ABWL II 160302.pdf - Klausurenpool
ABWL II 160302.pdf - Klausurenpool
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Studiengang<br />
Betriebswirtschaft<br />
Fach<br />
Allgemeine BWL <strong>II</strong>,<br />
Material- und Produktionswirtschaft<br />
Art der Leistung<br />
Prüfungsleistung<br />
Klausur-Knz.<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Datum 16.03.02<br />
Die Klausur enthält 10 Aufgaben. Davon sind die Aufgaben 1 bis 6 alle zu lösen. Von den Aufgaben 7 bis<br />
10 sind 2 auszuwählen und zu bearbeiten. Sollten Sie dennoch alle Aufgaben lösen, so werden jeweils<br />
die ersten beiden zur Bewertung herangezogen. Zur Lösung der gesamten Klausur stehen Ihnen<br />
insgesamt 90 Minuten zur Verfügung. Die maximal erreichbare Punktzahl beträgt 100 Punkte. Neben<br />
einem Taschenrechner sind keine weiteren Hilfsmittel zugelassen. Zum Bestehen der Klausur müssen<br />
50% der Gesamtpunktzahl (50 von 100 möglichen) erzielt werden.<br />
Bearbeitungszeit: 90 Minuten Hilfsmittel: - Taschenrechner<br />
Anzahl Aufgaben: - 6+2 - - Formelsammlung WMT der FFH<br />
Höchstpunktzahl: - 100 -<br />
Vorläufiges Bewertungsschema<br />
% der von der Note<br />
Gesamtpunktzahl<br />
erzielten Punkte<br />
95-100 1 sehr gut<br />
90-94,5 1,3<br />
85-89,5 1,7<br />
80-84,5 2 gut<br />
75-79,5 2,3<br />
70-74,5 2,7<br />
65-69,5 3 befriedigend<br />
60-64,5 3,3<br />
55-59,5 3,7<br />
50-54,5 4 ausreichend<br />
0-49,5 5 nicht ausreichend<br />
Prüfungsleistung Allgemeine BWL <strong>II</strong>
Klausur ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Gruppe 1<br />
Alle 6 Aufgaben(blöcke) sind zu bearbeiten!!!<br />
Aufgabe 1: Materialwirtschaft<br />
Mit wachsendem Wettbewerbsdruck hat sich die betriebswirtschaftliche Bedeutung der<br />
Materialwirtschaft verändert. Durch eine konsequente Senkung der Fertigungstiefe hat sich das<br />
Materialmanagement von einer engen zu einer weiteren Auffassung gewandelt.<br />
a) Erläutern Sie, welches die wesentlichen Funktionen eines engen und eines weiten Begriffes der<br />
Materialwirtschaft sind.<br />
b) Erläutern Sie, warum eine durch hohen Wettbewerbsdruck und sinkende Fertigungstiefe<br />
gekennzeichnete betriebliche Situation zu einer Erweiterung der materialwirtschaftlichen<br />
Funktionen führen muss.<br />
Aufgabe 2: Materialwirtschaft<br />
Die diversen Kunststoffgranulate werden von verschiedenen Lieferanten einer Einkaufsliste<br />
bezogen. Die einzelnen Materialien/Teile unterliegen dabei starken Preisschwankungen. Gehen Sie<br />
von folgenden Daten für das Material X aus:<br />
Menge (t) Anschaffungsausgaben/Stück (GE)<br />
Anfangsbestand 80 520.-<br />
Zugang 1 75 480.-<br />
Zugang 2 50 460.-<br />
Zugang 3 30 490.-<br />
Schlussbestand 45<br />
10 Punkte<br />
5 Punkte<br />
5 Punkte<br />
10 Punkte<br />
a) Ermitteln Sie die Verbrauchsmenge/Periode sowie den Bilanzwert nach der Lifo-Methode. 6 Punkte<br />
b) Erläutern und begründen Sie, welcher Bilanzwert bei einem Tageswert am Bilanzstichtag von 4 Punkte<br />
500.- steuerrechtlich korrekt anzusetzen ist<br />
Aufgabe 3: Materialwirtschaft<br />
a) Bei der Beschaffung wird zwischen direkten und indirekten Beschaffungswegen unterschieden.<br />
a.1) Erläutern Sie für jede Form einen konkreten möglichen Beschaffungsweg der Kurt-Meier-<br />
KG.<br />
a.2) Geben Sie dazu zwei Argumente an, die bei der Beschaffung von Kunststoffgranulat für<br />
einen indirekten Beschaffungsweg sprechen.<br />
b) Die Lieferverbindungen zum Hauptlieferanten der Unternehmung sind durch einen<br />
Spezifikationskaufvertrag geregelt: Erläutern Sie diese Form der Vertragsgestaltung.<br />
Aufgabe 4: Produktionssysteme<br />
a) Die Produktion von Auspuffanlagen erfolgt im Rahmen einer Fließfertigung ohne Zeitzwang.<br />
Erläutern Sie kurz, wie die Fertigung in einem solchen System grundsätzlich organisiert ist und<br />
welche Betriebsmittel dabei eingesetzt werden.<br />
b) Der Materialfluss in der Fertigung erfolgt nach dem KANBAN-Prinzip.<br />
Erläutern Sie die wesentlichen Kennzeichen dieses Prinzips.<br />
10 Punkte<br />
3 Punkte<br />
3 Punkte<br />
4 Punkte<br />
10 Punkte<br />
6 Punkte<br />
4 Punkte<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 2
Klausur ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Aufgabe 5: Produktionswirtschaft<br />
a) Erläutern Sie vier grundlegende Eigenschaften produktionswirtschaftlicher Systeme und<br />
nennen Sie jeweils ein Beispiel, durch welche Maßnahme die jeweilige Eigenschaft verbessert<br />
werden kann.<br />
b) Zwischen den unter a) genannten Eigenschaften produktionswirtschaftlicher Systeme bestehen<br />
bei Gestaltungsproblemen eine Vielzahl von Zusammenhängen. Geben Sie hierfür zwei<br />
Beispiele!<br />
10 Punkte<br />
6 Punkte<br />
4 Punkte<br />
Aufgabe 6: Produktionswirtschaft<br />
Worin unterscheiden sich kundenorientierte und marktorientierte Typen der<br />
Produktionsprogrammplanung?<br />
10 Punkte<br />
Gruppe 2<br />
Aus den folgenden 4 Aufgaben(blöcken) sind nur 2 auszuwählen und<br />
zu bearbeiten!!!<br />
Aufgabe W7: Materialwirtschaft<br />
Für die zu bewirtschaftenden Materialien sind folgende Ausgangsdaten gegeben:<br />
20 Punkte<br />
Materialnummer<br />
Jahresbedarf in Preis je Stück (GE)<br />
Stück<br />
1001 7.500 0,20<br />
1002 8.900 0,18<br />
1003 460 24.50<br />
1004 10.580 0,05<br />
1005 9.570 1,00<br />
1006 8.480 0,05<br />
1007 6.799 4<br />
Die Lagerhaltungskosten belaufen liegen bei 20% des mittleren Lagerbestandes; die<br />
Beschaffungskosten liegen bei 20 GE je Bestellung.<br />
a) Ordnen Sie die Materialien 1001 bis 1007 mit Hilfe der ABC-Analyse den Wertgruppen A, B<br />
und C zu. Für die Wertgruppen sollen folgende Wertgrenzen gelten:<br />
ca. A-Artikel: 75%<br />
ca. B-Artikel: 20%<br />
ca. C-Artikel: 5%<br />
b) Auf der Grundlage der unter a) durchgeführten ABC-Analyse soll eine wirtschaftliche<br />
Bestellpolitik eingeführt werden: A-Artikel sollen tendenziell häufig, C-Artikel eher selten<br />
bestellt werden. Ermitteln Sie die Bewirtschaftungskosten, wenn<br />
für A-Artikel 10 Bestellungen,<br />
für B-Artikel 3 Bestellungen und<br />
für C-Artikel eine Bestellung im Jahr<br />
erfolgen soll.<br />
c) Entwickeln Sie – auf der Basis der von Ihnen durchgeführten ABC-Analyse (a) – eine - oder<br />
Lorenzkurve (auch Konzentrationskurve genannt)!<br />
7 Punkte<br />
7 Punkte<br />
6 Punkte<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 3
Klausur ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Aufgabe W8: Materialwirtschaft<br />
Ein Mitarbeiter der Einkaufsabteilung soll 1.000 Stück (Jahresbedarf) einer bestimmten<br />
Materialposition beschaffen. Die Bestellkosten betragen 100,- GE pro Bestellung. Als Lagerkosten<br />
sind 20 % p. a. des durchschnittlichen Lagerbestandswertes bei gleichmäßigen Lagerabbau<br />
anzusetzen, dabei ist der Angebotspreis zu Grunde zulegen. Ihm liegen folgende zwei Angebote<br />
vor:<br />
Angebot A:<br />
Angebotspreis: 48,- GE<br />
Mindestbestellmenge: 100 Stück<br />
Mengenrabatt bei min. 250 Stück 5 %<br />
bei min. 500 Stück 10 %<br />
Der Angebotspreis enthält Verpackung und Transport bis zur Bahnstation des Abnehmers. Der<br />
Transport von der Bahnstation bis zum Unternehmen erfolgt durch ein betriebseigenes Fahrzeug.<br />
Die Fahrstrecke beträgt 20 km, pro km sind 8 GE Selbstkosten zu veranschlagen.<br />
Zahlungsbedingungen: Bei Erhalt der Rechnung mit 3% Skonto oder innerhalb 30 Tagen rein<br />
netto.<br />
Angebot B:<br />
Angebotspreis: 42,- GE<br />
Mindestbestellmenge: 500 Stück<br />
Mindermengenzuschlag: 4 %<br />
Die Lieferung erfolgt frei Haus. Für jede Verpackungseinheit (= 100 Stück) sind 10 GE zu zahlen.<br />
Eine Lieferung kostet pauschal 400,- GE; Selbstabholung ist nicht möglich.<br />
Zahlungsbedingungen: innerhalb von 30 Tagen rein netto.<br />
Welches der Angebote ist das kostengünstigste bei Abnahme von 100 Stück je Lieferung?<br />
(Hinweis: Das Unternehmen ist in der Lage, das Skonto auszunutzen.)<br />
20 Punkte<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 4
Klausur ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Aufgabe W9: Produktionswirtschaft<br />
Für die Produktion des Unternehmens XENON besteht ein durch folgendes Diagramm<br />
gekennzeichnetes Produktionskonzept:<br />
20 Punkte<br />
Werk- AG 1 AG 2 AG 3 AG 4 AG 5 AG 6 AG 7<br />
stück<br />
P<br />
End-<br />
Produkt AG 14 AG 13 AG 12 AG 11 AG 10 AG 9 AG 8<br />
<br />
AG<br />
P<br />
Materialfluss<br />
Montagearbeitsgänge<br />
Pufferlager zum Störungsausgleich<br />
Für die Produktion des Unternehmens EPUKURION besteht ein durch folgendes Diagramm<br />
gekennzeichnetes Produktionskonzept:<br />
Leimen<br />
Sägen<br />
Lackieren<br />
Drechseln<br />
<br />
Materialfluss<br />
a) Belegen Sie die dargestellten Produktionskonzepte der Unternehmen XENON und EPUKURION<br />
mit einem Fachterminus und erläutern Sie die hierunter gefassten Produktionskonzepte in<br />
ihren jeweiligen Grundzügen!<br />
b) Durch welches Produktionskonzept können die Vorteile der unter a) gekennzeichneten<br />
Produktionskonzepte ohne deren Nachteile realisiert werden? Nennen und erläutern Sie dieses<br />
Produktionskonzept!<br />
10 Punkte<br />
10 Punkte<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 5
Klausur ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Aufgabe W10: Produktionswirtschaft<br />
a) Eine Unternehmung produziert zwei Güter in den Mengen x1 und x2. Die Herstellung erfolgt so, dass<br />
jedes Stück auf den beiden Maschinen A und B bearbeitet wird. Für die Bearbeitungszeiten je Stück<br />
ergeben sich folgende Werte:<br />
Gut 1 Gut 2<br />
Bearbeitungszeit auf der A 2 Minuten 5 Minuten<br />
Maschine B 6 Minuten 3 Minuten<br />
20 Punkte<br />
Die wöchentliche Maschinenlaufzeit beträgt 40 Stunden oder 2.400 Minuten.<br />
a.1) Beschreiben Sie die in einer Woche produzierbaren Mengen durch Ungleichungen.<br />
a.2) Stellen Sie die produzierbaren Mengen graphisch dar!<br />
b) Nennen Sie bitte zwei Beispiele für Nebenbedingungen in Modellen der linearen Optimierung des<br />
Produktionsprogrammes!<br />
10 Punkte<br />
5 Punkte<br />
5 Punkte<br />
Viel Erfolg!<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 6
Korrekturrichtlinie<br />
Studiengang<br />
Betriebswirtschaft<br />
Fach<br />
Allgemeine BWL <strong>II</strong>,<br />
Material- und Produktionswirtschaft<br />
Art der Leistung<br />
Prüfungsleistung<br />
Klausur-Knz.<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Datum 16.03.02<br />
Um eine möglichst gleichmäßige Bewertung zu erreichen, ist nachfolgend zu jeder Aufgabe<br />
eine Musterlösung inklusive der Verteilung der Punkte auf Teilaufgaben zu finden. Natürlich<br />
ist es unmöglich, jede denkbare Lösung anzugeben. Stoßen Sie bei der Korrektur auf eine<br />
andere als die angegebene Lösung, die richtig ist, ist eine entsprechende Punktzahl zu<br />
vergeben. Sind in der Musterlösung die Punkte für eine Teilaufgabe summarisch angegeben,<br />
so ist die Verteilung dieser Punkte auf Teillösungen dem Korrektor überlassen. Rechenfehler<br />
sollten nur zur Abwertung des betreffenden Teilschrittes führen. Wird mit einem falschen<br />
Zwischenergebnis richtig weiter gerechnet, so sind die hierfür vorgesehenen Punkte zu<br />
erteilen.<br />
50% der insgesamt zu erreichenden Punktzahl (hier also 50 Punkte von 100<br />
möglichen) reichen aus, um die Klausur erfolgreich zu bestehen.<br />
Wurden mehr als zwei Aufgaben aus der Gruppe 2 bearbeitet, sind nur die ersten<br />
beiden Aufgaben in die Wertung einzubeziehen.<br />
Die differenzierte Bewertung in Noten nehmen Sie bitte nach folgendem<br />
Bewertungsschema vor:<br />
% der von der Note<br />
Gesamtpunktzahl<br />
erzielten Punkte<br />
95-100 1 sehr gut<br />
90-94,5 1,3<br />
85-89,5 1,7<br />
80-84,5 2 gut<br />
75-79,5 2,3<br />
70-74,5 2,7<br />
65-69,5 3 befriedigend<br />
60-64,5 3,3<br />
55-59,5 3,7<br />
50-54,5 4 ausreichend<br />
0-49,5 5 nicht ausreichend
Lösung ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Lösung 1: Materialwirtschaft<br />
SB 1, Abschnitt 1.2:<br />
a) Materialwirtschaftliche Funktionen nach der engen Begriffsauffassung:<br />
Disposition<br />
Einkauf<br />
Eingangslagerhaltung<br />
Innerbetrieblicher Transport<br />
Materialwirtschaftliche Funktionen nach der weiteren Begriffsauffassung:<br />
Fertigwarenlager<br />
Verteilung an Abnehmer<br />
Entsorgung<br />
Der weitere Begriff beinhaltet Vorstellungen von Integration, d.h. sowohl die innere Abstimmung der<br />
materialwirtschaftlichen Einzelfunktionen als auch die Abstimmung mit den anderen betrieblichen<br />
Funktionsbereichen<br />
b) Wettbewerbsverhalten zwingt zur Kostenreduzierung. Eine Materialwirtschaft, die mit anderen<br />
Funktionen abgestimmt wird, kann besser Kostensenkungspotenziale nutzen<br />
Bei sinkender Fertigungstiefe kommt der Materialwirtschaft auf Grund des höheren Einkaufsvolumens<br />
eine betriebswirtschaftlich bedeutendere Rolle zu.<br />
Lösung 2: Materialwirtschaft<br />
SB 1 S. 25 f.: Materialbewertung<br />
a) Ermittlung des Verbrauchs: Anfangsbestand 80 + Zugang 155– Schlussbestand 45 = Verbrauch 190<br />
Bilanzbewertung nach LiFo: 45 t à 520.- = 23.400.-<br />
b) Materialbewertung:<br />
Bei einem Tageswert am Bilanzstichtag von 500 .-/t GE beträgt der Bilanzwert 22.500.-GE, da hier das<br />
strenge Niederstwertprinzip anzuwenden ist.<br />
LiFo ist hier nicht anwendbar, da bei fallenden Preisen das Niederstwertprinzip zur Anwendung kommt.<br />
Lösung 3: Materialwirtschaft<br />
b) SB 2, S. 38 f.: Beschaffungswege<br />
a.1) Direkte Beschaffung: Die KURT-MEIER-KG beschafft die Materialien direkt beim Hersteller.<br />
Indirekte Beschaffung: Beim Beschaffungsvorgang wird zwischen Kunden und Hersteller<br />
mindestens ein Absatzorgan zwischengeschaltet.<br />
a.2) Argumente für indirekte Beschaffung:<br />
keine Mindestabnahmemengen<br />
größere Sortimentsbreite<br />
c) SB 2, S. 45: Spezifikationskauf:<br />
Vertragliche Festlegung einer Globalmenge eines Liefermaterials für einen best. Lieferzeitraum.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt werden Ausführung, Liefertermin etc. spezifiziert.<br />
10 Punkte<br />
2 Punkte<br />
1,5 Punkte<br />
1,5 Punkte<br />
2,5 Punkte<br />
2,5 Punkte<br />
10 Punkte<br />
2 Punkte<br />
4 Punkte<br />
2 Punkte<br />
2 Punkte<br />
10 Punkte<br />
1,5 Punkte<br />
1,5 Punkte<br />
1,5 Punkte<br />
1,5 Punkte<br />
4 Punkte<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 2
Lösung ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Lösung 4: Produktionswirtschaft<br />
a) SB 3, S. 43 f.: Fließfertigung ohne Zeitzwang:<br />
Die Betriebsmittel zur Produktion der Auspuffanlagen werden in der Reihenfolge der Bearbeitung<br />
angeordnet. Die Produkte durchlaufen die einzelnen Stationen, wobei zwischengeschaltete Pufferläger<br />
die Arbeitsgänge zeitlich entkoppeln.<br />
In der Fließfertigung eingesetzte Betriebsmittel sind in der Regel stark spezialisiert und hoch produktiv.<br />
Eine Umrüstung zur Produktion anderer Produkte ist nicht kurzfristig möglich.<br />
b) SB 3, S. 44: KANBAN-Prinzip (auch Hol-Prinzip):<br />
Produktions- und Bestellvorgänge werden nur bei Bedarf ausgelöst. Dabei wird ausgehend von einer<br />
konkreten Nachfrage nach Endprodukten zeitlich schrittweise rückwärts geplant und bei der jeweils<br />
vorhergehenden Stufe ein Bedarf angemeldet. Die Materialsteuerung erfolgt dabei mit Hilfe von<br />
Anforderungskarten (KANBAN-Karten).<br />
Lösung 5: Produktionswirtschaft<br />
a) SB 3, Abschnitt 3:<br />
Kapazität:<br />
- Qualitativ und quantitativ beschreibbares Leistungsvermögen eines Produktions(teil)systems<br />
bezogen auf eine zeitliche Periode<br />
- Steigerung der Betriebsmittelkapazität u.a.m.<br />
Flexibilität:<br />
- Fähigkeit produktionswirtschaftlicher Systeme, sich an veränderte Produktionsbedingungen und<br />
–aufgaben anzupassen.<br />
- Erhöhung der Produktionsmenge für neue Produkte, Senkung der Umrüstzeiten an Maschinen<br />
u.a.m.<br />
Stabilität:<br />
- Eigenschaft von Produktionssystemen, trotz auftretender Störungen die geplanten Ziele und<br />
Aufgaben zu erfüllen. Besondere Form der Flexibilität.<br />
- Regelungen für den Umgang mit Ausschuss und Nacharbeit, Antihavarietraining für<br />
Maschinenbediener u.a.m.<br />
Zuverlässigkeit:<br />
- Fähigkeit von Produktionssystemen, vorgegebene Funktionen unter Einhaltung zulässiger<br />
Abweichungen innerhalb einer definierten Zeitdauer zu erfüllen.<br />
- Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit, Einfügen zusätzlicher (redundanter) Arbeitsplätze bei starr<br />
gekoppelten Produktionssystemen u.a.m.<br />
b) SB 3, Abschnitt 3:<br />
Zum Beispiel erfordert die Erhöhung der Flexibilität, wie die Steigerung der Produktionsmenge<br />
entsprechend der Marktnachfrage, den Einsatz von Kapazitätsreserven. Die Rückkehr eines Systems<br />
in den Zustand der Stabilität (z.B.) die Aufholung durch verspätete Zulieferungen verursachter<br />
Produktionsrückstände) erfordert dagegen schnelle, sichere und kostengünstige Anpassungsvorgänge<br />
(z.B. Überstundenarbeit, Feiertagsarbeit), also ein definiertes Niveau an Flexibilität. Schließlich<br />
unterstützt eine hohe Zuverlässigkeit von Produktionssystemen, z.B. gemessen an Fehlerfreiheit,<br />
Verfügbarkeit oder Funktionsgüte der Betriebsmittel, die Ausprägung von Flexibilität. Geringe<br />
Zuverlässigkeit erfordert dagegen zusätzliche Flexibilität von Produktionssystemen zur Erfüllung<br />
produktionswirtschaftlicher Ziele.<br />
10 Punkte<br />
3 Punkte<br />
3 Punkte<br />
4 Punkte<br />
10 Punkte<br />
1 Punkt<br />
0,5 Punkte<br />
1 Punkt<br />
0,5 Punkte<br />
1 Punkt<br />
0,5 Punkte<br />
1 Punkt<br />
0,5 Punkte<br />
4 Punkte<br />
(je plausiblem<br />
Bsp. 2 Punkte)<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 3
Lösung ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Lösung 6: Produktionswirtschaft<br />
SB 4, Abschnitt 2.3.1: Kundenorientierte und marktorientierte Typen der Produktionsprogrammplanung:<br />
Kundenorientierte und marktorientierte Typen der Programmplanung unterscheiden sich hinsichtlich des<br />
Ausgangspunktes und der Aufgaben der Planung.<br />
Ausgangspunkt kundenorientierter Programmplanung sind die in einer Planungsperiode gegebenen<br />
Kundenaufträge. Der Programmplanung liegen kundenspezifische Produkte zugrunde. Sie verläuft daher<br />
weitgehend stochastisch. Typische Planungsaktivitäten bei kundenorientierter Produktion sind: die Auswahl<br />
optimaler Aufträge, die detaillierte Bestimmung des Mengen- und Zeitgerüstes der Produktion, der Kosten,<br />
Preise und Gewinne nach Auftragserteilung durch die Kunden. Der Absatz der Produkte ist in jedem Fall<br />
gesichert.<br />
Ausgangsbasis der marktorientierten Programmplanung sind marktbezogene Erwartungen<br />
(Absatzprognosen). Der Programmplanung liegen weitgehend standardisierte Produkte zugrunde. Die<br />
Bestimmung von Mengen- und Zeitgerüsten der Produktion ist vom einzelnen Kundenauftrag unabhängig.<br />
Für die Programmplanung liegen weitgehend gesicherte Informationen, so z. B. hinsichtlich zeit- und<br />
kostenbezogener Aufwände für Produkte, Preise und Erlöse vor. Produktionsabläufe sind somit differenziert<br />
und wirtschaftlich gestaltbar. Es bestehen jedoch Unsicherheiten bzgl. des Absatzes der Produkte.<br />
10 Punkte<br />
5 Punkte<br />
5 Punkte<br />
Lösung 7: Materialwirtschaft<br />
SB 1, Abschnitt 3.2.1.2:<br />
a) Klassifizierung in Wertgruppen:<br />
A-Artikel sind die Materialien 1007 und 1003.<br />
B-Artikel sind die Materialien 1005 und 1002.<br />
C-Artikel sind die Materialen 1001, 1004 und 1006.<br />
20 Punkte<br />
7 Punkte<br />
Nr. Jahresbedarf Preis je Wertmäßiger Rang<br />
(ME)<br />
Stück (GE) Jahresbedarf (GE)<br />
1001 7.500 0,20 1.500 5<br />
1002 8.900 0,18 1.602 4<br />
1003 460 24.50 11.270 2<br />
1004 10.580 0,05 529 6<br />
1005 9.570 1,00 9.570 3<br />
1006 8.480 0,05 424 7<br />
1007 6.799 4 27.196 1<br />
52.091<br />
Rang Nr. Jahresbedarf<br />
Preis je Stück<br />
Wertmäßiger<br />
Jahresbedarf<br />
(GE)<br />
%Anteil vom<br />
Gesamtwert<br />
(%)<br />
%Anteil kumulativ<br />
je Wertgruppe<br />
(%)<br />
Wertgruppe<br />
(ME)<br />
(GE)<br />
1 1007 6.799 4 27.196 52,21 (52,21) 52,2 A<br />
2 1003 460 24.50 11.270 21,64 (73,85) 73,8 A<br />
3 1005 9.570 1,00 9.570 18,37 (18,37) 92,2 B<br />
4 1002 8.900 0,18 1.602 3,08 (21,45) 95,3 B<br />
5 1001 7.500 0,20 1.500 2,88 (2,88) 98,2 C<br />
6 1004 10.580 0,05 529 1,02 (3,9) 99,2 C<br />
7 1006 8.480 0,05 424 0,81 (4,71) 100 C<br />
52.091 100,00<br />
b) Bewirtschaftungskosten: Lagerhaltungskosten + Beschaffungskosten = 1.582,36GE 1 Punkt<br />
Lagerhaltungskosten: 20 % vom mittleren Lagerbestandswert = Lagerhaltungskosten<br />
Mittlerer Lagerbestandswert: 5.011,80 GE<br />
Lagerhaltungskosten = 1.002,36 GE<br />
3 Punkte<br />
Jahresbedarf für Wertgruppe (GE)<br />
Anzahl<br />
Best.<br />
Zugang pro<br />
Bestellung<br />
Durchschn.<br />
Bestand<br />
Davon 20%<br />
A-Artikel 38.466 10 3.846,6 1.923,3 384,66<br />
B-Artikel 11.172 3 3.724 1.862 372,4<br />
C-Artikel 2.453 1 2.453 1.226,5 245,3<br />
5.011,80 1.002,36<br />
Gesamt: 1.582,36<br />
FFH Fern-Fachhochschule Hamburg 4
Lösung ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
Beschaffungskosten: 29 Bestellungen/a * 20 GE= 580 GE<br />
3 Punkte<br />
Bestellungen/a<br />
A-Artikel 2 * 10 = 20<br />
B-Artikel 2 * 3 = 6<br />
C-Artikel 3 * 1 = 3<br />
29<br />
c) Lorenzkurve: Verhältnis der Wert- zu den Materialpositionsanteilen:<br />
Berechnung der Punkte:<br />
A 13,88/73,85,<br />
B 49,2/95,3 und<br />
C 100/100<br />
Rang Wertgruppe Jahresbedarf (ME) Mengen-Anteil an<br />
Gesamtmenge<br />
je Wertgruppe (%)<br />
13,88<br />
2 A 460<br />
35,32<br />
4 B 8.900<br />
50,79<br />
%Anteil vom Gesamtwert (%)<br />
je Artikel<br />
Je Gruppe<br />
1 A 6.799 52,21<br />
21,64<br />
3 B 9.570 18,37<br />
3,08<br />
5 C 7.500 2,88<br />
6 C 10.580 1,02<br />
7 C 8.480<br />
0,81<br />
52.289 100,00<br />
Lorenzkurve:<br />
73,85<br />
21,45<br />
4,71<br />
3 Punkte<br />
3 Punkte<br />
Wertanteil in<br />
Prozent<br />
100 C (100/100)<br />
<br />
90 (95,3/49,2)<br />
80<br />
(73,85/13,88)<br />
70 B<br />
60<br />
50 A<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Mengenanteil in %<br />
Lösung 8: Materialwirtschaft<br />
SB 2, Abschnitt 3.4.2:<br />
(GE)<br />
Angebotspreis<br />
- Rabatt<br />
- Skonto<br />
+ Bestellkosten<br />
+ Lagerkosten<br />
+ Transportkosten<br />
+ Verpackung<br />
Angebot A, 100 Stück<br />
48.000<br />
-<br />
-1.400<br />
+1.000<br />
+480 466?<br />
+1.600<br />
-<br />
20 Punkte<br />
10 Punkte<br />
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Lösung ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
= MATERIALEINSTANDSPREIS p. a. 49.680<br />
(GE)<br />
Angebotspreis<br />
+ Mindermengenzuschlag<br />
- Rabatt<br />
+ Skonto<br />
+ Bestellkosten<br />
+ Lagerkosten<br />
+ Transportkosten<br />
+ Verpackung<br />
Angebot B, 100 Stück<br />
42.000<br />
+1.680<br />
-<br />
-<br />
+1.000<br />
+420<br />
+4.000<br />
+ 100<br />
= MATERIALEINSTANDSPREIS p.a. 49.200<br />
Bei einer Bestellmenge von 100 Stück ist Angebot B günstiger.<br />
Lösung 9: Produktionswirtschaft<br />
10 Punkte<br />
20 Punkte<br />
a) SB 3, Abschnitt 4.3.3.1: Produktionskonzept des Unternehmens XENON:<br />
Die Betriebsmittel sind nach Prozessfolgen gleicher oder ähnlich zu bearbeitender<br />
2 Punkte<br />
Teile/Baugruppen und Erzeugnisse zusammengefasst (Prozessfolgeorientierter Produktionstyp).<br />
Die Arbeitsplätze/Betriebsmittel sind in der Reihenfolge der Bearbeitung des Produktes räumlich<br />
angeordnet.<br />
Das Werkstück wandert in der Reihenfolge der erforderlichen Bearbeitungsgänge. Das<br />
2 Punkte<br />
Produkt/Werkstück durchläuft eine durch ein Pufferlager unterbrochene Folge von Arbeitsgängen.<br />
Damit handelt es sich um einen prozessfolgeorientierten Produktionstyp, die Fließfertigung. 2 Punkte<br />
SB 3, Abschnitt 4.3.2: Produktionskonzept des Unternehmens EPUKURION:<br />
Die Betriebsmittel sind nach gleichen Verrichtungen örtlich zusammengefasst. Es handelt sich damit 4 Punkte<br />
um den verrichtungsorientierten Produktionstyp der Werkstattfertigung.<br />
b) SB 3, Abschnitt 4.3.3.2:<br />
Mit der Organisationsform der Gruppenfertigung wird versucht, die Kosten- und Produktivitätsvorteile 4 Punkte<br />
der Fließfertigung mit den Flexibilitätsvorteilen der Werkstattfertigung zu verbinden.<br />
Die Gruppenfertigung ist eine Mischform zwischen Werkstatt- und Fließfertigung.<br />
2 Punkte<br />
Die zu fertigenden Produkte werden zu ähnlichen Produktgruppen zusammengefasst. Das zur<br />
2 Punkte<br />
Gruppierung verwendete Kriterium „Ähnlichkeit der Produkte“ bezieht sich auf die Ähnlichkeit der<br />
technologischen Prozessfolgen.<br />
Für die den jeweiligen Gruppen zugeordneten Produkte wird eine am Fließprinzip orientierte<br />
2 Punkte<br />
Produktion, gekennzeichnet durch in projektierten Grenzen variierende Prozessabläufe, aufgebaut.<br />
Lösung 10: Produktionswirtschaft<br />
SB 4, Abschnitte 2.2.3 und 2.2.4: Lineare Programmierung<br />
a.1)<br />
a.2)<br />
2x<br />
1<br />
6x<br />
1<br />
5x<br />
3x<br />
2<br />
2<br />
2.400; x<br />
2.400; x<br />
1<br />
2<br />
0<br />
0<br />
20 Punkte<br />
2,5 Punkte<br />
2,5 Punkte<br />
10 Punkte<br />
x 2<br />
800<br />
6x<br />
3x2<br />
1<br />
<br />
2.400<br />
480<br />
2x<br />
5x2<br />
1<br />
<br />
2.400<br />
x 1<br />
400 1.200<br />
b) Nebenbedingungen können u. a. bilden: Absatzmindest- und 5 Punkte<br />
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Lösung ABW<strong>II</strong>, Materialwirtschaft und Produktionswirtschaft<br />
BW-ABW-P21-020316<br />
-höchstmengen, Beschaffungsmengen, Produktionskapazitäten.<br />
(2,5 P. je<br />
richtigem Bsp.,<br />
max. 5 P.)<br />
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