21.03.2014 Aufrufe

29. Jahrgang Ausgabe 1/2008 - Kirchenkreises Eschwege

29. Jahrgang Ausgabe 1/2008 - Kirchenkreises Eschwege

29. Jahrgang Ausgabe 1/2008 - Kirchenkreises Eschwege

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KIRCHE IM RINGGAU<br />

THEMA: „ÄLTER WERDEN IM DORF“ – ENTWICKLUNGEN FÜR DIE REGION<br />

Besuchsdienst – Ein Beitrag gegen<br />

Einsamkeit<br />

Alt werden will jeder, alt sein aber keiner. Warum? Welche<br />

Träume und welche Ängste verbinden Sie mit dem<br />

Gedanken an das Alter? Wie würden Sie den Satz:<br />

„Wenn ich einmal alt bin...“ fortschreiben?<br />

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an...<br />

mit 77 Jahren... mit 88 Jahren...<br />

Und dann? Für viele ist neben der Angst vor körperlichen<br />

Gebrechen vor allem ein Gedanke erschreckend:<br />

allein zu sein, immer weniger am Leben der anderen teilnehmen<br />

zu können.<br />

Immer mehr Menschen wird das Thema Einsamkeit im<br />

Alter treffen, ob wir es wahr haben wollen oder nicht.<br />

Weil der Partner/die Partnerin gestorben ist...<br />

Weil die Kinder weit weg wohnen...<br />

Weil gar keine Kinder da sind...<br />

Weil man nicht mehr Autofahren kann...<br />

Weil die Beine nicht mehr mitmachen...<br />

Weil man nicht mehr alleine aus dem Haus kann...<br />

Können wir diesem düsteren Bild - gerade aus kirchlicher<br />

Sicht – etwas Positives entgegensetzen?<br />

Was würden wir uns wünschen?<br />

Was würde Jesus dazu sagen?<br />

„Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besucht“<br />

(Matthäus 25,36)<br />

„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das<br />

tut ihnen auch“:<br />

(Matthäus 7,12)<br />

„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und<br />

wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder<br />

mit. Ihr aber seid der Leib Christi und jeder von euch<br />

ein Glied.“<br />

(1. Korinther 12,26+27)<br />

In vielen Kirchengemeinden wird der Gedanke der Gemeinschaft<br />

nicht nur in Gottesdiensten, Festen und Aktivitäten<br />

für die Mobilen, Gesunden und Rüstigen umgesetzt,<br />

sondern durch einen ehrenamtlichen Besuchsdienst<br />

auch weitergetragen in die Häuser und Krankenstuben<br />

der Kranken, Alten und Einsamen.<br />

Könnten Sie sich folgende Visionen auch für unsere Kirchengemeinden<br />

und für unsere Dorfgemeinschaften vorstellen:<br />

• Unser Ziel: In unserer Kirchengemeinde / in unserem<br />

Dorf soll kein alter Mensch, der dies nicht will,<br />

ohne Kontakt nach außen sein.<br />

• Unsere Werte: Der Mensch braucht zum Leben Beziehungen.<br />

Ungewollte Isolation widerspricht dem<br />

Wesen des Menschen, ist un-menschlich. Alle Menschen<br />

sind Ebenbild Gottes, alte Menschen ebenso<br />

wie junge. Allen ist die gleiche Würde eigen und gebührt<br />

die gleiche Achtung.<br />

• Unser Selbstverständnis: Unser Handeln ist Antwort<br />

auf Gottes Liebe zu uns. Als von Gott geliebte<br />

Menschen geben wir diese Liebe weiter. Dabei leitet<br />

uns das Doppelgebot der Nächstenliebe, auch im<br />

Sinn von Mt. 25, 34ff.<br />

• Unser Angebot: Wir bieten alten Menschen, die von<br />

sich aus keine Kontakte mehr pflegen können, regelmäßige<br />

Besuche an. Diese sind an den Bedürfnissen<br />

und Interessen der Besuchten orientiert. Auf diese<br />

Weise tragen wir zu dem Auftrag der Kirche, das<br />

Evangelium in Wort und Tat so zu bezeugen, dass<br />

Gottes Liebe für Menschen erfahrbar wird, bei. In<br />

unserem Wohnort wird durch unsere Besuche Isolation<br />

im Alter verringert und die Lebensqualität erhöht.<br />

Um diese Vision umzusetzen, brauchen wir Menschen,<br />

die<br />

• gerne Gesprächspartner/in für andere sind<br />

• andere in ihrer persönlichen Lebenssituation wahrnehmen<br />

und annehmen können<br />

• bereit sind, sich intensiv mit den Fragen, Bedürfnissen<br />

und Wünschen der Besuchten zu befassen<br />

• sich weiterbilden lassen für die Begegnung mit altersverwirrten<br />

Menschen, für die Begleitung Trauernder<br />

und auf anderen Themenfeldern<br />

Und wenn Sie morgen gefragt werden, ob Sie bei einem<br />

solchen Dienst mitmachen wollen – was werden<br />

Sie antworten?<br />

(A. Kaiser)<br />

- 5 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!