Fachhochschule Potsdam — Fachbereich Informationswissenschaften
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Richtlinie für die Erschließung<br />
von Archivgut<br />
im Archiv der Erzdiözese Salzburg<br />
erarbeitet von<br />
Christine M. Gigler<br />
Stand: Januar 2013
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Vorbemerkung……………………………………………………………………………………………………………………… 4<br />
2. Archivtektonik………………………………………………………………………………………………………………………. 6<br />
3. Verzeichnungselemente…………………………………………………………………………………………………. 8<br />
4. Verzeichnung………………………………………………………………………………………………………………………. 11<br />
4.1 Schreibweise……………………………………………………………………………………………………………….. 11<br />
4.2 Stufe Bestand………………………………………………………………………………………………………………. 13<br />
4.3 Stufe Serie…………………………………………………………………………………………………………………….. 24<br />
4.4 Stufe Akt (Sammelakt, Konvolut)………………………………………………………………………… 28<br />
4.5 Stufe Einzelstück………………………………………………………………………………………………………… 32<br />
Anhang 1 <strong>—</strong> Tektonik des Archivs der Erzdiözese Salzburg …………………………………. 37<br />
Anhang <strong>—</strong> 2 Datumsangaben ………………………………………………………………………………………………. 40<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 2
What you do in privacy of your own repository, is your own business.<br />
But when you go out into the world dress up in a standard!<br />
(Daniel Pitti, Intentions and Impact) 1<br />
1 Daniel Pitti, Intentions and Impact of Encoded Archival Context. An Emerging International Standard.<br />
3 rd European Conference on EAD, EAC and METS, Berlin, April 2007, siehe:<br />
http://www.bundesarchiv.de/imperia/md/content/instada/pitti.pdf (Zugriff: 14. 1. 2013).<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 3
Richtlinie für die Erschließung von Archivgut<br />
im Archiv der Erzdiözese Salzburg<br />
1. Vorbemerkung<br />
Die Einführung des Archivinformationssystems „archivis pro“ setzt eine grundlegende<br />
Umgestaltung der bisherigen Bestandsstrukturen im Archiv der Erzdiözese Salzburg<br />
voraus und erfordert die Normierung und Standardisierung der archivischen Erschließung.<br />
Diese gewährleistet den Zugang zu den im Archivgut überlieferten Informationen<br />
und die Nachvollziehbarkeit der Entstehungszusammenhänge. Da zum einen „archivs<br />
pro“ die beiden Standards ISAD(G) <strong>—</strong> International Standard of Archival Description<br />
(General) 2 <strong>—</strong> und EAD <strong>—</strong> Encoded Archival Description 3 , das technische Austauschformat<br />
für die ISAD(G)-Verzeichnungsinformationen zur Onlinepräsentation <strong>—</strong><br />
unterstützt, zum anderen der Verband Österreichischer Archivarinnen und Archivare<br />
(VÖA) noch in diesem Jahr eine österreichische Richtlinie für die Umsetzung von<br />
ISAD(G) verabschieden wird, die sich am Vorbild der Richtlinien des Verbands<br />
Schweizerischer Archivarinnen und Archivare aus dem Jahr 2009 orientiert 4 , kommt<br />
als Basis für jegliche künftige Erschließung im Archiv der Erzdiözese ausschließlich<br />
ISAD(G) in Frage. Alle Verzeichnungsarbeiten müssen im Archivinformationssystem<br />
der Erzdiözese Salzburg vorgenommen werden.<br />
Die Vorteile von Standards in der archivischen Erschließung <strong>—</strong> zumal die Ausrichtung<br />
auf ISAD(G) und EAD <strong>—</strong> liegen auf der Hand und wurden in der Literatur bereits ausführlich<br />
behandelt. 5 Erwähnt seien hier daher nur einige wesentliche Aspekte, etwa<br />
2 Die derzeit gültige zweite Fassung wurde im Jahr 2000 am Internationalen Archivkongress in Sevilla<br />
angenommen. In der deutschen Übersetzung erschien sie 2002: ISAD(G) <strong>—</strong> Internationale Grundsätze<br />
für die archivische Verzeichnung, übersetzt und neu bearb. von Rainer Brüning, Werner Heegewaldt<br />
und Nils Brübach (Veröffentlichungen der Archivschule Marburg <strong>—</strong> Institut für Archivwissenschaft 23,<br />
Marburg 2. überarb. Ausg. 2002), Download: http://www.ica.org/10207/standards/isadg-generalinternational-standard-archival-description-second-edition.html<br />
(Zugriff: 14. 1. 2013); vgl. dazu auch Nils<br />
Brübach, Entwicklung von internationalen Erschließungsstandards, in: Archivar 61 (2008), S. 6<strong>—</strong>13, hier<br />
S. 7 f., und Edgar Kutzner, Paradigmenwechsel: Von Papritz zu ISAD(G) und EAD, in: Archivar 61<br />
(2008), S. 268<strong>—</strong>275.<br />
3 Zu EAD siehe: http://www.bundesarchiv.de/daofind/ead (Zugriff: 14. 1. 2013).<br />
4 http://www.vsa-aas.org/fileadmin/user_upload/texte/ag_n_und_s/Richtlinien_ISAD_G_VSA_d.pdf (Zugriff<br />
14. 1. 2013).<br />
5 Außer den bereits erwähnten Beiträgen von Brübach, Entwicklung, und Kutzner, Paradigmenwechsel<br />
(beide wie Anm. 1), siehe beispielsweise auch Thomas Just, Erschließung in historischen Archiven <strong>—</strong><br />
neue Herausforderungen, alte Probleme?, in: Scrinium 61/62 (2007/2008), S. 165<strong>—</strong>174, hier v. a. S. 171<br />
f.; Elisabeth Schöggl-Ernst, „Suchen und Finden“. Das neue Archivinformationssystem des Steiermärkischen<br />
Landesarchivs, in: Scrinium, 61/62 (2007/2008), S. 175<strong>—</strong>182, hier S. 177; Bärbel Förster, Archivische<br />
Erschließung, in: Archivpraxis in der Schweiz. Pratiques archivistiques en Suisse, hg. v. Gilbert<br />
Coutaz, Rodolfo Huber und Anderas Kellerhals (Baden 2007), S. 319<strong>—</strong>327, hier S. 322<strong>—</strong>324, die genannten<br />
Beiträge enthalten weiterführende Literatur. Zum Themenkomplex Standardisierung und Erschließung<br />
siehe in Auswahl auch: Felix Roth, Möglichkeiten und Probleme der standardisierten Erschließung<br />
von Archivgut (Diplomarbeit <strong>Potsdam</strong> 2005), S. 20<strong>—</strong>28; Wilfried Reininghaus, Archivisches<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 4
dass im Hinblick auf ein nationales Archivportal erst die Normierung von Daten die<br />
archivübergreifende Recherche ermöglicht, ein Vorzug, der auch innerhalb der eigenen<br />
Archivbestände nicht zu unterschätzen ist. Standards erleichtern und professionalisieren<br />
die tägliche Arbeit im Archiv. Die auf ihrer Grundlage erstellten Daten sind<br />
gleichförmiger, verständlicher und damit qualitätvoller als bisher, wodurch sie wesentlich<br />
zu einer erhöhten Benutzerfreundlichkeit beitragen.<br />
ISAD(G) entspricht den grundlegenden Prinzipien der archivischen Erschließung,<br />
nämlich der Mehrstufigkeit und dem Provenienzbezug sowie einer geregelten Anzahl<br />
an Erschließungselementen. Er fordert die hierarchisch strukturierte, mehrstufige Verzeichnung<br />
vom Allgemeinen zum Besonderen, wobei die einzelnen Verzeichnungsstufen<br />
nicht durcheinander gebracht werden dürfen. Die allgemeine Erschließung (etwa<br />
auf der Bestandstufe) soll vor der Tiefenerschließung erfolgen, also die übergeordnete<br />
vor der untergeordneten Einheit geordnet und verzeichnet werden. Angaben der übergeordneten<br />
Stufe sollen auf der untergeordneten nicht wiederholt werden, aber auch<br />
Beschreibungen, die der untergeordneten Stufe vorbehalten sind, nicht auf der höheren<br />
Stufe vorweggenommen werden.<br />
Im Vorwort der zweiten Auflage von ISAD(G) wird darauf verwiesen, dass der internationale<br />
Standard als Ergänzung und/oder als Richtschnur für die Erstellung sowohl<br />
nationaler Regelungen als auch der einzelner Archivverwaltungen zu verstehen sei. 6<br />
Auch die sich in Bearbeitung befindlichen österreichischen Richtlinien für die Umsetzung<br />
von ISAD(G) werden die Möglichkeit der Adaptierung an ein jeweiliges Archiv<br />
und somit an lokale Erschließungstraditionen berücksichtigen. Im Fall des Archivs der<br />
Erzdiözese Salzburg wird eine solche Anpassung vor allem bei der (Neu-<br />
)Verzeichnung der Sammlungen und der Altbestände zum Tragen kommen. Bei diesen<br />
handelt es sich um typische historische Pertinenzbestände, die häufig benutzt und<br />
zitiert wurden und werden und bei welchen die Rückführung der Unterlagen in die ursprünglichen<br />
Provenienzen unmöglich ist.<br />
Für die Erstellung der vorliegenden Regeln wurden neben dem Entwurf der österreichischen<br />
Richtlinien für die Umsetzung von ISAD(G) 7 die schweizerische Richtlinie,<br />
die „Richtlinien für die Verzeichnung von Archivgut im Österreichischen Staatsarchiv“<br />
und die „Richtlinien für die Ordnung und Verzeichnung von Archivgut“ des Kärntner<br />
Landesarchivs, die ebenfalls auf ISAD(G) basieren, herangezogen. 8<br />
Erschließen in der Wissensgesellschaft, in: Benutzerfreundlich <strong>—</strong> rationell <strong>—</strong> standardisiert. Aktuelle Anforderungen<br />
an archivische Erschließung und Findmittel. Beiträge zum 11. Archivwissenschaftlichen<br />
Kolloquium der Archivschule Marburg, hg. v. Frank M. Bischoff (Veröffentlichungen der Archivschule<br />
Marburg. Institut für Archivwissenschaft 46, Marburg 2007), S. 17<strong>—</strong>36, hier v. a. S. 26, 29; Nils Brübach,<br />
Internationale Erschließungsstandards in der deutschen Erschließungspraxis, in: Archive im Digitalen<br />
Zeitalter. Überlieferung <strong>—</strong> Erschließung <strong>—</strong> Präsentation. 79. Deutscher Archivtag in Regensburg, red. v.<br />
Heiner Schmitt (Tagungsdokumentation zum Deutschen Archivtag 14, o. O. [Fulda] 2010), S. 127<strong>—</strong>133;<br />
Joan van Alba, Standards for better and worse, in: Beruf(ung) Archivar. Festschrift für Lorenz Mikoletzky<br />
I (Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 55, Wien 2011), S. 223<strong>—</strong>234.<br />
6 ISAD(G) <strong>—</strong> Internationale Grundsätze (wie Anm. 1), S. 3.<br />
7 Ich danke Karin Sperl, Mitglied der Arbeitsgruppe „Standardisierung“ im VÖA, für die Einsichtmöglichkeit<br />
in den Entwurfstext.<br />
8 Schweizerische Richtlinie für die Umsetzung von ISAD(G) <strong>—</strong> International Standard Archival Description<br />
(General) (wie Anm. 3); Richtlinien für die Verzeichnung von Archivgut im Österreichischen Staats-<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 5
2. Archivtektonik<br />
Die hierarchisch angeordneten Verzeichnungsstufen von ISAD(G) bilden die Archivtektonik.<br />
Die Reihenfolge der Stufen ist verbindlich vorgeschrieben, doch müssen zur<br />
Abbildung der Tektonik nicht immer alle Stufen erforderlich sein. Zwar räumt ISAD(G)<br />
die Möglichkeit der Vervielfältigung von Verzeichnungsstufen ein, allerdings ist dies<br />
bei der Neuordnung und -verzeichnung im Archiv der Erzdiözese zu vermeiden.<br />
Gemäß ISAD(G) gibt es im Archiv der Erzdiözese Salzburg demnach folgende Verzeichnungsstufen:<br />
Bestandsgruppe<br />
Diese Stufe ist bei ISAD(G) eigentlich nicht vorgesehen, sie dient jedoch der archivischen<br />
Zusammenfassung mehrerer Bestände, die aufgrund ihrer Provenienz, ihrer<br />
Verwaltungsgeschichte oder sachlicher Kriterien verwandt sind, um die Tektonik übersichtlicher<br />
zu gestalten.<br />
Unter einer Bestandsgruppe dürfen sich ausschließlich Bestände befinden.<br />
Bestand<br />
Ein Bestand umfasst jene Unterlagen, die bei einem Provenienz-/Aktenbildner <strong>—</strong> also<br />
einer Behörde, Institution, Körperschaft, Familie oder natürlichen Person <strong>—</strong> im Zuge<br />
seiner (Geschäfts-)Tätigkeit erwachsen sind (Provenienzprinzip). Ferner zählt dazu<br />
Archivgut, das einst aufgrund des Pertinenzprinzips oder aus archivtechnischen Gründen<br />
künstlich gebildet wurde, nämlich Sammlungen (Urkundensammlung, Plakatsammlung,<br />
Zimeliensammlung etc.) und die Altbestände.<br />
Direkt unter einem Bestand können sich Teilbestände, Serien (Teilserien), Akten und<br />
Einzelstücke befinden.<br />
Teilbestand<br />
Wenn es die Verwaltungsstruktur einer Provenienzbildners erfordert, aber auch aufgrund<br />
geographischer, chronologischer oder funktionaler Kriterien kann ein Bestand<br />
untergliedert werden.<br />
Unter einem Teilbestand können sich Serien (Teilserien), Akten und Einzelstücke befinden.<br />
Serie<br />
Eine Serie ist eine Gruppe von Unterlagen (Akten, Bücher, Pläne etc.), die nach einem<br />
Ordnungssystem geordnet sind oder als eine Einheit aufbewahrt werden, weil sie aus<br />
archiv, erarb. von Leopold Auer, Michael Hochedlinger, Herbert Hutterer, Rudolf Jeřabek und Thomas<br />
Just, Download: http://www.oesta.gv.at/DocView.axd?CobId=32406 (Zugriff 14. 1. 2013); Kärntner Landesarchiv.<br />
Richtlinien für die Ordnung und Verzeichnung von Archivgut, erarb. von Christine Tropper<br />
und Thomas Zeloth (2010), Download: http://www.landesarchiv.ktn.gv.at/240451_DE-<br />
Bestaendelisten_neu_fuer_Homepage-KLA-Richtlinien_20120125.pdf (Zugriff 14. 1. 2013).<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 6
demselben Entstehungsprozess oder derselben Tätigkeit entstanden sind, weil sie<br />
eine besondere Form (z. B. Protokolle, Glasplattennegative) aufweisen oder wie bei<br />
den Pertinenzgruppen der Altbestände in einem sachlichen Zusammenhang stehen.<br />
Aus praktischen Gründen kann die Serie auch ein reines Gliederungselement sein,<br />
etwa zeitliche Perioden (z. B. Jahrgänge 1900<strong>—</strong>1910, 1911<strong>—</strong>1920), Buchstabengruppen<br />
(A<strong>—</strong>H, I<strong>—</strong>Z), Aktenzahlen (Zl. 1<strong>—</strong>100) oder Ähnliches.<br />
Innerhalb eines Ordnungssystems umfasst die Serie die Gesamtheit aller Archivalien<br />
eines Sachbereichs. Grundlage dafür ist das Kompetenzenprinzip, wonach das Ordnungssystem<br />
eines Aktenbildners nach seinen Aufgaben und Produkten geordnet ist.<br />
Die Serienbildung kann sich dabei an der vorarchivischen Ordnung, an inhaltlichen<br />
und/oder formalen Kriterien orientieren. Handelt es sich beim Aktenbildner um eine<br />
natürliche Person, kann die Gliederung des Ordnungssystems nach Tätigkeitsgebieten,<br />
Lebens- oder Karriereabschnitten erfolgen. Die Abgrenzung der Serien untereinander<br />
erfolgt entsprechend der Bildung und Abgrenzung der Sachbereiche. 9<br />
Unter einer Serie können sich Teilserien, Akten und Einzelstücke befinden.<br />
Teilserie<br />
Diese kann unmittelbar unter einer Serie als inhaltliche, sachliche oder aufgrund des<br />
Umfangs rein praktische Gliederungsebene gebildet werden.<br />
Unter einer Teilserie sind lediglich Akten und Einzelstücke zu finden.<br />
Akt<br />
Ein Akt enthält alle Unterlagen zu einem Geschäftsfall, zu einer Materie oder zu einer<br />
Tätigkeit. Akten im Sinn der Verzeichnungsstufe können beim Provenienzbildner oder<br />
durch archivische Ordnung wegen ihres Bezugs zum selben Gegenstand oder zur<br />
selben Tätigkeit entstanden sein. Sie können aus unterschiedlichen Archivaliengattungen<br />
und Medien bestehen (gebundenes oder geheftetes Papierkonvolut, digitaler<br />
Datensatz, Fotografie, Plan, Plakat etc.), müssen also nicht „Akten“ im engeren Sinn<br />
sein. Akten grenzen sich durch ihren jeweiligen Sachzusammenhang voneinander ab.<br />
Bei einem neuen Sachzusammenhang wird ein neuer Akt gebildet. 10<br />
Unter einem Akt können sich Einzelstücke befinden.<br />
Einzelstück<br />
Das Einzelstück stellt die kleinste archivalische Einheit dar, die aufgrund physischer<br />
oder inhaltlicher Merkmale in der Regel nicht mehr unterteilt werden kann 11 : eine Urkunde,<br />
ein Amtsbuch, ein einzelnes Schriftstück in einem Akt, ein Brief, Plan, Foto etc.<br />
9 Die Definition folgt dem Wortlaut des Entwurfs der Österreichischen Richtlinie (wie Anm. 7), S. 30 f.<br />
10 Definition nach Österreichischer Richtlinie (wie Anm. 7), S. 34.<br />
11 Eine Abweichung stellen z. B. Kopialbücher dar, bei welchen ein physisches Einzelstück (= 1 Kopialbuch)<br />
mehrere inhaltliche Einzelstücke (= mehrere einzelne Urkunden-/abschriften) enthält. Bei der<br />
Verzeichnung sind daher entsprechende Hinweise erforderlich.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 7
Bestand<br />
Teilbestand<br />
Serie Serie Serie<br />
Teilserie<br />
Teilserie<br />
Akt Akt Akt<br />
Einzelstück Einzelstück Einzelstück Einzelstück Einzelstück<br />
Abb. 1: Verzeichnungsstufen<br />
3. Verzeichnungselemente<br />
Für die Verzeichnung sind in ISAD(G) 26 Verzeichnungselemente definiert, die sich in<br />
sieben „Informationsbereiche“ gliedern und auf alle oben genannten Verzeichnungsstufen<br />
und unabhängig von der Archivaliengattung angewendet werden können:<br />
1 Identifikation<br />
1.1 Signatur<br />
1.2 Titel<br />
1.3 Entstehungszeitraum<br />
1.4 Verzeichnungsstufe<br />
1.5 Umfang<br />
2 Kontext<br />
2.1 Provenienz<br />
2.2 Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben<br />
2.3 Bestandsgeschichte<br />
2.4 Abgebende Stelle<br />
3 Inhalt und innere Ordnung<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
3.2 Bewertung und Skartierung (Kassation)<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 8
3.3 Neuzugänge<br />
3.4 Ordnung und Klassifikation<br />
4 Zugangs- und Benutzungsbestimmungen<br />
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
4.2 Reproduktionsbestimmungen<br />
4.3 Sprache/Schrift<br />
4.4 Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen<br />
4.5 Findmittel<br />
5 Sachverwandte Unterlagen<br />
5.1 Aufbewahrungsort der Originale<br />
5.2 Kopien/Reproduktionen<br />
5.3 Verwandtes Material<br />
5.4 Veröffentlichungen<br />
6 Anmerkungen<br />
6.1 Allgemeine Anmerkungen<br />
7 Verzeichnungskontrolle<br />
7.1 BearbeiterIn<br />
7.2 Verzeichnungsgrundsätze<br />
7.3 Datum/Zeitraum der Verzeichnung<br />
Von diesen Verzeichnungselementen sind jedoch nicht alle obligatorisch. Die unbedingten<br />
Pflichtelemente für die Verzeichnungsstufen Bestand (Teilbestand), Serie<br />
(Teilserie), Akt und Einzelstück sind die unter „1 Identifikation“ genannten, also: Signatur,<br />
Titel, Entstehungszeitraum, Verzeichnungsstufe und Umfang. Dazu kommt als<br />
sechstes Element <strong>—</strong> zumindest auf den Stufen Bestand (Teilbestand) und Serie<br />
(Teilserie), bei den Altbeständen auch auf der Aktenstufe <strong>—</strong> die unverzichtbare Angabe<br />
der Provenienz (2.1). Diese ist bei ISAD(G) zwar generell verpflichtend, kann aber auf<br />
den beiden untersten Verzeichnungsstufen entfallen, um Redundanzen zu vermeiden.<br />
Des Weiteren werden im Archiv der Erzdiözese Salzburg nachfolgende Verzeichnungselemente<br />
zusätzlich verwendet:<br />
‣ Auf der Verzeichnungsstufe Bestand (Teilbestand):<br />
2.2 Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben<br />
2.3 Bestandsgeschichte<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
3.2 Bewertung und Skartierung<br />
3.4 Ordnung und Klassifikation<br />
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
4.2 Reproduktionsbestimmungen<br />
4.5 Findmittel<br />
5.2 Kopien/Reproduktionen<br />
5.3 Verwandtes Material<br />
7.1 BearbeiterIn<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 9
7.2 Verzeichnungsgrundsätze<br />
7.3 Datum/Zeitraum der Verzeichnung<br />
‣ Auf der Verzeichnungsstufe Serie (Teilserie):<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
3.4 Ordnung und Klassifikation<br />
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
‣ Auf den Verzeichnungsstufen Akt und Einzelstück:<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
4.3 Sprache/Schrift<br />
4.4 Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen<br />
5.2 Kopien/Reproduktionen<br />
Anhand dieser Übersicht wird deutlich, dass ISAD(G) den Bestand als wesentlichste<br />
Erschließungsstufe betrachtet, die deshalb besonders detailliert und sorgfältig beschrieben<br />
werden sollte. In den nächsten Abschnitten wird mittels Beispielen aus dem<br />
Archiv der Erzdiözese Salzburg dargestellt, welche Regeln für die genannten Verzeichnungselemente<br />
auf den Stufen Bestand, Serie, Akt und Einzelstück gelten.<br />
Exkurs: Ordnung der Bestände<br />
Die Verzeichnung setzt die innere Ordnung eines Bestandes voraus. Diese kann nach<br />
verschiedenen Grundsätzen vorgenommen werden 12 :<br />
a) Bei der Anwendung des „strengen Registraturprinzips“ wird die vorarchivische<br />
Ordnung genauestens bewahrt oder gegebenenfalls wieder hergestellt. Die Voraussetzung<br />
dafür ist das Vorhandensein eines Aktenplans. Da dies bislang bei<br />
keiner der Stellen, Ämter und Einrichtungen sowie den Pfarren der Erzdiözese<br />
der Fall war, kommt dieses Ordnungsprinzip im Archiv der Erzdiözese (derzeit)<br />
nicht in Betracht.<br />
b) Bei den Beständen der Bestandsgruppen 2<strong>—</strong>4 wird fallweise das „regulierende<br />
Registraturprinzip“ anwendbar sein, bei dem die vorarchivische Ordnung im<br />
Wesentlichen ebenfalls beibehalten wird, die Archivarin/der Archivar jedoch in<br />
geringem Umfang Änderungen vornimmt. Die Ordnungskriterien werden aus<br />
dem Bestand selbst abgeleitet.<br />
Obwohl dieser Grundsatz naturgemäß für Provenienzbestände gilt, wird er<br />
ausnahmsweise auch auf die nach Pertinenzen abgelegten Altbestände angewendet,<br />
bei welchen die seinerzeit künstlich gebildete archivische Ordnung <strong>—</strong><br />
12 Die Ausführungen in diesem Abschnitt folgen Brigitta Nimz, Archivische Erschließung, in: Praktische<br />
Archivkunde. Ein Leitfaden für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste. Fachrichtung Archiv,<br />
hg. v. Norbert Reimann (2. überarb. Aufl. Münster 2008), S. 103−139, hier S. 118<strong>—</strong>122, Abschnitt<br />
3.5. Die innere Ordnung der Bestände; vgl. auch Roth, Möglichkeiten und Probleme (wie Anm. 5), S.<br />
36<strong>—</strong>39.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 10
abgesehen von kleineren Korrekturen <strong>—</strong> nicht mehr verändert wird. So wie die<br />
Faszikel und Aktenkonvolute sowie Amtsbücher bisher nach den alten Kästen<br />
und den darin befindlichen Fächern gereiht waren, werden sie sukzessive verzeichnet.<br />
c) Die meisten Bestände des Archivs der Erzdiözese Salzburg werden entsprechend<br />
dem „Verwaltungsstrukturprinzip“ oder dem „abstraktsystematisierenden<br />
Prinzip“ behandelt werden müssen. Bei beiden wird die<br />
vorgefundene Ordnung von der Archivarin/vom Archivar durch eine Neuordnung<br />
ersetzt. Dabei wird der Bestand beim „Verwaltungsstrukturprinzip“ entsprechend<br />
den Aufgaben und der Struktur des Provenienzbildners geordnet,<br />
sofern Organisationspläne oder Ähnliches existieren.<br />
d) Ist dies nicht der Fall, keine innere Ordnung erkennbar und sind auch keine<br />
Findmittel überliefert <strong>—</strong> ein Zustand, der vor allem bei den Pfarr- und Dekanatsarchiven<br />
häufig vorgefunden wird, wo oft „Chaos“ vorherrscht 13 <strong>—</strong>, muss eine<br />
eigene Bestandsgliederung erstellt werden („abstrakt-systematisierendes Prinzip“<br />
14 ), wobei die Ordnungskriterien nach Möglichkeit aus dem Bestand gewonnen<br />
werden sollen. Aber auch die Funktion des Provenienzbildners kann in Betracht<br />
gezogen werden. Schließlich kann auch die Ordnung gleichartiger Provenienzbildner<br />
als Vorlage dienen. Serien und Akten (Definitionen siehe oben)<br />
müssen neu gebildet, von einander abgegrenzt und in eine sinnvolle Reihenfolge<br />
gebracht werden.<br />
4. Verzeichnung<br />
4.1 Schreibweise<br />
Alle Beschreibungen müssen auf der Grundlage der aktuell gültigen Rechtschreibung<br />
vorgenommen werden. Besonders auch die Interpunktion und das Einfügen von Abständen<br />
nach Ordnungszahlen und Satzzeichen sollen in konsequenter, einheitlicher<br />
Weise erfolgen. Abkürzungen sind generell zu vermeiden (Finanzkammer nicht Fika,<br />
Erzbischof nicht EB) außer diese sind allgemein gebräuchlich (Nr. für Nummer, Bd. für<br />
Band, fol. für Folio, Dr. für Doktor, politische Parteien), fixer Bestandteil eines Namens<br />
(St. für Sankt) oder es handelt sich um Ordensbezeichnungen bei Personennamen<br />
(OSB, OFM, HSF etc.). Ebenso zu unterlassen sind unbestimmte Ausdrücke wie „Diverses“,<br />
„Varia“, „Allgemeines zu“, „detto“ und „wie oben“.<br />
Die Formulierungen sollen kurz und präzise sein, für den Titelansatz ist der Nominalstil<br />
zu wählen. Bei der Neuverzeichnung der Altbestände, bei alten Urkundenregesten,<br />
aber auch bei den Pfarrarchivbeständen sind die überlieferten Bezeichnungen zu mo-<br />
13 Nimz, Archivische Erschließung (wie Anm. 13), S. 119, spricht hinsichtlich des vorzufindenden Erschließungszustandes<br />
von vier typischen Szenarien: 1. Kein Ordnungsprinzip erkennbar und keine<br />
Findmittel vorhanden = Chaos, 2. Vorgefundene Ordnung ist gut, Findmittel fehlen aber, 3. Ordnung ist<br />
schlecht, dafür sind Findmittel erhalten, 4. Ordnung und Verzeichnung sind gut.<br />
14 Bei Roth, Möglichkeiten und Probleme (wie Anm. 5), S. 36 f.: „Fondsprinzip“ oder „Fremdsystematik“.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 11
dernisieren, umständliche Ausführungen („barocke Titel“) wegzulassen und inhaltliche<br />
sowie sonstige Fehler zu korrigieren. Dabei können jedoch zeitgenössische oder nicht<br />
mehr gebräuchliche Ausdrücke sowie regionalspezifische Begriffe in runden Klammern<br />
ergänzt werden. Diffamierende Bezeichnungen müssen allerdings eindeutig<br />
durch zeitgemäße, wertfreie Benennungen ersetzt werden (z. B. nicht Idiotenanstalt<br />
Konradinum, sondern Pflegeanstalt K.).<br />
Ferner sind Orts- und Personennamen zu normalisieren und Schreibvarianten zu unterlassen.<br />
Vor allem sollen die für das 16. und 17. Jahrhundert typischen Konsonantendoppelungen<br />
nicht übernommen werden. Für die korrekte Schreibweise von Ortsnamen<br />
können der Österreichische Amtskalender oder die von der Statistik Austria<br />
herausgegebenen Ortsverzeichnisse für die einzelnen Bundesländer herangezogen<br />
werden: http://www.statistik.at/web_de/services/publikationen/751/index.html. Für<br />
ehemals Salzburgische Orte in Bayern wird das jeweils gültige „Amtliche Ortsverzeichnis<br />
für Bayern“ verwendet, wobei die Kreisangabe in runden Klammern ergänzt<br />
werden sollte. Das Ortsverzeichnis wird von der Bayerischen Landesbibliothek online<br />
zur Verfügung gestellt: http://www.bayerische-landesbibliothekonline.de/ortsdatenbank.<br />
Hinsichtlich der Schreibweise sonstiger ausländischer Orte, bei denen die Staatszugehörigkeit<br />
anzugeben ist, und Personennamen soll die Gemeinsame Normdatei<br />
(GND) zugrunde gelegt werden, auf die über den Katalog der Deutschen Nationalbibliothek<br />
zugegriffen werden kann: https://portal.dnb.de (Suchbegriff eingeben und starten<br />
rechte Spalte: „alle Normdaten“) oder über den Verbundkatalog der Hochschulbibliotheken<br />
Nordrhein-Westfalens (HBZ):<br />
http://193.30.112.134/F/BTVFBDJ4RI7EBE93CRJFUN1QCAX6UFK2SSICXRMV2PN<br />
D2L5SRI-52792?func=find-a-0&local_base=hbz18 (Abschnitt: „Spezielle Suche nach<br />
Normsätzen“). Bei österreichischen Orten, die außerhalb der Erzdiözese Salzburg liegen,<br />
sollen das Bundesland und der politische Bezirk in runden Klammern hinzugefügt<br />
werden, bei nicht (mehr) deutschsprachigen Orten in der ehemaligen Habsburgermonarchie<br />
soll die jeweils gültige landessprachliche Bezeichnung ebenfalls ergänzt werden,<br />
z. B. Pettau (Ptuj, Slowenien), Olmütz (Olomouc, Tschechische Republik), Brixen<br />
(Bressanone, Italien).<br />
Konkrete Beispiele folgen bei der Erläuterung der Verzeichnungselemente. 15<br />
15 Für die Erstellung eines Orts- und Personenthesaurus können zu einem späteren Zeitpunkt weitere<br />
Regelungen getroffen und in einem Anhang ergänzt werden.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 12
4.2 Stufe Bestand<br />
1.1 16 Signatur<br />
Die Signatur dient der eindeutigen Identifikation des Bestandes innerhalb des Archivs.<br />
Sie setzt sich aus der Länderkennung, der Archivkennung 17 und einer Ziffernkombination<br />
zusammen und bildet die Tektonik ab. Die Signatur des Bestandes wird vererbt, d.<br />
h. auf die unteren Verzeichnungsstufen übertragen und dort ergänzt. Bei Signaturänderungen<br />
muss die Altsignatur nachgewiesen werden.<br />
Beispiele:<br />
AT-AES 2.16 (= Archiv der Erzdiözese Salzburg, Bestand Domkapitel)<br />
AT-AES 5.4 (= Archiv der Erzdiözese Salzburg, Bestand Pfarrarchiv Altenmarkt)<br />
AT-AES 6.6.7 (= Archiv der Erzdiözese Salzburg, Teilbestand Nachlass Ferdinand<br />
Holböck)<br />
1.2 Titel<br />
Der Titel stellt die Benennung des Bestandes dar. Er enthält bei Provenienzbeständen<br />
den Namen des Aktenbildners, der durch Attribute wie Daten, Orte, Zuständigkeiten<br />
(bei Institutionen), Beschäftigung oder Beinamen etc. (bei Personen) ergänzt werden<br />
kann. Bei Pertinenzbeständen wird der Titel aus dem wichtigsten sachlichen Kriterium<br />
gebildet, zu dem der Bestand zusammengestellt wurde.<br />
Beispiele:<br />
[SignaturTitel]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten<br />
AT-AES 2.1 Erzbischof Andreas Rohracher<br />
AT-AES 3.25 Dommuseum<br />
AT-AES 6.1.3 Fotosammlung Pospesch<br />
1.3 Entstehungszeitraum<br />
Die Entstehungszeit des ältesten und des jüngsten Stückes im Bestand wird angegeben.<br />
Falls geringes Material vorhanden ist, das stark von der Hauptlaufzeit des Bestandes<br />
abweicht, wird dies durch Vor- oder Nachsetzen des Zeitpunktes in runden<br />
Klammern bei der Laufzeit angeführt. Die Angabe der Entstehungszeit auf Bestandsebene<br />
erfolgt in Jahren (in der Form JJJJ). Bei noch nicht erschlossenen Beständen<br />
sind ca.- und Jahrhundertangaben zulässig.<br />
Dabei ist zu beachten, dass archivis pro drei Datumsfelder vorsieht: „Entstehungszeit“,<br />
„Entstehungszeit von“ und „Entstehungszeit bis“, wobei die Daten in die Felder „Ent-<br />
16 Die Nummerierung hier und im Folgenden entspricht jeweils der ISAD(G)-Zählung.<br />
17 Die Verwendung des ISIL-Codes wie bei Bibliotheken (http://biblstandard.dk/isil) ist derzeit nicht vorgesehen;<br />
bis auf weiteres gilt die Sigle „AES“.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 13
stehungszeit von“ und „Entstehungszeit bis“ so eingegeben werden müssen, dass sie<br />
recherchierbar sind.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Entstehungszeitraum]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten, 15. Jh.<strong>—</strong>ca. 1945<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1400,0101/1955,1231, d. h. ca. = 10 Jahre nach<br />
dem Datum]<br />
AT-AES 5.90 Pfarrarchiv Kundl, 1. Hälfte 14. Jh.<strong>—</strong>1998<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1300,0101/1998,1231]<br />
AT-AES 6.2 Urkundensammlung, (1002) 1189<strong>—</strong>21. Jh.<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1002,0101/2099,1231]<br />
1.4 Verzeichnungsstufe<br />
Die Verzeichnungsstufe der Verzeichnungseinheit „Bestand“ ist anzuführen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Verzeichnungsstufe]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten, Bestand<br />
AT-AES 2.27 Seelsorgeamt, Bestand<br />
1.5 Umfang<br />
Die Menge des Materials, das ein Bestand umfasst, wird in arabischen Zahlen angeben.<br />
Dies kann in Laufmetern erfolgen und/oder durch die Benennung der Archivalieneinheiten.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Umfang]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Bücher, 1175 Bände (Bde.)<br />
AT-AES 5.90 Pfarrarchiv Kundl, 28 Urkunden, 59 Amtsbücher, 22 Aktenkartons, 1<br />
Jurismappe (Überformat)<br />
AT-AES 6.6.17 Nachlass Anton Strasser, 0,4 lfm<br />
2.1 Provenienz<br />
Der Aktenbildner, d. h. die Institution, Familie oder Person, welche die zu verzeichnenden<br />
Unterlagen erzeugt, bearbeitet und/oder für die eigenen Bedürfnisse neu zusammengestellt<br />
hat, wird genannt.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 14
Wenn im Lauf der Zeit umfangreiche Aktenübertragungen verschiedenster Provenienzen<br />
an eine Institution stattgefunden haben, ist dies in der Bestandsgeschichte zu<br />
vermerken. Auf den unteren Verzeichnungsstufen ist dann die jeweils tatsächliche<br />
Provenienz des Teilbestandes, der Serie, Teilserie oder des Aktes anzugeben. Bei<br />
Sammlungsbeständen, die erst im Archiv gebildet wurden, ist das Archiv als Provenienz<br />
anzugeben.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Provenienz]<br />
AT-AES 2.25 Metropolitan- und Diözesangericht, Metropolitan- und Diözesangericht<br />
AT-AES 5.172 Pfarrarchiv Seekirchen, Pfarre Seekirchen, Kollegiatstift Seekirchen<br />
AT-AES 6.13 Plakatsammlung, Archiv der Erzdiözese Salzburg<br />
2.2 Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben<br />
Dieses Verzeichnungselement bietet Informationen über die Verwaltungsgeschichte<br />
oder über die Biographie des Aktenbildners, wodurch der Kontext der im Bestand enthaltenen<br />
Unterlagen besser verständlich wird.<br />
Bei Personen werden zumindest die Lebensdaten und wichtigsten Aufenthaltsorte,<br />
ferner Hinweise zu Ausbildung und Tätigkeit <strong>—</strong> besonders im Hinblick auf den Inhalt<br />
des Bestandes <strong>—</strong> zusammengestellt. Bei Institutionen werden die offiziellen Namen im<br />
Zeitraum des Bestehens, der Wirkungszeitraum, die gesetzlichen Grundlagen, der<br />
Zweck, die Funktionen und Kompetenzen (v. a. auch Veränderungen von Kompetenzen<br />
im Laufzeitraum des Bestandes) sowie die Organisation mit allfälligen Modifikationen<br />
beschrieben. Auch die benutzten Hilfsmittel sind zu benennen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Verwaltungsgeschichte/Biographische Angaben]<br />
AT-AES 2.29.1 Finanzkammer-Direktion, Die „Fürsterzbischöfliche Diözesanfinanzkammer“<br />
ging organisatorisch und personell aus der „Fürsterzbischöflichen<br />
Diözesan-Buchhaltung“ hervor. Letztere bestand bis 1939 aus dem Amtsvorstand<br />
(Dr. Gotthard Candido) und einem 1. und 2. Rechnungsrevidenten (Peter Spreider,<br />
Jakob Guggenberger). Nach Errichtung der Finanzkammer übernahm der bisherige<br />
Amtsvorstand Candido die Stelle eines Buchungsvorstandes. Weiters gehörten<br />
der Finanzkammer nun ein Direktor und ein Direktor-Stellvertreter, ein Vorstandsgremium<br />
mit drei Mitgliedern, ein Sekretär sowie zwei Rechnungsrevidenten an.<br />
Durch die Kontinuität des Kanzleipersonals in der Person des Buchungsvorstandes<br />
gelangten einige ältere Akten als Vorakten der Diözesan-Buchhaltung zur Finanzkammer,<br />
die in deren Bestand integriert wurden. Die im Bestand „Finanzkammer-Direktion“<br />
zusammengefasste Aktenüberlieferung deckt daher einen Zeitraum<br />
von 1939 bis 2000 ab, reicht aber in Einzelfällen bis in das 19. Jahrhundert<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 15
zurück. Die wichtigste Aufgabe der Finanzkammer ist heute die zentrale Finanzverwaltung.<br />
Dazu gehören die Bearbeitung der Haushaltsplaneingaben, die Erstellung<br />
von Jahresbudgets und die Beratung oder Kontrolle lokaler Finanzierungspläne.<br />
Der Hauptschwerpunkt der jüngeren Überlieferung liegt zudem in der Korrespondenz<br />
mit den Pfarren der Erzdiözese Salzburg und damit verbunden in der<br />
Liegenschaftsverwaltung, welche die Prüfung und Aktualisierung der grundbücherlichen<br />
Unterlagen und Verträge (Grundbuchsauszüge, Lagepläne, Grundkaufansuchen<br />
etc.) zur Aufgabe hat. Einen größeren Aufgabenbereich bildete auch die<br />
Kirchenrechnungsrevision, die allerdings nur bis zum Jahr 1978 in der Zuständigkeit<br />
der Finanzkammerdirektion lag und danach der neuen Abteilung „Pfarrverwaltung“<br />
zugewiesen wurde.<br />
Als Finanzkammerdirektoren waren seit 1939 tätig:<br />
1939<strong>—</strong>1945 Domkapitular Dr. Franz Simmerstätter<br />
1945<strong>—</strong>1972 Domkapitular Benedikt Stampfl<br />
1973<strong>—</strong>1992 Domkapitular Dr. Sebastian Ritter<br />
1993<strong>—</strong>1998 Domkapitular Heinrich Roither<br />
seit 1998 KR Josef Lidicky<br />
AT-AES 5.207 Pfarrarchiv Vigaun, Der früheste Belege für die Existenz einer Kirche<br />
in Vigaun findet sich in der „Notitia Arnonis“ aus der Zeit um 790. 1117 übergab<br />
Erzbischof Konrad I. Vigaun dem Benediktinenstift Nonnberg, 1244 wurde das<br />
gesamte Pfarrgebiet von Kuchl, zu dem Vigaun damals als Filiale gehörte, dem<br />
Salzburger Domkapitel inkorporiert. 1347 wurde der Vorgängerbau der heutigen<br />
Pfarrkirche, deren Patrone der hl. Dionysius und der hl. Blasius sind, erstmals urkundlich<br />
erwähnt. Um 1488 wurde mit der Errichtung des heutigen Gotteshauses<br />
begonnen, das 1559 fertig gestellt und durch Christoph II. Schlattl, Bischof von<br />
Chiemsee, geweiht wurde. Bereits 1550 hatten Vigaun und Adnet gemeinsam einen<br />
eigenen Seelsorger („Vikar unter der Taugl“) erhalten. Per Dekret des erzbischöflichen<br />
Konsistoriums vom 22. Dezember 1716 wurde Vigaun als eigenes Vikariat<br />
eingerichtet und Matthias Seeleithner als erster Vikar installiert; ihm folgten<br />
bis zur Pfarrerhebung im Jahr 1858 19 Vikare. Mit der Errichtung des Vikariats begann<br />
1717 zugleich die eigenständige Vigauner Matrikenführung. Einige Jahre darauf<br />
(1724) wurde in Vigaun eine Dreifaltigkeitsbruderschaft etabliert und um<br />
1726/28 entstand eine Pfarrschule. Unter den Kooperatoren, welche die Vikare als<br />
Hilfsgeistliche unterstützten, befand sich auch Joseph Mohr, der Textdichter des<br />
„Stille-Nacht“-Liedes, der hier im Jahr 1821 für einige Monate tätig war. Ende des<br />
18./Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu einigen Um- und Auspfarrungen. Am<br />
7. Januar 1858 erfolgte durch einen kaiserlichen Ministerialerlass die Erhebung<br />
Vigauns zu einer eigenen Pfarre. Der bisherige Vikar, Ferdinand Ritter von Lama,<br />
wurde zum Pfarrer ernannt. Das Seelsorgegebiet grenzte damals im Osten an St.<br />
Koloman und im Süden an Kuchl; zur Stadt Hallein bildete zunächst die Salzach<br />
die Grenze, im Norden der Almbach mit dem Gries in Burgfried. 1898 kam der untere<br />
Teil des Burgfrieds bis zum Ledererbachl an die Stadtpfarre Hallein. Im Westen<br />
wird das Pfarrgebiet bis heute von der Eisenbahntrasse in Burgfried begrenzt;<br />
dieses reicht somit über das Gebiet der politischen Gemeinde Bad Vigaun hinaus.<br />
Die urkundlich erstmals 1444 erwähnte Kirche St. Margarethen ist eine Filiale der<br />
Pfarre Vigaun. Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist durch kriegsbedingte Abnahmen<br />
und Wiederanschaffungen sowie Weihen neuer Kirchenglocken gekennzeichnet.<br />
Reihenfolge der Pfarrer: 1858<strong>—</strong>1867 Ferdinand Ritter von Lama<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 16
1868<strong>—</strong>1879 Joseph Menhardt<br />
1879<strong>—</strong>1884 Peter Metzger<br />
1885<strong>—</strong>1896 Anton Lienbacher<br />
1896<strong>—</strong>1907 Johann Gruber<br />
1907<strong>—</strong>1925 Simon Rettenbacher<br />
1926<strong>—</strong>1931 Dr. Leopold Ziller<br />
1931<strong>—</strong>1949 Max Ringlschwendtnder<br />
1949<strong>—</strong>1963 Karl Rammler<br />
1963<strong>—</strong>1965 Bruno Klingenmaier<br />
1965<strong>—</strong>1992 Franz Brunauer<br />
Vgl. Franz Ortner, Unsere Kirchen <strong>—</strong> Geschichte und Kunst, in: Vigaun. Von Natur,<br />
Kultur und Kur, red. von Michael Neureiter, Michael Steinberger und Alois Tonweber<br />
(Vigaun 1990), S. 105<strong>—</strong>133; ders., Zeittafel zur Geschichte der „Pfarrkirche zu<br />
den heiligen Dionysius und Blasius“ in Bad Vigaun, in: Unsere Pfarrkirche Bad<br />
Vigaun. Schatzhaus, Rasthaus, Gotteshaus. Zur Altarweihe 2009, hg. von Michael<br />
Neureiter (Bad Vigaun 2009), S. 53<strong>—</strong>55.<br />
AT-AES 6.6.7 Nachlass Ferdinand Holböck, Ferdinand Holböck wurde am 13. Juli<br />
1913 in Schwanenstadt (Oberösterreich) geboren. Von 1924 bis 1932 besuchte er<br />
das erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum. Nach der Matura im Jahr 1932<br />
studierte er am Collegium Germanicum in Rom, wo er am 30. Oktober 1938 die<br />
Priesterweihe empfing. Zwei Jahre später wurde er zum Doktor der Theologie<br />
promoviert. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich durfte Holböck<br />
zunächst nicht in seine Heimat einreisen. Ende 1941 kam er dann allerdings<br />
als Kooperator nach Neumarkt am Wallersee. Später hatte er Kooperatorenstellen<br />
in Zell am Ziller (Tirol, 1942<strong>—</strong>1943) Golling an der Salzach (1943) und Bad Hofgastein<br />
(1943<strong>—</strong>1945) inne. Am 15. September 1945 wurde Holböck zum Religionslehrer<br />
an der Bundeslehrerinnen-Bildungsanstalt in Salzburg ernannt. Nach seiner<br />
Habilitation im Jahr 1946 wirkte er als Dozent an der Theologischen Fakultät der<br />
Universität Salzburg. 1948 wurde er außerordentlicher, 1956 schließlich ordentlicher<br />
Universitätsprofessor für Dogmatik, als welcher er 1983 emeritierte. Nebenbei<br />
war er auch als Seelsorger und von 1961 bis 1964 als Regens im erzbischöflichen<br />
Priesterseminar tätig. In den Jahren 1964/65 bekleidete er das Amt eines Universitätsdekans.<br />
Von 1973 bis 1988 gehörte er <strong>—</strong> von Erzbischof Karl Berg berufen <strong>—</strong><br />
dem Salzburger Metropolitankapitel an. Ferdinand Holböck verfasste zahlreiche<br />
Publikationen, wobei das Thema Heilige <strong>—</strong> und hier v. a. die unter Papst Johannes<br />
Paul II. Kanonisierten <strong>—</strong> in seinem Werk einen besonderen Schwerpunkt bildete.<br />
Darüber hinaus war er über zwei Jahrzehnte Redakteur des „Österreichischen<br />
Klerusblattes“. Er starb am 13. Oktober 2002 und wurde in der Domherrengruft im<br />
Friedhof zu St. Peter in Salzburg beigesetzt. Vgl. Peter H. Görg, Ferdinand Holböck,<br />
in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Bd. 27 (2007), Sp. 693<strong>—</strong><br />
697; zur Bibliographie Holböcks siehe den Katalog der Deutschen Nationalbibliothek:<br />
http://d-nb.info/gnd/120978717.<br />
2.3 Bestandsgeschichte<br />
Die Bestandsgeschichte umfasst in chronologischer Abfolge knappe Auskünfte über<br />
die Entstehung des Bestandes, über Veränderungen, die gegebenenfalls an diesem<br />
vorgenommen wurden, über Eigentums- und Besitzverhältnisse sowie bezüglich der<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 17
Übernahme in das Archiv. Diese Informationen können, wenn es notwendig erscheint,<br />
mit Literaturangaben ergänzt werden. Auf vorhandene Lücken im Bestand ist hinzuweisen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Bestandsgeschichte]<br />
AT-AES 2.29.1 Finanzkammer-Direktion, Die Unterlagen setzen sich aus Aktenabgaben<br />
aus den 1950er Jahren bis zur letzten Abgabe vom 11. November 2002<br />
zusammen. Das Schriftgut der Direktion der Diözesanfinanzkammer wurde erstmals<br />
aus verschiedenen Teilabgaben vereinigt und bis hin zur letzten Aktenabgabe<br />
vollständig erschlossen. Es beinhaltet ebenfalls die Aktenüberlieferung der Liegenschaftsverwaltung,<br />
die im Zuständigkeitsbereich der Finanzkammer-Direktion<br />
steht und dort in einer gemeinsamen Registratur abgelegt wird. Die Akten der Finanzkammer-Direktion<br />
wurden von der abgebenden Stelle nicht nach Aktenplan<br />
abgelegt. Deshalb erfolgte im Archiv eine Neuordnung, welche die Aufgabengliederung<br />
dieses Amtes widerspiegelt.<br />
AT-AES 4.20 Priesterseminar, Die Unterlagen gelangten in zwei Ablieferungen in<br />
das Archiv der Erzdiözese: Der Großteil wurde am 25. Oktober 2007 übernommen<br />
(vgl. Übernahmeprotokoll und Akzessionsjournal Nr. 16); ein Rest an Personalakten<br />
und Korrespondenzen kam am 27. Oktober 2010 in das AES (vgl. Übernahmeprotokoll<br />
und Akzessionsjournal Nr. 86).<br />
AT-AES 5.100 Pfarrarchiv Maria Alm, Der gesamte Bestand wurde am 22. Oktober<br />
2008 als Depositum in das Archiv der Erzdiözese übernommen (vgl. Übernahmeprotokoll<br />
und Akzessionsjournal Nr. 30).<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
Es werden prägnante Informationen über den Inhalt und die Form (im Sinn der Überlieferungsform,<br />
nicht der physischen Erscheinung) des Bestandes bereitgestellt, um<br />
Benutzern einen ersten Eindruck und Überblick zu geben und eine allfällige Entscheidung<br />
über eine Benutzung zu erleichtern. Die Beschreibung des Inhaltes soll sowohl<br />
das Typische als auch das Besondere berücksichtigen; dabei ist ebenso auf die zeitlichen<br />
Schwerpunkte innerhalb der Laufzeit hinzuweisen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Form und Inhalt]<br />
AT-AES 2.29.5 Bauamt, Überwiegend handelt es sich um Korrespondenzen, Angebote,<br />
Verhandlungsschriften, Bescheide und Rechnungen zu diversen Baumaßnahmen<br />
in Stadt und Land Salzburg an Gebäuden der Erzdiözese und zu<br />
nicht-diözesanen Bauvorhaben im Zeitraum zwischen 1959 und 1997. Dazu kommen<br />
Ein- und Auslaufbücher (1975<strong>—</strong>1991) sowie Haushaltspläne der Pfarren<br />
(1973<strong>—</strong>1991).<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 18
AT-AES 5.90 Pfarrarchiv Kundl, Der Bestand beinhaltet Urkunden, Amtsbücher<br />
und Akten. Bei den Amtsbüchern handelt es sich in erster Linie um Matriken<br />
(1624<strong>—</strong>1975), Verkünd- und Messintentionenbücher (1749<strong>—</strong>1998), Seelenbücher,<br />
Urbare und Zehentregister, Rechnungen (1699, 1819/29<strong>—</strong>1949) und Geldjournale;<br />
dazu kommen Predigtverzeichnisse und je ein „Befehlbuch“ sowie ein Bruderschaftsbuch<br />
(1677<strong>—</strong>1893). Die Akten umfassen Verordnungen und Kundmachungen,<br />
Predigt- und Christenlehrverzeichnisse, Inventare der Pfarrkirche Kundl und<br />
der Filialkirche St. Leonhard (1707 bzw. 1791<strong>—</strong>1937), Bauakten zur Pfarrkirche<br />
und zum Pfarrwidum, Eheakten (1810<strong>—</strong>1990), Stiftsbriefe (Messstiftungen; 1674<strong>—</strong><br />
ca. 1914) und Unterlagen zur pfarrlichen Grundherrschaft sowie dem Grundbesitz.<br />
3.2 Bewertung und Skartierung (Kassation)<br />
Jede vom Archiv vorgenommene oder durch das Archiv autorisierte Bewertung und<br />
Skartierung der Unterlagen ist festzuhalten. Die Bewertungsrichtlinien und der Umfang<br />
sowie die Kriterien der vorgenommenen Skartierungen sind summarisch anzuführen.<br />
Liegen dazu keine Informationen vor, ist auch dies zu vermerken.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Bewertung und Skartierung]<br />
AT-AES 2.27 Seelsorgeamt, Das vom Archiv der Erzdiözese übernommene<br />
Schriftgut wurde einer eingehenden Bewertung unterzogen. Dabei konnten aufgrund<br />
von Mehrfachüberlieferungen bzw. Überlieferungen bei anderen Dienststellen<br />
bestimmte Aktengruppen skartiert werden, u. a. aus dem Bereich der Haushaltspläne<br />
und Rechnungsabschlüsse sowie bei jüngerem Schriftgut des Kirchenbeitragsreferates.<br />
AT-AES 4.20 Priesterseminar, Ein Bewertungskonzept existiert nicht. Nach der<br />
Übernahme in das Archiv der Erzdiözese und nach der Sichtung wurden folgende<br />
Unterlagen komplett skartiert: Klischees und Druckvorlagen für diverse Jahrgänge<br />
von „Unser Brief“; ältere Quittungen und Kontobelege (1942<strong>—</strong>1952), Erlagscheine<br />
(1940<strong>—</strong>1960); Mitteilungsblätter der Finanzkammer (1946<strong>—</strong>1960) und des Seelsorgeamtes<br />
(1941<strong>—</strong>1960); Lohnsteuerkarten und Krankenkassen-Beitragslisten von<br />
Laienangestellten (1948<strong>—</strong>1964).<br />
AT-AES 5 Pfarr- und Dekanatsarchive, In der „Archivordnung“ der Erzdiözese<br />
wurde eine <strong>—</strong> allerdings recht allgemein gehaltene <strong>—</strong> Skartierungsordnung für die<br />
Pfarren entworfen (siehe VBl. 1998, Nr. 97, Pkte. 6 u. 7). Sie regelt die Aufbewahrungsfristen<br />
für Registraturgut und gibt Richtlinien, welche Dokumente als archivwürdig<br />
gelten. Ein bleibender Wert kommt demnach Dokumenten zu, die die „Pastoral-<br />
und Verwaltungsführung einer Pfarre“ widerspiegeln. Außerdem kann auch<br />
sekundär ein „historischer, materieller, rechtlicher, wissenschaftlicher oder künstlerischer<br />
Wert“ die Übernahme in das Pfarrarchiv begründen. Als grundsätzlich archivwürdig<br />
gelten Unterlagen, die vor 1945/55 entstanden sind.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 19
3.4 Ordnung und Klassifikation<br />
Es wird angegeben, nach welchen Ordnungsprinzipien der Bestand geordnet ist, ob<br />
die vorgefundene Ordnung des Bestandes beibehalten oder die Unterlagen im Archiv<br />
neu geordnet wurden. In beiden Fällen kann eine summarische Beschreibung der vorhandenen<br />
oder vorgenommenen Ordnung erfolgen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Ordnung und Klassifikation]<br />
AT-AES 2.29.5 Bauamt, Da für die älteren Jahrgänge keine übergreifende Systematik<br />
(Aktenplan, Aufgabengliederungsplan etc.) vorhanden war, wurden diese in<br />
etwa nach der derzeitigen Struktur der Bauamtsregistratur gegliedert. Seit ca.<br />
1990 erfolgt die Aktenablage nach einem aus Buchstaben und Zahlen kombinierten<br />
Schema (z. B. F 34 = Fliesenleger, F 87 = Feuer), zuvor war eine alphabetische<br />
Ablage nach Firmennamen üblich. Die Serie „Bauakten der Pfarren“ wurde<br />
alphabetisch gegliedert (Stadt und Land Salzburg), der sonstige Liegenschaftsbesitz<br />
findet sich unter den einzelnen Rechtsträgern der betreffenden Objekte.<br />
Vorgenommene Bestandsgliederung:<br />
0 Rechtsgrundlagen<br />
1 Dienststellenverwaltung<br />
2 Dienstaufgaben<br />
3 Bauverwaltung<br />
4 Baumaßnahmen bei Sonderveranstaltungen<br />
5 Dokumentationen (Presseberichte)<br />
AT-AES 5.90 Pfarrarchiv Kundl, Da der Bestand aufgrund mehrerer Umlagerungen<br />
an seinem ursprünglichen Aufenthaltsort und der dabei verursachten starken<br />
Durchmischung der Akten und Sachgebiete in weitgehender Unordnung übernommen<br />
wurde und zumal keine Aktenpläne für Pfarrregistraturen in Anwendung<br />
sind, wurde dieser nach dem abstrakt-systematisierenden Prinzip einer völligen<br />
Neuordnung unterzogen. Dabei wurden zunächst Urkunden, Amtsbücher, Rechnungsserien<br />
und Akten von einander abgegrenzt. Folgendes Ordnungsschema<br />
gelangte für die Akten zur Anwendung:<br />
1 Orts- und Pfarrgeschichte<br />
2 Verordnungen und Kundmachungen<br />
3 Militär- und Gerichtssachen<br />
4 Gottesdienst und Seelsorge<br />
5 Personalsachen<br />
6 Kirchliche Gebäude<br />
7 Bruderschaften und Vereine<br />
8 Schulwesen<br />
9 Armen- und Gesundheitswesen<br />
10 Matrikenwesen<br />
11 Stiftungssachen<br />
12 Kapitalsachen<br />
13 Grundherrschaft und Grundbesitz<br />
14 Einkünfte der Geistlichen<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 20
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
Es wird dargelegt, ob der Bestand frei, eingeschränkt oder noch gar nicht zugänglich<br />
ist und aus welchen Gründen dies der Fall ist (allgemeine Schutzfrist, Personenschutz,<br />
Privateigentum, konservatorische Gründe etc.). Die genaueren Angaben finden<br />
sich, bei der Bestandsgeschichte (Vertragliche Vereinbarungen mit Privatpersonen<br />
oder Ähnliches).<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Zugangsbestimmungen]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten, Bestand frei zugänglich; fallweise Einschränkungen<br />
aus konservatorischen Gründen.<br />
AT-AES 2.1 Erzbischof Andreas Rohracher, Eingeschränkt zugänglich, gleitende<br />
Archivsperre 50 Jahre allgemein sowie besondere Schutzfrist für personenbezogenes<br />
Archivgut bis 50 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person [Ordnung zur<br />
Sicherung und Nutzung der Kirchlichen Archive in der Erzdiözese Salzburg § 8 (1)<br />
und (3)].<br />
AT-AES 2.29.1 Finanzkammer-Direktion, Eingeschränkt zugänglich, gleitende Archivsperre<br />
50 Jahre [Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Kirchlichen Archive<br />
in der Erzdiözese Salzburg § 8 (1)].<br />
AT-AES 5.90 Pfarrarchiv Kundl, Eingeschränkt zugänglich, gleitende Archivsperre<br />
50 Jahre allgemein sowie besondere Schutzfrist für personenbezogenes Archivgut<br />
bis 50 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person (Personalakten, Unterlagen<br />
aus Matrikenwesen, v. a. Eheakten) [Ordnung zur Sicherung und Nutzung der<br />
Kirchlichen Archive in der Erzdiözese Salzburg § 8 (1) und (3)]; Matriken: Einsichtsrecht<br />
nach §§ 37 und 41 Personenstandsgesetz [PStG, BGBl. Nr. 60/1983].<br />
AT-AES 6.2 Urkundensammlung, Bestand („Originale“) nur in begründeten Ausnahmefällen<br />
zugänglich. Benutzung ausschließlich elektronisch mittels Datenbank<br />
im Archiv der Erzdiözese oder über das Urkundenportal www.monasterium.net.<br />
4.2. Reproduktionsbestimmungen<br />
Das Verzeichnungselement gibt an, zu welchen gesetzlichen oder konservatorischen<br />
Bedingungen eine Reproduktion erlaubt und möglich ist.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Reproduktionsbestimmungen]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten, Reproduktion möglich im Rahmen der Archivund<br />
Benutzungsordnung (§ 6,3) sowie der Gebührenordnung (Pkt. 3).<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 21
AT-AES 6.1 Fotosammlung, Reproduktion möglich im Rahmen der Archiv- und<br />
Benutzungsordnung (§ 6,3) sowie der Gebührenordnung (Pkt. 3 und 4); Beachtung<br />
allfällig bestehender Schutzrechte nach Urheberrechtsgesetz [UrhG, BGBl.<br />
111/1936].<br />
4.5 Findmittel<br />
Sämtliche vom Aktenbildner oder vom Archiv erarbeiteten Findmittel sind (summarisch)<br />
aufzulisten.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Findmittel]<br />
AT-AES 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten, Abschrift des alten Findbuchs in Excel-Liste und<br />
Digitalisate der dazu gehörigen Karteikarten.<br />
AT-AES 5.9 Pfarrarchiv Auffach, Bestandsübersicht (Mappe 62), auch elektronisch<br />
als pdf-Datei.<br />
AT-AES 6.1 Fotosammlung, Datenbank Faust.<br />
5.2 Kopien und Reproduktionen<br />
Wenn der Bestand teilweise oder ganz kopiert und/oder reproduziert wurde, so sind<br />
Form (Xerokopien, Mikrofilme, Digitalisate), Signatur und eventuell der Aufbewahrungsort<br />
der Kopien oder Reproduktionen anzugeben.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Kopien und Reproduktionen]<br />
AT-AES, 5.172 Pfarrarchiv Seekirchen, Die Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher<br />
sind für den Zeitraum von 1588/1619/1625 bis 1939/1938/1939 als Kopien in Form<br />
von Mikrofiches im Archiv der Erzdiözese Salzburg vorhanden.<br />
AT-AES 6.2 Urkundensammlung, Der Bestand ist zur Gänze digitalisiert; die Digitalisate<br />
sind mit der Datenbank im Archiv der Erzdiözese verknüpft und außerdem<br />
über das Urkundenportal www.monasterium.net verfügbar.<br />
5.3 Verwandtes Material<br />
Falls zu einem Bestand inhaltlich verwandtes Material im eigenen Archiv oder in anderen<br />
Archiven vorhanden ist, ist dies <strong>—</strong> wenn möglich <strong>—</strong> unter Angabe der Signatur anzuführen.<br />
Verweise auf inhaltlich verwandte Archivalien in anderen Archiven erfolgen<br />
in summarischer Form.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 22
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Verwandtes Material]<br />
AT-AES, 2.16 Domkapitel, 1.2 Altbestände <strong>—</strong> Akten, A37; Salzburger Landesarchiv,<br />
I Bestände des Historischen Archivs, 4. Domkapitel.<br />
AT-AES, 5.4 Dekanats- und Pfarrarchiv Altenmarkt, Ein Teil der Unterlagen befindet<br />
sich noch in der Pfarre Altenmarkt.<br />
AT-AES 3.1 Katholische Aktion, [keine Angabe].<br />
7.1<strong>—</strong>3 Bearbeitung und Verzeichnungsgrundsätze 18<br />
Hier sind die Bearbeiter des Bestandes, der Zeitpunkt oder Zeitraum der Bearbeitung,<br />
eventuelle Neubearbeitungen und Ergänzungen der Erschließung sowie die Verzeichnungsgrundsätze<br />
anzuführen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Bearbeitung und Verzeichnungsgrundsätze]<br />
AT-AES, 5.150 Pfarrarchiv Salzburg-Liefering, Erschließung durch Kerstin Lengger,<br />
2002<strong>—</strong>2003; Ergänzungen von Christine M. Gigler, Oktober<strong>—</strong>Dezember 2008.<br />
AT-AES, 5.190 Pfarrarchiv Steinberg am Rofan, Erschließung durch Christine M.<br />
Gigler, November<strong>—</strong>Dezember 2011, auf der Basis von ISAD(G).<br />
18 Die Verzeichnungselemente 7.1<strong>—</strong>7.3 <strong>—</strong> BearbeiterIn, Grundsätze und Datum/Zeitraum der Verzeichnung<br />
<strong>—</strong> können auch zusammengefasst werden.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 23
4.3 Stufe Serie<br />
1.1 Signatur<br />
Die Signatur, deren Vergabe im Archiv der Erzdiözese Salzburg verpflichtend ist, setzt<br />
sich aus der Bestandssignatur und einer alphanumerischen Bezeichnung für die Serie<br />
zusammen. Dabei wird die Archivaliengattung bereits in der Seriensignatur festgelegt:<br />
A = Akten<br />
B = Bücher<br />
C = Andachtsbilder<br />
D = Dias<br />
E = Mikrofilme/Mikrofiches<br />
F = Fotos<br />
G = Grafiken<br />
H = Fragmente<br />
K = Karten<br />
M = Musikalien<br />
N = Parten<br />
P = Pläne<br />
Q = Realien<br />
R = Rechnungen<br />
S = Plakate<br />
T = Tonträger<br />
U = Urkunden<br />
Z = Zimelien<br />
Die Signatur muss innerhalb des jeweiligen Bestandes eindeutig sein und wird vererbt.<br />
Beispiele:<br />
AT-AES 1.2.A43 <strong>—</strong> Bistum Chiemsee<br />
AT-AES 5.1.B3 <strong>—</strong> Seelenbücher<br />
1.2 Titel<br />
Die Serie wird mit einem Titel benannt, der kurz und prägnant gebildet sein soll. Der<br />
Titel benennt entsprechend der inneren Ordnung des Bestandes Kompetenzen, Produkte,<br />
Orte, untergeordnete Organisationseinheiten oder Tätigkeitsgebiete (bei Institutionen),<br />
Lebens- oder Karriereabschnitte (bei Personen).<br />
Bei den Serien des Bestandes „Altbestände <strong>—</strong> Akten“ erhalten die Teilserien als Titel<br />
die Bezeichnung „Faszikel“ und die bisherige (Alt-)Signatur, die eigentlich eine Lagerortangabe<br />
nach Kasten und Fach war.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel]<br />
AT-AES 1.2.A4.1 <strong>—</strong> Erzbischöfe, Faszikel 1/4/1<br />
AT-AES 1.2.A123 <strong>—</strong> Generalvisitationen 11/25<br />
AT-AES 5.1.A3 <strong>—</strong> Gottesdienst und Seelsorge<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 24
1.3 Entstehungszeitraum<br />
Der Entstehungszeitraum der Serie umfasst den kumulierten Zeitraum aller in der Serie<br />
vorhandenen Unterlagen. Die Angabe des Entstehungszeitraums für Serien erfolgt<br />
in Jahren <strong>—</strong> und zwar in der Form JJJJ; das Weglassen der beiden ersten Ziffern für<br />
die Jahrhundertangabe ist unzulässig: falsch: 1918<strong>—</strong>38, richtig: 1918<strong>—</strong>1938 <strong>—</strong> doch<br />
sind auch ca.- und Jahrhundertangaben gestattet. Falls geringes Material vorhanden<br />
ist, das stark von der Hauptlaufzeit der Serie abweicht, wird dies durch Vor- oder<br />
Nachsetzen des Zeitpunktes in runden Klammern bei der Laufzeit angeführt. Zeitliche<br />
Unterbrechungen im Ausmaß einiger Jahre sind mittels Abtrennung durch Komma zu<br />
kennzeichnen (1912<strong>—</strong>1920, 1925<strong>—</strong>1931). Ist die Serie ein reines Ordnungselement<br />
kann auf die Angabe des Entstehungszeitraumes verzichtet werden.<br />
Es ist zu beachten, dass archivis pro drei Datumsfelder vorsieht: „Entstehungszeit“,<br />
„Entstehungszeit von“ und „Entstehungszeit bis“, wobei die Daten in die Felder „Entstehungszeit<br />
von“ und „Entstehungszeit bis“ so eingegeben werden müssen, dass sie<br />
recherchierbar sind.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Entstehungszeitraum]<br />
AT-AES 1.1.B2 <strong>—</strong> Expeditenprotokolle, 1750<strong>—</strong>1823<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1750,0101/1823,1231]<br />
AT-AES 5.71.A2 <strong>—</strong> Personalwesen, (1541) 1566<strong>—</strong>1967<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1541,0101/1967,1231]<br />
1.4 Verzeichnungsstufe<br />
Die Verzeichnungsstufe der Verzeichnungseinheit „Serie“ wird angegeben.<br />
1.5 Umfang<br />
Die Menge des Materials, das eine Serie umfasst, wird in arabischen Zahlen angeben.<br />
Dies kann in Laufmetern erfolgen und/oder durch die Angabe der Archivalieneinheiten.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Umfang]<br />
AT-AES 1.1.B3 <strong>—</strong> Exhibitenprotokolle des Ordinariats, 7 Bände.<br />
AT-AES 5.90.R1 <strong>—</strong> Rechnungen der Pfarrkirche, 3 Kartons.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 25
2.1 Provenienz<br />
Die Angabe der Provenienzstelle dient zur Identifikation jener Stelle, bei welcher die<br />
Verzeichnungseinheit entstanden ist. Im Regelfall wird diese Information bereits in der<br />
Verzeichnungsstufe „Bestand“ festgehalten. Bei den Altbeständen, aber auch bei<br />
Sammlungen, bei welchen mehrere Provenienzstellen bestandsbildend wirkten, ist die<br />
Angabe der Provenienz auf der Ebene der Serie durchaus von Bedeutung.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Provenienz]<br />
AT-AES 1.2.A88 <strong>—</strong> Faszikel 4/1/4, Bischof Urban Sagstätter (1556<strong>—</strong>1573), Konsistorium<br />
Salzburg<br />
AT-AES 1.2.A177 <strong>—</strong> Faszikel 7/48/1, Seelsorgeberichte des Dekanats St. Johann<br />
in Tirol, Bistum Chiemsee<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
Die wichtigsten Angaben zur näheren Beschreibung des Inhaltes und der Form der<br />
Serie, die für alle nachfolgenden Unterlagen gelten, werden kurz und präzise zusammengefasst.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Form und Inhalt]<br />
AT-AES 2.1.A1 <strong>—</strong> Bischofsakten, Korrespondenz A<strong>—</strong>Z; Tagebuchaufzeichnungen;<br />
Stenogramme; persönliche Dokumente; Auszeichnungen; Beziehungen zu weltlichen<br />
Behörden, zu kirchlichen Behörden, zu anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften,<br />
zu Vereinen und privaten Körperschaften; Schulwesen; Universität;<br />
Liturgisches; Seelsorgewesen; Diözesansynoden; kirchliches Bauwesen, Medien<br />
und Kommunikation.<br />
AT-AES 5.34.A3 <strong>—</strong> Gottesdienst und Seelsorge, Unterlagen zu Ablässen und Reliquien,<br />
Prozessionen, Bittgängen und Wallfahren, religiösem Brauchtum, Liturgie<br />
(Gottesdienstordnungen, Andachten, kirchliche Feste und Feiertage, Chor und<br />
Gesang), Paramenten und Kirchenschmuck, Verkündigung und Katechese (Sakramentenkatechese,<br />
Erwachsenenkatechese, Predigtnotizen), pastoraler Betreuung<br />
(Seelsorgeberichte, auch Annual- und Angarialberichte, Seelsorge an Behinderten,<br />
Alten, Kranken, Jungen, Laienapostolat: Katholische Aktion), Bruderschaften,<br />
Standesbündnissen und Vereinen, Stiftsmessen, Jahrtagen und Messstipendien.<br />
3.4 Ordnung und Klassifikation<br />
Es wird beschrieben, auf welche Art und Weise die Unterlagen der Serie geordnet<br />
worden sind: z. B. alphabetisch nach Familiennamen, alphabetisch nach Adressen,<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 26
chronologisch, periodisch, in der Reihenfolge der Geschäfte nach Aktenzeichen, aufoder<br />
absteigend, geografisch oder sachsystematisch.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Ordnung und Klassifikation]<br />
AT-AES 2.29.5.A3 <strong>—</strong> Bauverwaltung, Ordnung alphabetisch nach Pfarren.<br />
AT-AES 5.90.B1 <strong>—</strong> Matriken, Geordnet nach Taufen, Trauungen und Sterbefällen,<br />
innerhalb der Kategorien chronologisch nach Jahren.<br />
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
Sperr- bzw. Schutzfristen werden auf der Stufe Serie angegeben. Die Dauer der<br />
Sperr- bzw. Schutzfristen erfolgt in Jahren, nach Vorgabe gesetzlicher Bestimmungen,<br />
der „Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Kirchlichen Archive in der Erzdiözese<br />
Salzburg“ oder vertraglichen Vereinbarungen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Zugangsbestimmungen]<br />
AT-AES 2.29.5.A3 <strong>—</strong> Bauverwaltung (1953<strong>—</strong>1997), Gleitende Archivsperre 50 Jahre<br />
(Ordnung zur Sicherung und Nutzung der Kirchlichen Archive in der Erzdiözese<br />
Salzburg § 8 [1])<br />
AT-AES 5.34.B1 <strong>—</strong> Matriken (1624<strong>—</strong>1975), Einsichtsrecht nach §§ 37 und 41 Personenstandsgesetz<br />
(PStG, BGBl. Nr. 60/1983).<br />
AT-AES 6.6.7.A1 Nachlass Ferdinand Holböck, Biographische Unterlagen (1913<strong>—</strong><br />
2002), Für die Benutzung aufgrund von Vereinbarungen gesperrt; Benutzung nur<br />
mit Bewilligung durch NN.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 27
4.4 Stufe Akt (Sammelakt, Konvolut)<br />
1.1 Signatur<br />
Die Signatur dient zur eindeutigen Identifikation des Aktes innerhalb des Archivs. Die<br />
Vergabe einer Signatur für Akten ist obligatorisch. Sie setzt sich aus der Signatur der<br />
jeweils darüber liegenden Verzeichnungsstufe und einer laufenden Nummer zusammen<br />
und muss eindeutig sein.<br />
Beispiele:<br />
AT-AES 1.1.B5.1 (AES = Archiv der Erzdiözese Salzburg, 1.1 = Bestand: Altbestände<br />
<strong>—</strong> Bücher, B5 = Serie: Ordinariatsprotokolle des Bistums Chiemsee, 1 =<br />
laufende Nummer)<br />
AT-AES 5.190.A5.1.10 (AES = Archiv der Erzdiözese Salzburg, 5.190 = Bestand:<br />
Pfarrarchiv Steinberg am Rofan, A5 = Serie: Bestand und Organisation der Pfarre,<br />
1 = Teilserie: Verordnungen und Kundmachungen, 10 = laufende Nummer)<br />
1.2 Titel<br />
Im Titel wird der Betreff des Aktes festgehalten. Die Bildung des Titels erfolgt in Anlehnung<br />
an einen eventuell bereits vorhandenen und soll den Inhalt sowie den Entstehungszweck<br />
der Unterlagen wiedergeben. Ist der vorhandene Titel zu umfangreich,<br />
ungenau, unvollständig, falsch oder noch kein Titel existent, muss ein neuer Titel gebildet<br />
werden. Der Titel ist im Nominalstil anzusetzen, wobei Artikel und überlieferte<br />
Aktenanfänge wie Acta betreffend, Foto des wegzulassen sind. Zeitgenössische oder<br />
nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke oder regionalspezifische Begriffe können in runden<br />
Klammern ergänzt sowie in eckigen Klammern erläutert werden. Ist ein Personenname<br />
Bestanteil eines Titels, so wird dieser in der Form Vorname Familienname<br />
geschrieben; bei geistlichen und weltlichen Fürsten und sonstigen (adeligen) Persönlichkeiten<br />
entfallen traditionelle Ehrenbezeichnungen wie hochfürstliche Gnaden,<br />
durchlauchtigster Fürst, kaiserliche Majestät, Hochwürden, (fürst-)erzbischöflich etc.<br />
(siehe auch die Ausführungen unter 4.1 dieser Richtlinie).<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel]<br />
AT-AES 1.2.A4.37 Wahl des Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo (1772<strong>—</strong>1812)<br />
AT-AES 2.29.1.A14 Anmeldungen zur Rückstellung kirchlicher Vermögen<br />
AT-AES 5.71.A6.5.8 Errichtung eines Kreuzwegs beim Friedhof<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 28
1.3 Entstehungszeitraum<br />
Mit dem Entstehungszeitraum wird das Entstehungsdatum oder die Laufzeit des<br />
Aktes festgehalten. Die Angaben des Datums oder des Entstehungszeitraums,<br />
die verpflichtend sind, sollen eindeutig sein und das älteste sowie das jüngste<br />
Datum, das sich aus Bearbeitungs- oder sonstigen Vermerken ermitteln lässt,<br />
umfassen. Vor- oder Nachlaufzeiten, die vom eigentlichen Entstehungsdatum<br />
des Aktes abweichen, werden in runden Klammern voran- bzw. nachgestellt. Ist<br />
der Akt undatiert oder ungenau datiert, ist das Datum (anhand des Inhaltes oder<br />
äußerer Merkmale, z. B. Schrift) zu erschließen und das erschlossene Datum in<br />
eckigen Klammern zu ergänzen. Die Angabe in Jahren ist in der Regel ausreichend,<br />
und zwar in der Form JJJJ; das Weglassen der beiden ersten Ziffern für<br />
die Jahrhundertangabe ist unzulässig: falsch: 1933<strong>—</strong>38, richtig: 1933<strong>—</strong>1938. Es<br />
können jedoch auch genaue Tages- und Monatsdaten angeführt werden (in der<br />
Form: TT.MM.JJJJ).<br />
Auch auf dieser Verzeichnungsstufe gilt es zu beachten, dass archivis pro drei<br />
Datumsfelder vorsieht: „Entstehungszeit“, „Entstehungszeit von“ und „Entstehungszeit<br />
bis“, wobei die Daten in die Felder „Entstehungszeit von“ und „Entstehungszeit<br />
bis“ so eingegeben werden müssen, dass sie recherchierbar sind. Dies<br />
bedeutet für erschlossene Datierungen z. B.:<br />
[vor 1875] = 1855<strong>—</strong>1874<br />
[nach 1875] = 1876<strong>—</strong>1895<br />
[1780er Jahre] = 1780<strong>—</strong>1789<br />
Für eine genauere Übersicht und weitere Beispiele siehe Anhang 2.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Entstehungszeitraum]<br />
AT-AES 1.2.A267.38 Hirtenbriefe des Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo<br />
(1772<strong>—</strong>1812), 31.03.1775<strong>—</strong>22.09.1782<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1775,0331/1782,0922]<br />
AT-AES 5.34.A4.7.1.25 Eheakt 25, 27.02.1817<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1817,0227/1817,0227]<br />
1.4 Verzeichnungsstufe<br />
Die Verzeichnungsstufe gibt die Position einer Verzeichnungseinheit innerhalb<br />
der Beständehierarchie an. Die Verzeichnungsstufe „Akt“ ist verpflichtend anzugeben.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 29
1.5 Umfang<br />
Der Umfang des Aktes wird in arabischen Ziffern angeben. Dies kann mittels Angabe<br />
in cm erfolgen und/oder durch die Angabe der Blattzahl.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Umfang]<br />
AT-AES 1.2.A267.38 Hirtenbriefe des Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo<br />
(1772<strong>—</strong>1812), 3 cm.<br />
2.1 Provenienz<br />
Die Angabe der Provenienzstelle dient zur Identifikation jener Stelle, bei welcher<br />
die Verzeichnungseinheit entstanden ist. Im Regelfall wird diese Information bereits<br />
in einer über der Aktenstufe gelegenen Verzeichnungsstufe vermerkt. Vor<br />
allem bei den Altbeständen und Sammlungen, bei welchen mehrere Provenienzstellen<br />
bestandsbildend wirkten, ist die Angabe der Provenienzstelle auf der Aktenebene<br />
ebenfalls bedeutsam.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Provenienz]<br />
AT-AES 1.2.A88.1 <strong>—</strong> Faszikel 4/1/4, Korrespondenz zwischen Bischof Urban<br />
Sagstätter von Gurk und Erzbischof Johann Jakob von Khuen-Belasy wegen Firmerlaubnis<br />
in der Pfarre St. Lorenzen am Steinfeld (Kärnten), Konsistorium Salzburg<br />
AT-AES 1.2.A112.7 <strong>—</strong> Faszikel 5/1/27, Aufnahme eines neuen Kanonikers anstelle<br />
des Seniors Wolfgang Adam Hartinger in das Kollegiatstift Mattsee, Hochstift<br />
Passau, Geistlicher Rat<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
An dieser Stelle soll eine kurze Zusammenfassung über den Inhalt und die Form<br />
des Aktes gegeben und der Titel näher erläutert werden. Einzelteile dieser Verzeichnungsstufe,<br />
die von besonderer Bedeutung sind, können hervorgehoben<br />
und präzisiert werden. Darüber hinaus kann ein zeitlicher Schwerpunkt vermerkt<br />
werden.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Form und Inhalt]<br />
AT-AES 1.2.A97.7 <strong>—</strong> Faszikel 4/9/11, Streitsache zwischen Bischof und Dompropst<br />
von Gurk (1721<strong>—</strong>1724), Inhalt: Schriftverkehr zur Auseinandersetzung zwischen<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 30
dem Bischof von Gurk Jakob I. Maximilian Graf Thun-Hohenstein und dem Gurker<br />
Dompropst Otto von Kochler bezüglich Visitationen und weltlicher Streitpunkte wie<br />
einem Wildbann, Jagd-, Burgfried- und Holzrechtsangelegenheiten; Einsetzung<br />
einer landesfürstlichen Kommission zur Beilegung des Streits; Zusammensetzung<br />
der Kommission aus dem durch die innerösterreichische Regierung in Graz ernannten<br />
Landesvizedom Polykarp Joseph Graf Platz und Oberstbergmeister<br />
Adam Seifried Graf Grottenegg sowie dem zur Lösung spiritueller Streitfragen beigezogenen<br />
Erzpriester von Friesach, Propst Adam Joseph Sustran, als Deputierter<br />
des Erzstifts Salzburg; Ausschluss des Erzpriesters aus der Kommission, Berichterstattung<br />
und Protest dagegen sowie Erinnerung an den Bischof von Gurk<br />
zur Erhaltung und Verteidigung der erzbischöflichen Gerechtsamen.<br />
AT-AES 5.90.A6.1.2.8, Renovierung der Pfarrkirche, Inhalt: Korrespondenz mit<br />
dem Denkmalamt; Angebote, Kostenvoranschläge zur Renovierung von Fassade<br />
und Innenraum samt Beleuchtung, Neueindeckung des Daches.<br />
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
In den Zugangsbestimmungen werden Angaben zu Sperr- bzw. Schutzfristen<br />
vermerkt, wobei Dauer und Ende der Sperrfristen anzugeben sind. Diese können<br />
auf gesetzlichen Bestimmungen, der „Ordnung zur Sicherung und Nutzung der<br />
Kirchlichen Archive in der Erzdiözese Salzburg“ oder vertraglichen Vereinbarungen<br />
beruhen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Zugangsbestimmungen]<br />
AT-AES 1.2.A97.7 <strong>—</strong> Faszikel 4/9/11, Streitsache zwischen Bischof und Dompropst<br />
von Gurk (1721<strong>—</strong>1724), Unbeschränkt benutzbar, Schutzfrist abgelaufen<br />
AT-AES 2.29.1.A37.5 Korrespondenz über die Verwaltung des Forstgutes Weyer,<br />
Schutzfristende: 31.12.2031<br />
4.4. Physische Beschaffenheit und archivische Anforderungen<br />
Die Besonderheiten des Erhaltungszustandes und der physischen Beschaffenheit<br />
des Materials, durch die eine Benutzung beeinträchtigt werden kann, sind<br />
anzuführen. Diese Angaben können auch erst beim Einzelstück gemacht werden.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Physische Beschaffenheit und archivische Anforderungen]<br />
[Signatur Titel], Schrift aufgrund eines Wasserschadens stark verblasst<br />
[Signatur Titel], Papierzerfall<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 31
4.5 Stufe Einzelstück<br />
1.1 Signatur<br />
Die Vergabe einer Signatur für das Einzelstück ist obligatorisch. Sie setzt sich<br />
aus der Signatur der übergeordneten Verzeichnungseinheit und einer laufenden<br />
Nummer zusammen. Die Signatur ist eindeutig.<br />
Beispiele:<br />
AT-AES 1.2.A4.38.3.1 (AES = Archiv der Erzdiözese Salzburg, 1.2 = Bestand: Altbestände<br />
<strong>—</strong> Akten, A4 = Serie: Erzbischöfe, 38 = Teilserie: Erzbischof Hieronymus<br />
Graf Colloredo, 3 = Akt: Ableben des Erzbischofs, 1 = Einzelstück: Parte)<br />
AT-AES 6.2.U1.196 (AES = Archiv der Erzdiözese Salzburg, 6.2 = Bestand: Urkundensammlung,<br />
U1 = Serie: Serie A, 196 = 196. Urkunde der Serie A)<br />
AT-AES 6.1.3.F1/5 (AES = Archiv der Erzdiözese Salzburg, 6.1 = Bestand: Fotosammlung,<br />
3 = Teilbestand: Fotosammlung Pospesch, F1/5 = Einzelstück: 1 Foto<br />
<strong>—</strong> Erzbischof Dr. Andreas Rohracher mit Cappa magna im Audienzsaal des erzbischöflichen<br />
Palais)<br />
1.2 Titel<br />
Die Bildung des Titels soll den Inhalt und/oder den Herstellungszweck wiedergeben.<br />
Ist ein Originaltitel vorhanden, so kann dieser übernommen werden; bei einer<br />
Neubildung ist der Originaltitel in runden Klammern zu setzen. Bei Urkunden,<br />
Fotos, Plänen etc. kann der Titel auch aus der Bezeichnung der jeweiligen Archivaliengattung<br />
und einer Zahl bestehen (Urkunde xx, Plan y). Der Titel ist im Nominalstil<br />
anzusetzen. Zeitgenössische oder nicht mehr gebräuchliche Ausdrücke<br />
oder regionalspezifische Begriffe können in runden Klammern ergänzt sowie in<br />
eckigen Klammern erläutert werden. Wenn ein Personenname Bestanteil des<br />
Titels ist, so wird dieser in der Form Vorname Familienname geschrieben; bei<br />
geistlichen und weltlichen Fürsten und sonstigen (adeligen) Persönlichkeiten entfallen<br />
traditionelle Ehrenbezeichnungen wie hochfürstliche Gnaden, durchlauchtigster<br />
Fürst, kaiserliche Majestät, Hochwürden, (fürst-)erzbischöflich etc. (siehe<br />
auch die Ausführungen unter 4.1 dieser Richtlinie).<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel]<br />
AT-AES 1.2.A234.27 Urbar der Allerseelenbruderschaft in Adnet („Urbarium oder<br />
stüfft büech der loblichen brüederschafft aller glaubigen seelen zu Adneth Gollinger<br />
gerichts gelegen“)<br />
AT-AES 5.90.A5.2.13 Inventar der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Kundl<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 32
1.3 Entstehungszeitraum<br />
Der Entstehungszeitraum gibt den Zeitpunkt an, zu welchem das Einzelstück<br />
entstanden ist. Ist der Entstehungszeitraum nicht bekannt, wird dieser erschlossen<br />
und in eckige Klammern gesetzt. Der Zeitraum wird in der Regel in Jahren<br />
angegeben (in der Form: JJJJ). Ist das genaue Entstehungsdatum bekannt, kann<br />
es vollständig angegeben werden (in der Form: TT.MM.JJJJ).<br />
Ferner gilt es zu beachten, dass archivis pro drei Datumsfelder vorsieht: „Entstehungszeit“,<br />
„Entstehungszeit von“ und „Entstehungszeit bis“, wobei die Daten in<br />
die Felder „Entstehungszeit von“ und „Entstehungszeit bis“ so eingegeben werden<br />
müssen, dass sie recherchierbar sind. Dies bedeutet für erschlossene Datierungen:<br />
[vor 1875] = 1855<strong>—</strong>1874<br />
[nach 1875] = 1876<strong>—</strong>1895<br />
[1780er Jahre] = 1780<strong>—</strong>1789<br />
Für eine genauere Übersicht und weitere Beispiele siehe Anhang 2.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Entstehungszeitraum]<br />
AT-AES 1.2.A267.38.1 Hirtenbrief des Erzbischofs Hieronymus Graf Colloredo<br />
(1772<strong>—</strong>1812), 22.09.1782<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1782,0922/1782,0922]<br />
AT-AES 1.2.A288.35.1 Emser Punktation, 1786<br />
[bedeutet für die Eingabe in archivis pro hinsichtlich Entstehungszeit<br />
von/Entstehungszeit bis: 1786,0101/1786,1231]<br />
1.4. Verzeichnungsstufe<br />
Die Verzeichnungsstufe der Verzeichnungseinheit „Einzelstück“ ist anzugeben.<br />
1.5 Umfang<br />
Der physische Umfang wird festgehalten. Wenn das Einzelstück aus mehreren<br />
Teilstücken besteht, dann ist der Umfang durch die Anzahl der physischen Einheiten<br />
in arabischen Zahlen sowie die Maßeinheit (Bl., fol., cm) bzw. das Medium<br />
anzugeben.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Umfang]<br />
AT-AES 1.2.A234.27 Urbar der Allerseelenbruderschaft in Adnet, 23 fol.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 33
2.1 Provenienz<br />
Die Personen und/oder Körperschaften, die die Verzeichnungseinheit geschaffen<br />
und/oder bearbeitet und/oder publiziert haben, werden genannt. Die Angabe ist<br />
nur dann erforderlich, wenn in der übergeordneten Stufe mehrere Provenienzstellen<br />
angegeben worden sind.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Provenienz]<br />
[Signatur Titel], Konsistorium<br />
[Signatur Titel], Konsistorium Gurk<br />
[Signatur Titel], Kurfürstliche Staatshauptbuchhaltung<br />
3.1 Form und Inhalt<br />
Es ist eine kurze Zusammenfassung des wesentlichen Inhaltes der Verzeichnungseinheit<br />
zu geben. Angaben zur Überlieferungsform der Verzeichnungseinheit<br />
sollten nur insoweit gemacht werden, wie es für das Verständnis der jeweiligen<br />
Verzeichnungsstufe notwendig ist. Eine Wiederholung von bereits an anderer<br />
Stelle gegebenen Informationen ist zu vermeiden.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Form und Inhalt]<br />
[Signatur] Ehrenpforte des Stiftes St. Peter (Klosterhof) zur Salzburger Säkularfeier<br />
von 1682, Wahrscheinlich für Mezgers 1692 erschienene „Historia Salisburgensis“<br />
geschaffen und in diese ursprünglich wohl auch eingebunden; Technik: Kupferstich,<br />
Zeichner: Johann Wolfgang Hofler (gest. 1702), Stecher: Philipp Kilian<br />
(1628<strong>—</strong>1693), Bildfeld: 40,50 cm x 19,50 cm, Blattgröße: 42,00 cm x 21,00 cm.<br />
[Signatur] Urkunde A 1631, Fürsterzbischof Sigismund Christoph von Salzburg<br />
zeigt an, dass er am 26. Mai 1754 die wieder aufgebaute Kirche zu Ehren des hl.<br />
Märtyrers Sebastian und sieben Altäre darin, nämlich den Sebastians-, Muttergottes-,<br />
Josefs-, Wolfgangs-, Rochus-, Anna- und Wilhelmsaltar, geweiht und diesen<br />
eine Reihe unterschiedlichster Reliquien namentlich genannter Heiliger und Märtyrer/innen<br />
eingeschlossen habe. Schließlich gewährt er all jenen Gläubigen, die<br />
diese Kirche an der Oktav nach Christi Himmelfahrt oder dem Kirchweihfest aufsuchen,<br />
einen Ablass.<br />
Ausstellungsort: Salzburg<br />
Siegel: Fürsterzbischof Sigismund Christoph von Salzburg [Sigismund Christop<br />
Graf Schrattenbach]; 1 aufgedrücktes Siegel, verloren<br />
Unterschriften: Fürsterzbischof Sigismund Christoph von Salzburg [Sigismund<br />
Christoph Graf Schrattenbach]; Johann Adam Dickhart, Konsistorialkanzler<br />
Beschreibstoff: Pergament<br />
Maße: 62,80 cm x 42,30 cm<br />
Erscheinungsform: Einzelblatt<br />
Überlieferungsart: Ausfertigung<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 34
4.1 Zugangsbestimmungen<br />
In den Zugangsbestimmungen werden Angaben zu Sperr- bzw. Schutzfristen<br />
vermerkt, wobei Dauer und Ende der Sperrfristen anzugeben sind. Diese können<br />
auf gesetzlichen Bestimmungen, der „Ordnung zur Sicherung und Nutzung der<br />
Kirchlichen Archive in der Erzdiözese Salzburg“ oder vertraglichen Vereinbarungen<br />
beruhen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Zugangsbestimmungen]<br />
[Signatur] Taufbuch II (1688<strong>—</strong>1764), Unbeschränkt benutzbar, Schutzfrist abgelaufen<br />
[Signatur] Trauungsbuch IV (1855<strong>—</strong>1916), Einsichtsrecht nach §§ 37 und 41 Personenstandsgesetz<br />
(PStG, BGBl. Nr. 60/1983)<br />
[Signatur Titel], Schutzfristende: 31.12.2050<br />
4.3 Sprache/Schrift<br />
Die Sprache des Einzelstücks wird festgehalten. Dabei sind auch differenzierte Angaben<br />
wie Mittellatein, Frühneuhochdeutsch möglich. Es sollte auch ein Vermerk erfolgen,<br />
wenn es sich nicht um die lateinische Schrift handelt (etwa Griechisch) oder entweder<br />
der gesamte Text oder ein größerer Teil desselben in Kurzschrift vorliegt.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Sprache/Schrift]<br />
[Signatur] Urkunde D I, Latein<br />
[Signatur] Erzbischof Sigismund Waitz <strong>—</strong> Predigtnotizen, Gabelsberger-Kurzschrift<br />
4.4. Physische Beschaffenheit und archivische Anforderungen<br />
Die Besonderheiten des Erhaltungszustandes und der physischen Beschaffenheit<br />
des Materials, durch die eine Benutzung beeinträchtigt werden kann, sind<br />
anzuführen.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel], Schrift stark verblasst<br />
[Signatur Titel], Tintenfraß<br />
[Signatur Titel], Schimmelbefall<br />
[Signatur Titel], Verschmutzung und Fehlstellen durch Einrisse<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 35
5.2 Kopien und Reproduktionen<br />
Liegt das Einzelstück in anderer medialer Form vor oder gibt es Kopien und/oder<br />
Reproduktionen, so sind Form, Signatur und gegebenenfalls der Aufbewahrungsort<br />
anzugeben.<br />
Beispiele:<br />
[Signatur Titel, Kopien und Reproduktionen]<br />
[Signatur] Taufbuch II (1688<strong>—</strong>1764), Mikroverfilmt, Film-Nr. 1368.<br />
[Signatur] Urkunde A 383, Digitalisiert, Format tiff.<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 36
Anhang 1<br />
Tektonik des Archivs der Erzdiözese Salzburg<br />
1 Altbestände<br />
1.1 Altbestand <strong>—</strong> Bücher<br />
1.2 Altbestand <strong>—</strong> Akten<br />
2 Zentrale Stellen und Ämter<br />
2.1 Erzbischof Andreas Rohracher<br />
2.2 Erzbischof Eduard Macheiner<br />
2.3 Erzbischof Karl Berg<br />
2.4 Erzbischof Georg Eder<br />
2.5 Erzbischof Alois Kothgasser<br />
2.6 Weihbischof Johannes Filzer<br />
2.7 Weihbischof Eduard Macheiner<br />
2.8 Weihbischof Jakob Mayr<br />
2.9 Weihbischof Andreas Laun<br />
2.10 Generalvikariat<br />
2.11 Bischofsvikariat für Institute geweihten Lebens<br />
2.12 Bischofsvikariat für Seelsorge an Ehe und Familie<br />
2.13 Bischofsvikariat für Weltkirche<br />
2.14 Bischofsvikariat für ständige Diakone<br />
2.15 Konsistorium<br />
2.16 Domkapitel<br />
2.17 Ordinariat<br />
2.18 Afro-asiatisches Institut<br />
2.19 Diözesanarchiv<br />
2.20 Diözesankonservator<br />
2.21 Katholikenanwalt<br />
2.22 Sonderseelsorge<br />
2.23 Matrikenreferat<br />
2.24 Personalreferat<br />
2.25 Metropolitan- und Diözesangericht<br />
2.26 Amt für Kommunikation und Öffentlichkeit<br />
2.27 Seelsorgeamt<br />
2.28 Katechetisches Amt<br />
2.29 Finanzkammer<br />
3 Diözesane und überdiözesane Einrichtungen sowie Verbände mit Sitz in der Erzdiözese<br />
3.1 Katholische Aktion (KA)<br />
3.2 KA-Katholische Jungschar<br />
3.3 KA-Katholische Jugend<br />
3.4 KA-Katholische Hochschuljugend<br />
3.5 KA-Katholische Frauenbewegung<br />
3.6 KA-Katholische Männerbewegung<br />
3.9 KA-Katholische Arbeiterbewegung<br />
3.11 KA-Katholisches Bildungswerk<br />
3.13 KA-Eltern-Kind-Zentrum<br />
3.14 KA-Katholischer Akademikerverband<br />
3.15 Caritas<br />
3.16 Andreas-Petrus-Werk (Catholica Unio)<br />
3.17 BONDEKO <strong>—</strong> Ort der Begegnung für Eine Welt<br />
3.18 Canisiuswerk<br />
3.19 DKWE <strong>—</strong> Diözesankommiss. für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit<br />
3.20 Koreazentrum<br />
3.21 Missio <strong>—</strong> Päpstliche Missionswerke<br />
3.22 Österreichisches Bibliothekswerk<br />
3.23 Österreichisches Liturgisches Institut<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 37
3.24 Pro Oriente Sektion Salzburg<br />
3.25 Dommuseum<br />
3.26 Dommusik<br />
3.27 Salzburger Hochschulwochen<br />
3.28 Priesterrat<br />
3.29 Pastoralrat<br />
3.30 Diözesan-Kirchenrat<br />
3.31 Diözesankommission für interreligiösen Dialog<br />
3.32 Diözesankommission für Weltkirche<br />
3.33 Medienkommission<br />
3.34 Diözesane Frauenkommission<br />
3.35 Ständige Diakone<br />
3.36 DienstnehmerInnenvertretung Ordinariat<br />
3.37 DienstnehmerInnenvertretung Kirchenbeitrag<br />
3.38 DienstnehmerInnenvertretung Katholische Aktion<br />
3.39 Berufsgemeinschaft PastoralassistentInnen<br />
3.40 Berufsgemeinschaft Pfarrhausfrauen<br />
3.41 Berufsgemeinschaft PfarrsekretärInnen<br />
3.42 Berufsgemeinschaft LaientheologInnen<br />
3.43 Berufsgemeinschaft ReligionslehrerInnen<br />
3.44 Klerusverband<br />
3.45 Ombudsstelle der Erzdiözese Salzburg<br />
3.46 TheologInnen-Zentrum<br />
3.47 Rupertusblatt<br />
4 Bildungs- und Exerzitieneinrichtungen<br />
4.1 Apostolatshaus der Pallottiner<br />
4.2 Bergheim der Katholischen Jugend<br />
4.3 Bildungs- und Konferenzzentrum St. Virgil<br />
4.4 Bildungszentrum Borromäum<br />
4.5 Christkönig Pension Garni<br />
4.6 Exerzitienhaus der Barmherzigen Schwestern<br />
4.7 Exerzitienhaus der Benediktiner-Abtei Michaelbeuern<br />
4.8 Exerzitienhaus Maria Hilf<br />
4.9 Gästehaus Pfarrhof Bad Hofgastein<br />
4.10 Haus der Besinnung Maria Kirchental<br />
4.11 Kurhaus St. Josef<br />
4.12 Treffpunkt Bildung<br />
4.13 Tagungshaus Wörgl der Erzdiözese Salzburg<br />
4.14 Wisenegg <strong>—</strong>Tauernhaus<br />
4.15 Ausbildungsinstitut für MitarbeiterInnen der Erwachsenenbildung<br />
4.16 Institut für vergleichende Erziehungswissenschaft<br />
4.17 Volksschule der Franziskanerinnen<br />
4.18 Hauptschule Michaelbeuern<br />
4.19 Privatgymnasium Borromäum<br />
4.20 Priesterseminar<br />
4.21 Katholischer Universitätsverein<br />
4.22 Theologische Fakultät der Universität Salzburg<br />
4.23 Internationales Forschungszentrum für Grundfragen der Wissenschaft<br />
4.24 Österreichisches Institut für Menschenrechte<br />
4.25 Zentrum Theologie Interkulturell<br />
4.26 Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte<br />
4.27 Zentrum für Ethik und Armutsforschung<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 38
4.28 Salzburger Hochschulwochen<br />
4.29 Internationale Pädagogische Werktagung (PWT)<br />
4.30 Katholisches Hochschulwerk<br />
4.31 Internationales Katholisches Institut für kirchliche Sozialforschung (ICARES)<br />
4.32 Pro Scientia<br />
4.33 Lehranstalt für Ehe- und Familienberatung<br />
4.34 Päpstliches Philosophisches Institut<br />
4.35 Hochschülerheim Kapellhaus<br />
4.36 Hochschülerheim St. Josef<br />
4.37 Studienkolleg-Internat<br />
4.38 Studentinnenheim Institut St. Sebastian<br />
4.39 Thomas-Michels-Heim<br />
4.40 Wolf-Dietrich-Heim<br />
4.41 Kolpinghaus<br />
4.42 Rupertinum<br />
5 Dekanats- und Pfarrarchive<br />
5.1 Dekanats- und Pfarrarchiv Abtenau<br />
5.222 Pfarrarchiv Zell am Ziller<br />
6 Sammlungen<br />
6.1 Fotosammlung<br />
6.2 Urkundensammlung<br />
6.3 Grafiksammlung<br />
6.4 Plansammlung<br />
6.5 Kartensammlung<br />
6.6 Nachlässe und private Sammlungen<br />
6.7 Mikrofilme und Mikrofiches<br />
6.8 Musikalien<br />
6.9 Andachtsbilder<br />
6.10 Fragmente<br />
6.11 Realien<br />
6.12 Audiovisuelle Sammlung<br />
6.13 Plakatsammlung<br />
6.14 Ansichtskartensammlung<br />
6.15 Biographische Sammlung und Dokumentation<br />
6.16 Zimelien<br />
7 Diözesanbibliothek<br />
7.1 Amtsbibliothek<br />
7.2 Priesterhausbibliothek<br />
7.3 Pfarrbibliotheken<br />
8 Fremde Bestände<br />
8.1 Spirituelle Bewegungen<br />
8.2 Legio Mariae<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 39
Anhang 2<br />
Datumsangaben<br />
Archivis pro benötigt zur Berechnung für Abfragen exakte Rechengrößen. Daher<br />
sind auch für erschlossene und vage Datumsangaben genaue Eingaben erforderlich.<br />
Beispiele:<br />
Entstehungszeit Entstehungszeit Entstehungszeit Anmerkung<br />
von<br />
bis<br />
31.03.1775<strong>—</strong>22.09.1782 1775,0331 1782,0922<br />
31.03.1935 1935,0331 1935,0331<br />
1772<strong>—</strong>1803 1772,0101 1803,1231<br />
04.1628 1628,0401 1628,0430 = April 1628<br />
1628 1628,0101 1628,1231<br />
(1618) 1648<strong>—</strong>1666 1618,0101 1666,1231<br />
1772<strong>—</strong>1803 (1812) 1772,0101 1812,1231<br />
(1820) 1833<strong>—</strong>1853 (1871) 1820,0101 1871,1231<br />
1628<strong>—</strong>[1650] 1628,0101 1650,1231 1650 = erschlossen<br />
1780er Jahre 1780,0101 1789,1231<br />
vor 1875 1855,0101 1874,1231 „vor“ = 20 J. vor Datum<br />
nach 1875 1876,0101 1895,1231 „nach“ = 20 J. nach Datum<br />
ca./um 1875 1865,0101 1885,1231 „ca.“ oder „um“ = 10 J. vor<br />
und 10 J. nach Datum<br />
18. Jahrhundert 1700,0101 1799,1231<br />
Anfang 18. Jahrhundert 1700,0101 1719,1231 „Anfang xx Jh.“ = die ersten<br />
20 J. eines Jhs.<br />
Ende 18. Jahrhundert 1780,0101 1799,1231 „Ende xx Jh.“ = die letzten<br />
20 J. eines Jhs.<br />
Mitte 18. Jahrhundert 1740,0101 1760,1231 = 10 J. vor und nach 1750<br />
1. Hälfte 18. Jahrhundert 1700,0101 1749,1231<br />
2. Hälfte 18. Jahrhundert 1750,0101 1799,1231<br />
1. Drittel 18. Jahrhundert 1700,0101 1733,1231<br />
2. Drittel 18. Jahrhundert 1734,0101 1766,1231<br />
3. Drittel 18. Jahrhundert 1767,0101 1799,1231<br />
1. Viertel 18. Jahrhundert 1700,0101 1724,1231<br />
2. Viertel 18. Jahrhundert 1725,0101 1749,1231<br />
3. Viertel 18. Jahrhundert 1750,0101 1774,1231<br />
4. Viertel 18. Jahrhundert 1775,0101 1799,1231<br />
AES, Richtlinie für die Erschließung von Archivgut 40