Konzeption KiGa Villa Sonnenschein - Kita Diakonie Ulm
Konzeption KiGa Villa Sonnenschein - Kita Diakonie Ulm
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Evangelischer Kindergarten<br />
„VILLA SONNENSCHEIN" Böfinger Weg 9<br />
89075 <strong>Ulm</strong><br />
Tel. 0731/265335<br />
Aktualisiert September 2012<br />
1. Vorwort / Herr Pfarrer Mack<br />
2. Der 1. Tag im Kindergarten (Erzählung von Astrid Schöne)<br />
3. Rahmenbedingungen<br />
4. Unsere Arbeitsweise<br />
5. Christlicher Auftrag<br />
6. Unsere Ziele<br />
7. Grundsätzliches zum Thema Freispiel<br />
8. Konkreter Tagesablauf<br />
9. Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
10. Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen<br />
11. Besonderheiten<br />
12. Schlussbemerkung
„Weil unsere Kinder unsere<br />
einzige reale Verbindung zur<br />
Zukunft sind und weil sie<br />
die Schwächsten sind, gehören<br />
sie<br />
an die erste Stelle der<br />
Gesellschaft."<br />
(Olof Palme)
1 Vorwort des Trägers<br />
Sehr geehrte, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,<br />
der Kindergarten, den Ihr Kind besucht, trägt den schönen<br />
Namen<br />
<strong>Villa</strong> <strong>Sonnenschein</strong>.<br />
Dieser Name drückt den Grundgedanken, der uns bei unserer<br />
Arbeit leitet, aus: Wir möchten, dass Ihr Kind bei allen neuen<br />
Erfahrungen, die es in unserem Hause macht, von einem Gefühl<br />
der Geborgenheit und Fröhlichkeit getragen wird.<br />
Neben dem äußeren Erscheinungsbild unseres Kindergartens<br />
mit seiner großen, dem Süden zugewandten Fensterseite, den<br />
bunten Bildern an der Fassade und dem naturnah gestalteten<br />
Außenbereich, möchten wir vor allem durch unsere<br />
pädagogischen Angebote dazu beitragen, dass die Kinder sich<br />
in einer Atmosphäre der Geborgenheit und Fröhlichkeit<br />
bewegen können und diese in sich selber entwickeln und<br />
festlegen können. Die Entwicklung von Selbstvertrauen,<br />
Vertrauen zu anderen Kindern und den Erzieherinnen und die<br />
Entwicklung einer Vertrauensbeziehung zu Gott, sind uns dabei<br />
gleichermaßen wichtig.<br />
In dieser Broschüre, der <strong>Konzeption</strong> dieser Einrichtung, finden<br />
Sie hierzu weitere Ausführungen.<br />
In einem alten Gebet der Bibel, in Psalm 84, Vers 12, wird Gott<br />
selbst mit der Sonne verglichen:
Gott der HERR ist die Sonne und Schild; der<br />
HERR gibt Gnade und Ehre.<br />
Wir brauchen Gott wie die Sonne - auch wenn wir daran nicht<br />
immer denken. Ohne ihn gäbe es kein Leben und wie die Sonne<br />
ist Gott immer für uns da - auch wenn wir ihn manchmal hinter<br />
den „dunklen Wolken“ unseres Lebens nicht sehen können.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Kind, auf die Zusammenarbeit mit Ihnen<br />
und vor allem auf viele gute, weiterführenden Erfahrungen<br />
miteinander in der<br />
VILLA SONNENSCHEIN.<br />
Es grüßt Sie ganz herzlich im Namen des Trägers<br />
Ihr<br />
Hans Jörg Mack, geschäftsführender Pfarrer<br />
der Auferstehungsgemeinde <strong>Ulm</strong>
2 Der erste Tag im Kindergarten<br />
Die Nachricht überraschte - unsere Tochter Kerstin<br />
bekommt doch einen Kindergartenplatz. Na endlich<br />
sagten alle. Na endlich dachte ich. Immerhin ist sie fast<br />
vier. Plötzlich auftauchende, düstere Vorahnungen<br />
verdrängte ich, schmiedete Pläne, wie ich in Zukunft<br />
diese köstlichen freien Stunden ausfüllen könnte. Ein<br />
Kind in der Schule, eins im Kindergarten - endlich frei!<br />
Ein Hindernis gab es noch: Meine Tochter wollte nicht<br />
in den Kindergarten. Also wurden die schönsten<br />
Kindergartenrequisiten gekauft, täglich schilderte<br />
irgendein Familienmitglied die Vorzüge des<br />
Kindergartendaseins, wie bunt und aufregend das alles<br />
würde, wie nett die kleinen Freundinnen und Freunde<br />
sein werden, wie lieb die Erzieherinnen, wie einmalig<br />
das Spielangebot, wie lustig die bemalten, niedlichen<br />
Toiletten, wie herrlich der Garten mit diesen tollen<br />
Klettergeräten.<br />
Zudem kannte Kerstin alles schon, ihr Bruder war<br />
schließlich drei Jahre dort gewesen. Vorsichtig tastete<br />
ich mich an ihr erwachendes Interesse heran und las ihr<br />
viele Kindergartengeschichten vor. Spürte ich<br />
Ablehnung, versuchte ich ihr die Trostlosigkeit eines<br />
Nichtkindergartenkindes zu
schildern. Das prallte an ihr ab. Besonders scharf war<br />
sie auch nicht auf Kinder. Sie hatte ja ihren Bruder,<br />
teilte mit ihm seine Freunde (plus Mama). Mehr wollte<br />
sie nicht. Aber sie muss sich in der Gemeinschaft<br />
anpassen lernen, sagte ich mir, nicht immer an Mutters<br />
Rockzipfel hängen.<br />
Heute war der erste Kindergartentag und ich sitze hier<br />
mit einem flauen Gefühl im Magen.<br />
Am Vorabend noch drohte sie mir: Mama, ich verdeck<br />
mich morgen! „Quatsch“, sagte ich, „du bist jetzt ein<br />
Kindergartenkind, und damit ist Schluss“. „Кein<br />
Watsch“ antwortete sie, „und ich verdeck mich doch!“<br />
Das tat sie dann auch so oft, dass ich mich beherrschen<br />
musste.<br />
Später als wir ankamen, war alles ganz einfach und<br />
unkompliziert. Sie marschierte munter hinein, gestattete<br />
mir gnädig, noch für ein Spiel dazubleiben. (Ich hatte<br />
mir den ganzen Vormittag freigehalten!) Dann<br />
verabschiedete sie mich mit einem lockeren<br />
Wangenkuss. Ich nahm Jacke und Tasche, ging in der<br />
Gewissheit, gleich mit erbärmlichem Schreien<br />
zurückgehalten zu werden. Nichts geschah - erste Türe,<br />
zweite Türe, dann stand ich draußen, atmete tief durch.<br />
Gott sei Dank! Das war wirklich gut über die Bühne<br />
gegangen! Endlich Ruhe! Mein rechter Arm hing so<br />
schwer herunter - wo war die kleine Hand?
Endlich konnte ich gehen, so schnell ich wollte -keine<br />
Jacke dauernd an- und ausziehen, keine Schuhe<br />
zubinden, keine verlorenen Gegenstände aufzuheben,<br />
kein trödelndes Kind zur Eile anzutreiben und keinem<br />
Vorlaufenden Kind nachzuheizen. Oh, wie herrlich! Wie<br />
musste ich doch diesen ersten kinderlosen Einkauf<br />
genießen! Keine Diskussionen um das Klettern in oder<br />
an den Einkaufswagen, um eine Milchschnitte oder ein<br />
Brötchen, keine Sucherei nach Kindern, die sich unter<br />
den Regalen versteckt haben und keine ungewollten<br />
Lebensmittel als Überraschung an der Kasse.<br />
Und nun sitze ich hier und warte auf den Anruf, dass ich<br />
meine Tochter abholen möge, weil sie es nicht mehr<br />
aushält. Keine vertrauten Laute wie: Мama, ich muss<br />
mal, Mama, ich hab Durst, Mama, ich hab Hunger,<br />
Mama spiel mit mir!" Wie lästig sie oft waren. Nun<br />
vermisse ich sie, und der Anruf kommt nicht!<br />
Ich fühle mich allein und spüre leise eine<br />
Zukunftsvision von einem leeren Haus, in dem man sich<br />
nicht mehr über ständige Unordnung, schlechte<br />
Tischmanieren, Trödelei und Geschwisterstreitigkeiten<br />
zu ärgern braucht. Ich bin sicher, dass diese Gedanken<br />
bald einem Glücksgefühl weichen müssen: endlich zwei<br />
Stunden für mich! Aber bitte heute noch nicht!<br />
Astrid Schöne
3Rahmenbedingungen<br />
Unser Kindergarten gehört zur Evang.<br />
Kirchengemeinde <strong>Ulm</strong>-Böfingen.<br />
Träger ist der Evang. <strong>Diakonie</strong>verband <strong>Ulm</strong>.<br />
Unser zuständiger Pfarrer ist Herr Pfarrer Hans Jörg<br />
Mack.<br />
Aufnahmebedingungen<br />
Aufgenommen werden alle Kinder, gleich welcher<br />
Konfession oder Nationalität, ab dem vollendeten 3.<br />
Lebensjahr.<br />
Die Gruppenstärke umfasst 25 Kinder.<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo, Di, Do 07.15 Uhr - 12.45 Uhr<br />
Mi + Fr 07.15 Uhr 13.00 Uhr<br />
Dienstag und Donnerstag 14.00 Uhr 16.30 Uhr<br />
Personelle Besetzung<br />
Susette Merz-Haug - Leiterin<br />
Cornelia Schmid - Erzieherin<br />
Julia Thein Erzieherin im Anerkennungsjahr
Lage und räumliche Gegebenheiten<br />
Unser Kindergarten liegt inmitten von Wiesen und<br />
Feldern. Lichtdurchflutete, große Räume überraschen<br />
den Besucher des alten Gemäuers einer ehemaligen<br />
evang. Notkirche. So ergab sich von Seiten der<br />
Kindergarteneltern der Name <strong>Villa</strong> <strong>Sonnenschein</strong><br />
Ein großer Garten mit hohen, alten Bäumen, in deren<br />
Schatten es sich herrlich spielen lässt, umgibt das<br />
gesamte Gebäude.<br />
4. Unsere Arbeitsweise<br />
Kinder leben heute in einer Welt, die gekennzeichnet ist<br />
von Reizüberflutung. Freizeitstress und Leistungsdruck.<br />
Für viele Kinder wird dies zu einer Belastung, der sie<br />
nicht mehr gewachsen sind. Der Kindergarten soll<br />
deshalb so gestaltet sein, dass er für die Kinder zu<br />
einem Ort der Geborgenheit und Sicherheit wird, in<br />
dem sie sich wohlfühlen können.<br />
Lernen durch Bewegung ist in der <strong>Villa</strong> <strong>Sonnenschein</strong><br />
zur pädagogischen Leitidee geworden. In den großen,<br />
hellen Räumen dürfen die 3- bis 6-Jährigen ihren<br />
natürlichen Bewegungsdrang täglich ausleben.<br />
So wird z.B. der Turn- und Bewegungsraum immer<br />
wieder mit einfachen Gerätearrangements zur<br />
Bewegungslandschaft umgestaltet.
Mal zur Berg- und Tallandschaft, zum Klettergarten, zur<br />
Baustelle oder zum Rummelplatz. Diese<br />
Bewegungslandschaften werden von den Kindern mit<br />
einer bestimmten Spielidee verbunden und so werden<br />
Grundbewegungsformen wie Schaukeln, Schwingen,<br />
Klettern, Hängen, Balancieren, Gleiten, Hüpfen<br />
spielerisch erprobt.<br />
Das tägliche Bewegungsangebot ist in den Tagesablauf<br />
integriert. Singen, Malen, Basteln, Bilderbücher und<br />
Geschichten, sowie Spiele im Haus und Garten gehören<br />
ebenso dazu.<br />
Jedoch wird die Bewegung in alle Lernbereiche<br />
einbezogen, denn die Kinder eignen sich die Welt<br />
weniger über das Denken und Vorstellen an, sondern<br />
vor allem über ihren Körper und ihre Sinne.<br />
Auf diese Weise wird nicht nur die körperliche,<br />
sondern auch die geistige und emotionale Entwicklung<br />
der Kinder gefördert, sodass ein ganzheitliches Lernen<br />
verbunden mit viel Spaß und Freude möglich ist.<br />
In unseren Planungseinheiten versuchen wir auf die<br />
Interessen der Kinder einzugehen und sie in ihrer<br />
jeweiligen Situation zu sehen und zu verstehen.<br />
Dazu sind intensive Beobachtungen notwendig. Wir<br />
versuchen trotz Gruppe immer wieder auch das einzelne<br />
Kind zu sehen und so weit als möglich auf seine<br />
Bedürfnisse einzugehen. Durch einen geregelten<br />
Tagesablauf und täglich immer wiederkehrende Rituale,
erlangen die Kinder Sicherheit und Selbstvertrauen.<br />
Trotz fester Tagesordnung haben die Kinder bei uns viel<br />
Freiraum und Möglichkeiten sich zu entfalten. Sie<br />
können sie während der Freispielzeit andere<br />
Räumlichkeiten eigenverantwortlich nutzen und<br />
gestalten.<br />
Was sie hierbei jedoch erlernen, können sie nicht<br />
unbedingt vorzeigbar nach Hause tragen. Bringen die<br />
Kinder aber Gebasteltes mit nach Hause, ist es immer<br />
von ihnen selbst erstellt und nicht das Produkt der<br />
Erwachsenen.<br />
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist uns, den Kindern<br />
eine positive Lebenseinstellung zu vermitteln, in dem<br />
wir sie aufmerksam machen auf die Schönheiten der<br />
Natur. So erleben sie z.B. den Wechsel der Jahreszeiten<br />
im Kindergarten sehr intensiv und dabei erfahren sie<br />
auch, wie wichtig es ist, unsere Umwelt zu schützen<br />
und<br />
zu bewahren.<br />
Behutsam versuchen wir den Übergang vom vertrauten<br />
familiären Kreis zur großen, noch fremden<br />
Kindergartengruppe zu gestalten. So kann ein Kind<br />
zunächst gemeinsam mit seiner Mutter, l-2 mal den<br />
Kindergarten besuchen oder anfangs auch nur<br />
stundenweise kommen, damit das Einleben nicht so<br />
schwer fällt.
Im übrigen sollten sich die Kinder bei uns Erziehern<br />
geborgen fühlen, denn mit so einer Basis können sie<br />
sich unbekümmerter der Erforschung der neuen<br />
Situation und dem Spiel mit den anderen Kindern<br />
zuwenden.<br />
5 Christlicher Auftrag<br />
„<strong>Villa</strong> <strong>Sonnenschein</strong>" ist ein evangelischer Kindergarten,<br />
deshalb haben wir einen christlichen Auftrag, wobei aber<br />
Kinder aller Konfessionen unseren Kindergarten besuchen<br />
dürfen.<br />
Eltern müssen sich aber bewusst sein, dass ihre<br />
Kinder hier mit dem Auftrag der Evangelischen<br />
Landeskirche vertraut gemacht werden.<br />
In den verschiedenen Situationen des Alltags fragen<br />
Kinder nach Gott. Wir Erzieher im Kindergarten<br />
wollen ihnen durch unser Verhalten mit Antworten<br />
und Erzählungen weiterhelfen. Dabei soll die<br />
religiöse Erziehung im Kindergarten nicht ein<br />
besonderes Thema für sich sein, sondern nach<br />
Möglichkeit in den Kindergartenalltag integriert<br />
werden. Mit Gebeten zu Tisch, biblischen<br />
Geschichten, passend zu unserem jeweiligen Thema<br />
und dem Feiern von kirchlichen Festen, wollen wir<br />
den Kindern Gott nahe bringen.<br />
Christentum ist ohne Kirche nicht denkbar, deshalb
ist es gut, wenn Kinder schon früh Gelegenheit haben,<br />
auf zwanglose Weise die Kirche als Gebäude kennen<br />
zu lernen. Wir beginnen damit, in dem wir zu Beginn<br />
des Kindergartenjahres den geschmückten Altar einen<br />
Tag nach dem Erntedankgottesdienst in der Kirche<br />
betrachten. Wir schauen dann auch die ganze Kirche an,<br />
benennen Kanzel. Taufstein, Altar etc.<br />
Immer wieder kommt dazu die Frage, ob denn Gott hier<br />
wohne. Die Antwort aber, Gott sei überall, versuchen<br />
wir behutsam anzubringen, immer so. dass Gott ein<br />
freundlicher Beschützer und kein unsichtbarer Polizist<br />
ist. In der Kirche sind wir Gott nahe, weil wir hier<br />
zusammenkommen, um ganz besonders an ihn zu<br />
denken, von ihm zu erzählen, von ihm zu singen.<br />
Geschichten von ihm zu hören.<br />
Das ist wohl ein Gedanke, der schon für kleine Kinder<br />
gut verständlich ist und an unseren<br />
Familiengottesdiensten, zu denen auch die Eltern<br />
eingeladen sind, erlebt werden kann.
6Wichtige Ziele:<br />
Selbständigkeit<br />
Sozialverhalten und<br />
Persönlichkeitsbildung<br />
Umgang mit den „Dingen des<br />
täglichen Lebens“<br />
Lernen durch Bewegung<br />
Durch Förderung und Angebote in vielen verschiedenen<br />
Bereichen, wollen wir diesen Zielen nahe kommen und<br />
die Kinder einlenken, auch im Hinblick auf die Schule.<br />
Im Wesentlichen sind es folgende Bereiche:<br />
1Sozialer Bereich<br />
Lernen im Umgang mit anderen Kindern Rücksicht zu<br />
nehmen, gegenseitig helfen, nicht immer selbst der<br />
Wichtigste zu sein wollen, verschiedene Rollen<br />
einnehmen können, lernen gemäß einer Situation sich<br />
anzupassen.<br />
2.Cognitiver Bereich<br />
Sachverhalten wiedergeben können, Aufmerksamkeit<br />
erlernen, mit Ausdauer bei einer Sache bleiben können.<br />
Mit Formen, Zahlen, Farben etc. bekannt werden.
3Sprachlicher Bereich<br />
Dazu gehören Erzählungen, Bilderbücher, Gespräche.<br />
Geschichten usw.<br />
4Musikalischer Bereich<br />
Altes Liedgut wird bewahrt, neues erlernt und<br />
spielerisch umgesetzt.<br />
5Religiöser Bereich<br />
Biblische Geschichten werden erzählt, kirchliche Feste<br />
gefeiert. Gebete, Verhalten im täglichen Leben.<br />
6Emotionaler Bereich<br />
Gestalten von Festen, Geburtstagsfeiern.<br />
Konfliktlösungen.<br />
7Kreativer Bereich<br />
Dazu gehören unter anderem Malen und Basteln.<br />
8Körperlicher Bereich<br />
Turnen und Rhythmik<br />
Tanz und Spiel<br />
Lernen durch Bewegung
7Grundsätzliches zum Thema „Freispiel“<br />
Ein großer Teil der Zeit, die das Kind im Kindergarten<br />
verbringt, ist dem sogenannten Freispiel gewidmet. Oft<br />
werden gezielte Angebote höher bewertet als<br />
Organisation und Führung der täglichen Freispielzeit,<br />
jedoch hat das Freispiel einen hohen pädagogischen<br />
Stellenwert.<br />
Das „Freie Spielen“ ist zunächst vom Erzieher aus<br />
gesehen ein Spielen - lassen. Man gewährt den Kindern<br />
Spielraum und überlässt sie darin sich selbst. Der<br />
Erzieher beschränkt sich auf das reine Beobachten.<br />
Er verzichtet auf jeden direkten Eingriff und überlässt<br />
die Kinder völlig ihrer Spontanität, schreitet allenfalls<br />
ein, wenn die Grenzen des Spielraumes verletzt werden,<br />
steht jedoch den Kindern helfend zur Seite. Die Kinder<br />
haben somit Gelegenheit, selbst Entscheidungen zu<br />
treffen. Sie entscheiden in dieser Zeit, was sie spielen<br />
wollen, wie lange ihr Spiel dauern soll und<br />
gegebenenfalls mit wem sie zusammen spielen.<br />
Mit verschiedenen bereitgestellten Spielmaterialien,<br />
sowie Material wie Papier, Farben, Schere, Klebstoff,<br />
Knetmasse etc. wird ihre Phantasie angeregt und sie<br />
haben Gelegenheit aus sich selbst heraus kreativ und<br />
erfinderisch zu werden; denn im Grunde sind alle<br />
Kinder,,Erfinder", man muss diesem Drang zu<br />
entwickeln nur genügend Raum geben.
Um sich im Spiel entwickeln zu können, brauchen<br />
Kinder Raum und genügend Zeit. Deshalb sollten sie<br />
nach Möglichkeit bis spätestens 09.30 Uhr im<br />
Kindergarten sein, damit noch genügend Zeit verbleibt<br />
ins Spiel zu finden.<br />
Spiel ist die Arbeit der Kinder und damit für das Kind<br />
der Zugang zur Welt.<br />
Durch das freie Spiel sammelt das Kind auf<br />
verschiedenste Weise Erfahrungen. Dies bezieht sich<br />
nicht nur auf geistige, sondern ebenso auf soziale und<br />
emotionale Vorgänge.
8Konkreter Tagesablauf<br />
07.15 Uhr<br />
Der Kindergarten beginnt mit Freispielzeit.<br />
bis 10.30 Uhr<br />
gleitendes Frühstück.<br />
Hierbei kann jedes Kind selbst entscheiden, wann und<br />
mit wem es frühstücken möchte. Diese Form des<br />
Frühstücks berücksichtigt die unterschiedlichen<br />
Ankunftszeiten der Kinder und ihr unterschiedliches<br />
Bedürfnis nach Spiel und Essen.<br />
10.45 Uhr<br />
Kinderkonferenz / Stuhlkreis<br />
ca. 11 Uhr<br />
Bewegungsangebot bzw. gezieltes Angebot<br />
Tägliches Bewegungsangebot für eine Hälfte der<br />
Gruppe im Turnraum oder im Freien.<br />
Der andere Teil der Gruppe wird im Gruppenraum<br />
durch ein gezieltes Angebot gefördert. Danach werden<br />
die Gruppen getauscht.<br />
Durch die einzelnen, meist themenbezogenen<br />
Angebote werden die Fähigkeiten der Kinder<br />
erweitert, Problemlösungsschritte erprobt, Defizite<br />
ausgeglichen und die Persönlichkeitsentwicklung
gefördert.<br />
ab 12 Uhr bis 12.45 Uhr<br />
können die Kinder abgeholt werden.<br />
( Mittwoch und Freitag bis 13.00 Uhr )<br />
ab 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr<br />
Der Nachmittag steht den Kindern zum freien Spiel zur<br />
Verfugung.<br />
9Nach Möglichkeit verbringen wir jeden Tag auch<br />
einige Zeit im Garten, so dass die Kinder ihrem<br />
Bewegungsdrang nachkommen können und Bezug zur<br />
Natur bekommen.<br />
9. Zusammenarbeit mit Eltern<br />
Die sogenannte „Еlternarbeit“ ist ein wichtiger<br />
Bestandteil unserer Arbeit.<br />
Die Zusammenarbeit von Elternhaus und Kindergarten<br />
begründet in der gemeinsamen Sorge um das Wohl des<br />
Kindes.<br />
Formen der Elternarbeit<br />
Tür- und Angelgespräche<br />
Häufig ergibt sich ein Gespräch mit den Eltern beim<br />
morgendlichen Bringen des Kindes in den
Gruppenraum.<br />
Elternabende<br />
Themen zu pädagogischen Fragen und Bastelabende<br />
Einzelgespräche<br />
Austausch mit den Eltern über das einzelne Kind. Hier<br />
erleben Eltern den Erzieher oft als Ansprechpartner, der<br />
in schwierigen Lebensphasen Offenheit entgegenbringt.<br />
Elternbrief<br />
Informationen über Termine und Aktivitäten<br />
Elternbeirat<br />
Der Elternbeirat hat die Erziehungsaufgabe im<br />
Kindergarten zu unterstützen und die Zusammenarbeit<br />
zwischen Kindergarten, Elternhaus und Träger zu<br />
fördern.<br />
Alle Eltern sind bei der Mitgestaltung von Festen und<br />
Aktionen etc. miteinbezogen.<br />
Offenheit und Vertrauen sind Basis für die<br />
Zusammenarbeit mit Eltern, denn ohne diese zwei<br />
„Säulen“ ist eine konstruktive Arbeit nicht möglich.<br />
Eltern und Erzieher dürfen keine Gegenspieler sein,<br />
sondern sollten immer wieder gemeinsam überlegen,<br />
was jeder an seinem Platz zum Wohl des Kindes tun
kann.<br />
10Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen<br />
1Regelmäßige Treffen mit anderen Kindergärten<br />
2.) Kooperation mit der Eduard-Mörike-<br />
Grundschule<br />
3.) Zusammenarbeit mit der Fachschule für<br />
Sozialpädagogik <strong>Ulm</strong> (Ausbildungsplatz für<br />
Praktikantinnen wird von uns zur Verfügung<br />
gestellt).<br />
4.) Zusammenarbeit mit der<br />
Frühberatungsstelle der Hans-Zulliger-Schule<br />
5.) Kontakte zu der Gustav-Werner-Schule<br />
6.) Bei Bedarf wird Kontakt zur<br />
Sprachheilschule, zum Jugendamt,<br />
Gesundheitsamt etc. hergestellt.<br />
7.) Zusammenarbeit mit der Fachberatung der<br />
Evang. <strong>Diakonie</strong>verbandes <strong>Ulm</strong><br />
8.) Zusammenarbeit mit Trägern und<br />
Kirchengemeinde der Evangelischen Auf<br />
erstehungskirche <strong>Ulm</strong>/Böfingen
11Besonderheiten<br />
Tägliches Bewegungsangebot<br />
Bewegungsangebote fördern:<br />
Selbstständigkeit<br />
Konzentrationsfähigkeit<br />
Geistige Aufnahmefähigkeit<br />
Sprachkompetenz<br />
Motorik, Körperbeherrschung<br />
Selbstvertrauen, Sozialverhalten<br />
Geburtstagsfeier<br />
Der Geburtstag eines jeden Kindes wird in der Gruppe<br />
gefeiert. Das Geburtstagskind bringt von zu Hause nach<br />
Wunsch Kuchen, Brezeln, Obst etc. für alle Kinder mit.<br />
Es wird eine große Geburtstagstafel gedeckt und jedes<br />
Kind bringt seine Glückwünsche dar. Das<br />
Geburtstagskind erhält ein kleines Geschenk vom<br />
Kindergarten und darf sich nach dem „Festessen“ Spiele<br />
wünschen.<br />
Kochtag<br />
Einmal pro Woche bringen die Kinder von zu Hause<br />
kein Vesper mit. Wir bereiten an diesem Tag unser<br />
Frühstück gemeinsam und decken zusammen den Tisch.<br />
So erleben die Kinder im Gegensatz zum täglichen<br />
„freien Vesper“ auch eine gemeinsame Mahlzeit.
l zusätzlicher großer Raum<br />
zum Toben und Höhlen bauen<br />
l zusätzlicher kleiner Raum zur Stille<br />
Hier können Cassetten gehört werden oder in Ruhe<br />
Bilderbücher betrachtet werden.<br />
Werkbank<br />
Den Kindern steht eine Werkbank zur Verfügung, an der<br />
sie mit richtigem Werkzeug arbeiten können.<br />
Weidenhaus<br />
In Elterninitiative wurde im Garten ein Weidenhaus<br />
angelegt, in dem es sich herrlich spielen lässt.<br />
Wasserspielplatz<br />
Ein größerer Wasserspielplatz, in dem das Wasser von<br />
Klippe zu Klippe läuft, ist durch Elterninitiative im<br />
Garten entstanden.<br />
Hügelbeet<br />
von Eltern wurde ein Hügelbeet angelegt, von dem die<br />
Kinder selber ernten dürfen.
12Schlussbemerkungen<br />
Kinder lernen gerne, es geht darum ihnen die Lust daran<br />
zu fördern.<br />
Jedes Kind lebt in seiner eigenen Welt, die es selbst<br />
mitbringt und erschafft, die es mit Lust entdeckt.<br />
„Ob ein Kind zu einem warmherzigen, offenen und<br />
vertrauensvollen Menschen mit Sinn für das<br />
Gemeinwohl heranwächst oder aber zu einem<br />
gefühlskalten, destruktiven, egoistischen Menschen,<br />
das<br />
entscheiden die, denen das Kind in dieser Welt<br />
anvertraut ist, je nachdem ob sie ihm zeigen, was<br />
Liebe ist oder aber dies nicht tun.<br />
Auch künftige Staatsmänner und Politiker werden<br />
zu Charakteren geformt, noch bevor sie das fünfte<br />
Lebensjahr erreicht haben das ist erschreckend –<br />
aber wahr.“<br />
Astrid Lindgren ( schwedische Kinderbuchautorin )