Presseheft - Central-Kino

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kino.central.de
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präsentiert:<br />

ein Film von:<br />

Eva Ionesco<br />

eine Produktion von:<br />

Les Productions Bagheera, France 2 Cinéma<br />

<strong>Kino</strong>start: 27. Oktober 2011<br />

mit:<br />

Isabelle Huppert<br />

Anamaria Vartolomei<br />

Georgetta Leahu<br />

Denis Lavant<br />

im Verleih von:<br />

X Verleih<br />

www.notaprincess.x-verleih.de<br />

2


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Kurzinhalt und Pressenotiz ...................................................................................................................4<br />

Besetzung und Stab ...............................................................................................................................5<br />

Ein Gespräch mit Eva Ionesco ..............................................................................................................6<br />

Hintergrund .............................................................................................................................................9<br />

Langinhalt ............................................................................................................................................. 10<br />

Vor der Kamera<br />

Isabelle Huppert (Hannah) ..................................................................................................................... 12<br />

Anamaria Vartolomei (Violetta) ............................................................................................................... 13<br />

Denis Lavant (Ernst) ............................................................................................................................... 13<br />

Jethro Cave (Updike) .............................................................................................................................. 14<br />

Hinter der Kamera<br />

Eva Ionesco (Buch und Regie) ............................................................................................................... 15<br />

Jeanne Lapoirie (Kamera) ....................................................................................................................... 15<br />

Bertrand Burgalat (Musik) ...................................................................................................................... 15<br />

X Verleih ................................................................................................................................................ 17<br />

Pressebetreuung:<br />

Filmpresse Meuser<br />

Niddastr. 64 h<br />

60329 Frankfurt a. Main<br />

Tel. +49 (0)69 - 405 804 0<br />

Fax +49 (0)69 - 405 804 13<br />

info@filmpresse-meuser.de<br />

Technische Daten:<br />

Frankreich 2010<br />

Länge: 104 Minuten<br />

Bildformat: 35 mm, 1:2,35<br />

(CinemaScope)<br />

Tonformat: Dolby Digital<br />

Pressematerial:<br />

www.x-verleih.de<br />

Verleih:<br />

X VERLEIH AG<br />

Kurfürstenstr. 57<br />

10785 Berlin<br />

Tel. +49 (0)30 - 269 33 600<br />

Fax +49 (0)30 - 269 33 700<br />

presse@x-verleih.de<br />

3


KURZINHALT<br />

Paris in den 70er Jahren: Die Fotografin Hannah (Isabelle Huppert) führt ein Leben in prekären<br />

finanziellen Verhältnissen an der Seite ihres Gönners, eines bekannten Pariser Malers. Sich nach ihrer<br />

eigenen Jugend zurücksehnend, beginnt sie, ihre junge Tochter Violetta (Anamaria Vartolomei) als<br />

verführerisches Objekt vor der Kamera zu inszenieren und hofft, mit den Aufnahmen zum Star der<br />

Pariser Kunstszene zu werden. Die Exzentrikerin setzt alles daran, Violetta in aufwändigen und<br />

opulenten Arrangements zu fotografieren – und hat damit Erfolg. Doch aus anfänglichem Spaß für<br />

Violetta wird schnell bitterer Ernst – Hannahs Ideen werden immer extremer und die Aufnahmen immer<br />

freizügiger: Ihre Sucht nach Ruhm und Anerkennung geht ihr über das Wohl des Kindes. Einzig bei der<br />

Ur-Großmutter Mamie findet Violetta ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Mehr und mehr isoliert<br />

von Gleichaltrigen, lehnt sich Violetta gegen ihre eigene Mutter auf und versucht sich ihrem<br />

übermächtigen Einfluss zu entziehen …<br />

PRESSENOTIZ<br />

I’M NOT A F**KING PRINCESS ist die bizarre und zugleich faszinierende Geschichte einer Mutter, die<br />

für sich und ihre Tochter ein besseres Leben will - ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Kindes. In<br />

barocken Bildern erzählt der Film von einem wilden Leben zwischen Kunst und Kommerz, Glamour und<br />

Rebellion, Selbstinszenierung und Ausbeutung – eine schillernd extravagante Künstlerin und ihre<br />

widerwillige Muse.<br />

Eva Ionesco, die Anfang der 70er Jahre durch die Fotografien ihrer Mutter Irina Ionesco als kindliches<br />

Aktmodell zum umstrittenen Star der Pariser Kunstszene wurde, gelingt in ihrem souverän inszenierten<br />

Regiedebüt das ergreifende Porträt einer zerrissenen Mutter-Tochter-Beziehung, das ganz aktuelle<br />

Fragen aufwirft: Wie fühlen sich junge Mädchen zwischen Schönheitswahn und Castingshowfieber?<br />

Wie weit darf eine Mutter gehen - wann wird Förderung frühkindlicher Karrierewahn? Und wie kann ein<br />

Mädchen eine eigene Persönlichkeit entwickeln, wenn es nur als Objekt anderer gesehen wird?<br />

Als glamouröse Fotografin und exzentrische Mutter brilliert Isabelle Huppert (DIE KLAVIERSPIELERIN,<br />

8 FRAUEN), einer der größten weiblichen Filmstars Frankreichs. An ihrer Seite überzeugt<br />

Nachwuchsschauspielerin Anamaria Vartolomei in ihrer ersten <strong>Kino</strong>rolle als Tochter Violetta. In<br />

Nebenrollen sind Denis Lavant (DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF) und Nick Caves Sohn Jethro<br />

Cave zu sehen. Der Soundtrack stammt vom französischen Popstar Bertrand Burgalat.<br />

I’M NOT A F**KING PRINCESS feierte seine Premiere als Jubiläumsfilm der 50. „Semaine de la<br />

Critique“ des Festival de Cannes 2011, wo er Publikum wie Kritiker gleichermaßen begeisterte.<br />

4


DIE BESETZUNG<br />

Hannah<br />

Violetta<br />

Mamie<br />

Ernst<br />

Updike<br />

Louis Do de Lenquesaing<br />

Isabelle Huppert<br />

Anamaria Vartolomei<br />

Georgetta Leahu<br />

Denis Lavant<br />

Jethro Cave<br />

Antoine Dupuis<br />

DER STAB<br />

Regie<br />

Buch<br />

Produzenten<br />

Ko-Produzenten<br />

Kamera<br />

Ton<br />

Schnitt<br />

Kostüme<br />

Szenenbild<br />

Originalmusik<br />

Eva Ionesco<br />

Eva Ionesco mit Marc Cholodencko & Philipp le Guay<br />

Les Productions Bagheera / François Marquis<br />

France 2 Cinéma<br />

Jeanne Lapoirie<br />

Olivier Mauvezin<br />

Laurence Briaud<br />

Catherine Baba<br />

François-Renaud Labarthe<br />

Bertrand Burgalat<br />

5


EIN GESPRÄCH MIT EVA IONESCO<br />

Wie ist die Idee zu Ihrem Film entstanden?<br />

Ich wollte immer über dieses Thema schreiben, das für mich ziemlich schmerzhaft und eng mit meiner<br />

eigenen Kindheit verbunden ist. Es war ein langer Prozess und es fiel mir nicht leicht. Ich habe das<br />

Buch zu diesem Film vor zehn Jahren geschrieben, aber damals bekam ich ihn nicht finanziert. Ich habe<br />

das Projekt einige Jahre beiseite gelegt, mich mit Fotografie beschäftigt, einen mittellangen Film<br />

gedreht und auch andere Drehbücher geschrieben.<br />

Warum haben Sie nach Ihrer Karriere als Schauspielerin beschlossen, hinter der Kamera zu<br />

arbeiten?<br />

Ich wollte schon immer hinter der Kamera stehen. Ich fühle mich dort viel wohler. Regie zu führen ist für<br />

mich eine Art, mich mit starken Geschichten auseinanderzusetzen, die Fragen in mir aufwerfen. Ich<br />

hatte auch das Bedürfnis mit anderen Darstellern zu arbeiten, denn obwohl ich selbst gerne spiele, ist<br />

der Wunsch selbst zu inszenieren mittlerweile stärker.<br />

Hat es Ihnen persönlich geholfen, diese autobiografische Geschichte zu verfilmen?<br />

Über persönliche, intime Dinge zu schreiben, erlaubt einem keine großen Freiheiten, auch wenn man<br />

das Gegenteil annehmen könnte. Vor allem, weil es in persönlichen Geschichten immer Gefühle gibt,<br />

die die Einbildungskraft dominieren und behindern. Ich möchte in einer Fortsetzung auch Violettas<br />

weiteren Werdegang inszenieren: erste Lieben, Freundschaften, das Nachtleben und der Palast. Das<br />

heißt aber nicht, dass ich mich nur auf autobiografische Geschichten beschränken möchte.<br />

Welche Grenzen haben Sie sich bezüglich ihrer persönlichen Geschichte selbst gesetzt?<br />

Meine Mutter begann mich zu fotografieren als ich gerade einmal vier Jahre alt war. Aber es war mir<br />

unmöglich, eine Vierjährige nackt mit gespreizten Beinen zu zeigen. Ein kleines Mädchen kann das in<br />

dem Alter nicht verstehen. Es wäre zu brutal. Deshalb habe ich beschlossen, keine Nacktheit zu zeigen.<br />

Durch die Inszenierung gibt es eine bewusste Distanz, die für den notwendige Anständigkeit sorgt. Ich<br />

wollte nicht wiederholen, was ich selbst hatte ertragen müssen. Das Mädchen im Film ist älter und es<br />

war mir sehr wichtig, dass sie bestimmte Situationen versteht. Das war meine Grenze. Ich habe mich<br />

von meinem persönlichen Trauma fern gehalten. Ich wollte den exzessiven Teil dieser Mutter-Tochter-<br />

Beziehung durch ein Prisma zeigen, das nicht psychologisch-realistisch ist, weil Realismus nicht den<br />

wahren Kern dessen trifft, worum es geht. Im Gegenteil, es mindert die Kraft der Fiktion.<br />

Ihr Film beruht auf sehr kraftvollen visuellen Inszenierungsideen.<br />

Mein Film beruht auf den Bedürfnissen der Charaktere, die erfolgreich sein und vollkommen werden<br />

wollen. Das Schwierige war, die richtige Art zu finden, wie man Fotografie filmt. Es war mir wichtig, eine<br />

sehr starke Bilderwelt zu zeigen, ohne etwas davon wegzunehmen, aber auch ohne die Fotografien<br />

selbst zu zeigen. Das Thema des „Diebstahls“ durch Bilder, die für die Ewigkeit gedacht waren, ist im<br />

Film sehr präsent. Hannah beraubt ihre Tochter, in dem sie Fotos von ihr macht und diese Bilder ad<br />

infinitum vervielfältigt. Das kleine Mädchen verwandelt sich vom Kind zur Frau - aus der Verehrung der<br />

Mutter wird Rebellion. Das immer angespanntere Verhältnis zwischen Mutter und Tochter grenzt an<br />

Wahnsinn und das in einem nicht unbedeutenden Umfeld. Die Persönlichkeit der Mutter ist<br />

unberechenbar.<br />

Dieses Thema leitete mich: da war etwas Vergiftendes in dieser Geschichte und langsam aber sicher<br />

wuchs in mir der Wunsch nach einem Art „System“. Ein visuelles, sensorisches, inneres System, das in<br />

Bewegung gesetzt wird und auf das der Film aufgebaut werden musste.<br />

6


Haben Sie ganz bewusst vermieden, Ihren Figuren einen moralischen Standpunkt zuzuordnen?<br />

In der Tat. Ich wollte auf keinen Fall eine moralische Sichtweise. Ich überlasse es den Zuschauern, sich<br />

eine Meinung zu bilden. Das kleine Mädchen allerdings hat einen moralischen Impuls, mehr noch einen<br />

Antrieb. Er ist für sie überlebensnotwendig.<br />

Wie hat Ihnen Ihre Erfahrung als Schauspielerin bei Ihrer ersten Regiearbeit geholfen?<br />

Wir haben mit einer sehr jungen Darstellerin gedreht – Anamaria Vartolomei war zu dem Zeitpunkt<br />

zehneinhalb Jahre alt. Es war mir sehr wichtig, ihr die Situationen zu erklären. Wir haben viel geprobt,<br />

auch gemeinsam mit den anderen Darstellern. Wir haben Mini-Workshops veranstaltet mit einer Reihe<br />

von Schauspielübungen mit verschiedenen Texten, aber auch Clown- und Cabaretnummern, die ihr<br />

halfen, aus sich herauszukommen. Wir machten viele Improvisationen über Hass, Mutter-Tochter-<br />

Beziehungen und widersprüchliche Gefühle. Was ich als Schauspielerin gelernt hatte, half mir sehr bei<br />

der Arbeit mit den Darstellern in meinem Film.<br />

Wie haben Sie Anamaria gefunden?<br />

Wir haben vier Monate lang gesucht und dabei 500 Mädchen vorsprechen lassen. Anamaria hat unsere<br />

Anzeige auf einer rumänischen Website gesehen und kam zum Casting. Wir haben viele<br />

Probeaufnahmen gemacht und sie hat schnell verstanden, wie ich arbeiten will. Sie entwickelte sich mit<br />

jeder Regieanweisung, die ich ihr gab, weiter und wusste im Gegensatz zu den anderen Kandidatinnen<br />

immer intuitiv, was zu tun war.<br />

Wird Ihr Film unwillkürlich die Diskussion um Kinderpornografie neu entfachen?<br />

Dieses Thema war bereits in den 1980er Jahren ein großes Tabu. Für eine Reihe von Künstlern ging es<br />

bei dem Thema um Grenzüberschreitung. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies zu Beginn der<br />

Mitterandära passierte. Und es war ganz sicher eher ein Phänomen der Linken als der Rechten. Und<br />

dann war da noch Punk… Sicherlich könnte mein Film eine Debatte über die Grenzen der Kunst<br />

eröffnen, aber er kann nicht die alte Diskussion über „wie weit können wir beim Ausziehen von Kindern<br />

gehen?“ wiederbeleben. Die Kontroverse entwickelte sich anhand der Tatsache, dass diese äußerst<br />

anspruchsvoll inszenierten Fotos ein kleines, nacktes Mädchen zeigten. Ohne das gäbe es keine<br />

Kontroverse.<br />

Können Sie etwas über Mamie, Violettas Großmutter sagen, ein weiterer Bezug auf Ihre eigene<br />

Biographie?<br />

Mamie betet dauernd zu ihren Ikonen und Heiligenbildchen. Sie ist auf eine Art in dieser Verehrung<br />

gefangen. Für mich waren da Mamie mit ihren Ikonen und Hannah mit ihren Fotografien und beide sind<br />

angesichts dieser Repräsentationen völlig ergeben. Das ist die Verbindung zwischen diesen drei<br />

Frauengenerationen in meinem Film. Mamie stammt aus Rumänien. Sie verankert den Film mit den<br />

Ursprüngen. Als sie stirbt, bricht alles auseinander. Sie hatte ihre schützende Hand über Violetta, wie<br />

die alten Frauen in Märchen.<br />

Es gibt auch eine phantasmagorische Dimension in Ihrem Film…<br />

Mein Ansatz war, den Film wie eine Kindergeschichte zu erzählen. Mein Leitfaden waren Märchen mit<br />

den schrecklichen Herausforderungen, die ihre Figuren bestehen müssen, um am Ende zu siegen. Wir<br />

sehen hier beide Dimensionen des Märchens: das Wunderbare und das Schreckliche.<br />

Hatten Sie bereits Isabelle Huppert im Kopf, als Sie die Rolle der Hannah geschrieben haben?<br />

Ich wollte mit Isabelle schon seit sehr langer Zeit arbeiten. Für mich ist sie die einzige Darstellerin, die in<br />

der Lage ist, eine Figur zu spielen, die eine intellektuelle Erotik ausstrahlt. Isabelle ist eine Ikone, die<br />

sich in eine Vielzahl von Frauen verwandeln kann, was perfekt mit der Rolle der Hannah korrespondiert,<br />

einer Frau, die in Bildern lebt. Darüber hinaus verehre ich Isabelle wirklich. Ich finde ihr Schauspiel<br />

bewegend und es war ein unermessliches Geschenk, das sie zusagte, mit mir zu drehen.<br />

7


Wie haben Sie die unterschiedlichen Silhouetten von Isabelle Huppert entwickelt, die an<br />

Hollywoodstars der Goldenen Ära erinnern?<br />

Sie stammen von Catherine Baba, die zuvor noch nie Kostüme für einen Film entworfen hatte. Ich liebe<br />

das amerikanische <strong>Kino</strong> und die Goldene Ära Hollywoods, genauso wie Catherine. Ich wollte, dass<br />

Isabelle eine dieser Filmfiguren wird, weil sich auch in der Mitte des Films dieses Spiel mit Images<br />

inmitten dieses sonderbaren Apartments entwickelt, angetrieben davon, dass beide blonde Haare<br />

haben. Und wir verlieren den Überblick darüber, wer die Erwachsene und wer das Kind ist. Die Rollen<br />

sind vertauscht. Und wir sehen auch ein bisschen von Bette Davis, weil ich wollte, dass Hannah an die<br />

Femme Fatale erinnert, die wir aus dem amerikanischen <strong>Kino</strong> lieben. Catherine Baba kennt sich perfekt<br />

mit den 30er, 40er, 50er und 80er Jahren aus. Mir war wichtiger, mich auf jemanden wie sie aus der<br />

Modewelt verlassen zu können, weil es für den Film sinnvoll war. Ich wollte Federn für diese<br />

raubvogelartige Anmutung und Schleier für die Großaufnahmen von Isabelles Augen. Und Violetta ist<br />

eine Figur aus den 50er Jahren, ein bisschen wie Lolita.<br />

Wie war die Zusammenarbeit mit Bertrand Burgalat für die Filmmusik?<br />

Wir sind gut befreundet und ich liebe seine Musik. Ich wollte schon lange mit ihm zusammenarbeiten. Er<br />

kam zu den Dreharbeiten und begann, mir von dem Moment an Musik vorzuschlagen. Und später kam<br />

er mit seinem Computer und seinem Keyboard in den Schneideraum. Ich wollte auf jeden Fall, dass die<br />

Musik mit dem Film entsteht und wir suchten gemeinsam im beim Schneiden des Film nach den<br />

richtigen Tönen. Es war ein permanenter Austausch. Durch Bertrand entdeckte ich auch das Mellotron,<br />

ein Musikinstrument, das in den 70er Jahren sehr populär war und ein bisschen wie die wilden 20er<br />

Jahre klingt. Außerdem wollte ich diese Märchenatmosphäre schaffen und vor allem gegen Ende des<br />

Films auch Töne verwenden, die beunruhigender wirken. In dem Teil, der in London spielt, haben wir<br />

den typischen Britrock dieser Zeit eingesetzt. Musik übernimmt im Film mehrere Rollen: als bloße<br />

Soundschichten, als Eröffnungs- oder Schlussmusik. Bertrand hat eine fast eigenständige dramatische<br />

Komposition geschaffen, die den Film zu neuen Horizonten führt. Diese musikalische Erzählung<br />

erweitert die Welt des Films noch ein bisschen mehr.<br />

Wie haben Sie die Filmkulisse entwickelt?<br />

Ich wollte ein Set, in dem man sich verlieren kann, mit Spiegeln, in denen sich Hannah dauernd selbst<br />

betrachten kann. Es war mir wichtig, dass es zugleich eine Kulisse, ein heilloses Durcheinander und ein<br />

schlüpfriges Haus voller Krimskrams war – aber eines, das seine Erscheinung ändert, sobald das Licht<br />

angeht. Es ist auch ein Ort, an dem der Tod sehr präsent ist. Die Wohnung ist ein Altarraum, der<br />

zugleich Hannahs eigener Mutterleib ist, wie in Vampirfilmen. Diese Verbindung zu B-Movies<br />

interessierte mich und ich dachte natürlich an Mario Bava und Brian De Palmas „Body Double“, aber auf<br />

eine unterschwellige Art. Ich hatte auch die Vampirfilme der Stummfilmzeit im Hinterkopf, weil meine<br />

Figuren von Stummfilmen inspiriert sind.<br />

8


Hintergrund<br />

I‘ M NOT A F**KING PRINCESS ist angelehnt an die Kindheitserinnerungen der Regisseurin Eva<br />

Ionesco, die seit ihrem vierten Lebensjahr für ihre Mutter, die Fotografin Irina Ionesco, vor der Kamera<br />

stand.<br />

Irina Ionesco, geboren 1935 und aufgewachsen in Paris als Tochter rumänischer Einwanderer,<br />

versuchte sich zunächst als Malerin, bevor sie die Fotografie für sich entdeckte. Bereits ihre erste<br />

Ausstellung mit erotischen Schwarzweißfotos, „Eloge de Ma fille“ 1974 in der Nikon Gallery, sorgte für<br />

Aufsehen und ihre Arbeiten wurden bald in Magazinen und Büchern veröffentlicht und weltweit in<br />

Galerien ausgestellt. Bekannt wurde sie in den 1970er Jahren vor allem durch ihre kontroversen Fotos<br />

ihrer minderjährigen Tochter Eva, von denen viele Aktaufnahmen waren und das Mädchen als Lolita in<br />

kunstvoll inszenierten, oft morbiden Settings zeigten. Für Irina Ionesco reflektieren diese Fotos den<br />

frühen Verlust der eigenen Mutter und stimulierten das komplexe Verhältnis zu ihrer Tochter. Eva<br />

erscheint in diesen dekadent-barocken Vanitas-Motiven als eine Kindfrau, die mit Federn, Masken und<br />

Artefakten geschmückt Teil einer morbid-sexuellen Welt zwischen Delirium und Tod ist. Sie ist<br />

inszeniert wie ein Fetisch, wie ein Mythos, aber Eva Ionesco war und ist real. Und so wurden die<br />

Aufnahmen zwar in den 1970er Jahren, als Fotografen wie David Hamilton und Will McBride ebenfalls<br />

Minderjährige nackt ablichteten, von vielen als symbolisch aufgeladene, verstörende Kunst und mutige<br />

Reflektion von Weiblichkeit gefeiert, waren aber von Anfang an auch als geschmacklose Ausbeutung<br />

umstritten.<br />

Viele ihrer Unterstützer stieß Ionesco ab, als sie ihrer damals elfjährigen Tochter erlaubte, 1976 für den<br />

italienischen Playboy und 1978 für die spanische Penthouse nackt zu posieren. Eva begann auch in<br />

Spielfilmen aufzutreten, in Roman Polanskis DER MIETER (Le Locataire, 1976), zwei Jahre bevor<br />

Polanski in den USA wegen Verführung einer Minderjährigen verhaftet wurde. Sie hat den Film nach<br />

eigenen Angaben bis heute nie gesehen. Die meisten Projekte waren seriös, es fanden sich aber auch<br />

zweifelhafte Filme wie SPERMULA (1976) und VERBOTENE SPIELE (Maladolescenza, 1977)<br />

darunter.<br />

Nachdem der allein erziehenden Irina Ionesco – Eva wurde als Kind erzählt, der Vater sei „ein<br />

ungarischer Spion hinter dem Eisernen Vorhang“ – 1977 das Sorgerecht entzogen wurde, wuchs Eva<br />

Ionesco bei den Eltern des späteren Schuhdesigners Christian Louboutin auf, dem sie auch den Film<br />

gewidmet hat. Sie wehrte sich jahrelang gegen die weitere Publikation ihrer Aufnahmen und verklagte<br />

ihre Mutter mehrfach auf Herausgabe der Negative. 1998 konfiszierte die Polizei Hunderte Abzüge mit<br />

Nacktaufnahmen der fünfjährigen Eva in Irina Ionescos Wohnung.<br />

Irina Ionesco arbeitete weiterhin als Fotografin, vor allem in Japan, wo sie unter anderem eine Reihe mit<br />

Yakuza-Porträts schuf. In den letzten Jahren erschienen Modestrecken in Magazinen wie „Dazed &<br />

Confused“. Auch die Fotografien mit ihrer Tochter sind nach wie vor auf dem Markt und werden auf<br />

Auktionen versteigert, „Eva: Eloge de Ma Fille“ wurde zuletzt 2004 als Bildband aufgelegt.<br />

9


Langinhalt<br />

Paris in den 1970er Jahren. Die zehnjährige Violetta lebt bei ihrer rumänischen Urgroßmutter Mamie,<br />

das Geld reicht kaum zum Essen. Immer mal wieder schaut ihre Mutter Hannah, eine exzentrische<br />

Künstlerin, bei den beiden vorbei, um sie kurz wissen zu lassen, dass sie beide liebt. So unverhofft und<br />

schnell wie sie zu Hause aufkreuzt, so schnell entschwindet Hannah in das Pariser Nachtleben. Hin und<br />

wieder bringt Hannah etwas Geld für Mamie und Violetta mit oder schenkt ihrer Tochter mondänkitschigen<br />

Schmuck. Mamie ist entsetzt über die mangelnde Fürsorge und den Lebenswandel ihrer<br />

Enkelin Hannah.<br />

Bei einem ihrer sporadischen Besuche eröffnet Hannah Mamie, dass sie ihre Karriere als Fotografin<br />

weiter ausbauen würde und beginnt erste Aufnahmen ihrer Tochter zu machen. Sie nimmt die kleine<br />

Violetta mit in ihre abgedunkelte Wohnung, ein morbides surreales Reich voller kurioser Dinge. Das<br />

Mädchen ist fasziniert. Hannah nutzt die Stimmung aus und fragt ihre Tochter, ob sie nicht auch für sie<br />

posieren wolle. Als Violetta in einem pompösen Kostümchen vor der Kamera steht, erkennt Hannah<br />

schnell ein außergewöhnliches Talent und fotografiert ihre Tochter in ungewöhnlicher Staffage aus<br />

Kränzen, Puppen und anderen Requisiten. Violetta hat Spaß am Verkleiden und freut sich über die<br />

ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Mutter. Hannah hält Violetta anschließend dazu an, die Fotosession als<br />

ein Geheimnis vor Mamie zu hüten.<br />

Tage später erscheint Hannah überraschend nach dem Unterricht in Violettas Schule. Sie zieht ihrer<br />

Tochter noch vor den Augen der kichernden Mitschülerinnen ein Spitzenkleidchen an, wobei Hannah<br />

Violetta versichert, dass sie das hübscheste Mädchen auf der Welt sei und sie sich nicht um die<br />

Mitschüler kümmern solle. Gemeinsam fahren Mutter und Tochter zu Ernst, Maler und Gönner<br />

Hannahs. Während Violetta in einem Bildband mit Aktfotos blättert, zeigt ihm Hannah die Fotos ihrer<br />

Tochter. Ernst ist angetan und steckt ihr Geld zu. Violetta ist von dem Besuch wenig begeistert. Sie<br />

wittert das körperliche Verhältnis zwischen den beiden Erwachsenen, worauf sie sogar eines von Ernsts<br />

Gemälden zerstört. Als Hannah Violetta zur Rede stellt, interessiert Violetta lediglich, ob Ernst ihr<br />

Freund sei. Hannah verneint und erklärt ihr, dass sie Angst vor körperlicher Nähe habe. Als Violetta<br />

wissen möchte, wer ihr Vater sei, erhält sie als Antwort: „Väter sind ein Fehler der Natur.“<br />

Hannah holt ihre Tochter erneut vor das Objektiv – morbider und freizügiger als beim ersten Mal:<br />

Geschminkt, in Strapsen und High Heels lässt sie Violetta lasziv, mal mit einem Totenkopf, mal mit<br />

einem Kruzifix posieren. Trotz erster leiser Zweifel bezüglich der Fotografien, findet Violetta mehr und<br />

mehr Gefallen an den Verkleidungen. Sie beginnt, geschminkt und mit toupierten Haaren in die Schule<br />

zu gehen.<br />

Zwischen Hannah und Mamie kommt es schließlich zum Streit. Mamie ist entsetzt über das Aussehen<br />

Violettas. Als die strenggläubige Frau darüber hinaus versucht, die Atelier-Wohnung der „Tochter des<br />

Teufels“ zu exorzieren, verbietet Hannah ihr den Zugang zur Wohnung.<br />

Hannah treibt ihre Karriere weiter voran. Zu einem Abendessen mit einem Galeriebesitzer bringt sie<br />

neben zwei erwachsenen Models und Fotografien auch Violetta mit. Der Galerist ist fasziniert von dem<br />

„erotischen kleinen Mädchen“, das an diesem Abend nur spärlich bekleidet ist. Auf seine Frage, warum<br />

der Tod in Hannahs Arbeiten so präsent sei, antwortet Hannah „Der Tod ist ein Fest“, und Violetta „Der<br />

Tod ist eine Hure“ - und übt auf die anwesenden Männer einen besonderen Reiz aus.<br />

Bei der Eröffnung der ersten Ausstellung wird Hannah als „Hohepriesterin der Erotik“ gefeiert. Als<br />

Ursprung ihrer düsteren Welt nennt Hannah „die Geschichten meiner Kindheit“.<br />

Der eigentliche Star des Abends ist jedoch Violetta, „die kleine Prinzessin eines einzigartigen<br />

Universums“. Gekonnt spielt sie für die Journalisten die Lolita, während die Gäste vor den Bildern vom<br />

10


„Kontrast zwischen kindlichem Körper und perversem Blick“ schwärmen. Die Ausstellung ist ein voller<br />

finanzieller Erfolg und selbst Mamie profitiert davon.<br />

Während Violetta in der Schule wegen der Fotos verspottet und angegriffen wird, wächst Hannahs<br />

Ruhm über Paris hinaus. Mitten in der Nacht taucht sie bei Mamie auf und nimmt Violetta auf Einladung<br />

des reichen Rockstars Updike mit zu einem Fototermin auf dessen englischen Landsitz. Der<br />

geheimnisvolle Rockstar und Violetta erleben eine kurze Romanze zwischen Drogen und erstem Kuss.<br />

Beim gemeinsamen Shooting eskaliert die Situation allerdings schnell, als Hannah ihre Tochter dazu<br />

zwingen will, sich vor Updike auszuziehen. Violetta wirft ihrer Mutter vor, sie nur auszunutzen, um selbst<br />

Aufmerksamkeit zu bekommen. „Niemand will dich. Du bist zu alt.“ Aus Angst, den lukrativen Auftrag zu<br />

verlieren, versucht Hannah sich mit Verweisen auf Künstler wie Georges Bataille und Lewis Carroll zu<br />

rechtfertigen und äußert manipulativ enttäuscht, dass Violetta offensichtlich nicht alt genug oder zu<br />

mittelmäßig sei, um das zu verstehen. Doch Violetta sagt ihr schließlich so deutlich wie nie zuvor: „Ich<br />

liebe dich nicht mehr. Ich will nicht mehr, dass du meine Mutter bist.“ Hannah beteuert, sie zu lieben wie<br />

kaum eine andere Mutter ihr Kind. Doch Violetta will nur noch heim nach Paris.<br />

Immer rebellischer versucht Violetta sich gegen die Ausbeutung ihrer Mutter zur Wehr zu setzen.<br />

Hannahs überschreitet mit ihrem Handeln immer mehr Grenzen; selbst auf der Toilette überrascht sie<br />

ihre Tochter und fotografiert sie. Violetta flieht hilfesuchend zu Mamie. Sie will normal sein wie alle und<br />

stellt fest, dass sie gar nicht mehr weiß, wie das geht.<br />

Als die geliebte Urgroßmutter plötzlich stirbt, muss Violetta wieder zu ihrer Mutter ziehen. Inzwischen<br />

häufen sich die rechtlichen Klagen wegen der Fotos und bald schaltet sich das Jugendamt ein, um<br />

Hannah das Sorgerecht zu entziehen. Ernst verspricht ihr, den Anwalt zu bezahlen und rät ihr, die<br />

Negative zu verstecken. Als eine Sozialarbeiterin die Wohnung inspiziert und Hannah klarzumachen<br />

versucht, dass ihre Tochter wie ein normales Mädchen aufwachsen muss, weist sie jede Verantwortung<br />

von sich. Die Rollen der beiden vertauschen sich immer mehr, bis Hannah bald im Mädchenkleid und<br />

einem Meer aus Puppen Selbstporträts von sich macht. Sie ignoriert alle Verbote, übergeht wieder den<br />

Willen Violettas und verkauft erneut Aktfotos ihrer Tochter. Dem Mädchen bleibt nur noch ein Weg, aus<br />

dem von der Mutter geschaffenen Leben zu fliehen...<br />

11


VOR DER KAMERA<br />

Isabelle Huppert<br />

als Hannah<br />

Schon früh festigt Isabelle Huppert ihren Ruf als Darstellerin tiefgründiger Charaktere, deren<br />

zerbrechliche Erscheinung mit ihrer Willensstärke kontrastiert. Viele namhafte Regisseure schätzen<br />

Isabelle Hupperts Vielseitigkeit. Neben Claude Chabrol arbeitet sie mit Jean-Luc Godard, Michael<br />

Cimino und Michael Haneke zusammen. Für ihre großartige Leistung in DIE KLAVIERSPIELERIN wird<br />

Isabelle Huppert 2001 bei den Filmfestspielen in Cannes als Beste Schauspielerin ausgezeichnet und<br />

erhält den Europäischen Filmpreis als Europäische Schauspielerin des Jahres; dieser wird ihr 2002 für<br />

die Rolle in 8 FRAUEN erneut überreicht. Weiterhin bekommt sie 1991 das Filmband in Gold beim<br />

Deutschen Filmpreis für ihre darstellerische Leistung in MALINA. Es folgen die Verleihungen des<br />

französischen Filmpreises César sowie der Coppa Volpi der Internationalen Filmfestspiele in Venedig<br />

als Beste Darstellerin für ihre Arbeit in BIESTER.<br />

Ihr Können beweist sie auch als Theaterschauspielerin in klassischen Stücken wie Schillers „Maria<br />

Stuart“ (London, 1996) und in zeitgenössischen Stoffen wie Sarah Kanes „4.48 Psychose“ (Paris, 2002;<br />

Berlin, 2005).<br />

Derzeit tourt sie mit dem Monolog „Un Tramway“ nach Tennesse Williams’ „Endstation Sehnsucht“<br />

durch Europa.<br />

Mit AMOUR entsteht unter der Regie von Michael Haneke ihr jüngstes gemeinsames Filmprojekt, das X<br />

Verleih 2012 in die deutschen <strong>Kino</strong>s bringen wird.<br />

Am 7. August 2011 wird Isabelle Huppert den Excellence Award beim 64. Filmfestival von Locarno<br />

entgegennehmen.<br />

FILMOGRAPHIE (Auswahl)<br />

Regie<br />

2012 AMOUR Michael Haneke<br />

2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />

2009 HOME Ursula Meier<br />

2006 GEHEIME STAATSAFFÄREN Claude Chabrol<br />

GABRIELLE – LIEBE MEINES LEBENS<br />

Patrice Chéreau<br />

2005 ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN Alexandra Leclere<br />

I ♥ HUCKABEES<br />

David O. Russell<br />

2004 WOLFZEIT Michael Haneke<br />

2002 8 FRAUEN François Ozon<br />

2001 DIE KLAVIERSPIELERIN Michael Haneke<br />

1995 BIESTER Claude Chabrol<br />

1994 AMATEUR Hal Hartley<br />

1991 MADAME BOVARY Claude Chabrol<br />

MALINA<br />

Werner Schroeter<br />

1985 DAS SCHLAFZIMMERFENSTER Curtis Hanson<br />

HEAVEN’S GATE<br />

Michael Cimino<br />

1981 DIE KAMELIENDAME Mauro Bolognini<br />

1974 DIE AUSGEBUFFTEN Bertrand Blier<br />

12


Anamaria Vartolomei<br />

als Violetta<br />

Anamaria Vartolomei, 1999 in Rumänien geboren, ist seit ihrem Schauspieldebüt in I’M NOT A F**KING<br />

PRINCESS der Nachwuchsstar Frankreichs. Seit sechseinhalb Jahren lebt sie in einem Vorort von<br />

Paris, wo sie auch zur Schule geht. Anamaria wird unter 500 Mitbewerberinnen nach einem Casting für<br />

die Rolle der Violetta gecastet. In ihrer Freizeit geht sie gern ins <strong>Kino</strong> und tanzt leidenschaftlich gern.<br />

FILMOGRAPHIE<br />

Regie<br />

2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />

Denis Lavant<br />

als Ernst<br />

Denis Lavant sammelt erste Erfahrungen beim Straßentheater. Anschließend nimmt er<br />

Schauspielunterricht bei Jacques Lassalle.<br />

Seine erste Rolle spielt er 1982 in dem Fernsehfilm „L’ombre sur la plage“. Es folgen verschiedene<br />

Nebenrollen, so zum Beispiel in Claude Lelouchs Film VIVA LA VIE – ES LEBE DAS LEBEN mit<br />

Charlotte Rampling. Bei den Dreharbeiten zu BOY MEETS GIRL (1983) trifft Denis Lavant erstmals auf<br />

Regisseur Leos Carax, in dessen zwei folgenden Filmen Lavant ebenfalls mitspielt. DIE LIEBENDEN<br />

VON PONT-NEUF mit Juliette Binoche markiert die dritte Zusammenarbeit der beiden, für die Denis<br />

Lavant eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller erhält. Weiterhin wirkt er<br />

auch in internationalen Produktionen mit, u.a. ist er 1996 in Kim Ki-duks Film WILD ANIMALS zu sehen.<br />

2000 ist Denis Lavant in Veit Helmers Film TUVALU in einer Hauptrolle zu sehen und erhält für seine<br />

Darstellung den Preis für den Besten Schauspieler des Festival de Cine Español de Málaga. Für Claire<br />

Denis übernimmt Lavant 2001 erneut eine Hauptrolle in dem von Kritikern gelobten Spielfilm DER<br />

FREMDENLEGIONÄR. Ebenfalls 2001 steht Denis Lavant gemeinsam mit François Berléand und<br />

Michel Muller in dem Horrorfilm DEEP IN THE WOODS – ALLEIN MIT DER ANGST von Lionel<br />

Delplanque vor der Kamera. In der französisch-amerikanischen Gemeinschaftsproduktion MATHILDE –<br />

EINE GROSSE LIEBE mit Audrey Tautou, Marion Cotillard und Jodie Foster ist Denis Lavant 2005 in<br />

einer kleinen Rolle zu sehen. In Deutschland sieht man Lavant darüber hinaus im Fernsehen in der<br />

Hauptrolle des Captain Ahab in dem gleichnamigen Film, der 2007 in Locarno auf dem internationalen<br />

Filmfestival u.a. mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet wurde.<br />

FILMOGRAPHIE (Auswahl)<br />

Regie<br />

2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />

2007 Captain Ahab Philippe Ramos<br />

2005 MATHILDE – EINE GROSSE LIEBE Jean-Pierre Jeunet<br />

2001 DEEP IN THE WOODS – ALLEIN MIT DER ANGST Lionel Delplanque<br />

DER FREMDENLEGIONÄR<br />

Claire Denis<br />

2000 TUVALU Veit Helmer<br />

1997 Don Juan (TV) Jaques Weber<br />

1992 DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF Leos Carax<br />

1986 DIE NACHT IST JUNG Leos Carax<br />

1983 BOY MEETS GIRL Leos Carax<br />

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Jethro Cave<br />

als Updike<br />

Der Sohn des australischen Musikers Nick Cave ist vor allem durch seine Arbeit als Model bekannt. Er<br />

ARBEITET u.a. für die Modehäuser Balenciaga, Costume National, und Alexander McQueen und ist in<br />

diversen Editorials angesehener Modemagazine wie Vogue, i-D, Dazed & Confused, Jalouse und<br />

Russh zu sehen. Dank seines Haarschnitts und der androgynen Züge hat Cave einen hohen<br />

Wiedererkennungsfaktor.<br />

I’M NOT A F**KING PRINCESS markiert Caves zweite Arbeit als Schauspieler, zuvor steht er bereits<br />

unter der Regie von Ben Hackworth für dessen Mystery Drama CORROBOREE (2007) vor der Kamera.<br />

FILMOGRAPHIE<br />

Regie<br />

2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />

2007 CORROBOREE Ben Hackworth<br />

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HINTER DER KAMERA<br />

Eva Ionesco<br />

Buch und Regie<br />

Die Tochter der Fotografin Irina Ionesco wurde im Juli 1965 in Paris geboren. In den 70er Jahren ist Eva<br />

Ionesco als kindliches Aktmodell in der Öffentlichkeit bekannt geworden - einerseits waren die<br />

Fotografien heftig umstritten, andererseits stießen diese nicht nur in der Pariser Kunstszene auf reges<br />

Interesse. Jacques Bourboulon fotografierte Eva Ionesco für den italienischen Playboy, womit sie zum<br />

jüngsten Nacktmodell dieser Zeitschrift wurde.<br />

Eva Ioneso begann ihre Schauspielkarriere bereits im Alter von 11 Jahren in dem Spielfilm DER<br />

MIETER von Roman Polański. Später studierte sie an der renommierten Schauspielschule in Nanterre,<br />

die von Patrice Chéreau geleitet wird. Die heutige 46 Jährige war in über 60 Filmproduktionen zu sehen<br />

und hat in mehreren Theaterstücken gespielt.<br />

In letzter Zeit machte sie mit mehreren Ausstellungen in Frankreich sowie mit Portraits in<br />

Modemagazinen als Fotografin auf sich aufmerksam. Mit ihrem Kurzfilm LA LOI DE LA FORET (2007)<br />

trat sie erstmals hinter die Kamera. I AM NOT A F**KING PRINCESS ist ihr Langfilmdebüt als<br />

Regisseurin.<br />

Jeanne Lapoirie<br />

Kamera<br />

Jeanne Lapoirie lebt in Paris und ist bekannt für ihre originelle und eigenwillige Bildgestaltung. Seit 1983<br />

hat die französische Kamerafrau für unzählige Kurzfilme und einige Fernsehfilme hinter der Kamera<br />

gestanden, einen Namen hat sie sich mit international erfolgreichen <strong>Kino</strong>filmen gemacht. Mit dem<br />

mehrfach ausgezeichneten Regisseur François Ozon hat Lapoirie seit 2000 mehrere <strong>Kino</strong>filme<br />

realisiert. Aus dieser kreativen Zusammenarbeit sind unter anderem Filme wie TROPFEN AUF HEISSE<br />

STEINE (2000), UNTER DEM SAND (2001) und 8 FRAUEN (2002) hervorgegangen. Lapoirie hat nach<br />

dem Regiedebüt von Valeria Bruni-Tedeschis EHER GEHT EIN KAMEL DURCHS NADELÖHR auch<br />

deren zweiten <strong>Kino</strong>film,l ACTRICES - ODER DER TRAUM AUS DER NACHT ZUVOR, in Szene<br />

gesetzt. 2003 war sie für ihre hervorragende Arbeit bei dem internationalen Erfolgsfilm 8 FRAUEN für<br />

den César Award in der Kategorie „Beste Kamera“ nominiert. Unter der Regie von Eva Ionesco stand<br />

Jeanne Lapoirie für I AM NOT A F**KING PRINCESS hinter der Kamera.<br />

Bertrand Burgalat<br />

Musik<br />

Bertrand Burgalat ist ein außergewöhnlicher Musiker - er hat eine Sonderstellung in der französischen<br />

Musikszene, lässt sich nicht einordnen und bleibt an den Rändern etablierter Genres, wo er sein<br />

eigenes Universum pflegt.<br />

Schon als 6-Jähriger bekam er Klavierunterricht, gründete später eigene Rock- und Jazzbands und<br />

begann bereits im Alter von 25 Jahren seine Musikkarriere als Produzent.<br />

In den 90er Jahren widmete er sich dann unter anderem der Filmmusik, indem er beispielsweise den<br />

kompletten Soundtrack für den Film QUADRILLE von Valérie Lemercier schrieb.1995 gründete Burgalat<br />

sein eigenes Label TRICATEL, das für seine innovative Kraft bekannt wurde und als Unterstützer von<br />

originellen, aufstrebenden Talenten gilt. Seine Karriere als Musiker startete er 2000 mit seinem<br />

Debütalbum THE SSSSOUND OF MUSIC.<br />

15


In den vergangenen 20 Jahren war Bertrand Burgalat an über 150 Alben als Produzent, Arrangeur,<br />

Komponist oder Musiker beteiligt. Abgesehen davon ist der vielseitige Künstler zugleich einflussreicher<br />

Chansonschreiber, Sänger, Bandleader und Agent. Seine Kollegen verehren und respektieren ihn und<br />

nutzen ihn als unerschöpfliche Datenbank. Der französischen Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine<br />

Kompositionen für Christophe Willem bekannt. Er hat außerdem mit Alain Chamfort, Philippe Katerine,<br />

Mick Harvey, Supergrass, Robert Wyatt, Marc Lavoine, Jamiroquai, Soul II Soul, Depeche Mode und Air<br />

zusammengearbeitet. Ebenso realisierte er ein Projekt in Deutschland mit der Experimentalband<br />

„Einstürzende Neubauten“.<br />

16


X VERLEIH<br />

www.x-verleih.de<br />

Im Jahr 2000 wurde die X Verleih AG mit Sitz in Berlin von X Filme Creative Pool GmbH gemeinsam mit<br />

der LBB Beteiligungsgesellschaft mbH und Senator Entertainment AG gegründet. Ziel war und ist, eine<br />

enge Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Regisseuren und dem Verleih zu gewährleisten. Statt<br />

Reibungsverluste zwischen Produktion und Verleih zu akzeptieren, begreift man sich als<br />

freundschaftlich-kritische Gruppe, die vor allem eines gemeinsam hat: Die Liebe zu guten Filmen und<br />

großem <strong>Kino</strong>. X Verleih bringt nicht nur exklusiv alle Produktionen von X Filme Creative Pool in die<br />

<strong>Kino</strong>s, sondern arbeitet außerdem mit einer Vielzahl weiterer nationaler und internationaler<br />

Produktionsfirmen zusammen. Neben der Akquise und <strong>Kino</strong>herausbringung engagiert sich X Verleih<br />

darüber hinaus in der Auswertung aller Nebenrechte sowie im Einzelfall als Koproduzent. Ziel ist ein<br />

breitgefächertes Verleihprogramm, das das ganze Spektrum von anspruchsvollem und unterhaltendem<br />

<strong>Kino</strong> abdeckt. Das Unternehmen wird operativ von den Vorständen Manuela Stehr, Martin Kochendörfer<br />

und Andreas Dobers geführt.<br />

FILMTITEL<br />

Regie<br />

2011 DER NAME DER LEUTE Michel Leclerc<br />

JOSCHKA UND HERR FISCHER<br />

Pepe Danquart<br />

EINE INSEL NAMENS UDO<br />

Markus Sehr<br />

BAIKONUR<br />

Veit Helmer<br />

4 TAGE IM MAI Achim von Borries<br />

I AM NOT A F**KING PRINCESS<br />

Eva Ionesco<br />

ENDLICH Katja Dringenberg /<br />

Christiane Voss<br />

2010 GIULIAS VERSCHWINDEN Christoph Schaub<br />

IM HAUS MEINES VATERS SIND<br />

Hajo Schomerus<br />

VIELE WOHNUNGEN<br />

VERTRAUTE FREMDE<br />

Sam Garbarski<br />

DAS LEBEN IST ZU LANG<br />

Dani Levy<br />

MAMMUTH<br />

B. Delépine, G. Kervern<br />

HOCHZEITSPOLKA<br />

Lars Jessen<br />

DER LETZTE SCHÖNE HERBSTTAG<br />

Ralf Westhoff<br />

SOULBOY Tom Tykwer /<br />

Hawa Essuman<br />

DREI<br />

Tom Tykwer<br />

2009 ALTER UND SCHÖNHEIT Michael Klier<br />

LULU & JIMI<br />

Oskar Roehler<br />

SIMONS GEHEIMNIS<br />

Atom Egoyan<br />

DIE GRÄFIN<br />

Julie Delpy<br />

BERLIN `36<br />

Kaspar Heidelbach<br />

DAS WEISSE BAND<br />

Michael Haneke<br />

GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS P. Pagonakis, S. Jäger<br />

WELTSTADT<br />

Christian Klandt<br />

DAS GELBE SEGEL<br />

Udayan Prasad<br />

2008 MONDKALB Sylke Enders<br />

MÄRZMELODIE<br />

Martin Walz<br />

FUNNY GAMES U.S.<br />

Michael Haneke<br />

DER MONGOLE<br />

Sergei Bodrov<br />

RUMBA<br />

D. Abel, F. Gordon<br />

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B. Romy<br />

IN JEDER SEKUNDE<br />

Jan Fehse<br />

2007 MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE Dani Levy<br />

WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER<br />

DIE HERBSTZEITLOSEN<br />

Bettina Oberli<br />

GOODBYE BAFANA<br />

Bille August<br />

SHOPPEN<br />

Ralf Westhoff<br />

IRINA PALM<br />

Sam Garbarski<br />

AM ENDE KOMMEN TOURISTEN<br />

Robert Thalheim<br />

MAX MINSKY UND ICH<br />

Anna Justice<br />

LEROY<br />

Armin Völckers<br />

DIE DREI RÄUBER<br />

Hayo Freitag<br />

LIEBESLEBEN<br />

Maria Schrader<br />

MEINE SCHÖNE BESCHERUNG<br />

Vanessa Jopp<br />

ULZHAN<br />

Volker Schlöndorff<br />

DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD<br />

Nicolette Krebitz<br />

2006 SOMMER VORM BALKON Andreas Dresen<br />

DER ROTE KAKADU<br />

Dominik Graf<br />

REQUIEM<br />

Hans-Christian Schmid<br />

EINE HOCHZEIT ZU DRITT<br />

Ol Parker<br />

EIN FREUND VON MIR<br />

Sebastian Schipper<br />

WINTERREISE<br />

Hans Steinbichler<br />

DER DIE TOLLKIRSCHE AUSGRÄBT<br />

Franka Potente<br />

2005 ALLES AUF ZUCKER! Dani Levy<br />

SOPHIE SCHOLL<br />

Marc Rothemund<br />

CREEP<br />

Christopher Smith<br />

DIE HÖHLE DES GELBEN HUNDES<br />

Byambasuren Davaa<br />

UNDEREXPOSURE<br />

Oday Rasheed<br />

MAD HOT BALLROOM<br />

Marilyn Agrelo<br />

DIE GROSSE STILLE<br />

Philip Gröning<br />

2004 WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN Achim von Borries<br />

LAUTLOS<br />

Mennan Yapo<br />

MUXMÄUSCHENSTILL<br />

Marcus Mittermeier<br />

FARLAND<br />

Michael Klier<br />

SOMMERSTURM<br />

Marco Kreuzpaintner<br />

AGNES UND SEINE BRÜDER<br />

Oskar Roehler<br />

EN GARDE<br />

Ayse Polat<br />

2003 GOOD BYE, LENIN! Wolfgang Becker<br />

DER ALTE AFFE ANGST<br />

Oskar Roehler<br />

SEPTEMBER<br />

Max Färberböck<br />

LIEGEN LERNEN<br />

Hendrik Handloegten<br />

4 FREUNDE & 4 PFOTEN Gabriele Heberling<br />

2002 DAS WEISSE RAUSCHEN Hans Weingartner<br />

HEAVEN<br />

Tom Tykwer<br />

HERZ<br />

Horst Sczerba<br />

VÄTER<br />

Dani Levy<br />

LIES – LUST UND LÜGEN<br />

Jang Sun-Woo<br />

SOLINO<br />

Fatih Akin<br />

JEANS<br />

Nicolette Krebitz<br />

2001 HEIDI M. Michael Klier<br />

BLACK BOX BRD<br />

Andres Veiel<br />

18


WIE FEUER UND FLAMME<br />

Connie Walther<br />

VENGO<br />

Tony Gatlif<br />

WAS GEHT – DIE FANTASTISCHEN VIER<br />

Dieter Zimmermann<br />

SUZHOU RIVER<br />

Lou Ye<br />

DAS GEHEIMNIS<br />

Virginie Wagon<br />

AMORES PERROS<br />

Alejandro González Inárritu<br />

2000 DER KRIEGER UND DIE KAISERIN Tom Tykwer<br />

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