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Während der Veranstaltung begleitete der<br />
WDR das <strong>KKRN</strong>-Team und interviewte Prof.<br />
Dr. Gertrud Haeseler.<br />
Natalie Prison, Assistenzärztin in der<br />
Anästhesie im St. Elisabeth-Krankenhaus<br />
leitete eine Schülergruppe fachkundig an.<br />
Hintergrund<br />
Begeistert über so viel Resonanz:<br />
Dr. Michael Markant, Oberarzt der<br />
Kardiologie im Marien-Hospital,<br />
im Kreis von Schülern.<br />
Beeindruckender Weltrekord<br />
<strong>KKRN</strong>-Team leitete Ersthelfer in Münster an<br />
Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein lebensrettender Weltrekord, der jetzt in Münster gelang,<br />
und ein beeindruckender dazu. Fast 12.000 Schülerinnen und Schüler übten auf dem Schlossplatz<br />
an ebenso vielen Trainingspuppen, wie man bei einem plötzlichen Herzstillstand die Herzdruckmassage<br />
durchführt. Angeleitet wurden sie dabei von mehreren hundert Tutoren. Mit dabei auch<br />
ein Team aus dem Verbund des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet Nord: Neun Mediziner und<br />
Fachkräfte für Intensivpflege aus dem Marien-Hospital Marl, dem St. Elisabeth-Krankenhaus Dorsten<br />
und dem Gertrudis-Hospital Westerholt wiesen mehrere Schülergruppen in die Erste-Hilfe-<br />
Maßnahmen ein.<br />
Schätzungsweise sterben 100.000 Menschen jährlich in Deutschland an einem plötzlichen Herzstillstand.<br />
In vielen Fällen wäre der Tod vermeidbar gewesen, wenn rechtzeitig lebensrettende Maßnahmen<br />
eingesetzt hätten. Denn bei einem plötzlichen Herzstillstand kommt es auf jede Sekunde<br />
an. Obwohl prinzipiell jeder von uns zum Lebensretter werden kann, trauen es sich nur rund 17<br />
Prozent der Bundesbürger zu, Erste Hilfe zu leisten. Unsicherheit und Unkenntnis lähmen die Bereitschaft<br />
zu helfen. Dabei ist die Zeitspanne, in der Hilfe wirksam ist, sehr kurz: Wer in den ersten vier<br />
Minuten reanimiert wird, hat gute Chancen, ohne bleibende Schäden zu überleben. Danach sinkt<br />
die Wahrscheinlichkeit rapide, weil das Gehirn nicht mehr ausreichend Sauerstoff erhält.<br />
Wenn eine Person vor Ihren Augen zusammenbricht, sollten Sie daher drei Regeln beherzigen:<br />
Prüfen. Rufen. Drücken. Überprüfen Sie zunächst, ob der Bewusstlose noch atmet. Rufen Sie<br />
parallel die Notrufnummer 112 an. Und beginnen Sie umgehend mit der Herzdruckmassage. Machen<br />
Sie den Brustkorb frei, legen Sie beide Hände übereinander, und drücken Sie das Brustbein in<br />
der Mitte des Brustkorbs fest herunter, und zwar 100 Mal pro Minute – das entspricht einem Disko-<br />
Beat. Fassen Sie sich also ein Herz und denken Sie daran: Sie können nichts falsch machen! Eine<br />
Herzdruckmassage hingegen erhöht die Überlebenschance um das Doppelte bis Dreifache.<br />
Imposantes Bild: 12.000 Schülerinnen<br />
und Schüler übten gleichzeitig die<br />
Herzdruckmassage aus.<br />
Die spektakuläre Veranstaltung fand im Rahmen<br />
der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“<br />
statt, die unter anderem von der „Deutschen<br />
Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
e.V.“ und dem „Berufsverband Deutscher<br />
Anästhesisten“ initiiert worden war.<br />
„Das war eine tolle Aktion der Universitätsklinik<br />
Münster und für uns alle ein wunderbares Erlebnis“,<br />
freute sich Prof. Dr. Gertrud Haeseler, Leiterin der<br />
Kliniken für Anästhesie im Dorstener, Marler und<br />
Westerholter Krankenhaus. „Als uns die Initiatoren<br />
angeschrieben haben, diese Kampagne zu unterstützen,<br />
haben wir keinen Moment gezögert. In kurzer<br />
Zeit stand auch unser Team: Ganz viele waren<br />
begeistert und haben sich spontan bereit erklärt,<br />
bei dieser sinnvollen Maßnahme mitzumachen.<br />
Denn wir alle wissen, dass eine sofort einsetzende<br />
Herzdruckmassage Leben retten kann. Aber nur den<br />
wenigsten ist bekannt, wie man im Notfall richtig<br />
reagiert. Und deshalb ist es so wichtig, Hemmschwellen<br />
zu überwinden und bereits jungen Menschen<br />
die Angst vor dieser Ersten Hilfe zu nehmen“,<br />
erläutert sie.<br />
Übrigens: Die neue Bestmarke stellt die alte um<br />
Längen in den Schatten. Denn der Guinness-<br />
Weltrekord stand bislang bei 7.909 Teilnehmern.<br />
Er wurde nun in Münster weit übertroffen. Aber<br />
was noch viel wichtiger ist: Vielleicht hilft er dabei,<br />
künftig Leben zu retten.