35 Jahre - Klinikum Chemnitz
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MEDIZIN UND GESUNDHEIT<br />
Mit einer weltweit neuartigen Behandlungsmethode sorgt ein Team der <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />
gGmbH unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. habil. Ulrich Stölzel für Aufsehen.<br />
Mit Spezialisten seiner Klinik für Innere Medizin II ist es gelungen, einen insulinproduzierenden<br />
Tumor der Bauchspeicheldrüse einer Patienten auf völlig neuartige und<br />
wenig belastende Weise zu entfernen.<br />
Weltweit<br />
neuartige Behandlungsmethode<br />
Gewebe zu veröden. Daraufhin sank die Insulinproduktion<br />
dramatisch, der Tumor ging vollständig<br />
zurück. Eingesetzt wurde dabei auch<br />
eine neue Anlage der Firma Hitachi (Japan),<br />
die auf diesem Gebiet technologisch führend<br />
ist. Die Patientin ist bis heute beschwerdefrei.<br />
In Kooperation mit Kollegen der Harvard University<br />
Boston (USA) wurden die Daten medizinisch<br />
ausgewertet. Somit kann das <strong>Chemnitz</strong>ur<br />
Behandlung von insulinproduzierenden<br />
Tumoren der Bauchspeicheldrüse<br />
Dieser Tumor, an dem eine 78-jährige Frau<br />
litt, war aufgrund ihres Gesundheitszustandes<br />
nicht operabel. Zudem lehnte die Frau eine<br />
Operation ab. Andererseits war eine Behandlung<br />
unumgänglich, weil durch den hohen<br />
Insulinspiegel Unterzuckerungen mit Bewusstseinsverlust<br />
auftraten, so dass ein Knochenbruch<br />
die Folge waren. Die Patientin konnte<br />
zeitweise nur durch die kontinuierliche Infusion<br />
von Traubenzuckerlösung bei Bewusstsein<br />
gehalten werden.<br />
Durch die Endosonographie, ein sehr modernes<br />
diagnostisches Verfahren, war es möglich,<br />
den 13 mm großen Tumor zu entdecken.<br />
An der Klinik für Innere Medizin II werden pro<br />
Jahr rund 1600 endosonographische Untersuchungen<br />
durchgeführt. Damit hält die Klinik<br />
einen Spitzenplatz in Deutschland, zugleich<br />
resultiert daraus eine hohe Erfahr ung der Spezialisten.<br />
Mit Spezialisten des <strong>Klinikum</strong>s wurden daraufhin<br />
im Rahmen des Behandlungszentrums<br />
"Gastroenterologische Onkologie" die verschiedenen<br />
Möglichkeiten der Tumor-<br />
Behandlung diskutiert. An diesem Zentrum<br />
sind neben den Gastroenterologen die Bauchchirurgie<br />
(Chefarzt PD Joachim Dr. Boese-<br />
Landgraf) Leitung und Krebsspezialisten (Onkologen<br />
sowie Strahlentherapeuten (Chefarzt<br />
Dr. Dieter Baaske) beteiligt.<br />
Durch die spezielle Umständen entschieden<br />
sich die <strong>Chemnitz</strong>er Mediziner für ein neues<br />
Verfahren. Dabei wurde unter permanenter<br />
endosonografischer Kontrolle eine Kanüle<br />
durch die Magenwand geführt und absoluter<br />
Alkohol in den Tumor injiziert, um das kranke<br />
zer Team mit Dr. Christian Jürgensen (Foto<br />
oben), Dr. Frank Neser und Dr. Jan Ernstberger<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Stölzel<br />
die Rechte für sich in Anspruch nehmen, diesen<br />
Eingriff als erste in der Welt erfolgreich<br />
durchgeführt zu haben. Eine der international<br />
führenden Fachzeitschriften der Disziplin, die<br />
„Gastrointestinal Endoscopy”, hat einen Artikel<br />
des <strong>Chemnitz</strong>er Teams zur neuen Methode<br />
angenommen.<br />
Die Methode folgt der insgesamt fortschrittlichen<br />
Tendenz am <strong>Chemnitz</strong>er <strong>Klinikum</strong>, riskante<br />
Operationen durch „minimal invasive”<br />
Verfahren zu ersetzen.<br />
Es ist davon auszugehen, dass in Zukunft<br />
weitere Kliniken die neue Behandlungsmethode<br />
anwenden werden.<br />
(red)<br />
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