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Bye, bye Burnout! - Klinikum Freising

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<strong>Bye</strong>, <strong>bye</strong> <strong>Burnout</strong>!<br />

Junger Betroffener lernt in der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> wieder zu leben.<br />

<strong>Freising</strong>, 06.06.2013:<br />

Schlafstörungen, extreme Rückenschmerzen, Unzufriedenheit und permanente Gereiztheit. Ganz langsam hat<br />

sich das Burn-Out in das Leben von Jens Rosner (Name von der Redaktion geändert) geschlichen. Erst als der<br />

Vertriebsmitarbeiter eines süddeutschen Großkonzerns im Büro mit einem Weinkrampf zusammenbricht,<br />

erkennt er die Warnsignale seines Körpers und sucht Hilfe in der Abteilung für Psychosomatik und<br />

Psychotherapie im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>.<br />

„Vollgas von morgens bis abends“, so beschreibt der jetzt<br />

33-jährige Jens den fordernden Vertriebsalltag. Die<br />

Mittagspause musste meistens ausfallen, 10-Stunden-<br />

Tage und mehr waren keine Seltenheit und da er im<br />

Europa-Außendienst tätig war, war er auch oft am<br />

Wochenende im Einsatz. Sein Smart-Phone machte<br />

seine ständige Erreichbarkeit möglich und sogar am<br />

Flughafen hatte er noch E-Mails bearbeitet. Bald reichte<br />

die Zeit in der Arbeit nicht mehr aus, um die Aufgaben zu<br />

bewältigen. Sein Büro nimmt er nun gedanklich mit nach<br />

Hause, vernachlässigt dafür seine Freunde und seine<br />

Hobbies und wird dennoch anscheinend nie fertig. Im<br />

Bett zermartert er sich das Hirn, spielt Lösungen durch,<br />

die Nacht wird zur Arbeitszeit. Schlafstörungen rauben<br />

ihm die Konzentrationsfähigkeit, er wird anfällig für<br />

Infekte, ist schnell gereizt und in den wenigen Stunden zu<br />

Hause ist er antriebslos. Am Wochenende versucht er<br />

seinen Frust im Alkohol zu ertränken. Seine langjährige<br />

Beziehung droht deshalb zu zerbrechen.<br />

„Im Oktober 2011 waren dann die Lichter aus“, sagt Jens.<br />

Er brach im Büro zusammen. Diagnose: <strong>Burnout</strong>. Zwei<br />

Wochen hatte ihn der Arzt krank geschrieben. Besserung<br />

war aber keine in Sicht. „Meine Kraft war komplett weg.<br />

Als ich zum Beispiel schwimmen gehen wollte, konnte ich<br />

mich nur noch mit den Händen am Beckenrand entlang<br />

hangeln.“ Doch als er nach der kurzen Auszeit wieder in<br />

die Arbeit gehen musste, war der Stresspegel nach wie<br />

vor so hoch und kaum zu bewältigen. „Meine Situation<br />

war ausweglos. Ich steckte in einer Sackgasse fest“.<br />

Jens Rosner wusste, dass er Hilfe brauchte. Deshalb hat<br />

er auf eigene Faust recherchiert. Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

mit der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie<br />

hatte den besten Eindruck auf ihn gemacht. Und schon<br />

bald wurde es konkret. Im Dezember 2011 konnte er<br />

stationär aufgenommen werden.<br />

Für Chefarzt Dr. Bruno Schröder ist Jens Rosner kein<br />

Einzelfall: „So geht es circa neun Millionen Menschen in<br />

Deutschland, laut einer Studie der Betriebskrankenkassen.<br />

Im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> behandeln wir circa 100<br />

Personen mit <strong>Burnout</strong> oder Depressionen jedes Jahr.<br />

Besonders betroffen sind Menschen, die sich keine<br />

Fehler eingestehen. Es sind Mitarbeiter, die ultrafleißig<br />

sind, sehr zuverlässig und sehr viel Engagement zeigen.<br />

Also Menschen, die Anerkennung über Leistung und<br />

Karriere suchen.“ Auch Jens Rosner kann das<br />

bestätigen: „Ich hab mir immer gedacht, die Anderen<br />

schaffen das doch auch irgendwie. Also muss ich das<br />

doch ebenfalls packen.“<br />

Erst in der Therapie hatte er wieder Zeit für sich. „Wir<br />

halten es für sinnvoll, wenn die Patienten aus dem<br />

gewohnten Umfeld herausgenommen werden um eine<br />

kritische Distanz zur bisherigen Lebensgestaltung zu<br />

ermöglichen.“ sagt Dr. Schröder.<br />

Jens Rosner hat dieser Schritt gut getan. Er wurde sofort<br />

von seinen Mitpatienten integriert und in den<br />

Stationsalltag eingewiesen. Dann bekam er auch schon<br />

seinen Stundenplan. „Die Patienten haben das Angebot<br />

von verschiedenen Therapieverfahren wie Konzentrative<br />

Bewegungstherapie, Kunsttherapie, Soziales<br />

Kompetenztraining, Therapie in der Gruppe,<br />

Einzelgesprächen mit dem Therapeuten, Gespräche mit<br />

dem Pfleger und wer möchte, kann einmal pro Woche an<br />

einem Stationsausflug teilnehmen.“, beschreibt der<br />

Chefarzt das Angebot.<br />

Da Jens nicht wusste, wo er ansetzen muss, hat er alles<br />

auf dem Stundenplan mitgemacht. „Ich habe mich überall<br />

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geöffnet. Vor allem, weil ich etwas ohne Medikamente<br />

machen wollte. Und überall gab es einen Aha-Effekt.“<br />

Zum Beispiel sollten die Patienten in der Kunsttherapie<br />

einen Baum malen und alles daran hängen, was ihnen<br />

Freude bereitet. „Da ist mir aufgefallen, dass mir viele<br />

Dinge fehlen wie Saxophon spielen, Fahrrad fahren oder<br />

mich mit meinen Freunden treffen.“<br />

Beim Sozialen Kompetenztraining stehen Rollenspiele in<br />

ungezwungener Atmosphäre im Vordergrund. Hier lernt<br />

der Patient wie er auf andere wirkt.<br />

Am tiefgründigsten waren aber für Jens die Einzelgespräche<br />

mit dem Therapeuten. „Hier sind wir bei der<br />

Analyse bis zu meinen Großeltern zurück gegangen um<br />

zu klären, wo die Verhaltensmuster herkommen, die ich<br />

an den Tag lege.“ Das ist für die Genesung des Patienten<br />

sehr wichtig, sagt Dr. Schröder: „Wir wollen zu den<br />

verborgenen Leitsätzen vordringen, also den inneren<br />

Anweisungen, welche die Werthaltungen verkörpern und<br />

ihr Denken und Handeln bestimmen“.<br />

Am Wochenende durfte Jens nach Hause und auch unter<br />

der Woche gab es einige Stunden zur freien Verfügung<br />

um zum Beispiel mit den anderen Patienten Essen zu<br />

gehen. „Hier habe ich mich geborgen gefühlt. Mit den<br />

Mitpatienten konnte ich mich offen austauschen“. Die<br />

Therapien haben ihm Verständnis dafür gegeben, warum<br />

etwas so ist, wie es ist. „Es greift dann ein Zahnrad ins<br />

andere. Die Therapeuten haben mit mir rücksichtsvoll alle<br />

Themen besprochen, egal wie schwerwiegend sie waren<br />

und ich habe mich nie alleine gefühlt.“<br />

Nach zehn Wochen ging es Jens Rosner wieder so gut,<br />

dass er nach Hause entlassen werden konnte. Sein<br />

Pflichtbewusstsein trieb ihn aber dann auch ohne<br />

Wiedereingliederungsmaßnahme zurück in die Arbeit.<br />

Um dem permanenten Stresspegel zu entfliehen, hat er<br />

nun innerhalb des Unternehmens eine Teilzeitstelle<br />

angetreten. „Jetzt habe ich deutlich mehr Freizeit und<br />

auch schon fast mein Gleichgewicht wieder gefunden. Ich<br />

mache zum Ausgleich wieder Sport, meine Freundin und<br />

ich nehmen uns mehr Zeit füreinander und der<br />

Alkoholkonsum hat sich von ganz alleine wieder auf ein<br />

normales Niveau eingependelt.“ Und sogar die<br />

wöchentlichen Termine beim Therapeuten, die nach der<br />

stationären Behandlung vereinbart wurden, können jetzt<br />

nach einem Jahr auf eine Stunde pro Monat verkürzt<br />

werden. „Wenn ich gewusst hätte, was mir eine Therapie<br />

bringt, hätte ich mir schon viel eher helfen lassen.“, sagt<br />

Jens. „Das Wichtigste ist, überall aktiv mitzumachen. Das<br />

hilft einem selbst am meisten“.<br />

Der Aufenthalt im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> hat den jungen<br />

Vertriebsmitarbeiter zum Nachdenken angeregt. Er<br />

überlegt sogar ernsthaft, die Branche komplett zu<br />

wechseln und noch eine Ausbildung im<br />

Gesundheitswesen zu machen.<br />

Pressekontakt:<br />

Karin Schinnerl<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> GmbH<br />

Alois-Steinecker-Str. 18<br />

85354 <strong>Freising</strong><br />

T 08161 24-3005<br />

F 08161 24-3099<br />

Mobil 0172 8683408<br />

pr@klinikum-freising.de<br />

Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> ist ein akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität München. In zehn medizinischen Hauptabteilungen und drei<br />

Belegabteilungen mit 353 Betten werden jährlich rund 17.000 Patienten versorgt. Das <strong>Klinikum</strong> bietet das klassische Spektrum an operativer und<br />

konservativer Medizin und ist durch ein Linksherzkatheterlabor, komplette radiologische Diagnostik und eine eigene Schlaganfalleinheit erste Adresse<br />

in der Notfallversorgung. Darüber hinaus bestehen Therapiemöglichkeiten in den Bereichen Wirbelsäulenchirurgie, Palliativmedizin, Lymphangiologie<br />

und Psychosomatik. Durch die Kooperation mit dem <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar der Technischen Universität München können den Patienten zusätzliche<br />

Leistungen angeboten werden. Das <strong>Klinikum</strong> ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Es hat die Rechtsform einer GmbH, Geschäftsführer ist Dr.<br />

Harald Schrödel. Einziger Gesellschafter ist der Landkreis <strong>Freising</strong>, der durch den Landrat Michael Schwaiger vertreten wird. Weitere Informationen<br />

unter www.klinikum-freising.de.<br />

Pressemitteilung 2 / 2

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