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Experten haben eine 100-Kilogramm-Bombe am Berliner Hauptbahnhof entschärft. Foto: dpa Berlin (dpa). Sprengmeister haben gestern eine Weltkriegsbombe nahe dem Berliner Hauptbahnhof entschärft. Die Experten konnten den Zünder der russischen 100-Kilogramm-Bombe mechanisch entfernen, wie ein Polizeisprecher berichtete. Der Fund des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg und die nötigen Sperrungen sorgten für erhebliche Verkehrsprobleme in der Hauptstadt. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren Tausende Bahnreisende von Umleitungen und Verspätungen betroffen. Mehrere Regionalexpresslinien fielen auch ganz aus. Die Polizei sperrte die Umgebung der Fundstelle weit- steckten eine Sicherheits ne im Umkreis von bis 400 Metern ab. Sie brach rund 840 Menschen in cherheit. Auch der Verk auf den umliegenden S ßen und den Wasserwe wurde gestoppt, am Flug fen Tegel durften zwisch räumig ab. Die Beam zeitlich keine Flugze landen.
Kombi-Methode gegen Krebs Arztvortrag zur Therapie: Spezialisten sollten auch vor Ort zusammenarbeiten Von Klaudia Genuit-Thiessen Halle (WB). Wer zu den etwa 400 000 Menschen gehört, die jährlich neu an Brustoder Prostatakrebs erkranken, ein Lungen- oder Darmkarzinom bekommen oder eine der selteneren Krebsarten, der braucht ärztliche Hilfe. Moderne Therapien machen es möglich, in Halle heimatnah versorgt und dennoch von mehreren Spezialisten betreut zu werden. Das stellte Dr. Martin Görner am Dienstag im Haller Krankenhaus vor mehr als 50 Zuhörern heraus. Der Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im <strong>Klinikum</strong> <strong>Bielefeld</strong> hielt in der Reihe »Bürger fragen – Ärzte antworten« einen Vortrag über »Chemotherapie, Hormontherapie, Operation – Wann wird welche Krebstherapie eingesetzt?«. Die Krebstherapie ist derzeit grundlegend im Wandel, sprach Dr. Görner, der mit seiner Familie in Werthter lebt, neue medizinische Methoden an. Das Ziel heute ist eine auf den einzelnen Patienten maßgeschneiderte Kombination verschiedener Therapieformen. Sie richtet sich nach Art, Stadium und Lage des Tumors, nach dem Gesundheitszustand des Patienten und der Erfahrung des medizinischen Zentrums. Dr. Görner: »Drei Chefarzt Dr. Martin Görner, hier mit einer Perfusor-Spritze in der Hand, hat über Krebstherapien gesprochen. Foto: Klaudia Genuit-Thiessen oder vier Spezialisten müssen miteinander arbeiten, damit der Patient gut versorgt ist: Fachleute aus der Chirurgie, System- und Strahlentherapie.« Hat der Krebs womöglich schon gestreut? Einige Arten bilden sehr früh Metastasen, die mitunter über Jahre unauffällig bleiben. Die Ärzte der Tumorkonferenz entscheiden, ob eine unterstützende Therapie sinnvoll ist oder ob man die Erkrankung in einem fortgeschritteneren nur palliativ behandelt, also beschwerdefreie Zeiten verlängert und Symptome lindert. Das Problem: Keine Therapie hilft hundertprozentig. Wie man auch gegen einzelne Tumorzellen zu Felde zieht – die Mittel müssen verträglich sein, dürfen keine Langzeit- Nebenwirkungen haben. Und ihr Einsatz muss auzuhalten sein. Kann man operieren und ist es im ganz speziellen Fall überhaupt ratsam? Tatsache ist, dass eine Kombination von zwei oder mehr Methoden viel verträglicher für den Patienten ist. Wobei heute auch der systemischen Therapie eine große Bedeutung zukommt. Chemo, Antikörper- und Hormontherapie greifen den Krebs von verschiedenen Seiten an. So sind einige Tumoren hormonabhängig. Sie wachsen und teilen sich weiter, zapfen die Blutgefäße an, um für ihre eigene Ernährung zu sorgen. Ziel einer Anti-Hormontherapie ist es, die Entstehung von Hormonen zu verhindern oder zumindest ihre Wirkung direkt an der Tumorzelle. Eine Chemo macht sich die Teilungsfreudigkeit der Tumorzellen zunutze und lässt sie absterben. Allerdings leider nicht nur sie, sondern auch ihre gesunden Nachbarn. Dr. Görner: »Das war bis vor drei, vier Jahren noch die Regel. Heute können Antikörper, künstlich produzierte Eiweiße, die Zellen identifizieren.« Im Schlepptau dieser Antikörper werden heute chemische Waffen in den Organismus eingeschleust, Zytostatika, die das Wachstum von Tumoren hemmen und in den Zellteilungsprozess eingreifen. Leider rufen diese sehr effektiven Antikörper oft allergische Reaktionen hervor, gegen die man wiederum mit Kortison zu Felde ziehen muss. Die Vorteile der systemischen Therapien: Nicht nur der Tumor selbst wird attackiert, sondern alle Tumorzellen im Körper, selbst Mikro- Metastasen. Bevor er sich Zeit für die Fragen nahm, sprach der Spezialist eine Veränderung des Lebensstils an. Mit einer gesünderen Ernährung und sportlichen Aktivitäten könne selbst bei einem Magenkarzinom noch viel erreicht werden, betonte der Mediziner im Hinblick auf »messbar mehr Lebensqualität.« Dr. Görner: »Es lohnt sich in jedem Stadium der Erkrankung, darauf zu achten.«
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