Heft 2.09 (PDF) - WISSENSCHAFT in progress
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E-Learn<strong>in</strong>g<br />
Nutzung<br />
16<br />
fehlende wissenschaftliche Verortung zu e<strong>in</strong>em partiellen Theorie-<br />
und Forschungsdefizit des E-Learn<strong>in</strong>g und damit auch der<br />
Reflexion über die genutzte Didaktik führt. Es ist zu bedauern,<br />
dass praxisorientierte Projekte gefördert werden, während die<br />
theoretische Reflexion auf didaktischer Ebene e<strong>in</strong>e weit entfernte<br />
Nachhut bildet. Am Ende kann die Erziehungswissenschaft<br />
das Gebiet nur verstärkt für sich e<strong>in</strong>fordern.<br />
„Eh – Didaktik ist unser Aufgabengebiet”, fordert die Erziehungswissenschaft.<br />
5. Oh-Didaktik<br />
„Oh – Didaktik“, sagt sich der Nutzer.<br />
Der Nutzer des E-Learn<strong>in</strong>g, soviel weiß man aus verschiedenen<br />
Studien, nutzt E-Learn<strong>in</strong>g. 11 Nicht mehr und vielleicht auch<br />
nicht weniger. Wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er beliebigen Lerne<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong> Podcast<br />
angeboten, so hören die Nutzer sich diesen an. Geht es darum,<br />
e<strong>in</strong> E-Portfolio zu erstellen, machen die Nutzer dies.<br />
Am Ende e<strong>in</strong>er solchen Lerne<strong>in</strong>heit, z.B. <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Sem<strong>in</strong>ars,<br />
wird oftmals auch die neue erworbene Methodik zur<br />
Seite gelegt. Dafür wird dann wieder auf die traditionelle<br />
Lernmethode mit Buch und handgeschriebenen Notizen zurückgegriffen.<br />
Das heißt, momentan gibt es noch ke<strong>in</strong>e nachhaltige<br />
Veränderung der Lernkultur durch E-Learn<strong>in</strong>g. Die Neuen<br />
Medien haben im Lernprozess e<strong>in</strong>en hohen Wert, wenn es darum<br />
geht, Informationen zu erlangen. Sie werden aber nicht im<br />
nennenswerten Umfang für die Diskussion oder Gestaltung<br />
von Inhalten genutzt. 12<br />
E<strong>in</strong> weiteres Problemfeld ist zu entdecken, wenn man die<br />
Arbeitsgewohnheiten der Studierenden näher betrachtet. Nach<br />
11 z.B. das HISBUS-Panel (http://hisbus.his.de) oder die 10.<br />
Studierendensurvey (http://www.uni-konstanz.de/soziologie/aghoc/<br />
publikationen/ PublikatBerichte/Langbericht2008.pdf).<br />
12 Dies zeigt Beispielhaft e<strong>in</strong> Ergebnis der HISBUS‐Kurz<strong>in</strong>formation Nr. 21:<br />
80% der Studierenden lesen häufig Artikel der Wikipedia. Nur 0,3%<br />
schreiben häufig neue Artikel (vgl. Kleimann u.a. 2008, 8).