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Heft 2.09 (PDF) - WISSENSCHAFT in progress

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Monolog<br />

und Dialog<br />

mit sich<br />

selbst<br />

30<br />

buchauswertung und -weiterführung vorzuschlagen. Schüler<br />

haben nach der alltäglichen Erfahrung – dies ist <strong>in</strong> der Tat e<strong>in</strong>e<br />

unbelegte Aussage – e<strong>in</strong> wohl natürliches Bedürfnis zur Kommunikation,<br />

das <strong>in</strong> Schulen sehr häufig zum “Briefeschreiben‘<br />

führt. Wenn man dieses Bedürfnis der schriftlichen Kommunikation<br />

auf den Philosophieunterricht ausweiten kann, erreicht<br />

man nicht nur das Ziel, den Schülern die Philosophie da zu<br />

vermitteln wo sie stehen (nämlich mitten im Leben), man verbessert<br />

auch den eigenen Unterricht, <strong>in</strong>dem die kreativen und<br />

konstruktiven Gedanken auf die Philosophie ausgerichtet werden.<br />

Da es aber auch Schüler gibt, denen es schwer fällt, sich<br />

überhaupt Mitmenschen zu öffnen, muss es e<strong>in</strong>e dritte nichtöffentliche<br />

Methode zur Auswertung geben.<br />

Das Philosophische Tagebuch gibt selbst – hier wird e<strong>in</strong>mal<br />

deutlich, wie vielseitig dieses Lernmedium ist – diesen Schülern<br />

e<strong>in</strong>en Rahmen für Gedanken und Überlegungen; man muss das<br />

Tagebuch nur als e<strong>in</strong> solches ernst nehmen. Im Versuch, die<br />

Philosophie nicht nur dialogisch zu begreifen, wie wir sie zumeist<br />

<strong>in</strong> der Schule praktizieren, ersche<strong>in</strong>t das Tagebuch als<br />

idealer Partner für gefundene Gedanken und Reflexionen. Mit<br />

der Prämisse, dass Philosophie auch monologisch se<strong>in</strong> kann<br />

(vgl. Rehfus 1986, 98), bietet das Philosophische Tagebuch e<strong>in</strong>en<br />

Rahmen für selbstständige Denk- und Schreibversuche. Der<br />

Ansatz, den Lutz von Werder <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch „E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong><br />

die philosophische Lebenskunst‚ vorstellt, beschreibt das Philosophische<br />

Tagebuch dabei als „den besten Weg, sich <strong>in</strong> die<br />

philosophische Lebenskunst selbst zu begleiten‚ (von Werder<br />

2000, 25). Sich <strong>in</strong>tensiv mit se<strong>in</strong>er eigenen Beziehung zur Philosophie<br />

und mit philosophischen Aussagen zu beschäftigen<br />

führt schlussendlich zu e<strong>in</strong>em erkenntnisleitenden Umgang mit<br />

Gedanken und zu e<strong>in</strong>er philosophischeren Lebensweise, so von<br />

Werder. Indem Schüler das Philosophische Tagebuch überhaupt<br />

benutzen, also Gedanken des Unterrichts, allgeme<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>fälle und gezielte Aufgaben zur Philosophie dar<strong>in</strong> reflektieren,<br />

kann das Lernmedium zu e<strong>in</strong>er Verbesserung des Unterrichts<br />

und Verständnis’ der Unterrichtsgegenstände beitragen.

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