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Jost W. Kramer Grundkonzeption für die Entwicklung eines Qualitäts ...

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bersicht über Qualitätsbegriffe in der Betriebswirtschaft und jüngste Ansätze<br />

zur Weiterentwicklung findet sich z. B. bei Ulrich (vgl. 1996: 5-15).<br />

„Für <strong>die</strong> Probleme bei der Definition des Qualitätsbegriffs können mehrere<br />

Ursachen identifiziert werden. Zum einen hat der Qualitätsbegriff im Laufe<br />

der Zeit parallel zu den technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen<br />

einen Bedeutungswandel bzw. eine ständige inhaltliche Ausdehnung erfahren.<br />

Zum anderen haben verschiedene Gruppen, wie z. B. Adressaten, Lieferanten,<br />

Hersteller und Gesetzgeber unterschiedliche Qualitätsvorstellungen<br />

und -ansprüche. Während früher ein materielles Endprodukt im Mittelpunkt<br />

der Qualitätsbetrachtung stand, ist es heute <strong>die</strong> gesamte Unternehmensleistung<br />

inkl. immaterieller Komponenten“ (Hannen 1996: 7).<br />

Oppen gelangt zu der Schlussfolgerung, dass Qualität relativ sei und sich<br />

daraufhin nur schwer definieren lasse (vgl. Oppen 1996: 12). Dennoch lassen<br />

sich einige spezifische Charakteristika von Qualität festhalten. Diese liegen<br />

darin, dass<br />

• „Qualität nicht „an sich“ betrachtet werden kann, sondern immer in bezug<br />

auf Forderungen,<br />

• Qualität keine diskrete (vorhanden/nicht vorhanden), sondern eine kontinuierliche<br />

Größe ist,<br />

• es gute und schlechte Qualität gibt,<br />

• Qualität keine einzelne Größe darstellt, sondern sich aus einer Vielzahl von<br />

Elementen zusammensetzt“. 5<br />

Getrieben von dem Bemühen um eine Systematisierung der verschiedenen Definitionsansätze<br />

unterscheidet Garvin fünf Kategorien von Qualitätsverständnissen:<br />

• Einen transzendenten,<br />

• einen produktbezogenen,<br />

• einen verwendungsbezogenen,<br />

• einen fertigungsbezogenen und<br />

• einen wertbezogenen Ansatz. 6<br />

Der transzendente Ansatz versteht Qualität als Absolutheit oder Vollkommenheit<br />

und ist daraufhin weder fassbar noch messbar und somit für betriebswirtschaftliche<br />

Fragestellungen kaum geeignet. Im produktbezogenen Ansatz ist<br />

Qualität eine präzise messbare und definierbare Größe, <strong>die</strong> objektive Qualitätsunterschiede<br />

zwischen ähnlichen Produkten aufzeigt, wobei allerdings <strong>die</strong><br />

(subjektive) Adressatenbezogenheit fehlt. Der verwendungsbezogene Ansatz<br />

orientiert sich an dem „fitness for use“-Verständnis von Juran, wonach allein<br />

<strong>die</strong>, zugegebenermaßen nur schwer messbaren, Anforderungen des Adressaten<br />

<strong>die</strong> Qualität <strong>eines</strong> Produktes definieren. Gemäß dem fertigungsbezogenen An-<br />

5<br />

6<br />

Oppen (1996: 12) unter Verweis aus Oess (1989: 55).<br />

Garvin (1984: 25-43), zitiert nach Hannen (1996: 9) und Oppen (1996: 13ff).

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