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Konzeption-Ev ... - Kita Diakonie Ulm

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KONZEPTION<br />

des <strong>Ev</strong>ang. Kindergarten Zachäus<br />

<strong>Ev</strong>ang. Kindergarten Zachäus<br />

Wangenerstrasse 58<br />

89079 Wiblingen<br />

Fon.: 0731/ 46219


„Hilf mir, es allein zu tun!“<br />

Maria Montessori


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorwort von Hr. Pfarrer Häußler (Fachaufsicht).......................<br />

2. „Wir über uns“........................................................................................<br />

3. Rahmenbedingungen.............................................................................<br />

3.1 Der Träger ...........................................................................................<br />

3.2 Personal...............................................................................................<br />

3.3 Öffnungszeiten ....................................................................................<br />

3.4 Belegungsplätze ..................................................................................<br />

3.5 Aufnahmebedingungen .......................................................................<br />

3.6 Räumlichkeiten ...................................................................................<br />

3.7 Ferienregelungen.................................................................................<br />

3.8 Elternbeiträge ......................................................................................<br />

4. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit ..............................<br />

4.1 Offene Arbeit ......................................................................................<br />

4.2 Freispielzeit.........................................................................................<br />

4.3 Kleingruppenarbeit..............................................................................<br />

4.4 Sprachentwicklung..............................................................................<br />

5. Ziele unserer pädagogischen Arbeit.................................................<br />

5.1 Sozialer Bereich ..................................................................................<br />

5.2 Emotionaler Bereich ...........................................................................<br />

5.3 Kognitiver Bereich..............................................................................<br />

5.4 Sprachlicher Bereich……………………………………………….....<br />

5.6 Religiöser Bereich ..............................................................................<br />

5.7 Kreativer Bereich................................................................................<br />

5.8 Natur- und Sachbereich......................................................................<br />

5.9 Motorischer Bereich ...........................................................................<br />

5.9 Meditativer Bereich............................................................................<br />

5.10 Hauswirtschaftlicher Bereich.............................................................<br />

6. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen..................................<br />

7. Elternarbeit...............................................................................................<br />

8. Literaturangabe ......................................................................................


1. Vorwort von Hr. Pfarrer Häußler<br />

Lasst die Kinder doch zu mir kommen.....<br />

Mit dieser Aufforderung, die Jesus an seine Jüngerinnen und Jünger richtet, ist<br />

der Auftrag der Kirche auf den Punkt gebracht.<br />

Wir sollen eine offene, freundliche Kirche sein, die sich besonders den Kindern<br />

zuwendet. Kinder sollen erfahren, dass sie angenommen und geliebt werden.<br />

Diese gute Erfahrung sollten die Kinder zunächst einmal in ihrer Familie<br />

machen. Daneben spielt der Kindergarten eine zentrale Rolle, um ihnen zu<br />

zeigen, dass sie in der Welt, von der sie jeden Tag ein bisschen mehr entdecken,<br />

willkommen sind.<br />

Jesus rückt die Kinder in den Mittelpunkt seines Interesses: Um sie soll es<br />

vorrangig gehen, nicht um die Interessen und Pläne, die Erwachsene mit den<br />

Kindern haben. Kinder sollen nicht vollgestopft werden mit den Erwartungen<br />

der Erwachsenen, sondern sollen in ihrer je eigenen Besonderheit erkannt und<br />

gefördert werden.<br />

Das ist manchmal nicht einfach- das wussten schon die Frauen und Männer, die<br />

mit Jesus unterwegs waren, deswegen wollten sie die Kleinen erst gar nicht mit<br />

ihren Eltern zu Jesus vorlassen. Aber er selbst ruft die Kinder zu sich: Um sie zu<br />

segnen! Er fragt nicht, ob sie fromm sind, ob sie zu seiner Gemeinde gehören<br />

wollen, sondern im Segen schenkt er ihnen die Zuwendung Gottes – für ihr<br />

ganzes Leben.<br />

Eine solche Haltung sollen die Kinder in Wiblingen in unserem Kindergarten<br />

spüren: Sie sind willkommen. Wir sehen sie als Geschöpfe Gottes in ihrer<br />

Individualität und eigenen Entwicklung.<br />

Wir wollen ihnen zeigen, dass sie in dieser Welt, unter deren Kälte und<br />

Rücksichtslosigkeit wir Erwachsenen immer wieder leiden, willkommen sind<br />

und wir wollen sie stäken auf dem Weg, der vor ihnen liegt.<br />

Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, aber es ist die Aufgabe, die Jesus seiner<br />

Kirche gibt, wenn er sagt: Lasst doch die Kinder zu mir kommen.<br />

Ihr<br />

Pfarrer Ralf Häußler


2. „Wir über uns“<br />

Die erste Heimat ist und bleibt die Familie, auch wenn die Kinder dort ganz<br />

unterschiedliche Erfahrungen machen. Je weniger Sicherheit Kinder in der<br />

Familie erleben, umso stärker werden sie auf Geborgenheit im Kindergarten<br />

angewiesen sein. Der Kindergarten kann die Familie jedoch nicht ersetzen und<br />

deren Funktionen wahrnehmen. Gleichwohl vermittelt der offene Kindergarten,<br />

soviel als möglich, Sicher- und Geborgenheit.<br />

In einer Atmosphäre der Geborgenheit und des Vertrauens sollen dem Kind<br />

vielfältige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner<br />

Umwelt geboten werden. Es lernt Kinder anderer sozialer Gruppen und<br />

Nationalitäten kennen. Kein Kind soll bewußt ausgegrenzt werden, sondern<br />

Gemeinschaft erleben.<br />

In unserer Arbeit ist es uns wichtig, die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern<br />

und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Durch vielfältige Angebote in Projekten<br />

möchten wir Interessen wecken, um eine bestmögliche Förderung in allen<br />

Bereichen zu erzielen.<br />

Für uns steht die so genannte Freispielzeit an erster Stelle. Je mehr sich Kinder<br />

bis zur Einschulung „ausspielen“ können, umso mehr werden sie den<br />

Schulanforderungen gewachsen sein. Dafür sind sie dann „gerüstet“, weil sie im<br />

Spiel vielfältige sensomotorische, sprachliche, soziale, emotionale und kognitive<br />

Kompetenzen erworben haben.<br />

„Spiel ist nicht Spielerei,<br />

es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung.“ Friedrich Fröbel


3. Rahmenbedingungen<br />

3.1 Der Träger:<br />

Träger des Kindergartens ist der <strong>Ev</strong>angelische <strong>Diakonie</strong>verband, Grüner Hof 1,<br />

89073 <strong>Ulm</strong>, vertreten durch Hr. Pfarrer Frey.<br />

Die Fachaufsicht obliegt der <strong>Ev</strong>angelischen Kirchengemeinde Wiblingen,<br />

Kapellenstr. 5, 89079 Wiblingen, vertreten durch Hr. Pfarrer Dück. Für die<br />

Kirchengemeinde Zachäus, sowie unseren dazugehörigen Kindergarten ist<br />

Hr. Pfarrer Häußler zuständig.<br />

3.2 Personal:<br />

Zum Stammpersonal des Kindergartens gehören eine Erzieherin zu 100%, eine<br />

Kinderpflegerin zu 100% sowie zwei Erzieherinnen zu je 60% bzw. 50%.<br />

Desweiteren haben wir in jedem Kindergartenjahr eine<br />

Anerkennungspraktikant/in zu 100%. Er/sie absolviert das letzte<br />

Ausbildungsjahr zum/r ErzieherIn.<br />

Desweiteren sind im laufenden Kindergartenjahr PraktikantInnen verschiedener<br />

Fachschulen (Erzieherinnen-, Kinderpflege-, Berufsfindendes Jahr, …) tageoder<br />

wochenweise bei uns.<br />

3.3 Öffnungszeiten:<br />

Unser Kindergarten bietet werktags täglich die verlängerte Vormittagszeit an:<br />

Montag bis Freitag<br />

7.00 bis 13.30 Uhr.<br />

3.4 Belegungsplätze:<br />

Insgesamt stehen in unserem Haus 37 Plätze für Kinder über 3 Jahren und<br />

5 Plätze für Kinder unter 3Jahren (U3) zur Verfügung.<br />

Da das Konzept des Kindergartens nach der „Offenen Arbeit“ ausgerichtet ist,<br />

gibt es keine Stammgruppen mehr. Die Kinder werden nach Alter in<br />

verschiedene Kleingruppen eingeteilt, dies sind „Käfer“, „Schnecken“,<br />

„Frösche“ und „Schmetterlinge“.<br />

3.5 Aufnahmebedingungen:<br />

Die Aufnahme in den Kindergarten richtet sich nach dem Alter der Kinder,<br />

entscheidend ist nicht eine frühzeitige Anmeldung.<br />

Der Aufnahmezeitpunkt wird individuell abgesprochen.


3.6 Räumlichkeiten:<br />

Der Kindergarten ist unterteilt in:<br />

- einen Gruppenraum:<br />

Puppenecke, Bauecke, Leseecke und Spielbereich für die jüngeren Kinder,<br />

dort befindet sich eine Rückzugsmöglichkeit<br />

- einen Bewegungsraum:<br />

für aktivere Spiele und Beschäftigungen, für den Morgenkreis, für das Turnen<br />

der Kleinen, für gezielte Angebote<br />

- einen Garderoben-Spielbereich:<br />

Tisch- Puzzlespielbereich für die Größeren, Tische für gezielte Angebote,<br />

Knettisch<br />

- einen Erlebnisraum:<br />

Bauecke- und Spielbereich für die Größeren, Experimentiertisch, Leseecke,<br />

variabler Raum für Angebote in Kleingruppen<br />

- eine Küche:<br />

Esstische für das tägliche freie Vesper der Kinder, für gemeinsame<br />

Kochaktivitäten<br />

- eine Garderobe:<br />

zur Aufbewahrung der Kleidung, für den Abschluss des Tages<br />

- ein Büro:<br />

Raum für Teambesprechungen und andere Sitzungen, Verwaltung<br />

- einen Waschraum:<br />

Toiletten und Waschbecken für Kinder und Erwachsene, Wickeltisch und<br />

Dusche<br />

- zwei Materialräume:<br />

zur Aufbewahrung verschiedener Geräte und Materialien<br />

- einen Außenspielbereich:<br />

zum Aufenthalt im Freien mit verschiedenen Gartenspielgeräten<br />

- Malzimmer/Kreativraum:<br />

Tische zum Malen, Basteln und Gestalten<br />

3.7 Ferienregelung:<br />

Der Kindergarten hat eine gesetzlich vorgegebene Anzahl an Schließtagen, die<br />

er innerhalb der Baden-Württembergischen Schulferien festlegen kann.<br />

Der Ferienplan für die Eltern erscheint einmal jährlich mit den genauen<br />

Terminen.<br />

3.8 Elternbeiträge:<br />

Die Elternbeiträge richten sich nach dem Betreuungszeitmodell des<br />

Kindergartens – in unserem Fall Baustein Zwei.<br />

Der genaue Beitrag ist einkommensabhängig, wird von der Stadt <strong>Ulm</strong> durch eine<br />

Gebührenordnung festgelegt und über den <strong>Diakonie</strong>verband abgerechnet.


„Der Bildungsauftrag der<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

besteht darin,<br />

die Erforschung der Welt<br />

durch die Kinder zu ermöglichen,<br />

sie zu unterstützen,<br />

zu strukturieren<br />

und in zunehmend komplexer Weise<br />

auszuweiten,<br />

und dabei den Wissensdurst und<br />

die Lernfreude der Kinder<br />

lebendig zu halten.“<br />

(H.J. Laewen: „Nicht nur für die Schule lernen wir…“)<br />

„Ein Dinosaurier“


4. Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit<br />

„Der Begriff des offenen Kindergartens beschreibt weniger ein<br />

Programm für die konkrete Alltagsgestaltung als vielmehr eine<br />

Haltung und Einstellung von Erwachsenen im pädagogischen<br />

Umgang mit Kindern.“<br />

4.1 Offene Arbeit:<br />

Unser Schwerpunkt ist der „offene Kindergarten“. Dies bedeutet für uns als<br />

Erzieherinnen, dass der Kindergarten in Funktionsbereiche unterteilt ist und<br />

diese von uns interessengerichtet betreut werden. Diese Funktionsbereiche sind<br />

im Haus nur jeweils einmal vorhanden (z.B.: Bauecke, Puppenecke,<br />

Maltisch,…). Somit stehen so gut wie alle Räume und der Außenspielbereich<br />

des Kindergartens während der Freispielzeit allen Kindern zur Verfügung. Die<br />

Erzieherinnen übernehmen die Verantwortung für verschiedene Spiel- und<br />

Arbeitsbereiche und sind dort Ansprechpartner und Aufsichtsperson für die<br />

Kinder.<br />

Bei der Einführung neuer Kindergartenkinder orientieren wir uns am einzelnen<br />

Kind, um es langsam in unser Haus zu integrieren. Dabei steht ihm eine<br />

Bezugsperson (oder mehrere Personen) zur Seite.<br />

Beim persönlichen Aufnahmegespräch mit den Eltern wird individuell<br />

besprochen, wie die Eingewöhnungszeit abläuft.<br />

Der Zeitraum der Eingewöhnung orientiert sich am einzelnen Kind und wird<br />

von den Eltern intensiv begleitet.<br />

Pauschal lässt sich sagen, dass die Integrationsphase der U3 Kinder länger<br />

dauert, als die der Ü3 Kinder.<br />

Auch in der „offenen Arbeit“ besteht ein grob strukturierter täglicher Ablauf,<br />

denn Rituale sind für Kinder äußerst wichtig. In unserem Haus gehört dazu der<br />

„Morgenkreis“, unser erster gemeinsamer Treffpunkt. Dort kommen alle Kinder<br />

und Erwachsenen zur „Tagesbesprechung“ zusammen. Es werden tagesrelevante<br />

Informationen ausgetauscht, Themen der Kinder aufgegriffen und besprochen,<br />

Projekte angekündigt, verschiedene Aufgabenbereiche der Kinder vergeben – es<br />

wird also gemeinsam in den Kindergartenalltag gestartet. So können wir die<br />

Kinder in ihrer Selbständigkeit unterstützen, in dem sie in die täglichen<br />

Alltagsaufgaben einbezogen werden.<br />

4.2 Freispielzeit:<br />

Die Freispielzeit nimmt in der offenen Arbeit einen großen Bereich ein und ist<br />

für uns und die Kinder sehr wichtig!<br />

Freispielzeit bedeutet:<br />

Die Kinder haben die freie Wahl des Spielortes, des Spielpartners, des<br />

Spielzeuges bzw. Spielmateriales, des Spielthemas und der Spieldauer. Sie


entscheiden selbständig wo, mit wem und welchem Spielzeug, wie lange und<br />

was sie spielen möchten.<br />

Das Spiel ist eine eigenständige und schöpferische Leistung des Kindes. Im<br />

Spiel machen Kinder ganzheitliche Entwicklungsprozesse durch und können<br />

ihre Persönlichkeit entfalten. Die Kinder zeigen Lebensfreude, sind interessiert,<br />

neugierig und konzentriert, experimentieren allein oder mit Freunden.<br />

Erzieherinnen im offenen Kindergarten halten sich deshalb beim Mitspielen eher<br />

zurück und bleiben im Hintergrund präsent. Daher können die Kinder zu jeder<br />

Tageszeit drinnen und draußen und ohne ständige Anwesenheit von<br />

Erwachsenen spielen - beachtet werden müssen nur die vereinbarten Regeln.<br />

Je mehr sich Kinder bis zur Einschulung „Ausspielen“ können, umso mehr<br />

werden sie den Schulanforderungen gewachsen sein. Dafür sind sie dann auch<br />

„gerüstet“, weil sie im Spiel vielfältige sensomotorische, sprachliche, soziale,<br />

emotionale und kognitive Kompetenzen erworben haben.<br />

4.3 Kleingruppenarbeit:<br />

Ein weiterer wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit sind<br />

Beschäftigungen und Angebote in Kleingruppen. Die Kinder werden dazu nach<br />

Interessen- oder Altersgruppen aufgeteilt. Angebote sind z.B.:<br />

Bilderbuchbetrachtungen, Turnen, Schmetterlingstreff, Religionspädagogische<br />

Legearbeiten, …oder kleinere Projekte.<br />

Die Themen orientieren sich an den Interessen der Kinder, dem Jahresablauf<br />

sowie kirchlichen Festen. Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für<br />

die badenwürttembergischen Kindergärten bildet eine wichtige Grundlage für<br />

unsere Arbeit.<br />

Die Mitarbeiterinnen haben jeweils ihre pädagogischen Schwerpunkte.<br />

Nicht alle Kinder sind immer an einem Angebot beteiligt, und nicht jedes<br />

Angebot findet für alle Kinder statt, z.B.: Theaterbesuch nur für die Größeren,<br />

Waldtag nur für die Mittleren, jede Altersgruppe lernt ein anderes Märchen<br />

kennen und macht unterschiedliche Angebote.<br />

Damit sie, als Eltern, sich über laufende oder anstehende Projekte und Angebote<br />

informieren können, finden sie aktuelle Angebote und Informationen an unserer<br />

wochenbezogenen Infowand. Zur Dokumentation unserer Arbeit finden sich<br />

überall im Haus Fotos und Berichte. Dadurch können sich die Eltern über die<br />

Arbeit in der Einrichtung informieren.


„Eine Königin“<br />

„Sommer“


„Wir können die Kinder nach unserem Sinne<br />

nicht formen; so wie Gott sie uns gab,<br />

so muss man sie haben und lieben.“<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

5. Ziele unserer pädagogischen Arbeit<br />

„Winter“<br />

5.1 Sozialer Bereich:<br />

Die Kinder entwickeln ihre sozialen Kompetenzen und festigen diese. Dies<br />

bedeutet:<br />

- eine eigene Persönlichkeit entwickeln, selbständig werden<br />

- andere tolerieren und akzeptieren, gleich welcher Nationalität und<br />

Konfession sie angehören<br />

- aufeinander zugehen, einander helfen<br />

- einen freundlichen Umgang miteinander pflegen<br />

- lernen, sich auseinander zu setzen – verbal, nicht handgreiflich<br />

- lernen, Verantwortung zu übernehmen – für sich selbst, für andere und<br />

auch für Natur und Umwelt<br />

5.2 Emotionaler Bereich:<br />

Durch das Schaffen einer vertrauten Atmosphäre, können die Kinder ihre<br />

Gefühle zeigen – denn auch wir Erwachsenen sind nicht ohne Gefühle bei der<br />

Arbeit. Dies bedeutet:


- angenommen zu werden als individuelle Person<br />

- Freunde finden und Freundschaften schließen<br />

- Gefühle zeigen dürfen, lernen sie zu äußern, ohne andere dabei zu<br />

verletzen<br />

- sich als ein Teil unseres Hauses zu fühlen<br />

- Nähe und Berührung zulassen und erleben<br />

5.3 Kognitiver Bereich:<br />

Den Kindern werden viele Möglichkeiten geboten, ihre geistigen Fähigkeiten,<br />

sowie ein Mitdenken zu entwickeln und zu erweitern. Dies bedeutet:<br />

- Bildung und Erweiterung des Wissens in den verschiedensten Bereichen<br />

- Bildung und Erweiterung der sprachlichen Entwicklung und des<br />

Wortschatzes<br />

- logische Zusammenhänge erkennen und nachvollziehen können<br />

- selbständiges Mitdenken<br />

- Erlernen von Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit und Merkfähigkeit<br />

- sich an Regeln und Absprachen halten<br />

- gestellte Aufgaben umsetzen können<br />

5.4 Sprachlicher Bereich:<br />

Bereits im täglichen Umgang der Kinder untereinander und mit uns<br />

Erwachsenen wird Sprache gelebt und gelernt. Dies bedeutet:<br />

- sich verständlich anderen mitzuteilen<br />

- Selbstbewußtsein erlernen, die Sprache anzuwenden –<br />

„sich trauen etwas zu sagen“<br />

- im Kindergarten ist unsere Umgangssprache Deutsch<br />

Wie in allen <strong>Ulm</strong>er Kindergärten findet die ganzheitliche Sprachförderung<br />

nach dem „<strong>Ulm</strong>er Konzept“ statt.<br />

5.5 Musikalischer Bereich:<br />

Es ist uns wichtig, mit den Kindern gemeinsam zu singen und zu musizieren.<br />

Dies bedeutet:<br />

- Freude am Singen und Musizieren wecken<br />

- den Umgang und Einsatz von Instrumenten kennen lernen<br />

- die ersten rhythmischen Erfahrungen machen lassen<br />

- gemeinsame Singkreise miterleben<br />

- Kooperation mit der <strong>Ulm</strong>er Musikschule im Rahmen des Projektes<br />

„Singen – Bewegen – Sprechen“ (SBS)<br />

5.6 Religiöser Bereich:<br />

„Segnung der Kinder“<br />

„Da wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie legte und<br />

betete. Die Jünger aber fuhren sie an. Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und


wehret ihnen nicht zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich.<br />

Und er legte die Hände auf sie und zog von dort weiter.“<br />

Matthäus 19/ Vers 13-15<br />

Als evangelischer Kindergarten heißen wir alle Kinder bei uns willkommen,<br />

nehmen sie an und vermitteln ihnen erste Erfahrungen mit dem christlichen<br />

Glauben. Dies bedeutet:<br />

- vertraut machen mit Geschichten über Gott und Jesus<br />

- vertraut machen mit der christlichen Kirche<br />

- christliche Lieder singen, Gebete kennen lernen<br />

- biblische Geschichten auf verschiedene Art erleben und erfahren<br />

- Gespräche über die Weltreligionen führen und die Toleranz ihnen<br />

gegenüber vermitteln<br />

- mit den Kindern einen Austausch über ihre eigene Religion und das<br />

Erlebte pflegen, sowie auch von den Eltern über ihre Religion etwas<br />

erfahren<br />

5.7 Kreativer Bereich:<br />

Den Kindern wird ein großes Spektrum geboten, um kreativ tätig werden zu<br />

können und ihre Fähigkeiten darin zu entwickeln. Dies bedeutet:<br />

- durch räumliche Bedingungen die Phantasie anregen<br />

- Freiräume schaffen, damit die Kinder ausprobieren, experimentieren, sich<br />

ausleben können<br />

- Angebote im gestalterischen Bereich schaffen, die die Kinder anregen und<br />

fördern<br />

- unterschiedliche Materialien im Freispiel bieten<br />

5.8 Natur- und Sachbereich:<br />

Kinder erfahren die Bedeutung von Natur, mit all ihren Lebensformen und ein<br />

wertschätzender Umgang mit ihr wird vermittelt. Dies bedeutet:<br />

- die Durchführung der „Waldtage“ oder „Waldwochen“ zu jeder Jahreszeit<br />

- viele Aufenthalte im Freien, in und mit der Natur – sie mit allen Sinnen<br />

wahrnehmen und ausprobieren, fühlen, riechen, schmecken, ertasten,<br />

begreifen und erleben<br />

- Wissen über Natur- und Sachbereiche bilden und erweitern<br />

- im Umgang mit der Natur, ihren Pflanzen und Tieren sensibel werden<br />

5.9 Motorischer Bereich:<br />

Kinder üben sich in Grobmotorik (gehen, hüpfen, laufen, klettern,…), sowie in<br />

ihrer Feinmotorik (schneiden, malen, Perlen auffädeln, weben,…). Sie zu<br />

fördern und durch vielfältige Angebote in der Entwicklung zu unterstützen<br />

bedeutet:<br />

- den Bewegungsraum mit unterschiedlichen Materialien anbieten - der<br />

Bewegungsdrang wird ausgelebt und die Grobmotorik weiter entwickelt


- täglich den Außenspielbereich zur Verfügung stellen – wir sind bei jedem<br />

Wetter im Garten<br />

- den eigenen Körper wahrnehmen und die eigenen Kräfte richtig einsetzen<br />

lernen<br />

- regelmäßige, gemeinsame Turnstunden (im Kindergarten oder außer<br />

Haus), je nach Alter und Entwicklungsstand<br />

- den Umgang mit Schere, Stiften, Pinsel,… erlernen und in gezielten<br />

Angeboten oder Alltagssituationen weiter zu üben (Essen zubereiten o.ä.)<br />

- Fingerfertigkeit fördern<br />

- Stuhlkreise mit Bewegungs-, Finger- und Kreisspielen erleben<br />

5.10 Meditativer Bereich:<br />

Kinder erfahren, wie wichtig es ist (gerade in unserem heutigen so genannten<br />

„Alltags-Stress“) zur Ruhe zu kommen und sich „Auszeiten“ nehmen zu dürfen.<br />

Dies bedeutet:<br />

- Ruheecken anbieten zum „sich zurückziehen“<br />

- meditative Einheiten gemeinsam gestalten – still sein, lauschen,<br />

wahrnehmen leiser Dinge in angenehmer Atmosphäre<br />

- regelmäßige „Traumreisen“ für die älteren Kinder – entspannen lernen<br />

- durch Übungen sich selbst bewusster wahrnehmen und zu sich kommen<br />

5.11 Hauswirtschaftlicher Bereich:<br />

Den Kindern ist die Möglichkeit gegeben, die ersten Erfahrungen im Umgang<br />

mit Lebensmitteln und Arbeitsgeräten aus der Küche zu sammeln.<br />

Dies bedeutet:<br />

- eine „freie“ Vesperzeit, in der sich jedes Kind seinen Essbereich<br />

selbstständig richtet und aufräumt<br />

- helfen beim Aufräumen und sauber machen in der Küche<br />

- die Zubereitung verschiedener Speisen kennen lernen und aktiv<br />

mitarbeiten (Umgang mit dem Messer, heißen Töpfen, …)<br />

- eine internationale Esskultur erfahren - wir freuen uns daher immer, wenn<br />

Eltern in unserem Haus ihre landestypischen Speisen mit den Kindern<br />

zubereiten<br />

Alle Bereiche greifen ineinander über und führen so zu einer<br />

ganzheitlichen Erziehung.<br />

„Zwei Autos“


„Es gibt keine andere vernünftige Erziehung,<br />

als Vorbild sein.“<br />

Albert Einstein<br />

Gedicht vom Spielen<br />

Das Kind erlebt im Spiel die Welt,<br />

ist Forscher und Entdecker,<br />

spielt Mama, Papa, Lehrer, Bäcker,<br />

spielt sich von seinen Ängsten frei,<br />

sucht Antworten auf Fragen,<br />

erschließt sich so die Wirklichkeit,<br />

lernt, nicht gleich zu verzagen.<br />

Das ICH entdeckt im Spiel das DU,<br />

das WIR – und schenkt Vertrauen,<br />

erlebt Enttäuschung, Lebenslust,<br />

lernt auf das Du zu bauen,<br />

empfindet Liebe, Trauer, Wut,<br />

lernt geben, teilen, gönnen.


Das Spiel macht Kinder SELBSTbewusst,<br />

entwickelt sich zum Können.<br />

Spielen ist keine Spielerei –<br />

ist Abenteuer – Leben.<br />

Lasst Kinder spielen, träumen, tun,<br />

dann kann die Seele schweben.<br />

KARIN SCHAFFER<br />

6. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />

Um für die uns anvertrauten Kinder eine bestmögliche Betreuung und Förderung<br />

zu erreichen, arbeiten wir mit verschiedenen anderen Einrichtungen zusammen.<br />

Teilweise vermitteln wir Familien direkt dorthin, bzw. Mitarbeiter aus den<br />

jeweiligen Einrichtungen besuchen uns oder wir gehen mit den Kindern in die<br />

Einrichtung.<br />

Dazu gehören zum Beispiel die Sprachheilschule und deren Logopäden, die<br />

Psychologische Beratungsstelle, die Regenbogenschule und deren<br />

Kooperationslehrer, der Schulkindergarten, der TV-Wiblingen sowie die <strong>Ulm</strong>er<br />

Musikschule.<br />

7. Elternarbeit<br />

Die wichtigsten Ansprechpartner, im Hinblick auf das einzelne Kind, sind für<br />

uns die Eltern. Deshalb ist uns ein regelmäßiger Kontakt mit ihnen wichtig. Dies<br />

geschieht einmal durch den alltäglichen Austausch miteinander, sowie auch in<br />

jährlich geführten „Entwicklungsgesprächen“. Diese Gespräche sind freiwillig<br />

und dienen dem Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen über den<br />

Entwicklungsstand des Kindes. Gemeinsam versuchen wir gegebenenfalls<br />

mögliche zusätzliche Förderungen oder notwendige Hilfestellungen für das Kind<br />

zu finden.<br />

Zu verschiedenen Veranstaltungen oder Angeboten innerhalb des Kindergartenalltags<br />

werden die Eltern und Familien unserer Kinder eingeladen. Dazu


gehören z.B.: Gottesdienste, Laternen- oder Herbstfest, Sommerfest, Grillhock,<br />

Waldtag, Adventsstunde,…<br />

Ebenso freuen wir uns über Eltern, die an so genannten „Aktionstagen“ im<br />

Kindergarten für die Kinder etwas „Besonderes“ anbieten oder unser Team<br />

unterstützen. Dies kann sein: Mamas backen mit den Kindern, Vorleserunde für<br />

die Kinder, Gartenaktion,…<br />

Jedes Jahr wird aus der gesamten Elternschaft ein Elternbeirat gewählt. Er<br />

vertritt die Interessen der Eltern gegenüber dem Kindergarten und bespricht die<br />

Belange des Kindergartens mit den Eltern. Es finden regelmäßige Sitzungen<br />

statt, bei denen der Elternbeirat eine mitwirkende Funktion hat.<br />

Uns ist ein reger Austausch und ein offenes Gespräch mit allen Eltern wichtig,<br />

Kritik und Lob sind nicht nur Aufgabe des Elternbeirats.<br />

8. Literaturangabe<br />

„Arbeit im offenen Kindergarten“ Gerhard Regel, Thomas Kühne<br />

Verlag Herder<br />

<strong>Konzeption</strong>sausgabe Februar 2012

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