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Zentrale Medizinische Aufnahme - Klinikum Freising

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clinicus<br />

Nachrichten aus dem <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> für Ärzte<br />

17. Ausgabe | April 2011<br />

Zentral und interdisziplinär<br />

Optimale Versorgung in der <strong>Zentrale</strong>n <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Aufnahme</strong><br />

Die <strong>Zentrale</strong> <strong>Medizinische</strong> <strong>Aufnahme</strong> (ZMA) ist der erste Anlaufpunkt für alle<br />

Patienten, die stationär im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> behandelt werden.<br />

Thema dieser Ausgabe:<br />

<strong>Zentrale</strong> <strong>Medizinische</strong><br />

<strong>Aufnahme</strong><br />

Seite 2<br />

• Optimale Erstversorgung im Schockraum<br />

Seite 3<br />

• Die Patientenaufnahme als Lotse durch<br />

das Krankenhauslabyrinth<br />

Seite 4<br />

• Die Struktur einer interdisziplinären<br />

<strong>Zentrale</strong>n <strong>Medizinische</strong>n <strong>Aufnahme</strong><br />

• Triagesystem<br />

Das Spektrum der Patienten der <strong>Zentrale</strong>n<br />

<strong>Medizinische</strong>n <strong>Aufnahme</strong> reicht von regulären<br />

stationären Einweisungen über medizinische<br />

oder chirurgische Notfälle, bis hin<br />

zu Patienten mit akut lebensbedrohlichen<br />

Erkrankungen oder Verletzungen. Die interdisziplinäre<br />

Ausrichtung der Abteilung<br />

ermöglicht eine umfassende und rasche Versorgung<br />

internistischer, neurologischer und<br />

chirurgischer Notfälle einschließlich polytraumatisierter<br />

Patienten. Dabei besteht<br />

eine enge Verzahnung mit spezialisierten<br />

Einrichtungen wie der Intensivstation, der<br />

Schlaganfall-Station, dem Herzkatheterlabor<br />

und dem OP.<br />

Das Behandlungsteam der <strong>Zentrale</strong>n <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Aufnahme</strong> besteht aus ärztlichen<br />

Mitarbeitern der medizinischen und chirurgischen<br />

Abteilungen sowie Schwestern und<br />

Pflegern mit entsprechender Ausbildung und<br />

Erfahrung. Während der Hauptbehandlungszeiten<br />

wird die ZMA fachärztlich betreut.<br />

Darüber hinaus können jederzeit Oberärzte<br />

der Fachabteilungen im Haus hinzugezogen<br />

werden. Es stehen sechs Untersuchungsräume,<br />

ein Schockraum für intensivmedizinische<br />

Behandlungen, ein Gipsraum sowie<br />

ein Operationsraum für kleinere Eingriffe<br />

zur Verfügung.<br />

Die ankommenden Patienten werden zunächst<br />

administrativ aufgenommen und<br />

untersucht. Von jedem Patienten werden<br />

die Vitalparameter bestimmt. Bereits vorliegende<br />

Messdaten des Hausarztes oder<br />

Rettungsdienstpersonals werden berücksichtigt.<br />

Ebenso werden alle unmittelbar<br />

notwendigen Untersuchungen veranlasst.<br />

Hierzu gehören zum Beispiel EKG, Röntgenuntersuchung,<br />

Computertomographie,<br />

mikrobiologische Tests, sowie Labor- und<br />

Ultraschalluntersuchungen. Falls erforderlich,<br />

werden die Patienten erstversorgt und<br />

stabilisiert. Erst danach erfolgt die Verlegung<br />

auf die entsprechenden Stationen. Stellt sich<br />

im Rahmen der Untersuchung heraus, dass<br />

eine stationäre Behandlung nicht erforderlich<br />

ist, wird der Patient zur Weiterbehandlung<br />

an seinen Hausarzt verwiesen.<br />

Als zentrale Anlaufstelle ist die ZMA auch<br />

der erste Ansprechpartner für alle niedergelassenen<br />

Kollegen, die Fragen zu Patienten<br />

haben, die von ihnen ins <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

eingewiesen wurden.<br />

Eine reine Ambulanztätigkeit wie das Ausstellen<br />

von Rezepten und Krankmeldungen<br />

oder die Durchführung ambulanter Untersuchungen,<br />

übernimmt die Notaufnahme des<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong> nicht. Die ambulante<br />

Patientenversorgung wird durch die niedergelassenen<br />

Ärzte oder - außerhalb deren<br />

Arbeitszeiten - durch den Notdienst der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung gewährleistet.<br />

Eine Ausnahme ist lediglich die chirurgische<br />

Versorgung von Arbeitsunfällen, sogenannte<br />

D-Arzt-Fälle, die auch in der ZMA ambulant<br />

versorgt und im weiteren Verlauf kontrolliert<br />

werden können.<br />

Dr. Christian Fiedler, ärztlicher Leiter ZMA<br />

Ambulante<br />

Diabetes-Schulungen<br />

für Patienten mit Diabetes mellitus<br />

Typ 1, Typ 2 und mit Schwangerschaftsdiabetes<br />

• Vormittagsschulungen von<br />

10.00 – 11.30 Uhr<br />

• Nachmittagsschulungen von<br />

15.00 – 16.30 Uhr<br />

• Abendschulungen von<br />

19.00 – 20.30 Uhr<br />

Kurstermine und weitere<br />

Informationen bei Claudia Schulz,<br />

Diabetesberaterin DDG<br />

Tel.: (08161) 24-3166 oder 9676-30<br />

Email: schulzc@klinikum-freising.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> GmbH<br />

Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft<br />

des Landkreises <strong>Freising</strong><br />

Alois-Steinecker-Str. 18, 85354 <strong>Freising</strong><br />

Tel.: (08161) 24-3000<br />

Fax: (08161) 24-3099<br />

info@klinikum-freising.de<br />

www.klinikum-freising.de<br />

Verantwortlich: Dr. Harald Schrödel<br />

Redaktion: Karin Steininger, Sylvia Still<br />

Layout: viper Medienproduktion<br />

Fotos: <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>


clinicus | April 2011 2<br />

Editorial<br />

Jede Minute zählt<br />

Optimale Erstversorgung im Schockraum<br />

Ob akuter Herzinfarkt oder Polytrauma – rund um die Uhr ist das medizinische<br />

Personal der ZMA in der Lage, akute Erkrankungen und schwerste Verletzungen im<br />

Rahmen der stationären Erstversorgung zu diagnostizieren und zu therapieren.<br />

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

die Notaufnahme des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong><br />

ist in den meisten Fällen die erste Anlaufstation<br />

für unsere Patienten. Sie ist daher<br />

die zentrale Schnittstelle zu den Normalstationen,<br />

zu unserer Intensiv- und Schlaganfallstation<br />

sowie zum OP und den Funktionsbereichen<br />

wie beispielsweise dem<br />

Herzkatheterlabor oder der Endoskopie.<br />

Wegen der zunehmenden Inanspruchnahme<br />

unserer <strong>Zentrale</strong>n <strong>Medizinische</strong>n<br />

<strong>Aufnahme</strong> haben wir diesen Bereich<br />

durch zusätzliche Mitarbeiter verstärkt<br />

und optimieren die medizinischen und<br />

organisatorischen Abläufe kontinuierlich.<br />

Maßgeblich beteiligt an der Umsetzung<br />

der Umstrukturierungs- und Verbesserungsmaßnahmen<br />

ist das Leitungsteam der<br />

ZMA. Dazu gehören der neu bestellte ärztliche<br />

Leiter der gesamten medizinischen<br />

<strong>Aufnahme</strong>, der chirurgische Leiter der<br />

Notaufnahme sowie die pflegerische Leitung.<br />

In dieser Ausgabe wollen wir Ihnen unsere<br />

interdisziplinäre Notaufnahme aus<br />

verschiedenen Blickwinkeln vorstellen<br />

und hoffen, dass wir damit für Sie wieder<br />

einen interessanten Newsletter zusammen<br />

gestellt haben.<br />

Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!<br />

Ihr<br />

Dr. Harald Schrödel<br />

Geschäftsführer<br />

Newsletter clinicus<br />

Den clinicus können Sie sich auch in<br />

elektronischer Form (pdf-Format) per<br />

Email zusenden lassen.<br />

Auf www.klinikum-freising.de finden<br />

Sie den Newsletter unter dem Menüpunkt<br />

Presse - Newsletter clinicus.<br />

Über ein spezielles, für die intensivmedizinische<br />

Versorgung geeignetes Monitoring<br />

kann der Zustand des Patienten ständig<br />

überwacht werden. Eine im Schockraum<br />

befindliche Röntgenanlage ermöglicht einen<br />

ersten Überblick über das Ausmaß der<br />

Verletzung, während gleichzeitig bereits<br />

die ersten therapeutischen Maßnahmen,<br />

wie Anlegen von Infusionen, Reposition<br />

und Retention von Frakturen, Legen einer<br />

Thoraxdrainage oder ggf. Intubation des<br />

Patienten durchgeführt werden können.<br />

Das Anlegen eines Beckenfixateurs wird<br />

ebenso im Schockraum durchgeführt wie<br />

eine kardiopulmonale Reanimation.<br />

Die Behandlung eines Notfallpatienten<br />

hat absolute Priorität. Ärzte und Pflegepersonal<br />

der internistischen Abteilungen,<br />

der Chirurgie, der Radiologie und der Anästhesie<br />

arbeiten eng zusammen, um eine<br />

möglichst schnelle und effiziente Versorgung<br />

des Patienten zu erreichen.<br />

Nach Stabilisierung des Patienten im<br />

Schockraum kann die weitere Diagnostik<br />

und Versorgung im Haus beispielsweise<br />

mittels Computertomographie, Herzkatheter<br />

oder im Operationssaal erfolgen, welche<br />

24 Stunden pro Tag und sieben Tage<br />

die Woche zur Verfügung stehen.<br />

Die reibungslose Verzahnung von Schockraum,<br />

OP, Intensivstation, Herzkatheterlabor,<br />

Schlaganfallstation und auch der<br />

Rettungsleitstelle wird durch ein hierfür<br />

Schockraumversorgung im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

speziell erarbeitetes Schockraummanagement<br />

garantiert. So wurden im Rahmen<br />

unserer Zertifizierung zum „regionalen<br />

Traumazentrum“ Algorithmen für die Versorgung<br />

polytraumatisierter Patienten entwickelt,<br />

die den gesamten Behandlungsablauf<br />

von der <strong>Aufnahme</strong> des Patienten<br />

im Schockraum bis zur Weiterbehandlung<br />

auf der Intensivstation regeln. Diese standardisierten<br />

Algorithmen ermöglichen uns<br />

u.a. die ständige Validierung unseres medizinischen<br />

Vorgehens und sollen somit<br />

zur Verbesserung des therapeutischen Outcomes<br />

beitragen.<br />

Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> wird insbesondere<br />

von den drei Notarzt-Einsatzfahrzeugen<br />

des Kreisverbandes <strong>Freising</strong> des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes angefahren, welche<br />

in <strong>Freising</strong>, Eching und Moosburg<br />

stationiert sind. Die Versorgung umfasst<br />

aber auch kritisch erkrankte Patienten, die<br />

von den niedergelassenen Ärzten aus dem<br />

Landkreis eingewiesen werden.<br />

Die Behandlung von Patienten im Schockraum<br />

ist in der ZMA an der Tagesordnung.<br />

Sie ist Teil einer umfassenden und professionellen<br />

Versorgung von schwer oder<br />

auch lebensgefährlich erkrankten oder verletzten<br />

Patienten im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>.<br />

Dr. Axel Lindhorst, chirurgischer Leiter Notaufnahme


3<br />

clinicus | April 2011<br />

Anlaufstation für alle Sorgen und Nöte<br />

Die Patientenaufnahme als Lotse durch das Krankenhaus-<br />

Labyrinth<br />

Ihr Empfangsschalter hat 365 Tage im Jahr geöffnet und im vergangenen Jahr erledigten<br />

sie als Schaltstelle für das gesamte <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> die Formalitäten für<br />

rund 17.000 Patienten: Die Mitarbeiterinnen der Patientenaufnahme sind für viele<br />

<strong>Freising</strong>er mit akuten Erkrankungen oder Verletzungen und deren Angehörige der<br />

„Fels in der Brandung“. Ursula Stör arbeitet seit zwei Jahren in der Patientenaufnahme<br />

des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong>.<br />

TERMINE<br />

Veranstaltungen IM<br />

KLINIKUM FREISING<br />

MEDIZIN DIALOG<br />

Helfen bis der Notarzt kommt<br />

03.05.2011, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Ursula Stör, Patientenaufnahme<br />

Frau Stör, was gehört zu Ihren Hauptaufgaben<br />

in der Patientenaufnahme?<br />

Ursula Stör: Grundsätzlich müssen wir<br />

die Patientendaten korrekt in der EDV erfassen.<br />

Aber auch die Betreuung der Menschen<br />

gehört dazu. Sie sind in dieser Ausnahmesituation<br />

natürlich aufgeregt oder<br />

teilweise sogar völlig aufgelöst. Da muss<br />

man trösten, besänftigen, dem Patienten<br />

vermitteln, dass er bei uns im <strong>Klinikum</strong><br />

gut aufgehoben ist, aber auch möglichst<br />

zügig alle wichtigen Daten für den behandelnden<br />

Arzt dokumentieren.<br />

Wie sehr kommt Ihnen dabei Ihre Ausbildung<br />

als Arzthelferin zugute?<br />

Ursula Stör: Der medizinische Hintergrund<br />

ist sehr hilfreich. Somit kann man<br />

besser einschätzen, ob beispielsweise eine<br />

Wartezeit zumutbar ist oder ob es sehr<br />

schnell gehen muss.<br />

Sie sind aber nicht nur Ansprechpartner<br />

für die Patienten, sondern auch für deren<br />

Angehörige.<br />

Ursula Stör: Ja, während der Patient behandelt<br />

wird, muss die Begleitperson sich<br />

gedulden. Jeder kennt die Situation in so<br />

einem Notfall: Die Wartezeit erscheint<br />

ewig. Deshalb geben wir als „Bindeglied<br />

zwischen <strong>Aufnahme</strong>zimmer und Angehörigen“<br />

Informationen vom Pflegepersonal<br />

an die begleitenden Personen weiter. Außerdem<br />

können die Angehörigen oft schon<br />

die persönlichen Sachen in das Patientenzimmer<br />

bringen.<br />

Sie haben also mit sehr vielen unterschiedlichen<br />

Menschen zu tun und müssen auch<br />

im größten Trubel noch Ruhe bewahren.<br />

Ursula Stör: Deshalb werden wir fortlaufend<br />

in Seminaren geschult, damit es uns<br />

auch in Stresssituationen gelingt, freundlich<br />

und hilfsbereit zu sein.<br />

Durch die Nähe zum Flughafen haben Sie<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> bestimmt auch öfter<br />

mit ausländischen Patienten zu tun. Wie<br />

können Sie sich mit ihnen verständigen?<br />

Ursula Stör: Im <strong>Klinikum</strong> sind auf einer<br />

Liste sämtliche Mitarbeiter mit Fremdsprachen-Kenntnissen<br />

erfasst, die bereit<br />

sind, im Notfall zu übersetzen.<br />

Ab und zu muss man allerdings auch erfinderisch<br />

sein. Vor einiger Zeit hatten wir einen<br />

Patienten aus China, der kein Englisch<br />

gesprochen hat. Da auch niemand unserer<br />

Mitarbeiter Chinesisch spricht, haben wir<br />

einen <strong>Freising</strong>er Restaurantbesitzer gebeten,<br />

per Telefon zu übersetzen. Es hätte<br />

in diesem Fall zu lange gedauert, bis ein<br />

Dolmetscher von der Botschaft vor Ort gewesen<br />

wäre. Unsere Erfahrung zeigt, dass<br />

in der Regel jeder bereit ist, Landsleuten<br />

zu helfen.<br />

Frau Stör, wenn Sie die Wahl hätten: würden<br />

Sie den Job wieder machen?<br />

Ursula Stör: Auf jeden Fall! Von den Patienten<br />

bekommen wir auch sehr oft ein<br />

„Dankeschön“. Außerdem ist das ganze<br />

Team der Notaufnahme eine eingeschworene<br />

Mannschaft. Wir funktionieren wie<br />

ein Uhrwerk.<br />

Richtige Ernährung bei<br />

Herz-Kreislauferkrankungen,<br />

Diabetes und Krebs<br />

07.06.2011, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Schulterschmerz<br />

05.07.2011, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Veranstaltungsort:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>, Hörsaal<br />

(Ebene -1)<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

FÜR FACHPUBLIKUM<br />

Der ärztlich assistierte Suizid –<br />

Tabubruch oder Zeichen der Zeit?<br />

Vortrag im Rahmen der Fortbildungsreihe<br />

der Abteilung für Psychosomatik<br />

und Psychotherapie zum Thema<br />

„Ärzte – ohne Grenzen?“<br />

30.06.2011, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

des <strong>Klinikum</strong>s<br />

rechts der Isar (MRI)<br />

Den gesamten Menschen im Blick:<br />

Ganzheitliche Krebstherapie in der<br />

Frauenheilkunde<br />

15.05.2011, 9.00 - 16.30 Uhr<br />

Hörsaaltrakt<br />

Infoabend:<br />

Glaukom – der grüne Star<br />

01.06.2011, 18.00 - 18.45 Uhr<br />

Hörsaal C<br />

Humanität in der Medizin: Medizin<br />

am Lebensende - vom Sinn und<br />

Unsinn der Lebensverlängerung<br />

01.06.2011, 18.00 - 19.30 Uhr<br />

Hörsaal B<br />

Ismaninger Str. 22<br />

81675 München


clinicus | April 2011<br />

4<br />

Die Struktur einer interdisziplinären <strong>Zentrale</strong>n <strong>Medizinische</strong>n <strong>Aufnahme</strong> bewährt sich<br />

Im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> werden seit einiger Zeit sämtliche Patienten über die <strong>Zentrale</strong> Medizinsche <strong>Aufnahme</strong>, die ZMA, aufgenommen.<br />

Interdisziplinäre Notaufnahmen haben sich als zentrale Einrichtungen von Krankenhäusern bewährt.<br />

Während es früher eine chirurgische und<br />

eine medizinische Patientenaufnahme<br />

am <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> gab, werden seit<br />

Ende letzten Jahres alle Patienten über<br />

die ZMA aufgenommen. Bedingt durch<br />

die unterschiedlichen organisatorischen<br />

Strukturen der verschiedenen Fachabteilungen<br />

bedarf es präziser Absprachen der<br />

entsprechenden Entscheidungsträger, um<br />

reibungslose Abläufe zu gewährleisten.<br />

Zunehmend werden diese eigenständigen<br />

Organisationseinheiten mit unabhängigen,<br />

der Geschäftsführung direkt unterstellten<br />

Ärztlichen Leitern /innen besetzt. Zum Leitungsteam<br />

der ZMA des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Freising</strong><br />

gehören neben dem ärztlichen Leiter<br />

Dr. Christian Fiedler auch der chirurgische<br />

Leiter der Notaufnahme, Dr. Axel Lindhorst<br />

sowie Christina Erl-Hufnagl als Leiterin<br />

des Pflegebereichs.<br />

Die Verkürzung der Wartezeit bis zum Beginn<br />

der Behandlung trägt maßgeblich zu<br />

einer größeren Zufriedenheit der Patienten<br />

bei. Durch straffe und geregelte Abläufe<br />

konnte das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> die Wartezeit<br />

bereits auf durchschnittlich 26 Minuten<br />

reduzieren. Die Behandlungsdauer in der<br />

ZMA hängt davon ab, welche Untersuchungen<br />

oder Therapien hier jeweils durchgeführt<br />

werden.<br />

Die Umstrukturierungen am <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Freising</strong> sind noch nicht abgeschlossen. Ab<br />

2011 wird die ZMA eine völlig neue Leitstellenstruktur<br />

schaffen, die das Bettenund<br />

Belegungsmanagement übernehmen<br />

wird. Dadurch kann die Wartezeit der Patienten<br />

bis zur Verlegung auf die Stationen<br />

weiter verkürzt werden.<br />

Kürzere Wartezeit und mehr Sicherheit für die Patienten<br />

Triagesystem bestimmt die Behandlungspriorität in der Notaufnahme<br />

Zusammen mit anderen strukturellen Veränderungen hat das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> vor wenigen Monaten ein Triage-System eingeführt,<br />

um die Wartezeiten in der Notaufnahme zu verringern und die Behandlung der Notfallpatienten zielgerichtet zu verbessern.<br />

Der Begriff „Triage“ steht für die Ersteinschätzung der Krankheitsbilder der eintreffenden Patienten in der Notaufnahme und der<br />

Einstufung in die entsprechende Behandlungsdringlichkeit.<br />

Rot<br />

Sehr dringend<br />

Gelb<br />

Grün<br />

Dringend<br />

Nicht dringend<br />

In der <strong>Zentrale</strong>n <strong>Medizinische</strong>n <strong>Aufnahme</strong><br />

geht es darum, zuerst denjenigen Patienten<br />

zu behandeln, der einer Behandlung am<br />

dringendsten bedarf. So ist es einleuchtend,<br />

dass einem akuten Herzinfarkt eine<br />

andere Behandlungspriorität zukommt, als<br />

einer Schürfwunde am Ellenbogen. Aber<br />

die Beschwerden, die in einer Notaufnahme<br />

behandelt werden, sind vielfältig. Die<br />

Ersteinschätzung durch das medizinische<br />

Personal ist von vielen Faktoren abhängig.<br />

Ein System, das die Ersteinschätzung und<br />

die Behandlungspriorität strukturiert und<br />

damit kommunizierbar und vergleichbar<br />

macht, ist das „Manchester-Triage-System“,<br />

das bereits seit über zehn Jahren in<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Nein<br />

■■<br />

Gefährdeter Atemweg<br />

■■<br />

Stärkster Schmerz<br />

■■<br />

Lebensbedrohliche Blutung<br />

■■<br />

Bewusstlosigkeit<br />

■■<br />

Unterkühlung / Hohe Temperatur<br />

■■<br />

Unzureichende Atmung<br />

■■<br />

Mäßiger Schmerz<br />

■■<br />

Starke Blutung<br />

■■<br />

Veränderter Bewusstseinszustand<br />

■■<br />

Erhöhte Temperatur<br />

■■<br />

Akuter Krankheitsbeginn<br />

■■<br />

Suffiziente Atmung<br />

■■<br />

Geringer Schmerz<br />

■■<br />

Geringe Blutung<br />

■■<br />

Normale Bewusstseinslage<br />

■■<br />

Normale Temperatur<br />

■■<br />

Langsamer Krankheitsverlauf<br />

Methode der Einschätzung im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

Großbritannien und zunehmend auch in<br />

Deutschland verwendet wird. Krankheitsbilder<br />

werden hier mit klinischen Merkmalen,<br />

so genannten generellen Indikatoren,<br />

verbunden. Mit Hilfe von Präsentationsdiagrammen<br />

werden dann die Behandlungsprioritäten<br />

festgelegt. Die Indikatoren<br />

lauten: „Lebensgefahr“, „Schmerzen“,<br />

„Blutverlust“, „Bewusstsein“, „Temperatur“<br />

und „Krankheitsdauer“. Abhängig von<br />

deren Ausmaß werden fünf Behandlungsdringlichkeiten<br />

festgelegt: „sofort“, „sehr<br />

dringend“, „dringend“, „normal“, „nicht<br />

dringend“.<br />

Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> hat sich in der Notaufnahme<br />

für eine etwas vereinfachte und<br />

praktikablere Einteilung entschieden. Zur<br />

roten Gruppe gehören Patienten, die sofort<br />

behandelt werden müssen. Die gelbe<br />

Gruppe beinhaltet die dringlichen Fälle,<br />

welche aber mit einer Latenzzeit versorgt<br />

werden können. Die grüne Gruppe schließlich<br />

steht für Patienten, deren Erkrankung<br />

nicht dringlich ist und deren Behandlung<br />

auch nach einer längeren Wartezeit erfolgen<br />

kann.<br />

Die Anwendung des Triage-Systems und<br />

seine korrekte Umsetzung erfordert nicht<br />

nur umfassendes medizinisches Wissen,<br />

sondern auch eine langjährige Erfahrung<br />

im Umgang mit Notfallpatienten.<br />

In der Notaufnahme am <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

wird jeder Patient direkt nach seinem<br />

Eintreffen von einer erfahrenen Pflegekraft<br />

anhand seiner Symptome in die Behandlungsdringlichkeiten<br />

„rot“, „gelb“ oder<br />

„grün“ eingestuft. Dabei ist uns Transparenz<br />

wichtig, sodass möglichst jeder Patient<br />

weiß, wie sein Krankheitsbild eingeschätzt<br />

wird und auf welche Wartezeiten er<br />

sich einzustellen hat.<br />

Dr. Axel Lindhorst, chirurgischer Leiter Notaufnahme<br />

In der nächsten Ausgabe:<br />

Schmerztherapie im<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

Erscheinungstermin: Ende Juli

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