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Kiwanis Nachrichten 01/13 - Kiwanis Deutschland

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Nach regelrecht durchgeführter Tetanusimmunisierung<br />

würde das Neugeborene<br />

auch im Falle des Eintretens einer Nabelinfektion<br />

nicht von Tetanus bedroht sein.<br />

Geld und sorgen dafür, dass die Impfungen<br />

vor Ort vorgenommen werden.<br />

Wir haben uns gemeinsam zur Aufgabe<br />

gemacht, den mütterlichen und<br />

frühkindlichen Tetanus in den 30<br />

Ländern, in denen die Bedrohung noch<br />

besteht, auszumerzen.<br />

Mit dem Geld, das wir einsammeln<br />

wollen – unser ehrgeiziges Ziel sind<br />

250 Mill. USD weltweit –, können wir<br />

den Schutz von 61 Millionen Müttern<br />

und damit auch Neugeborenen erreichen.<br />

Beitrag von KF Jörg Liedtke,<br />

Geschäftsführer der <strong>Kiwanis</strong>-Foundation<br />

<strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

D<br />

as Auftreten einer Tetanuserkrankung<br />

bei einem neugeborenen Kind<br />

stellt auch in medizinisch weitentwickelten<br />

Ländern ein sehr ernstes<br />

Problem dar. Die Therapierbarkeit<br />

einer Tetanuserkrankung erfordert<br />

wegen des Beatmungsbedarfs und der<br />

Anwendung von Sauerstoff einen<br />

hohen medizinisch-technischen Standard<br />

bei Personal und Gerät.<br />

Auch die Tetanuserkrankung einer<br />

jungen Mutter ist eine höchst lebensbedrohliche<br />

Erkrankung! – Sie kann bei<br />

jeder notfallmäßig beginnenden Geburt<br />

drohen, wenn plötzlich einsetzende<br />

Wehen die werdende Mutter nicht<br />

mehr rechtzeitig von der Arbeit im<br />

Feld noch nach Hause kommen lassen:<br />

die Schwangere muss ihr Kind dann oft<br />

gänzlich alleine gebären, sie hat nur die<br />

eigene Kleidung dabei. Hierbei droht<br />

ihr selbst eine schwere Wundinfektion<br />

der Geburtswege, auch die Tetanusinfektion;<br />

und die Nabelschnurversor-<br />

Rasierklinge, Taschenmesser, ein scharfkantiger<br />

Stein, ein kräftiger Faden, ein Stoffstreifen für<br />

die Nabelschnurabbindung und -durchtrennung.<br />

Die Tetanusgefahr<br />

Neugeborener und der Gebärenden<br />

am Beispiel Nigerias<br />

gung des Neugeborenen kann nicht annähernd<br />

bedarfsgerecht (mit<br />

Desinfektion, Nabelschnurunterbindung<br />

und -durchtrennung) erfolgen.<br />

Vergleichsweise ermöglicht eine<br />

erwartete Geburt zuhause, in einem<br />

Zelt, oder einer schlichten Hütte, mit<br />

der Hilfe einer geburtserfahrenen anderen<br />

Frau, eine vergleichsweise viel<br />

sicherere, eher geordnete Spontangeburt,<br />

mit sauberer Nabelschnurunterbindung<br />

und durchtrennung, und eine<br />

Erstversorgung des Neugeborenen.<br />

Die benötigten Utensilien kommen<br />

hierbei am ehesten aus "Küchentischschublade<br />

oder Nähkasten".<br />

Vergleichsweise komfortabel läuft<br />

die Geburt beim "Kaiserschnitt" ab: die<br />

schwangere Frau erhält eine<br />

"Rückenmarksbetäubung" durch eine<br />

Medikation durch eine sterile Punktionsnadel,<br />

die auch die chirurgische<br />

Eröffnung des Uterus/der sogenannten<br />

"Gebärmutter" schmerzfrei ermöglicht.<br />

Bei dieser Versorgung hat die<br />

Hebamme viel Zeit für die Versorgung<br />

des Neugeborenen: mit Absaugen,<br />

Abwaschen, und sauberer Versorgung<br />

und Abtragung der Nabelschnur. Sie<br />

muss hierbei auch keinen Entlastungsschnitt<br />

des Dammes der Gebärenden,<br />

wie bei einer schwierigen Spontanentbindung,<br />

anschließend nähen.<br />

Die Hebammen in armen Gemeinden<br />

haben als normale Minimal-Ausrüstung<br />

für die sinnvolle Schwangerschaftsüberwachung<br />

ein doppeltrichterförmiges<br />

hölzernes Hörrohr (zum<br />

Hören der Herztöne des noch ungeborenen<br />

Kindes) und eine Laterne. Die<br />

Schwangerschaftsüberwachung von<br />

"heute" bietet in Schwerpunktkrankenhäusern<br />

die Ultraschalluntersu-<br />

Bei der Kaiserschnittentbindung hat die Hebamme<br />

Zeit das Neugeborene zu waschen, die Nabelschnur<br />

zu desinfizieren, sicher abzubinden und<br />

zu durchtrennen.<br />

chung des noch ungeborenen Kindes,<br />

zu der die Schwangeren stundenlang<br />

in Warteschlangen verharren, um für<br />

wenig Münzgeld ein Papierfoto des im<br />

Mutterleib wachsenden Kindes mitzunehmen.<br />

Die Schwangerschaftsüberwachung<br />

ist die wiederkehrende Betreuung<br />

durch Krankenschwester oder<br />

einen Arzt, mit der Schilderung des<br />

beobachteten Verlaufes. Bei diesen<br />

Wiedervorstellungen sollen, nach dem<br />

3. Schwangerschaftsmonat beginnend,<br />

drei aktive Tetanusinjektionen "intramuskulär"<br />

gespritzt werden. Damit<br />

wird eine bis dahin noch nicht gegen<br />

Tetanus immunisierte junge Frau rechtzeitig<br />

und für mehrere Jahre anhaltend<br />

ausreichend gegen eine Wundinfektion<br />

durch Tetanus geschützt, und mit ihr<br />

das Neugeborene. – Ergänzend dazu<br />

sollen die Kinder bis zu ihrer Einschulung<br />

noch zwei Tetanusinjektionen<br />

erhalten, und einzelne weitere in größerem<br />

Abstand im späteren Leben.<br />

Beitrag von Prof. Dr. Walter Sigge,<br />

einem bekannten Kinderchirurgen an der<br />

Uniklinik Lübeck.<br />

Prof. Sigge operiert in seiner Freizeit seit<br />

fast 20 Jahren Kinder in Vietnam und<br />

Nigeria.<br />

Kontoverbindungen:<br />

Baden-Württembergische<br />

Bank<br />

BLZ: 600 5<strong>01</strong> <strong>01</strong><br />

Kontonummern:<br />

Distrikt: 2983307<br />

Foundation: 2984832<br />

ELIMINATE: 4304836<br />

<strong>Kiwanis</strong> März 2<strong>01</strong>3 21

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