21.03.2014 Aufrufe

Mythen und Fakten rund um Ernährung

Mythen und Fakten rund um Ernährung

Mythen und Fakten rund um Ernährung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Mythen</strong> <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong><br />

r<strong>und</strong> <strong>um</strong> die Ernährung<br />

in den ersten 2 Lebensjahren<br />

Ein interdisziplinärer Austausch<br />

Anneco Dintheer, Pascal Müller <strong>und</strong> George Marx<br />

Pädiatrische Gastroenterologie <strong>und</strong> Ernährung OKS<br />

Ernährungsberatung OKS<br />

KIG Symposi<strong>um</strong> 7. März 2013


Ausgangslage<br />

• Geschichte<br />

• Aenderungen betreffen va die Beikost-<br />

Ernährung<br />

• Berücksichtigte Vorgaben:<br />

– Lebensmittel-<strong>und</strong> Gebrauchsgegenständeverordnung der Schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft 2005 (LGV)<br />

– Standart für Säuglingsnahrungen des Codex alimentarius<br />

– WHO Resolution 2001<br />

– Empfehlungen der ESPAGHAN<br />

– EK SGP (2009)


Stillen<br />

• 2 Phasen<br />

– Bis 4.-6. Lebensmonat: Ernährung ausschliesslich mit<br />

Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung<br />

– Ab 5.-7. Lebensmonat: Ernährung mit Muttermilch<br />

oder einer Säuglingsanfangsnahrung resp.<br />

Folgenahrung zusammen mit Beikost


Stillen<br />

WHO 2001<br />

• Ausschliessliches Stillen für die ersten 6 Monate<br />

• Anschliessend Weiterstillen mit Beikost bis ins 2.<br />

Lebensjahr <strong>und</strong> länger<br />

Weltweite Populationsempfehlung


Stillen<br />

• Cochrane Analyse<br />

Evidenz <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong><br />

– Ausschliessliches Stillen in den ersten 6 Monaten reduziert das<br />

Infektrisiko bei Säuglingen<br />

– Wachst<strong>um</strong> <strong>und</strong> Entwicklung werden durchs Stillen nicht<br />

beeinträchtigt<br />

– Reduktion der Fertilität der Mutter<br />

– Beschleunigte Normalisierung des Gewichts der Mutter<br />

– Säuglinge sollen individuell ernährt werden


Stillen<br />

EK-SGP<br />

• Einführung Beikost ist ab dem 5. LM möglich<br />

• Cave: Einführung vor dem 4.LM wegen<br />

Nierenbelastung<br />

• Spätestens ab dem 7. Lebensmonat muss die<br />

Beikost eingeführt werden


Muttermilchersatzpräparate<br />

• Wenn Stillen nicht möglich oder die Menge ungenügend<br />

ist<br />

• Zusammensetzung ist gesetzlich geregelt (LGV 2005)<br />

• Säuglingsanfangsnahrung<br />

– Für Ernährung ab Geburt bis z<strong>um</strong> 6. Monat<br />

– Ab 6. Monat mit Beikost<br />

– Kein Typ A <strong>und</strong> B mehr<br />

– Pre, Start, Ziffer 1<br />

– Dürfen Zusätze enthalten die nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />

sind: Pro-Prebiotika, Nukleotide


Muttermilchersatzpräparate<br />

• Folgenahrung<br />

– Erst ab 6.Lebensmonat mit Beikost<br />

– Dürfen Früchte <strong>und</strong> Gemüse enthalten<br />

– Ziffer 2 oder 3<br />

– Dürfen Zusätze enthalten die nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />

– Dürfen Zusätze enthalten die nicht gesetzlich vorgeschrieben<br />

sind: Pro-Präbiotika, Nukleotide


Anneco Dintheer-ter Velde<br />

• Ab wann wechselt man von einer Anfangsauf<br />

eine Folgemilch <strong>und</strong> war<strong>um</strong>?<br />

• Wie soll man mit den Breimahlzeiten<br />

beginnen?


Meilensteine der Säuglingsernährung


Wann Beikost einführen ?<br />

Nach vollendetem 4. Mt <strong>und</strong> vollendetem 6. Mt<br />

Hat das Kind Interesse ?<br />

Nicht mehr satt mit Milch ?<br />

„mouthing“ ? (orales Erforschen)<br />

Kopf Haltung ?<br />

Sitzen ?<br />

Verdopplung vom Geburtsgewicht ?<br />

Bewegung der Zunge ?<br />

Nach Rosan Meyer, London 2012


Was als Beikost ?<br />

Logisch anfangen<br />

Gemüse wie Rüebli <strong>und</strong> Kartoffeln (eher Süss)<br />

Getreide <strong>und</strong> Früchte<br />

Fleisch oder andere Proteinquelle<br />

Abwechslung<br />

Auch Kräuter <strong>und</strong> Gewürze<br />

Kein Salz <strong>und</strong> kein Zucker<br />

Nach Rosan Meyer, London 2012


Wie Beikost einführen ?<br />

Konsistenz<br />

Konventionell:<br />

4-6 Monate pürierte Kost<br />

6-8 Monate auch feste Stückchen<br />

8- 10 Monate Stückchen mit dem Finger


Wie Beikost einführen ?


Fingerfood „Baby Led Weaning“<br />

Vorteile<br />

Längeres Stillen (für starke Kinder ab 6 Mt möglich)<br />

Tiefere BMI (da bessere Selbstregulation)<br />

Weniger Fütterstörungen<br />

Weniger „ängstliche Mütter“<br />

Nachteile<br />

Nicht für „schwächere Kinder“ geeignet<br />

Sorge <strong>um</strong> verschlucken<br />

Tiefere Energieaufnahme<br />

(nicht für Kinder mit Wachst<strong>um</strong>sstörungen)<br />

Townsend E, Pitchford NJ. Baby knows best ?<br />

The Impact of weaning style on food preferences and body mass Index in early<br />

childhood in a case –controlled sample<br />

BMJ Open 2012


Pascal Müller<br />

• War<strong>um</strong> haben sich die Richtlinien<br />

geändert?<br />

• Weshalb soll man nun mit Beikost früher<br />

beginnen, was ist die Evidenz dafür?


Einführung der Beikost<br />

War<strong>um</strong> überhaupt Beikost einführen?<br />

• Versorgung mit Energie u. Nährstoffe<br />

• Neuromotorische <strong>und</strong> psychosoziale<br />

Entwicklung (Essfertigkeiten)<br />

• Geschmack, Geruch, Textur (Langzeitprägung)<br />

• Entwicklung immunologische Toleranz<br />

(Allergie)<br />

• Beeinflussung Darmmicrobiota


Einführung der Beikost<br />

Versorgung mit Energie u. Nährstoffe<br />

• ab 6. L-Mt v.a. Eisen, Zink <strong>und</strong> Energie bei<br />

alleiniger MM-Ernährung zu knapp<br />

• (rechnerisch ebenso Vit B6, Niacin, Vit D <strong>und</strong><br />

• (rechnerisch ebenso Vit B6, Niacin, Vit D <strong>und</strong><br />

Calci<strong>um</strong>)


Konzept bislang:<br />

Einführung der Beikost –<br />

Allergieprävention?<br />

Verzögertes Einführen von gewissen Lebensmittel soll<br />

Nahrungsmittelallergien verhindern.


Einführung der Beikost –<br />

Allergieprävention?<br />

Konzept „orale Toleranz“ (?):<br />

Land Erdnuss-Allx (%) Ernährungsempfehlung für<br />

Erdnuss im Sgl-Alter<br />

UK (n = 191; 1) 25% Vermeidung<br />

USA (n = 300; 2) 69% Vermeidung<br />

Israel (n = 992; 3) 2.1% Hohe Sgl-Exposition<br />

Philippinen (n = 184; 4) 0% Hohe Sgl-Exposition<br />

1. Lack G, et al. NEJM 2003<br />

2. Sampson H, et al. J Allergy Clin Immunol 1997<br />

3. Levy Y, et al. Allergy 2003<br />

4. Hill DJ, et al. Environ Toxicol Pharmacol 1997


Beikost <strong>und</strong> Atopieentwicklung<br />

Ekzem<br />

2073 Kinder aus LISA<br />

Geburts-Kohortenstudie (D)<br />

mit 6 Jahren untersucht<br />

Asthma<br />

Allerg. Rhinitis<br />

Zutavern, et al. Pediatrics 2008


Einführung der Beikost<br />

Entwicklung immunologische Toleranz<br />

• 4 – 6 Mt: „Zeitfenster für immun. Toleranz“<br />

• Beikost ≠ Stopp Stillen<br />

• Gleiche Einführung von Beikost für Sgl mit<br />

erhöhtem familiären Atopierisiko<br />

• Fischkons<strong>um</strong> im 1. LJ evt sogar positiv für<br />

Atopieprävention


Gluten<br />

• Glutenhaltige Getreidesorten frühestens im 5. LM,<br />

spätestens im 7.LM<br />

• Zu Beginn-kleine Mengen<br />

• Präventiven Effekt auf Entwicklung Coeliakie


Pascal Müller<br />

• Was ist der Hintergedanke für das frühe<br />

Einführen von glutenhaltigen Produkten?


«Zöliakie-Epidemie»<br />

Beikost nach 4. Mt<br />

Beikost nach 6. Mt<br />

Beikost nach 4-6. Mt,<br />

Geringe Mengen<br />

Gluten,<br />

Stillen propagiert


Zöliakie-Prävention<br />

OR (95% CI) Effekt Stillen zur Zeit der Gluteneinführung auf<br />

die Entwicklung von Zöliakie<br />

Akobeng, Arch Dis Child 2006


Zöliakie-Prävention<br />

Risiko für Entwicklung von Zöliakie Abhänig von Alter<br />

Exposition mit Gluten<br />

Prospektiv, 1994 – 2004, 1560 Kinder, f/u 4.8y<br />

Norris et al, JAMA 2005


«Zöliakie-Epidemie»<br />

Zöliakierisiko reduziert bei<br />

• Stillen<br />

• Einführung von Gluten während Stillzeit<br />

• Einführung Gluten Alter 5. – 7. L-Mt<br />

• Mit kleinen Mengen beginnen<br />

Akobeng, Arch Dis Child 2006<br />

Ivarsson, Pediatrics 2013


Vitamin D<br />

• Während dem 1. Lebensjahr: 300-500 IE Vitamin D<br />

• Beginn: Erste Lebenstage<br />

• Unabhängig von Sonnenexposition<br />

• Nicht mehr als 1000 IE (tolerable upper intake level)


Prä- <strong>und</strong> Probiotika<br />

• Definitionen<br />

Als Präbiotika bezeichnet man unverdauliche<br />

Nahrungsbestandteile, meist komplexe<br />

Kohlenhydrate,die selektiv Wachst<strong>um</strong> <strong>und</strong> Aktivität<br />

bestimmter Mikroorganismen vorwiegend im Dickdarm<br />

fördern<br />

z.B. Oligosaccharide (Galaktooligosaccharide = GOS,<br />

Fruktooligosaccharide = FOS)


Prä- <strong>und</strong> Probiotika<br />

• Unter Probiotika versteht man lebende, nicht pathogene<br />

Mikroorganismen, die den Intestinaltrakt kolonisieren<br />

<strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfördernde Effekte erzielen.<br />

z.B. Laktobazillen, Bifidobakterien<br />

ESPGHAN 2011: Keine positiven Empfehlungen für die<br />

Anreicherung von Säuglingsnahrung mit Prä- oder<br />

Probiotika


Pascal Müller<br />

• Prä – <strong>und</strong> Probiotika in den Anfangs-<strong>und</strong><br />

Folgemilchen sind weit verbreitet!<br />

Wie sind die Empfehlungen diesbezüglich<br />

in der CH?


Prä- <strong>und</strong> Probiotika in Sgl-Milchen<br />

• Keine eigene Empfehlung durch die EK SGP<br />

• Keine Nachteile für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Gedeihen<br />

• Resultate nicht auf andere Pro-/Präbiotika zu übertragen<br />

• routinemässige Supplementierung kann nicht empfohlen<br />

werden


Prä- <strong>und</strong> Probiotika in Sgl-Milchen<br />

• GI-Infekte:<br />

– 8 Studien, B. lactis etwas Reduktion von GI-Infekten,<br />

andere Resultate inkonklusiv.<br />

• Resp.-Infekte:<br />

– 3 Studie mit B. lactis, L. salivarius, L. reuteri keine sig.<br />

Verminderung von resp. Infekten (bzw. inkonklusiv).<br />

• Allergie:<br />

– 1 Studie BL999 <strong>und</strong> LPR keine sig. Verminderung von<br />

Allergie<br />

• …


Essen <strong>und</strong> Trinken nach dem 1.<br />

Lebensjahr


• Ab Tisch<br />

Essen <strong>und</strong> Trinken nach dem 1.<br />

Lebensjahr<br />

• Viele <strong>Mythen</strong><br />

• Kulturelle Unterschiede<br />

• Calci<strong>um</strong><br />

• Eisen<br />

• Fisch/Fleisch/Eier


Calci<strong>um</strong><br />

Pro 100g Laktose Calci<strong>um</strong> mg<br />

Milch 5 120<br />

Muttermilch,<br />

Molke<br />

Empfohlene Tagesmenge: 0-3 Mt: 220 mg<br />

4-11 Mt: 400 mg<br />

1-3 Jahre: 600 mg<br />

3-5 109<br />

Kefir 3-5 120<br />

Joghurt,<br />

Sauermilch<br />

4-5 120<br />

Quark 3-4 100<br />

Rahm, Sauerrahm 3-5 Spuren<br />

Weichkäse 1-3 500<br />

Butter Spuren Spuren<br />

Hartkäse Keine Laktose 1200


Anneco Dintheer-ter Velde<br />

• Gibt es Evidenz für die sog.Junior Milch?


Juniormilch ?<br />

Inhaltsstoffe<br />

pro 100 ml<br />

Kuhmilch, mind. 3.5 % F<br />

Beba 1 (Nestlé)<br />

ab Geburt<br />

Junior Milk 1+ (Nestlé)<br />

ab 12 Monaten<br />

Energie kcal 65 67 70<br />

EW g 3.35 1.2 1.6<br />

F g 3.57 3.4 3.0<br />

KH g 4.7 7.9 9.1<br />

Vit C mg 1.7 12.1 9.3<br />

Vit D µg 0.09 0.9 1.2<br />

Ca mg 120 42 83<br />

Fe mg 0.06 0.68 1.1<br />

Zn mg 0.36 0.7 0.75


Juniormilch ?<br />

Evidence für Milch 1, 2, 3 ?<br />

Evidence für Juniormilch ?<br />

Zu welchem Zweck? Wachst<strong>um</strong>? Allergie?<br />

30 % der Kleinkinder: zu wenig Fe, Zn, Vit C, Vit D, Fe<br />

In Frankreich: GUM „growing up milk“<br />

Keine Fachberatung wie in CH<br />

Rosan Meyer, London 2012<br />

Ghisolfi J. et al. (2013).<br />

Nutrient intakes of children aged 1–2 years as a function of milk cons<strong>um</strong>ption,<br />

cows’ milk or growing-up milk. Public Health Nutrition, Vol. 16 524-534


Juniormilch ?<br />

Inhaltsstoffe DACH-<br />

Referenzwerte<br />

Junior Milk<br />

1+ (Nestlé)<br />

Rindfleisch<br />

30 g/d<br />

Vollkornbrot<br />

80 g/d<br />

Eierteigwaren,<br />

gekocht<br />

Karotten,<br />

gekocht<br />

Spinat,<br />

gekocht<br />

Erdbeeren<br />

50 g/d<br />

Orangensaft<br />

50 ml/d<br />

Butter<br />

15 g/d<br />

Total<br />

pro d<br />

ab 1 – 4 Jahre 300 ml/d<br />

80 g/d 50 g/d 50 g/d<br />

Vit C mg 60 27.9 0 0 0 3 18.5 30 15.5 0 94.9 <br />

Vit D µg 15 3.6 0.14 0 0 0 0 0 0 0.2 3.94<br />

Fe mg 8.0 3.3 0.6 2.16 0.64 0.1 1.45 0.2 0.2 Sp. 8.64 <br />

Ca mg 600 249 1.5 23.2 4.6 16.5 65 10 5.5 2.7 378<br />

Zn mg 3.0 2.25 1.32 1.76 0.4 0.05 0.35 0.05 0.1 Sp. 6.28 <br />

Inhaltsstoffe DACH-<br />

Referenzwerte<br />

Kuhmilch,<br />

mind. 3.5 %<br />

Rindfleisch<br />

30 g/d<br />

Vollkornbrot<br />

80 g/d<br />

Eierteigwaren,<br />

gekocht<br />

Karotten,<br />

gekocht<br />

Spinat,<br />

gekocht<br />

Erdbeeren<br />

50 g/d<br />

Orangensaft<br />

50 ml/d<br />

Butter<br />

15 g/d<br />

Total<br />

pro d<br />

ab 1 – 4 Jahre 300 ml/d<br />

80 g/d 50 g/d 50 g/d<br />

Vit C mg 60 5.1 0 0 0 3 18.5 30 15.5 0 72.1 <br />

Vit D µg 15 0.27 0.14 0 0 0 0 0 0 0.2 0.61<br />

Fe mg 8.0 0.18 0.6 2.16 0.64 0.1 1.45 0.2 0.2 Sp. 5.53<br />

Ca mg 600 360 1.5 23.2 4.6 16.5 65 10 5.5 2.7 489<br />

Zn mg 3.0 1.08 1.32 1.76 0.4 0.05 0.35 0.05 0.1 Sp. 5.11


Pascal Müller<br />

Anneco Dintheer-ter Velde<br />

Andere <strong>Mythen</strong>


Milch verschleimt ! ?<br />

Vermehrtes Glauben an Schleimproduktion durch<br />

Milchkons<strong>um</strong><br />

Wahrnehmung<br />

vermehrt veränderte sensorische<br />

Speichel <strong>und</strong> Emulsion (Milch) werden vermischt <strong>und</strong><br />

kann zur Ausflockung führen (ist jedoch kein Schleim !)<br />

Milk Cons<strong>um</strong>ption Does Not Lead to Mucus Production or Occurrence of Asthma<br />

Wüthrich, B., Schmid, A., Walther, B., & Sieber, R. (2005).<br />

Journal of the American College of Nutrition, Vol. 24, P. 547-555.


Andere <strong>Mythen</strong><br />

• Schafs-Ziegen-Stutenmilch<br />

• Fencheltee<br />

• UHT Milch


Fragen Stutenmilch<br />

• Stutenmilch weniger Kalorien, sehr wenig Fett, höher im<br />

Proteingehalt (insbes. Alb<strong>um</strong>in) als FM oder<br />

Säuglingsmilchen. Häufig findet Stutenmilch Anwendung<br />

bei Kuhmilchallergie/Intoleranz (da auch ohne Schaf <strong>und</strong><br />

Ziege). Stutenmilch ist am ähnlichsten einer Muttermilch<br />

(im Vergleich zu Schaf-, Ziege-, Büffel-, Kuhmilch) aber<br />

bei weitem nicht generell für Säugling zu empfehlen.<br />

Wenn dann doch eine Mutter Stutenmilch verwendet wir<br />

noch ein hochwertiges pflanzliches Oel beigemischt<br />

(Kalorien <strong>und</strong> essent. FS). In der Praxis<br />

Stutenmilchbeginn z<strong>um</strong> gleichen Zeitpunkt wie Kuhmilch.


Fragen UHT<br />

• UHT steht für Ultra-Hoch-Temperatur. Es<br />

spricht nichts gegen UHT Milch. Bei der<br />

Herstellung ganz wenig mehr Verlust an<br />

Vitamin B1, B6, B12 , Folsäure <strong>und</strong><br />

Vitamin C im Vergleich zu Pasteurisation.<br />

Abkochen der Milch ist sicherlich die<br />

schlechteste Lösung, da am meisten<br />

Verlust!!!


Fragen Fencheltee<br />

Fencheltee enthält ätherische Oele wie Estragol <strong>und</strong><br />

Methyleugenol, die bisher als ges<strong>und</strong>heitsfördernd<br />

betrachtet wurden. Von einem regelmässigen Kons<strong>um</strong><br />

für Säuglinge <strong>und</strong> Kleinkinder wird abgeraten. Die oben<br />

erwähnten natürlichen Inhaltsstoffe seien womöglich<br />

krebserregend. Bis jetzt liegen keine genauen<br />

Schwellenwerte vor. Es kommt nicht auf die Art den<br />

Anbaus an. So enthält auch Bio Fencheltee die<br />

genannten Inhaltsstoffe <strong>und</strong> schliesst die potenzielle<br />

Gefährdung nicht aus. Estragol <strong>und</strong> Methyleugenol<br />

kommen auch in Anis, Basilik<strong>um</strong>, Estragon, Lemongras,<br />

Muskatnuss vor. Gezielter Einsatz, in kleinen Mengen<br />

kein Problem!


Verordnung des EDI über die Kennzeichnung <strong>und</strong> Anpreisung von Lebensmitteln (LKV)<br />

vom 23. November 2005 (Stand am 1. Januar 2013)<br />

11. Abschnitt: Nährwertkennzeichnung<br />

Art. 22 Definitionen<br />

1 Als Nährwertkennzeichnung gelten die auf der Packung oder der Etikette aufgeführten Angaben über den Energiewert<br />

des Lebensmittels <strong>und</strong> über seinen Gehalt an Nährstoffen.<br />

2 Im Rahmen einer Nährwertkennzeichnung gelten als:<br />

a. Nährstoffe:<br />

1. Eiweiss,<br />

2. Kohlenhydrate,<br />

3. Fett,<br />

4. Nahrungsfasern (Ballaststoffe),<br />

5. Natri<strong>um</strong>,<br />

6. Vitamine, Mineralstoffe <strong>und</strong> andere essenzielle oder physiologisch nützliche Stoffe;<br />

b. Eiweiss: der nach der Formel Eiweiss = Gesamtstickstoff (nach Kjeldahl) × 6,25 berechnete Eiweissgehalt;<br />

c. Kohlenhydrat: jegliches Kohlenhydrat, das im menschlichen Stoffwechsel <strong>um</strong>gesetzt wird, einschliesslich<br />

mehrwertiger Alkohole, jedoch ohne Nahrungsfasern (Ballaststoffe) gemäss Buchstabe i;<br />

d. Zucker: alle in Lebensmitteln vorhandenen Mono- <strong>und</strong> Disaccharide, ausgenommen mehrwertige Alkohole<br />

Quelle: http://www.admin.ch/ch/d/sr/817_022_21/a22.html

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!