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21.03.2014 Aufrufe

„Sei doch mal kindlich!“ Als Kind war es mir nicht recht, wenn ich vor Weihnachten schon ganz genau wusste, was ich geschenkt bekommen würde. Wenn eine Winterjacke, bevor sie unter dem Gabentisch lag, schon einmal anprobiert werden musste. „Das musst du wieder vergessen, hieß es dann!“. Lieber hatte ich es, überrascht zu werden. Ist doch die Vorfreude ein wesentlicher Teil der Weihnachtsfreude. Denn mit der Vorfreude vermischt sich das Vertrauen. Meine Eltern wissen schon, wovon ich träume. Sie werden mir das Ersehnte schenken. Meistens war es auch so. Die praktischen Dinge traten zurück hinter den Gaben, die das Gemüt erfreuten – die Armbanduhr oder Carrerarennbahn. Als Kinder haben wir das hingenommen, was wir als Erwachsene erst ahnen: Die Freude an einer Gabe wird aus der Liebe gespeist, mit der sie gegeben wird. Ob es Gott so ähnlich ging? Hat er gemerkt, die Menschen können ihre Sehnsucht kaum mehr ertragen. Vielleicht wissen sie gar nicht genau, was sie sich wünschen! Aber sie hoffen, dass Gott schon das Richtige für sie wählt. Die Zeit ist reif, ihnen das größte Geschenk zu machen, das es gibt. So ähnlich könnte man es den knappen Worten des Paulus entnehmen: „Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn…“ Paulus weiß nichts von der Geburt im Stall. Für ihn ist wichtig, dass wir mit der Geburt des Gottessohnes in der Freiheit der Kinder Gottes leben dürfen. Wir sind Kinder und Erben Gottes. „Sei doch mal kindlich!“ sagte die Großmutter gelegentlich zu den Erwachsenen Kindern und Enkeln. Immer dann, wenn sie einem von ihnen etwas schenken wollte und der sich zierte es anzunehmen. „Du kannst das ruhig annehmen. Ich erwarte keine Gegenleistung. Ich möchte einfach, dass du dich freust. Auf den Einwand „das kannst du doch nicht einfach so fortgeben“ sagte sie: „ihr erbt das doch sowieso einmal. Und jetzt kann ich mich noch freuen, wenn ihr euch freut“. Dagegen kam dann niemand mehr an. „Sei doch mal kindlich“ ist auch ein gutes Weihnachtsmotto. Gott hat Freude daran uns aus dem, was er uns als Erbteil zugedacht hat, zu beschenken. Und wir können unbefangen und ohne uns zu zieren das Geschenk der Liebe Gottes annehmen. Keiner muss Vorleistungen bringen, um sich Gottes Zuwendung erst zu verdienen. „Sei doch kindlich“ heißt mit anderen Worten. Gott will, dass wir uns freuen. Und weil Jesus im Stall von Bethlehem unser Bruder geworden ist, sind wir Gottes Kinder. Mit allen Privilegien. Eine Überraschung ist das nicht. Wir feiern dies alle Jahre. Aber anders als bei der Winterjacke heißt es nicht: „Das musst du wieder vergessen!“ Im Gegenteil. Es ist heilsam, wenn unsere Gedanken um das Geschenk der Liebe 2

Gottes an uns kreisen. Das Kind in der Krippe erinnert uns daran, den Glanz von Weihnachten mit neuen Augen zu sehen und zu staunen. Damit wir von der Freude daran neu überrascht werden. Wir sind gemeint an Weihnachten und darüber hinaus, wenn Paulus schreibt „So bist du nun Kind. Wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott“. Unsere Eltern haben uns das Leben geschenkt und uns geprägt. Gottes Erbteil geht weit darüber hinaus: Das Kind, als das er auf die Welt gekommen ist, weist auf den Himmel, der uns, seinen Kindern gehört. Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Pfarrer Roland Silzle in Gründelhardt - Oberspeltach Paulus zu Weihnachten im Brief an die Galater …Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsere Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott… (Galater 4, 4-7) 3

Gottes an uns kreisen. Das Kind in der Krippe erinnert uns daran, <strong>den</strong> Glanz<br />

von Weihnachten mit neuen Augen zu sehen und zu staunen. Damit wir<br />

von der Freude daran neu überrascht wer<strong>den</strong>. Wir sind gemeint an Weihnachten<br />

und darüber hinaus, wenn Paulus schreibt „So bist du nun Kind.<br />

Wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott“.<br />

Unsere Eltern haben uns das Leben geschenkt und uns geprägt. Gottes Erbteil<br />

geht weit darüber hinaus: Das Kind, als das er auf die Welt gekommen<br />

ist, weist auf <strong>den</strong> Himmel, der uns, seinen Kindern gehört.<br />

Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht<br />

Pfarrer Roland Silzle in Gründelhardt - Oberspeltach<br />

Paulus zu Weihnachten im Brief an die Galater<br />

…Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott<br />

seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter<br />

das Gesetz getan, damit er die, die unter dem<br />

Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft<br />

empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott <strong>den</strong><br />

Geist seines Sohnes gesandt in unsere Herzen,<br />

der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du<br />

nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber<br />

Kind, dann auch Erbe durch Gott…<br />

(Galater 4, 4-7)<br />

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