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12 Kultur<br />
Mehr Weltkultur für Köln<br />
Kirchen. Nach dem Dom sollen auch die zwölf romanischen Kirchen Kölns in die „Liste des<br />
Welterbes“ der UNESCO aufgenommen werden. Der Förderverein Romanische Kirchen Köln tut viel<br />
dafür, dass dieses Vorhaben gelingt.<br />
Nirgendwo auf der Welt gibt es so<br />
viele und dennoch unterschiedliche<br />
romanische Kirchen wie hier in<br />
Köln. Jede für sich ist ein Juwel, doch alle<br />
zusammen gesehen sind sie weltkulturerbewürdig“,<br />
beschreibt Helmut Haumann,<br />
seit 2002 Vorsitzender des Fördervereins<br />
Romanische Kirchen Köln e. V., das einzigartige<br />
Ensemble der zwölf romanischen<br />
Gotteshäuser in Köln. „Daher bin ich<br />
auch sehr dankbar, dass der neue <strong>Kölner</strong><br />
Stadtkonservator, Dr. Thomas Werner, das<br />
Thema der UNESCO-Bewerbung erneut<br />
öffentlich angestoßen hat.“<br />
Seit Mitte der 1970er-Jahre führt die<br />
Weltkulturorganisation UNESCO eine<br />
Liste des Kultur- und Naturerbes der<br />
Menschheit. Damit verbundenes Ziel ist<br />
es, herausragende Kultur- und Naturgüter<br />
mit universellem Wert als Zeugnisse eines<br />
gemeinsamen Menschheitserbes zu bewahren.<br />
Über 900 Natur- und Kulturstätten<br />
wie die Pyramiden von Ägypten oder die<br />
Inkastadt Machu Picchu in Peru gelten<br />
offiziell als UNESCO-Weltkulturerbe. 37<br />
Denkmäler befinden sich in Deutschland,<br />
darunter seit 1996 auch der <strong>Kölner</strong> Dom.<br />
groSSer organisatorischer<br />
und inhaltlicher Aufwand<br />
„Sicher, die Bewerbung erfordert einen<br />
großen organisatorischen und inhaltlichen<br />
Aufwand, doch diesen scheuen <strong>wir</strong><br />
nicht“, unterstreicht Haumann. „Schließlich<br />
würde eine Auszeichnung als Weltkulturerbe<br />
den Kirchen mehr Interesse<br />
zukommen lassen als bisher, sowohl bei<br />
den <strong>Kölner</strong>n als auch bei den Touristen.<br />
Und davon profitieren alle.“<br />
Die zwölf romanischen Kirchen entstanden<br />
in den Jahren zwischen 1000 und<br />
1200: beginnend mit St. Pantaleon über<br />
St. Maria im Kapitol bis hin zu der jüngsten<br />
romanischen Kirche St. Kunibert, die<br />
1247, ein Jahr vor der Grundsteinlegung<br />
des goti schen Doms, ge <br />
weiht wurde. Die Basilika Groß<br />
St. Martin wurde im 12. Jahrhundert<br />
in der Rheinvorstadt,<br />
einer ehemali gen Rheininsel,<br />
auf den Funda menten römischer<br />
Bauten errichtet und<br />
prägt bis heute<br />
das <strong>Kölner</strong><br />
Rheinpanorama maßgeblich. Neben den<br />
Genannten komplettieren St. Andreas,<br />
St. Aposteln, St. Cäcilien, St. Georg, St.<br />
Gereon, St. Maria Lyskirchen, St. Severin<br />
sowie St. Ursula die Zwölferrunde. Der<br />
Förderverein Romanische Kirchen spielt<br />
für deren Erhalt eine sehr wichtige Rolle.<br />
Mehr als elf Millionen Euro<br />
für die romanischen Kirchen<br />
Als der Förderverein vor mehr als 30 Jahren<br />
gegründet wurde, war es zunächst<br />
erklärtes Ziel, die Kriegsschäden an den<br />
zwölf romanischen Kirchen zu beseitigen<br />
und diese somit wiederherzustellen. Mehr<br />
als elf Millionen Euro sammelte der Verein<br />
mit seinen fast 4.000 Mitgliedern bis<br />
heute für den Erhalt der Gotteshäuser.<br />
Damit wurden substanz erhaltende Maßnahmen<br />
an den Bauten durchgeführt,<br />
historische Ausstattungen restauriert und<br />
neue angeschafft. Die wissenschaftliche<br />
Forschung zu den Bauwerken ist ebenfalls<br />
in der Satzung verankert.<br />
Doch der Verein leistet noch viel<br />
mehr: Er veranstaltet öffentliche<br />
Füh rungen und rückt die Kirchen<br />
durch Vortragsreihen stärker in das<br />
öffentliche Bewusstsein. Auch die<br />
Jüngsten können etwas lernen:<br />
Unter dem Motto „Romanische<br />
Kirchen für Pänz“ wurden für<br />
die Klassenstufen 4 und 5<br />
Unterrichtsprojekte entwickelt.<br />
Zur Wahl