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clinicus | Januar 2012 - Klinikum Freising

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<strong>clinicus</strong><br />

Nachrichten aus dem <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> für Ärzte<br />

20. Ausgabe | <strong>Januar</strong> <strong>2012</strong><br />

Kompetenz durch Kooperation – das Brustzentrum <strong>Freising</strong><br />

Im Juli 2011 gründete das <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> in Kooperation mit seinen assoziierten<br />

Partnern ein Brustzentrum, das nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert ist.<br />

Thema dieser Ausgabe:<br />

Brustzentrum<br />

<strong>Freising</strong><br />

Seite 2<br />

• Breites OP-Spektrum ist Teil einer<br />

umfassenden Therapie<br />

Seite 3<br />

• Mammographie-Screening verbessert<br />

die Heilungschancen bei Brustkrebs<br />

• Fortschritte in der medikamentösen<br />

Therapie des Mammakarzinoms<br />

• Strahlentherapie - ein unverzichtbarer<br />

Teil der Brustkrebstherapie<br />

<strong>Klinikum</strong> und Kooperationspartner bekommen Zertifikat für Brustzentrum<br />

Von links nach rechts: Sabine Katzenbogner (Fachbereichsleitung Chirurgie), Dr. Christoph Neuhofer (Leiter<br />

Brustzentrum), Dr. Jürgen Krause (Kommissarischer Leiter der Gynäkologie und Geburtshilfe), Dr. Harald Schrödel<br />

(Geschäftsführer), PD Dr. Christoph Metz (ärztlicher Direktor)<br />

Das Brustzentrum <strong>Freising</strong> ist ein Zusammenschluss<br />

aller Disziplinen, die sich mit<br />

der Diagnostik, Therapie und Betreuung<br />

von Patientinnen mit Brustkrebs beschäftigen.<br />

Dazu gehören unter anderem gynäkologische<br />

Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten,<br />

Pathologen, internistische<br />

Onkologen und Psychoonkologen. Eine<br />

von Patientinnen gewünschte Wiederherstellung<br />

der Brust nach der OP wird von<br />

den hochkompetenten Spezialisten in der<br />

plastischen Chirurgie im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

angeboten.<br />

Gemeinsam gewährleisten die Partner der<br />

verschiedenen Fachgebiete eine umfassende<br />

und kompetente Versorgung der von<br />

Brustkrebs betroffenen Patientinnen. Im<br />

Mittelpunkt der Anstrengungen steht dabei<br />

stets die Patientin. Sie erhält eine Betreuung,<br />

die ihre individuellen Bedürfnisse und<br />

ihr psychosoziales Umfeld berücksichtigt.<br />

Vorsorge, Diagnostik, chirurgische und<br />

nicht-chirurgische Behandlung sowie die<br />

Nachsorge entsprechen den nationalen und<br />

internationalen S3-Leitlinien. In einem<br />

Handbuch sind alle Abläufe und Arbeitsweisen<br />

des Brustzentrums <strong>Freising</strong> fixiert.<br />

Dieses Handbuch ist in das Qualitätsmanagement-System<br />

des <strong>Klinikum</strong>s und seiner<br />

Behandlungspartner eingebettet.<br />

Die Arbeit des Brustzentrums ist durch<br />

regelmäßige Veranstaltungen sowohl für<br />

Patientinnen als auch für Ärzte jederzeit<br />

transparent (Tumorkonferenz jeweils<br />

Donnerstag ab 7.30 Uhr, Qualitätszirkel<br />

viermal pro Jahr).<br />

Um eine hohe Behandlungsqualität zu<br />

sichern, führt das Brustzentrum regelmäßige<br />

Fortbildungen auch für die kooperierenden<br />

Partner und ihre Mitarbeiter durch.<br />

Den Patientinnen wird die Teilnahme an<br />

geeigneten Studien ermöglicht. Somit ist<br />

gewährleistet, dass jederzeit auf dem aktuellsten<br />

Stand der Wissenschaft therapiert<br />

wird. Die Tumordokumentation, die ein<br />

zentrales Instrument zur sicheren Behandlungsqualität<br />

des Brustzentrums ist, erfolgt<br />

in Zusammenarbeit mit dem Tumorzentrum<br />

München.<br />

Dr. Jürgen Krause, Kommissarischer Leiter<br />

der Gynäkologie und Geburtshilfe<br />

Seite 4<br />

• Interdisziplinär gegen Brustkrebs<br />

Aktionstag Darmkrebs<br />

im ersten Untergeschoss des <strong>Klinikum</strong>s<br />

Freitag, 23. März <strong>2012</strong><br />

von 16.00 – 20.00 Uhr<br />

• Vorträge<br />

• Ultraschall des Oberbauches<br />

• Führungen durch die Praxis<br />

für Strahlentherapie<br />

• Industrieausstellung<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> GmbH<br />

Gemeinnützige Krankenhausgesellschaft<br />

des Landkreises <strong>Freising</strong><br />

Alois-Steinecker-Str. 18, 85354 <strong>Freising</strong><br />

Tel.: (08161) 24-3000<br />

Fax: (08161) 24-3099<br />

info@klinikum-freising.de<br />

www.klinikum-freising.de<br />

Verantwortlich: Dr. Harald Schrödel<br />

Redaktion: Karin Steininger<br />

Layout: viper Medienproduktion<br />

Fotos: <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>


<strong>clinicus</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2012</strong> 2<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

Brustkrebs ist sowohl in Deutschland als<br />

auch in Europa die häufigste Krebsneuerkrankung<br />

bei Frauen. 57.000 Frauen<br />

erkranken in Deutschland jährlich an<br />

Brustkrebs, das entspricht rund 30 % aller<br />

Krebserkrankungen bei Frauen.<br />

Breites OP-Spektrum ist Teil einer umfassenden Therapie<br />

Um Frauen mit Mammakarzinom nach aktuellen evidenzbasierten Kriterien optimal<br />

behandeln zu können, ist die Einführung eines zertifizierten Brustzentrums unabdingbar.<br />

Durch eine seit Jahren bestehende enge Kooperation verschiedener Behandlungspartner<br />

in <strong>Freising</strong> war hier die Umsetzung dieser S3-Leitlinie unter besonderer<br />

Berücksichtigung des psychoonkologischen Aspekts problemlos möglich. In der Praxis<br />

bedeutet das: das Brustzentrum <strong>Freising</strong> sichert eine schnelle Diagnose und bietet<br />

neben einer onkologischen chirurgischen Therapie auch eine psychoonkologische<br />

Betreuung und eine plastisch-chirurgische Versorgung vor Ort an.<br />

Der Erfolg von Diagnostik, Therapie und<br />

Nachsorge hängt entscheidend von der<br />

intensiven Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen ab. Denn bei<br />

Brustkrebs handelt es sich um ein äußerst<br />

komplexes Krankheitsbild.<br />

Deshalb haben am <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> alle<br />

an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen<br />

ihre Kompetenzen gebündelt, das<br />

„Brustzentrum <strong>Freising</strong>“ gegründet und<br />

nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifizieren<br />

lassen. Besonders lobend haben sich dabei<br />

die Auditoren über die Vernetzung und die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern<br />

ausgesprochen.<br />

Durch diese interdisziplinäre Versorgung<br />

werden die Qualität der Tumorbehandlung<br />

sichergestellt und die medizinische Behandlung<br />

nachvollziehbar und transparent.<br />

Wir garantieren jeder Patientin klare<br />

Behandlungsabläufe und medizinische<br />

Versorgung auf hohem Niveau. Zudem<br />

bieten wir weitere, von den Fachgesellschaften<br />

in zunehmendem Maße geforderte<br />

unterstützende Maßnahmen an, wie<br />

insbesondere eine kompetente psychoonkologische<br />

Betreuung.<br />

In dieser Ausgabe des <strong>clinicus</strong> möchten<br />

wir Ihnen unser zertifiziertes Brustzentrum<br />

mit den beteiligten Partnern vorstellen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre<br />

und uns weiterhin eine gute Zusammenarbeit.<br />

Dr. Harald Schrödel<br />

Geschäftsführer<br />

Stellt sich eine Patientin in der Brustsprechstunde<br />

mit einem auffälligen Tastbefund<br />

oder pathologischem bildgebenden Befund<br />

vor, erfolgt schnellstmöglich eine feingewebliche<br />

Sicherung durch eine sonographisch<br />

oder mammographisch gesteuerte<br />

Stanzbiopsie. Nur selten ist eine primäre<br />

Operation nötig. Nach ein bis zwei Arbeitstagen<br />

liegt der pathologische Befund vor<br />

und die Patientin wird über die Diagnose<br />

und die weiteren Schritte wie Staginguntersuchungen<br />

informiert. Bei Bedarf erhält sie<br />

zeitnah eine psychoonkologische Betreuung.<br />

In einer prätherapeutischen Tumorkonferenz<br />

diskutieren die Behandlungspartner<br />

des Brustzentrums alle Befunde und die<br />

Therapieabfolge. Zusammen mit der<br />

erkrankten Frau wird dann der endgültige<br />

Behandlungsplan festgelegt. Er beinhaltet<br />

vor allem die initiale Operation mit anschließender<br />

lokaler und systemischer Therapie.<br />

Dort, wo medizinisch vertretbar, wird, wie<br />

in den Leitlinien gefordert, brusterhaltend<br />

mit Entfernung des Sentinel-Lymphknotens<br />

operiert. Lässt sich die Brust nicht erhalten,<br />

wird eine hautsparende Mastektomie<br />

mit Primärrekonstruktion durchgeführt:<br />

Eine interdisziplinäre Methode zwischen<br />

operativer Gynäkologie und plastischer<br />

Chirurgie. Hier kann das Brustzentrum alle<br />

modernen Formen der Brustrekonstruktion<br />

von heterologem (Prothesenlösungen) bis<br />

zu autologem Material (gestielter und freier<br />

Gewebstransfer) anbieten.<br />

Auch postoperativ werden die Frauen<br />

dann von einem langjährig vertrauten und<br />

professionellen Team betreut: Es wird eine<br />

Rehabilitation angestrebt und eine krankengymnastische<br />

Betreuung eingeleitet. In<br />

der postoperativen Tumorkonferenz legen<br />

die Partner des Brustzentrums die weitere<br />

Therapie fest, die wieder zeitnah mit der<br />

Patientin besprochen wird.<br />

Ziel des Brustzentrums ist nicht nur, die<br />

Therapie engagiert durchzuführen, sondern<br />

die Versorgung der Patientinnen stetig<br />

weiter zu verbessern. Hier ist zukünftig<br />

unter anderem die primäre postoperative<br />

Anbindung der im Hause verfügbaren<br />

Lymphangiologie ein wichtiges Ziel.<br />

Dr. Christoph Neuhofer,<br />

Leiter des Brustzentrums und niedergelassener Gynäkologe


3 <strong>clinicus</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2012</strong><br />

Mammographie-Screening<br />

verbessert Heilungschancen<br />

bei Brustkrebs<br />

Mit einer volldigitalen Mammographie<br />

nimmt die radiologische Gemeinschaftspraxis<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> am landesweiten<br />

Mammographie-Screening teil.<br />

Hierbei können bereits nicht tastbare<br />

Mamma-Tumore unter 2 cm Größe<br />

entdeckt werden. Mehr als 80 Prozent<br />

dieser Frauen können anschließend curativ<br />

behandelt werden, wohingegen es bei<br />

größeren Tumoren lediglich 50 Prozent<br />

sind.<br />

Die Mammographie kommt ebenfalls zum<br />

Einsatz bei klinischen Auffälligkeiten, wie<br />

beispielsweise tastbaren Befunden oder<br />

einer Sekretion aus der Mamille, bei positiver<br />

Familienanamnese sowie im Rahmen<br />

der Tumornachsorge.<br />

Im Rahmen des präoperativen Stagings<br />

und zur Therapiekontrolle kommen<br />

zusätzlich Sonographie, konventionelles<br />

Röntgen, Mehrzeilen-Computertomographie,<br />

Nuklearmedizin inkl. SPECT und<br />

Kernspintomographie zum Einsatz. Sämtliche<br />

Untersuchungsergebnisse werden in<br />

<strong>Freising</strong> in wöchentlichen interdisziplinären<br />

Tumorkonferenzen bezüglich ihrer<br />

therapeutischen Konsequenzen und nach<br />

international gültigen Leitlinien bewertet,<br />

um anschließend in das Therapiekonzept<br />

einzufließen.<br />

Dipl.-Biol. Dr. Jörg Schuster, Dr. Thomas Nagelmüller,<br />

Dr. Joachim Schurig, Radiologische Gemeinschaftspraxis<br />

Fortschritte in der medikamentösen Therapie des<br />

Mammakarzinoms<br />

Brustkrebs gilt als früh disseminierende<br />

Erkrankung, daher werden an die medikamentöse<br />

Therapie die höchsten Erwartungen<br />

gestellt.<br />

Die Kenntnis der Prognosefaktoren ist in<br />

Grenzfällen des lokalisierten Mammakarzinoms<br />

wichtig (v.a. Hormonrezeptor-positive<br />

Tumoren mit Durchmesser > 0,5 cm, ohne<br />

Lymphknotenbefall), bei denen die Indikation<br />

zur adjuvanten Chemotherapie zur<br />

Debatte steht. Hier steht neben den klassischen<br />

Bewertungskriterien ein neuer Test<br />

als Entscheidungshilfe zur Verfügung, der<br />

die Expression von 21 Kandidaten-Genen<br />

prüft. Diese Untersuchung hilft dabei, bei<br />

ca. 10-20 % der Fälle auf die adjuvante<br />

Chemotherapie verzichten zu können,<br />

während in ca. 7 % die Indikation alleine<br />

aufgrund des Testergebnisses positiv gestellt<br />

werden muss.<br />

Bei den postmenopausalen Patientinnen mit<br />

hormonabhängigem Mammakarzinom zeigt<br />

sich, dass die Verlängerung der antihormonalen<br />

Therapie und der Einsatz von Bisphosphonaten<br />

(nur vier Zoledronat Infusionen im<br />

Verlauf von zwei Jahren) in der adjuvanten<br />

Situation in den ersten 8-10 Jahren die Überlebenschancen<br />

deutlich verbessern.<br />

Bei den Her2-überexprimierenden Tumoren<br />

erreicht man mit Einsatz des Immuntoxins<br />

Strahlentherapie – ein unverzichtbarer Teil der<br />

Brustkrebs-Therapie<br />

Seit Einführung der brusterhaltenden<br />

Therapie stellt die Strahlentherapie einen<br />

unverzichtbaren Bestandteil des Therapiekonzeptes<br />

beim Mammakarzinom dar.<br />

Eine adjuvante Radiotherapie senkt durch<br />

Eliminierung von evtl. noch vorhandenen<br />

mikroskopischen Tumorresten das Rezidivrisiko<br />

von 30% auf 5% und verbessert<br />

die Überlebenschancen um 3-5%.<br />

Nach brusterhaltender Operation wird<br />

grundsätzlich die gesamte Brust strahlenbehandelt<br />

mit zusätzlicher Dosisaufsättigung<br />

im ehemaligen Tumorbereich. Eine<br />

intraoperative Radiotherapie (IORT) sollte<br />

nur im Rahmen kontrollierter Studien und<br />

nur bei sehr kleinen Karzinomen eingesetzt<br />

werden.<br />

Nach einer Ablatio wird eine Radiotherapie<br />

grundsätzlich empfohlen bei einer Tumorgröße<br />

von >3 cm oder einer R1-Resektion.<br />

Darüber hinaus sollte sie in individuellen<br />

Fällen durchgeführt werden bei multifokalen<br />

Tumoren, Haut- oder Muskelinfiltration<br />

und vor allem bei nodalem Befall.<br />

T-DM1 vergleichbare Ergebnisse wie mit<br />

der Standard-Chemotherapie sowie dem<br />

klassischen anti-Her2-Wirkstoff Trastuzumab.<br />

Dabei entfallen auch die mit der<br />

Chemotherapie verbundenen toxischen<br />

Wirkungen. Patientinnen, die bereits eine<br />

Unempfindlichkeit gegenüber Trastuzumab<br />

aufweisen, werden bevorzugt in Kombination<br />

mit dem zweiten verfügbaren anti-Her2-<br />

Medikament, Lapatinib, behandelt. Erste<br />

Kombinationstherapien mit dem Antikörper<br />

Pertuzumab zeigen ermutigende Ergebnisse.<br />

Mit Eribulin steht seit Mitte 2011 auch ein<br />

neues klassisches Zytostatikum zur Verfügung,<br />

welches bei stark vortherapierten Patientinnen<br />

eine signifikante Verbesserung der<br />

Überlebenserwartung bietet.<br />

Die vorgestellten Innovationen bieten<br />

neue und wichtige Chancen für einen<br />

Fortschritt bei der systemischen Behandlung.<br />

Wesentlich sind weiterhin die erfolgreiche<br />

Verhinderung des Rezidivs durch<br />

die Behandlungsmöglichkeiten, die sich<br />

an die initiale Operation anschließen, und<br />

der differenzierte Einsatz supportiver und<br />

lokaler Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Dr. Christoph von Schilling,<br />

Chefarzt Hämatologie/Onkologie und<br />

Dr. Christoph Neuhofer,<br />

Leiter des Brustzentrums und niedergelassener Gynäkologe<br />

Eine Bestrahlung der Axilla sollte grundsätzlich<br />

bei jedem nodalen Befall diskutiert<br />

werden. Immer notwendig ist sie bei<br />

mehr als 3 axillären Lymphknotenmetastasen.<br />

Bei Frauen höheren Alters oder in<br />

schlechter körperlicher Verfassung kann<br />

die Radiotherapie eine operative Axilladissektion<br />

sogar ganz ersetzen.<br />

Bei fortgeschrittener Erkrankung wird<br />

die Strahlentherapie zur Behandlung<br />

von schmerzhaften oder frakturgefährdeten<br />

Knochenmetastasen eingesetzt. Die<br />

Erfolgschancen sind gut, die Belastung<br />

durch die Therapie ist in der Regel gering.<br />

Insgesamt ist die Strahlentherapie heute<br />

dank vieler technischer Verbesserungen<br />

sehr viel präziser und verträglicher als<br />

früher. In der Praxis für Strahlentherapie<br />

am <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong> wird neben den<br />

gängigen Methoden auch die atemgesteuerte<br />

Radiotherapie angeboten, um Herz<br />

und Lunge optimal zu schonen.<br />

Dr. Markus Adam, Strahlentherapie <strong>Freising</strong>


<strong>clinicus</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2012</strong> 4<br />

Zahlreiche Partner arbeiten gemeinsam an der Behandlung und<br />

Betreuung von Frauen mit Brusterkrankungen.<br />

Interdisziplinär gegen Brustkrebs<br />

TERMINE<br />

Nathalie Antony<br />

Dipl. Sozialpädagogin,<br />

Psychoonkologin (WPO)<br />

In meinem Arbeitsfeld der psychosozialen<br />

Onkologie biete ich Patientinnen<br />

des Brustzentrums Hilfestellungen bei<br />

der Verarbeitung einer Erstdiagnose,<br />

Rezidivdiagnose und anschließender<br />

Therapien an, wenn diese dadurch in<br />

krisenhafte psychische Situationen<br />

geraten. Besonderes Augenmerk lege ich<br />

dabei auf die Stärkung der Resilienz im<br />

Umgang mit der Erkrankung und ihrer<br />

psychosozialen Konsequenzen. Außerdem<br />

orientiere ich mich an der Aktivierung<br />

innerpsychischer Ressourcen der<br />

Patientinnen und dem Support durch<br />

das psychosoziale Umfeld. Oft sind auch<br />

die Angehörigen der Patientin außergewöhnlichen<br />

Belastungen ausgesetzt. Auf<br />

Wunsch kann ich auch ihnen fachkundige<br />

Hilfe anbieten.<br />

Anke Klenner<br />

Leiterin der<br />

physikalischen Therapie<br />

Ein Schwerpunkt der physikalischen<br />

Therapie bei Brustkrebspatientinnen ist<br />

die Resorptionsförderung. Durch eine<br />

speziell angepasste Krankengymnastik<br />

wird zum Beispiel die Körperhaltung<br />

geschult, um Schonhaltungen zu vermeiden.<br />

Der Lymphrückfl uss wird zudem<br />

durch Lymphdrainage angeregt. Außerdem<br />

erhalten die Patientinnen Verhaltensanweisungen,<br />

um Ödemen vorzubeugen.<br />

Ist dennoch ein Lymphödem<br />

entstanden, können wir die komplexe<br />

Entstauungstherapie nach Prof. Földi<br />

in Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

Lymphangiologie im <strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong><br />

anbieten.<br />

Um die Lymphgefäße auch nach dem<br />

Klinikaufenthalt zu entlasten, ist in<br />

der Regel eine weitere Behandlung mit<br />

manueller Lymphdrainage erforderlich.<br />

Petra Linke<br />

Breast-Care-Nurse<br />

Walburga Braun<br />

Leiterin<br />

Patientenberatungszentrum<br />

Den Patientinnen im Brustzentrum steht<br />

meistens eine Abschlussbehandlung zu.<br />

Deren Organisation übernehmen wir<br />

Mitarbeiterinnen im Patientenberatungszentrum.<br />

Wir helfen auch gerne bei einem<br />

Antrag auf Schwerbehinderung. Ebenso<br />

unterstützen wir bei der Suche nach einer<br />

Haushaltshilfe, wir vermitteln Adressen<br />

zu Spezialkliniken, organisieren die<br />

benötigten Hilfsmittel und stellen den<br />

Kontakt zur Rentenberatung her.<br />

NEWSLETTER CLINICUS<br />

Den <strong>clinicus</strong> können Sie sich auch in<br />

elektronischer Form (pdf-Format) per<br />

Email zusenden lassen.<br />

Auf www.klinikum-freising.de finden<br />

Sie den Newsletter unter dem Menüpunkt<br />

Presse - Newsletter <strong>clinicus</strong>.<br />

Veranstaltungen des <strong>Klinikum</strong>s<br />

<strong>Freising</strong> für Patienten und Angehörige<br />

MEDIZIN DIALOG<br />

Krebsvorsorge –<br />

was Früherkennung wirklich bringt<br />

07.02.<strong>2012</strong>, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Wenn das Knie schmerzt –<br />

Aspekte des Kniegelenkersatzes<br />

06.03.<strong>2012</strong>, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Enddarmerkrankungen –<br />

ein Tabuthema im Fokus<br />

17.04.<strong>2012</strong>, 19.30 - 21.00 Uhr<br />

Veranstaltungsort:<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Freising</strong>, Hörsaal<br />

(Ebene -1)<br />

Als Mitglied des therapeutischen Teams<br />

begleite ich die Patientinnen mit Brustkrebs<br />

durch sämtliche Phasen der<br />

Erkrankung. Von mir werden sie gezielt<br />

beraten und erhalten Informationen zu<br />

Abläufen, Strukturen und Inhalten der<br />

Diagnostik und Therapie. Als Breast-<br />

Care-Nurse stehe ich in engem Kontakt<br />

mit den behandelnden Mitarbeitern wie<br />

Ärzten, Pfl egenden, Psychoonkologen,<br />

Physiotherapeuten und Selbsthilfegruppen.<br />

Somit sorgen wir gemeinsam für<br />

eine – an der Lebenssituation der Betroffenen<br />

orientierte – optimale Patientenversorgung.<br />

FORTBILDUNGS-<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

DES KLINIKUMS<br />

RECHTS DER ISAR (MRI)<br />

Interdisziplinäres Symposium:<br />

„Knochen- und Weichteilsarkome:<br />

Standortbestimmung und Perspektiven<br />

<strong>2012</strong>“<br />

03.02.<strong>2012</strong>, 08.30 - 16.00 Uhr<br />

Hörsaal B<br />

Lebensstil und Gesundheit: Das<br />

Leben akzeptieren oder verändern<br />

– eine wichtige Wahl<br />

07.02.<strong>2012</strong>, 17.30 -19.00 Uhr<br />

Hörsaal Pavillon<br />

Lebensstil und Gesundheit:<br />

Gesunde Bewegung im Alltag<br />

24.04.<strong>2012</strong>, 17.30 - 19.00 Uhr<br />

Hörsaal Pavillon<br />

Humanität in der Medizin:<br />

HUMAN?MEDIZIN –<br />

unsere Zukunft<br />

24.04.<strong>2012</strong>, 18.15 - 19.45 Uhr<br />

Hörsaal B<br />

Ismaninger Str. 22<br />

81675 München<br />

Thema der nächsten Ausgabe:<br />

Regionales Traumazentrum<br />

Erscheinungstermin: Ende April <strong>2012</strong>

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