Nicole Bolliger, Anita Caduff_Junge Mütter von 14-25
Nicole Bolliger, Anita Caduff_Junge Mütter von 14-25
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Mutter&Kind-Wohngruppe<br />
im Zentrum Inselhof<br />
<strong>Nicole</strong> <strong>Bolliger</strong> / <strong>Anita</strong> <strong>Caduff</strong><br />
Kindesschutz in der frühen Kindheit Workshop 7<br />
Ablauf<br />
• Vorstellung<br />
• Gesamtinstitution<br />
• Mutter&Kind-Wohngruppe<br />
• Fallbeispiel aus der Praxis<br />
• Rechtliche Situation der jungen Mütter und<br />
Kinder<br />
• Video aus dem Alltag/ VID<br />
• KOSS-Methodik<br />
• Fragen<br />
1
Angebotspalette des Zentrums<br />
• Kinderhaus<br />
stationäres Angebot mit 4 Wohngruppen<br />
teilstationäre Tagesgruppe<br />
• Eltern-Kind-Begleitung<br />
Aufsuchende Familienarbeit nach KOFA<br />
• Kindertagestätte<br />
• Mutter&Kind-Units<br />
9 Kleinwohnungen für belastete Mütter mit Kind<br />
Mutter&Kind-Wohngruppe<br />
6 Plätze für junge Mütter<br />
Mutter&Kind-Wohngruppe<br />
• Sechs Plätze für Mutter mit Kind<br />
• Aufnahmealter <strong>14</strong> bis ca. 20 Jahre<br />
• Kind bis 0-3 Jahre<br />
• Eintritt vor oder nach Geburt<br />
• Aufnahmedauer mind. 6 Monate bis max. 2<br />
Jahre<br />
• 24-Stundenbetreuung<br />
• Integrierter Kinderbereich<br />
• Interne Arbeitsmöglichkeiten<br />
Konzeptuelle Grundlage: KOSS-Methodik<br />
bei Bedarf mit Video-Interaktions-Diagnostik<br />
2
Indikation<br />
• Unsichere Lebenssituation/ungenügende oder<br />
fehlende Unterstützung in Herkunftsfamilie.<br />
• Überforderung mit der neuen Doppelaufgabe<br />
als <strong>Junge</strong> Frau und Mutter.<br />
• Keine Gewährleistung einer gesunden<br />
Entwicklung des Kindes >Kindswohlgefährdung<br />
• Abklärung des Kindswohls bei Verdacht auf<br />
Gefährdung<br />
Zielgruppe<br />
Schwangere Frauen und junge Mütter zwischen <strong>14</strong><br />
und 20 Jahren mit ihren Kindern mit:<br />
• sozialen Benachteiligungen und<br />
Mehrfachbelastungen<br />
• Gewalterfahrungen<br />
• leichten psychischen Störungen/<br />
Suchterfahrung und/oder Traumatisierungen<br />
• leicht kognitiven oder körperlichen<br />
Behinderungen<br />
• Delinquenter Vorgeschichte<br />
3
Leistungen<br />
• Begleitung vor/während und nach der Geburt<br />
• Sicherstellung des Kindswohls<br />
• Lebens- und Lernraum für junge Mütter/ Begleitung im<br />
Alltag<br />
• Unterstützung beim Erwerb <strong>von</strong> Kompetenzen als junge<br />
Frauen und Mütter<br />
• Förderung einer sicheren Mutter-Kindbindung/positive<br />
Interaktion<br />
• Altersentsprechende Förderung des Babys/Kleinkinds<br />
• Zusammenarbeit mit dem System(Kindsvater, Familie,<br />
Schule,…)<br />
• Zusammenarbeit mit den zuweisenden Stellen und<br />
anderen Fachstellen.<br />
• Erarbeiten <strong>von</strong> Anschlusslösungen/gesellschaftliche<br />
Integration<br />
Rechtliche Situation<br />
• Minderjährige Mutter<br />
• Beistandschaft/Vormundschaft<br />
• Obhutsentzug<br />
• Vaterschaft/Besuchsrecht<br />
4
Video-Interaktions-Diagnostik<br />
(VID)<br />
Die VID zeigt den Blick <strong>von</strong> aussen. Bilder ermöglichen oft<br />
einen einfacheren Zugang zu Klientinnen, als Sprache.<br />
VID beinhaltet:<br />
• Eine ressourcenorientierte Analyse der Bilder.<br />
> Der Fokus liegt auf den Fragen:<br />
Was braucht das Kind? Was braucht die Mutter?<br />
• Das Trainieren des Kommunikations- und<br />
Interaktionsverhaltens.<br />
• Die Möglichkeit den kognitiven, motorischen und<br />
emotionalen Entwicklungsstand, sowie die sozialen<br />
Fähigkeiten aufzuzeigen.<br />
• Eine wertschätzende Ergebnispräsentation.<br />
KOSS als fachliche Basis im Zentrum<br />
Inselhof<br />
• Das Zentrum Inselhof hat die Kompetenzorientierung als<br />
fachliche Basis implementiert (vgl. Cassée & Spanjaard, 2009).<br />
• KOSS (Kompetenzorientierung in stationären Settings) ist eine<br />
Methodik, d.h. ein theoretisch fundiertes Handlungsmodell, das<br />
auch in anderen Institutionen angewendet wird.<br />
• KOSS ist strukturiert, d.h. die wichtigsten Arbeitsschritte und<br />
Verfahren/Instrumente liegen in Form <strong>von</strong> Checklisten,<br />
Gesprächsleitfaden, Beobachtungsrastern etc. in manualisierter<br />
Form vor.<br />
• KOSS umfasst Arbeitsschritte und Verfahren für die Diagnostik, für<br />
die Planung und Gestaltung sowie für die Evaluation <strong>von</strong><br />
Interventionen.<br />
• KOSS fordert und fördert eine professionelle Haltung, die das<br />
Handeln legitimierbar und überprüfbar macht.<br />
5
Kompetenzorientierung<br />
Kompetenz heisst: eine Person verfügt über genügende<br />
Fähigkeiten, um die Aufgaben des Alltags zu bewältigen<br />
Aufgaben<br />
Fähigkeiten<br />
Kompetenzorientierung: Menschen befähigen, die Aufgaben<br />
des Alltags aus eigener Kraft zu bewältigen<br />
11<br />
Theoretische Grundlagen der KOSS<br />
• Entwicklungstheorien:<br />
Schutz- und Risikofaktoren, Resilienz und Vulnerabilität<br />
Konzept der Entwicklungsaufgaben<br />
• Lerntheorien<br />
• Systemtheorie/Lebenswelt- und Sozialraum-orientierung<br />
• Partizipation und Empowerment<br />
• Gruppentheoretische Konzepte<br />
• Bindungstheorie<br />
• Weitere Theorie-Bausteine nach Praxisfeld<br />
> KOSS legt der Fokus auf Entwicklung und Lernen <strong>von</strong> Mutter<br />
und Kind<br />
6
Phasen in KOSS<br />
Diagnostikphase<br />
• bezogen auf die Mutter<br />
strukturierte Abklärung der Probleme, der Schutz- und<br />
Risikofaktoren der jungen Frauen/Mütter in ihrer<br />
Lebenswelt (Familie, Schule, Peergroup).<br />
> Wie sind die Ressourcen/Fähigkeiten der Mutter, um<br />
genügend gut für sich das Kind sorgen zu können<br />
> Wie sind die Ressourcen und Risiken in der<br />
Lebenswelt der Mutter?<br />
• Bezogen auf das Kind<br />
wie sind die Entwicklungsvoraussetzungen des Kindes,<br />
welche besondere Unterstützung braucht es?<br />
• Bezogen auf die Mutter-Kind-Interaktion<br />
> Wie geht die Mutter mit ihrem Kind um<br />
Phasen in KOSS<br />
• Interventionsphase:<br />
individuell geplante Interventionen, Training <strong>von</strong><br />
Fähigkeiten, Verbessern der Mutter-Kind-Interaktion,<br />
Aktivierung <strong>von</strong> Ressourcen in der Lebenswelt und<br />
überleiten in Anschlusslösungen<br />
• Austrittsphase:<br />
Begleiten des Übertritts , Nachbetreuung > Follow-up<br />
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