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Auflistung vergangener Ausstellungen - Kirchner Museum

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<strong>Auflistung</strong> aller <strong>Ausstellungen</strong><br />

KIRCHNERS BOGENSCHÜTZEN<br />

Kunstgeschichtliche Reflexionen<br />

30. Juni – 17. November 2013<br />

Auf der Suche nach dem Ursprünglichen und Unverfälschten entdeckten Ernst Ludwig<br />

<strong>Kirchner</strong>, Erich Heckel und Max Pechstein im Juni 1909 das Seengebiet um das barocke<br />

Jagdschloss Moritzburg vor den Toren Dresdens. Die unbeschwerten sommerlichen Badeund<br />

Malvergnügungen in der als paradiesisch empfundenen Natur führten bei <strong>Kirchner</strong> zu<br />

radikalen Formvereinfachungen und intensiven Farbsteigerungen. Er übte sich auch in<br />

archaischen Disziplinen wie Bumerangwerfen und Bogenschießen, die seiner Vorstellung<br />

von einem ursprünglichen Leben im Einklang mit der Natur entsprachen. <strong>Kirchner</strong> eiferte<br />

damit den Naturvölkern Westafrikas und Ozeaniens nach, die er auf Völkerschauen<br />

beobachtet und deren Kunst er im Dresdner Völkerkundemuseum bewundert hatte. Seine<br />

Modelle stellte er wiederholt im Atelier oder an den Moritzburger Teichen mit Pfeil und Bogen<br />

dar.<br />

Nachdem <strong>Kirchner</strong> Mitte der 1920er Jahre in Davos eine künstlerische Neuorientierung<br />

vollzog, die ihn vom expressiv Bewegtem zum flächendekorativ Beruhigten führte, begann er<br />

sich seit den frühen 1930er Jahren erneut intensiv mit dem Bogenschießen zu beschäftigen.<br />

In dieser Zeit betrieb <strong>Kirchner</strong> auch Beleuchtungsstudien und interessierte sich für<br />

Schattenphänomene. Seine Malerei dieser Zeit zeigt ein höchst reizvolles Spiel mit der<br />

Vervielfältigung menschlicher Figuren durch farbige Lichtkegel und Schlagschatten. Durch<br />

das Stilmittel der Körperverschiebung werden Bewegungsabläufe der Figuren wie im<br />

Zeitraffer sichtbar gemacht. <strong>Kirchner</strong> verwendet schwungvolle Lineaturen um fließende<br />

Bewegungen darzustellen.<br />

Mit Ausgangspunkt in <strong>Kirchner</strong>s Bogenschützen (1935-37) wurden einzelne motivische und<br />

kompositorische Aspekte dieses späten Meisterwerks im Dialog mit Werken anderer Künstler<br />

durchgespielt und untersucht.Insbesondere die Darstellung von Bewegung und der<br />

spielerische Umgang mit dem Schattenphänomen wurden einer genaueren Betrachtung<br />

unterzogen.<br />

Werke von folgenden Künstlern waren in der Ausstellung vertreten: Marina Abramovic &<br />

Ulay, William S. Burroughs, Simon Dybbroe Møller, Harold E. Edgerton, Poul Gernes, Ernst<br />

Ludwig <strong>Kirchner</strong>, Sigmar Polke, Roman Signer und Fiona Tan.<br />

Zur Ausstellung erschien ein Katalog in deutscher und englischer Sprache.<br />

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EBBE STUB WITTRUP<br />

Presumed Reality<br />

30. Juni – 17. November 2013<br />

Ebbe Stub Wittrup wurde 1973 in Aarhus (Dänemark) geboren. Er lebt und arbeitet in Kopenhagen.<br />

Von 1995 bis 1999 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in Prag. Die<br />

Fotografie bildet die Grundlage für Stub Wittrups Arbeiten, die sich in einem breiten<br />

Spektrum zwischen Film, Skulptur, Text und Installation bewegen. Ebbe Stub Wittrups


Arbeiten sind in verschiedenen privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten. Er gilt als<br />

einer der talentiertesten und wichtigsten dänischen Kunstfotografen seiner Generation.<br />

_________________________________________________________________________<br />

„<strong>Kirchner</strong>s Sammler, Mäzene, <strong>Museum</strong>. 30 Jahre <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos: Die<br />

Sammlung.“<br />

9. Dezember 2012 bis 21. Juni 2013<br />

Vor dreissig Jahren, im Dezember 1982, wurde das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos gegründet. Das<br />

Gebäude der Post in Davos Platz war für die ersten zehn Jahre sein zu Hause. Der Wunsch<br />

nach einem eigenen Bau ging 1992 in Erfüllung und so feiern wir in diesem Jahr und mit<br />

dieser Ausstellung ein doppeltes Jubiläum: Dreissig Jahre <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos und<br />

zwanzig Jahre <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos im speziell für diese Aufgabe konzipierten<br />

<strong>Museum</strong>sbau von Gigon / Guyer im Herzen von Davos.<br />

Die Sammlung der Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> Stiftung Davos, die in diesem <strong>Museum</strong> aufbewahrt,<br />

gepflegt und immer wieder dem Publikum zugänglich gemacht wird, ist die umfangreichste<br />

ihrer Art zum Werk von Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong>. Sie umfasst repräsentative Werke aus allen<br />

Schaffensperioden und in sämtlichen Techniken sowie eine Kunstbibliothek und eine reiche<br />

<strong>Kirchner</strong>-Dokumentation, aber auch beachtliche Werke von Künstlern aus <strong>Kirchner</strong>s Umfeld.<br />

Zahlreiche Schenkungen, grosszügige Stiftungen und ergänzende Dauerleihgaben haben es<br />

ermöglicht, in wechselnden <strong>Ausstellungen</strong> im Haus, aber auch in wichtigen und<br />

renommierten Häusern im In- und Ausland, allein oder ergänzend zu immer intensiverer<br />

Rezeption des bereits zu Lebzeiten ausserordentlich erfolgreichen und geschätzten<br />

Künstlers beizutragen.<br />

Die Erfolgsgeschichte Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong>s, seines Werkes, dieser Sammlung und dieses<br />

Hauses soll exemplarisch gewürdigt werden. Gemälde, Aquarelle, Holzschnitte,<br />

Radierungen, Lithographien, Skulpturen und Textilien von Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> aus<br />

Schenkungen, Stiftungen und Dauerleihgaben, aber auch Werke von Künstlern aus seinem<br />

Umfeld sowie Dokumentationen zu seinen Freunden und Mäzenen, sollen am Beispiel der<br />

Sammlung des <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos dem Besucher zeigen, wie intensiv und<br />

kontinuierlich das Werk des Künstlers anerkannt wurde.<br />

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24. Juni bis 25. November 2012<br />

Im Herzen des <strong>Museum</strong>s 4: Vermitteln<br />

Im Sommer und Herbst 2012 vollendete das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos seine erfolgreiche, auf<br />

vier Jahre angelegte Ausstellungsreihe „Im Herzen des <strong>Museum</strong>s“: Das Haus nahm sich<br />

selbst und die Kernaufgaben eines jeden <strong>Museum</strong>s „Sammeln, Bewahren, Forschen,<br />

Vermitteln“ in den Blick und wollte die <strong>Museum</strong>swelt für alle Besucher stärker öffnen.<br />

Diese vierte und letzte Etappe widmete sich in verschiedenen Aspekten dem Vermitteln:<br />

Kulturbegeisterte Wanderer erhielten im <strong>Museum</strong> eine Wanderkarte und ein Heft „Auf den<br />

Spuren von <strong>Kirchner</strong> in Davos“. Mit ihnen konnte man die kraftvolle Berglandschaft mit dem<br />

Blick des Künstlers erleben und auch die Menschen kennenlernen, die sein Dasein in Davos


ereicherten. Das <strong>Museum</strong> bot geführte Wanderungen zu den Originalschauplätzen des<br />

Malers an: Wo hat er gelebt, was hat er gesehen, welche Spuren hat er am Ort hinterlassen?<br />

Ein neu konzipiertes Kunstlabor in der Ausstellung lud junge Besucher auf eine<br />

Entdeckungsreise durch das Leben und die Kunst <strong>Kirchner</strong>s ein. Es bot an, mehr über<br />

Farben und ihre Wirkungen zu erfahren, Geheimnisse des Sehens aufzuspüren und <strong>Kirchner</strong><br />

und sein Umfeld spielerisch kennen zu lernen.<br />

Jeden Mittwochnachmittag fanden hier auch Workshops zu verschiedenen Themen statt.<br />

Zu weiteren Höhepunkten der Ausstellung gehörten kraftvolle Landschaftsgemälde<br />

<strong>Kirchner</strong>s; Holzstöcke, mit denen <strong>Kirchner</strong> drei verschiedene Farbholzschnitte umsetzte;<br />

sowie farbintensive Teppiche, die Lise Gujer nach <strong>Kirchner</strong>s Vorlagen webte, zusammen mit<br />

dem originalen Webstuhl, auf dem sie arbeitete.<br />

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4. Dezember 2011 bis 15. April 2012<br />

„‘Keiner hat diese Farben wie ich.‘ <strong>Kirchner</strong> malt“<br />

Mit der Ausstellung „‘Keiner hat diese Farben wie ich.‘ <strong>Kirchner</strong> malt“ eröffnete das <strong>Kirchner</strong><br />

<strong>Museum</strong> Davos faszinierende Einblicke in das Werk Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong>s und präsentierte<br />

neue, überraschende Erkenntnisse zur Maltechnik und Malweise eines der bedeutendsten<br />

Künstler des 20. Jahrhunderts. Rund 150 Objekte aus dem eigenen Bestand und<br />

bedeutende Leihgaben aus der Pinakothek der Moderne, München, der Staatsgalerie<br />

Stuttgart, der Nationalgalerie Berlin und anderen Sammlungen beleuchteten <strong>Kirchner</strong>s<br />

malerische Entwicklung von seinen frühen Gemälden bis zu den späten Werken.<br />

Der Farbenreichtum und die Strahlkraft der Gemälde <strong>Kirchner</strong>s, seine expressiven<br />

Figurenbilder und Grossstadtszenen, die majestätischen Davoser Berglandschaften und die<br />

abstrakten späten Werke begeistern. <strong>Kirchner</strong> selbst verstand seinen Umgang mit Farbe und<br />

ihre Intensität im eigenen Werk als aussergewöhnlich. Wie er zu seinen Bildern fand, wie er<br />

beim Malen die Materialien einsetzte, welche Wirkung er für seine Gemälde beabsichtigte,<br />

wie sich Malweise und Arbeitsprozess über drei Jahrzehnte hinweg veränderten – diesen<br />

und weiteren Fragen fing die Ausstellung erstmals nach. Neben über 50 ausgewählten<br />

Gemälden wurden auch Röntgen-, Infrarot- und UV-Aufnahmen gezeigt: Sie liessen einen<br />

erhellenden Blick in die Tiefe der Malerei zu. Werke auf Papier, Fotografien, Objekte und<br />

Dokumente zur Farbtheorie in <strong>Kirchner</strong>s Zeit und eine Auswahl seiner Schriften ergänzten<br />

die facettenreiche Ausstellung.<br />

Die Präsentation stellte auch erste Ergebnisse eines mehrjährigen interdisziplinären<br />

Forschungsprojekts zu <strong>Kirchner</strong>s Malerei vor. Es wurde vom deutschen Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung grosszügig finanziert und gemeinsam mit der Staatlichen<br />

Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, dem Doerner Institut, München, und dem<br />

Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft, Zürich, durchgeführt.<br />

Es erschien ein umfangreiches Buch zum Thema mit zahlreichen Farbabbildungen,<br />

wissenschaftlichen Essays, Texten <strong>Kirchner</strong>s und historischen Dokumenten (Hatje Cantz<br />

Verlag, deutsche und englische Ausgabe, ca. CHF 53).<br />

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26. Juni bis 20. November 2011<br />

Im Herzen des <strong>Museum</strong>s 4: Forschen


Nach den erfolgreichen Sommern 2009 und 2010 setzte das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos seine<br />

innovative vierteilige Ausstellungsreihe „Im Herzen des <strong>Museum</strong>s“ fort. In einer<br />

umfangreichen Präsentation von über 100 Gemälden, Werken auf Papier, Dokumenten und<br />

anderen Objekten lud es erneut ein, hinter die Kulissen eines <strong>Museum</strong>s zu blicken und<br />

dessen Kernaufgaben zu erleben: Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln.<br />

Die dritte Etappe in diesem Jahr widmete sich dem Forschen: der Recherche, dem<br />

Untersuchen, der Interpretation und der Frage, was die Kunstgeschichte mit anderen<br />

Wissenschaften verbindet. Die Besucher tauchten in echte <strong>Museum</strong>sarbeit ein, konnten vor<br />

Originalen ihr Auge schulen, selbst in Dokumenten, Büchern und im Internet forschen und<br />

die Hintergründe von Kunst erfahren. Dreissig unbekannte Personen in Fotografien Ernst<br />

Ludwig <strong>Kirchner</strong>s warteten ausserdem auf ihre Entdeckung.<br />

Einzelne Werke <strong>Kirchner</strong>s standen im Fokus, darunter das Gemälde „Davos von<br />

Nordwesten“ von 1924–1926 – eine neue Leihgabe aus einer Privatsammlung und nach<br />

Jahrzehnten erstmals wieder öffentlich ausgestellt – und das bedeutende Relief „Lehrer<br />

Florian Bätschi mit Schulkindern“ von 1936. Zu beiden Werken wurden abendliche<br />

Gespräche in der Ausstellung durchgeführt.<br />

Eine Besonderheit war auch ein bislang unbekanntes Tondokument: Ilse Stinnes (Gaidies),<br />

<strong>Kirchner</strong>s ehemalige Haustochter, berichtete von ihrer Zeit im Haus auf dem Wildboden und<br />

vom Leben und Wirken des Künstlers um 1932. Das eindrucksvolle Interview war in der<br />

Ausstellung zu hören und ist im fünften Sammelheft zur Reihe aufgezeichnet.<br />

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5. Dezember 2010 bis 25. April 2011<br />

„Schneeberge, Wolkenschönheit, Wettertannen: Emil Nolde in der Schweiz“<br />

Emil Nolde (1867–1956) war einer der führenden Vertreter des Deutschen Expressionismus.<br />

Berühmt wurde er mit seinen Bildern von weiten Marschlandschaften, bewegten Meeren und<br />

glühenden Südsee-Stränden. In der Ausstellung „Schneeberge, Wolkenschönheit,<br />

Wettertannen: Emil Nolde in der Schweiz“ beleuchtete das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos nun eine<br />

eher unbekannte Seite des Künstlers: Über 100 Werke und Dokumente aus der Zeit von<br />

1892 bis 1948 zeugen von seiner anhaltenden Begeisterung für die Schweiz und ihre<br />

Landschaften.<br />

Die Ausstellung wurde mit der Nolde Stiftung Seebüll realisiert und steht unter der Schirmherrschaft<br />

des Deutschen Botschafters in der Schweiz.<br />

Bereits 1892, als junger Zeichenlehrer in St. Gallen, war Emil Nolde fasziniert von den<br />

Bergen und wollte sie unmittelbar erleben; er wurde Mitglied des Schweizer Alpen-Clubs<br />

SAC, unternahm zahlreiche Klettertouren und erklomm dabei auch Jungfrau, Monte Rosa<br />

und Matterhorn. Ab 1894 schuf Nolde die bekannten „Bergpostkarten“: 30 kleine Werke, in<br />

denen er den Steinkolossen märchenhaft-menschliche Züge verlieh. In den 1920er und -30er<br />

Jahren folgten immer wieder Aufenthalte in der Schweiz, und noch 1948 unternahm der hoch<br />

betagte Nolde eine Hochzeitsreise dorthin. Auch zu den „Ungemalten Bildern“ – heimlich<br />

zwischen 1938 und 1945 während des nationalsozialistischen Malverbots entstanden –<br />

gehören Bergmotive, nun als freie Erfindungen, als Traum- und Sehnsuchtsbilder.<br />

Die Alpenwelt hielt Nolde fast ausschliesslich in der Technik des Aquarells fest. Die rasch<br />

und souverän ausgeführten Werke, in denen leuchtende Farbtöne in reines Schneeweiss<br />

fliessen, veranschaulichen Noldes Erleben und die Schaffensfreude angesichts der imposanten<br />

und unberührten Natur. Seine Bilder führen uns ins Zentrum der Naturerscheinung,


zeigen aber auch den Menschen als Teil von ihr: Abendhimmel leuchten über schwarzen<br />

Gebirgen, rote Gipfel erglühen über stillen Bergseen, Sportler ziehen ihre Spuren durch<br />

Schnee und Eis, Wanderer betrachten versonnen die Landschaft. Wie seine Bilder vom Meer<br />

erreichen auch Noldes Berg-Aquarelle einen hohen Grad an Abstraktion und wirken in ihrer<br />

Farbintensität und offenen Form erstaunlich frisch und aktuell.<br />

Den Bergbildern Noldes stellte das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos einige Schweizer Landschaften<br />

von Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> gegenüber: Ab 1906 war Emil Nolde über ein Jahr lang Mitglied<br />

der von <strong>Kirchner</strong> mitbegründeten Künstlergemeinschaft „Brücke“, und auch in den folgenden<br />

Jahrzehnten hatte Nolde immer wieder Kontakt zu <strong>Kirchner</strong> – wenngleich er ihn auf seinen<br />

Reisen doch nie in Davos besuchte.<br />

Zur Ausstellung erschien ein Lesebuch mit autobiografischen Schriften Emil Noldes zur<br />

Schweiz, zahlreichen Farbabbildungen und einem Text von Peter Stamm (Verlag DuMont,<br />

CHF 39).<br />

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27. Juni – 21. November 2010<br />

Im Herzen des <strong>Museum</strong>s 2: Bewahren<br />

Nach einem erfolgreichen Start im Sommer 2009 setzte das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos seine<br />

innovative vierteilige Ausstellungsreihe „Im Herzen des <strong>Museum</strong>s“ fort. Erneut lud es ein,<br />

hinter die Kulissen eines <strong>Museum</strong>s zu blicken und dessen Aufgaben zu erleben: Sammeln,<br />

Bewahren, Forschen und Vermitteln – <strong>Museum</strong> zum Anschauen und Anfassen.<br />

Die zweite Etappe widmete sich dem Bewahren, Erhalten und Sichern, den Spuren,<br />

Geschichten und der Zukunft von Kunst. Da das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> sein Kunstdepot<br />

umbaute, wurden die Ausstellungssäle zum Depot, und zahllose sonst verborgene Gemälde,<br />

Skulpturen, textile Werke und Arbeiten auf Papier waren sichtbar. Die Besucher konnten<br />

Kunst geniessen, aber auch selbst Bilderwände bewegen, Grafikschränke öffnen,<br />

Kunstverpackungen untersuchen, Berichte der Klimaanlage studieren und einiges über den<br />

Schutz und Erhalt von Malerei erfahren.<br />

Zur Ausstellung wurde ein drittes Sammelheft realisiert: Sieben Bewohner des Alterszentrum<br />

Guggerbach in Davos haben ihre Vorstellungen vom Bewahren eingebracht und Werke aus<br />

dem Bestand des <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos mit ihren Worten beschrieben. 26 Schüler der<br />

Schule Monstein schufen Zeichnungen für die Ausstellung und führen im Herbst eine Studie<br />

zu den Veränderungen von Papier, Holz und anderen künstlerischen Materialien durch; die<br />

Ergebnisse werden im November vorgestellt.<br />

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29. November 2009 bis 14. Februar 2010<br />

Bewegung und Gleichgewicht Sophie Taeuber-Arp 1889-1943<br />

Mit der Ausstellung »Bewegung und Gleichgewicht: Sophie Taeuber-Arp 1889–1943« warf<br />

das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos neues Licht auf eine der innovativsten Künstlerinnen des<br />

20. Jahrhunderts. Die international bekannte Schweizerin wurde erstmals mit einer<br />

repräsentativen Schau an ihrem Geburtsort gewürdigt. Gezeigt wurden über 100 Werke aus<br />

bedeutenden Schweizer und deutschen Sammlungen: Gemälde, Skulpturen, Werke auf<br />

Papier, textile und andere kunsthandwerkliche Objekte. Sie entfalteten das ganze Panorama<br />

der variantenreichen Kunst Taeuber-Arps – von frühen horizontal-vertikalen Kompositionen


über klare geometrische Ordnungen mit Kreis, Quadrat und Rechteck bis zum spielerischen<br />

Umgang mit Farblinien und Farbflächen im späten Werk.<br />

Sophie Taeuber-Arp entwickelte eine eigene Stimme in Malerei, Grafik, Bildhauerei,<br />

Textilhandwerk, Marionettenspiel, Architektur und Innenraumgestaltung. Ihre klaren,<br />

nichtfigurativen Werke sind ganz dem Zusammenklang von Farbe und Form, Rhythmus und<br />

Balance gewidmet und spiegeln konsequent den Geist der Konkreten Kunst. Taeuber-Arp<br />

zeigte ihr Werk in zahlreichen <strong>Ausstellungen</strong>, war Mitglied internationaler<br />

Künstlervereinigungen, als Lehrerin für Textildesign tätig und trat auch als Tänzerin in<br />

Erscheinung. Als einzige Frau ist sie auf einem Schweizer Geldschein, der 50-Franken-Note,<br />

abgebildet.<br />

Unterstützt u. a. von der Pro Helvetia Schweizer Kulturstiftung entstand die Ausstellung in<br />

Kooperation mit dem Arp <strong>Museum</strong> Bahnhof Rolandseck in Deutschland, und sie wird dort in<br />

zweiter Station zu sehen sein. Begleitend erschien im Kerber Verlag eine deutsch-englische<br />

Publikation mit zahlreichen Farbabbildungen und einem unveröffentlichten Prosagedicht der<br />

Lyrikerin Friederike Mayröcker (CHF 58).<br />

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28. Juni bis 15. November 2009<br />

Im Herzen des <strong>Museum</strong>s 1: Sammeln<br />

Wofür ist ein Kunstmuseum da, was sind seine Aufgaben? Woran arbeitet man im <strong>Museum</strong>,<br />

und was davon bleibt den Besuchern meist verborgen? Mit der neuartigen Ausstellungsreihe<br />

„Im Herzen des <strong>Museum</strong>s“ lud das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos ein, hinter die Kulissen zu<br />

schauen und den Ort <strong>Museum</strong> in seiner ganzen Vielfalt kennen zu lernen. In den Sommern<br />

2009 bis 2012 nahm es die Kernaufgaben eines <strong>Museum</strong>s in den Blick: Sammeln,<br />

Bewahren, Forschen, Vermitteln. Erstmals wird museale Arbeit anschaulich und lebendig.<br />

Die erste Etappe 2009 widmete sich dem Sammeln. Gezeigt wurden 150 Werke aus dem<br />

eigenen Bestand von Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong>, Lyonel Feininger, Otto Mueller und anderen<br />

Künstlern: Ein zentrales Werk war <strong>Kirchner</strong>s Bild „Alpleben“ von 1918, für das kürzlich der<br />

originale Rahmen nachgebaut wurde. Weiterhin zu sehen waren aktuelle Leihgaben an das<br />

<strong>Museum</strong> und Objekte aus <strong>Kirchner</strong>s Leben – unter anderem ein jüngst bekannt gewordener<br />

Fotoapparat und die Todeswaffe, zu der es neue Erkenntnisse gibt. An Schreibtischen in den<br />

Ausstellungssälen konnten die Besucher ausserdem in der Datenbank zur Kunstsammlung<br />

arbeiten, online Werke auf dem Kunstmarkt recherchieren oder auf einem Bildschirm in<br />

Skizzenbüchern von <strong>Kirchner</strong> blättern.<br />

Während der Ausstellungsdauer arbeitete das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos mit einer<br />

Gymnasialklasse der Schweizerischen Alpinen Mittelschule und einer Davoser Kindergarten-<br />

Gruppe zusammen: In zwei Projekten warfen die Kinder und Jugendlichen neues Licht auf<br />

die Kunstsammlung. Die Ergebnisse werden zum Ende der Ausstellung im <strong>Museum</strong> gezeigt.<br />

„Im Herzen des <strong>Museum</strong>s“ verspricht in der Zukunft viel Neues: Während des<br />

Depotumbaus im Jahr 2010 wird im <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos der Ausstellungssaal zum Ort<br />

des Bewahrens; 2011 werden erste Ergebnisse einer übernationalen Forschungsarbeit zur<br />

Maltechnik <strong>Kirchner</strong>s vorgestellt; und 2012 werden neue Inhalte der Kunstvermittlung<br />

präsentiert.<br />

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30. November 2008 – 22. März 2009<br />

Der Neue Stil. <strong>Kirchner</strong>s Spätwerk


Die Ausstellung „Der Neue Stil. <strong>Kirchner</strong>s Spätwerk“ warf 70 Jahre nach Ernst Ludwig<br />

<strong>Kirchner</strong>s Tod neues Licht auf einen der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts: Mit<br />

90 selten gezeigten Werken aus dem Bestand des <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos und öffentlichen<br />

wie privaten Sammlungen rückte eine bislang wenig beachtete Periode im Schaffen<br />

<strong>Kirchner</strong>s in den Blick.<br />

Mitte der 1920er-Jahre entwickelte Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> in Davos eine abstrahierende<br />

Darstellungsweise, die er den „Neuen Stil“ nannte. Anknüpfend an Kunsttendenzen seiner<br />

Zeit setzte er seine Vorstellungen vor allem im Figurenbild um und fand dabei zu<br />

eigenständigen und ungewöhnlichen Bildlösungen. Die umfangreiche Ausstellung mit<br />

Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafik und Fotografien bot nun die Möglichkeit<br />

einer Neubewertung des <strong>Kirchner</strong>schen Spätwerks.<br />

In Deutschland gilt Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> als ein Hauptvertreter des Expressionismus, als<br />

Dresdner und Berliner Künstler; in der Schweiz wird er vor allem als Maler der Berge<br />

wahrgenommen. <strong>Kirchner</strong>s abstraktes, oft ornamental anmutendes Werk ab Ende der<br />

1920er Jahre stiess jedoch auf wenig Interesse und wurde häufig als künstlich beschrieben.<br />

<strong>Kirchner</strong> selbst jedoch sprach mit Überzeugung von seinem „Neuen Stil“ und empfand ihn<br />

als konsequente Fortsetzung seines bisherigen Schaffens, als „die logische Folge der<br />

ganzen Arbeit durch dreissig Jahre hindurch“. Karin Schick, Direktorin des <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong><br />

Davos: „Es überrascht, dass diese experimentelle und variantenreiche Phase des<br />

<strong>Kirchner</strong>schen Schaffens bislang so wenig Beachtung gefunden hat.“<br />

Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg<br />

erarbeitet. Es erschien ein Buch im Kerber Verlag, Bielefeld, mit Textbeiträgen und<br />

zahlreichen Farbabbildungen (im <strong>Museum</strong> erhältlich für CHF 49).<br />

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6. Juli - 5. Oktober 2008<br />

Wiederentdeckt: Walter Gramatté 1897–1929<br />

Erstmals in der Schweiz präsentierte das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos den deutschen Künstler<br />

Walter Gramatté: Gramatté, ein Expressionist der „Verschollenen Generation“, befreundet<br />

mit Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff, war Maler, Zeichner und Grafiker. In einer Ausstellung<br />

mit rund 90 selten gezeigten Werken aus privaten und öffentlichen Sammlungen –<br />

Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, druckgrafischen Werken, illustrierten Mappen und<br />

Büchern – wurde sein kurzes, aber intensives Schaffen nun wieder erlebbar.<br />

Walter Gramatté widmete sich wie viele Künstler der vom Krieg geprägten Zeit vor allem<br />

dem Bild des Menschen. Er stellte in seinen Werken oft existenzielle Zustände wie Furcht<br />

und Schmerz dar und verlieh auch seinen Landschaften, Stillleben und Interieurs Tiefe und<br />

Geheimnis. Das in nur 15 Jahren entstandene Werk ist vielseitig, und obgleich Verbindungen<br />

zur symbolistischen und surrealistischen Kunst bestehen, ist Gramattés Bildsprache<br />

doch so eigenständig wie einprägsam.<br />

Von Malerkollegen, Literaten, aber auch von Kunstsammlern in seiner Zeit hoch geschätzt,<br />

erfuhr Walter Gramatté später wenig Beachtung. Das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos, im Kern dem<br />

Deutschen Expressionismus verpflichtet, zeigt Walter Gramatté nun erstmalig in der Schweiz<br />

– gerade an dem Kurort, von dem er sich ein Jahr vor seinem Tod noch Gene-sung von<br />

schwerer Krankheit erhoffte. Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> widmete sich in seinem Schaffen<br />

ebenfalls dem Menschenbild, und so gibt die gleichzeitige Präsentation von Wer-ken aus der<br />

Sammlung des <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos Anregung und Gelegenheit zum Vergleich.


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2. Dezember 2007 bis 6. April 2008<br />

"Man darf auch weben was man nicht sieht". Die Teppiche von Dieter Roth und Ingrid<br />

Wiener<br />

Das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos zeigte in diesem Winter eines der aufregendsten Beispiele<br />

künstlerischer Zusammenarbeit im 20. Jahrhundert: die Teppiche von Dieter Roth und Ingrid<br />

Wiener.<br />

Das Werk von Dieter Roth, einem der großen Universalkünstler der Moderne, ist vielfältig<br />

und vereint auf souveräne Weise Literatur, Zeichnung, Skulptur, Druckgraphik, Buchkunst<br />

und Neue Medien. Zwischen 1974 und 1997 entstanden in Zusammenarbeit mit der<br />

österreichischen Künstlerin Ingrid Wiener – und anfänglich mit Valie Export – auch fünf<br />

gewebte Teppiche. Bislang wurde diese aussergewöhnliche Kooperation nie gesondert<br />

dargestellt und gewürdigt. Das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos führte nun erstmals die Teppiche<br />

zusammen und zeigte auch die unterschiedlichen Materialien, die untrennbar zu dem fast 25<br />

Jahre überspannenden Projekt gehören: Zeichnungen, Fotografien, Videobotschaften, den<br />

„flachen Abfall“ (wie Wollreste, Quittungen und Verpackungsmaterial) sowie die lebendige<br />

Korrespondenz zwischen Ingrid Wiener und Dieter Roth über Ländergrenzen hinweg.<br />

Die Wandteppiche tragen unterschiedliche Bedeutungen in sich: Sie sind Konzept und<br />

Umsetzung, Idee und Interpretation, sie umarmen das persönliche Leben und die<br />

Gegenstände des Alltags, machen Kommunikation anschaulich, sind Erzählungen und<br />

gewebte Zeit, Zeugen eines künstlerischen Prozesses und Sinnbilder gemeinschaftlicher<br />

Kreativität. Dieter Roths Motto »Man darf auch weben was man nicht sieht« formuliert dabei<br />

die Freiheit und Offenheit, die das gemeinsame Schaffen immer neu befeuerte und allen<br />

Hindernissen zum Trotz so lange lebendig hielt.<br />

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch grosszügige Leihgaben aus öffentlichen und<br />

privaten Sammlungen und ist anschliessend in der Neuen Galerie Graz zu sehen. Es<br />

erschien ein umfangreiches Buch (deutsch/englisch) im Kerber Verlag, Bielefeld, mit<br />

Textbeiträgen und zahlreichen Abbildungen in Farbe.<br />

Aus der Sammlung<br />

Zeitgleich zeigte das <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> Davos Werke aus der eigenen Sammlung: Wie<br />

Dieter Roth gilt Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> als einer der vielseitigsten Künstler des 20.<br />

Jahrhunderts. Unter anderem realisierte er mit der Weberin Lise Gujer und anderen Davoser<br />

Frauen textile Arbeiten nach seinen Entwürfen. In Gegenüberstellung zu den Roth-Wiener-<br />

Teppichen ergab sich nicht zuletzt die Frage nach Modellen künstlerischer Zusammenarbeit<br />

und dem spannungsreichen und vielfältigen Verhältnis von Konzept und Interpretation.<br />

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1. Juli bis 14. Oktober 2007<br />

<strong>Kirchner</strong>s Katzen / <strong>Kirchner</strong>'s Cats<br />

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17. Dezember 2006 bis 15. April 2007<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong>. Die Stilleben.<br />

Pia Maria Martin. Vivace.<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> (1880-1938) ist als einer der bedeutendsten Figuren- und<br />

Landschaftsmaler des 20. Jahrhunderts bekannt. Nahezu unbeachtet blieben jedoch seine<br />

Stilleben. Dieses Thema, das <strong>Kirchner</strong> von 1905 bis 1938 immer wieder beschäftigt hat,<br />

wurde erstmalig in einer Ausstellung präsentiert: Rund 60 selten gezeigte Gemälde,


Aquarelle, Zeichnungen und druckgraphische Werke zeugten von <strong>Kirchner</strong>s intensiver<br />

Beschäftigung mit dem Sujet.<br />

<strong>Kirchner</strong> findet für seine Stilleben höchst unterschiedliche Bildlösungen und erzielt komplexe<br />

Kompositionen, die zwischen den Polen Ruhe und Bewegung angesiedelt sind. Die Stilleben<br />

gaben Einblick in die Wohn- und Ateliergestaltungen des Künstlers in Dresden, Berlin und<br />

Davos, sie gaben Skulpturen <strong>Kirchner</strong>s wider und deuteten sie neu, und sie verwiesen<br />

schliesslich mit traditioneller Blumen-Symbolik auf die Vergänglichkeit alles Irdischen.<br />

Zugleich bot die Ausstellung einen Überblick über <strong>Kirchner</strong>s gesamte stilistische<br />

Entwicklung: von den spätimpressionistischen Anfängen über die Zeit des Expressionismus<br />

bis zum linien- und flächenbetonten Stil der späten Jahre.<br />

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch zahlreiche grosszügige Leihgaben aus öffentlichen<br />

und privaten Sammlungen – darunter wichtige Gemälde aus dem Städel <strong>Museum</strong>, Frankfurt<br />

und dem Wilhelm Lehmbruck <strong>Museum</strong>, Duisburg – und fand im <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> als<br />

weltweit einziger Station statt.<br />

Publikation: Es erschien ein Katalogbuch zur Ausstellung mit wissenschaftlichem Text und<br />

zahlreichen Abbildungen in Farbe (CHF 42.00).<br />

Parallel zur Ausstellung „Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong>. Die Stilleben zeigte das <strong>Museum</strong> drei Werke<br />

von Pia Maria Martin, einer jungen deutschen Trickfilmerin (geboren 1974). Pia Maria Martin<br />

widmet sich in ihrem Medium den scheinbar unbedeutenden Gegenständen und vertrauten<br />

Prozessen unseres Alltags. Die animierten Filme mit dem Titel „Vivace“ leiten sich zugleich<br />

aus der Tradition des Vanitas-Stillebens im 17. Jahrhundert ab: In barockem Farbenglanz<br />

verblüht ein Blumenstrauss zwischen fliegendem Schmetterling und kriechender Schnecke,<br />

verfaulen<br />

Meeresfrüchte und Kohlköpfe neben krabbelnden Käfern, und spielt eine Geige zum Tanz<br />

eines Totenschädels, während eine weisse Kerze herunterbrennt. Tausende von<br />

Einzelaufnahmen verbindet Pia Maria Martin jeweils zu wenigen Minuten Film, der als Loop<br />

läuft – und so den Verfall immer wieder von Neuem beginnen lässt. Sind <strong>Kirchner</strong>s Stilleben<br />

dynamische Standbilder von Vergänglichkeit, so halten Pia Maria Martins bewegte Bilder die<br />

langsam vergehende Zeit fest.<br />

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7. Juli 2006 bis 22. Oktober 2006<br />

Standpunkt 3: miriam cahn - überdachte fluchtwege.<br />

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11. Dezember 2005 bis 23. April 2006<br />

Andreas Walser (1908 - 1930)<br />

Liebe, Traum & Tod<br />

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5. Juni bis 4. Dezember 2005<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> und die Brücke<br />

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12. Dezember 2004 bis 10. April 2005<br />

Rolf Nesch - Schneefarben und Metallformen<br />

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11. Juli bis 24. Oktober 2004<br />

Frédéric Bauer und Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong><br />

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11. Juli bis 24. Oktober 2004<br />

Standpunkt 2: Rémy Markowitsch – you’re not alone<br />

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14. Dezember 2003 bis 25. April 2004<br />

Erna und Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> – Ein Künstlerpaar<br />

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6. Juli bis 21. September 2003<br />

Standpunkt 1 - Balthasar Burkhard<br />

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6. April bis 21. September 2003<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> und die Architektur der Davoser Alphütten<br />

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15. Dezember 2002 bis 23. März 2003<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Das plastische Werk<br />

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2. Juni bis 27. Oktober 2002<br />

Jan Wiegers (1893-1959) - Die Schweizer Jahre<br />

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27. Januar bis 14. April 2002<br />

Im Zentrum: Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Eine Hamburger Privatsammmlung<br />

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28. Oktober 2001 bis 20. Januar 2002<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Akte<br />

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8. Juli bis 21. Oktober 2001<br />

Albert Müller - Das druckgraphische Werk und <strong>Kirchner</strong> Stiftung -<br />

Schenkungen 1992 bis 2000<br />

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16. Juni bis 1.Juli 2001<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Exlibris<br />

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22. April bis 1.Juli 2001<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Tierdarstellungen<br />

Gemälde, Druckgraphiken, Zeichnungen<br />

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17. Dezember 2000 bis 23. April 2001<br />

Emil Nolde, Karl Schmidt-Rottluff und ihre Freunde<br />

Die Expressionisten-Sammlung Martha und Paul Rauert<br />

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29. Oktober bis 10. Dezember 2000<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Druckgraphiken 1905-1938<br />

Die Schenkung der Familienstiftung Benvenuta 1994<br />

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16. Juli bis 22. Oktober 2000<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Das Tinzenhorn. Berg und Seele<br />

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16. April bis 25. Juni 2000<br />

Das Naive und das Moderne.<br />

Christian Anton Laely - Ein Schüler E.L. <strong>Kirchner</strong>s<br />

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19. Dezember 1999 bis 26. März 2000<br />

«Farben sind die Freude des Lebens»<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Das innere Bild<br />

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17. Oktober bis 5. Dezember 1999<br />

Sammlungen<br />

Von der «Brücke» zum «Bauhaus» - Die Sammlung Rosemarie Baumgart-Möller<br />

Fritz Winter 1928-1934 - Die Schenkung Gottfried und Marti Keller-Huber<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Architekt, Dauerleihgabe aus dem Nachlass<br />

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4. Juli bis 10. Oktober 1999<br />

«Die Pracht der Farben»<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Textile Werke nach seinen Entwürfen<br />

Bildteppiche von Lise Gujer und Bildstickereien<br />

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20. September 1998 bis 30. Juni 1999<br />

Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld<br />

Vom Impressionismus bis <strong>Kirchner</strong>


Von der Künstlerfamilie Giacometti bis Sam Francis<br />

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10. Mai bis 13. September 1998<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Von der Schimmeldressur zum Ballspiel<br />

Zwei neue Schenkungen<br />

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16. Januar bis 19. April 1998<br />

Karl Schmidt-Rottluff - Retrospektive<br />

Werke aus dem Brücke-<strong>Museum</strong> Berlin<br />

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13. Juli bis 12. Oktober 1997<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Selbstbildnisse<br />

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21. Dezember 1996 bis 30. März 1997<br />

«Brücke» und «Der Blaue Reiter»<br />

Werke der Sammlung Etta und Otto Stangl<br />

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7. Juli bis 20. Oktober 1996<br />

«Ekstase des ersten Sehens»<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Die Skizzenbücher<br />

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25. Juni bis 22. Oktober 1995<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Die Werke in Schweizer Museen<br />

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4. Dezember 1994 bis 23. April 1995<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Zeichnungen und Aquarelle<br />

Werke aus dem Brücke-<strong>Museum</strong> Berlin<br />

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17. Juli bis 27. November 1994<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Die Fotografie<br />

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23. Januar bis 10. Juli 1994<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Kunst und Technik der Radierung<br />

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September 1992 bis Juli 1994<br />

Präsentation der Schenkung der Familienstiftung Benvenuta und des


Ehepaars Rosemarie und Roman Norbert Ketterer<br />

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17. Dezember 1988 bis 2. April 1989<br />

Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Davoser Werke 1917-1923<br />

Im Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> im alten Postgebäude, Davos Plat<br />

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15. Dezember 1982 bis 1992<br />

Präsentation ausgewählter Werke aus der Sammlung Eberhard W. Kornfeld und<br />

weiterer Leihgaben aus öffentlichem und privatem Besitz<br />

Im Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> <strong>Museum</strong> im alten Postgebäude, Davos Platz<br />

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Didaktische <strong>Ausstellungen</strong> zur <strong>Museum</strong>ssammlung<br />

Februar 1998: Holzschnitte und Fotografien E.L. <strong>Kirchner</strong>s<br />

Wechselwirkung der Medien<br />

März 1998: Auf der Stafelalp 1917-1919; Graphische Blätter<br />

Mai 1998: Die Balkonszene von 1935; Ein Freundschaftsbild<br />

Juni 1998: Die Mandolinistin; E.L. <strong>Kirchner</strong> und Nina Hard 1921<br />

August 1998: Das Tinzenhorn; <strong>Kirchner</strong>s «Heiliger Berg»<br />

November 1998: Bergwälder; Die Faszination der Farben<br />

Dezember 1998: Der weisse Sport; Graphische Blätter<br />

Mai bis August 1999: Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Fotografien<br />

Vintage Prints und Gemäldereproduktionen<br />

September bis Dezember 1999: Erna <strong>Kirchner</strong><br />

Druckgraphiken, Zeichnungen, Skizzenbuchblätter und Fotografien<br />

Ab Januar 2000: Ernst Ludwig <strong>Kirchner</strong> - Fotografien<br />

Fotodokumentation zu Leben und Werk E.L. <strong>Kirchner</strong>s; Modern Prints

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