KISSsoft Tutorial: Zylindrischer Presssitz 1 Starten von ... - KISSsoft AG
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<strong>KISSsoft</strong> <strong>Tutorial</strong>: <strong>Zylindrischer</strong> <strong>Presssitz</strong><br />
1 <strong>Starten</strong> <strong>von</strong> Kisssoft<br />
Nach Installation und Freischaltung kann <strong>KISSsoft</strong> aufgerufen werden. Der Programmstart<br />
erfolgt üblicherweise mittels „StartProgramme<strong>KISSsoft</strong> 04-2010<strong>KISSsoft</strong>“. Es erscheint<br />
die folgende <strong>KISSsoft</strong> Benutzeroberfläche:<br />
<strong>KISSsoft</strong> <strong>Tutorial</strong> 002: <strong>Zylindrischer</strong> <strong>Presssitz</strong><br />
Abbildung 1.1 <strong>Starten</strong> <strong>von</strong> <strong>KISSsoft</strong>, Startfenster<br />
1.1 Auswahl der Berechnung<br />
Über das Modulbaumfenster im Tab „Module“ wird die Berechnung für zylindrischen <strong>Presssitz</strong><br />
aufgerufen:<br />
Abbildung 1.2 Auswahl Berechnungsmodul “<strong>Zylindrischer</strong> <strong>Presssitz</strong>“ unter Welle-Nabe-Verbindungen<br />
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2 Berechnung eines zylindrischen <strong>Presssitz</strong>es<br />
2.1 Aufgabenstellung<br />
Es soll ein zylindrischer <strong>Presssitz</strong> mit den folgenden Daten gegen Rutschen ausgelegt werden.<br />
Fugendurchmesser<br />
<strong>Presssitz</strong>länge<br />
Aussendurchmesser Nabe<br />
Bohrung Welle<br />
Nenndrehmoment<br />
Axialkraft<br />
Drehzahl<br />
60 mm<br />
50 mm<br />
90 mm<br />
10 mm<br />
400 Nm<br />
200 N<br />
10'000 U/min<br />
Reibkoeffizienten 0.12<br />
Betriebstemperatur 20 °C<br />
Anwendungsfaktor 1.25<br />
Material Welle<br />
34CrNiMo6<br />
Material Nabe<br />
C60<br />
Oberflächengüte Welle N6<br />
Oberflächengüte Nabe N6<br />
Diese Daten werden wie folgt eingegeben:<br />
Abbildung 2.1 Eingabefenster - Eingabe der bekannten Daten<br />
Es soll nun in einem ersten Schritt eine Toleranzpaarung bestimmt werden.<br />
2.2 Auslegung einer Toleranzpaarung<br />
Durch Drücken <strong>von</strong> rechts bei den Eingaben für die Herstelltoleranzen, siehe Markierung<br />
in Abbildung 2.1 erscheint eine Liste mit möglichen Toleranzpaarungen. Es kann diejenige<br />
Toleranzpaarung gewählt werden, die z.B. kostengünstig zu fertigen ist. Nach „Ok“ wird die<br />
Auswahl in die Hauptmaske übernommen.<br />
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Abbildung 2.2 Auswahl der Toleranzpaarung und Übernahme<br />
Sind die Toleranzen <strong>von</strong> Welle und Nabe bekannt, können sie natürlich direkt eingegeben<br />
werden. Im Abschnitt 2.4.4 „Angabe allgemeiner Toleranzen“ ist das entsprechend<br />
beschrieben. Nun stehen alle Angaben für die Nachrechnung der Pressverbindung zur<br />
Verfügung.<br />
2.3 Ausführen der Berechnung und Protokoll<br />
Durch Drücken des Symbols in der Symbolleiste (siehe obere Markierung in Abbildung<br />
2.4 oder „F5“ wird die Berechnung ausgeführt und es werden im unteren Bereich des<br />
Hauptfensters einige ausgewählte Resultate (hier z.B. die Sicherheit gegen Rutschen)<br />
angezeigt. Im hier durchgeführten Beispiel gibt <strong>KISSsoft</strong> eine Meldung aus:<br />
Abbildung 2.3 <strong>KISSsoft</strong> Meldung<br />
Durch die bei Betriebsdrehzahl entstehenden Kräfte nimmt die Pressung in der Verbindung bei<br />
Betrieb gegenüber der Montage ab. Daher sollte eine weitere Berechnung mit Drehzahl Null<br />
durchgeführt werden, um für den Montagezustand die Einhaltung der Streckgrenze zu<br />
überprüfen. Die Meldung kann mit „Ok“ quittiert werden.<br />
Zu beachten ist die Anzeige „KONSISTENT“ (siehe Markierung unten rechts in Abbildung 2.8<br />
Auslegen auf maximales Nenndrehmoment). Diese zeigt an, dass die Eingaben und die<br />
gezeigten Resultate korrespondieren (wird z.B. jetzt das Nenndrehmoment verändert, wird<br />
„INKONSISTENT“ angezeigt bis erneut zur Berechnung gedrückt wird).<br />
Die Berechnung des zylindrischen Pressverbandes erfolgt nach DIN 7190, gültig für den<br />
elastischen Bereich.<br />
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Abbildung 2.4 Ausführen der Berechnung - Protokoll aufrufen<br />
Über das Symbol „Protokoll erstellen“, (siehe die Markierung rechts <strong>von</strong> in Abbildung<br />
2.8) oder „F6“ wird das Berechnungsprotokoll geschrieben, in dem sämtliche<br />
Berechnungsparameter aufgeführt sind. Dieses Protokoll kann nun z.B. in einem<br />
Nachweisbericht eingebunden werden.<br />
Abbildung 2.5 Protokoll–Viewer<br />
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Im Protokoll stehen weitere Resultate so z.B. „Angaben zur Temperatur der Nabe und der<br />
Welle für die Montage“ oder das „Grenzdrehmoment“ unter dem kein Mikrogleiten in der<br />
Verbindung auftritt.<br />
Betrieb / Montage / Demontage<br />
Quer-Presspassung:<br />
Fügespiel (mm) [PsTh] 0.060<br />
Temperaturdifferenz zum Aufziehen:<br />
Wellentemperatur: (°C) Nabentemperatur: [ThA] (°C)<br />
20 261<br />
-150 135<br />
(berechnet mit Wärmeausdehnungskoeffizient)<br />
Welle nach DIN 7190 (10^-6/K) [alpha] 8.50<br />
Längs-Presspassung:<br />
Montagetemperatur Welle (°C) [ThM] 20.00<br />
Montagetemperatur Nabe (°C) [ThM] 20.00<br />
Reibungskoeffizient (Längs) [mye=mya*1.3] 0.16<br />
Aufpressen (Kraft) (kN) [Fpress] 101.89 ( 68.08..135.71)<br />
Reibungskoeffizient (Längs) [myll=mya*1.6] 0.19<br />
Abpressen (Kraft) (kN) [Fpress] 125.41 ( 83.79..167.03)<br />
Hinweis:<br />
Im Press - Sitz kann Mikrogleiten auftreten!<br />
=> Entstehung <strong>von</strong> Reibkorrosion (Passrost).<br />
Reibungskoeffizient [my] 0.19<br />
Grenzdrehmoment Mikrogleiten (Nm) [Tlimit] 561.60 (364.18..759.02)<br />
Abbildung 2.6 Protokollausschnitt mit Angaben zur Montage und dem Grenzdrehmoment gegen Mikrogleiten<br />
Über das in der Abbildung 2.5 markierte Symbol<br />
Eingabefenster zurück.<br />
gelangt man wieder zum<br />
2.4 Weitergehende Berechnungen und Einstellungen<br />
2.4.1 Einstellungen<br />
Unter dem Menüpunkt „Berechnung““Einstellungen“, oder über die ‚Symbolleiste’ oder<br />
‚Toolbar’ und dem betreffenden Knopf erscheint das folgende Menü. Die hier festgelegten<br />
Angaben beeinflussen die Berechnung und sind deshalb zu prüfen.<br />
Auswahl der Rechenhypothese für<br />
Vergleichsspannung<br />
Geforderte Sicherheiten, insbesondere gegen<br />
Rutschen; Werte gehen nicht in den Rechengang<br />
ein, es erscheint jedoch eine Warnung, wenn die<br />
Rechnung zeigt, dass diese geforderten Werte<br />
unter-schritten werden.<br />
Angabe, wie die Bauteilfestigkeit aus der<br />
Probenfestigkeit bestimmt wird (Grösseneinfluss)<br />
Abbildung 2.7 Modulspezifische Einstellungen<br />
2.4.2 Bestimmen des maximal übertragbaren Drehmomentes<br />
Es soll nun – bei ansonsten gleich bleibenden Randbedingungen – dasjenige<br />
Nenndrehmoment bestimmt werden, das gerade noch mit der geforderten Sollsicherheit gegen<br />
Rutschen <strong>von</strong> hier 1.20 übertragen werden kann.<br />
Dazu muss der „Auslegen Button“ rechts vom Eingabefeld für das Nenndrehmoment<br />
gedrückt werden (siehe Markierung 1 in der Abbildung 2.8) und das Programm bestimmt das<br />
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maximale Nenndrehmoment, hier zu 959.68 Nm. Wird nun die Welle-Nabe Verbindung mit<br />
dieser Last erneut nachgerechnet ( oder F5 drücken), so wird die minimale Sicherheit<br />
gegen Rutschen gerade gleich der geforderten Mindestsicherheit <strong>von</strong> 1.2 (siehe Markierung 3<br />
unten in Abbildung 2.8):<br />
2<br />
1<br />
3<br />
Abbildung 2.8 Auslegen auf maximales Nenndrehmoment<br />
2.4.3 Nabe mit unterschiedlichen Aussendurchmessern<br />
Über den „Plus Button“ rechts neben der Eingabe für den Aussendurchmessers der Nabe<br />
kann zudem eine erweiterte Eingabe für die Nabengeometrie gestartet werden. Durch<br />
Betätigen dieses „Plus Button“ , kann eine Nabe mit variablem Aussendurchmesser<br />
definiert werden. In diesem Beispiel ein Bereich mit 90 mm Aussendurchmesser, 25 mm lang<br />
und 100 mm Aussendurchmesser, 25 mm lang:<br />
Abbildung 2.9 Eingabe einer Nabe mit variablem Aussendurchmesser<br />
Diese Eingabe ist kann nur erfolgen, wenn in der Welle keine Bohrung hat. Ansonsten wird die<br />
nachfolgende Fehlermeldung angezeigt.<br />
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Abbildung 2.10 Fehlermeldung<br />
2.4.4 Angabe allgemeiner Toleranzen<br />
Über den „Plus Button“ rechts der Eingabe für die Toleranzen können auch allgemeine<br />
Toleranzen eingegeben werden. Dazu ist das Setzen eines Hakens in der nebenstehenden<br />
„Checkbox“ für „Eigene Toleranzen“ zu wählen und entsprechende Abmasse einzugeben:<br />
Abbildung 2.11 Eingabe eigener Abmasse<br />
2.4.5 Einfluss der Temperatur<br />
Als Referenztemperatur wird mit 20°C gearbeitet.<br />
Hinweis: Die maximale Betriebstemperatur beträgt 700°C.<br />
Wird nun in der Hauptmaske eine unterschiedliche Betriebstemperatur eingegeben, so<br />
verändert sich der Fügedruck in Funktion der Wärmeausdehnungskoeffizienten des<br />
Wellen-/Nabenmaterials. Diese können angepasst werden, indem bei der Materialauswahl das<br />
Material auf „Eigene Eingabe“ gesetzt wird.<br />
Abbildung 2.12 Eingabe eines eigenen Materials (insbesondere Wärmedehnungskoeffizient) und<br />
Betriebstemperatur<br />
Durch Drücken <strong>von</strong><br />
(obere rechte Markierung in Abbildung 2.12) rechts der<br />
Materialauswahlliste können danach die Materialeigenschaften angepasst werden:<br />
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Abbildung 2.13 Eingabe eines Werkstoffs<br />
Die Eingabe dieses neuen Materials gilt nur für die aktuelle Berechnung und steht nach dem<br />
Speichern der Datei keiner anderen Berechnung zur Verfügung. Soll ein neues Material<br />
anderen Berechnungen ebenfalls zugänglich sein, so muss es in der Materialdatenbank<br />
angelegt werden.<br />
2.4.6 Weitere Belastungen<br />
Es können über die Eingabefelder „Radialkraft“ und „Biegemoment“ zusätzlich Radialkräfte<br />
und Biegemomente angegeben werden (z.B. resultierend aus Zahnkräften). Es wird dabei eine<br />
zusätzliche Pressung berechnet. Damit kein Klaffen bei der Verbindung auftritt, muss diese<br />
zusätzliche Pressung kleiner sein als die minimale Fugenpressung. Andernfalls erscheint eine<br />
Meldung und die Rechnung wird nicht ausgeführt.<br />
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