Heft 2.09 (PDF) - WISSENSCHAFT in progress
Heft 2.09 (PDF) - WISSENSCHAFT in progress
Heft 2.09 (PDF) - WISSENSCHAFT in progress
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.1 E<strong>in</strong> kurzer Blick zurück<br />
10<br />
Bei genauerer Betrachtung zeigt sich schnell, dass E-<br />
Learn<strong>in</strong>g und Didaktik eng verzahnt s<strong>in</strong>d. Seitdem es Computer<br />
gibt, werden diese für Lehr- und Lernprozesse e<strong>in</strong>gesetzt. 6<br />
Zunächst wurden unter dem Gesichtspunkt der operanten<br />
Konditionierung Lehrmasch<strong>in</strong>en mit Lückentexten e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Später folgten immer komplexere Vorhaben, die jedoch alle<br />
stark an behavioristischen Vorstellungen anknüpften. Andere<br />
Entwicklungen, wie die Intelligenten Tutoriellen Systeme (ITS),<br />
sollten immer flexibler auf den Lerner reagieren und diesem<br />
adäquate Rückmeldungen geben. Seit e<strong>in</strong>igen Jahren hat sich<br />
dann der Schwerpunkt vom e<strong>in</strong>zelnen Rechner h<strong>in</strong> zur weltweiten<br />
Vernetzung verlagert (vgl. Niegemann u. a. 2008, 3–16).<br />
3.2 Heute<br />
E<strong>in</strong>e Betrachtung der aktuellen Entwicklung sche<strong>in</strong>t nahezu<br />
aussichtslos zu se<strong>in</strong>. Zu behaupten, dass alle denkbaren didaktischen<br />
Konzepte und theoretischen Fundierungen zum Tragen<br />
kommen, ist sicherlich nicht untertrieben. Medientaxomatische,<br />
behavioristische, kognitionstheoretische oder konstruktivistische<br />
Theorien und daraus abgeleitete Konzepte, Ansätze und<br />
Modelle konkurrieren mite<strong>in</strong>ander (vgl. Kron/Sofos 2003, 54).<br />
E<strong>in</strong> klarer Fokus liegt momentan auf der Verwendung des Konstruktivismus<br />
und der Neubelebung der reformpädagogisch<br />
orientierten Didaktik. Die Erhöhung der Eigenaktivität (oder<br />
der Selbsttätigkeit) ist das Ziel vieler Projekte, die sich momentan<br />
unter dem Oberbegriff Web 2.0 zusammenfassen lassen. Die<br />
didaktische Begründung h<strong>in</strong>ter diesen Szenarien liegt dar<strong>in</strong>,<br />
dass durch e<strong>in</strong>e Erhöhung der Aktivität der Lernenden e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiveres<br />
Lernen erzeugt werden soll.<br />
Daneben existieren klassische “Pauk- und Drill-Szenarien‘,<br />
um sich Inhalte e<strong>in</strong>zuprägen. Ebenfalls üblich s<strong>in</strong>d Game-<br />
6 Aufgrund der aufgeführten Def<strong>in</strong>ition werden „Buchstabiermasch<strong>in</strong>en‚<br />
nicht mit <strong>in</strong> die Erörterung aufgenommen (vgl. Niegemann u. a. 2008, 3).<br />
Sie gehören nicht zu den elektronischen Medien.