21.03.2014 Aufrufe

Kiwanis Nachrichten 01/13 - Kiwanis Deutschland

Kiwanis Nachrichten 01/13 - Kiwanis Deutschland

Kiwanis Nachrichten 01/13 - Kiwanis Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Deutschland</strong><br />

42 Kiwanier nahmen bei der Tagung in Schloss Gracht teil. Dr. Christoph Müllerleile vom KC Bad Homburg<br />

spricht über Fundraising.<br />

Tagungsbericht: "Mehr Hände - Mehr Charity"<br />

Schloss Gracht im Februar 2<strong>01</strong>3<br />

Wenn ich über die erste große diesjährige<br />

Tagung berichte, fallen mir eine<br />

ganze Reihe von Schlagworten ein, die<br />

die Tagung auf Schloss Gracht charakterisieren:<br />

Beginnen wir mit den Teilnehmern:<br />

"Der Governor hatte eingeladen und<br />

alle kamen!" Natürlich nicht alle, aber<br />

mehr als je zuvor. Mit 42 Tagungsteilnehmern<br />

ist eine illustre Runde Kiwanier<br />

zusammen gekommen die dem<br />

Ruf der Einladung gefolgt ist und so<br />

wie es aussieht, bezüglich ihrer Erwartungen<br />

nicht enttäuscht wurde.<br />

Die meisten der Teilnehmer sind<br />

bereits "im spendenfähigen Alter", wie<br />

wir lernen. Doch ich möchte keines der<br />

Themen vorwegnehmen. Die Tagung<br />

steht ganz unter dem Motto: "Fundraising<br />

für ELIMINATE". Mit Dr. Christoph<br />

Müllerleile vom KC Bad Homburg<br />

haben wir einen Referenten gewonnen,<br />

für den gilt: "Er kam, sah und<br />

siegte!" Das zeigen das Interesse und<br />

der Beifall nach seinem Beitrag. Ich<br />

kann dem geneigten Leser nur empfehlen<br />

in seiner Website unter:<br />

www.fundraising-buero.de/selbst.html<br />

nachzuschauen, um den einen oder<br />

anderen Gedanken zu vertiefen.<br />

"Fundraising" wird bei uns umgangssprachlich<br />

mit "Geld auftreiben"<br />

übersetzt. Wichtig ist, dass die Mittelbeschaffung<br />

ausschließlich für den<br />

"Non-Profit-Sektor" verwendet wird,<br />

also nicht auf den privaten Gewinn<br />

ausgerichtet ist.<br />

Dabei gibt es eine Hierarchie bei<br />

den guten Zwecken: An oberster Stelle<br />

steht die Hilfe für unschuldig in Not<br />

geratene Menschen. Dazu gehört auch<br />

ELIMINATE. An unterster Stelle steht<br />

das Sammeln für Menschen, die aus<br />

eigener Schuld in Not geraten sind.<br />

Diese Hierarchie ist dem Zeitgeist<br />

unterworfen. Das Geldsammeln für die<br />

Kriegsflotte des Deutschen Kaisers hat<br />

die gesamte Latte von oben nach unten<br />

beschritten. Für Denkmalschutz sind<br />

die Mittel erheblich schwieriger aufzutreiben<br />

als für krebskranke Kinder. Die<br />

größte Fundraising-Organisation in<br />

<strong>Deutschland</strong> ist denn auch die Krebshilfe,<br />

die pro Tag Mittel im Gegenwert<br />

eines Wohnhauses sammelt.<br />

Wie kommen die Gelder für den<br />

guten Zweck zustande? In <strong>Deutschland</strong><br />

werden mehrere Milliarden Euro<br />

jedes Jahr gespendet. Bei genauerem<br />

Hinschauen spenden Privatleute 3 %,<br />

Firmen 4 % und Stiftungen 1 % ihrer<br />

Non-Profit-Ausgaben für mildtätige<br />

und gemeinnützige Zwecke. Ein großer<br />

Anteil von rund 30 % wird durch<br />

ehrenamtliche Eigenarbeit in den<br />

Vereinen und Organisationen erbracht.<br />

Der größte Anteil in Höhe von rund 60<br />

% kommt von der Öffentlichen Hand!<br />

Es ist also wichtig bei Firmen nicht<br />

das Spendenbudget sondern das um<br />

ein Vielfaches größere Marketingbudget<br />

anzugehen, d. h. den Nutzen für<br />

das Unternehmen herausstellen. Ebenso<br />

wichtig ist es zu versuchen an einen<br />

Topf der Öffentlichen Hand (freiwillige<br />

Leistungen) zu kommen. Dort finanzieren<br />

sich z. B. "Brot für die Welt" oder<br />

"Adveniat". Bei UNICEF sind es sogar<br />

70 % aus den Ländern und nur 30 %<br />

aus den Fördervereinen der Mitgliedsländer.<br />

Bei allen Fundraising-Aktivitäten<br />

steht der Ertrag im Vordergrund, nicht<br />

der Bekanntheitsgrad oder Publicity.<br />

UNICEF und das Rote Kreuz haben<br />

einen sehr hohen Bekanntheitsgrad<br />

aber nur geringe Erträge.<br />

Jedes Land hat andere Sitten. Wer<br />

in den USA nichts spendet, hat null<br />

Anerkennung und wird sogar geächtet.<br />

Bei uns gibt es tausend Gründe um<br />

nicht zu spenden.<br />

Mit unserem Spendenaufkommen<br />

pro Kopf und einem Gesamtbetrag von<br />

3 bis 4 Mrd. Euro pro Jahr liegen wir<br />

Deutschen an 6. Stelle. Mit unseren 24<br />

Millionen ehrenamtlichen Helfern, die<br />

einen Wert von 30 bis 40 Mrd. Euro<br />

erwirtschaften, sind wir führend.<br />

Eine besondere Art Fundraising zu<br />

betreiben ist der Weg über die Justiz<br />

(Staatsanwaltschaften und Gerichte).<br />

Jedes Jahr werden viele Millionen Euro<br />

als Geldauflagen für Vergehen festgesetzt,<br />

zahlbar an gemeinnützige Einrichtungen,<br />

also auch an <strong>Kiwanis</strong>-<br />

Clubs zur Finanzierung ihrer hervorragenden<br />

Projekte.<br />

Einer der Grundsätze des Fundraisings<br />

ist: "People give to People!"<br />

Menschen geben an Menschen. Je<br />

höher die anfragende Persönlichkeit<br />

gestellt ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Spende. Deswegen<br />

ist es wichtig, dass der Chef, der<br />

Präsident oder der Vorsitzende mit<br />

dem Hut in der Hand um Spenden bittet.<br />

Ihm wird weit weniger häufig die<br />

Bitte abgeschlagen. Wir sprechen lieber<br />

mit Schmitt als mit Schmittchen. Wir<br />

geben gern auf "Augenhöhe".<br />

Ein ganz wesentlicher Spendengrund<br />

liegt in der Motivation des<br />

Gebers. Mitleid steht hier an oberster<br />

Stelle. Mitleid wird durch "Nähe"<br />

erzeugt. Während wir über ELIMINA-<br />

TE sprechen, ist die Gefahr des Tetanus<br />

in <strong>Deutschland</strong> gebannt. Umso mehr<br />

müssen wir den potentiellen >>> >>><br />

<strong>Kiwanis</strong> März 2<strong>01</strong>3 05

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!