VL Produktentwicklung Aromen
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1<br />
PRODUKTENTWICKLUNG<br />
11.2011<br />
Funktionalität der Rohstoffe
2<br />
<strong>Aromen</strong><br />
Natürliche * Naturidentische * Synthetische *<br />
Reaktionsaromen * Raucharomen *<br />
Lebensmittelaromen aus Kohlenhydraten *<br />
<br />
aus Proteinen
3<br />
<strong>Aromen</strong><br />
Griechisch aroma – der Duft, Gewürz<br />
bezeichnet spezifischen Geschmack und Geruch<br />
Aromastoffe sind flüchtige chemische Verbindungen,<br />
welche die Geruchsrezeptoren direkt durch die Nase,<br />
nach Freisetzung durch Kauen über den Rachenraum<br />
erreichen.
<strong>Aromen</strong> - Definition<br />
4<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Aromen</strong> sind komplexe Gemische einzelner Aromastoffe<br />
5000 bisher identifiziert<br />
100 bis 500 aromawirksame Substanzen in einem Lebensmittel<br />
(Schwellenwert Mikrogramm –Picogramm/kg)<br />
definierte Erzeugnisse und deren Mischungen, auch mit einem<br />
Gehalt an Lebensmitteln oder zugelassenen Zusatzstoffen, die<br />
dazu bestimmt sind, Lebensmitteln einen besonderen Geruch oder<br />
Geschmack zu verleihen.
<strong>Aromen</strong> - Definition<br />
5<br />
Es existiert keine umfassende Liste der in der EU<br />
verwendeten <strong>Aromen</strong><br />
Beginn Datenbank FLAVIS<br />
Bisher 2600 verwendete <strong>Aromen</strong> in der Datenbank<br />
Keine umfassende Übersicht über deren<br />
gesundheitlichen Auswirkungen<br />
> 15000 Tonnen in Deutschland jährlich verkauft<br />
Davon 5100 Tonnen an süßen <strong>Aromen</strong><br />
Reicht für 15 Mio Tonnen Lebensmittel
<strong>Aromen</strong> - Definition<br />
6<br />
Im Sinne der <strong>Aromen</strong>VO Anlage 1<br />
<br />
definierte Erzeugnisse und deren Mischungen, auch mit einem<br />
Gehalt an Lebensmitteln oder zugelassenen Zusatzstoffen, die<br />
dazu bestimmt sind, Lebensmitteln einen besonderen Geruch<br />
oder Geschmack zu verleihen.<br />
Als <strong>Aromen</strong> im Sinne der <strong>Aromen</strong>verordnung gelten nicht:<br />
1. Stoffe mit ausschließlich süßem, saurem oder salzigem Geschmack<br />
2. Stoffe und Erzeugnisse, auch in rückverdünntem Zustand, die dazu<br />
bestimmt sind, als solche verzehrt zu werden.
<strong>Aromen</strong> - Bewertung<br />
7<br />
Bewertung durch JECFA (Joint FAO/WHO Expert<br />
Commitee on Food additives) und EFSA<br />
Soll Ende 2008 abgeschlossen sein (verlängert bis 2010)<br />
6 von 1800 überprüften Substanzen verboten<br />
Erbgutschädigend = Methyleugeno, Estragol,<br />
Pentan-2-4-dion, Capsaicin<br />
Krebs erregend = Capsaicin, Acetamid<br />
Hormonspiegel beeinflussend = Propyl-4-<br />
Hydroxsbenzoat E216<br />
LM mit natürlichen Gehalten sind davon nicht betroffen
<strong>Aromen</strong> - Bewertung<br />
8<br />
Bis dahin tragen die Hersteller die Verantwortung<br />
(Grundsatz: LM dürfen Gesundheit nicht gefährden)<br />
BIO Verbände verzichten häufig auf Aromabeigaben<br />
Besonders streng ist Demeter, auch natürliche<br />
Aromastoffe unzulässig
<strong>Aromen</strong> – Natürliche<br />
9<br />
Natürliches Aroma<br />
Bedeutet, dass das Aroma in der Natur vorkommt,<br />
also aus natürlichen Grundstoffen erzeugt wurde<br />
kann aus Lebensmitteln oder biofermentativ z.B.<br />
mithilfe von Bakterien, Hefen oder Pilzen hergestellt<br />
und anschließend abgetrennt werden.<br />
Zur Isolierung werden Verfahren der modernen<br />
Lebensmitteltechnologie eingesetzt
<strong>Aromen</strong> – Natürliche<br />
10<br />
Verschiedene Verfahren zur Gewinnung natürlicher<br />
<strong>Aromen</strong>:<br />
Fermentative Verfahren<br />
Mikrobiell aus Milch hergestellte Produkte, ähnlich wie<br />
Joghurt oder Käse – Verfahren so ausgelegt, dass<br />
besonders Aromaintensive Produkte entstehen<br />
(Submerskultivierung)<br />
Fettsäuregewinnung durch Lipaseeinwirkung
<strong>Aromen</strong> – Natürliche<br />
11<br />
Physikalische Verfahren<br />
Auspressen: fast ausschließlich auf die Gewinnung<br />
temperaturempfinlicher Öle beschränkt (z.B.<br />
Agrumenöle)<br />
Wasserdampfdestillation
<strong>Aromen</strong> – Natürliche<br />
12<br />
Extraktionsverfahren<br />
Extraktion mit Fetten<br />
Extraktion mit Wasser(dampf)<br />
Extraktion mit organischen Lösungsmitteln<br />
Extraktion mit überkritischen Gasen (Distraktion)
<strong>Aromen</strong> – Naturidentische<br />
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Naturidentisches Aroma<br />
Bedeutet, dass Substanzen, die als Aromastoffe<br />
zugegeben wurden, mit den im Naturprodukt<br />
vorkommenden Substanzen chemisch identisch sind.
Aromaprofile<br />
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Heliotropin:<br />
=> süß, parfümiert, Mandel<br />
Anis aldehyde (= aubepine):<br />
=> Süß, Anis<br />
Guaiacol:<br />
⇒Phenolic<br />
andere: Benzaldehyde, Cinnamon aldehyde, Acetophenon,…
<strong>Aromen</strong> – Naturidentische<br />
16<br />
Herstellung<br />
Analyse der<br />
jeweiligen<br />
<strong>Aromen</strong>bestandteile<br />
Synthese der<br />
Aromastoffe<br />
Bereits bekannte Zusammensetzung<br />
Chromatographisch<br />
sensorische Analyse<br />
Verschiedenste Verfahren<br />
Mischen der<br />
Einzelbestandteile
Synthese<br />
17<br />
Variante A<br />
Aus Sulfitablauge fällt bei Zellstoffproduktion an<br />
Im Lignin ist vernetzter Coniferyalkohol<br />
Vorstufe des Vanillins entsteht durch Sulfatiertung<br />
Variante B<br />
In Nelkenöl enthaltenes Eugenol<br />
Isomerisierung<br />
Ozonisierung<br />
Variante C<br />
Biotechnologische Verfahren<br />
Umwandlung von Eugenol durch Bakterien
<strong>Aromen</strong> – Synthetische<br />
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künstliches Aroma<br />
<br />
das Aroma wurde chemisch synthetisiert, hat aber keinerlei<br />
Ähnlichkeit mit der chemischen Beschaffenheit des Aromas<br />
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs<br />
<br />
<br />
In Deutschland sind momentan fünfzehn künstliche Aromastoffe<br />
mit Anwendungsbeschränkungen und Höchstmengen für<br />
Lebensmittel zugelassen.<br />
Neue künstliche Aromastoffe müssen für eine Verwendung in<br />
Lebensmitteln erst explizit zugelassen werden.
<strong>Aromen</strong> – Synthetische<br />
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Ethylvanillin = Vanille<br />
2-Acetyl-1-Pyrrolin = Weißbrotkruste<br />
Menthenthiol = Grapefruitsaft<br />
Filberton = Haselnuss<br />
Diacetyl = Butter<br />
α-Amylzimtaldehyd = Zimt<br />
Anisylaceton = Anis<br />
Hydroxycitronellal = süß blumig, Flieder<br />
Propionaldehyd = scharf, stechend<br />
Hexahydrotymol = erfrischend, minzig
<strong>Aromen</strong> – Synthetische<br />
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Zugelassen sind künstliche <strong>Aromen</strong> in:<br />
Künstliche Heiß- und Kaltgetränke, Brausen<br />
Cremespeisen, Pudding, Geleespeisen, rote Grütze,<br />
süße Soßen und Suppen<br />
Speiseeis<br />
Backwaren, Teigmassen und deren Füllungen<br />
Zuckerwaren, Brausepulver<br />
Füllungen für Schokoladenwaren<br />
Kaugummi