29. Jahrgang Ausgabe 1/2008 - Kirchenkreises Eschwege

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Kirchspiel Renda Liebe Leserinnen und Leser, im Kindergarten erzählten mir die Kinder ganz begeistert von ihrer Kinderbibel und dem, was sie von Jesus vorgelesen bekommen hatten und welche Bilder ihnen in ihrer Bibel sich ihnen besonders eingeprägt haben: Das war das Kreuz, an dem Jesus hing. Alleine oder mit den zwei Verbrechern, die zu seiner Rechten und seiner Linken gekreuzigt wurden. Dieses Bild vom Kreuz hat sie nicht losgelassen. Und ich dachte: Unsere Kinder sind richtige Experten in Sachen christlicher Glaube. Das Kreuz mit Jesus steht ganz selbstverständlich im Zentrum. Was bedeutet das? Ein neues Lied aus unserem Gesangbuch, das wir in der Passionszeit schon manchmal gesungen haben, kann uns dabei helfen: Holz auf Jesu Schulter; von der Welt verflucht, ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. (EG 97) Das Holz, das Jesus zur Hinrichtungsstätte tragen muss, ist das Kreuz. Ein Baumstamm, entrindet, zurechtgehauen für diese sadistische Form der Folterung. Von der Welt verflucht. Jesus wird daran sterben, an diesem Holz, wie ein Verbrecher hingerichtet. Und doch sagen Christen aller Zeiten: In diesem Kreuz ist das Leben. Christus – der Mensch, der von Gott kommt – bringt uns durch sein Sterben und seinen Tod gute Wirkung, gute Frucht. An diesem toten Holz erblüht für uns Heilung, Gesundung, Vergebung. Darum haben seit vielen Jahrhunderten Christen das Kreuz als einen blühenden Stamm gemalt oder in der Osternacht, den Ostergottesdiensten mit Blüten geschmückt. Das blühende Kreuz wurde zum Zeichen des Guten, das aus diesem Tod für uns Menschen gewonnen ist. Die armenische Kirche mit ihrer langen Leidenszeit hat sich das blühende Kreuz als Symbol gewählt, aber man findet diese Form der Kreuzesdarstellung auch in unserem Raum. Das blühende Kreuz schmückt zum Beispiel die Konfirmationsurkunden unserer Jubelkonfirmandinnen und Jubelkonfirmanden. Ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. Welches Leben erwächst denn, blüht und bringt Frucht aus diesem Tod? Zum ersten: Dass wir mit Gott wieder im Reinen sind. „Versöhnung“ nennt das Neues Testament das: Die Aufhebung unserer Trennung von Gott. Dass wir wieder zu Gott passen. Christus macht uns Gott gerecht – das ist die Frucht, dass unsere Beziehung zu Gott wieder stimmt, dass wir ihm nun gerecht sind. Und auch das ist eine Frucht des Kreuzes: Dass wir im Scheitern, im Leiden, im Versagen nicht getrennt sind von Gott. Dass er in unserm Unglück vielleicht intensiver gegenwärtig ist als auf der Sonnenseite. „Die Stunde unseres Scheiterns ist die Stunde der unerhörten Nähe Gottes und gerade nicht der Ferne.“ (Dietrich Bonhoeffer) Und damit wächst eine dritte Frucht: Der sterbende Heiland ist nicht als perfekte Schönheit anzusehen. Christen wissen seit Golgatha: Auch das beschädigte, das behinderte und auch das hässliche Leben hat gleichen Wert und gleiche Würde wie das gesunde und vorgeblich „normale“. Wir verstehen Gott und Welt am besten von den Wunden Christi her – so hat Zinzendorf immer wieder betont. Ward zum Baum des Lebens und bringt gute Frucht. Der Fluch wird zum Segen. Das tote Holz zum Baum des Lebens. Aus dem Kreuz Christi erblüht uns Christen Leben, Leben, das den Tod überwunden hat und uns mit dem Schöpfer unseres Lebens wieder vereint. Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen und eine (lebens-) frohe Osterzeit Ihre Pfarrerin Heide Michaela Panke - 14 -
KIRCHE IM RINGGAU KIRCHSPIEL RENDA Aus dem Gemeindeleben: Mit Beginn des neuen Kirchenjahres wurden neun Konfirmandinnen und Konfirmanden in einem Kirchspielgottesdienst am 2. Advent in der Kirche in Renda mit dem Wort Jesu „Ihr seid das Licht der Welt“ (Mt 5, 14) begrüßt. Als Symbol dafür brennt in jedem Gottesdienst, den unsere neuen Konfirmanden mit uns gemeinsam feiern, ihre Konfirmandenkerze. Unsere Gemeinden freuen sich auf das Lichtsein von Oliver Biehl (Archfeld), Rebecca Biehl, Sascha Biehl, Florian Ebeling und Bianca Riemann (Renda), Dirk Eysert, Maria Leimbach, Tamara Meister und Corinna Schulz (Grandenborn). Am 15. Dezember bekam der Seniorenkreis Renda Besuch von der Mäusegruppe des Kindergartens Netra. Gemeinsam wurden leckere Plätzchen verzehrt und Advents- und Weihnachtslieder gesungen. Darüber hinaus ließen die Kindergartenkinder beim Vorsingen ihrer Lieder und bei der Aufführung ihres kleinen Krippenspiels die Augen unserer Senioren hell erstrahlen. Zur Erinnerung schenkten die Kinder allen ein selbstgebasteltes Licht. Es war ein sehr gelungener Nachmittag, der von den beiden Erzieherinnen Frau Achler und Frau Reinz und den Leiterinnen des Seniorenkreises, Frau Gonnermann, Frau Rudolph und Frau Führer, organsiert wurde. Die Kindergartenkinder gingen natürlich nicht leer aus: der Seniorenkreis schenkte ihnen ein großes Knusperhaus – und sie freuen sich schon auf den Gegenbesuch unserer Senioren im Kindergarten! Traditionell probten wieder viele Kinder gemeinsam mit unseren Konfirmanden ein Krippenspiel ein, das sie an Heiligabend in den gut besuchten Gottesdiensten in Renda und Grandenborn aufführten. Schon im dritten Jahr waren am 6. Januar Sternsinger auch in den Dörfern des Kirchspiels Renda unterwegs. Die als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kindergottesdienstkinder brachten den Segen Christi zu den Menschen in Renda und Grandenborn. Dabei sammelten sie 280 EUR Spenden, die bestimmt sind für Schulgeld und Unterhalt der 15-jährigen Rafaela in Brasilien, für die der Kindergottesdienst eine Patenschaft - 15 -
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