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Zervixkarzinom

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29.06.2008<br />

<strong>Zervixkarzinom</strong><br />

Julia de Grahl<br />

St. Gertrauden-Krankenhaus, Berlin<br />

<strong>Zervixkarzinom</strong><br />

• weltweit zweithäufigste Krebserkrankung der Frau<br />

• weltweit häufigste Todesursache der Frau<br />

• etwa 500.000 Frauen erkranken pro Jahr weltweit<br />

• etwa 350.000 Frauen sterben pro Jahr weltweit<br />

• Inzidenz in Kolumbien: 48/100.000/Jahr<br />

<strong>Zervixkarzinom</strong><br />

• 7000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland<br />

• 2000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland<br />

• Inzidenz 1971: 35/100.000/Jahr<br />

• Inzidenz 2001: 12/100.000/Jahr<br />

• mittlere Erkrankungsalter beträgt 52 Jahre<br />

• Altersgipfel bei 35-39 und 60-64 Jahren<br />

Ursachen des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

Humane Papilloma Virus<br />

• Infektion mit Humanen Papilloma Viren (HPV)<br />

– HPV-HIGH-RISK-Typen 16, 18, 31, 33, 45<br />

• Kofaktoren<br />

– frühe Aufnahme von sexuellen Beziehungen<br />

– häufiger Partnerwechsel<br />

– lokale Infektion (HSV, Chlamydien)<br />

– Multipara<br />

– schlechter Immunstatus<br />

– Rauchen<br />

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29.06.2008<br />

Entstehung des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

Symptome des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

chron. HPV<br />

Infektion<br />

normales<br />

Epithel<br />

Vorstufen<br />

Präkanzerosen<br />

Krebs<br />

• meistens asymptomatisch<br />

• frühe Symptome<br />

– blutiger Fluor<br />

– Kontaktblutung nach Geschlechtsverkehr<br />

– irreguläre Blutungen<br />

• späte Symptome<br />

– Blasen-Scheiden-Fistel, Rektum-Scheiden-Fistel<br />

– Schmerzen beim Gehen oder Sitzen<br />

– Lymphödem, Thrombose<br />

– Nierenstau<br />

Diagnose des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

• Anamnese<br />

• allg. körperliche Untersuchung (u.a. Untersuchung der<br />

Lymphknotenstationen)<br />

• gynäkologische Untersuchung<br />

– Spekulumeinstellung<br />

– bimanuelle Untersuchung<br />

– rektale Untersuchung<br />

– Kolposkopie (Schiller-Jod-Probe, 3% Essigsäure)<br />

– ggfls. zytologischer Abstrich (Pap-Abstrich)<br />

– ggfls. Knipsbiopsie<br />

Sicherung der Diagnose<br />

Histologische Untersuchung<br />

nach PE, Biopsie, Konisation, Abrasio<br />

Stadieneinteilung des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

TNM<br />

FIGO<br />

Tis 0 Ca in situ (CIN III)<br />

T1 I Karzinom ist auf die Zervix beschränkt<br />

T2 II Karzinom infiltriert jenseits des Uterus (obere 2/3 der<br />

Vagina und Parametrien, aber nicht bis zur<br />

Beckenwand)<br />

T3 III Karzinom infiltriert bis Beckenwand (Hydronephrose),<br />

untere Vagina<br />

T4<br />

IV A<br />

IV B<br />

Tumorbefall von Blase, Rektum<br />

Fernmetastasen<br />

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Therapie des <strong>Zervixkarzinom</strong>s I<br />

• operative Therapie ist der Grundpfeiler<br />

der Behandlung der Frühstadien<br />

(Stadium I-II)<br />

• simultane Radiochemotherapie ist in<br />

den fortgeschrittenen Stadien Therapie<br />

der Wahl (Stadium III-IV)<br />

Operative Therapie des<br />

<strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

• Konisation +/- pelvine Lymphonodektomie<br />

• einfache Hysterektomie +/-<br />

Lymphonodektomie<br />

• radikale Hysterektomie n. Wertheim-Meigs<br />

mit pelviner, ggfls. paraaortaler Lymphonodektomie<br />

• radikale Trachelektomie mit pelviner Lymphonodektomie<br />

im Stadium I bei Kinderwunsch<br />

• Exenteration im Stadium IV<br />

Nachsorge des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

• klinische, symptomorientierte<br />

körperliche und gynäkologische Untersuchung<br />

in regelmäßigen Intervallen<br />

• keine aufwendige apparative Diagnostik!<br />

• keine regelmäßige Tumormarkerbestimmung!<br />

• gutes, informatives Gespräch<br />

Ziele der Tumornachsorge<br />

beim <strong>Zervixkarzinom</strong><br />

• Rezidivdiagnostik<br />

• Erfassung und Behandlung von krankheitsund<br />

therapiebedingten Problemen<br />

• psychische Stabilisierung<br />

• Reintegration in das Berufsleben<br />

• Wiederherstellung der bestmöglichen<br />

• Lebensqualität<br />

Früherkennung/Prävention<br />

des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

Standarduntersuchungen im gesetzlichen<br />

Krebsvorsorgeprogramm<br />

Eine effektive Früherkennung des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

und seiner Vorstufen setzt eine regelmäßige<br />

Teilnahme am Krebsfrüherkennungsprogramm<br />

voraus!<br />

Aber: Nur die Hälfte aller Frauen (53%) nimmt an<br />

regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen teil!!<br />

– Spekulumuntersuchung<br />

– Abstrichzytologie (Pap-Abstrich)<br />

– keine Kolposkopie!<br />

– keine HPV-Testung!<br />

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Prävention des <strong>Zervixkarzinom</strong>s<br />

• sexuelle Abstinenz oder Benutzung von<br />

Kondomen<br />

• HPV-Impfung (Gardasil, Cervarix)<br />

– HPV 16/18-Impfstoff<br />

– Schutz vor <strong>Zervixkarzinom</strong> und Vorstufen, die<br />

HPV 16/18 assoziiert sind<br />

– für Mädchen und junge Frauen vor Aufnahme<br />

von sexuellen Beziehungen<br />

– i.m. Injektion (3x in 6 Monaten)<br />

Danke!<br />

4

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