Krise und Suizidalität Vorlesung Kinder- und Jugendpsychiatrie und ...
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<strong>Krise</strong> <strong>und</strong> <strong>Suizidalität</strong><br />
<strong>Vorlesung</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendpsychiatrie</strong> <strong>und</strong> Psychotherapie<br />
30.01.2001, Frank<br />
Definitionen: Definitionen:<br />
<strong>Krise</strong><br />
<strong>Suizidalität</strong><br />
Belastende äußere <strong>und</strong> innere Erlebnisse Suizidgedanken - Beschäftigung mit<br />
nicht mit den eigenen Ressourcen zu bewältigen Selbstmordideen<br />
Notfall (Organmedizin)<br />
Gefährdung für Ges<strong>und</strong>heit oder Leben<br />
Suizidversuch - jede Absicht <strong>und</strong> jede Handlung mit<br />
lebensbedrohlichen Potential ohne Todesfolge<br />
Vollendeter Suizid - selbst beabsichtigter <strong>und</strong> selbst<br />
zugefügter Tod.<br />
Entwicklung<br />
Fähigkeit zur Selbstreflexion: was ist der Tod<br />
Darf man über Selbstmordgedanken reden?<br />
Symptomatik (Akute Belastungsreaktion)<br />
Somatische Symptome<br />
Allgemeiner Erschöpfung<br />
Funktionelle Störungen,<br />
z. B. Tachykardie, Hypertonie,<br />
Hyperventilation, Schwitzen, Durchfall oder<br />
Obstipation, Störungen von Sexualität,<br />
Menstruation oder Miktion sowie Kopf- <strong>und</strong><br />
Rückenschmerzen.<br />
Psychische Symptome - Erlebens- <strong>und</strong><br />
Verhaltenstörungen<br />
v.a. Nervosität, Anspannung, Unruhe, Angst,<br />
Depression, Hilflosigkeit, Resignation, sozialer<br />
Rückzug (Auto-)Aggressivität aber auch<br />
Entfremdungserlebnisse, Beeinträchtigungen der<br />
Wahrnehmung (Verkennungen, Halluzinationen )<br />
sowie Beziehungs- <strong>und</strong> Verfolgungsideen.<br />
Häufigkeiten<br />
<strong>Krise</strong>ninterventionen<br />
Suizide <strong>und</strong> Suizidversuche<br />
häufigsten unnatürliche Todesursache im Kindes<strong>und</strong><br />
Jugendalter<br />
(66/100.000 männlich, 102/100.000 weiblich)<br />
Suizidversuche - Risikoeinschätzung<br />
Methoden<br />
harte Methoden (Erhängen, Erschießen, Sprung aus<br />
der Höhe, Erstechen, Legen/Werfen auf<br />
Bahnschienen),<br />
weiche Methoden (Einnahme von Tabletten,<br />
Schnittverletzungen<br />
(nicht: automutilative Handlungen),<br />
Schweregradeinteilung<br />
Planung? Absicht sterben zu wollen<br />
Arrangement der näheren Umstände:<br />
Interwentionsmöglichkeit von Außen<br />
Grad der Isolation<br />
Interventionsmöglichkeit von aussen?<br />
Kommunikativer Effekt sichtbar?<br />
Woher stammt das Suizidmittel?<br />
Vorbilder? (Bekannte <strong>Suizidalität</strong> im engen Umfeld)<br />
Ausmaß der inneren Autonomie<br />
Wiederholung<br />
1
Behandlung<br />
Merkmale der <strong>Krise</strong>nintervention<br />
Gestaltung einer konstruktiven Beziehungs- <strong>und</strong><br />
Gesprächsaufnahme<br />
Erarbeitung eines gemeinsamen<br />
<strong>Krise</strong>nverständnises<br />
Bearbeitung der <strong>Krise</strong><br />
Rück- <strong>und</strong> Ausblick<br />
Hilfe zur Bewältigung der akuten Symptomatik<br />
Protokollierung laufender Ereignisse<br />
Niederlegung dysfunktioneller Gedanken<br />
Trennen von "Wie" <strong>und</strong> "Warum"<br />
Überprüfung der Realität<br />
Definition neuer Ziele<br />
Begleitende psychische Problematik<br />
Impulsivität, Ängstlichkeit gegenüber Belastungen<br />
Entwertung persönlicher Beziehungen /<br />
Wertvorstellungen<br />
Verdeutlichung, daß keine Alternativpläne<br />
aufgegriffen wurden.<br />
Mit dem Todesthema direkt konfrontieren<br />
Depressive Verstimmungen<br />
Störungen des Sozialverhaltens<br />
Alkoholismus<br />
Psychosen<br />
Situation der Helfer<br />
Helfersyndrom<br />
Burn-out<br />
Suchtpotential der Helfer<br />
Stufenmodell<br />
Erkennen der Umstände - Risikoschätzung<br />
Behandlung der <strong>Suizidalität</strong><br />
Ausführliche Eigen-, Fremd- <strong>und</strong><br />
Familienanamnese.<br />
Hintergr<strong>und</strong>faktoren<br />
Begleitendende psychische Symptomatik<br />
Ziele<br />
Überwinden der Sprachlosigkeit: Hoffnung geben<br />
Reduktion <strong>und</strong> Beendigung suizidaler Gedanken<br />
<strong>und</strong> Handlungen.<br />
Interventionen sollen die individuelle<br />
Problemlösungskompetenz fördern <strong>und</strong><br />
Bewältigungstrategien entwickeln helfen.<br />
Diagnostische, psychotherapeutische,<br />
medikamentöse <strong>und</strong> sozialpsychiatrische<br />
Verfahren dienen dazu <strong>Krise</strong>n zu verhindern<br />
(sek<strong>und</strong>äre Prävention).<br />
Rechtliche Fragen<br />
Dokumentationspflicht<br />
Zwangsmaßnahmen<br />
In Obhutnahme<br />
Unterbringungsgesetz<br />
Behandlung der Hintergr<strong>und</strong>faktoren:<br />
akute oder chronische Beziehungskrisen in<br />
Familien,<br />
Verlusterlebnisse<br />
geringe Ressourcen<br />
Suizide in der Verwandtschaft<br />
Vernachlässigung <strong>und</strong> Mißhandlung<br />
soziale <strong>und</strong> Leistungsprobleme<br />
Überforderung in Schule, Beruf <strong>und</strong> Familie<br />
Verlauf<br />
Ausgang Reifungskrisen<br />
Einbeziehung der Familie<br />
Gruppentherapie<br />
Herausnahme aus dem bisherigen Umfeld<br />
Therapieabbruch - <strong>und</strong> Compliance<br />
Zugang zu "sanften" Mitteln kontrollieren<br />
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