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Jost W. Kramer Grundkonzeption für die Entwicklung eines Qualitäts ...

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6. Das Verständnis Qualitätsbezogener Kosten<br />

Einhergehend mit der angesprochenen Dynamik von Qualität in Abhängigkeit<br />

von den sich ändernden Bedürfnissen und Anforderungen der Adressaten hat<br />

sich auch das Qualitätsverständnis grundlegend gewandelt. Langsam aber sicher<br />

ist man, zumindest weitestgehend, zu der Erkenntnis gelangt, dass Qualität<br />

mehr ist als eine akzeptable Fehlerquote, <strong>die</strong> man durch Erhebung von<br />

Stichproben bei den fertiggestellten Erzeugnissen misst.<br />

Hinsichtlich der Sprachregelung ist anzumerken, dass traditionellerweise<br />

von Qualitätskosten gesprochen wird, wenngleich <strong>die</strong>se Bezeichnung wenig<br />

glücklich ist, da sie impliziert, dass Qualität Kosten verursacht. Dass sich<br />

durch Qualität Kosten reduzieren und Erträge steigern lassen, wird durch <strong>die</strong>se<br />

Bezeichnung nicht deutlich. Sinnvoller, wenngleich umständlicher ist daher<br />

<strong>die</strong> Bezeichnung „qualitätsbezogene Kosten“.<br />

Dies bedeutet zugleich aber auch, sich erneut Gedanken über das Verhältnis<br />

von Qualität und Kosten machen zu müssen, was sogar in doppelter Hinsicht<br />

erforderlich ist: Erstens ist eine Klärung des Begriffs der Qualitätskosten oder<br />

besser gesagt der qualitätsbezogenen Kosten erforderlich, und zweitens bedürfen<br />

<strong>die</strong> entsprechenden Positionen der Erfassung und Berücksichtigung:<br />

„Nach einer Untersuchung der Firma Roland Berger & Partner kennen 44 %<br />

der Unternehmen ihre Qualitäts- und Fehlerkosten nicht. 17 % der Unternehmen<br />

ermitteln und 39 % schätzen sie; <strong>die</strong> tatsächlich ermittelten Kosten liegen<br />

jedoch um 50 % höher als <strong>die</strong> geschätzten.“ 10<br />

Dabei ist unstrittig, dass <strong>die</strong> entsprechenden qualitätsbezogenen Kosten(informationen),<br />

ungeachtet aller Schwierigkeiten bei ihrer Erhebung, ein wichtiges<br />

Führungsinstrument sind. 11 Ihre Vorzüge liegen in folgenden Aspekten:<br />

1. Qualitätsbezogene Kosten erlauben <strong>die</strong> Messung und Bewertung von Qualität<br />

und Qualitätsmanagementmaßnahmen.<br />

2. Qualitätsbezogene Kosten machen entsprechende Unternehmensvergleiche<br />

möglich.<br />

3. Qualitätsbezogene Kosten <strong>die</strong>nen einer prioritätengerechten Schwachstellenanalyse.<br />

4. Qualitätsbezogene Kosten ermöglichen <strong>die</strong> Kosten-Leistungs-Bewertung<br />

von Investitionen zur Qualitätsverbesserung und -sicherung.<br />

5. Qualitätsbezogene Kosten wirken motivierend auf <strong>die</strong> Entscheidungsträger<br />

hinsichtlich der Ergreifung angemessener Maßnahmen.<br />

Traditionellerweise und in Anlehnung an Masser lassen sich Qualitätskosten<br />

unterscheiden in Fehlerverhütungskosten (prevention costs), Prüfkosten (ap-<br />

10 Hannen (1996: 11) unter Verweis auf Blechschmidt (1988: 442-445).<br />

11 Vgl. hierzu und im folgenden Hannen (1996: 11).

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