2 / 2005 - Ostschweizer Kinderspital
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2 / 2005 - Ostschweizer Kinderspital
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Hauszeitung August <strong>2005</strong><br />
<strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong><br />
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />
Kinderschutzzentrum St.Gallen<br />
Inhalt<br />
Aktuelles aus dem<br />
Spital<br />
Leitbilder und Strategien 1<br />
Grossprojekte im OKS 3<br />
Arbeitsgesetz 4<br />
Unser Qualitäts- 4<br />
management<br />
Vorbereitung auf das interne<br />
Audit im Sommer 06 und auf<br />
das Rezertifizierungsaudit Ende 2006<br />
Ein Tag im Kinderschutz- 5<br />
zentrum<br />
Eine Reportage des Redaktionsteams<br />
über einen Tag im Kinderschutzzentrum<br />
Sommerquiz 10<br />
Wer kennt die Stiftung<br />
<strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong><br />
Pädiatrische Hämato- 11<br />
Onkologie in der Republik<br />
Bashkortostan<br />
Ein Hilfsprojekt, das auch uns<br />
sehr viel gegeben hat<br />
Aktuelles aus der Schule 12<br />
Projekte Gesundheitsförderung<br />
und Prävention der Kurse<br />
10 DNI und 15 DNII<br />
Und das war auch noch…<br />
Bärnissage vom 21. Mai <strong>2005</strong><br />
Sommerfest vom 25. Juni <strong>2005</strong><br />
13<br />
14<br />
Kispi-Regatta vom 2. Juli <strong>2005</strong> 15<br />
Personalinfos und 16<br />
Agenda<br />
Leitbilder und Strategien<br />
Ende 2004 und im ersten Quartal <strong>2005</strong> wurde<br />
sowohl im <strong>Kinderspital</strong> als auch im Kinderschutzzentrum<br />
intensiv am jeweiligen Leitbild<br />
und an der jeweiligen Strategie gearbeitet.<br />
Während im <strong>Kinderspital</strong> auf vorhandene<br />
Unterlagen zurückgegriffen werden konnte,<br />
musste im Kinderschutzzentrum quasi von<br />
Null auf gestartet werden. Als erstes wurde in<br />
beiden Stiftungsbereichen die Erarbeitung<br />
bzw. Überarbeitung des Leitbildes an die<br />
Hand genommen. Ziel dieser Arbeit war es,<br />
die Grundhaltungen und Grundwerte von<br />
Spital und Kinderschutzzentrum nachvollziehbar<br />
und in verständlicher Form festzuhalten.<br />
Auf Spitalseite resultierte aus diesem Prozess<br />
ein Leitbild, das sich in elf Themenbereiche<br />
gliedert, im Kinderschutzzentrum sind es<br />
deren acht. Sie finden beide Leitbilder, die an<br />
den Mitarbeiter-Apéros vorgestellt wurden,<br />
nachstehend abgedruckt. Das Leitbild des<br />
Kinderschutzzentrums liegt zudem in gedruckter<br />
Form vor und ist auch im Internet<br />
abrufbar. Für das <strong>Kinderspital</strong> wird dies in<br />
Kürze folgen.<br />
Vom Leitbild zur Strategie<br />
Grundlage für die Erarbeitung der Strategien<br />
waren die Leitbilder sowie ausgedehnte Umfeldanalysen<br />
und eine Stärken-/Schwächenund<br />
Chancen-/Gefahrenanalyse des jeweiligen<br />
Stiftungsbereiches. Die längere Erfahrung<br />
auf Seiten des <strong>Kinderspital</strong>s ermöglichte es,<br />
diesen Prozess zügiger voranzutreiben als im<br />
Kinderschutzzentrum. So ist denn die Strategie<br />
des <strong>Kinderspital</strong>s bereits von der Spitalkommission<br />
genehmigt, während diejenige<br />
des Kinderschutzzentrums derzeit der Kommission<br />
und den Mitarbeitenden zur Vernehmlassung<br />
vorliegt.<br />
Weiteres Vorgehen<br />
Im <strong>Kinderspital</strong> konnten bereits die ersten<br />
Schritte zur Umsetzung eingeleitet werden.<br />
Aus der Strategie wurden Ziele und Handlungsfelder<br />
abgeleitet und für die weitere<br />
Bearbeitung im 2. Semester <strong>2005</strong> und im Jahr<br />
2006 priorisiert. In einem nächsten Schritt<br />
werden nun diese Schwerpunkte einer Funktions-<br />
und Abhängigkeitsanalyse unterzogen.<br />
In interdisziplinär zusammengestellten Teams<br />
aus allen Funktions- und Fachbereichen soll<br />
analysiert werden, welche Teilschritte nötig<br />
sind, um einen Schwerpunkt zu erfüllen, welche<br />
Abhängigkeiten bestehen und welche<br />
konkreten Massnahmen nötig sind, um die<br />
Ziele bestmöglich zu erreichen. Das Resultat<br />
werden klare Aufträge sein, konkrete Projekte<br />
oder definierte Jahresziele für Kader und Mitarbeitende.<br />
Auf diese Weise bleibt die Strategie<br />
kein zahnloser Papiertiger, sondern wird<br />
zum Arbeitsinstrument, das in die tägliche<br />
Arbeit aller Mitarbeitenden einfliesst.<br />
An den Mitarbeiter-Apéros werden die<br />
Mitarbeitenden weiterhin über die Entwicklungen<br />
und über den neuesten Stand in den<br />
Strategieprozessen <strong>Kinderspital</strong> und Kinderschutzzentrum<br />
orientiert.<br />
Und der Sinn des ganzen?<br />
Eine Strategie ist nichts anderes als die grundsätzliche<br />
Ausrichtung eines Unternehmens.<br />
Das Leitbild gibt uns den Rahmen vor, in dem<br />
wir uns bewegen können, die Strategie zeigt<br />
uns die Ausrichtung, die wir in diesem Rahmen<br />
gewählt haben. Vergleicht man das <strong>Kinderspital</strong><br />
oder das Kinderschutzzentrum mit<br />
einem Schiff, so gibt die Strategie den Kurs<br />
dieses Schiffes vor. Fahren wir nun nach Westen<br />
oder Osten? In bewegten Zeiten ist es<br />
äusserst wichtig zu wissen, wohin der Kurs<br />
führt. Durch eine klare Ausrichtung vermeiden<br />
wir Schlingerbewegungen, ersparen uns<br />
Doppelspurigkeiten und stellen sicher, dass<br />
alle am selben Strick ziehen.<br />
Marco Fischer
2 Leitbilder<br />
Das <strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong> als Stiftung des privaten Rechts und Zentrumsspital<br />
für Kinder und Jugendliche steht vor vielfältigen Herausforderungen. Der medizinische<br />
Fortschritt, die demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die<br />
Kostensteigerung im Gesundheitswesen, die Veränderungen in Finanz-, Sozial- und<br />
Gesundheitspolitik sowie zahlreiche weitere Faktoren verlangen eine klare Ausrichtung<br />
auf gemeinsame Werte. Diese sollen massgebend sein für unsere Entscheidungen<br />
und unser Handeln.<br />
1. Orientierung am ganzen Menschen<br />
Bei der Behandlung und Betreuung unserer Patientinnen und Patienten orientieren<br />
wir uns an einem Menschen- und Krankheitsbild, das körperliche und seelische<br />
Aspekte wie auch die Einbettung in den sozialen Zusammenhang berücksichtigt<br />
(biopsychosoziales Modell). Unser oberstes Ziel ist es, in all diesen Aspekten zum<br />
Wohl der von uns betreuten Kinder und Jugendlichen beizutragen.<br />
2. Für die besonderen Bedürfnisse von Kindern<br />
Kinder unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Körperfunktionen und Krankheitsbilder,<br />
ihrer physischen und psychischen Bedürfnisse und ihrer sozialen Rahmenbedingungen<br />
grundsätzlich von Erwachsenen. Sie benötigen eine medizinische<br />
Betreuung durch spezialisierte Teams in spezieller Infrastruktur . Diese stellen wir<br />
sicher.<br />
3. Eingehen auf Erwartungen und Bedürfnisse<br />
von Patienten und Eltern<br />
Es ist uns wichtig, die Erwartungen und Bedürfnisse unserer Patienten, Patientinnen<br />
und ihrer Eltern zu kennen und soweit möglich auf sie einzugehen. Insbesondere<br />
ist uns daran gelegen, sie umfassend über Krankheit und Behandlung zu<br />
informieren. In medizinische Entscheidungen beziehen wir sie ihren Bedürfnissen<br />
und Wünschen gemäss mit ein.<br />
4. Versorgungsangebot mit Zentrumsleistungen<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Wir streben ein umfassendes, aktuelles Angebot aller Zentrumsleistungen der<br />
modernen Pädiatrie und Kinderchirurgie und ihrer Grenzgebiete an, soweit ihre<br />
Erbringung am <strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong> aufgrund der Grösse des Einzugsgebiets<br />
qualitativ und wirtschaftlich gerechtfertigt ist.<br />
5. Gesundheitsförderung und Prävention<br />
Neben unserem Hauptauftrag in der kurativen und palliativen Medizin engagieren<br />
wir uns aktiv im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder<br />
und Jugendliche.<br />
6. Kompetenzzentrum für Gesundheitsfragen<br />
bei Kindern und Jugendlichen<br />
Unser Ziel ist es, von Eltern, zuweisenden Ärztinnen und Ärzten, Versicherern,<br />
politischen Instanzen und Behörden als Kompetenzzentrum für Gesundheitsfragen<br />
bei Kindern und Jugendlichen in der Ostschweiz wahrgenommen zu<br />
werden. Dabei bewegen wir uns nicht im Alleingang, sondern sind im Gegenteil<br />
überzeugt vom Nutzen von Kooperationen und engagieren uns aktiv dafür.<br />
7. Qualität<br />
Wir überprüfen systematisch die Qualität unserer Leistungen anhand anerkannter<br />
Standards und ergreifen, wo nötig, geeignete Verbesserungsmassnahmen. Wir<br />
vergleichen uns mit anderen Kinderkliniken, um von Besseren zu lernen.<br />
Leitbild<br />
<strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong><br />
1. Menschenbild<br />
Jeder Mensch ist einmalig. Er ist geprägt durch Abstammung, Umfeld und<br />
persönliche Eigenheiten. Zeitlebens lernt der Mensch und entwickelt sich weiter.<br />
2. Auftrag<br />
Bei uns finden Kinder und Jugendliche rund um die Uhr Beratung, Schutz und<br />
Unterkunft bei vermuteter, drohender oder erlebter Gewalt. Kinder und Jugendliche<br />
mit psychosomatischen Störungen erhalten bei uns eine Therapie in enger<br />
Kooperation mit dem <strong>Kinderspital</strong>.<br />
Eltern und das weitere Umfeld erhalten Beratung und Unterstützung. Fachpersonen<br />
und Institutionen bieten wir Beratungen und Weiterbildungen an.<br />
3. Kinder und Jugendliche<br />
Unser Denken und Handeln orientiert sich am Nutzen für die betroffenen Kinder<br />
und Jugendlichen. Ihre Wünsche und Vorstellungen haben für uns eine wichtige<br />
Bedeutung. Dabei berücksichtigen wir auch die Anliegen der Eltern und des sozialen<br />
Umfelds.<br />
4. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Wir arbeiten in einem beruflich gemischten Team, bestehend aus Frauen und<br />
Männern mit qualifizierter Ausbildung. Wir achten bewusst auf Chancengleichheit<br />
und Gleichberechtigung der Geschlechter auf allen Ebenen.<br />
Wir anerkennen und respektieren unsere persönlichen und fachlichen Grenzen<br />
und Sichtweisen. Die Belastungen unserer Arbeit sind uns bewusst. Deshalb gehen<br />
wir sorgsam mit unseren Ressourcen um.<br />
5. Gesellschaft<br />
Wir bewegen uns im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Erwartungen, dem<br />
Anspruch guter Kindesschutzarbeit und finanzieller Machbarkeit. Wir gehen<br />
mit unseren Mitteln sorgsam um und setzen sie nachhaltig zum Wohl der Kinder<br />
und Jugendlichen ein. Wir nehmen die Anforderungen an einen wirkungsvollen<br />
Kindesschutz kritisch wahr und entwickeln uns entsprechend weiter.<br />
6. Vernetzung, Zusammenarbeit und Kooperationen<br />
Eine unserer grossen Stärken ist die aktive Vernetzung mit anderen Fachpersonen<br />
und Institutionen. Zusammen mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen,<br />
ihrem Umfeld und anderen Fachpersonen streben wir bestmögliche Lösungen an.<br />
Ein umfassender Kindesschutz ist nur durch eine intensive Vernetzung, Zusammenarbeit<br />
und Kooperationen möglich. In diesem Sinn bieten wir unser Fachwissen<br />
und unsere Erfahrungen an und nutzen auch das Fachwissen und die Erfahrungen<br />
anderer.<br />
7. Kommunikation und Information<br />
Wir pflegen den Kontakt zu unseren Auftraggebern und Partnern aus Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft. Wir informieren und kommunizieren zeitgerecht,<br />
offen und transparent.<br />
Der Information unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter räumen wir einen<br />
hohen Stellenwert ein.<br />
8. Qualität<br />
Unsere Qualitätsbestrebungen orientieren sich am Nutzen für die betroffenen<br />
Kinder und Jugendlichen. Um eine hohe Qualität zu erreichen, bilden wir<br />
uns intern und extern weiter. Wir reflektieren und überprüfen laufend unsere<br />
Arbeitsweise.<br />
Leitbild<br />
Kinderschutzzentrum St.Gallen<br />
8. Nachhaltige Unternehmensentwicklung<br />
Wir nutzen die uns zugestandene unternehmerische Freiheit als Mittel, unser<br />
Versorgungsangebot zugunsten der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen<br />
nachhaltig zu sichern und zu entwickeln. Dabei achten wir darauf, dass die<br />
Kostenentwicklung sich im Rahmen des vom medizinischen Fortschritt und<br />
den gesellschaftlichen Entwicklungen geforderten Ausmasses hält.<br />
9. Kompetente und motivierte Mitarbeitende<br />
Es ist uns wichtig, besonders kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />
Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortlichkeit zu gewinnen und langfristig zu<br />
halten. Darauf richten wir unser Führungsverständnis aus und fördern eine zielgerichtete<br />
Aus-, Weiter- und Fortbildung.<br />
10. Offene Kommunikation<br />
Die Kommunikation innerhalb und zwischen Fachbereichen und Hierarchiestufen<br />
soll von Offenheit, Ehrlichkeit und gegenseitiger Wertschätzung geprägt sein.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit hat einen zentralen Stellenwert. Wir verstehen<br />
die medizinische Versorgung als integrierte Leistung der ärztlichen,<br />
pflegerischen und therapeutischen Mitarbeitenden.<br />
11. Fehlerkultur<br />
Wir verstehen das <strong>Kinderspital</strong> als lernende Organisation. Dabei spielen der nichtstrafende<br />
Umgang mit Fehlern und das Ableiten von Verbesserungsmassnahmen aus<br />
der Erfassung von kritischen Zwischenfällen eine herausragende Rolle.
3 Aktuelles aus dem Spital<br />
Grossprojekte im OKS<br />
Derzeit sind einige Projekte in Arbeit, die einen grösseren Umfang ausweisen.<br />
Sie und deren Projektstand sollen nachfolgend kurz vorgestellt werden.<br />
Einführung von DRG<br />
Unter der Gesamtprojektleitung von Marco<br />
Fischer sind die nachfolgenden Teilprojektteams<br />
«am Werk»:<br />
Codierung/Gruppierung<br />
Dr. Michele Losa, Facharzt IPS/Ärztlicher<br />
Mitarbeiter der Spitalleitung, TP-Leiter<br />
Dr. Rita Strässle, Codierärztin<br />
(seit Mitte August)<br />
Daniel Köppel, Leiter Patientenadministration<br />
Markus Heller, Leiter Informatik<br />
Hanspeter Zähner, KIS-Supporter<br />
(bei Bedarf)<br />
Leistungserfassung<br />
Dr. Michele Losa, Facharzt IPS/Ärztlicher<br />
Mitarbeiter der Spitalleitung, TP-Leiter<br />
Leistungserfassung Ärzte<br />
Daniel Köppel, Leiter Patientenadministration,<br />
TP-Leiter Leistungserfassung<br />
Material/Medikamente<br />
Dr. Walter Kistler, Chefarzt Chirurgie<br />
Kostenträgerrechnung<br />
Ernst Knupp, Verwaltungsdirektor, TP-Leiter<br />
Daniel Köppel, Leiter Patientenadministration<br />
(Schwerpunkt Leistungsüberleitung)<br />
Franziska Knechtle, Sachbearbeiterin<br />
Controlling (Schwerpunkt Reporting/<br />
Medizincontrolling), bei Bedarf<br />
Sandra Kuster, Sachbearbeiterin Controlling<br />
(Schwerpunkt Kostenplanung), bei Bedarf<br />
Systeme/Leistungsverrechnung<br />
Daniel Köppel, Leiter Patientenadministration,<br />
TP-Leiter<br />
Yvonne Meisslitzer, Gruppenleiterin<br />
Leistungsabrechnung<br />
Markus Heller, Leiter Informatik<br />
(Schwerpunkt Schnittstellen)<br />
Hanspeter Zähner (Schwerpunkt<br />
Integration KIS)<br />
Vertrag/Finanzierung<br />
Marco Fischer, Vorsitzender der Spitalleitung,<br />
TP-Leiter<br />
Ernst Knupp, Verwaltungsdirektor<br />
Christian Kind, Chefarzt Pädiatrie<br />
Zu den ersten Aktivitäten gehörten die Evaluation<br />
eines Partners für die sogenannte<br />
Recodierung und Gruppierung der stationären<br />
Fälle des ersten halben Jahres <strong>2005</strong>. Ausgewählt<br />
wurde die Firma Malk. Seit Juli sind<br />
2-3 Personen mehrere Tage pro Woche an<br />
der Arbeit. Ziel ist es, Ende September über<br />
verlässliche Daten zu verfügen, um den sogenannten<br />
Case-Mix-Index berechnen zu können.<br />
Dieser stellt den gesamtbetrieblichen<br />
durchschnittlichen Fallschweregrad dar und<br />
ist wichtig für den Einstieg in die Tarifverhandlungen.<br />
Die Recodierungsarbeiten liegen<br />
im Plan.<br />
Aufgrund der strikten Haltung des Verwaltungsrates<br />
von santésuisse erwies es sich<br />
leider als unmöglich, mit den Krankenversicherern<br />
bereits per 1.1.2006 auf das DRG-<br />
Finanzierungsmodell umzusteigen. Santésuisse<br />
wird bis zur Einführung von Swiss-<br />
DRG keine neuen DRG-basierten Verträge<br />
abschliessen. Die Projektleitung bedauert<br />
diese entschiedene Haltung, ist sie doch überzeugt,<br />
dass wertvolle Erfahrungswerte im Gebiet<br />
der Pädiatrie für ebendiese SwissDRG-<br />
Einführung und für alle Parteien hätten gesammelt<br />
werden können. Die Spitalleitung<br />
hat den laufenden Tarifvertrag für die stationären<br />
Behandlungen mit den Krankenversicherern<br />
trotzdem per 31.12.<strong>2005</strong> gekündigt.<br />
Dies im Auftrag des Stiftungsrates. So werden<br />
die Vorbereitungen für einen neuen Vertrag<br />
mit DRG-Basierung für die IV-Patienten<br />
getroffen. Welches Modell mit den Krankenversicherungen<br />
zum Tragen kommen wird,<br />
ist derzeit noch offen.<br />
Betreffend die Kostenträgerrechnung sind<br />
die ersten Schritte zur Adaption an den TAR-<br />
MED sowie zur Umsetzung der vollständigen<br />
Leistungserfassung insbesondere auch<br />
im stationären Bereich getroffen worden. In<br />
Teilbereichen besteht eine hohe Verflechtung<br />
mit dem Projekt Einführung von SAP MM.<br />
Im Teilprojekt Systeme/Leistungserfassung<br />
wurden Prozesse erhoben, aufgezeichnet<br />
und analysiert. Diese Arbeiten bilden eine<br />
wichtige Grundlage für die kommenden Entwicklungen<br />
und Anpassungen. Die Tatsache,<br />
dass in der Patientenadministration eine pflegeerfahrene<br />
Person ihr betriebswirtschaftliches<br />
Praktikum absolviert, ist von grossem<br />
Nutzen für diese Arbeiten.<br />
Einführung von SAP-MM<br />
Unter der Leitung von Ernst Knupp hat sich<br />
die Projektgruppe mit der Aufnahme der Ist-<br />
Situation sowie der Erstellung des Grobsollkonzeptes<br />
beschäftigt. Dieses wurde Anfang<br />
August dem Projektausschuss zur Freigabe<br />
unterbreitet. Die Einführung von SAP-MM<br />
findet aus verschiedenen Gründen zu einem<br />
günstigen Zeitpunkt statt. Einerseits, weil von<br />
vielen Erfahrungen und Vorarbeiten des Kantons<br />
St.Gallen profitiert werden kann (Einführung<br />
in den Spitalregionen 2–4 und dem<br />
Bürgerspital per 1.10.<strong>2005</strong>), andererseits weil<br />
aus dem Projekt‚ Einführung DRG Anforde-<br />
rungen an die Leistungserfassung von Materialien<br />
und Medikamenten gestellt werden,<br />
welche nur durch ein gut abgestimmtes System<br />
erfüllt werden können. Zum Dritten<br />
werden in diesem Jahr auch 10 Stationsapotheken<br />
ersetzt. Eine neue Lagerbewirtschaftung<br />
auf den Abteilungen sollte ebenfalls<br />
durch ein gut abgestimmtes System unterstützt<br />
werden. Dies alles sind Anforderungen<br />
an die Projektleitung und das Projektteam.<br />
Die Projektorganisation sieht wie folgt aus:<br />
Projektleitung:<br />
Ernst Knupp*, Verwaltungsdirektor,<br />
Projektleiter intern<br />
Daniel Köppel*, Leiter Patientenadministration,<br />
Stv. Projektleiter intern<br />
Hans Stettler*, Mummert Consulting,<br />
Projektleiter extern<br />
Oliver Epking, Mummert Consulting, Stv.<br />
Projektleiter extern<br />
Projektmitarbeitende:<br />
Irene Gasser*, Pharmaassistentin, Apotheke<br />
Susanne Hongler*, Leiterin Büro- und<br />
Pflegematerialmagazin<br />
Yvonne Meisslitzer, Leiterin Leistungsabrechnung<br />
(Einsatz durch Daniel<br />
Köppel koordiniert)<br />
Sarina Moser, SB Leistungen (Einsatz durch<br />
Daniel Köppel koordiniert)<br />
Vreni Schweizer (bei Bedarf für Kreditorenstamm<br />
und Rechnungsprüfung)<br />
Markus Heller*, Leiter Informatik<br />
Agnes Metlagel, Leiterin Labor (bei Bedarf<br />
Lagerorganisation Labor)<br />
Ida Petricca, Leiterin Hotellerie ai<br />
(bei Bedarf für Lagerorganisation Reinigungsmaterial<br />
und Lager)<br />
Ewald Gebs, Koordinator Technischer<br />
Dienst (bei Bedarf für Investitionsgüterbeschaffung<br />
und Lagerorganisation)<br />
Erwin Jenny, Leiter OPS (bei Bedarf für<br />
Lagerorganisation OPS)<br />
Manfred Kaltenbrunner, Leiter Gastronomie<br />
(bei Bedarf für Lagerorganisation<br />
Nahrungsmittel)<br />
Monika Hotz, Vertretung Pflege (bei Bedarf<br />
für dezentrales Bestellwesen und Integration<br />
Leistungserfassung)<br />
Gäste:<br />
Mike Scheffler/Renate Rohner, Projektleitung<br />
Einführung SAP-MM SG<br />
*Mitglieder der Kernprojektorganisation<br />
Der Projektplan sieht eine Einführung von<br />
SAP MM per 1. April 2006 vor. Das neue<br />
System wird spürbare Konsequenzen im Gebiet<br />
des dezentralen Bestellwesens mit sich<br />
bringen. Insofern die Material- und Medikamentenbestellungen<br />
nicht automatisch durch<br />
die Leistungserfassung ausgelöst werden, wird<br />
den Anwendern eine aus den heutigen Internet-Umgebungen<br />
geläufige elektronische<br />
Shop-Lösung zur Verfügung stehen. Damit<br />
verbunden sein wird die Notwendigkeit von<br />
entsprechenden Schulungen. Es ist das erklärte<br />
Ziel, die Materialwirtschaft vermehrt zu integrieren<br />
und verschiedene Prozesse in höherem<br />
Masse elektronisch zu integrieren und<br />
somit nicht zuletzt auch die Frontarbeit zukunftsträchtig<br />
zu unterstützen.<br />
Umbau stationärer Bereich<br />
Der Umbauplan steht, Aufträge an die Handwerker<br />
sind vergeben, Einrichtungen sind<br />
bestellt – die Aktivitäten für den Umbau sprich<br />
Renovation im Rahmen der zur Verfügung<br />
stehenden Mittel gehen zügig voran. Möglichst<br />
alle Vorhaben sollen in diesem Jahr vollendet<br />
sein. Am Beispiel der Erneuerung der<br />
Stationsküchen, welche noch zurückgestellt<br />
werden musste, musste die Projektleitung zeigen,<br />
dass bei zu knappen Mitteln die höhere<br />
Priorität allen Massnahmen, welche direkt<br />
den Patienten und Eltern zu Gute kommen,<br />
gehört. Daher hat sie den ungeplant höheren<br />
Kostenfolgen für die Renovation der Stationsapotheken<br />
den Vorrang gegenüber den<br />
Stationsküchen geben müssen.<br />
Im August wurden anhand von Musterzimmern<br />
die definitiven Ausstattungen, Farben<br />
und Materialien bestimmt. Die effektiven<br />
Umbauarbeiten über die Etagen A bis C<br />
beginnen Anfang September. Eine detaillierte<br />
Planung liegt vor. Sie ist unabdingbar, wenn<br />
die Leistungsbereitschaft im stationären Bereich<br />
möglichst beibehalten werden soll. Die<br />
Projektleitung bittet alle Betroffenen um<br />
Unterstützung, auch bei wohl nicht gänzlich<br />
vermeidbaren Notwendigkeiten zu Adhoc-<br />
Massnahmen.<br />
Die Projektleitung ist sehr froh um den<br />
Einsatz des Kantonalen Hochbauamtes und<br />
den Spezialisten für Spitalbau. Sie konnten<br />
wichtige Erfahrungen einbringen und haben<br />
die Projektleitung in erheblichem Masse<br />
unterstützt.<br />
Ernst Knupp
4 Aktuelles aus dem Spital<br />
Umsetzung Arbeitsgesetz im Arztdienst<br />
Per 1. Januar <strong>2005</strong> wurden die Assistenzärztinnen<br />
und Assistenzärzte in der gesamten<br />
Schweiz dem Arbeitsgesetz unterstellt. Somit<br />
unterliegen am <strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong>, als<br />
Institution des privaten Rechts, alle Mitarbeitenden<br />
den Anordnungen und Weisungen des<br />
Arbeitsgesetzes. Davon ausgenommen sind<br />
lediglich die oberen Kaderfunktionen.<br />
Bereits im Jahr 2001 hat das <strong>Kinderspital</strong>,<br />
in Analogie zu den kantonalen Spitälern,<br />
einige Massnahmen zur Verbesserung der<br />
Arbeitsbelastung der Assistenzärztinnen und<br />
Assistenzärzte umgesetzt, namentlich die<br />
Einführung der 50-Stunden-Woche. Insofern<br />
sind wir von der Unterstellung unter<br />
das Arbeitsgesetz weniger stark betroffen als<br />
Spitäler in anderen Kantonen. Dennoch gilt<br />
es, weitere Anpassungen vorzunehmen, um<br />
alle gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.<br />
Das Arbeitsgesetz ist in seinen Anforderungen<br />
sehr komplex. Es definiert maximal<br />
erlaubte Arbeitszeiten, die maximale Schichtlänge,<br />
minimale Ruhezeiten, die Anzahl Tage,<br />
die ohne Ruhetag gearbeitet werden darf,<br />
die maximale Anzahl Pikett-Dienste und vieles<br />
mehr.<br />
Um der Komplexität Herr zu werden, aber<br />
auch um eine optimale Umsetzung der Anforderungen<br />
aus dem Arbeitsgesetz zu erreichen,<br />
wurde eine interne Arbeitsgruppe eingesetzt.<br />
Diese hat sich mit der kantonalen Arbeitsgruppe<br />
vernetzt, welche sich um die Umsetzung<br />
in den öffentlich-rechtlichen Spitälern<br />
kümmert. Aus der internen Arbeitsgruppe<br />
wurde der Antrag formuliert, einen Spezialisten<br />
zum Thema beizuziehen. Dieser wurde in<br />
der Person von Dr. med. Stefan Schneider<br />
gefunden. Dr. Schneider ist Pädiater und hat<br />
die Umsetzung der arbeitsgesetzlichen Massnahmen<br />
am Inselspital in Bern begleitet.<br />
Im Frühsommer hat Dr. Schneider seine<br />
Analysen im <strong>Kinderspital</strong> begonnen. Dazu hat<br />
er bestehende Abläufe und Unterlagen studiert,<br />
zahlreiche strukturierte Interviews geführt<br />
und die Tätigkeiten von Ärztinnen und<br />
Ärzten vor Ort beobachtet. Im Anschluss an<br />
diese Analyse hat Dr. Schneider einen Bericht<br />
verfasst, den er noch vor den Sommerferien<br />
der Spitalleitung vorgestellt hat. Die Analyse<br />
zeigt, dass das Hauptproblem im <strong>Kinderspital</strong><br />
nicht die Höchstarbeitszeit ist, sondern vielmehr<br />
die Einhaltung der Bestimmungen bezüglich<br />
Schichtlänge, Schichtzahl und maximaler<br />
Zahl der Arbeitstage am Stück.<br />
Der Auftrag an Dr. Schneider umfasste aber<br />
nicht nur die Analyse der heutigen Situation,<br />
sondern auch die Ausarbeitung von Massnahmenvorschlägen<br />
unter Berücksichtigung von<br />
vorgegebenen Rahmenbedingungen wie z.B.<br />
eine möglichst geringe Stellenerweiterung,<br />
die Erhaltung einer bestmöglichen Attraktivität<br />
des Arbeitsplatzes und – last but not least<br />
– natürlich die Einhaltung des Arbeitsgesetzes.<br />
Das Resultat dieser Arbeit ist ein ganzer<br />
Katalog von möglichen, vor allem organisatorischen<br />
Massnahmen mit unterschiedlichen<br />
Konsequenzen auf den Arbeitsalltag.<br />
In einem nächsten Schritt wird nun die interne<br />
Arbeitsgruppe die von Dr. Schneider vorgeschlagenen<br />
Massnahmen bewerten und konkrete<br />
Anträge an die Spitalleitung daraus ableiten.<br />
Das Ziel ist es, die Umsetzung des<br />
Arbeitsgesetzes per 1. Januar 2006 möglichst<br />
sinnvoll zu garantieren.<br />
Marco Fischer<br />
Unser Qualitätsmanagement<br />
zwischen den<br />
Grossereignissen<br />
Nachdem das Qualitätsmanagement am Kispi<br />
mit dem Zertifizierungsaudit im November<br />
2003 und dann der Verleihung des Zertifikats<br />
sowie des Anna-Seiler-Preises im ersten Quartal<br />
2004 in aller Munde war, ist es danach von<br />
aussen gesehen sehr viel ruhiger geworden.<br />
Dies wird sich dann in der zweiten Hälfte des<br />
nächsten Jahres wieder ändern, wenn es um<br />
die Vorbereitungen auf die Rezertifizierung<br />
geht. In der Zwischenzeit sind die Qualitätsarbeiten<br />
aber in keiner Weise eingeschlafen,<br />
sondern wurden in den einzelnen Standards<br />
intensiv weitergeführt. Von SanaCERT wird<br />
auf Mitte <strong>2005</strong> ein Überwachungsaudit vorgenommen.<br />
Dies erfolgt im Rahmen eines<br />
Selbstbewertungsberichtes, der an der Spitalleitungssitzung<br />
vom 9. Juni <strong>2005</strong> verabschiedet<br />
wurde. In diesem Bericht, der vom Qualitätsverantwortlichen<br />
zusammen mit den<br />
einzelnen Schwerpunktverantwortlichen verfasst<br />
wurde, beschreiben wir, was in den einzelnen<br />
Standards zurzeit geleistet wird und<br />
wie wir die Empfehlungen der Peers aus dem<br />
Bericht zum Zertifizierungsaudit in die Praxis<br />
umsetzen. Insbesondere haben wir auf<br />
folgende Punkte zu jedem Standard hingewiesen.<br />
Hygiene<br />
Entsprechend der Empfehlung der Peers, eine<br />
periodische Überprüfung der Umsetzung der<br />
Hygienerichtlinien in die Wege zu leiten,<br />
wird das Kispi einerseits an der nationalen<br />
Handhygiene-Kampagne teilnehmen und<br />
andererseits mit einer regelmässigen Erhebung<br />
von Wundinfekten in der Chirurgie und<br />
katheterassoziierten Infektionen auf der Intensivstation<br />
beginnen. Die Handhygiene-Kampagne<br />
umfasst eine systematische Erhebung<br />
der Durchführung der Handhygiene beim<br />
Personal durch Beobachter im Mai/Juni <strong>2005</strong>,<br />
danach eine intensive Schulungskampagne<br />
im Herbst und eine erneute systematische<br />
Erhebung im Frühsommer 2006. Die Ende<br />
2003 neu angestellte Hygienefachfrau Susanne<br />
Manser hat sich gut eingearbeitet, einen<br />
Arbeitsplan für Schulungen und Beratungen<br />
erstellt und ihre Spezialausbildung abgeschlossen.<br />
Die Abschlussarbeit beschreibt die<br />
neue Regelung des hygienischen Umgangs<br />
mit Salben auf der Abteilung C Infekt. Das<br />
Problem wurde angegangen, da von einer<br />
Mutter eine Beschwerde eingegangen war<br />
wegen des unhygienischen Mehrfachgebrauches<br />
von Salben, Tuben und Töpfen bei verschiedenen<br />
Kindern.<br />
Elternbefragung<br />
Als letzte Massnahme aus der Elternbefragung<br />
im stationären Bereich von 2001 wurde zusammen<br />
mit der Arbeitsgruppe Curare der<br />
neue Standard «Altersentsprechende Kommunikation<br />
mit Kindern» erarbeitet und<br />
durch interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltungen<br />
weitervermittelt. Zurzeit läuft eine<br />
neue Befragungsrunde mit dem Picker Institut,<br />
diesmal gleichzeitig und gemeinsam mit<br />
den Kinderspitälern Aarau und Luzern, was<br />
uns ein optimales Benchmarking ermöglichen<br />
wird. Die Massnahmen aus der Befragung<br />
im ambulanten Bereich wurden umgesetzt<br />
und darüber der Spitalleitung berichtet.<br />
Zurzeit wird der Fragebogen optimiert, damit<br />
2006 eine neue Befragung stattfinden kann.<br />
Schmerzbekämpfung<br />
Die Behandlung von Kindern mit Tumorschmerzen<br />
wurde ins Gesamtschmerzkonzept<br />
des <strong>Kinderspital</strong>s integriert und in diesem<br />
Rahmen umgesetzt und überprüft. Im Sommer<br />
<strong>2005</strong> wird eine Befragung der Behandlungsteams<br />
und der Eltern über die Schmerzbekämpfung<br />
im <strong>Kinderspital</strong> stattfinden. Für<br />
alle Abteilungen, auf denen Neugeborene<br />
und Säuglinge behandelt werden, soll ein einheitliches<br />
Schmerzbekämpfungskonzept erarbeitet<br />
werden.<br />
Diabetes mellitus<br />
Das Angebot in der Diabetesbetreuung wurde<br />
noch erweitert und ergänzt durch die ambulante<br />
Diabetesberatung und die Psychodiabetologie.<br />
Für die Diabetesberatung stehen nun<br />
zwei speziell ausgebildete Pflegefachfrauen<br />
zur Verfügung.<br />
Chirurgie<br />
Nachdem für die Zertifizierung nur die Diagnose<br />
Vorderarm-Fraktur vertieft bearbeitet<br />
worden war, wird nun die Aktivität des Standards<br />
auf die 20 häufigsten Diagnosen ausgedehnt.<br />
Es werden interdisziplinäre Richtlinien<br />
mit umfangreichen Informationen zu<br />
jeder Diagnose und Anweisungen für ein<br />
einheitliches Vorgehen erstellt. Gleichzeitig<br />
wurde auch ein einheitliches Aufklärungsformular<br />
für diagnostische und therapeutische<br />
Eingriffe in der Chirurgie und Pädiatrie erarbeitet.<br />
Dieses muss nun in die Praxis eingeführt<br />
werden.<br />
Pflege<br />
Die Arbeit der Curare-Gruppe wurde überprüft<br />
und angepasst. Mitarbeitende des Universitätskinderspitals<br />
beider Basel haben eine<br />
Fremdüberprüfung im Kispi durchgeführt<br />
und umgekehrt Kispi-Pflegefachfrauen eine<br />
solche im UKBB. Laufend finden Selbstüberprüfungen<br />
statt sowie Anpassung und Überarbeitung<br />
verschiedener Strukturen, Konzepte<br />
und einzelner Standards.<br />
Umgang mit kritischen Zwischenfällen<br />
Entsprechend der Empfehlung der Peers<br />
wurde eine Integration der obligatorischen<br />
Meldung von Zwischenfällen mit medizinischen<br />
Materialien oder Medikamenten an die<br />
Swissmedic (Materio- und Pharmako-Vigilance)<br />
in den Standard in die Wege geleitet.<br />
Der Informationsstand der Mitarbeitenden<br />
über das Meldesystem wurde durch eine<br />
Befragung überprüft und Massnahmen zur<br />
besseren Bekanntmachung der im Rahmen<br />
des CI-Systems erarbeiteten Verbesserungen<br />
eingeleitet. In naher Zukunft soll ein elektronisches<br />
Meldesystem (übernommen vom<br />
KSSG) eingeführt werden. Das Meldesystem<br />
für kritische Zwischenfälle wurde zwischenzeitlich<br />
auf Labor, Operationssaal und Anästhesie<br />
ausgedehnt, die nächsten Abteilungen<br />
sind die Notfallstation und später das Chirurgische<br />
Ambulatorium.<br />
Beschwerdemanagement<br />
Entsprechend den Empfehlungen der Peers<br />
wurde das Beschwerdemanagement aus dem<br />
Standard Elternbefragung herausgelöst und<br />
im eigenen Standard 17 bearbeitet. Die eingehenden<br />
Beschwerden werden laufend systematisch<br />
erfasst und analysiert, selbstverständlich<br />
unter Einbezug der durch das Kispi<br />
erfolgten Reaktionen. Im Hinblick auf ein<br />
«beschwerdefreundliches <strong>Kinderspital</strong>» wurde<br />
die Schwelle zum Anbringen von Beschwerden<br />
und Wünschen durch verschiedene Massnahmen<br />
gesenkt. Es wurde ein Beschwerdebriefkasten<br />
angebracht und mit einer Aktion<br />
mit Plakaten und Ballonen bekannt gemacht.<br />
Ausserdem wurde ein spezielles Beschwerdeund<br />
Wunschtelefon eingerichtet sowie ein<br />
elektronisches Beschwerdeformular auf der<br />
Website erstellt.<br />
Mit der Weiterverfolgung und dem Abschluss<br />
dieser Arbeiten werden wir gut gerüstet sein<br />
für das interne Audit im Sommer 2006 und<br />
dann das Rezertifizierungsaudit, das Ende<br />
2006 angesetzt ist. Längerfristig ist vorgesehen,<br />
dass einige der Standards, die bereits<br />
extensiv bearbeitet wurden, in die Routine<br />
übergeführt werden sollen und damit Raum<br />
frei wird für das Angehen neuer Probleme im<br />
Rahmen der zur Verfügung stehenden übrigen<br />
SanaCERT-Standards. Diese Aktivitäten<br />
müssen selbstverständlich koordiniert werden<br />
mit den Qualitätsanforderungen, die uns aus<br />
dem Rahmenvertrag zwischen H+ und santésuisse<br />
erwachsen werden. Dazu gehören<br />
sicher weitere Elternbefragungen. Dagegen<br />
ist noch unbekannt, wann und in welchem<br />
Ausmass sogenannte Outcome-Messungen<br />
obligatorisch werden. Wir werden uns in diesem<br />
Zusammenhang auf jeden Fall darum<br />
bemühen, dass für ein <strong>Kinderspital</strong> sinnvolle<br />
Ergebnismessungen vorgenommen werden<br />
und ein Benchmarking mit den anderen<br />
Schweizer A-Kinderkliniken möglich wird.<br />
Christian Kind
5 Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
Eine Nacht im <strong>Kinderspital</strong> – schon ein paar Jahre ist es her, seit sich das Redaktionsteam<br />
der Hauszeitung dieser speziellen Berichterstattung gewidmet hatte. Sie ist allen noch<br />
in lebhafter Erinnerung. Ähnlich und doch ganz anders wird wohl die heutige Reportage<br />
über einen Tag im Kinderschutzzentrum werden.<br />
7.00 – 11.00 Uhr<br />
Am frühen Morgen im Schlupfhuus<br />
Das erste entsandte Team mit Barbara Schiller<br />
und Ernst Knupp startet den Besuch um sieben<br />
Uhr morgens im Schlupfhuus. In voller<br />
Frische empfängt uns der Praktikant Oliver<br />
Kiss. Regelmässig arbeiten im Schlupfhuus<br />
Praktikanten der Fachhochschule für Soziale<br />
Arbeit, welche nach einer gewissen Einführungsphase,<br />
in der Regel nach der Hälfte des<br />
halbjährigen Praktikums, selbständig einen<br />
Nachtdienst absolvieren können. In dieser<br />
Nacht war Oliver Kiss nicht sehr beansprucht<br />
- um 21:30 Uhr kam ein Anruf eines Jugendlichen.<br />
Dieser war schon einmal im Schlupfhuus<br />
und suchte Kontakt zu seiner damaligen<br />
Bezugsperson. Sein Grund: «Das alte Problem<br />
kommt wieder». In diesem Fall versprach<br />
Oliver Kiss, dass Lydia Thoma, in Vertretung<br />
der pädagogischen Leitung, am Vormittag<br />
zurückrufen werde.<br />
Ein Betroffener:<br />
Zwischen Frühstück und Schulbeginn in der<br />
ordentlichen Regelklasse konnten wir noch<br />
einige Worte mit einem derzeitigen Bewohner<br />
des Schlupfhuus wechseln. Der Junge, gut<br />
13-jährig, hat seiner Mutter mehrfach mit<br />
Gewalt gedroht. Irgendwann ging es nicht<br />
mehr weiter, die Mutter hat sich um eine<br />
mögliche Einweisung des Jugendlichen in das<br />
Schlupfhuus bemüht, was letztlich auch so<br />
geschah. Sein grosses Problem ist, dass die<br />
Mutter zu Hause nie zuhört. Dies ist auch das<br />
grosse Bedürfnis, das ihm im Schlupfhuus<br />
erfüllt wird: Er kann über seine Probleme<br />
reden und findet ernsthafte Zuhörer, die auf<br />
ihn eingehen und mithelfen, nach Lösungen<br />
zu suchen. Er geht normal in die Schule, dies<br />
ist möglich, da er nicht weit vom Schlupfhuus<br />
entfernt wohnt.<br />
Morgens um 7:15 Uhr ohne grosse Einstimmung<br />
und als Laie die Realitäten anzuhören,<br />
die hinter den Menschen im Schlupfhuus<br />
stehen, ist nicht ganz einfach. Die Schilderungen<br />
aus nächster Nähe, absolut offen und<br />
direkt, führen bei mir zu einem Gemisch von<br />
grosser Interessiertheit und ebensolcher Hilflosigkeit.<br />
Es ist schwierig, kommentarlos und<br />
wertfrei zu bleiben. Doch einem Eindruck, ja<br />
einer Überzeugung kann ich nicht entkommen:<br />
Die Augen und das Gesicht mir gegenüber,<br />
die Art des Redens, die ganze Person -<br />
dieser Mensch kann doch mit Gewalt nichts<br />
zu tun haben. Da braucht es wohl viele Fähigkeiten<br />
und eine fundierte Ausbildung in<br />
Selbst- und Menschenkenntnis, um mit diesen<br />
Situationen und Menschen richtig umgehen<br />
zu können. Mein Erstaunen, dass ein<br />
Praktikant in dieser Umgebung alleine Nachtdienst<br />
absolviert, weicht im Gesprächsverlauf<br />
mit Oliver Kiss zunehmend. Er kann schon<br />
reiche Berufserfahrung ausweisen. Kindesschutz<br />
ist ihm aus seiner bisherigen Laufbahn<br />
kein unbekannter Begriff. Dabei hat er den<br />
Start in sein Berufsleben mit einer Lehre zum<br />
Speditionsfachmann begonnen. Heute noch<br />
ist er zwecks Geldverdienst in dieser Branche<br />
tätig. Nun studiert er an der Fachhochschule<br />
für Soziale Arbeit in Rorschach. Sein Pflichtpraktikum<br />
hat ihn ins Kinderschutzzentrum<br />
geführt, weil er einerseits die Idee hatte<br />
«Heimluft zu schnuppern» und andererseits<br />
das Schlupfhuus eine willkommene Mischung<br />
aus Sozialarbeit und Pädagogik bietet. Nachdem<br />
wir in der kurzen Zeit noch verschiedene<br />
Themen wie Kommunikation oder<br />
Qualitätsmanagement im Heimbereich angesprochen<br />
hatten, verblieb nicht mehr viel<br />
Zeit, in die Tiefe zu gehen. Hängen blieb bei<br />
mir der Eindruck eines absolut kompetenten<br />
Praktikanten, der weiss, was er zu tun hat und<br />
wovon er spricht. Um 8:30 Uhr hat er seinen<br />
Übergaberapport an die nächste diensthabende<br />
Sozialpädagogin. Und wir müssen<br />
weiter, ins Romerhuus und in die In Via. Als<br />
ob es der Zusammenarbeit und Interdisziplinarität<br />
noch eines Beweises bedurft hätte,<br />
kommt in diesem Moment der Lehrer vom<br />
Romerhuus ins Schlupfhuus. Man informiert<br />
sich gegenseitig über die Ausbildungsaktivitäten<br />
und die «Schülerinnen und Schüler». Und<br />
noch etwas: Heute Abend kocht im Schlupfhuus<br />
das ganze Team. Anlass dazu ist der<br />
geplante Austritt eines Jugendlichen am<br />
nächsten Morgen.<br />
In Via - Teamsitzung mit Fallbesprechung<br />
Um 8:00 Uhr ist es noch relativ ruhig im<br />
Hause In Via an der Falkensteinstrasse. Die<br />
Mitarbeitenden treffen ein, jeder und jede<br />
wird freundlich empfangen, das Teewasser<br />
kocht. Um 8:15 Uhr beginnt die Teamsitzung<br />
mit Fallbesprechung. Es sind sechs Personen<br />
dabei. Gestartet wird mit der Inforunde. Erste<br />
Info: Heute um 11:00 Uhr steht ein «exotisches»<br />
Thema an – Ruth Bischoff von der<br />
Sozialberatung wird mit einem Arzt vom<br />
<strong>Kinderspital</strong> das Thema «Genitalverstümmelung»<br />
behandeln. Es wird informiert, dass dies<br />
wegen der Körperverletzung bei uns ein klarer<br />
Straftatbestand ist, bei dem in der Regel<br />
die Opferhilfe zum Einsatz kommt. In unseren<br />
Breitengraden ist dieses Thema weniger<br />
bekannt, doch kommen immer wieder Einzelfälle<br />
vor und beschäftigen auch die Anwesenden.<br />
Es wird festgestellt, dass die In Via für<br />
diese Weiterbildung keine Aufgaben zu erfüllen<br />
hat. Um 10:00 Uhr wird ein Besprechungstermin<br />
zwischen einzelnen Geschäftsleitungsmitgliedern<br />
und dem kantonalen<br />
Schulamt sein. Im Weiteren wird das Inserat<br />
des Vereins Zivilcourage diskutiert, das gegen<br />
das Kinderschutzzentrum gerichtet ist. Es<br />
sind André Baeriswyl-Gruber und Marco<br />
Fischer damit beschäftigt. Nach weiteren<br />
Themen werden zu guter Letzt das heutige<br />
Menü in der Cafeteria des <strong>Kinderspital</strong>s<br />
durchgegeben und Verabredungen für das<br />
Mittagessen vorgenommen.<br />
Anschliessend erfolgen Einzelfallbesprechungen.<br />
Es werden Informationen ausgetauscht,<br />
je nach Fragestellung werden gegenseitig<br />
Erfahrungen und Tipps weitergegeben,<br />
sodass die aus dem Team bestmögliche Lösung<br />
resultieren sollte. Mir fällt auf, dass auch bei<br />
anscheinenden «Standardfällen» von sexuellem<br />
Missbrauch wohl ähnliche Konstellationen<br />
erscheinen, sich die Fälle aber immer<br />
wieder auch unterscheiden und so aus den<br />
Besprechungen wichtige Anregungen und<br />
Denkanstösse vermittelt werden. Heute geht<br />
es um zwei Fälle von Andy. Nachdem geklärt<br />
wurde, welche Personen weiter bleiben sollen,<br />
geht es los. Ein 17-jähriger Junge wurde im<br />
März an einem Fest nachts um 3:00 Uhr mit<br />
Faustschlägen «niedergestreckt». Er erlitt<br />
dabei eine Hirnerschütterung. Noch heute<br />
zittert er, was nach mehreren Abklärungen<br />
medizinisch nicht erklärbar ist. Die neuropsychologischen<br />
Abklärungen ergeben, dass<br />
keine Spätfolgen zu erwarten seien. Es stellen<br />
sich nun verschiedene Fragen, so zum Beispiel<br />
wird ein Therapeut gesucht für eine spezielle<br />
Behandlung, möglichst in dem bestimmten<br />
Raum des Kantons, es kann aber auch<br />
St.Gallen sein. Die Selektion des richtigen<br />
Trauma-Spezialisten erfolgt im Team, anschliessend<br />
wird noch über Versicherungsund<br />
Kostendeckungsfragen diskutiert.<br />
Im zweiten Fall geht es um einen 6-jährigen<br />
Knaben, dessen Mutter alleinerziehend<br />
ist. In kurzen Stichworten wird die Vorgeschichte<br />
aufgerollt: Kindsvater wollte Abtreiben,<br />
Mutter nicht – Trennung erfolgte – in<br />
letzter Zeit hat die Mutter nun viel gezügelt<br />
– der Knabe erzählte vor gut einem Monat<br />
«Mama, wir haben uns am Pimpeli geschleckt»<br />
– dabei ein 15-jähriger Knabe einer befreundeten<br />
Familie – ähnliches sei schon vor einem<br />
Jahr in der Badewanne geschehen – wurde<br />
aber von der Mutter als «Doktorspiele»<br />
betrachtet. Die Mutter meinte, das auch POS/<br />
ADS-Auffälligkeiten vorlägen – konsultierte<br />
die KJPD – in diesem Rahmen erzählte die<br />
Mutter von diesen Vorfällen – Weiterweisung<br />
an die In Via. Erste Feststellungen: Im Verlaufe<br />
der Erzählungen der Mutter deutet vieles auf<br />
eine Täterstrategie hin. Die Beschreibungen
6 Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
des Knaben betreffend der Übergriffe sollten<br />
zu einer Anzeige führen. Die Mutter hoffte<br />
jedoch, dass alles nicht so schlimm wäre. In<br />
der jüngsten Zeit hat sich die Situation in<br />
dieser Familie verschlimmert, indem der<br />
Knabe «mache, was er wolle» und die Mutter<br />
«am Anschlag» sei. Verschiedene Fragestellungen<br />
werden nun im Team besprochen:<br />
– Welche Beratungsstelle würde empfohlen?<br />
– Soll eine neue sozialpädagogische Gruppe<br />
für nach den Sommerferien empfohlen<br />
werden?<br />
– Welche Vorgehensweise für eine Anzeige<br />
wäre die Richtige?<br />
- Würde der Knabe wohl die Aussagen vor der<br />
Jugendanwaltschaft machen? Wenn ja, welche<br />
Bedrohung würde von seinem älteren<br />
Freund ausgehen?<br />
Schlussendlich dominiert die Meinung, dass<br />
die Mutter die Entscheidungen fällen muss.<br />
Eine allfällige Variante ohne eine Anzeige soll<br />
noch mit einem Spezialisten besprochen werden.<br />
Zum Schluss taucht noch die Frage auf,<br />
wie und durch wen eine privat initiierte<br />
Spermaanalyse finanziert wird?<br />
Um 9:25 Uhr ist Ende der Fallbesprechung<br />
und Sitzung.<br />
Aktuell und interessant<br />
Die Zeit vor der Besprechung mit dem kantonalen<br />
Schulamt nutzen André Baeriswyl-<br />
Gruber und Marco Fischer, um das Inserat<br />
vom vergangenen Samstag im Tagblatt zu vertiefen,<br />
in dem ein «Geschädigter» des Kinderschutzzentrums<br />
weitere «Geschädigte» sucht.<br />
Heute Nachmittag findet eine Besprechung<br />
zwischen Marco Fischer und dem Inserateschreiber<br />
statt. André Baeriswyl-Gruber kann<br />
einiges zur Vorgeschichte erzählen.<br />
Die anschliessende Besprechung mit<br />
einem Vertreter und einer Vertretung des kantonalen<br />
Schulamtes führt zu einem interessanten<br />
Informationsaustausch und ebnet<br />
wichtige Türen für eine zukünftige Strategieumsetzung<br />
des Kinderschutzzentrums. In<br />
diesem Erstkontakt stellt man sich gegenseitig<br />
vertieft vor. Wer macht was? Wer bietet was?<br />
Wie könnte man sich koordinieren? Wie soll<br />
man in Zukunft kommunizieren? Diese und<br />
viele weitere Fragen mehr werden diskutiert.<br />
Um 11:00 Uhr ist Übergabe an das nächste<br />
Redaktionsteam und ein sehr spannender<br />
und interessanter Morgen geht zu Ende.<br />
Ernst Knupp<br />
8:00 Uhr Wohnzimmer<br />
Am Dienstag ist im Romerhuus Wiegetag –<br />
ein Tag der häufig von Emotionen geprägt ist.<br />
Die PatientInnen mit Essstörungen haben<br />
individuelle Gewichtslimiten deren Unterschreitung<br />
unter anderem eine Rückverlegung<br />
auf B-Ost bedeuten kann. Das Gewicht<br />
spielt eine zentrale Rolle und wiederspiegelt<br />
mehr als nur Erfolg oder Misserfolg. Auch<br />
heute steht eine Rückverlegung ins Kispi an.<br />
Die Stimmung bei der Morgenbesprechung<br />
im Wohnzimmer ist aber trotzdem gut und es<br />
gelingt mühelos, mit den Jugendlichen ins<br />
Gespräch zu kommen. Ein zentrales Thema<br />
ist das für nächste Woche geplante «Nachweidlifest».<br />
Vom 6.-9. Juni war die ganze<br />
Gruppe mit ihren Betreuern für eine Projektwoche<br />
im Toggenburg auf dem Biobauernhof<br />
Weidli. Von diesen Tagen erzählen fast<br />
alle Jugendlichen voller Begeisterung. Mit<br />
Ausnahme der 15-jährigen B. Sie fand die<br />
Zeit dort nicht besonders spannend und das<br />
Projekt «Rasselbau aus Tierhaut» sogar so<br />
richtig langweilig. Nach 10 Monaten im<br />
Romerhuus freut sie sich jetzt einfach nur<br />
noch auf die Entlassung nach Hause, was für<br />
nächste Woche geplant ist. Strahlend blickt sie<br />
zu Rosemarie Zoller, ihrer Bezugsperson, die<br />
sich – ebenfalls strahlend – mit ihr freut. Dass<br />
sie das Schuljahr wiederholen muss, stört B.<br />
im Moment überhaupt nicht. Besonders<br />
schön war der «mega gute» Zusammenhalt<br />
der Gruppe, fast wie in einer Familie unter<br />
Geschwistern. Genervt hat die angeblich permanente<br />
Kontrolle durch die BetreuerInnen<br />
– in diesem Punkt ist man sich einig in der<br />
Gruppe. Zum Abschied nächste Woche soll<br />
ein gemütliches Beisammensein stattfinden.<br />
Auch für den 17-jährigen R. geht die Zeit<br />
im Romerhuus dem Ende entgegen. Eigent-<br />
7.00 – 11.00 Uhr<br />
lich nervt es ihn, dass er sieben Monate hier<br />
war – viel zu lange. Nachdem er seine Lehre<br />
abgebrochen hat, freut er sich auf die neue<br />
Chance einer Ausbildung zum Logistikassistenten.<br />
Nur noch die Abschiedsgeschenke<br />
müssen organisiert und vorbereitet werden –<br />
eine kleine Überraschung für die Kollegen.<br />
Die 17-jährige J. kann den Ausgang am<br />
Nachmittag kaum erwarten. Je nach individueller<br />
Regelung sind ½ -1h zur freien Verfügung.<br />
Sie möchte sich heute einen zusätzlichen<br />
Ohrring stechen lassen, was R. wegen<br />
der vielen Löcher im Ohr allerdings ziemlich<br />
blöd findet.<br />
Jeder Patient im Romerhuus hat eine<br />
Bezugsperson aus der Pflege und einen fallführenden<br />
Psychologen als Therapeuten. Insbesondere<br />
zur Bezugsperson entwickelt sich<br />
häufig ein sehr intensives und auch emotionales<br />
Verhältnis. Ansprechperson für die<br />
Eltern ist in der Regel der fallführende Psychologe.<br />
Diese Aufgabe teilen sich zurzeit<br />
Christian Moser, Isabelle Sprenger und Barbara<br />
Gindl mit insgesamt 190 Stellenprozenten.<br />
Elterngespräche mit Therapeut und<br />
Bezugsperson finden regelmässig alle 14 Tage<br />
statt, auf Wunsch oder bei Bedarf auch<br />
wöchentlich. Die Kommunikation innerhalb<br />
des Teams ist wichtig, weshalb regelmässig<br />
verschiedene Besprechungen stattfinden. Das<br />
beansprucht viel Zeit und oft ist es für die<br />
Therapeuten gar nicht einfach, noch genügend<br />
Zeit für die einzelnen PatientInnen zu<br />
finden. Insgesamt 40 Stellenprozent Physiotherapie<br />
und 25 Stellenprozent Ergotherapie<br />
sind wirklich knapp bemessen. Insbesondere<br />
wenn man bedenkt, das letztendlich nur 2 /3 der<br />
Zeit für Patientenarbeit zur Verfügung steht.<br />
8:30–9:15 Uhr Erstbesprechung<br />
Das Therapeuten-Team und die Bezugspersonen<br />
treffen sich unter Leitung von Christian<br />
Henkel (Oberarzt Psychosomatik) in<br />
grosser Runde, um den Fall einer vor zwei<br />
Wochen von B-Ost übergetretenen Patientin<br />
zu besprechen. Der fallführende Psychologe<br />
Christian Moser stellt die lange Krankengeschichte<br />
der 17-jährigen A. vor, die seit vier<br />
Jahren an einer Anorexie (Magersucht) leidet.<br />
Ganz klar werden die Erwartungen («Aufträge»)<br />
der Patientin und ihrer Eltern formuliert.<br />
Für die Jugendliche steht neben der<br />
Unterstützung bei der Gewichtszunahme die<br />
Weiterführung ihrer Ausbildung an der<br />
Diplommittelschule im Vordergrund. Die<br />
Eltern wüschen sich eine langfristige Perspektive.<br />
Alle berichten über ihre Eindrücke,<br />
jede Meinung wird ernst genommen. Offen<br />
setzt man sich mit der Frage auseinander, wie<br />
man die Patientin auf ihrem Weg begleiten<br />
und unterstützen kann. Alternativen werden<br />
diskutiert und wieder verworfen. Alle sind<br />
sich einig, für die Entlassung und die Zeit<br />
danach müssen klare Kriterien und Strukturen<br />
erarbeitet werden. Man überlegt auch,<br />
wie man die Eltern entlasten und unterstützen<br />
kann. Viele Fragen bleiben offen bis zur<br />
nächsten Fallbesprechung in vier Wochen.<br />
Gedanken von Georg Bieber<br />
(Leiter Romerhuus)<br />
Mehr Patientenkontakt wäre schön! Die<br />
meiste Zeit beansprucht die konzeptuelle<br />
und organisatorische Arbeit und die Koordination<br />
des Teams. Ein so komplexes und eingespieltes<br />
Team zu übernehmen war keine<br />
einfache Aufgabe. Für therapeutische Gespräche<br />
ist wenig Raum. Die Vorgespräche vor<br />
dem Eintritt oder Übertritt ins Romerhuus<br />
sind einer der wenigen Kontakte zu Patienten<br />
und ihren Familien. Ferner die sogenannten<br />
«Antragsbesprechungen» am Mittwoch, wo<br />
die von den Jugendlichen gestellten Anträge<br />
für den Wochenendurlaub besprochen werden,<br />
sowie die Visite am Freitag natürlich, wo<br />
jeder Patient 5 – 10 Minuten Einzelgespräche<br />
mit dem leitenden Arzt dem Oberarzt sowie<br />
einer Betreuungsperson hat. Ideen und Visionen<br />
für neue Projekte gibt es genug. So zum<br />
Beispiel therapeutisch geleitete Elterngruppen<br />
oder die Arbeit mit straffälligen Jugendlichen.<br />
Nach einem langen Arbeitstag begleiten die<br />
Schicksale Georg Bieber öfters noch aus dem<br />
KSZ. Beim 1500 m Schwimmen kann er sich<br />
abreagieren und gewinnt so Abstand. Das<br />
muss sein – möglichst 3-mal pro Woche.<br />
Weniger gut funktioniert das Abschalten bei<br />
einem klassischen Konzert – oft ist auch nach<br />
der Ouvertüre der Kopf noch nicht frei.<br />
10:15 Uhr Prozessunterricht<br />
Thomas Vogel (Lehrer) und Judith Stahl<br />
(Praktikantin Sozialpädagogik) treffen sich<br />
mit einem Teil der Gruppe im Werkraum im<br />
Keller. Stühle stehen im Kreis, auf dem Boden<br />
in der Mitte des Kreises liegen Postkarten mit<br />
ganz unterschiedlichen Motiven. Die Jugendlichen<br />
treffen nach und nach ein. Ein nachdenklicher<br />
Blick auf die Kartensammlung,<br />
zögernde oder auch ganz gezielte Griffe,<br />
wortloses Platznehmen in der Runde. Jeder<br />
erzählt warum er gerade diese Karte ausgesucht<br />
hat. Ganz unterschiedliche Stimmungen<br />
und Gefühle kommen zum Ausdruck.<br />
Ein wohltuendes Ritual. Auf dem Programm<br />
steht heute kein eigentlicher Unterricht, sondern<br />
die Planung vom «Nachweidlifest».<br />
Organisiert wird das Fest ganz allein von den<br />
PatientInnen und Ideen gibt es mehr als<br />
genug. J. möchte sich um das Einladungsschreiben<br />
kümmern und verschwindet voller<br />
Tatendrang hinter dem Computer. Der im<br />
Weidli gedrehte Videofilm wird von R. vorgeführt.<br />
Man diskutiert noch über den Modus<br />
der Präsentation – permanente Show oder<br />
fixe Zeiten. Der Vorschlag «jeder soll einen<br />
kurzen Text mit persönlichen Eindrücken<br />
verfassen» stösst nicht bei allen auf Zustimmung.<br />
Aber am Ende kann die Gruppe sogar<br />
R. zum Mitmachen motivieren. Auch Fotos<br />
und Objekte sollen ausgestellt werden. In<br />
Kürze ist ein vielversprechender Plan erarbeitet<br />
und alle gehen motiviert an die Arbeit.<br />
Sogar eine kleine Zeitung soll erscheinen.<br />
Schon ist meine Zeit im Romerhuus vorbei.<br />
Um 11:00 Uhr wird die nächste Schicht<br />
des Redaktionsteams kommen und weitere<br />
vier Stunden begleiten.<br />
Barbara Schiller
7 Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
11.00 – 15.00 Uhr<br />
Zwischen und 15 Uhr im<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Das zweite Team – Bruno Gmür und Franziska<br />
Knechtle – übernimmt von Ernst Knupp<br />
und Barbara Schiller. Aufgrund der Themen,<br />
die in den drei Bereichen anstehen, entscheiden<br />
wir uns für eine Aufteilung der Besuche:<br />
Bruno Gmür übernimmt ab 11.00 Uhr das<br />
Romerhuus und Franziska Knechtle startet<br />
mit der Interdisziplinären Fallbesprechung<br />
KSZ und OKS, wechselt für das Mittagessen<br />
ins Schlupfhuus und zum Schluss nimmt sie<br />
an der Leitungssitzung der In Via teil.<br />
Bevor ich mich zur «Interdisziplinären<br />
Fallbesprechung KSZ und OKS» aufmache,<br />
melde ich mich im Schlupfhuus für das Mittagessen<br />
an. Da zu dieser fortgeschrittenen<br />
Zeit schon alles bestellt ist, wende ich mich<br />
für eine Zusatzportion ins Schlupfhuus direkt<br />
an die Küche. Danach spurte ich an die erwähnte<br />
Fallbesprechung, die um 11:00 Uhr<br />
im Sitzungszimmer 108 im folgenden Teilnehmerkreis<br />
stattfindet:<br />
Dolores Baumgartner, In Via, Sema Canbay,<br />
Praktikantin In Via; Lydia Thoma, Schlupfhuus;<br />
Ruth Bischoff-Bruggmann, Sozialberatung<br />
OKS; Fabiola Huber, Sozialberatung<br />
Romerhuus, Christian Henkel, PSY Mitglied<br />
Kinderschutzgruppe OKS; Tamara Guidi,<br />
Leiterin Kinderschutzgruppe OKS;<br />
Ruth Bischoff stellt an diesem Vormittag den<br />
Fall eines afrikanischstämmigen Mädchens vor, welches<br />
vor einiger Zeit wegen Erschöpfungszuständen<br />
und Rückenschmerzen ins <strong>Kinderspital</strong> überwiesen<br />
worden ist. Das Mädchen ist das älteste von fünf<br />
Kindern. Sie hat noch zwei Schwestern und zwei<br />
Brüder. Neben der Sozialberatung ist ebenfalls der<br />
Kinderpsychiater involviert worden. Der Psychiater<br />
hat das Mädchen darauf angesprochen, ob sie<br />
beschnitten sei. Sie hat ihm daraufhin von ihrem<br />
traumatischen Erlebnis erzählt. Sie wurde unvorbereitet<br />
darauf, was auf sie zukommt, im Alter<br />
von fünf Jahren, noch in ihrem Heimatland<br />
beschnitten. Sie fürchtet heute, dass ihren beiden<br />
jüngeren Schwestern dasselbe geschehen könnte: Ihr<br />
Hauptanliegen wäre ihr Schutz. Zurzeit schätzt<br />
sie die Gefährdung der Schwestern als gering ein,<br />
da die Eltern kein Geld für die Beschneidung<br />
hätten. Beschneidung ist in der Familie kein<br />
Thema…<br />
Die Gruppe diskutiert darüber, ob die<br />
Schwestern vor einer allfälligen Beschneidung<br />
geschützt werden können und ob sie<br />
über ihre mögliche Beschneidung informiert<br />
werden sollen, damit sie sich bei einem drohenden<br />
Eingriff an jemanden wenden könnten<br />
(z.B. wenn sie den Eindruck haben, dass<br />
diese vorbereitet wird).<br />
Es scheint ein sehr schwieriges Thema zu<br />
sein, welches nicht so einfach gelöst werden<br />
kann. Es gibt rechtliche und viele kulturelle<br />
Aspekte, die beachtet werden müssen. Es<br />
braucht sowohl eine Sensibilisierung für das<br />
Thema «weibliche Genitalverstümmelung»<br />
bei Mitarbeitenden von Spitälern, Schulen<br />
und Behörden etc. als auch Aufklärungsarbeit<br />
bei afrikanisch-arabischstämmigen Personengruppen,<br />
die in der Schweiz leben. Und diese<br />
Aufklärungsarbeit sollte auf verschiedenen<br />
Ebenen erfolgen:<br />
– Ebene Ethnie als Gruppe mit spezifischen<br />
Traditionen und Glaubensinhalten<br />
– Ebene Familie als Kulturträgerin und Ort<br />
des Geschehens<br />
– Jugendliche als Kulturträgerin und zukünftige<br />
Eltern (Generationen der Veränderung)<br />
Mich hat dieses Thema sehr berührt, da für<br />
mich bis anhin diese Problematik sehr weit<br />
weg (distanzmässig) stattgefunden hat. Jetzt<br />
muss ich feststellen, dass eine Beschneidung<br />
eigentlich in der nächsten Nachbarschaft passieren<br />
kann.<br />
Trotz allem meldet sich bei mir nun der<br />
knurrende Magen und ich freue mich auf<br />
Spaghetti mit verschiedenen Saucen im<br />
Schlupfhuus. Am Mittagstisch sitzen zwei<br />
Jugendliche (Geschwister), zwei Betreuerinnen<br />
und ich. Eine Jugendliche bleibt wegen<br />
der kurzen Pause über den Mittag in der<br />
Stadt. Sie wird erst abends wieder ins Schlupfhuus<br />
zurückkehren. Wir unterhalten uns<br />
übers Rauchen, Gamen, Autos (am liebsten<br />
Porsche), Spicken in der Schule, Sackgeld<br />
(welches in ihrem Fall auf 10 Franken pro<br />
Woche beschränkt ist) und so weiter. Halt so<br />
wie es an einem Familienmittagstisch zu und<br />
her geht. Just um halb eins klingelt es an der<br />
Haustüre: S. – er hat sich bereits am Abend<br />
vorher telefonisch gemeldet – sucht das Gespräch<br />
mit Lydia. Der frisch geschöpfte Spaghettiteller<br />
von Lydia bleibt unangetastet<br />
stehen. Sie ruft nur rasch ins Esszimmer, dass<br />
sie nach dem Gespräch weiter essen wird.<br />
Margrit, die Jugendlichen und ich lassen uns<br />
nicht stören und essen unsere warmen Spaghetti.<br />
Die beiden haben einen unbändigen<br />
Hunger (welche Mutter kennt das nicht von<br />
ihren eigenen halbwüchsigen Kindern), es ist<br />
eine wahre Freude zuzuschauen. Einer von<br />
den beiden möchte nach der Schule etwas<br />
mehr Zeit für den Heimweg und gibt Unmengen<br />
von Ausreden bekannt, warum er für<br />
einen Weg von einer Viertelstunde nun eine<br />
Stunde brauchen wird. Eine Zusatzhalbstunde<br />
wird ihm nach längerer Diskussion gewährt.<br />
Nach dem Essen fährt einer den Speisewagen<br />
zurück in die Küche (es gibt ihm gerade die<br />
Gelegenheit, eine Zigarette zu rauchen) und<br />
der andere räumt die Abwaschmaschine ein<br />
und säubert die Küche. Anschliessend machen<br />
wir einen Hausrundgang und die beiden zeigen<br />
mir ihre Zimmer. Einer schläft im oberen<br />
Stockwerk und der andere im unteren. Normalerweise<br />
ist es so, dass unten die Knaben und<br />
oben die Mädchen ihre Zimmer haben. Mit<br />
einer Lichtschranke, die beim Durchschreiten<br />
einen Alarm auslöst, wird vor allem nachts für<br />
Ruhe und Ordnung gesorgt.<br />
Für den Kaffee und den Dessert setzen wir<br />
uns nochmals an den Tisch im Esszimmer. Da<br />
gesellen sich auch Lydia und S. zu uns und<br />
essen ihre Portion Pasta. S. steht kurz vor dem<br />
Abschluss der Sekundarschule und wird nach<br />
den Sommerferien in die Kanti gehen. Er<br />
möchte einmal ein Manager werden. Es ist<br />
13:25 Uhr. Ich verabschiede mich von allen,<br />
da ich um 13:30 Uhr an bei der Leitungssitzung<br />
in der In Via dabei sein möchte. Warum<br />
ist es in die Falkensteinstrasse so weit? Mit<br />
etwas Verspätung treffe ich im Büro von<br />
Dolores Baumgartner ein. Alle zwei Wochen<br />
sitzen Dolores Baumgartner und André Baeriswyl-Gruber<br />
zusammen und besprechen<br />
anhand einer Traktandenliste die wichtigsten<br />
Themen zur Führung der In Via. Frau Baumgartner<br />
ist die Hauptverantwortliche für den<br />
Bereich KJN (Kinder- und Jugendnotruf).<br />
Die Hauptziele der beiden sind:<br />
1. Kontinuierlicher Betrieb und Entwicklung<br />
von In Via langfristig sicherzustellen<br />
2. Ressourcen- und Stressmanagement.<br />
Weitere Besprechungsthemen sind zum Beispiel:<br />
strategische und operative Planung<br />
sicherstellen, Früherkennung von Tendenzen<br />
und Abweichungen, Controlling und Kontrolle,<br />
Erkennen von Handlungsbedarfs, Interventions-<br />
und Umsetzungsplanung etc.<br />
Zu Beginn der Sitzung schätzen sie ihr<br />
eigenes Wohlbefinden ein und beziffern dies<br />
mit einer Zahl zwischen 1 – 10. An der heutigen<br />
Sitzung ist dies bei 7 und 7.5. Sie stellen<br />
fest, dass die Arbeit stetig zunimmt. Die Dichte<br />
und die Komplexität der Fälle nehmen vermehrt<br />
Ressourcen in Anspruch. An der Teamsitzung<br />
soll abgeklärt werden, wer noch Kapazität<br />
hat. Die beiden stellen fest, dass sie in der<br />
Opferhilfe nach wie vor weniger Fälle als<br />
letztes Jahr zu verzeichnen haben, die diesjährigen<br />
aber komplexer sind als im Vorjahr. Die<br />
Sommerferien stehen vor der Tür und somit<br />
müssen die Abwesenheiten der Mitarbeitenden<br />
der In Via geplant werden.<br />
Dolores spricht an, dass im Verlaufe des<br />
Nachmittags eine Mutter vorbei kommt, die<br />
über ihre Sorgen bezüglich «Misshandlung<br />
ihrer Tochter» sprechen möchte. Auch ist noch<br />
unklar, ob gegen Abend ein Kind aus diversen<br />
Gründen im Schlupfhuus platziert werden<br />
muss.<br />
So schnell gehen meine vier Stunden im<br />
Kinderschutzzentrum vorbei. Schon muss ich<br />
zum Übergaberapport zurück an unsere Basisstation<br />
im Cheminéeraum des Bedahauses.<br />
Für mich als Verwaltungsangestellte im <strong>Kinderspital</strong><br />
sind es spannende und aufregende<br />
und bewegende vier Stunden gewesen. Vielen<br />
Dank.<br />
Franziska Knechtle<br />
«Jugendliche ein Stück Lebensweg<br />
begleiten»<br />
Am 14. Juni, von 11.00 – 15.00 Uhr, bekam<br />
ich Gelegenheit, am Arbeitsalltag im «Romerhuus»<br />
– wenigstens als stiller Beobachter und<br />
Fragesteller – teilzunehmen. Zuerst fiel mir<br />
die offene und angenehme Atmosphäre auf<br />
und die spontane Bereitschaft, auf mich und<br />
meine Fragen einzugehen. Vielen Dank.<br />
Über drei Schwerpunkte möchte ich berichten:<br />
– Kurzinterviews mit Irene Haag und<br />
Rosmarie Zoller<br />
– Mittagessen mit den Patienten<br />
– Verlaufssitzung<br />
1. Kurzinterviews<br />
Irene Haag und Rosmarie Zoller arbeiten seit<br />
dem Start vor 2 ½ Jahren im Romerhuus.<br />
Irene Haag ist die Hausleiterin. Sie ist verantwortlich<br />
für das 14-köpfige Pflege- und Betreuungsteam.<br />
Ihre Aufgabe ist es, den Betrieb<br />
rund um die Uhr sicherzustellen. Von ihr<br />
möchte ich wissen:<br />
«Was haben Sie in diesen 2 ½ Jahren<br />
vor allem gelernt?»<br />
Ich vertraue meine Mitarbeiterinnen und<br />
gebe ihnen viel Eigenverantwortung, denn sie<br />
sind durchwegs kompetente und motivierte<br />
Fachleute mit den nötigen Aus- und Weiterbildungen.<br />
Mit den Jugendlichen waren anfänglich<br />
rigidere Strukturen nötig. Jetzt sind<br />
mehr Spiel- und Handlungsräume möglich.<br />
Wir lassen uns nicht mehr so rasch «ins Bockshorn<br />
jagen». Persönlich habe ich gelernt,<br />
mich deutlich zu positionieren und klare<br />
Standpunkte einzunehmen.<br />
«Welche Hauptunterschiede ergeben sich<br />
hier in der Pflege in Bezug zur «Akutpflege»?<br />
Hier ist die Pflege und Betreuung umfassender<br />
und ganzheitlicher. Durch die längere<br />
Aufenthaltsdauer ist sie spezifischer und individueller.<br />
Alle fünf Funktionen sind gleichermassen<br />
von Bedeutung. Für die Begleitung<br />
der Jugendlichen im Alltag ist immer ein Tandem<br />
zuständig.<br />
«Was ist für Sie besonders spannend<br />
und interessant an Ihrer Aufgabe?»<br />
Es sind vor allem zwei Dinge: Jugendliche ein<br />
Stück auf dem Lebensweg begleiten – trotz<br />
Widerständen und schwierigen Situationen.<br />
Ein motiviertes Team zu führen.<br />
«Was ist für Sie schwierig?»<br />
Das Romerhuus ist sehr gut ausgebaut. Doch<br />
wenn es voll belegt ist, gibt es zu wenig Rückzugsmöglichkeiten<br />
und zu wenig Auslauf.<br />
Sie leiteten vorher die Abteilung B-Ost und<br />
waren schon damals für Jugendliche, die<br />
jetzt im Romerhuus betreut werden können,<br />
zuständig. Was hat sich mit dem Bezug<br />
und Betrieb des Kinderschutzzentrums verbessert?<br />
Die Jugendlichen haben ein zu Hause mit<br />
klaren Tagesstrukturen. Dies ergibt eine<br />
höhere Stabilität und Sicherheit. Durch ständige<br />
Bezugspersonen ist soziales Lernen besser<br />
möglich. Ein multidisziplinäres Team<br />
kümmert sich um jeden Einzelnen und hilft<br />
mit, gezielte Entwicklungsschritte auszulösen.<br />
«Wie erleben Sie die Schülerinnen<br />
im Romerhuus?»<br />
Durch ihre Jugendlichkeit stehen sie den Patienten<br />
näher. Sie stellen andere Fragen. Sie<br />
sind erstaunlich differenziert und belastbar.<br />
Ihre Erfahrungen aus dem Spitalbereich sind<br />
wertvoll.<br />
«Was tun Sie in 5 Jahren?»<br />
Ich bin noch da. Meine Tätigkeit hier gefällt<br />
mir sehr. Ich setze mich für die Weiterentwicklung<br />
des Kinderschutzzentrums ein. Das<br />
könnte zum Beispiel ein Angebot für «Begleitetes<br />
Wohnen» sein, als Zwischenschritt auf<br />
dem Weg zur Eigenständigkeit der Jugendlichen.<br />
Rosmarie Zoller ist Betreuerin. Sie hat vorher<br />
etliche Jahre auf der Station B-Ost und als<br />
EEG-Assistentin im <strong>Kinderspital</strong> gearbeitet.<br />
Ihr Umgang mit den Jugendlichen ist sehr<br />
offen und spontan. Man spürt den «guten<br />
Draht» zu ihnen.<br />
«Was hat sich mit dem Bezug und Betrieb<br />
des Kinderschutzzentrums verbessert?»<br />
Die Unterschiede sind offensichtlich. Eine<br />
«Wohnatmosphäre» ist spürbar. Das Bezugspersonensystem<br />
ermöglicht, klare und tragfähige<br />
Beziehungen aufzubauen. Ich kann für<br />
die einzelnen Jugendlichen mehr Zeit aufwenden.<br />
Dies ist für meine Arbeit wichtig<br />
und nötig.
8 Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
«Was fasziniert Sie an dieser Aufgabe?»<br />
Sie ist sehr abwechslungsreich, sinnvoll und<br />
herausfordernd. Jeder Tag verläuft anders.<br />
Empathie, Geduld und Humor, Flexibilität<br />
und Einfühlungsvermögen sind gefragt. Ausserdem<br />
kann ich Lebenserfahrung und Lernprozesse<br />
von meinen inzwischen erwachsenen<br />
Söhnen gut einbringen. Auch die Möglichkeit,<br />
diesen Jugendlichen die Lust am<br />
Malen zu vermitteln, schätze ich sehr.<br />
«Was ist für Sie besonders wichtig<br />
an dieser Aufgabe?»<br />
Nebst der Betreuung und Begleitung der<br />
Jugendlichen ist für mich die Arbeit mit den<br />
Eltern zentral. Ich denke, Eltern wollen<br />
grundsätzlich das Beste für ihre Kinder, sind<br />
aber oft durch Lebensumstände oder Krankheitsbilder<br />
überfordert. Mit professioneller<br />
Unterstützung lassen sich Wege finden.<br />
«Sie werden oft mit schwierigen Situationen<br />
konfrontiert. Kommen Sie<br />
damit manchmal nicht selber an Grenzen?»<br />
Doch, ich komme auch gelegentlich an meine<br />
Grenzen, es ist immer wieder ein Lernprozess,<br />
eine gesunde Distanz zu wahren. Intern ist ein<br />
guter Austausch im Team sehr hilfreich und<br />
wichtig, auch Supervision und Fallbesprechungen<br />
bieten gute Gefässe, um schwierige<br />
Situationen zu meistern. Den Ausgleich in<br />
der Freizeit finde ich in der Natur und beim<br />
Malen.<br />
«Was tun Sie in 5 Jahren?»<br />
Die Arbeit hier gefällt mir nach wie vor. Sie<br />
ist für mich richtig und wichtig. Gerne würde<br />
ich noch etwas mehr mit den Jugendlichen<br />
malen und meine Kreativität weiter entfalten.<br />
2. Beim Mittagessen 12.15 Uhr – 13.15 Uhr<br />
An einem grossen Tisch wird das Mittagessen<br />
(Spaghetti mit verschiedenen Saucen, Salat<br />
und zum Dessert Früchtekuchen) eingenommen.<br />
Alle neun Jugendlichen (sechs junge<br />
Frauen und drei junge Männer) sind anwesend.<br />
Es wird gegessen und rege diskutiert.<br />
Die Essportionen sind sehr unterschiedlich<br />
und die Problematik erkennbar. Die Stimmung<br />
ist heiter und angenehm. Betreut werden<br />
die Jugendlichen von Regina Walser und<br />
Judith Stahl. Regina Walser ist dipl. Pflegfachfrau<br />
und seit Beginn des Kinderschutzzentrums<br />
hier. Sie betreut zusätzlich die Praktikantinnen<br />
und Schülerinnen. Die Arbeit hier<br />
gefällt ihr sehr. Judith Stahl absolviert im<br />
Romerhuus ihr letztes Praktikum ihrer Ausbildung<br />
als Sozialpädagogin an der FHS. Für<br />
sie ist es ein sehr lehrreiches Praktikum. Sie<br />
hat sich speziell mit Theorie und Praxis von<br />
Essstörungen auseinandergesetzt. Sie stellte<br />
fest, dass sie zukünftig mit Jugendlichen arbeiten<br />
möchte, vorzugsweise jedoch mit solchen,<br />
die zu Gewalt neigen und Mühe bekunden,<br />
ihre Aggressionen zu kontrollieren. Für sie ist<br />
es besonders wichtig, dass der Informationsfluss<br />
stimmt, was gar nicht so leicht zu bewerkstelligen<br />
ist. Ich komme mit einzelnen Jugendlichen<br />
ins Gespräch. Ein 18-jähriger hat hier<br />
einen Kameraden gefunden, der ihm viel<br />
bedeutet. Er muss jedoch bald von ihm<br />
Abschied nehmen, denn der Kamerad verlässt<br />
in zwei Tagen das Romerhuus. Für ihn ist die<br />
Zukunft schwierig. Die Berufswahl ist zentral.<br />
Ein erster Versuch misslang. Wer gibt ihm eine<br />
neue Chance? Sein Kamerad wird, wie erwähnt,<br />
nach mehrmonatigem Aufenthalt bald<br />
entlassen. Ich möchte wissen, was er hier<br />
gelernt habe. Er sei erwachsener geworden. Er<br />
löse jetzt Probleme mehr mit Reden als mit<br />
den Fäusten. Ob er sich freue, nach Hause zu<br />
gehen. Teils teils, meint er. Die Familie sei ihm<br />
schon wichtig, aber hier habe es ihm gut<br />
gefallen. Die Berufswahl und die Berufsmöglichkeiten<br />
sind auch für ihn jetzt zentrale<br />
Themen. Er sucht einen Praktikumsplatz und<br />
hofft im Jahre 2006 eine Lehrstelle zu finden.<br />
Die Zeit vergeht wie im Flug, und um<br />
13.15 Uhr ist das Esszimmer leer – viele Eindrücke<br />
schwirren mir im Kopf herum.<br />
3. Verlaufssitzung 13.45 Uhr – 14.30 Uhr<br />
Um 13.45 Uhr eröffnet Dr. Bieber, der Gesamtleiter<br />
des Romerhuus, die wöchentliche<br />
Verlaufssitzung. Das Pflege- und Betreuungsteam<br />
und das interdisziplinäre Behandlungsteam<br />
sind anwesend. Letzte Woche<br />
verbrachte das Team zusammen mit den<br />
Jugendlichen vier Tage «Im Weidli», einem<br />
Bauernhof mit viel Auslauf. Die Auswirkungen<br />
dieser externen Erfahrungstage fliessen in<br />
die Sitzung ein.<br />
Im ersten Teil der Sitzung ist der junge<br />
Mann anwesend, der in zwei Tagen die Gruppe<br />
verlässt. Die Beteiligten schildern kurz den<br />
Verlauf und einzelne Begebenheiten mit ihm<br />
aus ihrer Sicht. Sie geben ihm gute Wünsche,<br />
Gedanken und einige Tipps mit auf seinen<br />
weiteren Lebensweg. Er erhält viele wohlwollende,<br />
ermutigende und unterstützende Feedbacks.<br />
Im zweiten Teil der Sitzung wird die<br />
Gruppensituation der Jugendlichen besprochen.<br />
Neue Ein- und Austritte stehen bevor.<br />
Wie werden sich diese Veränderungen auswirken?<br />
Ein Sommerfest findet am übernächsten<br />
Wochenende statt. Die Vorbereitungen<br />
laufen auf Hochtouren. In einer Subgruppe<br />
sind Reibereien und Rivalitäten spürbar.<br />
Im dritten Teil wird der Verlauf und die<br />
mögliche Entwicklung der einzelnen Jugendlichen<br />
aus Sicht der behandelnden Ärzte, der<br />
Therapeuten und der Bezugspersonen besprochen.<br />
Dabei wird mir bewusst, wie komplex,<br />
vielfältig und individuell jede einzelne<br />
Lebensgeschichte ist. Mir wird auch klar, dass<br />
nach dem Austritt aus dem Kinderschutzzentrum<br />
die Probleme nicht einfach gelöst<br />
sind. Nächste Entwicklungsschritte stehen an.<br />
Der Aufenthalt im Kinderschutzzentrum sollte<br />
helfen mit diesen Problemen konstruktiver<br />
und transparenter umzugehen.<br />
Mir sind bei diesem kurzen Einblick motivierte<br />
und engagierte Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter begegnet, die eine wichtige Aufgabe<br />
in unserer Gesellschaft übernehmen.<br />
Vielen Dank.<br />
Bruno Gmür<br />
15.00 –<br />
19.00 Uhr<br />
«Zvieri essen im Romerhuus»<br />
Es hat mich beeindruckt, wie die jungen<br />
Menschen ihre Zwischenmahlzeit zelebrieren.<br />
Ich bin überzeugt, dass es ihnen gar nicht<br />
bewusst war, wie das auf mich gewirkt hat:<br />
Vier junge Frauen, schlank und rank, äusserst<br />
gepflegte Erscheinungen, vor sich ihre<br />
Zwischenverpflegung, die aus Zwieback,<br />
Cornflakes, Apfel oder Melone und Joghurt<br />
besteht. Jeder Bissen wird bewusst zu sich<br />
genommen. Daneben ein junger Mann, grossgewachsen,<br />
massige Postur, der genüsslich ein<br />
Nutellabrot in der Dicke von 2cm mit zwei<br />
Bissen verschlingt. Die Gespräche während<br />
dieser Zwischenmahlzeit drehen sich um die<br />
Antrags-Möglichkeit, für das Wochenende<br />
Urlaub zu erhalten. Alle Anwesenden sind<br />
schon mehrere Wochen bis Monate hier. Eine<br />
Person wird am nächsten Tag austreten. Sie ist<br />
nicht so sicher, ob sie froh sein soll über die<br />
Veränderung und Neuorientierung, oder ob<br />
sie traurig sein soll über den Verlust der Kameradschaften<br />
und die Sicherheiten, die sie in<br />
der strukturierten und beaufsichtigten Institution<br />
hatte.<br />
Nach der Zwischenverpflegung werden<br />
die Jugendlichen auf den regelmässigen Spaziergang<br />
gehen.<br />
Am Abend wird die kommende Woche<br />
besprochen und die Ämtli werden neu verteilt.<br />
Am unbeliebtesten ist das Ämtli «Abwaschmaschine<br />
einräumen», weil diese Zeit der<br />
Besuchszeit nach dem Nachtessen abgeht.<br />
«Verschiedene Disziplinen unter dem gleichen<br />
Dach»<br />
Ich nehme die Gelegenheit wahr und spreche<br />
mit der Sozialarbeiterin des Romerhuuses,<br />
Fabiola Huber. Sie teilt sich eine Stelle mit<br />
Ruth Bischoff-Bruggmann. Ihre Aufgaben<br />
sind sehr vielseitig. Mehrheitlich sind sie<br />
betraut mit den «Übergangsthemen» wie:<br />
– Was geschieht bei einem Austritt?<br />
– Wie sehen die Anschlusslösungen aus, wo<br />
brauchen die Jugendlichen und ihre Eltern<br />
oder Elternteile Unterstützung?<br />
Weiter wird die Zusammenarbeit mit internen<br />
und externen Lehrkräften gepflegt.<br />
Platzierungen nach der Zeit im Romerhuus<br />
werden in Zusammenarbeit und Absprache<br />
mit dem Team vorbereitet. Das kann sein,<br />
dass eine Einweisung in ein Heim oder eine<br />
sozialpädagogische Familie geplant wird oder<br />
eine Sonderbeschulung nötig wird.<br />
Weiter arbeitet der Sozialdienst eng mit<br />
den Schulpsychologischen Diensten und der<br />
Vormundschaftsbehörde zusammen.<br />
Nebst den Gesprächen mit den Jugendlichen<br />
und ihren Familien sind Besprechungen mit<br />
dem Team ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeit<br />
der Sozialarbeiterin. Sie ist bei Erst-,<br />
Verlaufs- und Fallbesprechungen dabei sowie<br />
bei der Teamsitzung der Mitarbeitenden des<br />
Romerhuus. Neu besteht die Möglichkeit,<br />
dass die Jugendlichen spontan einen Besprechungstermin<br />
wahrnehmen können während<br />
der halbstündigen wöchentlichen Sprechstunde.<br />
Was von Fabiola als sehr spannend und<br />
deshalb wertvoll empfunden wird, ist, dass sie<br />
die Jugendlichen über einen längeren Zeitraum<br />
in ihrem Veränderungsprozess begleiten<br />
und erleben kann.<br />
Als ganz speziell wertvoll bezeichnet<br />
Fabiola an ihrem Arbeitplatz die sehr gute<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit und die<br />
hohe Akzeptanz, die den verschiedenen<br />
Fachgruppen gegenseitig entgegengebracht<br />
wird.<br />
Vielen Dank Fabiola, dass du dir Zeit<br />
genommen hast und für die Offenheit in<br />
diesem Gespräch.<br />
«Der Jugendkeller im Schlupfhuus»<br />
Zum Zeitpunkt meines Besuches im Schlupfhuus<br />
befinden sich drei Jugendliche in dieser<br />
Institution. Weil eine Person am nächsten Tag<br />
ihren Austritt hat, darf sie wählen, was sie sich<br />
zum Nachtessen wünscht. Wie könnte es<br />
anders sein: Schnitzel mit Pommes. Die<br />
Jugendlichen und die Betreuungspersonen<br />
wechseln sich ab beim Zubereiten der Nachtessen.<br />
Teilweise gehen die Jugendlichen aus<br />
dem Schlupfhuus während des Tages externen<br />
Beschäftigungen nach, wie zum Beispiel<br />
Arbeiten an ihrem Ausbildungsplatz.<br />
In dieser Institution arbeiten mehrheitlich<br />
SozialarbeiterInnen und SozialpädagogInnen.<br />
Bei meinem Eintreffen erfolgt gerade<br />
die Uebergabe des Tagesdienstes an den Spätdienst<br />
bzw. die Nachtwache. Episoden aus<br />
dem Tagesablauf, Vereinbarungen mit den<br />
Jugendlichen und anstehende Arbeiten werden<br />
besprochen und für die nächste Schicht<br />
geplant. Dann heisst es, Tageskasse zählen und<br />
in den Tresor einschliessen.<br />
Nachdem der Tagesdienst sich verabschiedet<br />
hat, wird die Arbeit für den Abend eingeteilt.<br />
Die RAV-Praktikantin, eine gelernte<br />
Kindergärtnerin, ist für das Kochen des<br />
Nachtessens zuständig. Ich gehe mit Therese<br />
in den Keller. Dort befindet sich der<br />
Jugendraum. Eingerichtet ist er mit einem<br />
«Töggelikasten», einem Boxsack, einer Sitz-
9 Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
ecke und einem Büchergestell, das gleichzeitig<br />
als Raumteiler dient. Der Jugendraum<br />
wird neu gestaltet. Damit mehr Atmosphäre<br />
und Gemütlichkeit entstehen kann, werden<br />
im Raum Dekomaterial, ein Vorhang und verschiedene<br />
Poster aufgehängt. Therese ist froh<br />
um meine Mithilfe, zu zweit ist es einfacher.<br />
Die Jugendliche, die am nächsten Tag nach<br />
fast zweimonatigem Aufenthalt im Schlupfhuus<br />
in eine sozialtherapeutische Familie<br />
übertritt, hilft beim Einrichten des Jugendkellers<br />
mit. Dabei kommen wir ins Gespräch und<br />
sie erzählt mir, dass sie sehr angespannt ist in<br />
Bezug auf diese neue Situation. Einerseits ist<br />
sie froh, dass sich eine Weiterentwicklung<br />
abzeichnet. Wie sie sich aber integrieren kann,<br />
ob sie sich wohlfühlen wird und welche<br />
Erwartungen sie genau zu erfüllen hat, sind für<br />
sie grosse Unsicherheitsfaktoren. Während<br />
ihrer Zeit im Schlupfhuus hat sie sich sehr<br />
wohl gefühlt, weil sie sich angenommen und<br />
ernst genommen wusste. Nach Hause zurückzukehren<br />
kommt im Moment für sie nicht in<br />
Frage.<br />
Inzwischen ist es für mich Zeit, eine weitere<br />
Abteilung zu besuchen und ich verabschiede<br />
mich und wünsche ihr viel Mut für<br />
den nächsten Schritt in ihre neue Zukunft.<br />
Fredy Lanz<br />
«Prävention als Ressource für eine<br />
bessere Zukunft»<br />
Claudia Hengstler nimmt sich Zeit, mir nach<br />
einem anstrengenden Schulungstag am Lehrer-<br />
Innenseminar der Kantonsschule Wattwil<br />
Auskunft zu geben über ihre Tätigkeit in der<br />
In Via.<br />
Frau Hengstler, was war der Inhalt<br />
dieses Fortbildungstages?<br />
Das Thema war Kindesmisshandlungen erkennen<br />
und adäquat handeln.<br />
Dabei wurden folgende Inhalte besprochen:<br />
– Überblick zur Organisation des Kindesschutzes<br />
– Erscheinungsformen von Kindesmisshandlungen<br />
– Bedeutung und Folgen erlebter Gewalt:<br />
Symptomatik und Bewältigungsstrategien<br />
– Sensibilisierung für einen ressourcenorientierten<br />
Umgang mit Betroffenen<br />
– Handlungsgrundsätze bei (Verdacht auf)<br />
Kindesmisshandlung<br />
– Eigene Grenzen erkennen und Umgang<br />
mit der spezifischen Belastung<br />
– Hilfsangebote<br />
Seit wann wird dieser wichtige Teil der<br />
Prävention bei den angehenden Lehrkräften<br />
in die Ausbildung integriert?<br />
Im Moment wird diese Thematik an der Pädagogischen<br />
Hochschule PHS noch als Wahlmodul<br />
angeboten. In Wattwil wurde diese<br />
Fortbildung zum ersten Mal durchgeführt.<br />
Das bedeutet, dass die Thematik der Prävention<br />
bisher auf Anfrage behandelt wurde. Es<br />
sind Bestrebungen da, dass in Zukunft diese<br />
wichtige Form der Prävention ins Curriculum<br />
aufgenommen wird.<br />
Im Moment wird von der In Via eine<br />
Modulreihe als Fachseminar entwickelt für<br />
Fachpersonen, die mit Kindern und Jugendlichen<br />
arbeiten. Inhalt wird sein:<br />
– Einführung in die Thematik des Kindesmissbrauchs<br />
– Einführung in den Kindesschutz<br />
– Interventionen<br />
– Trauma und Krisenintervention<br />
– Prävention vor sexueller Ausbeutung<br />
Ziel dieses Fachseminars ist es, Erwachsene zu<br />
befähigen, angemessen zu reagieren.<br />
Warum wird in der In Via so gute<br />
Arbeit geleistet?<br />
Wir sind ein gutes Team, das sehr viele unterschiedliche<br />
Fachrichtungen vereinigt, die<br />
gegenseitig als Ressourcen akzeptiert und<br />
genutzt werden. Toleranz wird bei uns gross<br />
geschrieben.<br />
Frau Hengstler, was ist Ihre Vision<br />
im Zusammenhang mit Kindesschutz<br />
und Prävention?<br />
Meine Vision ist, dass alle Fachleute, die sich<br />
ein grosses Wissen und praxisbezogene Kompetenzen<br />
angeeignet haben, vernetzen. Damit<br />
könnte die Zusammenarbeit, die Information<br />
und die Schulung optimiert werden. Die Prävention<br />
zum Schutze der Kinder würde ausgebaut,<br />
damit sich diese freier entwickeln<br />
können.<br />
Schwierigkeiten in der Erziehung und im<br />
Umgang mit Kindern und Jugendlichen muss<br />
weiter enttabuisiert werden, damit einer Stigmatisierung<br />
entgegengewirkt werden kann.<br />
Die Vision muss über politische Wege realisiert<br />
werden, und dieser Weg ist lang.<br />
Vielen Dank für das interessante Gespräch.<br />
Fredy Lanz<br />
Der Abend<br />
Abendessen im Schlupfhuus<br />
Jeden Abend wird im Schlupfhuus selbst<br />
gekocht. Heute ist ein besonderer Anlass.<br />
Heute findet das Abschiedsessen von S. statt.<br />
Sie verlässt morgen das Schlupfhuus nach ca.<br />
fünf Wochen Aufenthalt. Aus diesem Anlass<br />
durfte sie das heutige Abendmenü, Schnitzel<br />
mit Pommes Frites und Salat, wünschen.<br />
Ich werde herzlich eingeladen, am Abendessen<br />
teilzunehmen.<br />
Beim Essen geht es sehr zwanglos und<br />
lustig zu. Die Bewohner, heute sind es drei<br />
Jugendliche im Alter zwischen 13 bis 15 Jahren,<br />
essen gemeinsam mit ihren Betreuern,<br />
Therese (Sozialpädagogin) und einer Praktikantin.<br />
Der Umgangston im Schlupfhuus ist<br />
légère. Die Bewohner sprechen die Betreuer<br />
mit «Du» an. Die Jugendlichen sprechen während<br />
des Essens über die Erlebnisse des Tages.<br />
Therese hört ihnen zu, fragt ab und zu nach,<br />
zeigt den Jugendlichen gelegentlich auch<br />
Grenzen auf (z.B. nicht all zu laut und temperamentvoll<br />
während des Essens zu werden).<br />
Hier im Schlupfhuus gibt es klare Regeln,<br />
an die sich jeder Bewohner halten muss!<br />
Menüplan aufstellen und Ämter verteilen<br />
Am Dienstag Abend findet nach dem Abendessen<br />
die sogenannte Gruppensitzung statt.<br />
Diese Sitzung ist für alle Bewohner und<br />
anwesenden Betreuer Pflicht. In der Sitzung<br />
werden verschiedene Aufgaben für die nächste<br />
Woche verteilt, d.h. der Menüplan und die<br />
zuständige Person fürs Abendessen wird bestimmt.<br />
Es ist immer ein Bewohner des<br />
Schlupfhuus für das Abendessen verantwortlich.<br />
Das heisst Einkaufen, Essen zubereiten<br />
und anschliessendes Aufräumen des Geschirrs<br />
und der Küche.<br />
Aufteilung der Ämtlis, z.B. Bad/WC reinigen,<br />
Wohnraum saugen, Waschtage einteilen<br />
– die Bewohner müssen ihre Wäsche selbst<br />
waschen und bügeln. Beim Erstellen<br />
des Menüplans achtet Therese darauf, dass<br />
Abwechslung besteht und nicht Wienerli mit<br />
Pommes Frites den Menüplan beherrschen.<br />
Als Hilfe für die Menüauswahl dienen den<br />
Jugendlichen verschiedene Kochbücher. Sie<br />
helfen ihnen gleichzeitig, im Anschluss an die<br />
teils heftige Diskussion über die unterschiedlichen<br />
«Vorstellungen» der Bewohner und<br />
Betreuer, was ein sinnvoller und abwechslungsreicher<br />
Menüplan ist, eine Einkaufsliste<br />
für jeden Tag zu erstellen. Das Team des<br />
Schlupfhuus übernimmt jeden Dienstag die<br />
Verantwortung für das Abendessen, ebenso<br />
am Wochenende für den Brunch am Morgen.<br />
Spätmahlzeit im Romerhuus<br />
Als ich gegen 20.15 Uhr im Romerhuus<br />
eintreffe, sitzen ein paar Patienten und zwei<br />
Pflegende im Aufenthaltsraum bei der Spätmahlzeit.<br />
Der Umgang der Patienten, es sind<br />
fünf Jugendliche zwischen ca. 12 – 17 Jahren,<br />
ist locker und lustig. Sie sind in einer angeregten<br />
Diskussion. Die Gesprächsthemen<br />
entsprechen den üblichen Themen Jugendlicher<br />
– Schule, Musik, usw. Gegenüber den<br />
Pflegenden ist der Kontakt respektvoll. Im<br />
Romerhuus sprechen die Patienten die Pflegenden<br />
mit Sie und Nachnamen an.<br />
Fernsehen mit speziellen Regeln<br />
Auch im Romerhuus gibt es feste Hausregeln.<br />
Eine davon betrifft das Fernsehen. Nur<br />
Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag ist<br />
Fernsehabend. Es stehen zwei Fernseher zur<br />
Verfügung um verschiedene Sendungen, je<br />
nach Alter, anschauen zu können. Laut Auskunft<br />
von Gabriela, Pflegende vom Romerhuus,<br />
entstehen häufig Diskussionen über die<br />
Sendungen die angeschaut werden sollen. Es<br />
darf keine Sendung angeschaut werden, dessen<br />
Inhalt mit Sex und Gewalt zu tun hat, aus<br />
Rücksicht auf die Patienten und ihren jeweiligen,<br />
teils traumatischen Vergangenheiten.<br />
An den Nicht-Fernsehabenden wird häufig<br />
gemeinsam gespielt. Ich werde von den<br />
Jugendlichen spontan eingeladen beim «Waltern»<br />
mitzumachen. Die Jugendlichen sind<br />
mit viel Witz und Engagement dabei, kreative<br />
Lösungen eines angefangenen Satzes zu finden.<br />
Während des Spiels ist eine Pflegende<br />
anwesend und beteiligt sich ebenfalls daran.<br />
Am Wochenende wird für alle dagebliebenen<br />
Patienten ein Programm aufgestellt: jeweils<br />
ein Programm für schönes und eins für<br />
schlechtes Wetter.<br />
Auch im Romerhuus gibt es eine Gruppensitzung,<br />
an der Menü- und Ämtliplan<br />
aufgestellt werden. Sie findet jeweils am Mittwochabend<br />
statt.
10 Ein Tag im Kinderschutzzentrum<br />
Während eine Pflegende und ich mit den<br />
Jugendlichen «Walter» spielen, findet parallel<br />
dazu ein Elterngespräch zwischen Patient,<br />
Eltern, Pflegende und Arzt statt.<br />
Die Aufgaben der Nachtwache im Romerhuus<br />
Um 21.15 Uhr kommt die Nachtwache. Am<br />
Rapport berichten die drei Pflegenden der<br />
Spätschicht, was bei jedem einzelnen Patienten<br />
heute «gelaufen» ist, wie das Befinden<br />
jedes Einzelnen ist und wie die weitere Planung<br />
in der Therapie aussieht. Im Romerhuus<br />
gibt es fast ausschliesslich Dauernachtwachen.<br />
Zu ihren Aufgaben gehört ein<br />
Rundgang durchs Haus. Es wird kontrolliert,<br />
ob alle Fenster und Türen geschlossen sind<br />
und die Waschmaschine ausgeschaltet ist.<br />
Weitere Aufgaben sind das «Hinüberbegleiten»<br />
der Patienten in die Nacht: das kann ein<br />
Zuhören sein oder eine kleine Massage zur<br />
Entspannung. Um 23.00 Uhr ist «Lichterlöschen».<br />
Während der Nacht macht die Nachtwache<br />
regelmässige Kontrollgänge durch die<br />
Patientenzimmer. Sie schaut nach, ob die<br />
Patienten schlafen, ob einer noch ein Gespräch<br />
benötigt oder führt DX-Kontrollen bei Diabetikern<br />
durch. Daneben hat sie meist noch<br />
Zeit Berichte zu schreiben, Dokumente zu<br />
richten oder auch mal Fachliteratur zu lesen.<br />
Kinder- und Jugendnottelefon und Nachtruhe<br />
im Schlupfhuus<br />
Gegen 22.00 Uhr kehre ich ins Schlupfhuus<br />
zurück.<br />
Zwei Bewohner spielen ein Silbenergänzungsspiel.<br />
Es ist ein harter Konkurrenzkampf<br />
entbrannt, da keiner von beiden verlieren<br />
möchte.<br />
Die Praktikantin ist bereits nach Hause<br />
gegangen. Um 22.30 Uhr ist Nachtruhe im<br />
Schlupfhuus und es wird ruhig. Therese<br />
berichtet mir, was während meiner Abwesenheit<br />
geschehen ist. Sie erhielt einen Anruf<br />
einer verzweifelten Mutter, deren 14-jährige<br />
Tochter an diesem Abend nicht nach Hause<br />
gekommen ist und mit der sie bereits längere<br />
Zeit Probleme hat. Nach Auskunft von Therese<br />
kommt es öfter vor, dass Eltern im<br />
Schlupfhuus anrufen, «sie suchen das Gespräch»,<br />
«können das Problem abladen». Die<br />
Möglichkeiten der Mitarbeiter des Schlupfhuus<br />
sind beschränkt: «Wir können zuhören<br />
und evtl. auf Beratungsstellen oder Kontaktadressen<br />
hinweisen». Während der Nacht<br />
betreut das Schlupfhuus den Kinder- und<br />
Jugendnotruf. Bis jetzt kommen in der Nacht<br />
noch selten Anrufe – «der Kinder- und Jungendnotruf<br />
ist noch zu wenig bekannt».<br />
Direkter Kontakt zu den Jugendlichen als<br />
Motivation zur Arbeit im Schlupfhuus<br />
Die Mitarbeitenden im Schlupfhuus sind<br />
Sozialpädagogen oder Sozialarbeiter. Nach<br />
ihrer Motivation befragt, antwortet Therese:<br />
«Für mich ist der direkte Kontakt mit den<br />
Jungendlichen sehr wichtig», »hier im Schlupfhuus<br />
kann ich im Alltag mit ihnen arbeiten,<br />
herausfinden, was für jeden Einzelnen das<br />
Richtige ist», «ihnen Vor- und Nachteile einer<br />
Entscheidung aufzeigen und sie auf dem Weg<br />
dabei begleiten». Für mich wurde in diesen<br />
Stunden deutlich, wie anders die Arbeit im<br />
Schlupfhuus gegenüber derjenigen im Spital<br />
ist. Die Mitarbeiter des Schlupfhuuses übernehmen<br />
zum grössten Teil eine erzieherische<br />
Aufgabe. Die Jugendlichen, die aus sehr unterschiedlichen<br />
Gründen einige Zeit im Schlupfhuus<br />
verbringen, werden von den Mitarbeitenden<br />
auf ihrem Weg zur Selbständigkeit<br />
vorbereitet und begleitet. Nach 23.00 Uhr<br />
richtet Therese im Bereitschaftszimmer das<br />
Bett. Sie schläft über Nacht im Schlupfhuus,<br />
ist also im Notfall für die Bewohner jederzeit<br />
erreichbar.<br />
Zum Abschluss möchte ich mich bei allen<br />
Beteiligten für die freundliche Aufnahme im<br />
Romer- und im Schlupfhuus bedanken. Es<br />
waren für mich spannende und interessante<br />
vier Stunden, in denen ich Einblick in die<br />
Arbeit des Kinderschutzzentrums nehmen<br />
durfte.<br />
Karin Zimmermann<br />
Wer kennt die Stiftung <strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong>?<br />
In dieser Ausgabe zeigen wir Bekanntes und Unbekanntes<br />
unserer Stiftung. Auf der Jagd nach der richtigen<br />
Lösung entdecken Sie vielleicht, dass das <strong>Kinderspital</strong><br />
und das Kinderschutzzentrum sowie das Ronald<br />
McDonald Haus auch weniger bekannte Schön- und<br />
Eigenheiten bereithalten. Wir laden Sie ein, diese<br />
Eigenheiten zu entdecken. Notieren Sie bitte auf einer<br />
Postkarte oder in einem E-Mail zu jeder Nummer<br />
den möglichst genauen Standort und senden Sie Ihre<br />
Lösung an das Redaktionsteam der Hauszeitung,<br />
zhd. Franziska Knechtle, Helvetiastrasse 27, 9006 St.Gallen<br />
(mail: franziska.knechtle@kispisg.ch. Einsendeschluss<br />
ist der 30. September <strong>2005</strong>. Unter den richtigen Lösungen<br />
verlosen wir:<br />
Projektwoche Weidli<br />
Dank einer grosszügigen Spende des Kranzerinnenvereins St.Georgen, konnte für die<br />
Jugendlichen im Romerhuus vom 6.– 10.6.05 eine Projektwoche im Weidli finanziert<br />
werden. Herzlichen Dank an die Frauen!<br />
Ankunft im Weidli – Kennenlernen<br />
Als wir am 9. Juni <strong>2005</strong> um 12.00 Uhr mittags<br />
im Weidli ankamen, lernten wir Barbara,<br />
Bruno und Leila, die Hündin kennen. Dann<br />
verräumten wir das Gepäck in unsere Zimmer<br />
und bewunderten die schöne Landschaft<br />
des Bio-Bauernhauses. Wir kamen aus dem<br />
Staunen fast nicht mehr heraus! Besonders<br />
gefiel mir der Aufenthaltsraum, wo wir uns<br />
immer trafen (unser so genannter Ruhe-<br />
Raum). Aber auch die schöne Aussicht, die<br />
wir hatten, das viele Grün, die Bäume und die<br />
Wiesen faszinierten mich. Es war einfach<br />
traumhaft. Allgemein die Atmosphäre: es war<br />
alles so ruhig. Es fuhren keine Autos, keine<br />
Motorräder und keine Velos vorbei.<br />
1<br />
4<br />
2<br />
Bevor wir das Weidli ringsum besichtigten,<br />
stillten wir unseren Hunger mit belegten<br />
Brötchen. Nach dem Essen hatten wir eine<br />
kleine Pause, in der wir machen konnten, was<br />
wir wollten (okay, nicht alles, aber viel!).<br />
Um 14.00 Uhr ging es dann im Aufenthaltsraum<br />
weiter. Wir besammelten uns<br />
in einem Kreis am Boden und<br />
machten mit Trommeln zusammen<br />
Musik. Es war sehr schön und man<br />
konnte sich so richtig entspannen.<br />
Dann bekamen wir eine Aufgabe<br />
gestellt: Wir durften die Gegend<br />
erkunden und uns unseren Lieblingsplatz<br />
suchen. Dabei sollten wir<br />
einen Gegenstand mitbringen, der<br />
uns die vier Tage, die wir im Weidli<br />
verbrachten, begleiten sollte. Das<br />
konnte ein Stein, eine Blume, ein Blatt oder<br />
sonst etwas sein. Mich faszinierte ein Stein<br />
vom Necker. Seine Farbe und seine Form<br />
brachten mich ins Staunen. Das war schön!<br />
5<br />
Jugendliche Autorin C.I.<br />
6<br />
3<br />
1 Gutschein für ein Mittagessen im La Bocca<br />
1 CD-Gutschein von City-Disk<br />
1 Kinogutschein für die St.Galler Kinos<br />
7
11 Aktuelles<br />
Pädiatrische Hämato-Onkologie in der Republik Bashkortostan<br />
– Ein Hilfsprojekt, das auch uns sehr viel gegeben hat<br />
Die Republik Bashkortostan ist ein souveräner<br />
Staat innerhalb der Russischen Föderation.<br />
Das Territorium beträgt 143600 Quadratkilometer<br />
und liegt im südlichen Teil des<br />
Uralgebirges, an der Grenze zwischen Europa<br />
und Asien. Die Temperaturen variieren zwischen<br />
+30°C im Sommer (Durchschnitt<br />
+18°C) und bis –40°C im Winter (Durchschnitt<br />
–16°C). Bashkortostan ist die Heimat<br />
von mehr als vier Millionen Einwohner mit<br />
multikultureller Abstammung (Bashkirisch,<br />
Russisch, Tataren, Chuvashen, Udmurts,<br />
Maris, Mongolisch, Türkisch, Deutsch, usw.).<br />
Die Zahl der Einwohner unter 18 Jahren wird<br />
auf 1040100 geschätzt. Ein Viertel der Einwohner<br />
lebt in der im Jahre 1574 gegründeten<br />
Hauptstadt Ufa, welche 30 Stunden Zugreise<br />
(1503km) oder 3 Stunden Flugreise von Moskau<br />
entfernt ist.<br />
Die Republik Bashkortostan nimmt den<br />
dritten Platz des landwirtschaftlichen Produktionsvolumens<br />
und den sechsten Platz des<br />
Industrievolumens der Russischen Föderation<br />
ein. Sie ist reich an Naturschätzen (beträchtliche<br />
Vorräte von zahlreichen Mineralien,<br />
Kohle, Gas und Erdöl), besitzt ein grosses<br />
Wirtschaftspotential und geniesst politische<br />
Stabilität. Entsprechend nimmt das Ansehen<br />
der Republik Bashkortostan im internationalen<br />
Massstab zu und zieht mehr und mehr<br />
solide internationale Unternehmen, Gesellschaften<br />
und Banken zur Zusammenarbeit<br />
mit der Republik an.<br />
Zu der Gesundheitsinfrastruktur zählt ein<br />
grosses Universitätszentrum: das Bashkir State<br />
Medical Institute mit ausgezeichneten Grundund<br />
Spezialisierten-Ausbildungsprogrammen<br />
für nationale und internationale Studenten<br />
und graduierte Ärzte. Dazu 329 Spitäler mit<br />
120.9 Betten und 39.1 Ärzte pro 10000 Einwohner.<br />
Das Children Republican Hospital<br />
in Ufa ist das pädiatrische Referenzzentrum<br />
für die ganze Republik und ist seit 2002 das<br />
einzige Zentrum für pädiatrische Hämatologie<br />
und Onkologie. Hier sind drei Hämatologinnen,<br />
zwei Onkologen und 14 Krankenpflegende<br />
für die Behandlung und das Wohl<br />
von allen neu diagnostizierten hämatologischen<br />
und onkologischen Fällen während der<br />
akuten Therapie zuständig. Die Zahl der<br />
neuen Fälle im Jahr 2002 war 400, Tendenz<br />
steigend.<br />
Dieses hämato-onkologische Zentrum<br />
war das Ziel unseres Hilfsprojektes in gemeinsamer<br />
Arbeit mit der Direktion für Entwicklung<br />
und Zusammenarbeit DEZA. Die erste<br />
Reise im September 2003 diente zur Evaluation<br />
der vorhandenen Infrastruktur und der<br />
Bedürfnisse bei der Behandlung der betroffenen<br />
Patienten und Familien. Anschliessend<br />
wurden als Schwerpunkte vier Hauptprojekte<br />
in die Wege geleitet:<br />
1. Einführung des Port-a-cath Systems<br />
Dieses Projekt konnte mit der Hilfe von Dr.<br />
Beat Hanimann während der zweiten Reise<br />
im Dezember 2003 begonnen werden. Nebst<br />
unseren bescheidenen Koffern haben wir in<br />
mehreren Grosspackungen 50 Port-a-cath<br />
Systeme und zahlreiche Grippernadeln transportiert.<br />
Dazu zahlreiche Therapieprotokolle<br />
zur Behandlung von Leukämien und verschiedenen<br />
soliden Tumoren.<br />
Nach einer grossen Fortbildung und Präsentation<br />
des Systems konnte Dr. Beat Hanimann<br />
mir den Kinderonkologen Dr. Rustam<br />
Bairamgulov und Dr. Vladimir Makhonin<br />
fünf Port-a-cath Systeme erfolgreich implantieren.<br />
Die hygienischen und pflegerischen<br />
Massnahmen wurden anschliessend mit den<br />
Ärzten und dem Pflegepersonal geübt. Zur<br />
Vertiefung dieser Massnahmen reiste unsere<br />
Pflegeleiterin Susanne Schläpfer im April<br />
2004 nach Ufa. Sie hat dabei unsere pflegerischen<br />
und hygienischen Standards vorgestellt<br />
und die Kenntnisse des Pflegepersonals in Ufa<br />
erweitert.<br />
Eine Follow-up Evaluation wurde während<br />
meiner dritten und letzten Reise nach<br />
Ufa im Oktober 2004 durchgeführt. Alle bis<br />
anhin von den dortigen Onkologen implantierten<br />
Port-a-caths haben die Durchführung<br />
der Chemotherapie erleichtert und trugen<br />
zur deutlichen Verbesserung der Lebensqualität<br />
der Kinder bei.<br />
2. Einführung in die internationalen<br />
Chemotherapie-Protokolle<br />
Dieses Projekt wurde während allen drei Reisen<br />
nach Ufa sowie während der Gastarztaufenthalte<br />
von Dr. Bayramgulov und von Dr.<br />
Makhonin bei uns in St.Gallen erfolgreich<br />
durchgeführt. Die wichtigen Protokollinhalte<br />
wurden von unseren Kollegen in die russische<br />
Sprache übersetzt.<br />
3. Verbesserung der Lebensqualität<br />
von den betroffenen Patienten und ihren<br />
Familien: Dieses Projekt beinhaltete die Einführung<br />
von psychoonkologischen Standards<br />
und Massnahmen in palliativer Medizin. Dazu<br />
haben die dortigen Behörden mit dem Aufbau<br />
einer onkologischen Tagesstation zur<br />
ambulanten Chemotherapie sowie dem Aufbau<br />
eines «Familien-Hauses» für die Eltern<br />
und Geschwister in einem nahe gelegenen<br />
Gebäude begonnen.<br />
4. Gastarzt-Aufenthalte bei uns im Kispi<br />
Dr. Bayramgulov hielt sich im Sommer 2004<br />
während drei Monaten bei uns im Kispi auf,<br />
Dr. Makhonin vom Dezember 2004 bis Januar<br />
<strong>2005</strong>. Des weitern haben uns im Sommer<br />
2004 Dr. Tatjana Krasavtseva, Leitende Ärztin<br />
der hämato-onkologischen Abteilung in Ufa<br />
sowie Alina Shakirova, Pflegeleiterin dieser<br />
Abteilung, während einer Woche besucht.<br />
Neben der aktiven Mitarbeit auf unserer Station<br />
haben wir das Kantonsspital St.Gallen,<br />
das Blutspendezentrum St.Gallen, das Institut<br />
für Klinische Chemie und Hämatologie<br />
St.Gallen, die Onkologie Abteilung und die<br />
Abteilung für Knochenmarktransplantation<br />
des Universitätskinderspitals Zürich sowie das<br />
Onkogenetische Labor in Zürich besucht.<br />
Beeindruckend für unsere «Sommerbesucher»<br />
war die Verfolgung eines Transplantationstages<br />
von der Stammzellapherese über die Zellseparation<br />
mit T-Zell-Depletion bis hin zur<br />
Stammzellgabe. Dies war Dank der Mithilfe<br />
unserer Zürcher Kollegen möglich.<br />
Während der gesamten Projektdauer wurden<br />
wir durch unsere Spitalleitung, durch die<br />
DEZA, durch das Gesundheitsministerium<br />
der Republik Bashkortostan und von der<br />
Spitalleitung in Ufa unterstützt. Die Arbeitsatmosphäre<br />
mit den Hämatologen und Onkologen<br />
in Ufa war vom ersten Arbeitstag an<br />
sehr familiär. Nach einem langen Arbeitstag<br />
gab es immer Zeit für ein gemütliches Zusammensein,<br />
für kulturelle und touristische Aktivitäten<br />
oder für ein paar Gläschen Vodka oder<br />
ein paar Flaschen St.Galler Klosterbräu…<br />
Hugo Ubieto
12 Aktuelles aus der Schule<br />
Projekt Gesundheitsförderung<br />
– Kurs 15 DNII<br />
Gesundheitsförderung und Prävention<br />
– Kurs 15 DNII<br />
Nach dem Verkünden der Absage der externen<br />
Woche starteten wir das Projekt Gesundheitsförderung<br />
und Prävention. Im März dieses<br />
Jahres schlugen unsere Lehrerin Cornelia<br />
Hohl-Moser und der an der Schule tätige<br />
Dozent Patrick Roth vor, eine 4. Klasse der<br />
Schule Mörschwil zu unterrichten.<br />
Gesundheit und Prävention standen im<br />
Mittelpunkt. Die Themen für dieses Projekt<br />
durften von unserer Klasse Kurs 10 DNI ausgewählt<br />
werden. Schnell einigten wir uns auf<br />
die Themen: Erste Hilfe, Bewegung und Entspannung,<br />
die fünf Sinne und Ernährung.<br />
Nach acht Wochen Praktikum starteten<br />
wir den neunten Blockkurs und stürzten uns<br />
mit Spannung und Elan in das Projekt. In<br />
einem ersten Teil sassen die verschiedenen<br />
Gruppen zusammen und formulierten ihre<br />
Ziele. Um uns das nötige Fachwissen anzueignen,<br />
luden wir zu den verschiedenen Themenbereichen<br />
Fachpersonen ein. Zum einen<br />
besuchte uns ein Sozial- und Spielpädagoge,<br />
der uns einiges über spielerisches Lernen beibrachte.<br />
In Gruppen lernten wir Spiele zum<br />
Thema Wahrnehmung, Kommunikation und<br />
Kooperation. Weiter ging es mit einem Turnlehrer,<br />
der uns etwas über die Energiebilanz<br />
von Ernährung und Bewegung erzählte. In<br />
der Anatomiestunde vertieften wir die Zusammenhänge<br />
von Schmerz und allergischen<br />
Reaktionen.<br />
Zum Schluss erlebten wir durch einen<br />
Motivationstrainer noch, was es heisst, uns<br />
und die Kinder positiv zu beeinflussen. Einfacher<br />
gesagt zeigte er uns auf, was es bedeutet,<br />
an sich zu glauben und positiv zu denken.<br />
So lernte eine Mitschülerin innerhalb von<br />
einer halben Stunde mit fünf Bällen zu jonglieren.<br />
Nun waren wir gerüstet und mit einigem<br />
Hintergrundwissen bedient, um uns als Fachfrauen<br />
in die Gruppenarbeit zu stürzen.<br />
Die Gruppe «Erste Hilfe» nähte für jedes<br />
Kind ein Notfallsäckli, welches mit Pflästerli<br />
Sonnencreme, Desinfektionsmittel, etc. ausgestattet<br />
war. Weiter klärten sie die Kinder<br />
über die Themen Sonnenschutz, Sportverletzungen<br />
und andere erste Hilfe Massnahmen<br />
auf.<br />
Die Gruppe «Ernährung» befasste sich<br />
damit, wie sie den Kindern auf eine spielerische<br />
Art etwas über gesunde, ausgewogene<br />
Ernährung beibringen könnte. Dazu gestalteten<br />
sie ein Memory, um ihnen das nötige<br />
theoretische Wissen zu vermitteln.<br />
Beim Thema «Die fünf Sinne» bereitete<br />
die Gruppe für die Kinder einen Überraschungsparcours<br />
vor.<br />
Jumping light und das Springtuch werden die<br />
Kinder bei der Gruppe «Entspannung und<br />
Bewegung» sicher begeistern.<br />
Um das ganze Projekt im Überblick zu<br />
behalten, bemühte sich die Gruppe Koordination<br />
um den organisatorischen Teil. Zum<br />
Voraus nahmen sie Kontakt mit dem Klassenlehrer<br />
aus Mörschwil auf, besuchten die<br />
Schule, managten das Budget etc.<br />
Am Tag vor der offiziellen Projektvorstellung<br />
hatten wir am Morgen eine Hauptprobe,<br />
bei der unsere Klasse, Cornelia Hohl-Moser<br />
und Patrick Roth versammelt waren. Nach<br />
einer kurzen konstruktiven Auswertung fuhren<br />
wir am Nachmittag nach Mörschwil.<br />
Dort inspizierten wir das Schulhaus und der<br />
Klassenlehrer zeigte uns mögliche Infrastrukturen.<br />
Nun war alles bereit, um am Donnerstag,<br />
23. Juni um 8.00 Uhr mit der vierten<br />
Klasse von Herrn Gugger das Endprodukt<br />
unsers Projektes zu starten.<br />
Nach einem kurzen Einstieg im Klassenzimmer<br />
der Viertklässler wurden die Kinder den<br />
Gruppen «Erste Hilfe», «Entspannung und<br />
Bewegung», «Die fünf Sinne» und «Ernährung»<br />
zugeteilt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler beteiligten<br />
sich aktiv an den Posten und machten einen<br />
motivierten und begeisterten Eindruck. In<br />
der Gruppe «Bewegung und Entspannung»<br />
wie auch bei der Gruppe «Ernährung» wurde<br />
durch einen Wettbewerb der Konkurrenzkampf<br />
besonders herausgefordert. Beim<br />
Ernährungsposten mussten die Schülerinnen<br />
und Schüler Fragen über das Erlernte anhand<br />
einer Stafette beantworten. Bei der Gruppe<br />
«Bewegung» war das Jumping light der Höhepunkt.<br />
Dort war Reaktion und Schnelligkeit<br />
gefragt. Selbsterfahrung stand bei der Gruppe<br />
«fünf Sinne» im Vordergrund. Das kalte Wasser,<br />
der stinkende Essig oder der saure Zitronensaft<br />
– nichts schreckte die Mädchen und<br />
Knaben ab.<br />
Viel Wissen über Notfallsituationen wie<br />
Bienenstich, Schnittverletzungen oder Verbrennungen<br />
wurde beim Posten «erste Hilfe»<br />
vermittelt. Zum Abschluss wurden die Siegergruppen<br />
verkündet und belohnt.<br />
Mit vielen positiven Eindrücken kehrten<br />
wir in unsere Schule nach St.Gallen zurück.<br />
Bericht über unser Projekt «IN SEIN»<br />
Im Rahmen unserer Ausbildung zur Pflegefachfrau<br />
DN 2 setzen wir uns in der Klasse seit<br />
Beginn der Ausbildung mit Gesundheitsförderung<br />
auseinander. Durch die Bearbeitung dieses<br />
Themas erlebten wir aktiv, was die Funktion<br />
4 des Pflegeangebots (Mitwirkung an Aktionen<br />
zur Verhütung von Krankheiten und<br />
Unfällen einerseits sowie zur Erhaltung und<br />
Förderung der Gesundheit anderseits) alles<br />
beinhaltet.<br />
Im Blockkurs 8 informierten Cornelia<br />
Egger und Patrick Roth unsere Klasse über das<br />
Projekt Gesundheitsförderung. Als Kurs 15,<br />
zur Zeit im dritten Ausbildungsjahr, setzten wir<br />
uns zum Ziel, zwei Klassen im sechsten Schuljahr<br />
aus Mörschwil die Gesundheitsförderung<br />
spielerisch, altersentsprechend und abwechslungsreich<br />
näher zu bringen. Nach intensiven<br />
Diskussionen innerhalb der Klasse wählten wir<br />
dazu folgende Themen aus:<br />
– Ernährung und Bewegung<br />
– Schönheitsideale<br />
– Rauchen, Kiffen, Alkohol<br />
– Identität/Rollen<br />
Die Klasse teilte sich in der Folge in vier Themengruppen<br />
und eine Organisationsgruppe<br />
auf. Noch im selben Blockkurs überlegten wir<br />
uns erste Ideen zur Umsetzung und wichtige<br />
Aspekte zur Zusammenarbeit mit Primarschülern<br />
der 6. Klasse. Dazu erstellten wir einen<br />
Fragenkatalog, welchen wir während der Praktikumszeit<br />
an die Klassenlehrer sandten. Somit<br />
hat auch gleich ein Erstkontakt stattgefunden.<br />
Unsere Aufgabe bis zum nächsten Blockkurs<br />
bestand darin, dass wir zu den einzelnen Themen<br />
Ideen und Materialien sammelten.<br />
Im Blockkurs 9 hiess es dann: Ran an die<br />
Arbeit! Die einzelnen Gruppen begannen, ihre<br />
gesammelten Infos zusammenzutragen und<br />
sich genauere Vorstellungen zur Durchführung<br />
des Projektes zu machen. Zwischendurch versammelte<br />
sich die Klasse immer wieder, um<br />
sich gegenseitig zu informieren und Rückfragen<br />
zu stellen. Dabei orientierten wir uns vorwiegend<br />
an folgenden Fragen:<br />
– Was sind die Ideen und Vorstellungen der<br />
einzelnen Gruppen?<br />
– Was müssen die Gruppen voneinander<br />
wissen?<br />
– Was muss noch abgeklärt werden?<br />
Damit konnten wir vermeiden, dass die einzelnen<br />
Gruppen den Aufbau ihres Workshops<br />
ähnlich gestalteten. Um zu den nötigen Informationen<br />
über die beiden Klassen aus Mörschwil<br />
zu gelangen, besuchte uns Klassenlehrerin<br />
Frau Kathrin Graber. Sie beantwortete<br />
unseren Fragenkatalog und konnte uns ein<br />
erstes Bild ihrer Klasse vermitteln. Mit Herrn<br />
Wick, dem Lehrer der zweiten Klasse, wurde<br />
telefonisch Kontakt aufgenommen. In Begleitung<br />
des Schulleiters inspizierte die Gruppe<br />
Organisation am darauffolgenden Tag die beiden<br />
Schulhäuser. So konnten noch letzte Unklarheiten<br />
bezüglich Räumlichkeiten, Medien<br />
und Materialien geklärt werden.<br />
Um die beiden Klassen ins Thema einzustimmen,<br />
besuchten wir die Schulklassen. Als<br />
kleine Überraschung überreichten wir ihnen<br />
eine selbstgebastelte Tischbombe, welche<br />
Informationsmaterial und Anregungen zum<br />
Projekt beinhaltete. Somit konnte ihr Interesse<br />
schnell gewonnen werden. Neugierig stellten<br />
die Schüler schon erste Fragen zum Projekt. Da<br />
die Schüler noch über sehr wenig Wissen zu<br />
Kurs 10 DNI
13 Und das war auch noch…<br />
Bärnissage<br />
vom 21. Mai <strong>2005</strong> in der St.Galler Innenstadt<br />
den von uns vorbereiteten Themen verfügten,<br />
konnten wir sie unvoreingenommen abholen<br />
und von Grund auf informieren. Auch von<br />
Seiten der Lehrkräfte und der Schulleitung<br />
wurden wir gut und auf unkomplizierte Weise<br />
unterstützt. Dieser erste Kontakt war für uns<br />
sehr motivierend, um das Projekt an dieser<br />
Schule durchzuführen.<br />
Als der Tag der Präsentation näher kam,<br />
probten wir den Ablauf unseres Projektes in<br />
der Klasse. Nach gegenseitiger kritischer Feedbackrunde<br />
konnten die Workshops präzisiert<br />
und alle Ecken und Kanten ausgeschliffen werden.<br />
Für uns von der Gruppe Organisation war<br />
sehr eindrücklich zu sehen, was die verschiedenen<br />
Gruppen in den letzten zwei Wochen an<br />
kreativen Ideen zusammengetragen haben.<br />
Obwohl wir in dieser Zeit eng mit der Klasse<br />
zusammenarbeiteten, war das Programm noch<br />
immer sehr abwechslungsreich und steckte<br />
voller Überraschungen.<br />
Nach den letzten Ausbesserungen am Programm<br />
hatten wir ein gutes Gefühl für die<br />
Durchführung des Projektes. Bestimmt können<br />
wir den Kindern viele neue Informationen<br />
auf den Weg mitgeben und somit auch<br />
nachhaltig etwas bewirken.<br />
Am Tag der Durchführung wurden in den<br />
Schulzimmern noch die letzten Vorbereitungen<br />
zu den Workshops getroffen, bevor wir von<br />
vierzig neugierigen Kindern in Empfang<br />
genommen wurden.<br />
Für die Begrüssung versammelten sich beide<br />
Klassen, welche anschliessend in vier Gruppen<br />
aufgeteilt wurden. In Begleitung einer Lernenden<br />
wurden die Schüler durch die Workshops<br />
geführt. Im Zusammenhang mit dem Thema<br />
Ernährung und Bewegung brachten wir den<br />
Schülern einen gesunden Znüni mit.<br />
Die Kinder waren an den verschiedenen<br />
Themen sichtlich interessiert. Sie nahmen<br />
aktiv am Programm teil und stellten spontan<br />
Fragen. Häufig fielen Bemerkungen wie, «ab<br />
jetzt esse ich nicht mehr so viel Schokolade»,<br />
«unser Lehrer ist sicher ein gewissenhafter<br />
Typ …» Dies liess uns daraus schliessen, dass die<br />
Kinder auf das Programm einstiegen und etwas<br />
mitnehmen konnten. Fraglich ist jedoch, wie<br />
nachhaltig die verschiedenen Themen bei den<br />
Schülern wirken. Anhand einer positiven<br />
Feedbackrunde seitens Schüler und Lehrpersonen<br />
stellten wir erfreut fest, dass unsere<br />
Wahrnehmung bestätigt wurde.<br />
Wir als Klasse blicken auf ein gelungenes<br />
Projekt zurück. Die Funktion 4 sowie Begriffe<br />
der Gesundheitsförderung und Prävention<br />
wurden uns anhand eines spannenden und<br />
lehrreichen Beispiels näher gebracht. Wir hatten<br />
die Gelegenheit, diese Unterrichtssequenzen<br />
selbständig und aktiv zu gestalten und<br />
somit unser bestehendes Wissen zu vertiefen.<br />
Nicole, Romana, Fabienne, Franziska<br />
Bei Fragen und Anregungen melden Sie sich<br />
bitte bei:<br />
Fabienne Scherrer fabiennes@gmx.ch oder<br />
Franziska Isenring fisenring@yahoo.de<br />
Unser Kispi-Bär
14 Und das war auch noch…<br />
Sommerfest<br />
Sommerfest<br />
«Am Samstag, den 25. Juni <strong>2005</strong>, ging das Benefizkonzert von «The weps» über die<br />
anfänglich nasse Bühne. Die gute Vorbereitung und engagierte Mitarbeit zahlreicher<br />
Frondienstleistender konnten nicht verhindern, dass wetterseitig nicht optimale Bedingungen<br />
herrschten für das Openair-Benefizkonzert von «The weps» beim <strong>Kinderspital</strong>.<br />
Der Zuschaueraufmarsch hielt sich wohl auch deshalb in Grenzen.<br />
Die Spitalleitung dankt an dieser Stelle den Gästen für ihr Erscheinen und Wohlwollen<br />
sowie den vielen Beteiligten – insbesondere den Mitgliedern des Chors, den Mitarbeitenden<br />
des Technischen Dienstes, der Gastronomie und der Hotellerie für das engagierte<br />
Mitwirken und die gute Vorbereitung.»
15 Und das war auch noch…<br />
Kispi Regatta vom 2. Juli <strong>2005</strong><br />
Machats mit odar häbat’s nätta?<br />
Dies war wohl die häufigste Frage an diesem<br />
verregneten Samstagmorgen. Gemeint war<br />
das Wetter für die 3. Kispi-Segel-Regatta,<br />
diesmal ab Hafen Steinach.<br />
Es hat gehalten!<br />
Gut organisiert, wiederum unter der Leitung<br />
von Daniel Köppel, waren die «Mannen» und<br />
«Frauen» frühzeitig im Hafen vor Ort, um das<br />
Zelt und die Bänke einzurichten. Anneco<br />
Dintheer beanspruchte Platz für die Küchen-<br />
Crew – was wird uns da wohl später aufgetischt<br />
werden?<br />
Um die Mittagszeit trafen die ersten von<br />
über 20 schmucken Segelyachten, begleitet<br />
von etlichen Schaulustigen, im idyllischen<br />
Hafen ein. Schnell bildete sich ein Pulk von<br />
ca. 100 Kapitänen, Mitarbeitenden und einigen<br />
Kindern. Bei Sonnenschein und aufkommender<br />
Bise erklärte Daniel Köppel mit<br />
Humor den Seglerinnen und Seglern die<br />
Wettfahrtregeln, bevor er sich zusammen mit<br />
seinem Sohn aufmachte, den Kurs zu setzen<br />
und anschliessend die Wettfahrt zu starten.<br />
Vorgegeben war ein «up and down» Kurs.<br />
Unsere Crew, bestehend aus Matrose Udo von<br />
der IPS und mir, wurde über die Vorgehensweise<br />
wie folgt instruiert:<br />
Böllerschüsse und farbige Flaggen geben<br />
den Zeitabstand bis zum Start bekannt. Nach<br />
dem Auslaufen werden die Segel gesetzt und<br />
Kommandos geübt. Das Sagen hat der Kapitän,<br />
bei uns die Kapitänin. Die Boote stellen<br />
sich in einer Reihe hinter dem Startschiff auf.<br />
Es wird aufgekreuzt (man denke sich Slalomstangen)<br />
von Norden (Landseite) gegen<br />
Süden (Talseite), um die gesetzte Boje herum,<br />
geradewegs wieder gegen Norden, um die<br />
Boje herum, Slalom wieder gegen Süden –<br />
Schuss – und dies in der schnellstmöglichen<br />
Zeit – Klar!<br />
Mit unserem kleinen «H-Boot» starteten<br />
wir ganz gut, bewegten uns im Mittelfeld bei<br />
einer Windstärke von 3 Bf und dann – Havarie<br />
– ein «grosser Schneller» hat die Vortrittsregeln<br />
missachtet und uns gerammt. Zum<br />
Glück passierte nichts, Gelächter von den<br />
Vorbeiziehenden und uns blieb eine Ehrenschlaufe.<br />
Der Kurs konnte schnell gesegelt werden,<br />
sodass ein Bad im warmen Bodensee, «sünnelen»<br />
oder weitersegeln bis zur Preisverteilung<br />
und Nachtessen möglich war.<br />
Sieger wurde wie schon vor zwei Jahren<br />
ein Schiff der 806er Klasse (grosser Schneller).<br />
Daniel Köppel, der letztjährige Sieger,<br />
übergab den Wanderpokal in Form eines<br />
Schäkels (Karabiner) den freudestrahlenden<br />
Gewinnern. Sämtliche Segler durften als<br />
Erinnerung das obligate Kispi-Regatta-Glas<br />
in Empfang nehmen. PS: unser Boot wurde<br />
noch 17.!<br />
Köstlicher Grillduft machte auf die Küchen-<br />
Crew aufmerksam. Was für ein Buffet! Manfred<br />
Kaltenbrunner und Marco Guerra verwöhnten<br />
uns auf das Beste mit Grilladen,<br />
Salaten und Dessert. Die geschmackvolle<br />
Dekoration und die gute Stimmung liessen<br />
den Abend auf das angenehmste aushalten<br />
und ausklingen.<br />
Vielen Dank an das OK (Anneco, Liliane,<br />
Beat, Daniel und die Schreibende), den Sponsoren<br />
(Shipper’s Shop Horn und Spitalleitung)<br />
und den begeisterten «Seglern».<br />
Ahoi, vielleicht in zwei Jahren wieder!<br />
Erika Wild-Dellagiacoma
16 Personalinfos<br />
Eintritt<br />
Austritt<br />
Abgeschlossene Weiterbildung<br />
April <strong>2005</strong><br />
Mai <strong>2005</strong><br />
Claudia Boos<br />
Fachmitarbeiterin Schlupfhuus,<br />
KSZ<br />
Katja Breitenmoser<br />
dipl. Pflegefachfrau B-West<br />
Nadia Coco<br />
Köchin<br />
Esther Heim Ketelhut<br />
Fachmitarbeiterin Schlupfhuus,<br />
KSZ<br />
Norbert Lutsch<br />
dipl. Pflegefachmann IPS<br />
Sandra Nef<br />
Techn. Operationsfachfrau<br />
Andrea Tastler-Binder<br />
dipl. Pflegefachfrau Anästhesie<br />
Dr.Beat Kropf<br />
Assistenzarzt<br />
Juli <strong>2005</strong><br />
Juliane Hoffmann<br />
dipl. Pflegefachfrau Station C<br />
Nicole Horath<br />
Arztsekretärin Ambulatorium<br />
Heidrun Lips-Fromm<br />
Mitarbeiterin Küche<br />
Azra Ramcilovic<br />
Pflegehilfe Station A<br />
Nicole Semke<br />
dipl. Pflegefachfrau B-Ost<br />
Isabelle Sprenger<br />
Psychologin Romerhuus KSZ<br />
Manuela Tschopp<br />
dipl. Pflegefachfrau IPS<br />
Dr.Clark M. Gorsler<br />
Oberassistenzarzt Chirurgie<br />
Dr.Marion Jäger<br />
Assistenzärztin<br />
April <strong>2005</strong><br />
Theres Andermatt,<br />
Psychologin Romerhuus<br />
Dr.David Roth, Assistenzarzt<br />
Mai <strong>2005</strong><br />
Irene Baumgartner Pfister,<br />
Arztsekretärin Ambulatorium<br />
Borka Bojkic-Lukic, Mitarbeiterin Küche<br />
Monica Eigenmann,<br />
Supporterin Patientenadministration<br />
Manuela Eigenmann,<br />
dipl. Pflegefachfrau Station C<br />
Dr.Christian Kahlert, Assistenzarzt<br />
Jennifer Schweighauser, Pflegehilfe Station A<br />
Juni <strong>2005</strong><br />
Angela Grau, Laborantin<br />
Ann-Kathrin Höcht,<br />
dipl. Pflegefachfrau Station C<br />
Dr.Anita Loher, Assistenzärztin<br />
Dr.Bernhard Lutz, Assistenzarzt<br />
Dr.Moreno Malosti, Oberarzt Station C<br />
Sabine Pirker-Brenner,<br />
dipl. Pflegefachfrau Station C<br />
Juli <strong>2005</strong><br />
Barbara Aulopi, Mikroverfilmung<br />
Raquel Garcia Gayoso,<br />
Sachbearbeiterin Informationszentrale<br />
Dr.Pascal Müller, Assistenzarzt<br />
Muriel Seitz, Mikroverfilmung<br />
Pensionierung<br />
Jeanette Steccanella-Wälle, Lehrerin<br />
Geburten <strong>2005</strong><br />
16.04.<strong>2005</strong><br />
Anna Julia, Tochter von Rebecca und<br />
Oliver Menzi-Kugler<br />
28.04.<strong>2005</strong><br />
Seraina, Tochter von Moreno und<br />
Andrea Malosti<br />
Sandra Hunger, stv. Leiterin Pflege<br />
Notfall/Ambi, Abschluss Weiterbildung<br />
WPI-Managemententwicklung im<br />
Gesundheitswesen<br />
Sandra Kuster, Buchhaltung, Abschluss<br />
Weiterbildung zur Fachfrau Finanz- und<br />
Rechnungswesen mit eidg. FA<br />
Wahlen<br />
Marianne Gschwend Wick,<br />
Berufsschullehrerin, wurde per September<br />
<strong>2005</strong> zur ‚Fachgruppenleiterin<br />
Höhere Fachschule, Lehrgang Pflege’ am<br />
Berufsschulzentrum Gesundheit und<br />
Soziales (BZGS) gewählt.<br />
Veranstaltungen<br />
08.09.<strong>2005</strong><br />
Wandertag<br />
18.11.<strong>2005</strong><br />
Jahresabschlussfest<br />
Öffentliche Vortragsreihe<br />
25.10.<strong>2005</strong><br />
Drinks für starke Jungs & coole Girls<br />
08.11.<strong>2005</strong><br />
Schlaflose Kinder – Hilfe durch das<br />
Schlaflabor!<br />
22.11.<strong>2005</strong><br />
Tabakrauch: schlimmer als vermutet<br />
13.12.<strong>2005</strong><br />
Kindernarkose: Traumreise oder Albtraum –<br />
Schlafdoktors Rezepte<br />
Dr.Elisabeth Müller<br />
Oberärztin ARE<br />
Dr.Claudia Michèle Knecht<br />
Assistenzärztin<br />
10.06.<strong>2005</strong><br />
Robin, Sohn von Janine und Philipp<br />
Egli-Meier<br />
Juni <strong>2005</strong><br />
Christina Schulz<br />
dipl. Pflegefachfrau IPS<br />
Dr. Matthias Esenwein<br />
Assistenzarzt<br />
Irene Fuchs<br />
Mikroverfilmung<br />
Sibylle Greiner<br />
Ergotherapeutin, ARE<br />
Brigitte Hipp<br />
dipl. Pflegefachfrau IPS<br />
Marinia Krawczyk<br />
dipl. Pflegefachfrau Anästhesie<br />
Chiara Marti<br />
dipl. Pflegefachfrau Station C<br />
Dr.Sandra Senteler<br />
Assistenzärztin<br />
15.06.<strong>2005</strong><br />
Mia, Tochter von Christian und<br />
Monika Albert<br />
16.06.<strong>2005</strong><br />
Daria, Tochter von Nicole Brander Nisple<br />
und Josef Brander<br />
28.06.<strong>2005</strong><br />
Livio Massimiliano, Sohn von Claudia und<br />
Quintino Piccolotto-Mannhart<br />
24.7.<strong>2005</strong><br />
Lara Mia, Tochter von Regula und Patrik<br />
Scheiwiller-Künzle<br />
Hochzeiten <strong>2005</strong><br />
18.7.<strong>2005</strong><br />
Erika Künzler-Dellagiocoma und Jakob<br />
Wild<br />
22.07.<strong>2005</strong><br />
Monika Hotz und Hansruedi Voser<br />
Impressum<br />
<strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong> und Kinderschutzzentrum<br />
St.Gallen<br />
Claudiusstrasse 6, 9006 St.Gallen<br />
Telefon 071 243 71 11, Telefax 071 243 76 99<br />
franziska.knechtle@kispisg.ch<br />
Schule für Gesundheits- und Krankenpflege<br />
<strong>Ostschweizer</strong> <strong>Kinderspital</strong> St.Gallen<br />
Rorschacherstrasse 139, 9000 St.Gallen<br />
Telefon 071 246 60 60, Telefax 071 246 60 61<br />
schule.gkp.kispi@sgkk.ch<br />
Redaktionsteam<br />
Bruno Gmür, Franziska Knechtle, Ernst Knupp,<br />
Fredy Lanz, Barbara Schiller, Bernhard Weiss,<br />
Karin Zimmermann<br />
Fotografie<br />
Karin Zimmermann, diverse<br />
Gestaltungskonzept<br />
Tachezy, Kleger & Partner, St.Gallen<br />
Gestaltung und Druck<br />
Typotron AG für die gedruckte Kommunikation,<br />
St.Gallen<br />
Erscheint mindestens dreimal jährlich