Heft 2.09 (PDF) - WISSENSCHAFT in progress

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Primat der Technik 8 sem Verständnis aber die Grundlage für die folgenden Ausführungen. 3. Ah-Didaktik „Ah – Didaktik“, stellt der aktive E-Learning-Experte fest. Augenscheinlich unterliegt das E-Learning einem Primat der Technik. Betrachtet man die vielfältigen E-Learning Aktivitäten, scheint immer eine technische Innovation als Impulsgeber im Mittelpunkt zu stehen. Der PC, der MP3-Player oder das Web 2.0 definieren das E-Learning. Die Verwendung neuer Technologien erlaubt es nun endlich, einen digitalen Nürnberger Trichter zu entwickeln. Wie von alleine, so mag es aussehen, kann nun jeder Lerninhalte als dynamische Grafik, strukturierten Hypertext, perfekte Audio- oder Videodatei aufbereiten und distribuieren. Im Kern sind es drei Vorteile, die zentral für den Einsatz der Neuen Medien stehen: die hypermediale Darstellung von Inhalten, Formen des selbstgesteuerten und des kooperativen Lernens. Hypermediale Darstellung von Lehr- Lerninhalten Selbstgesteuertes Lernen Kooperatives Lernen •Höhere Anschaulichkeit, Motivation, Behaltenseffekte durch Integration verschiedener Symbolsysteme •Verschiedene Formen der Wissensaneignung •Aufbau mentaler Modelle •Mehr Verstehen und flexibler Wissenserwerb •Ort- und zeitunabhängiger Zugriff auf Inhalte, Kurse, CBTs etc. •Neue Möglichkeiten der Verteilung von Lehrprozessen ( face-toface/online/offline) •Voraussetzung für informelles und lebensbegleitendes Lernen •Neue Kommunikations- und Kooperationsformen; neue Formen sozialen Lernens •Hohe Effektivität bei guter Selbstorganisation oder unter Anleitung/Moderation •Großer Spielraum für didaktische Kreativität Abb. 1: Das didaktische Potenzial der neuen Medien (nach: Reinmann-Rothmeier 2003, 14) In der hier exemplarisch für eine Vielzahl von Darstellungen ausgewählten Abbildung von Reinmann-Rothmeier sind die

9 entsprechenden Vorteile und damit verbundenen Ansprüche dargestellt (vgl. Abb. 1). Die „hypermediale Darstellung von Lehr-Lerninhalten‛ sollte eine bessere Verständlichkeit garantieren und das selbstgesteuerte Lernen eine höhere Eigenaktivität erzeugen. Schließlich sollten Formen des kooperativen Lernens u. a. die Entwicklung von verschiedenen Kompetenzen fördern (vgl. ebd.). Im Großen und Ganzen stehen diese Vorstellungen für die Ziele einer ganzen Generation von E- Learning-Akteuren. In ihrer Gesamtheit sind sie in vielen kleinen und größeren Projekten realisiert worden. Allerdings ist der Durchdringungsgrad noch recht gering einzuschätzen. In diesem Jahr zeigte dies ein allgemeines Resümee in Form eines Buches der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW). Aus dem Sammelband „E-Learning: Eine Zwischenbilanz. Kritischer Rückblick als Basis eines Aufbruchs‛ (hrsg. v. Dittler u.a. 2009) lässt sich ein eher verhaltenes Fazit ziehen. 5 Von den großen Ansprüchen und Idealen ist überwiegend die räumliche und zeitliche Entgrenzung (bzw. der orts- und zeitunabhängige Zugriff, vgl. Abb. 1) tatsächlich eingetroffen. Andere Vorteile sind weniger integriert oder von geringerer Bedeutung (vgl. ebd.; oder auch deutlich früher Kerres 2003, 31–44; Wessner 2003, 209–217). Tatsächlich müssen die idealistischen Ideen, die Versprechungen der technischen Entwickler und die Hoffnungen der Akteure sorgfältig vom tatsächlichen E-Learning unterschieden werden. Zwischen theoretischer Reflexion und praktischer Umsetzung klafft eine Lücke. Diese zu schließen könnte die Aufgabe einer E-Didaktik sein. 5 Diese Argumentation ist für den vorliegenden Artikel stark verkürzt. Es handelt sich um sehr differenzierte Betrachtungen, welche zum Teil auch auf deutliche Erfolge und Veränderungen hinweisen, z.B. in Form eines neuen Bewusstseins für Qualitätssicherung, der open educational resources, u. ä. Ziele und Auswirkung

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entsprechenden Vorteile und damit verbundenen Ansprüche<br />

dargestellt (vgl. Abb. 1). Die „hypermediale Darstellung von<br />

Lehr-Lern<strong>in</strong>halten‛ sollte e<strong>in</strong>e bessere Verständlichkeit garantieren<br />

und das selbstgesteuerte Lernen e<strong>in</strong>e höhere Eigenaktivität<br />

erzeugen. Schließlich sollten Formen des kooperativen Lernens<br />

u. a. die Entwicklung von verschiedenen Kompetenzen<br />

fördern (vgl. ebd.). Im Großen und Ganzen stehen diese Vorstellungen<br />

für die Ziele e<strong>in</strong>er ganzen Generation von E-<br />

Learn<strong>in</strong>g-Akteuren. In ihrer Gesamtheit s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> vielen kle<strong>in</strong>en<br />

und größeren Projekten realisiert worden.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist der Durchdr<strong>in</strong>gungsgrad noch recht ger<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>zuschätzen. In diesem Jahr zeigte dies e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Resümee<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Buches der Gesellschaft für Medien <strong>in</strong> der<br />

Wissenschaft (GMW). Aus dem Sammelband „E-Learn<strong>in</strong>g: E<strong>in</strong>e<br />

Zwischenbilanz. Kritischer Rückblick als Basis e<strong>in</strong>es Aufbruchs‛<br />

(hrsg. v. Dittler u.a. 2009) lässt sich e<strong>in</strong> eher verhaltenes<br />

Fazit ziehen. 5 Von den großen Ansprüchen und Idealen ist<br />

überwiegend die räumliche und zeitliche Entgrenzung (bzw.<br />

der orts- und zeitunabhängige Zugriff, vgl. Abb. 1) tatsächlich<br />

e<strong>in</strong>getroffen. Andere Vorteile s<strong>in</strong>d weniger <strong>in</strong>tegriert oder von<br />

ger<strong>in</strong>gerer Bedeutung (vgl. ebd.; oder auch deutlich früher<br />

Kerres 2003, 31–44; Wessner 2003, 209–217).<br />

Tatsächlich müssen die idealistischen Ideen, die Versprechungen<br />

der technischen Entwickler und die Hoffnungen der<br />

Akteure sorgfältig vom tatsächlichen E-Learn<strong>in</strong>g unterschieden<br />

werden. Zwischen theoretischer Reflexion und praktischer Umsetzung<br />

klafft e<strong>in</strong>e Lücke. Diese zu schließen könnte die Aufgabe<br />

e<strong>in</strong>er E-Didaktik se<strong>in</strong>.<br />

5 Diese Argumentation ist für den vorliegenden Artikel stark verkürzt. Es<br />

handelt sich um sehr differenzierte Betrachtungen, welche zum Teil auch<br />

auf deutliche Erfolge und Veränderungen h<strong>in</strong>weisen, z.B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />

neuen Bewusstse<strong>in</strong>s für Qualitätssicherung, der open educational<br />

resources, u. ä.<br />

Ziele und<br />

Auswirkung

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