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Bewertungsschlüssel Notenspiegel - Klausurenpool

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Studiengang<br />

Betriebswirtschaft<br />

Fach<br />

Unternehmensführung<br />

Art der Leistung Prüfungsleistung<br />

Klausur-Knz.<br />

BW-UFB-P11-050611<br />

Datum 11.06.2005<br />

Bezüglich der Anfertigung Ihrer Arbeit sind folgende Hinweise verbindlich:<br />

• Verwenden Sie ausschließlich das vom Aufsichtführenden zur Verfügung gestellte Papier und<br />

geben Sie sämtliches Papier (Lösungen, Schmierzettel und nicht gebrauchte Blätter) zum Schluss<br />

der Klausur wieder bei Ihrem Aufsichtführenden ab. Eine nicht vollständig abgegebene Klausur gilt<br />

als nicht bestanden.<br />

• Beschriften Sie jeden Bogen mit Ihrem Namen und Ihrer Immatrikulationsnummer. Lassen Sie<br />

bitte auf jeder Seite 1/3 ihrer Breite als Rand für Korrekturen frei und nummerieren Sie die Seiten<br />

fortlaufend. Notieren Sie bei jeder Ihrer Antworten, auf welche Aufgabe bzw. Teilaufgabe sich diese<br />

bezieht.<br />

• Die Lösungen und Lösungswege sind in einer für den Korrektanten zweifelsfrei lesbaren Schrift<br />

abzufassen. Korrekturen und Streichungen sind eindeutig vorzunehmen. Unleserliches wird nicht<br />

bewertet.<br />

• Bei numerisch zu lösenden Aufgaben ist außer der Lösung stets der Lösungsweg anzugeben,<br />

aus dem eindeutig hervorzugehen hat, wie die Lösung zustande gekommen ist.<br />

• Zur Prüfung sind bis auf Schreib- und Zeichenutensilien ausschließlich die nachstehend genannten<br />

Hilfsmittel zugelassen. Werden andere als die hier angegebenen Hilfsmittel verwendet<br />

oder Täuschungsversuche festgestellt, gilt die Prüfung als nicht bestanden und wird mit der<br />

Note 5 bewertet.<br />

Die Klausur bietet einen Wahlbereich (Aufgabe W2 und Aufgabe W3), in dem nur eine Aufgabe zur<br />

Lösung ausgewählt werden soll. Werden beide Aufgaben gelöst, kommt nur die numerisch erste in die<br />

Bewertung (W2)!<br />

Bearbeitungszeit: 90 Minuten Hilfsmittel:<br />

Aufgaben: 3 insgesamt,<br />

keine<br />

davon 2 zu lösen<br />

Höchstpunktzahl: -100-<br />

Bewertungsschlüssel<br />

Aufgaben 1 W2 W3 insgesamt<br />

max. erreichbare Punkte 60 40 40 100<br />

<strong>Notenspiegel</strong><br />

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0<br />

notw. Punkte 100-95 94,5-90 89,5-85 84,5-80 79,5-75 74,5-70 69,5-65 64,5-60 59,5-55 54,5-50 49,5-0<br />

KLAUSURAUFGABEN UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

BW-UFB-P11-050611


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

Die Erdwarm GmbH<br />

Bertram Betrieb (B.) hat sich bereits während seines Studiums mit den ökonomischen Aspekten<br />

alternativer Energiequellen beschäftigt. In seiner Diplomarbeit hatte er sich mit der<br />

Nutzbarkeit der sog. „Erdwärme“ für private Haushalte auseinandergesetzt. Das Prinzip der<br />

Erdwärmenutzung funktioniert – vereinfacht dargestellt – wie folgt:<br />

Das Erdreich verfügt über große Energiemengen. Diese Energie erneuert sich ständig durch<br />

die Einwirkung von Regen und Sonne. Die hierbei im Erdreich verfügbare kostenlose Energie<br />

wird mit im Erdreich verlegten Kollektoren aufgenommen und mit Hilfe von Wärmepumpen<br />

in Heizwärme für Wohnräume umgewandelt. Bestehend aus einem im Erdreich verlegten<br />

Erdwärmekollektor, einer Wärmepumpe und einem Wärmeverteilungskreislauf bietet die<br />

Erdwärmeheizung Lösungen, die sich an die meisten Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser<br />

anpassen lassen. Hierbei handelt es sich um eine kostengünstige und umweltschonende<br />

Form der Energiegewinnung.<br />

Nachdem er einige Jahre in der Versorgungswirtschaft gearbeitet hatte, konnte B. aus einer<br />

Konkursmasse heraus sehr kostengünstig das Patent einer innovativen, weitgehend wartungsfreien<br />

Wärmepumpe erwerben. Im Verlaufe von drei Jahren baute B. eine kleine Fertigungsstätte<br />

für die patentierte Wärmepumpe auf, die er unter dem Namen „Erdwarm XL“ mit<br />

seiner Firma Erdwarm GmbH auf dem Markt anbietet.<br />

Das von B. angebotene Wärmesystem findet auf dem Markt zunehmende Beachtung, zumal<br />

das Preis-Leistungs-Verhältnis fast konkurrenzlos günstig ist. Bislang kommen seine Kunden<br />

vornehmlich aus einem Umkreis von max. 100 Kilometern um den Firmensitz.<br />

Zurzeit beschäftigt die Erdwarm GmbH rd. 40 Mitarbeiter, von denen 20 in der Fertigung, drei<br />

in der Forschung und Entwicklung, zehn in der Montage und dem technischen Kundendienst<br />

sowie sieben im Bereich Marketing und Vertrieb tätig sind.<br />

In der jüngeren Zeit setzt sich B. mit einigen Entwicklungen auseinander:<br />

• Die betrieblichen Abläufe scheinen nicht richtig zu funktionieren, was teilweise zu erheblicher<br />

Verstimmung bei der Kundschaft führt.<br />

• In der Fertigung kommt es regelmäßig zu Auseinandersetzungen zwischen den dortigen<br />

Industriemeistern und den Beschäftigten.<br />

• Es liegen zwei Angebote zum Outsourcing vor, die das Rechnungswesen und den technischen<br />

Kundendienst betreffen.<br />

• Des Weiteren liegt dem B. ein Angebot für ein Joint Venture in Kanada und ein weiteres<br />

in China vor.<br />

• B. plant die Einführung eines Nachfolgemodells der derzeitigen Pumpe mit dem Arbeitstitel<br />

„Erdwarm de Luxe“. Er überlegt, wie er die notwendigen Arbeiten in die betriebliche<br />

Organisation einpassen kann.<br />

• B. wird von Mitarbeitern im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens mit der Bitte konfrontiert,<br />

die anstehenden Entscheidungen „auf der Basis systematischer Planung und in<br />

der Sache fundiert“ zu treffen.<br />

• Vor drei Monaten wurde in nächster Nähe zu seinem Firmensitz eine Filiale des Marktführers<br />

„Warm-Up“ eröffnet, der mit verbesserten Produkten auf den Markt drängt.<br />

B. wendet sich mit einer Anzahl von Fragen an Sie, die Sie auf der folgenden Seite aufgeführt<br />

finden.<br />

BW-UFB-P11-050611 – KLAUSURAUFGABEN SEITE 2 VON 4


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

Aufgabe 1<br />

60 Punkte<br />

A) In der Produktion scheint es Probleme im Zusammenwirken von<br />

Meistern und Mitarbeitern zu geben. Welche Funktion und Rolle kommt<br />

Meistern in einem Industriebetrieb zu?<br />

B) Ein hinzu gezogener Unternehmensberater vertritt die Auffassung, dass<br />

die Probleme in der Produktion durch den seitens der Meisterebene<br />

praktizierten Führungsstil bedingt sind. Was ist ein Führungsstil überhaupt?<br />

Welche Stile kennen Sie? Beschreiben Sie diese!<br />

C) B. ist durch die Neuansiedlung des Konkurrenzanbieters erheblich<br />

beunruhigt. Er möchte die Situation mit Hilfe des Instrumentariums des<br />

strategischen Managements systematisch analyiseren. Welche<br />

Instrumente kennen Sie und welche würden Sie ihm hierzu empfehlen?<br />

Beschreiben Sie diese empfohlenen Instrumente kurz!<br />

D) Ein ehemaliger Studienkollege gibt B. den Rat, zu überlegen, „ob die<br />

Erdwarm GmbH mit einem Stab-Linien-System oder einem Sparten-<br />

System organisatorisch nicht besser bedient ist“. Was ist unter den Begriffen<br />

zu verstehen und teilen Sie die Auffassung des Studienkollegen?<br />

E) B. überlegt, ob er die Einführung des Nachfolgemodells „Erdwarm de<br />

Luxe“ im Wege des Projektmanagements vollziehen soll. Mit welchen<br />

Kosten und mit welchem Nutzen kann er im Zusammenhang mit dem<br />

Projektmanagement aus der Sicht der Erdwarm GmbH rechnen?<br />

8 P.<br />

13 P.<br />

12 P.<br />

13 P.<br />

14 P.<br />

BW-UFB-P11-050611 – KLAUSURAUFGABEN SEITE 3 VON 4


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

Wahlmöglichkeit:<br />

Bitte lösen Sie entweder Aufgabe W2 oder Aufgabe W3. Werden beide Aufgaben gelöst,<br />

wird nur die numerisch erste bewertet!<br />

Aufgabe W2<br />

A) Der B. wird von den Mitarbeitern gebeten, auf der Basis systematischer<br />

Planungen zu entscheiden. Was verstehen Sie unter dem Begriff der<br />

Planung? Zeigen Sie vor dem Hintergrund des Bezugszeitraumes bzw.<br />

der Planungshierarchie auf, welche Planungsstufen unterteilt werden<br />

können. Welche Möglichkeiten existieren, die Pläne vor- und nachgelagerter<br />

Planungsebenen aufeinander abzustimmen? Beschreiben Sie<br />

diese kurz!<br />

B) B. stellt sich die Frage, wie er das anstehende Projekt „Erdwarm de<br />

Luxe“ innerhalb seines Unternehmens strukturell einordnen kann.<br />

Welche Möglichkeiten der Projektorganisation stehen ihm zur<br />

Verfügung?<br />

C) Was ist unter „Outsourcing“ zu verstehen? Würden Sie dem B. ein Outsourcing<br />

des Rechnungswesens und des technischen Kundendienstes<br />

empfehlen?<br />

D) Der B. will seine Firma reorganisieren. Welche Phasen sollte der<br />

(Re-)Organisationsprozess umfassen und welche allgemeinen Organisationsgrundsätze<br />

sind aus Ihrer Sicht in dem Zusammenhang zu beachten?<br />

Aufgabe W3<br />

A) B. argumentiert gegen die Einführung eines Projektmanagements, dass<br />

ihm hier eine Kontrolle nicht im notwendigen Maße möglich sei. Auch sei<br />

ihm bereits in seiner früheren Tätigkeit immer unklar gewesen, ab wann<br />

ein Projekt abgeschlossen ist. Was umfasst aus Ihrer Sicht die<br />

Projektkontrolle und der Projektabschluss? Welche Kontrollarten im<br />

Rahmen der Projektkontrolle sind Ihnen bekannt?<br />

B) Im Gespräch mit den Mitarbeitern vertritt der B. die Auffassung, dass<br />

„Planung nur eine Teilfunktion des Managements ist und alleine nicht<br />

zum Erfolg führt“. Welche weiteren Managementfunktionen sind Ihnen<br />

bekannt? Was verstehen Sie unter dem Managementkreis?<br />

C) Um die betrieblichen Abläufe zu optimieren, wurde dem B. geraten, regelmäßig<br />

Arbeitsanalysen und Arbeitssynthesen durchzuführen. Erklären<br />

Sie dem B., was unter diesen Begriffen zu verstehen ist!<br />

D) Bezüglich der beiden angebotenen Joint Ventures möchte sich B. ein<br />

Bild von den Entwicklungschancen der dortigen Märkte machen. Welche<br />

Prognoseverfahren stehen ihm hier zu zur Verfügung? Welches<br />

Verfahren würden Sie wählen?<br />

40 Punkte<br />

10 P.<br />

11 P.<br />

9 P.<br />

10 P.<br />

40 Punkte<br />

15 P.<br />

8 P.<br />

10 P.<br />

7 P.<br />

BW-UFB-P11-050611 – KLAUSURAUFGABEN SEITE 4 VON 4


Studiengang<br />

Betriebswirtschaft<br />

Fach<br />

Unternehmensführung<br />

Art der Leistung Prüfungsleistung<br />

Klausur-Knz.<br />

BW-UFB-P11-050611<br />

Datum 11.06.2005<br />

Für die Bewertung und Abgabe der Prüfungsleistung sind folgende Hinweise verbindlich vorgeschrieben:<br />

• Die Vergabe der Punkte nehmen Sie bitte so vor wie in der Korrekturrichtlinie ausgewiesen. Eine<br />

summarische Angabe von Punkten für Aufgaben, die in der Korrekturrichtlinie detailliert bewertet<br />

worden sind, ist nicht gestattet.<br />

• Nur dann, wenn die Punkte für eine Aufgabe nicht differenziert vorgegeben sind, ist ihre Aufschlüsselung<br />

auf die einzelnen Lösungsschritte Ihnen überlassen.<br />

• Stoßen Sie bei Ihrer Korrektur auf einen anderen richtigen Lösungsweg, dann nehmen Sie bitte<br />

die Verteilung der Punkte sinngemäß zur Korrekturrichtlinie vor.<br />

• Rechenfehler sollten grundsätzlich nur zur Abwertung eines Teilschrittes führen. Wurde mit einem<br />

falschen Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so erteilen Sie die hierfür vorgesehenen<br />

Punkte ohne weiteren Abzug.<br />

• Sollte ein Prüfling im Wahlbereich beide Aufgaben bearbeitet haben, so ist nur die numerisch<br />

erste (W2) zur Bewertung heranzuziehen.<br />

• Ihre Korrekturhinweise und Punktbewertung nehmen Sie bitte in einer zweifelsfrei lesbaren Schrift<br />

vor: Erstkorrektur in rot, evtl. Zweitkorrektur in grün.<br />

• Die von Ihnen vergebenen Punkte und die daraus sich gemäß dem nachstehenden Notenschema<br />

ergebene Bewertung tragen Sie in den Klausur-Mantelbogen sowie in die Ergebnisliste ein.<br />

• Gemäß der Diplomprüfungsordnung ist Ihrer Bewertung folgendes Notenschema zu Grunde zu<br />

legen:<br />

Note 1,0 1,3 1,7 2,0 2,3 2,7 3,0 3,3 3,7 4,0 5,0<br />

notw. Punkte 100 - 95 94,5 - 90 89,5 - 85 84,5 - 80 79,5 - 75 74,5 - 70 69,5 - 65 64,5 - 60 59,5 - 55 54,5 - 50 49,5 – 0<br />

• Die korrigierten Arbeiten reichen Sie bitte spätestens bis zum<br />

29. Juni 2005<br />

an Ihr Studienzentrum ein. Dies muss persönlich oder per Einschreiben erfolgen. Der angegebene<br />

Termin ist unbedingt einzuhalten. Sollte sich aus vorher nicht absehbaren Gründen eine Terminüberschreitung<br />

abzeichnen, so bitten wir Sie, dies unverzüglich Ihrem Studienzentrumsleiter<br />

anzuzeigen.<br />

Bewertungsschlüssel<br />

Aufgaben 1 W2 W3 insgesamt<br />

max. erreichbare Punkte 60 40 40 100<br />

KORREKTURRICHTLINIE UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

BW-UFB-P11-050611


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

Wichtig: Bei der Beantwortung der Fragen können Studierende auch zu Ergebnissen gelangen,<br />

die von der Musterlösung abweichen. Bei der Beantwortung ist dann insbesondere Wert<br />

auf die Problemorientierung, Schlüssigkeit und Begründetheit des Vorgehens und die Argumentation<br />

zu legen.<br />

Lösung Aufgabe 1<br />

60 Punkte<br />

A) Funktion und Rolle des Meisters (SB 4, S. 29 f.)<br />

8 P.<br />

Meister in Industrieunternehmen – und auch bei der Erdwarm GmbH - vermitteln in<br />

der Regel zwischen der Managementebene und der Arbeiterebene. Sie bauen hier<br />

Sprachbarrieren ab und versuchen, die unterschiedlichen Denkansätze miteinander zu<br />

verbinden. Zugleich stellt die Meisterfunktion traditionell die wichtigste innerbetriebliche<br />

Aufstiegsmöglichkeit dar.<br />

Hierbei fungiert der Meister gerade in Großbetrieben oftmals als „Generalist“ und gewährleistet<br />

aufgrund seines umfassenden Erfahrungsschatzes und fachlichen Wissens<br />

den technisch-organisatorischen Ablauf. Zudem übernimmt der Meister hier die<br />

soziale Vermittlungs- und Integrationsfunktion. In der Zukunft wird sich die Rolle des<br />

Meisters möglicherweise hin zum produktionsnahen Manager mit eigenständiger<br />

Center-Verantwortung, zum Coach im Arbeitsprozess oder zum Problemlöser bei betrieblichen<br />

Veränderungsprozessen verändern. Andererseits ist auch feststellbar, dass<br />

die Meisterfunktion zunehmend von Akademikern (Ingenieuren) wahrgenommen –<br />

und der Meister in der Folge abgeschafft - wird.<br />

In Klein- und Mittelunternehmen ist der Meister vornehmlich „Allround-Führungskraft“<br />

und „Rückgrat der Produktion“. Hier gilt er als „Realpolitiker“, der Reformprojekte umzusetzen<br />

hilft.<br />

B) Führungsstile (SB 1, S. 39 f.)<br />

Führungsstile verkörpern die Art und Weise des Umganges von Vorgesetzten mit einzelnen<br />

Mitarbeitern und Gruppen innerhalb einer Organisation. Hierbei werden die Art<br />

der Willensbildung, -durchsetzung und das Führungsverhalten von Führungskräften<br />

sichtbar. Es kann zwischen klassischen und tradierenden Führungsstilen differenziert<br />

werden.<br />

Als klassische Führungsstile können unterschieden werden:<br />

• Autoritärer Führungsstil: Anwendung von Autorität, Druck, Zwang, in Verbindung<br />

mit Pflichtbewusstsein und Gehorsam der Mitarbeiter, klare Anweisungen,<br />

eingeengte Verantwortungsbereiche der Mitarbeiter, streng reglementierte Arbeitsabläufe,<br />

detaillierte Kontrollen etc.<br />

• Kooperativer Führungsstil: Führung auf dem Wege der Überzeugung und der<br />

kooperativen Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungsfindung, Zusammenarbeit<br />

von Vorgesetztem und Mitarbeitern, Delegation und Partizipation.<br />

• Passiver Führungsstil /Laissez-faire Führungsstil: Verzicht auf Durchsetzung<br />

des Führungswillens durch Vorgesetzten, in der Regel Mangel an Führung und<br />

Organisation.<br />

Als tradierende Führungsstile, die vornehmlich außerhalb von Unternehmen entstanden<br />

sind, können unterschieden werden:<br />

• Autokratischer Führungsstil: Gekennzeichnet durch uneingeschränkte Selbstherrschaft<br />

ohne Mitbeteiligung von Mitarbeitern.<br />

• Bürokratischer Führungsstil: Gekennzeichnet durch Versachlichung und Auf-<br />

3 P.<br />

3 P.<br />

2 P.<br />

13 P.<br />

2,5 P.<br />

je 1,5 P.,<br />

max.<br />

4,5 P.<br />

je 1,5 P.,<br />

max. 6 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 2 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

gliederung der Leitung auf viele Führungskräfte bei streng hierarchischer Gliederung.<br />

Weitgehend straffe, inflexible Organisation.<br />

• Charismatischer Führungsstil: Führung, die auf einer als außergewöhnlich<br />

empfundenen Ausstrahlungskraft einer Person basiert.<br />

• Patriarchalischer Führungsstil: Gekennzeichnet durch die Wahrnehmung einer<br />

‚Vaterrolle‘ durch die Führungskraft bei gewisser Entmündigung der Mitarbeiter,<br />

jedoch zugleich starker Betonung der sozialen Verantwortung innerhalb<br />

des Unternehmens.<br />

C) Instrumente des strategischen Managements (SB 3, S. 22 ff. )<br />

Im vorliegenden Fall („Neue Konkurrenzsituation“) helfen nicht alle vermittelten<br />

Instrumente weiter. Die Portfolio-Analyse und die Lebenszyklus-Analyse würden –<br />

wenn überhaupt – in der Situation nur einen geringen Nutzen stiften.<br />

Vielmehr bieten sich im vorliegenden Fall eher die GAP-Analyse, die Chancen-<br />

Risiken-Analyse und die Stärken-Schwächen-Analyse an.<br />

• GAP-Analyse: Die GAP- bzw. Lückenanalyse hat das Ziel, aufbauend auf unterschiedlichen<br />

Annahmen, Abweichungen zukünftiger Entwicklungsverläufe aufzuzeigen.<br />

Diese können sich bspw. auf Umsätze, Gewinne oder aber - wie im vorliegenden<br />

Fall – auf prognostizierbare Veränderungen in der Marktsituation beziehen.<br />

Unterschieden werden kann hier zwischen der Leistungslücke, die durch<br />

Maßnahmen der Rationalisierung und der Effizienzsteigerung geschlossen werden<br />

kann, und der strategischen Lücke, die bspw. durch neue Produkte oder Märkte zu<br />

verringern ist. Auf der Basis der GAP-Analyse wird der Rahmen für Strategieentscheidungen<br />

bezüglich des Aufbaus von Erfolgspotenzialen abgesteckt, die geeignet<br />

sind, eine identifizierte strategische Lücke zu schließen.<br />

• Chancen-Risiken-Analyse: Der Begriff „Chancen-Risiken-Analyse“ ist weitgehend<br />

gleichzusetzen mit der „Umweltanalyse“, mit der das externe Umfeld/die<br />

Umwelt der Erdwarm GmbH systematisch darauf hin ergründet wird, welche Chancen<br />

sich dem Unternehmen eröffnen und mit welchen Risiken/Gefahren das Unternehmen<br />

derzeitig wie zukünftig konfrontiert ist. Schwerpunktmäßig bezieht sich<br />

diese Analyse auf<br />

• das allgemeine Umfeld,<br />

• die Abnehmer/Kunden/Endverbraucher,<br />

• die Gesamtheit der Anbieter innerhalb wie außerhalb der Branche.<br />

Dabei ist der Blick im Sinne einer Konkurrentenanalyse auch über enge Branchengrenzen<br />

hinaus zu richten. Auf der Basis einer solchen Einschätzung von Chancen<br />

und Risiken sollen dann geeignete Maßnahmen zu Nutzung oder Abwehr getroffen<br />

werden.<br />

• Die Stärken-Schwächen-Analyse zielt auf eine selbstkritische Bewertung der<br />

Stärken und Schwächen der Erdwarm GmbH auf der Basis typischer Merkmale,<br />

die einzeln benotet bzw. bewertet werden. Hierbei erfolgt ein kritischer Vergleich<br />

mit der Konkurrenz (im Idealfall mit dem Branchenbesten), deren Daten hierbei<br />

verfügbar sein müssen. Das Vorgehen soll helfen, vorhandene Stärken konsequent<br />

in Wettbewerbsvorteile umzuwandeln und Schwächen im Verhältnis zu leistungsfähigeren<br />

Mitbewerbern zu beseitigen.<br />

D) Stab-Linien-System / Sparten-System (SB 2, S. 15 f.)<br />

Das Stab-Linien-System sieht vom Grundkonzept her vor, dass den Leitungsstellen<br />

innerhalb der Organisation Stabstellen bzw. Stabsabteilungen unterstützend zu Seite<br />

gestellt werden. Diese sollen entscheidungsvorbereitende, beratende Funktionen der<br />

Informationssammlung und -aufbereitung wahrnehmen, um komplexe Sachverhalte zu<br />

12 P.<br />

1,5 P.<br />

1,5 P.<br />

3 P.<br />

3 P.<br />

3 P.<br />

13 P.<br />

4 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 3 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

klären und für die Leitungsstellen (Instanzen) Problemlösungs- bzw. Entscheidungsvorschläge<br />

erarbeiten. Stabmitarbeiter haben selbst keine formellen Entscheidungskompetenzen,<br />

ihre Tätigkeit ist beschränkt auf die Funktionen der Analyse, Planung<br />

und Organisation. Die Stäbe ergänzen die „klassischen“ Ein- oder Mehrlinien-<br />

Systeme.<br />

Das Sparten-System fasst nach dem Objektprinzip (Produkte, Kundengruppen, Absatzregionen<br />

etc.) verschiedene Tätigkeitsbereiche einer Firma mit ihren zugehörigen<br />

wesentlichen Hauptfunktionen – wie bspw. Beschaffung, Produktion, Vertrieb – in sog.<br />

Sparten, Geschäftsbereichen oder Divisionen (weitgehend synonyme Begriffsverwendung)<br />

zusammen. Diese Sparten sollen weitgehend eigen- und ergebnisverantwortlich<br />

handeln. Es wird in der Praxis als sinnvoll angesehen, einzelne Sachfunktionen, die in<br />

den Sparten alleine nur suboptimal wahrgenommen werden können (z.B. Finanzierung,<br />

Controlling, Teile des Personalmanagements) in der Form zentraler Dienstleistungseinheiten<br />

zu zentralisieren.<br />

Zur Auffassung des Studienkollegen kann angeführt werden:<br />

• Das Sparten-System ist gemäß den vermittelten Informationen nicht empfehlenswert,<br />

da es sich bislang lediglich um ein Einproduktunternehmen mit einem verhältnismäßig<br />

geringen Einzugsbereich handelt.<br />

• Das Stab-Linien-System könnte eine brauchbare Alternative darstellen. Dies gilt<br />

im besonderen Maße dann, wenn sich der B. in der Wahrnehmung einer Anzahl<br />

von Aufgaben fachlich oder kapazitätsmäßig überfordert fühlt. Darauf ist bislang<br />

nur andeutungsweise zu schließen, indem die Mitarbeiter eine systematischere<br />

Planung anmahnen.<br />

E) Kosten und Nutzen des Projektmanagements (SB 5, S. 46 f.)<br />

Die Kosten des Projektmanagements können grob in drei große Gruppen unterteilt<br />

werden:<br />

• Planungskosten, die sich aus der Erstellung der Planungsunterlagen, der Optimierung<br />

und Abstimmung der Projektschritte untereinander ergeben.<br />

• Überwachungskosten, die vornehmlich die Kosten der Termin-, Kosten- und<br />

Leistungsüberwachung umfassen.<br />

• Steuerungskosten, die sich aus den Aktivitäten des Anleitens und Koordinierens,<br />

der Entscheidungsvorbereitung und des Entscheidens an sich sowie der Information<br />

und Kommunikation ergeben.<br />

Bei der Bestimmung des Nutzens des Projektmanagements ist eine exakte Quantifizierung<br />

in der Regel nicht möglich. Grund dafür ist, dass neben dem monetär bewertbaren<br />

Nutzen ein beachtlicher nicht quantifizierbarer Nutzen anfällt und wegen<br />

der Einmaligkeit eines Projektes der Nutzen nicht messbar bzw. vergleichbar ist. Gegenüber<br />

einer traditionellen/konventionellen Themenbearbeitung ergibt sich ein Mehrnutzen<br />

für die Erdwarm GmbH vor allem durch folgende Effekte:<br />

• Reduzierung des Entwicklungsrisikos durch detailliertere Planung,<br />

• frühzeitiges Erkennen zu erwartender bzw. auftretender negativer Abweichungen<br />

zum Soll im Bearbeitungsablauf und kurzfristige Reaktion darauf,<br />

• Erhöhung von Arbeitsmotivation und -moral, Entwicklung von Teamfähigkeit und<br />

Kooperationsbereitschaft über Strukturgrenzen hinweg,<br />

• Unternehmensinteressen treten auch bei Mitarbeitern gegenüber Bereichsinteressen<br />

stärker in den Vordergrund,<br />

• Personalüberhänge und Redundanzen in der Aufgabenverteilung werden deutlich<br />

und können abgebaut werden,<br />

4 P.<br />

2,5 P.<br />

2,5 P.<br />

14 P.<br />

je 2 P.,<br />

max. 6 P.<br />

2 P.<br />

je 1 P.,<br />

max. 6 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 4 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

• Straffung des betrieblichen Managements durch Ausstrahlung von Bewertungsund<br />

Entscheidungsverfahren des PM auf andere Unternehmensbereiche,<br />

• Entwicklung persönlichen Kontaktes und enger Zusammenarbeit zwischen Projektleitung<br />

und Auftraggeber zur Verbesserung der Verhandlungsbasis in kritischen<br />

Projektsituationen.<br />

Lösung Aufgabe W2<br />

40 Punkte<br />

A) Planung (SB 1, S. 27 ff.)<br />

Planen ist ein geordneter Informationsverarbeitungsprozess, der relevante Größen<br />

für das Erreichen vorgegebener Ziele vorausschauend festlegt. Das Planen kann bei<br />

unterschiedlichen Informationsständen, z. B. bei vollkommener Information, bei Risiko<br />

oder auch bei Unsicherheit erfolgen.<br />

Unterschieden werden können in Abhängigkeit vom Planungszeitraum und der Planungshierarchie:<br />

• Der Rahmenplan als verbindliche Arbeitsgrundlage für die darauf aufbauende<br />

Planungsarbeit bei der Erdwarm GmbH,<br />

• die langfristige bzw. strategische Planung,<br />

• die mittelfristige bzw. taktische Planung,<br />

• die kurzfristige bzw. operative Planung.<br />

In Abhängigkeit von welcher Hierarchieebene im Unternehmen die Pläne der voroder<br />

nachgelagerten Planungsebene abgeleitet werden, erfolgt eine Unterscheidung<br />

in:<br />

• Retrograde (top-down) Planung: Bei dieser Planung von oben nach unten gibt<br />

z. B. die Unternehmensführung die Ziele des Gesamtunternehmens vor und beauftragt<br />

die nachfolgenden Hierarchieebenen, dafür Maßnahmepläne zu entwickeln.<br />

• Progressive (buttom-up) Planung: Hier beginnt die Planung auf der untersten<br />

Ebene und wird stufenweise nach oben zusammengeführt.<br />

• Gegenstrom-Planung: Diese Vorgehensweise stellt eine Kombination der voran<br />

benannten Prinzipien dar. Die Unternehmensführung gibt Zielvorschläge vor, die<br />

auf darunter befindliche Ebenen untersetzt werden. Diese überprüfen jeweils die<br />

Realisierbarkeit, konkretisieren die vorgegebenen Vorstellungen und unterbreiten<br />

hierzu ihre Maßnahmevorschläge zur Planung den übergeordneten Leitungsbzw.<br />

Führungsebenen. Praktiziert wird ein derartiges Vorgehen z. B. beim Führen<br />

durch Zielvereinbarungen.<br />

B) Projektorganisation und –kontrolle (SB 5, S. 13 ff.)<br />

Hinsichtlich der strukturellen Einordnung von Projekten in die Unternehmensorganisation<br />

existieren folgende Grundformen<br />

• Stabs-Projektorganisation/Einfluss-Projektorganisation bei der der Projektleiter<br />

die koordinierende und überwachende Funktion wahrnimmt, jedoch keine<br />

Entscheidungs- oder Anweisungsbefugnisse hat. Die Projektmitarbeiter verbleiben<br />

in ihren ursprünglichen Linienfunktionen.<br />

10 P.<br />

1,5 P.<br />

je 1 P.,<br />

max. 4 P.<br />

je 1,5 P.,<br />

max. 4,5<br />

P.<br />

11 P.<br />

je 2 P.,<br />

max. 8 P.<br />

• Reine Projektorganisation, bei der zusätzlich zur Unternehmensstruktur eine<br />

Projektorganisation gebildet wird. Der Projektleiter erhält umfassende Befugnisse<br />

und hat die Projektverantwortung über alle Arbeitsschritte des Projektmanagements.<br />

Die Mitarbeiter werden dem Projektleiter direkt disziplinarisch unterstellt<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 5 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

und aus ihren ursprünglichen Unternehmensteilen „herausgelöst“.<br />

• Matrix-Projektorganisation, die normale Linienorganisation wird überlagert<br />

durch eine zusätzliche Projektdimension, die zu Doppelunterstellungen an Weisungsschnittstellen<br />

führt. Das Resultat ist, dass der Projektleiter in einem Mehrliniensystem<br />

die fachliche Verantwortung trägt, die disziplinarische Verantwortung<br />

jedoch dem Funktionsleiter obliegt.<br />

• Time-Sharing-Projektorganisation, bei der die Projektmitarbeiter für einen bestimmten<br />

Zeitraum der Woche für das Projekt “abgestellt” werden, während sie<br />

den restlichen Zeitraum voll in der Linienarbeit verbringen.<br />

Weitere Möglichkeiten der Projektorganisation sind unter Kapazitätsgesichtspunkten<br />

• das interne Projektmanagement (nur eigene Mitarbeiter),<br />

• das externe Projektmanagement (nur externe Mitarbeiter, z.B. Berater) und<br />

• das gemischte Projektmanagement (interne u. externe Mitarbeiter).<br />

je 1 P.,<br />

max. 3 P.<br />

C) Outsourcing (SB 4, S. 11 ff.)<br />

Outsourcing beschreibt die Möglichkeit zur Optimierung von Unternehmensfunktionen<br />

und -prozessen durch die Vergabe an bzw. die Beauftragung von externen<br />

Dienstleistern mit Leistungen, die zuvor durch unternehmensinterne Funktionseinheiten<br />

erbracht worden sind.<br />

Mit diesem Konzept sollen langfristige Kosteneinsparungen und die Nutzung von<br />

externem Know-how realisiert werden. Inwieweit einzelne Leistungen „outsourcingfähig“<br />

sind, ist immer eine Frage der Preisgünstigkeit in Verbindung mit der Zuverlässigkeit<br />

und Qualität der Kooperationspartner. Hierbei stehen potenziellen kurzfristigen<br />

Kostenvorteilen unter Umständen mittel- bis längerfristige Risiken gegenüber.<br />

Zu überlegen ist, ob durch das Outsourcing nicht das spezifische Unternehmen in<br />

seinen Kernkompetenzen beeinträchtigt wird.<br />

Zentraler Grundsatz ist, dass keine Kernkompetenzen der betroffenen Unternehmen<br />

ausgegliedert werden sollten.<br />

• Das Rechnungswesen gehört nicht zum engeren Kerngeschäft eines Unternehmens<br />

der Wärmetechnik. Vielmehr handelt es sich um eine weitgehend standardisierte<br />

– zu weiten Teilen sogar durch Rechtsvorschriften vorstrukturierte -<br />

Tätigkeit, die somit prinzipiell outsourcingfähig ist (bspw. an spezialisierte<br />

Dienstleister).<br />

• Der technische Kundendienst hingegen gehört – auch bedingt durch Sicherheitsrisiken,<br />

Notwendigkeit der Produktbeobachtung, Notwendigkeit des direkten<br />

Kundenkontaktes etc. – mit zum Kerngeschäft eines Unternehmens der Wärmetechnik,<br />

das seine Produkte direkt an den Endnutzer absetzt. Erst hierdurch wird<br />

der Kontakt zwischen Unternehmen und Kundschaft aufgebaut, gesichert und<br />

gepflegt. Hier sind zumindest Zweifel an der Outsourcingfähigkeit anzumelden.<br />

D) Reorganisation (SB 2, S. 11 f.)<br />

Idealtypisch kann ein Organisationsprozess als eine Abfolge aufeinander aufbauender<br />

Schritte bzw. Phasen aufgefasst werden, zwischen denen auch Rückkopplungsbeziehungen<br />

existieren:<br />

1. Organisationsauftrag<br />

2. Organisationsplanung<br />

9 P.<br />

3 P.<br />

3 P.<br />

1,5 P.<br />

1,5 P.<br />

10 P.<br />

0,5 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 6 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

3. Implementierung<br />

4. Anwendung<br />

5. Organisationskontrolle<br />

Zwischen den Phasen 1. - 5. finden Aktualisierungen statt.<br />

Allgemeine Organisationsgrundsätze sind aus theoretischen Überlegungen und<br />

praktischen Erfahrungen abgeleitet und ihre Beachtung ist bei Organisationsprozessen<br />

empfehlenswert:<br />

• Grundsatz der Wirtschaftlichkeit: Auswahl der wirtschaftlichsten Lösung aus<br />

den zur Verfügung stehenden Alternativen.<br />

• Grundsatz der Zweckmäßigkeit: Bei der Konzipierung und Umsetzung der organisatorischen<br />

Maßnahmen sollen Zweck und Mittel in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

zueinander stehen.<br />

je Phase<br />

1 P., max.<br />

5 P.<br />

je 1,5 P.,<br />

max. 4,5<br />

P.<br />

• Grundsatz der Stabilität: Stabilität und Elastizität der Organisation sollen in einem<br />

ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.<br />

Lösung Aufgabe W3<br />

40 Punkte<br />

A) Projektkontrolle und -abschluss (SB 5, S. 28 ff.)<br />

15 P.<br />

Die Projektkontrolle umfasst<br />

• die Terminkontrolle,<br />

• die Sachfortschrittskontrolle,<br />

• die verursachungsorientierte Aufwands- und Kostenkontrolle,<br />

• die Qualitätskontrolle,<br />

• die Vertragskontrolle,<br />

• die Projektdokumentation und -berichtigung.<br />

Notwendig ist hierfür ein funktionierendes Projektinformationssystem. Es ist zudem<br />

bereits die Qualität der Projektplanung zu kontrollieren, da hier entscheidende<br />

Festlegungen getroffen werden.<br />

Projektkontrolle kann durchgeführt werden als<br />

• Ablauf- und Fortschrittskontrolle mit der Option, bei einer Abweichung vom<br />

geplanten Ablauf seitens der Projektleitung zeitnah zu intervenieren,<br />

• Übergabe-/Übernahme- bzw. Abschlusskontrolle, wobei der ordnungsgemäße<br />

Projektabschluss (Ziel erreicht? Abweichungen? Ursachen?) nachgewiesen<br />

wird.<br />

Der Projektabschluss umfasst<br />

• Die Projektabnahme, bei der auf der Basis eines Leistungs- oder Funktionsnachweises<br />

in Verbindung mit einem Projektabnahmebericht bzw. Projektabnahmeprotokoll<br />

die entsprechenden Nachweise zu dokumentieren sind.<br />

• Die Projektabschlussanalyse, bei der versucht wird, die geleistete Projektarbeit<br />

und die erstellten Ergebnisse sowie die verschiedenen Abweichungen von den<br />

Projektzielen (Kosten, Termine, Qualität etc.) möglichst objektiv und kritisch zu<br />

bewerten, auf ihre Ursachen hin zu analysieren und Maßnahmen zur künftigen<br />

Umgehung entsprechender Probleme einzuleiten.<br />

je 1 P.,<br />

max. 6 P.<br />

je 1,5 P.,<br />

max. 3 P.<br />

je 1,5 P.,<br />

max. 6 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 7 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

• Die Sicherung von Erfahrungswerten fachlicher und methodischer Art, um<br />

hiermit Rationalisierungspotenziale für künftige ähnliche Projekte (z.B. Fehler<br />

nicht zweimal machen, erarbeitete Kalkulationswerte und methodische Herangehensweisen<br />

mehrfach nutzen und weiterentwickeln) zu erschließen.<br />

• Die Projektauflösung beendet die temporale Projekttätigkeit mit der Rückführung<br />

der Projektressourcen in die ursprünglichen Organisations- und Tätigkeitsbereiche<br />

bzw. Einbindung in neue Aufgaben.<br />

B) Managementfunktionen/-kreis (SB 1, S. 20 ff.)<br />

Unter Managementfunktionen (anderer Begriff: Führungsfunktionen) werden die<br />

Felder<br />

• Planung (Zielbildung, Problemanalyse, Alternativensuche und -beurteilung),<br />

• Entscheidung (Entscheidungsvorbereitung, Entschluss),<br />

• Durchsetzung (Entscheidungsoperationalisierung, Information/Motivation) und<br />

• Kontrolle (Kontrollvorbereitung und -durchführung)<br />

gefasst. (Es existieren auch abweichende Einteilungen der Managementfunktionen!)<br />

Der Managementkreis bezeichnet eine zyklische, wiederkehrende Abfolge bestimmter<br />

Tätigkeiten des Managements bzw. der Unternehmensführung. Die Unternehmensführung<br />

nimmt dabei die bereits beschriebenen Managementfunktionen<br />

wahr: Zielsetzung, Planung, Entscheidung, Realisierung, Kontrolle. Der Name Zyklus<br />

bzw. Kreis rührt daher, dass bei der Kontrolle Abweichungen von der Zielsetzung ersichtlich<br />

werden (können), die dann „rückgekoppelt“ werden. Dies bedeutet unter<br />

Umständen, dass andere Ziele gesetzt werden müssen und/oder anders geplant<br />

werden muss. Der Managementkreis setzt sich also wieder in Bewegung. Die Kommunikation<br />

übernimmt hierbei die Aufgabe der Vernetzung der oben angeführten<br />

Basisfunktionen.<br />

C) Arbeitsanalyse und Arbeitssynthese (SB 2, S. 26 ff.)<br />

Bei der Arbeitsanalyse wird die Aufgabenerfüllung der Erdwarm GmbH in einzelne<br />

Arbeitselemente zerlegt, wobei sich die Gliederungstiefe nach dem Arbeitsanfall und<br />

der Unternehmensgröße richtet. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen der reinen<br />

Arbeitsanalyse und der Arbeitsganganalyse.<br />

(Reine) Arbeitsanalyse: ist rein sachbezogen und wird ohne Berücksichtigung des<br />

Aufgabenträgers durchgeführt; Zerlegung der Aufgaben eines Unternehmens anhand<br />

von Kriterien in seine Teilaufgaben respektive Elementaraufgaben<br />

Arbeitsganganalyse: geht von bereits synthetisch zusammengefassten Komplexen<br />

von Arbeitsteilen aus und zerlegt diese unter zeitlichen und räumlichen Gesichtspunkten<br />

weiter. Der Arbeitsgang ist hierbei weitgehend identisch mit der Stellenaufgabe,<br />

die sich aus der Aufgabensynthese ergibt und stellt die Tätigkeit des Aufgabenträgers<br />

an einen Arbeitsgegenstand dar.<br />

Bei der Arbeitssynthese werden durch den Organisator Arbeitsgänge gebildet und<br />

Arbeitsgangfolgen zusammengefasst. Ziel ist hierbei die Sicherung optimaler Durchlaufzeiten<br />

und -wege unter Berücksichtigung der zu erwartenden Arbeitsmenge und<br />

der Leistungsfähigkeit der Aufgabenträger und der eingesetzten Arbeitsmittel/Technologie.<br />

Hierbei werden bei der<br />

• personalen Arbeitssynthese die Arbeitspakete auf die einzelnen Aufgabenträger<br />

(Individuen oder Gruppen) verteilt,<br />

• temporalen Arbeitssynthese die Teilleistungen der einzelnen Aufgabenträger<br />

unter zeitlichen Gesichtspunkten aufeinander abgestimmt,<br />

8 P.<br />

je 1 P.,<br />

max. 4 P.<br />

4 P.<br />

10 P.<br />

2 P.<br />

1,5 P.<br />

1,5 P.<br />

2 P.<br />

je 1 P.,<br />

max. 3 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 8 von 9


HFH ● Hamburger Fern-Hochschule<br />

• lokalen Arbeitssynthese (im Studienbrief „Arbeitsortfestlegung“ genannt) die Orte<br />

des Arbeitsvollzuges unter Berücksichtigung der technischen Ausstattung und<br />

der Umfeldbedingungen vollzogen.<br />

D) Prognoseverfahren (SB 3, S. 16 f.)<br />

Quantitative Prognoseverfahren, die auf mathematischen Verfahren basieren:<br />

• Lineare Progression,<br />

• Methode der gleitenden Mittelwerte,<br />

• Methode der exponentiellen Glättung sowie<br />

• Spezialmethoden (polynome Regression oder bspw. Methode exponentieller<br />

Glättung höherer Ordnung)<br />

Qualitative Prognoseverfahren hingegen werden insb. bei fehlenden quantitativen<br />

Daten angewandt und basieren vornehmlich auf Erfahrungen, Kenntnissen und Fingerspitzengefühl<br />

sowohl der Anwender als auch der befragten Experten. Verwendung<br />

finden bspw.:<br />

• Expertenbefragung,<br />

• Delphi-Technik,<br />

• Szenario-Technik.<br />

Die Wahl eines geeigneten Prognoseverfahrens ist immer abhängig von den zur<br />

Verfügung stehenden Daten und Fachleuten (sorgfältige Auswahl notwendig) sowie<br />

bspw. der Dynamik des Marktes und der technischen Entwicklung. Eine eindeutige<br />

Antwort ist nicht möglich. Auf alle Fälle würde sich die Durchführung von Expertengesprächen<br />

anbieten, die ohne weiteres mit weiteren Prognoseinstrumenten kombinierbar<br />

ist.<br />

7 P.<br />

0,5 P.<br />

je 0,5 P.,<br />

max. 2 P.<br />

1 P.<br />

je 0,5 P.,<br />

max. 1,5<br />

P.<br />

2 P.<br />

Korrekturrichtlinie BW-UFB-P11-050611 Seite 9 von 9

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