. In der Teilkostenrechnung werden im Unterschied<br />
zur Vollkostenrechnung ausschließlich Kosten berücksichtigt, die einem Verfahren<br />
unmittelbar zugeordnet werden können und vom gewählten Umfang des Verfahrens abhängen.<br />
Die Vollkostenrechnung umfasst zusätzlich die betrieblichen Gemeinkosten, die zwar<br />
vom Betrieb getragen werden müssen, aber in ihrer Höhe nicht von der Entscheidung für oder<br />
gegen ein bestimmtes Produktionsverfahren beeinflusst werden. Für die kurz- bis mittelfristige<br />
Produktionsplanung stellt die Teilkostenrechnung daher die Methode der Wahl dar.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
58
Gliederung der betrieblichen Leistung im Agrarunternehmen<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
59
Zu 4.1.2: Wesen der Teilkostenrechnung<br />
In der Teilkostenrechnung wird nur der direkt zuordenbare Teil der Kosten erfasst. Die<br />
Herkunft dieser Rechnungsart ist die Grenzwertbetrachtung: “Was verändert sich, wenn sich<br />
dies oder das ändert?“<br />
Deckungsbeitrag:<br />
Der Deckungsbeitrag entspricht den Leistungen abzüglich der (variablen) Direktkosten (=<br />
variable Spezialkosten). Die Höhe des Deckungsbeitrags leitet sich von den Leistungen, den<br />
(variablen) Direktkosten, den Kosten für Lohnarbeit, Leihmaschinen, Dienstleistungen, den<br />
variablen Kosten für die eigenen Maschinen und den Zinsansätzen für das gebundene Umlaufvermögen<br />
ab. Der Deckungsbeitrag stellt den Betrag dar, der zur Deckung der Gemeinund<br />
Fixkosten, der Pacht und zur Erzielung des Gewinns beiträgt. Er findet Verwendung bei<br />
der Betriebsplanung, dient zur Verfahrensbeurteilung bzw. –vergleich, erlaubt eine Optimierung<br />
von Prozessen durch die Ermittlung der optimalen speziellen Intensität und kann schließlich<br />
auch als Zwischenstufe zur Einkommens- bzw. Gewinnkalkulation verwendet werden.<br />
Direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistung:<br />
Diese Kennzahl erhält man, indem von der Marktleistung die Direktkosten und die fixen und<br />
variablen Bestandteile der Arbeitserledigungskosten abgezogen werden. Die direkt- und arbeitserledigungskostenfreie<br />
Leistung trägt zur Deckung der Gemeinkosten und zum Gewinn<br />
bei. Durch die Berücksichtigung der fixen Kosten, die durch die Bereitstellung von Produktionskapazitäten<br />
entstehen, kann die direkt- und arbeitserledigungskostenfreie Leistung als<br />
Maßstab für horizontale Vergleiche herangezogen werden.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
60
Nur bei<br />
Neuan-<br />
Schaffung!<br />
Quelle - http://daten.ktbl.de/dslkrpdf/Methode%20der%20Leistungs-Kostenrechnung.pdf<br />
Merke:<br />
Nur bei Neuanschaffungen sind fixe Maschinen- und Anlagekosten als variable<br />
(Einzel-) Kosten und damit als entscheidungsrelevant anzusehen!<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
61
Zu 4.1.2: Berechnung von Zinsansätzen in der Produktion<br />
Quelle:<br />
http://static.twoday.net/einhauer/files/Vorgangsweise_Kalkulationen-in-der-LW.pdf<br />
vgl. die zur Verfügung gestellte PDF-Datei<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
62
Zu 4.1.1.: Konzept des Produktionsverfahrens:<br />
Jeder Betriebsleiter kann ein bestimmtes Produkt nach verschiedenen Verfahren<br />
erzeugen. Jede Möglichkeit stellt ein eigenes Produktionsverfahren dar. Ein<br />
Produktionsverfahren beschreibt Art und Menge der im Produktionsprozess erzeugten<br />
Produkte und der beanspruchten Produktionsfaktoren. Somit spezifiziert<br />
das Produktionsverfahren das Mengengerüst für die Kalkulation eines Produktionsprozesses.<br />
Der Begriff Produktionsverfahren ist somit wesentlich enger als der Begriff Betriebszweig,<br />
der die Form der Flächennutzung oder Viehhaltung angibt (Weizenanbau,<br />
Schweinezucht). Jeder Betriebszweig lässt sich durch verschiedene<br />
Produktionsverfahren gestalten. Die Ausstattung eines Betriebes mit fixen Faktoren<br />
(zB Boden, Maschinen, Gebäude) ist eine wesentliche Bestimmungsgröße<br />
für die im Betrieb angewandten Produktionsverfahren. Jede Änderung der Art<br />
und Menge der eingesetzten Produktionsfaktoren sowie jede Änderung des Zeitpunktes<br />
und der Reihenfolge des Faktoreinsatzes bedeutet eine Änderung des<br />
Produktionsverfahrens. Ein Produktionsverfahren wird durch folgende Daten<br />
beschrieben:<br />
- Produktionseinheit und Zeitraum (1 ha und Jahr, 1 Stück und Produktionsperiode)<br />
- Art, Menge und Zeitpunkt des Faktoreinsatzes (ha, AKh, Stallplatz)<br />
- Art und Menge (dt, Stück, m3, MJ, ....) und Zeitpunkt des Produktionsertrages.<br />
Die Produktionsverfahren eines Betriebes werden von den natürlichen Ertragsbedingungen,<br />
der Faktorausstattung, der angewandten Produktionstechnik, vom<br />
Produktionsprogramm sowie von den Produkt- und Faktorpreisen bestimmt.<br />
Beispiele: Von der Bodenqualität und vom Klima hängt das Ertragspotenzial ab,<br />
die Produkt- und Faktorpreise sind maßgeblich für die optimale Bewirtschaftungsintensität.<br />
Von der Maschinenausstattung hängt der Arbeitszeitbedarf sehr<br />
wesentlich ab. Ein viehhaltender Betrieb setzt seinen Wirtschaftsdünger ein, die<br />
Handelsdüngermenge wird dadurch beeinflusst.<br />
Quelle für DB-Rechnungen: http://www.lfl.bayern.de/ilb/db<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
63
Eine gute Quelle für DB-Rechnungen: http://www.lfl.bayern.de<br />
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64
65<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14
Frage: Ermitteln Sie die …<br />
- Kurzfristige Preisuntergrenze<br />
(Produktionsschwelle)<br />
- Mittel- bzw. langfristige Preisuntergrenze<br />
(Gewinnschwelle)<br />
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66
Produktionsschwelle (kurzfristig)<br />
Die Produktionsschwelle (Betriebsminimum) entspricht der Summe aller variablen<br />
Kosten und stellt die kurzfristige Preisuntergrenze dar. Solange der Preis eines<br />
Produktes höher ist als die Produktionsschwelle, sind somit die variablen Kosten<br />
gedeckt. Dabei ist die Produktion kurzfristig ökonomisch sinnvoll, da alle festen<br />
Kosten ohnehin anfallen.<br />
DB >= 0! P * kg – vK(MS) = 0 P * kg = vKMS P = vK(MS)/kg<br />
In unserem Beispiel: 121,50 €/94 kg = 1,293 €/kg<br />
Dies ist der benötigte Mindestpreis je Produkteinheit (z.B. je kg Schlachtgewicht), um<br />
mit den Produktionserlösen die variablen Spezialkosten (z.B. Tiereinsatzkosten,<br />
Futterkosten, sonst. var. Kosten) zu entlohnen. Ein Beitrag zur Festkostendeckung<br />
wird erst bei Preisen oberhalb dieser Schwelle erwirtschaftet. Liegt der zu erwartende<br />
Preis des Produktes unterhalb dieses Produktionsschwellenpreises, ist die<br />
Produktion nicht sinnvoll, da die variablen Kosten nicht gedeckt sind.<br />
Gewinnschwelle (= Produktionsschwelle mittel- und langfristig)<br />
Mittel- und langfristig muss der Schwellenpreis höher liegen, um die fixen<br />
Einzelkosten der Mast zu erwirtschaften. Zu nennen sind hier die Lohnkosten, die<br />
Abschreibung der Gebäude und Einrichtungen sowie bzw. der Zinsansatz bzw. die<br />
Zinsen für Gebäude und Einrichtungen.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
67
Ebenso sind auch eventuelle Nutzungskosten der Fläche (entgangener DB) nicht berücksichtigt!<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
68
69<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14
70<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14
Zu 4.1.2: Zusammensetzung der Maschinenkosten<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
71
Zu 4.1.2: Maschinenkosten<br />
Die variablen Maschinenkosten umfassen die Treib- und Schmierstoffe,<br />
die Reparaturen der Maschinen und Geräte sowie etwaige Hilfsstoffe (zB<br />
Bindegarn). Die Abschreibungen werden meist nicht zu den variablen Kosten<br />
gerechnet, weil die jährliche Einsatzdauer der Maschinen und Geräte in<br />
der Regel die Abschreibungsschwelle nicht erreicht. Als Hilfsmittel für die<br />
Berechnung der variablen Maschinenkosten dienen die ÖKL-Richtwerte.<br />
Abhängig sind die variablen Maschinenkosten je ha von der Art und vom<br />
Alter der Maschinenausstattung eines Betriebes, von den Bodenverhältnissen,<br />
der Schlaggröße, der Schlagform, der Hangneigung und auch von der<br />
Wartung und der Fahrweise.<br />
Die folgende Übersicht gibt ein Beispiel für die Berechnung der variablen<br />
Maschinenkosten je ha nach dem Ergänzungsheft zum Katalog von Standarddeckungsbeiträgen<br />
und Daten für die Betriebsberatung (BMLFUW)<br />
für Getreide und Winterraps bei Lohndrusch bei standardisierten Arbeitsverhältnissen<br />
wieder (Maschinenselbstkostensätze). Die Fläche von einem<br />
Hektar ist dabei annähernd rechteckig angenommen.<br />
Quelle:<br />
http://static.twoday.net/einhauer/files/Vorgangsweise_Kalkulationen-in-der-LW.pdf<br />
vgl. die zur Verfügung gestellte PDF-Datei<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
72
4.1.3: Gesamt-DB-Rechnung und Gewinn<br />
+ Subventionen<br />
Gewinn:<br />
- Lohnansatz für nicht entlohnte AK<br />
= Zinsertrag des EK<br />
- Zinsansatz für gebundenes EK<br />
= Unternehmergewinn (Entlohnung für‘s „Managen“)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
73
Zu 4.1.3: DB-Rechnung und stufenweise Fixkostendeckungsrechnung<br />
Der Grundgedanke der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung leitet sich daraus ab, dass<br />
ein Teil der Fixkosten eines Mehrproduktbetriebes sich Produkten oder Produktgruppen auch<br />
ohne Schlüsselung direkt als „fixe Einzelkosten“ zuordnen lässt. Aus diesem Grunde erfolgt<br />
im System der stufenweisen Fixkostendeckungsrechnung eine Aufspaltung des globalen Fixkostenblocks<br />
in Teilblöcke bzw. Fixkostenarten, die möglichst verursachungsgemäß den Produkten<br />
bzw. Produktgruppen zugeteilt werden sollen, um bei der Deckungsbeitragsrechnung<br />
berücksichtigt zu werden.<br />
Kernproblem ist hiebei die Abgrenzung der Fixkostenarten bzw. die Bestimmung der Bezugsgrößen,<br />
denen die Fixkostenarten direkt zugeordnet werden können. Nach dem Grad der<br />
direkten Zurechenbarkeit auf die Kostenträger bzw. nach dem Verursachungsprinzip ergeben<br />
sich als unmittelbare Bezugsgrößen die Produktart und die Produktgruppe. Ein Teil der Fixkosten<br />
wird jedoch verursachungsgemäß nur dem ganzen Unternehmen direkt zurechenbar<br />
sein.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
74
4.2.: Vollkostenrechnung: Kostenarten, Kostenstellen und Kostenträger:<br />
Alle im Unternehmen angefallenen Kosten können bestimmten Kostenarten zugeordnet<br />
werden. So können zum Beispiel die gezahlten Löhne der Kostenart »Personalkosten« oder<br />
die Gebäudeabschreibungen den »Gebäudekosten« zugewiesen werden. Manche in den<br />
Kostenarten zusammengefassten Kosten können bestimmten Kostenträgern direkt zugerechnet<br />
werden. Kostenträger sind die im Unternehmen produzierten Produkte oder<br />
erzeugten Leistungen.<br />
Bestimmte Kosten fallen für mehrere Kostenträger gemeinsam an, zum Beispiel die Kosten<br />
für einen Schlepper, der zur Erzeugung oder Erbringung verschiedener Produkte oder<br />
Leistungen verwendet wird. Diese von mehreren Kostenträgern gemeinsam verursachten<br />
Kosten sind Gemeinkosten. Sie können einzelnen Produkten nicht direkt verursachungsgerecht<br />
zugerechnet werden. Die Gemeinkosten werden in Kostenstellen gesammelt und<br />
später den Kostenträgern auf geeignete Weise zugeteilt. Kostenstellen sind nach bestimmten<br />
Kriterien (zum Beispiel organisatorisch, räumlich, sachlich) abgegrenzte Teilbereiche<br />
eines Unternehmens. Beispiele für Gemeinkosten, die auf Kostenstellen erfasst werden,<br />
sind die Kosten für eine Werkstatt, die Verwaltung und den Fuhrpark.<br />
In der Landwirtschaft werden oft Kostenstellen und Kostenträger zusammengefasst. In der<br />
Betriebszweigabrechnung werden Leistungen und Kosten Betriebszweigen zugerechnet.<br />
Ein Betriebszweig kann sowohl Charakteristika einer Kostenstelle als auch gleichzeitig<br />
eines Kostenträgers aufweisen. Der Betriebszweig ist Kostenträger, wenn Kosten einzelnen<br />
Produkten oder Leistungen des betreffenden Betriebszweiges zugeordnet werden. Der<br />
Betriebszweig kann gleichzeitig die Funktion einer Kostenstelle ausfüllen, wenn die Kosten,<br />
die ihm zugeordnet werden, auch in ihm entstanden sind.<br />
Definition für den Betriebszweig:<br />
Der Betriebszweig ist ein auf die Produktion eines oder mehrerer Produkte oder die<br />
Erbringung von Leistungen ausgerichteter Teilbereich eines landwirtschaftlich geprägten<br />
Unternehmens beliebiger Rechtsform.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
75
Zu 4.2.2.: Betriebszweigabrechnung<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
76
77<br />
72<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14
Zu 4.2.2.: Artikel zur Betriebszweigabrechnung<br />
Eigene Notizen:<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
78
Zu 4.2.2: Betriebszweigabrechnung (Schema DLG)<br />
Da hier Gemeinkosten verrechnet werden, ist diese Rechnung<br />
nicht unbedingt für Betriebsentwicklungsplanungen brauchbar!<br />
Streng genommen werden auch die Begriffe Einzel- und Gemeinkosten<br />
nicht sauber in das Schema eingearbeitet, außerdem ist<br />
der Betriebszweig nicht unbedingt ein Kostenträger im engeren<br />
Sinne!<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
79
Zu 4.2.3: GuV-Rechnung nach BMLEV-Jahresabschluß<br />
Zeitraumfremde Erträge: Z. B. aus dem Abgang von Anlagevermögen, Auflösung von Rückstellungen, u.ä<br />
Z<br />
e<br />
i<br />
t<br />
t<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
80
Kapitel 6: Finanzierung im landwirtschaftlichen Unternehmen<br />
Gliederung der Finanzierungsformen<br />
Nach der Fristigkeit der Kapitalverfügbarkeit:<br />
- kurzfristige Finanzierungen<br />
- mittelfristige Finanzierungen<br />
- langfristige Finanzierungen<br />
Nach der Häufigkeit des Finanzierungsanfalles<br />
- einmalige Finanzierung<br />
- laufende Finanzierungen<br />
Nach dem Zeitpunkt der Finanzierung<br />
- Erstfinanzierung<br />
- Folgefinanzierung<br />
! Nach der Herkunft des Kapitals (vgl. Schema):<br />
- Außenfinanzierung<br />
- Innenfinanzierung<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
81
Kapitel 6: Finanzierung<br />
Unternehmensbereiche und Zahlungsströme<br />
Einzahlungen<br />
Auszahlungen<br />
Einzahlungen<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
82
Kapitel 6: Finanzierung<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
83
Kapitel 6: Finanzierung<br />
Finanzierungsformen nach der Kapitalherkunft<br />
„Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“<br />
Finanzierungsformen<br />
Kreditsubstitute sind Ersatzformen für klassische Darlehen:<br />
- Leasing (vom „Charakter her“ eine Art Außenfinanzierung/Fremdf.)<br />
- Factoring (vom „Charakter her“ eine Art Innenfinanzierung/Umschichtungsf.)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
84
Finanzierung durch Abschreibungen (Finanzierungsfunktion):<br />
Da den in den Verkaufserlösen enthaltenen Abschreibungsquoten der<br />
Aufwandsposten Abschreibung gegenübersteht, treten die Abschreibungswerte<br />
nicht als Gewinn auf und werden daher weder versteuert noch ausgeschüttet. Es<br />
kommt somit zu einer allmählichen Umschichtung von Anlagevermögen in<br />
Umlaufvermögen (Kapitalfreisetzung der Abschreibungen), da die liquiden<br />
Mittel, die für längere Zeit in Sachmittel (Gebäude, Maschinen,...) gebunden<br />
sind, schrittweise wieder in liquide Form übergeführt werden.<br />
Aus den angesammelten Abschreibungsquoten müssen nach Ablauf der<br />
Nutzungsdauer Ersatzinvestitionen durchgeführt werden; bis zu diesem<br />
Zeitpunkt stehen die freigesetzten Abschreibungsquoten aber dem Betrieb zur<br />
Verfügung und können zur Anschaffung zusätzlicher Anlagegegenstände<br />
verwendet werden, ohne dass dem Betrieb zusätzliches Kapital zugeführt<br />
werden muss (Kapazitätserweiterungs- bzw. Lohmann-Ruchti-Effekt).<br />
Beispiel für den „Lohmann-Ruchti-Effekt“:<br />
Ein Unternehmen schafft in fünf aufeinanderfolgenden Jahren je eine Maschine<br />
im Wert von 10.000 € an, deren Nutzungsdauer fünf Jahre beträgt. Die<br />
Abschreibung erfolgt in konstanten Quoten (lineare Abschreibung); es wird<br />
unterstellt, dass die verrechneten Abschreibungen dem Wertminderungsverlauf<br />
entsprechen und „über den Markt verdient“ werden. Der<br />
Kapazitätserweiterungseffekt durch die Jahresabschreibung je Maschine beträgt<br />
2.000 €.<br />
Im 6. Jahr muss die 1. Maschine ersetzt werden, im 7. Jahr die 2. Maschine<br />
usw., die Ersatzbeschaffung beläuft sich also vom 6. Jahr an auf 10.000 GE.<br />
Vom Ende des 5. Jahres an entspricht die Abschreibungsquote jedes Jahres<br />
genau dem Reinvestitionsbetrag von 10.000 GE. Die Abschreibungsbeträge des<br />
1.-4. Jahres von insgesamt 20.000 GE sind zur Reinvestition nicht erforderlich,<br />
sondern stehen für zusätzliche Investitionen zur Verfügung. Der in den ersten 4<br />
Jahren freigesetzte Betrag könnte zur Anschaffung von zwei weiteren<br />
Maschinen verwendet werden. Damit könnte also die Produktionskapazität<br />
erweitert werden, ohne dass eine zusätzliche Finanzierung (Kapitalbeschaffung)<br />
von außen erforderlich wäre.<br />
Ist die Finanzierung des Anlagevermögens durch Fremdkapital erfolgt, tritt der<br />
Kapazitätserweiterungseffekt dann nicht ein, wenn das Fremdkapital in<br />
gleichem oder größerem Umfang zurückgezahlt wird, als die<br />
Abschreibungsquoten eingehen. Die Wirkung der Abschreibung besteht jedoch<br />
darin, dass innerhalb der Nutzungsdauer das Fremdkapital kleiner wird<br />
(Tilgung), ohne dass die Produktionskapazität verkleinert wird. Es muss<br />
allerdings dafür gesorgt werden, dass zum Zeitpunkt der notwendigen<br />
Ersatzbeschaffung wieder genügend Kapital zur Verfügung steht<br />
(Folgefinanzierung).<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
85
Kapitel 6: Außenfinanzierung durch Kredite<br />
Kreditarten<br />
Die Kredite unterscheiden sich nach Art der Tilgung, Laufzeit, Höhe der Zinsen und<br />
Absicherung der Darlehenssumme. Generell unterscheidet man zwischen kurz-, mittel- und<br />
langfristigen Krediten. Zu den kurzfristigen zählen die Kontokorrent- und Warenkredite,<br />
die mittelfristigen (Laufzeit bis 10 Jahre) werden meist zur Finanzierung von Maschinen<br />
und Geräten eingesetzt, während die langfristigen Agrarkredite (Laufzeit von 10 bis 30<br />
Jahren) zur Finanzierung von Gebäudeinvestitionen, Landzukäufen oder für<br />
Siedlungsmaßnahmen genutzt werden.<br />
Leasing<br />
Darunter versteht man eine Sonderform der Finanzierung (Kreditsubstsitut), wobei die<br />
Güter vermietet werden. Die Leasinggebühr beinhaltet also das Nutzungsentgelt für die<br />
Ware sowie die Kosten für dessen Finanzierung. Je nach Vertragsgestaltung kann der<br />
Mieter nach Ablauf der Leasingzeit die Mietrücksache zurückgeben, einen neuen<br />
Leasingvertrag abschließen oder die Sache kaufen.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
86
Kapitel 6: Außenfinanzierung durch Kredite (2)<br />
Rating<br />
Unter Rating versteht man die systematische Klassifizierung der Bonität eines Unternehmens.<br />
Damit soll beurteilt werden, wie groß das Kreditausfallrisiko ist. Je nach Einordnung auf<br />
einer Ratingskala, die z.B. aus 25 Bonitätsklassen von beispielsweise 1a – hervorragende<br />
Kreditwürdigkeit – bis 5e – zwangsweise Abwicklung des Kredits - bestehen kann,<br />
entscheidet sich, ob seitens der Bank ein Kredit befürwortet oder abgelehnt wird. Die<br />
Einstufung auf der Skala bestimmt auch die Zinshöhe, d.h. Unternehmen mit einer guten<br />
Bonität können einen günstigeren Zinssatz als solche mit schlechter Einstufung erhalten.<br />
Nach welchen Kriterien erfolgt die Einstufung? Hierbei wird zwischen „harten“ und<br />
„weichen“ Faktoren unterschieden: Zu den harten Faktoren, die auch früher in die<br />
Risikoabwägung einbezogen wurden, zählen neben den wirtschaftlichen Verhältnissen des<br />
Betriebes, dokumentiert durch den Buchführungsabschluss und daraus abgeleitete<br />
Kennzahlen, die Unternehmensplanung sowie besondere betriebliche Risiken. Faktoren wir<br />
die Persönlichkeit des Unternehmers, dessen Managementfähigkeiten sowie die Beziehung<br />
zwischen Kunde und Bank gelten als weiche Faktoren, die erst in neuerer Zeit mit einbezogen<br />
werden. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.agrarrating.de<br />
Kreditsicherung:<br />
Die Art der Kreditabsicherung hängt von verschiedenen Faktoren, u.a. der Bonität des<br />
Kreditnehmers, der Höhe des gewährten Darlehens und der Investitionsart ab.<br />
Bei Kontokorrentkrediten hängt die festgelegte Kreditlinie von der Höhe der regelmäßigen<br />
oder durchschnittlichen Eingänge auf dem Girokonto ab. In der Landwirtschaft schwanken<br />
die Eingänge je nach Betriebsstruktur naturgemäß stark, so dass eine eingeräumte Kreditlinie<br />
für die Liquidität im Jahresverlauf sehr wichtig ist.<br />
Bei Ratenkrediten ist meist die dingliche Sicherheit bzw. Sicherungsübereignung üblich, d.h.<br />
der gekaufte Gegenstand bleibt bis zur endgültigen Bezahlung im Eigentum der Bank oder<br />
sonstigen Kreditgebers.<br />
Eine weitere Kreditsicherheit ist die Abtretung von Ansprüchen aus einer<br />
Lebensversicherung. Oder es wird eine spezielle Risiko-Lebensversicherung für die<br />
Kreditabsicherung abgeschlossen, die im Falle eines vorzeitigen Todes des Kreditnehmers<br />
eintritt.<br />
Bei größeren Investitionen, die mit dem Erwerb von Vermögensgegenständen wie Gebäude<br />
oder Land einhergehen, ist die Eintragung einer Grundschuld die übliche Sicherheitsform.<br />
Die Bank wird in das Grundbuch eingetragen und kann bei Nichteinhaltung der<br />
Rückzahlungsverpflichtungen selbst als Verkäufer auftreten, um die Kreditsumme ablösen zu<br />
können.<br />
Auch eine Bürgschaft kann als Sicherheit für einen Kredit gefordert werden. Hierbei<br />
verpflichtet sich der Bürge durch Unterschrift, für die Zahlungsverpflichtungen des<br />
Kreditnehmers gegenüber dem Kreditgeber einzutreten. Da der Bürge mit seinem<br />
Privatvermögen für die Zahlungsverpflichtungen des anderen aufkommen muss, sollte genau<br />
überlegt werden, wem, wofür und in welcher Höhe eine Bürgschaft geleistet wird. Im<br />
Extremfall kann die eigene Existenz durch eine leichtfertige Unterschrift als Bürge aufs Spiel<br />
gesetzt werden.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
87
Kapitel 6.2: Kriterien<br />
Kriterien zur Beurteilung von Finanzierungsformen<br />
1. Liquidität: Barliquidität, Liquidität 1. Grades<br />
2. Rentabilität: Effektivzins, relevante Kosten<br />
3. Stabilität: Kapitaldienstgrenze<br />
4. Unabhängigkeit: Dispositionsfreiheit<br />
Eigene Notizen:<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
88
Kapitel 6.2: Kriterium Liquidität - Liquidität in der Praxis:<br />
€<br />
0<br />
€<br />
Finanzierungsfehler (- Rentabilität)<br />
0<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
89
Zu Kapitel 6.2: Kriterium Liquidität in der Praxis:<br />
- Welche Zahlungsströme resultieren aus welcher Form?<br />
- Nennen Sie Vor- und Nachteile einzelner Darlehenstypen<br />
Abzahlungs- oder Tilgungsdarlehen<br />
Die Tilgung erfolgt in vereinbarten Raten, die jährlich, halb- oder vierteljährlich oder<br />
monatlich zu zahlen sind. Dazu kommen die Zinskosten, die anfangs hoch sind und mit<br />
abnehmender Restschuld sinken. Die Höhe der Gesamtrate sinkt also im Zeitablauf.<br />
Annuitätendarlehen<br />
Die Annuität ist die jährliche Rate aus Zinsen und Tilgung und bleibt für die gesamte Laufzeit<br />
des Kredits unverändert. Anfangs ist der Zinsanteil höher als der Tilgungsanteil. Mit der Zeit<br />
sinkt der Zinsanteil, da die Restschuld sinkt, entsprechend erhöht sich der Tilgungsanteil.<br />
Endfälliges Darlehen<br />
Hierbei erfolgt die Tilgung in einem Betrag am Ende der vereinbarten Laufzeit. Die Zinsen<br />
dagegen sind monatlich, quartalsweise oder halb- bzw. jährig fällig. Diese Art des Darlehens<br />
wird genutzt, wenn in absehbarer Zeit ein größerer Geldbetrag, z.B. aus einer<br />
Lebensversicherung oder aus einem Grundstücksverkauf, zu erwarten ist.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
90
Zu Kapitel 6.2:<br />
Kriterien Liquidität und Rentabilität in der Praxis:<br />
1. Welcher Kapitaldienst resultiert aus welcher Form?<br />
2. Welche Zinskosten* resultieren aus welcher Form?<br />
*) Die hier berechneten Zinskosten berücksichtigen nicht die Zeit.<br />
Richtigerweise müssten die einzelnen Zahlungen auf t o diskontiert<br />
werden.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
91
Zu Kapitel 6.2: Kriterium Rentabilität:<br />
p.a.!<br />
Merke: Lieferantenkredite sind unter dem Gesichtspunkt<br />
„Rentabilität“ meist abzulehnen. Aber sie „schonen“<br />
die Kontokorrentlinie der Bank (Liquiditätsaspekt)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
92
Zu Kapitel 6.2: Kriterium Rentabilität<br />
(Berechnung des Effektivzinses)<br />
Will man den Effektivzins einer Finanzierungsalternative berechnen, dann sind alle<br />
Nebenkosten einzubeziehen. Dies könnten auch im Falle der Innenfinanzierung Steuern (z.B.<br />
auf außerordentliche Erträge) sein!<br />
Für eine noch genauere Berechnung sind ggf. finanzmathematische Verfahren erforderlich!<br />
Auch die steuerlichen Auswirkungen auf den Effektivzins sind ggf. in Betracht zu ziehen.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
93
Zu 6.2:<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
94
Zu 6.2:<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
95
Zu Kapitel 6.2: Kriterium Stabilität<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
96
Zu Kapitel 6.2: Kriterium Stabilität<br />
(Berechnung KDG‘s für Kapitalgesellschaften)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
97
6.3: Finanzierungsregeln<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
98
6.3: Finanzierungsregeln<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
99
6.3: Finanzierungsregeln<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
100
6.3: Beispiel für einen Finanzierungsplan<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
101
6.3: Finanzierungsregeln<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
102
6.3: Das kleine „1 X 1“ der Finanzierung<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
103
6.3: Das kleine „1 X 1“ der Finanzierung (2)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
104
7. Beurteilung von Investitionsprojekten in der Lw.<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
105
7. Beurteilung von Investitionsprojekten in der Landwirtschaft<br />
7.1 Systematik verschiedenen Investitionstypen<br />
7.1 Finanzmathematische Grundlagen<br />
7.3 Rechenmodelle und Kriterien<br />
7.3.1 Kapitalwertmethode<br />
7.3.2 Return on Investment (R.o.I)<br />
7.3.3 Risikoeinschätzung über Bestimmung der Amortisationszeit<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
106
7.1 Systematik verschiedener Investitonstypen<br />
Investitionsprojekte lassen sich je nach Verlauf der<br />
Zahlungsströme in 4 Typen einteilen.<br />
Nennen Sie Beispiele für Typ 1 – 4!<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
107
7.2 Finanzmathematische Grundlagen<br />
Mit Hilfe des Kapitalisierungsfaktors können die jährlichen<br />
Cash-Flow‘s auf to diskontiert und aufsummiert werden.<br />
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108
7.3 Rechenmodelle<br />
Beispiel eines Investitionsmodelles in Excel<br />
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109
7.3 Rechenmodelle und Kriterien (1)<br />
In unserem Excelbeispiel beträgt der<br />
Kapitalwert KW (Summer der akkumulierten<br />
diskontierten Einzahlungs-<br />
Auszahlungs-differenz) 2.709 € je Kuhstallplatz.<br />
Je höher der Kalkulationszins<br />
P gewählt wird, umso kleiner ist der<br />
Kapitalwert (vgl. Abb.). Man kann den<br />
KW auch über Excel berechnen lassen<br />
(vgl. Formel NBW).<br />
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110
7.3 Rechenmodelle und Kriterien (2)<br />
Bestimmung der Rentabilität einer Investition (R.o.I):<br />
Der interne Zinsfuß einer Investition ist der finanzmathematische Fach begriff für die<br />
in der Praxis verwendeten Begriffe »Rendite« bzw. »Verzinsung« einer Investition. Er<br />
wird immer in Prozentsätzen angegeben und stellt eine Relativzahl dar. Dies macht<br />
den internen Zinsfuß im Gegensatz zu dem stets in absoluten Geld-Beträgen<br />
angegebenen Kapitalwert einer Investition »zu einem hilfreichen, und vor allem sehr<br />
anschaulichen Kriterium «.<br />
Der interne Zinsfuß stellt lediglich einen Spezialfall der Kapitalwertermittlung einer<br />
Investition dar. Der interne Zinsfuß einer Investition entspricht dem Kalkulationszins,<br />
der bei der Kapitalwertermittlung einer Investition zu einem Kapitalwert von Null<br />
führt. In unserem Beispiel ist dies bei einem Zinssatz von ca. 15% der Fall. Entweder<br />
sucht man diesen Zinssatz durch „systematisches Probieren“ in Zelle B2 oder man<br />
lässt sich den R.o.I. über Excel berechnen (vgl. Formel IKV in Zelle B14;<br />
=IKV(C6:AG6)*100).<br />
Sehr hilfreich ist der interne Zinsfuß auch zur Ermittlung des Effektivzinssatzes von<br />
Finanzierungsalternativen (vgl. Kapitel 6). Die Einzahlungen wären dann alle mit dem<br />
Kredit verbundenen Auszahlungen und die aus dem Kredit resultierende Einzahlung<br />
wäre im Excelmodell die Auszahlung in to, also genau umgekehrt.<br />
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111
7.3 Rechenmodelle und Kriterien (3)<br />
Bestimmung der Amortisationszeit:<br />
Die dynamische Amortisationsrechnung ist primär auf das Sicherheitsstreben der<br />
Unternehmung ausgerichtet. Sie berücksichtigt bei der Berechnung der Zeitdauer des<br />
Mittelrückflusses auch den unterschiedlichen zeitlichen Zahlungsanfall durch Diskontierung<br />
der Zahlungen zum Kalkulationszinssatz.<br />
Formal entspricht die dynamische Amortisationsrechnung der Internen Zinsfußmethode. Der<br />
Ansatz kann bei der Annahme von konstanten jährlichen Zahlungsüberschüssen ebenso über<br />
den Kapitalisierungsfaktor gefunden werden.<br />
In unserer Tabelle wäre die Amortisationszeit in dem Jahr erreicht, in dem die<br />
Summe der auf to diskontierten Cash-Flow‘s zum ersten mal positiv wäre, also im 10<br />
Jahr.<br />
Zu diesem Zeitpunkt ist das investierte Kapital einschließlich des Zinses auf die gebundenen<br />
Mittel zurückgeflossen. Die Amortisationszeit ist die Mindestnutzungsdauer für ein<br />
Investitionsobjekt. Allgemein entspricht eine kürzere Amortisationszeit einem geringeren<br />
Investitionsrisiko.<br />
Aber: Mit Hilfe der Dynamischen Amortisationsrechnung kann weder eine absolute noch<br />
eine relative wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit (Rentabilität) festgestellt werden. Die Amortisationszeit<br />
ist somit neben den anderen Investitionsrechnungsverfahren lediglich eine<br />
zusätzliche Entscheidungshilfe bei der Beurteilung von Investitionsobjekten.<br />
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112
7.3: Übungsaufgabe<br />
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113
8.1: Kostenstellen- Kostenträgerrechnung<br />
den.<br />
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114
Zu 8.2: Betriebsvergleiche<br />
Betriebsvergleiche – warum?<br />
Eine Unternehmensanalyse verfolgt vor allem folgende Ziele: Mögliche<br />
Schwachstellen in der Unternehmensführung sollen frühzeitig erkannt<br />
werden. Auf Basis dieser Schwachstellenanalyse sollen Wege für die<br />
Verbesserung der Ergebnisse des Unternehmens gefunden werden. Dabei ist<br />
sowohl ein vertikaler Betriebsvergleich, d.h. eine Analyse der Zahlen über<br />
mehrere Jahre, als auch ein horizontaler Vergleich, d.h. die Bewertung der<br />
eigenen Kennzahlen mit gleich gelagerten Betrieben im gleichen<br />
Wirtschaftsjahr sinnvoll.<br />
Horizontale Betriebsvergleiche<br />
Die Horizontalanalyse ermöglicht den Vergleich der Kennzahlen des eigenen<br />
Unternehmens bzw. Betriebes mit ähnlich strukturierten Unternehmen,<br />
wobei diese dann nach erfolgreichen, durchschnittlichen und weniger<br />
erfolgreichen Unternehmen gruppiert. Damit können die Stärken und<br />
Schwächen des eigenen Wirtschaftens besser erkannt und daraus Schlüsse<br />
gezogen werden.<br />
Für Landwirte, die in Arbeitskreisen organisiert und bereit sind, ihre<br />
Kennzahlen für eine Analyse mit einzubringen, ist der Vergleich und die<br />
Diskussion in der Gruppe und mit einem erfahrenen Betriebsberater eine<br />
wertvolle Hilfe bei der Aufdeckung von Schwachstellen im eignen<br />
Unternehmen.<br />
Vertikale Betriebsvergleiche<br />
In der Landwirtschaft wechseln sich gute und schlechtere Jahre ab. Daher<br />
bietet erst eine mehrjährige Analyse ausgewählter Kennzahlen hinreichende<br />
Aussagekraft über die Entwicklung der Rentabilität der Betriebsführung. Bei<br />
der Auswahl der Kennzahlen kann man prinzipiell wie beim<br />
Horizontalvergleich vorgehen.<br />
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115
Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (1)<br />
?<br />
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116
Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (2)<br />
Wichtige Kennzahlen der Liquidität:<br />
Liquidität ist „die Fähigkeit des Unternehmens, jederzeit seinen<br />
bestehenden Zahlungsverpflichtungen fristgerecht und beitragsgenau<br />
nachzukommen“. Der Rückbericht als Teil der Betriebsbuchführung gibt<br />
Auskunft über die Liquidität. Weist dieser einen Geldüberschuss aus,<br />
heißt das, dass allen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden<br />
kann. Ein Gelddefizit bedeutet umgekehrt, dass der Unternehmer illiquide<br />
ist, d.h. nicht alle Zahlungen mit den vorhandenen baren Mitteln<br />
beglichen werden können.<br />
Liquiditätskennziffern: Liquidität 1., 2. und 3. Grades, u.a.<br />
AKTIVA<br />
PASSIVA<br />
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117
Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (3)<br />
Rentabilität ist „die Messzahl für den Erfolg der unternehmerischen Tätigkeit“. Die<br />
wichtigste Größe hierbei ist der Gewinn bzw. Verlust, der das Ergebnis der Gewinnund<br />
Verlust-Rechnung (GuV) ist. Korrigiert man den Gewinn um bestimmte<br />
Sondereffekte, dann kommt man zum ordentlichen Ergebnis.<br />
Setzt man nun den bereinigten Gewinn ins Verhältnis zu den<br />
eingesetzten Produktionsfaktoren, dann ergeben sich Kennwerte<br />
zur Arbeits- und Kapitalrentabilität.<br />
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118
Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (4)<br />
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119
Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Ökonomische Kennzahlen (5)<br />
Die Stabilitätsanalyse untersucht das Insolvenzrisiko des Unternehmens und schätzt<br />
die Nachhaltigkeit und Kontinuität der Erträge ab, beurteilt also insgesamt das<br />
Unternehmensrisiko. Das Insolvenzrisiko eines Unternehmens hängt - sieht man von<br />
dem Risiko der Zahlungsunfähigkeit (siehe Liquiditätskennzahlen) ab - entscheidend<br />
von der Eigenkapitalausstattung ab, weil das Eigenkapital das gesamte<br />
Unternehmensrisiko trägt. Alle Verluste eines Unternehmens belasten das<br />
Eigenkapitalkonto. Sobald dieses aufgezehrt ist, muss das Unternehmen Konkurs<br />
anmelden.<br />
Kennziffern: Eigenkapitalquote bzw. –finazierungsgrad, Anlagendeckungsgrad etc.<br />
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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Beispiele aus der Praxis (1)<br />
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Zu 8.2: Betriebsvergleiche – Beispiele aus der Praxis (2)<br />
Skript Landwirtschaftliche Betriebslehre, Prof. Dr. B. Dohmen, HSA WS_13/14<br />
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