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clinicus Januar 2010 - Klinikum Freising

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<strong>clinicus</strong><br />

Nachrichten aus dem <strong>Klinikum</strong> für Ärzte<br />

10. 12. Ausgabe · Oktober <strong>Januar</strong> <strong>2010</strong> 2009<br />

High-Tech kontra Krebs<br />

Neues Strahlentherapiezentrum im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

Seite 2<br />

Achteinhalb Monate<br />

Modellhafte Kooperation aller<br />

Beteiligten machte den Aufbau<br />

des neuen Zentrums in Rekordzeit<br />

möglich.<br />

Seite 4<br />

Multitalent<br />

Dr. Markus Adam leitet nicht<br />

nur das neue Zentrum,<br />

sondern spielt auch sonst<br />

ganz vorne mit.


<strong>clinicus</strong><br />

Sehr geehrte<br />

Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

mit dem Bau<br />

einer Praxis für Strahlentherapie durch<br />

den nieder gelassenen Arzt Dr. Markus<br />

Adam hat sich das Behandlungsspektrum<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong> Ende 2009<br />

erweitert. Die Praxis für Strahlentherapie<br />

ist eine der modernsten Einrichtungen<br />

ihrer Art in Deutschland mit<br />

einem Höchstmaß an Qualität und<br />

Sicherheit bei der täglichen Behandlung.<br />

Es stehen alle Möglichkeiten zur<br />

Verfügung, um eine der jeweiligen<br />

Situation optimal angepasste Strahlentherapie<br />

bei gutartigen und natürlich<br />

vor allem bei bösartigen Erkrankungen<br />

anbieten zu können.<br />

Die Anbindung und enge Kooperation<br />

zwischen der Strahlentherapie und dem<br />

<strong>Klinikum</strong> sichert den onkologischen<br />

Patien ten eine optimale Versorgung<br />

ohne Umwege. Die Patienten müssen<br />

nun nicht mehr den weiten Weg in die<br />

Nachbarlandkreise auf sich nehmen.<br />

Außerdem wird die Kompetenz im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Freising</strong> im Bereich der Onkologie<br />

weiter gestärkt.<br />

Bei den wöchentlich stattfindenden<br />

interdisziplinären Tumorboards ist ein<br />

enger Austausch zwischen allen Fachdisziplinen<br />

zur optimalen Abstimmung<br />

des Therapiekonzeptes gewährleistet.<br />

Durch die Praxis für Strahlentherapie<br />

kann das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> alle wesentlichen<br />

Therapiemöglichkeiten bei<br />

malignen Erkrankungen unter einem<br />

Dach anbieten. In dieser Ausgabe des<br />

<strong>clinicus</strong> möchten wir Ihnen die neue<br />

Einrichtung an unserem <strong>Klinikum</strong> genauer<br />

vorstellen.<br />

Ich hoffe, wir haben für Sie wieder eine<br />

interessante Lektüre zusammengestellt.<br />

Viel Spaß wünsche ich Ihnen dabei und<br />

uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit.<br />

Ihr<br />

Dr. Harald Schrödel<br />

Strahlentherapie<br />

Wichtige Säule<br />

bei der Krebstherapie<br />

Wer an Krebs erkrankt, macht heutzutage<br />

eine wesentliche Erfahrung: Er wird nicht nur<br />

von einem Arzt behandelt, sondern ein<br />

Spezia listenteam aus den unterschiedlichsten<br />

Fachgebieten erarbeitet den Therapieplan.<br />

Die Behandlung ist kompliziert, das<br />

reibungslose Zusammenspiel aller Disziplinen<br />

notwendig, um ein Rezidiv zu verhindern.<br />

Wichtige Säule dabei heute: die<br />

Strahlen therapie.<br />

Seit November vergangenen Jahres gibt es<br />

die Strahlentherapie direkt auf dem Gelände<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong>. Dort hat im November<br />

das neue Strahlenzentrum<br />

von Dr. Markus Adam eröffnet.<br />

Damit kann das <strong>Klinikum</strong> unmittelbar<br />

auf die dritte, neben<br />

der Chirurgie und medi kamentösen<br />

Onkologie, wesentliche<br />

Säule der Krebsbehandlung<br />

zugreifen. Die Praxis für Strahlentherapie<br />

beginnt ihre Tätigkeit<br />

in einer Phase des technischen<br />

Umbruchs: Ganz neue<br />

Methoden, auf die Patienten in<br />

anderen Regionen noch warten<br />

müssen, stehen nun in <strong>Freising</strong><br />

von Anfang an im Standardrepertoire zur<br />

Verfügung. Die Wege für die Patienten sind<br />

kurz – Komfort und Reaktionsschnelligkeit<br />

bei der Anpassung des Behandlungsplans an<br />

neu auftretende Situationen dadurch gewährleistet.<br />

Vor allem aber wird die gute<br />

Nachbarschaft aller an der Therapie beteiligten<br />

medizinischen Einrichtungen unseren<br />

Patienten spürbar zugute kommen.<br />

Tumoren sind empfindlicher gegen energiereiche<br />

Strahlen als gesunde Organe des<br />

Menschen, das machen sich Strahlentherapeuten<br />

zunutze. Ist ein Tumor entfernt, kann<br />

die anschließende Radiatio ein Rezidiv häufig<br />

zuverlässig verhindern. Als zusätzlicher Effekt<br />

wird auch die Häufigkeit der Entstehung von<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> GmbH<br />

Gemeinnützige<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

des Landkreises <strong>Freising</strong><br />

Alois-Steinecker-Straße 18<br />

85354 <strong>Freising</strong><br />

Tel.: (08161) 24-3000<br />

Fax: (08161) 24-3099<br />

info@klinikum-freising.de<br />

www.klinikum-freising.de<br />

Begrüßt das neue<br />

Strahlen zentrum:<br />

Dr. Christoph von<br />

Schilling.<br />

Metastasen in anderen Körperregionen<br />

vermindert. Unter Umständen steht die<br />

Bestrahlung sogar am Anfang der Therapie,<br />

also vor der Operation, das steigert den<br />

Erfolg. Manchmal ist die Strahlentherapie genauso<br />

effektiv wie die Operation, beispielsweise<br />

in einigen Stadien des Prostatakrebses,<br />

und bei einigen Diagnosen hat sie die<br />

Operation sogar überflüssig gemacht. Eine<br />

weitere Säule bei der Krebsbehandlung ist<br />

die Chemotherapie. Sie ist mit ihrem ganz<br />

anderen Wirkprinzip häufig in der Lage, die<br />

Bestrahlung noch wirkungsvoller zu machen.<br />

Die Radio chemothera pie ist häufig wesentlicher<br />

Bestandteil von neoadjuvanten<br />

Behandlungskonzepten.<br />

Intelligente Planung und<br />

enorme technische Innovationen<br />

haben der Strahlentherapie<br />

zu bisher nicht für möglich<br />

gehaltenen Erfolgen und der<br />

Ausweitung ihrer Anwendungsmöglichkeiten<br />

verholfen.<br />

Das Grundprinzip: zielgenaue<br />

Konzentration der Behandlungsstrahlung<br />

auf den Tumor<br />

und Schonung von gesunden<br />

Körperpartien. Die Genauigkeit<br />

der Technik erlaubt es heute auch, die<br />

Strahlentherapie gegen Metastasen an empfindlichen<br />

Orten einzusetzen.<br />

Die gute Nachbarschaft aller an der Therapie<br />

beteiligten medizinischen Einrichtungen<br />

wird unseren Patienten spürbar zugute kommen.<br />

Weil alle jetzt an einem Ort vereint<br />

sind, ist der Schulterschluss zwischen uns<br />

Ärzten und den Patienten lückenlos und<br />

dadurch der Blick auf das Ziel, nämlich das<br />

Gelingen der Heilung, unverstellt.<br />

Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit<br />

mit der Praxis für Strahlentherapie und<br />

heißen Dr. Markus Adam in unserem Kreise<br />

herzlich willkommen! Dr. Christoph von Schilling<br />

Verantwortlich:<br />

Dr. Harald Schrödel<br />

Redaktion:<br />

Karin Steininger<br />

Gestaltung und Produktion:<br />

Verberei, München<br />

Druckerei Kuttner, <strong>Freising</strong><br />

Fotos:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

2


Vom Spatenstich bis zur Einweihung<br />

Achteinhalb Monate<br />

<strong>clinicus</strong><br />

Einundzwanzig Tonnen Geräte, 600<br />

Quadratmeter Gebäudefläche und eine<br />

Investitionssumme von mehr als vier<br />

Millionen Euro – das sind die Eckdaten<br />

des neuen Strahlentherapiezentrums in<br />

<strong>Freising</strong>.<br />

Seit November vergangenen Jahres finden<br />

Patienten in <strong>Freising</strong> alles, was zu einer<br />

modernen Tumortherapie gehört – in Laufnähe.<br />

Sie müssen nicht mehr wie bisher in die<br />

Nachbarlandkreise fahren. Dazu Dr. Markus<br />

Adam, Initiator und Betreiber: „In der Regel<br />

müssen Patienten über eine Dauer von bis<br />

zu acht Wochen fünfmal pro Woche eine<br />

Behandlung für je zehn Minuten über<br />

sich ergehen lassen. Das ist viel Stress für<br />

den Körper und die Psyche, der durch<br />

lange Auto- oder Zugfahrten unnötig<br />

forciert wird.“<br />

Die neue Praxis auf dem Gelände des<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong> ist mit dem modernsten<br />

Linearbeschleuniger ausgestattet, den es<br />

auf dem Markt gibt. Die zwei Millionen<br />

teure Hochleistungsapparatur ermöglicht<br />

eine moderne Radiotherapie, deren Präzision<br />

im Millimeterbereich noch bis vor kurzem<br />

nicht denkbar gewesen war. Für Dr. Adam<br />

von vornherein eine Selbstverständlichkeit:<br />

die neue Praxis mit dem modernsten<br />

Equipment auszustatten, das es derzeit<br />

auf dem Markt gibt. „Damit kann den<br />

Patienten auf die bestmögliche Weise<br />

geholfen werden“, so Dr. Adam.<br />

Mit Vorteilen auch für den behandelnden<br />

Arzt. „Ich habe so auch mehr Freude bei<br />

der Arbeit, weil ich weiß, dass ich in <strong>Freising</strong><br />

hoch wertigste Therapie anbieten kann“, sagt<br />

Dr. Adam. Günstige Rahmenbedingungen<br />

unterstützen den Therapieerfolg zusätzlich:<br />

zum Beispiel die moderne Architektur des<br />

zweigeschossigen Gebäudes – weil hier auf<br />

viel natürliches Licht geachtet wurde.<br />

Modellhafte Kooperation<br />

Bilden die dritte Säule der Krebstherapie<br />

am <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>: Dr. Adam und<br />

sein Strahlentherapie-Team.<br />

Rückblick auf die Entstehungsgeschichte:<br />

Die Idee eines Strahlenzentrums wurde vom<br />

<strong>Klinikum</strong> von vornherein unterstützt.<br />

Baubeginn war im März 2009. Bereits am<br />

15. September wurde das Herzstück, der<br />

Linearbeschleuniger, geliefert. Eine Spezialfirma<br />

hob die über 21 Tonnen schwere<br />

Anla ge in Einzelteilen vom LKW in die<br />

Praxis. Am 16. November 2009, nur achteinhalb<br />

Monate nach dem Spatenstich,<br />

konnte die neue Strahlentherapie am<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> eröffnet werden. Dr.<br />

Adam zur Zusammenarbeit mit der<br />

Klinikverwaltung, den Medizinern,<br />

Architek ten und den Bauunternehmern:<br />

„Ich bin froh über die modellhafte<br />

Kooperation. Nur so war es möglich, den<br />

Bau eines der modernsten und anspruchsvollsten<br />

Strahlentherapiezentren deutschlandweit<br />

zu realisieren.“<br />

Umweltfreundliche Architektur<br />

Entstanden ist ein zweigeschossiges Flachdachgebäude<br />

mit einer Grundfläche von<br />

circa 600 Quadratmetern. Der Bau trägt<br />

durch seine Licht durchflutete, freundliche<br />

Innengestaltung den besonderen Anforderungen<br />

Rechnung. Darüber hinaus wurde<br />

durch geschickte Architektur, Lüftungs- und<br />

Heizungstechnik ein Niedrigenergie-Gebäudekonzept<br />

verwirklicht.<br />

Strahlentherapie - <strong>Freising</strong><br />

Biberstraße 15 • D-85354 <strong>Freising</strong><br />

Fon: 08161-935320 • Fax: 08161-9353220<br />

Email: info@strahlentherapiefreising.de<br />

Internet: www.strahlentherapiefreising.de<br />

Steckbrief MTRA: Nicht von der Technik abschrecken lassen<br />

Ist immer auf<br />

dem neuesten<br />

Stand:<br />

MTRA Christine<br />

Wagner.<br />

Ein gutes Verständnis für medizinischtechnische<br />

Geräte und großes Einfühlungsvermögen<br />

im Umgang mit den Patienten –<br />

das sind die Grundvoraussetzungen, wenn<br />

man den Beruf der MTRA erlernen möchte.<br />

Die dreijährige Ausbildung wird von Berufsfachschulen<br />

durchgeführt und endet mit<br />

einem Examen als Medizinisch-Technische<br />

Radiologie-Assistentin. Im Zentrum der Ausbildung:<br />

Physik, Chemie, Radiologie, Nuklearmedizin<br />

und Strahlentherapie.<br />

Auch wenn Naturwissenschaften und<br />

hochentwickelte Geräte im Mittelpunkt der<br />

Berufsausbildung stehen – im beruflichen<br />

Alltag geht es um die Patienten. Sie brauchen<br />

den persönlichen Zuspruch der MTRA<br />

ebenso wie die sorgfältige und sachgemäße<br />

Durchführung der Untersuchung und Behandlung.<br />

Verständnis für technische Zusammenhänge<br />

und die Bereitschaft, mit Einfühlungsvermögen<br />

auf kranke Menschen über einen<br />

mehrwöchigen Zeitraum einzugehen, zeichnen<br />

deshalb diesen Beruf aus. „Von der<br />

Technik sollte man sich aber nicht abschrecken<br />

lassen“, sagt MTRA Christine Wagner<br />

Und auch nicht davon, sich ständig<br />

weiterzubilden: Um immer auf dem<br />

neuesten Stand zu sein, gehören jährliche<br />

Fortbildungen und der Dialog mit der<br />

Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie<br />

(DEGRO) zum Berufsbild. Um die formale,<br />

behördlich anerkannte Fachkenntnis aufrechtzuer<br />

halten, muss zusätzlich alle fünf<br />

Jahre eine offizielle Prüfung absolviert<br />

werden. Und für die spezielle Einarbeitung<br />

in die Gerätetechnik werden mehrmals<br />

im Jahr technische Fortbildungen von den<br />

He rstellern durchgeführt. Dazu gehören<br />

beispielsweise Trainings im Umgang mit<br />

dem Computertomographen oder das<br />

Arbeiten mit dem Linearbeschleuniger.<br />

3


Unverzichtbar<br />

Das Interdisziplinäre Tumorboard<br />

<strong>clinicus</strong><br />

Für die Experten beim Tumorboard unerlässlich: Informationen zu Vor- und Begleiterkrankungen.<br />

Multimodale Diagnostik und Therapiekonzepte<br />

– die moderne Krebsthera pie<br />

erfordert das Zusammenarbeiten von<br />

Experten aus den verschiedensten<br />

Disziplinen. Zum rationellen Management<br />

von Tumorpatienten gehören<br />

alle an der Behandlung der Patienten<br />

beteiligten Ärzte des <strong>Klinikum</strong>s und<br />

der Praxen auf dem Gelände des <strong>Klinikum</strong>s<br />

(Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie).<br />

Dazu gehören natürlich auch die betreuenden<br />

Hausärzte. Gemeinsames Ziel: Eine<br />

auf den Patienten individuell abgestimmte<br />

leitlinienorientierte Therapie unter Berücksichtigung<br />

der variablen individuellen<br />

Umstände, Symptome und Komorbidi täten<br />

des Patienten.<br />

Jede Woche stellen die Ärzte im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Freising</strong> bei durchschnittlich 25 Patienten<br />

entweder die Erstdiagnose oder das Rezidiv<br />

einer malignen Erkrankung. Zur Besprechung<br />

der einzelnen Fälle und komplexen Therapieentscheidung<br />

treffen sich die Vertreter der<br />

sechs chirurgischen und internistischen Fachrichtungen<br />

sowie der Radiologie und der<br />

Pathologie jeden Donnerstagmorgen zum<br />

Interdisziplinären Tumorboard. Seit Oktober<br />

2009 ist auch der Strahlentherapeut immer<br />

mit dabei. Erst wenn der Therapieplan feststeht,<br />

wird die Behandlung mit dem Patienten<br />

besprochen.<br />

Natürlich geht es beim Tumorboard auch<br />

um die Kontrolle und den Verlauf und nicht<br />

zuletzt um die Verbesserung der Therapie:<br />

Dazu werden alle Verläufe dokumentiert, bei<br />

denen die Behandlung von der geplanten<br />

Sequenz oder Modalität abgewichen ist,<br />

um retrospektiv Indikatoren zu identifizieren,<br />

anhand derer diese Abweichung möglicherweise<br />

initial berücksichtigt worden<br />

wäre. Schließlich wird systematisch über<br />

Innovationen bei der multimodalen Behandlung<br />

diskutiert, um diese möglichst frühzeitig<br />

in den bisher befolgten Behandlungsstandard<br />

zu integrieren. Rege Teilnahme<br />

erwünscht: Betreuende Haus ärzte können<br />

wertvolle Aspekte beispielsweise zu Voroder<br />

Begleiterkrankungen des Patienten<br />

liefern und vor allem auch über dessen psychosoziale<br />

Situation informieren. Punkte,<br />

die nicht immer alle vom Patienten angesprochen<br />

werden. Hausärzte können so<br />

maßgeblich zur besseren Festlegung des<br />

Procedere beitragen.<br />

Laudatio bei der Eröffnungsfeier<br />

Mut in schwierigen Zeiten<br />

Im November hat das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> die<br />

Strahlentherapie feierlich eröffnet. Prof. Dr.<br />

Michael Molls, der Direktor der Klinik für<br />

Strahlentherapie am <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar,<br />

Landrat Michael Schwaiger und der<br />

Geschäftsführer des Klinkums, Dr. Harald<br />

Schrödel, sprachen dem Betreiber der<br />

neuen Strahlentherapie, Dr. Markus Adam,<br />

im Rahmen einer Festansprache ihre Glückwünsche<br />

aus. Sie zollten Dr. Adam Respekt<br />

für seinen Mut, in Zeiten der Finanzkrise<br />

und häufiger politischer Umwälzungen im<br />

Gesundheitssektor ein solch aufwändiges<br />

und kostenintensives Projekt erfolgreich auf<br />

den Weg gebracht zu haben. Weiterer Höhepunkt<br />

der Feier lichkeiten war der Auftritt der<br />

Martin Seeliger Big Band. Dazu wechselte<br />

Dr. Adam vom Rednerpult zum Notenständer,<br />

denn er spielt seit drei Jahren das Alto-<br />

Saxophon in der Martin Seeliger Big Band.<br />

Den Gästen gefiel es und dafür gab es lang<br />

anhaltenden Applaus.<br />

Strahlende Gesichter von Helmut Schedel,<br />

Architekturbüro, und Dr. Markus<br />

Adam bei der Schlüsselübergabe.<br />

4


<strong>clinicus</strong><br />

Unbegründete Ängste<br />

Strahlen haben keine Lobby<br />

Strahlen sind vielen Menschen unheimlich.<br />

In der richtigen Dosis und an der<br />

exakten Stelle eingesetzt können sie<br />

jedoch heilsam sein und Leben retten.<br />

Weil Patienten aber oft wenig über<br />

Strahlen wissen, haben sie Angst vor<br />

der Behandlung. Völlig unbegründet,<br />

meinen Radioonkologen. Die unsichtbare<br />

Therapie ist aus der modernen<br />

Krebstherapie nicht mehr wegzudenken:<br />

Mehr als die Hälfte aller Krebspatienten<br />

kann durch die Chirurgie, Chemotherapie<br />

und/oder Strahlentherapie<br />

geheilt werden.<br />

Die Strahlentherapie beschränkt sich – vergleichbar<br />

mit einem chirurgischen Eingriff –<br />

mit ihrer Wirkung und Nebenwirkung auf die<br />

behandelte Körperregion. Damit unterscheidet<br />

sie sich von einer systemisch wirkenden<br />

Therapie wie beispielsweise der Chemotherapie.<br />

Die Radioonkologie ist damit eine der<br />

drei tragenden Säulen der Krebstherapie. Die<br />

Behandlung wird entweder separat oder in<br />

Kombination mit einem operativen Eingriff<br />

oder einer Chemotherapie durchgeführt.<br />

Etwa 50 Prozent aller Krebskranken können<br />

dadurch heute geheilt werden. Von den<br />

geheilten Personen haben 50 bis 60 Prozent<br />

Höchste Priorität bei der Therapie: die<br />

richtige Dosis an der exakten Stelle.<br />

im Rahmen ihrer primären Behandlung eine<br />

Strahlentherapie erhalten. Die Therapie kann<br />

aber auch helfen, Leiden zu lindern – beispielsweise<br />

in der Palliativmedizin. Für viele<br />

nicht mehr heilbare Patienten bedeutet sie<br />

eine Lebensverlängerung um Monate oder<br />

sogar Jahre bei guter Lebensqualität. Ein<br />

symptomatischer Einsatz hilft beispielsweise<br />

bei der Analgesie sowie der Beseitigung von<br />

Stenosen. Und auch benigne Erkrankungen<br />

können mit Strahlen behandelt werden:<br />

Arthrosen oder chronische Entzündungen<br />

wie beispielsweise die Fasciitis plantaris<br />

(Fersensporn) oder die Epicondylitis humeri<br />

radialis (Tennisarm)<br />

Die Menge macht‘s<br />

Viele Stunden in der Sonne können einen<br />

schweren Sonnenbrand verursachen – ein<br />

kurzes Sonnenbad tut gut. Der Vergleich<br />

zeigt: Auch bei Strahlen geht es um die Dosis.<br />

Art und Stadium der Tumorerkrankung<br />

bestimmen sowohl die Höhe der Strahlendosis<br />

als auch die Größe des zu bestrahlenden<br />

Körpervolumens. Wichtiges Grundprinzip:<br />

Behandelt wird über einen Zeitraum von bis<br />

zu acht Wochen. Durch das Einstrahlen einer<br />

kleinen Dosis pro Tag erreicht man eine Schonung<br />

des gesunden, den Tumor umgebenden<br />

Gewebes. Eine große Anzahl von Einzelbestrahlungen<br />

ist also keine „aggressive“<br />

Therapie sondern im Gegenteil sehr schonend.<br />

Die Strahlenbehandlung wird meist<br />

täglich verabreicht. Eine Sitzung dauert üblicherweise<br />

zehn bis 15 Minuten. Die Zeit, in<br />

der ein Linearbeschleuniger tatsächlich<br />

Strahlen aussendet, beträgt nur etwa zwei<br />

Minuten. Die restliche Zeit wird für das<br />

An- und Auskleiden und für die exakte Positionierung<br />

des Patienten benötigt.<br />

Im Fokus<br />

Der Therapiestrahl<br />

IMRT, OBI, Cone-Beam-CT – Begriffe, die<br />

heute jedem Strahlentherapeuten<br />

geläu fig sind. Die Strahlentechnik hat<br />

im Vergleich zu anderen medizinischen<br />

Disziplinen die rasanteste Entwicklung<br />

genommen. Dreidimensionale, computergesteuerte<br />

Bestrahlungsplanung auf<br />

CT-Basis und moderne Linearbeschleuniger<br />

ermöglichen heute, auch in der<br />

Tiefe des Körpers gelegene Tumoren so<br />

zu bestrahlen, dass Nachbarorgane<br />

und die Hautoberfläche weitgehend<br />

geschont werden. In <strong>Freising</strong> hat man<br />

beim neuen Strahlenzentrum vor allem<br />

auf eines geachtet: höchste Qualität.<br />

Die Planer in <strong>Freising</strong> haben auf Qualität<br />

geachtet und das modernste Modell angeschafft.<br />

Die zwei Millionen teure Hochleistungsapparatur<br />

der Firma Varian Typ Clinac<br />

DHX High Performance ermöglicht eine<br />

Radiotherapie, deren Präzision im Millimeterbereich<br />

noch bis vor kurzem nicht denkbar<br />

war. Die Technik: Intensitätsmodulierte<br />

Strahlentherapie (IMRT), On-Board-Imaging<br />

(OBI) und Cone-Beam-CT. Diese wissenschaftlich-technischen<br />

Bezeichnungen stehen<br />

für die komplexen technischen Möglichkeiten<br />

der neuen Bestrahlungsmaschine. All<br />

diese Methoden dienen dem Zweck, den<br />

Therapiestrahl und die Position des Patienten<br />

exakt zu kontrollieren und zu korrigieren.<br />

In <strong>Freising</strong> bereits nach vier Wochen praktiziert:<br />

eine individuell gesteuerte Radiotherapie<br />

– individuell gesteuert durch die Atmung<br />

des Patienten. Voraussetzungen für diese<br />

Spezialtechnik ist ein speziell ausgerichteter<br />

16-Zeiler Computertomograph. Das CT kann<br />

die sich bewegende Lunge im zeitlichen<br />

Verlauf während der Atmung beobachten,<br />

scannen und die Daten an den Linearbeschleuniger<br />

übertragen.<br />

In der nächsten Ausgabe:<br />

Vorstellung des Darmzentrums<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

Erscheinungstermin: Ende April <strong>2010</strong><br />

5


<strong>clinicus</strong><br />

Veranstaltungen / Informationen<br />

Veranstaltungen des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong> für Patienten und Angehörige<br />

Medizin Dialog<br />

02.02.<strong>2010</strong> Schlüssellochchirurgie in der Gynäkologie –<br />

Vorteile für die Patientinnen<br />

Referent: Dr. Jürgen Krause, leitender Oberarzt der Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe<br />

Ort: Hörsaal des <strong>Klinikum</strong>s (Ebene -1)<br />

Zeit: 19.30 Uhr - 21.00 Uhr<br />

Inhalt: Schlüsselloch-Operationen sind operative Eingriffe, bei denen der Arzt<br />

möglichst kleine Schnitte setzt und mit Hilfe von winzigem Operationsbesteck und einer<br />

Kamera arbeitet. In der Gynäkologie werden mit dieser Methode meist Bauchspiegelungen<br />

durchgeführt. In dem Vortrag wird unter anderem die Schlüssellochchirurgie<br />

herkömmlichen Operationsverfahren gegenüber gestellt.<br />

02.03.<strong>2010</strong> Vorbeugung, Früherkennung, Diagnostik und<br />

allumfassende Behandlung von Dickdarmkrebs<br />

Referent: Dr. Florian Zeller, Chefarzt der Allgemein-, Thoraxund<br />

Gefäßchirurgie<br />

Prof. Dr. med. Ewert Schulte-Frohlinde,<br />

Chefarzt der Gastroenterologie<br />

Ort: Hörsaal des <strong>Klinikum</strong>s (Ebene -1)<br />

Zeit: 19.30 Uhr - 21.00 Uhr<br />

Inhalt: Jährlich erkranken über 70.000 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs,<br />

rund 30.000 sterben daran. Das muss aber nicht sein. Darmkrebs ist eine Krebserkrankung,<br />

die durch Vorsorgeuntersuchungen früh erkannt und damit frühzeitig behandelt<br />

werden kann. Im Vortrag werden sowohl die Möglichkeiten der Früherkennung und die<br />

Diagnostik als auch die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten besprochen.<br />

Fortbildungsveranstaltungen des <strong>Klinikum</strong>s rechts der Isar (MRI)<br />

03.02.<strong>2010</strong> Infoabend: Der grüne Star - Glaukom<br />

Zielgruppe: Patienten und Angehörige<br />

Referent: Glaukomspezialist Priv.-Doz. Dr. Aharon Wegner<br />

Veranstalter: Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde<br />

Ort: <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar, Hörsaal C<br />

Zeit: 18.00 Uhr - 20.00 Uhr<br />

03.12.<strong>2010</strong> Neurologisches Kolloquium:<br />

„Wann beginnt die Parkinson-Krankheit?“<br />

Zielgruppe: Fachpublikum<br />

Referent: Prof. Dr. W. Poewe, Neurologische Klinik<br />

der Universität Innsbruck<br />

Veranstalter: Neurologische Klinik, Prof. Dr. B. Hemmer<br />

Ort: Bibliothek des Neuro-Kopf-Zentrums (IV. OG),<br />

Ismaninger Str. 22, 81675 München<br />

Zeit: 18.00 Uhr - 19.00 Uhr<br />

10.02.<strong>2010</strong> Forum Viszeralmedizin:<br />

Update Viszeralchirurgie – Evidenzbasiertes Vorgehen<br />

Zielgruppe: Fachpublikum<br />

Referenten: Mehrere Referenten des <strong>Klinikum</strong>s rechts der Isar<br />

und des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong><br />

Veranstalter: II. Medizinische Klinik, Chirurgische Klinik<br />

Ort: <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar, Hörsaal D<br />

Zeit: 17.00 Uhr – 19.00 Uhr<br />

Diabetesschulungen<br />

Mehr Diabetes Selbstmanagement für Typ 2 Diabetes-Patienten –<br />

Medias 2 Diätetisch und/oder mit Tablettentherapie eingestellt.<br />

8-9 Schulungstermine à 90 Min.<br />

Kurs 1: 12.01.10 - 29.01.10<br />

Jeweils Dienstag, Mittwoch, Freitag von 10.00 Uhr - 11.30 Uhr<br />

Kurs 1: 16.03.10 – 01.04.10<br />

Jeweils Dienstag, Mittwoch, Freitag von 15.00 Uhr - 16.30 Uhr<br />

Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ 2 Diabetes-Patienten,<br />

die Insulin spritzen.<br />

9 Schulungstermine à 90 Min.<br />

Kurs 2: 23.02.10 – 12.03.10<br />

Jeweils Dienstag, Donnerstag, Freitag von 15.00 Uhr - 16.30 Uhr<br />

Behandlungs- und Schulungsprogramm für Typ 1 Diabetes-Patienten<br />

Kurs 3: 12.01.10-02.02.10<br />

Jeweils Dienstag, Donnerstag, Freitag von 18.00 Uhr - 19.30 Uhr<br />

Die Nachmittags- und Abendkurse finden in der Diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis Dr. med. Esther Preuß (Praxis am <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>)<br />

statt, Tel: 08161/9676-0<br />

Weitere Schulungstermine für Februar/März/April. <strong>2010</strong> in Planung.<br />

Anmeldung und nähere Informationen bei Claudia Schulz, Diabetesberaterin<br />

DDG, Tel: 08161-24 31 66 oder per Email schulzc@klinikum-freising.de<br />

Newsletter <strong>clinicus</strong>: Den <strong>clinicus</strong> können Sie sich auch<br />

in elektronischer Form (pdf-Format) per E-Mail zusenden lassen.<br />

Auf unserer Internetseite www.klinikum-freising.de/Presse/<strong>clinicus</strong><br />

steht der <strong>clinicus</strong> auch zum Download bereit.<br />

15.02.<strong>2010</strong> Anästhesie des herzkranken Kindes bei<br />

nichtkardialen Eingriffen<br />

Zielgruppe: Fachpublikum<br />

Referent: PD Dr. Klaus Peter Eberle, Klinik und Poliklinik<br />

für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Erlangen<br />

Veranstalter: Klinik für Anästhesiologie<br />

Ort: <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar, Hörsaal D<br />

Zeit: 18.00 Uhr - 20.00 Uhr<br />

23.02.2019 Infoabend: Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz –<br />

was können Unternehmen tun?<br />

Zielgruppe: alle<br />

Referent: Mehrere Referenten<br />

Veranstalter: Dr. Rosmarie Mendel, Centrum für Disease<br />

Management an der Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie der TU München<br />

Ort: <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar, Hörsaal A<br />

Zeit: 11.00 Uhr - 16.00 Uhr<br />

27.02.<strong>2010</strong> Der Träume Wirklichkeit<br />

Zielgruppe: Fachpublikum<br />

Themen: Vorträge u.a. Neurobiologie und Pharmakologie,<br />

Psychobiologie von Schlaf und Traum, Evolution des<br />

Träumens, der Traum aus philosophischer Sicht<br />

Veranstalter: Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />

Ort: <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar, Hörsaal A<br />

Zeit: 09.00 Uhr - 16.00 Uhr<br />

24.03.<strong>2010</strong> prevenTUM: Depression<br />

Zielgruppe: Fachpublikum<br />

Veranstalter: Interdisziplinäres Präventionszentrum am <strong>Klinikum</strong><br />

rechts der Isar der TU München<br />

Ort: <strong>Klinikum</strong> rechts der Isar, Hörsaal Pavillon<br />

Zeit: 18.15 Uhr - 20.00 Uhr<br />

Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.klinikum-freising.de<br />

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