Projekt Pottland - adam-duingen.de
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Ziele und zu erwarten<strong>de</strong> Ergebnisse<br />
Zielsetzung <strong>de</strong>s Gesamtprojektes ist es, die historisch gewachsene I<strong>de</strong>ntität<br />
dieser Region neu zu beleben.<br />
Dabei ergeben sich die zwei Hauptlinien Forschung und Präsentation:<br />
Durch archäologische sowie geschichtliche Untersuchungen soll<br />
ein <strong>de</strong>tailliertes Gesamtbild <strong>de</strong>r Töpferkultur im <strong>Pottland</strong> entworfen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Ausstellung soll die Kenntnis vom <strong>Pottland</strong> erstmals einem breiten Publikum erlebbar zugänglich<br />
machen. Zentrales Thema dabei ist es, die einzelnen Töpferorte mit ihren spezifischen Produkten zu<br />
präsentieren und Gemeinsamkeiten wie Han<strong>de</strong>lswege und Lebensbedingungen darzustellen.<br />
Ein weiterer Themenstrang soll die zeitliche Entwicklung von <strong>de</strong>r Produktion hochwertigen Tafelgeschirrs<br />
<strong>de</strong>r Renaissancezeit bis zur Herstellung von einfacher Gebrauchskeramik im<br />
19. Jahrhun<strong>de</strong>rt nachzeichnen.<br />
Ausgewählte Exponate aus allen Töpferorten sollen in einer Ausstellungsarchitektur, die <strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>r<br />
Han<strong>de</strong>lsware betont, einen sinnlichen Eindruck von Material, Technik und Ästhetik <strong>de</strong>r Keramik geben.<br />
Mit Hilfe von Bild/Texttafeln wer<strong>de</strong>n Inhalte wie Lebens- und Arbeitsbedingungen dargestellt.<br />
Zum Beispiel wur<strong>de</strong> die Töpferei als schmutziges Handwerk angesehen, mit <strong>de</strong>m eine Familie kaum <strong>de</strong>n<br />
Lebensunterhalt verdienen konnte, während viele Topfhändler es zu einigem Reichtum brachten.<br />
Erkenntnisse über die frühe Phase <strong>de</strong>r Töpferei, gewonnen durch archäologische Grabungen, Sichtung<br />
und Bestimmung von Scherbenfun<strong>de</strong>n sollen in Verbindung mit entsprechend aufbereiteten Fakten aus<br />
<strong>de</strong>r archivalischen Überlieferung in geeigneter Form präsentiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein museumspädagogisches Programm, das für Schulklassen geeignet sein soll, aber auch Familien anzieht,<br />
soll die Ausstellung zum Erlebnis wer<strong>de</strong>n lassen.<br />
Das Material Ton eignet sich in beson<strong>de</strong>rem Maße dazu, Ausstellungsbesucher selbst aktiv wer<strong>de</strong>n zu<br />
lassen, und das Erlebnis einem Töpfer beim Drehen eines Gefäßes auf <strong>de</strong>r Töpferscheibe zuzuschauen<br />
verliert nie an Faszination.<br />
Durch Rätsel und Mitmachaktionen können Inhalte spielerisch vermittelt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein umfangreicher und umfassen<strong>de</strong>r Katalog soll die neuen Erkenntnisse <strong>de</strong>r Forschungen dokumentieren<br />
und verbreiten. Mit vielen Farbabbildungen und für Laien verständlichen Texten wer<strong>de</strong>n nicht nur<br />
Fachleute angesprochen.<br />
Ein solcher Katalog wird auch in <strong>de</strong>n ehemaligen Importlän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Weserware begrüßt wer<strong>de</strong>n, da dort<br />
bei Stadtkerngrabungen seit <strong>de</strong>m 20. Jahrhun<strong>de</strong>rt große Mengen an Keramik aus <strong>de</strong>m <strong>Pottland</strong><br />
ausgegraben wor<strong>de</strong>n sind, ohne dass man bisher <strong>de</strong>ren genaue Herkunft bestimmen konnte.<br />
Das Überschreiten von Grenzen durch damaligen Han<strong>de</strong>l und heutige Museumskooperation soll als<br />
emblematisch für die Ausstellung gelten.<br />
Das <strong>Projekt</strong> kann als Initialfunke wirken und weitere <strong>Projekt</strong>e nach sich ziehen:<br />
So könnte schließlich zur Belebung <strong>de</strong>s Kulturtourismus ein <strong>Pottland</strong>führer entstehen, <strong>de</strong>r auf<br />
Keramiksammlungen in Museen, Töpferwerkstätten, Keramikgalerien, Tonabbau, o.ä. hinweist.<br />
Auch weitere Ausstellungsprojekte können durch die Vernetzung <strong>de</strong>r Museen im <strong>Pottland</strong> entstehen.<br />
Materiallage und methodischer Ansatz<br />
Erst in <strong>de</strong>n 70er Jahren begannen verschie<strong>de</strong>ne Forschungsprojekte, zur Keramikproduktion im<br />
<strong>Pottland</strong>. Seit dieser Zeit sind durch die Universität Göttingen und an<strong>de</strong>re Einrichtungen und<br />
Personen archäologische Ausgrabungen in <strong>de</strong>n Töpferzentren erfolgt, die zum Teil umfangreiche<br />
Einblicke in das Produktionsspektrum liefern.<br />
Ein Teil <strong>de</strong>r geborgenen Waren wird bereits in Ausstellungen gezeigt.<br />
Eine umfassen<strong>de</strong> Aufarbeitung allerdings bisher aus.<br />
Um die Wirtschafts-, Alltags- und Kulturgeschichte <strong>de</strong>s ehemaligen <strong>Pottland</strong>es sowie Einzelheiten <strong>de</strong>s<br />
Han<strong>de</strong>ls mit <strong>de</strong>n Töpferwaren museal darstellen zu können, sind umfassen<strong>de</strong> Forschungen nötig.