Presseheft - Central-Kino
Presseheft - Central-Kino Presseheft - Central-Kino
- Seite 2 und 3: präsentiert: ein Film von: Eva Ion
- Seite 4 und 5: KURZINHALT Paris in den 70er Jahren
- Seite 6 und 7: EIN GESPRÄCH MIT EVA IONESCO Wie i
- Seite 8 und 9: Wie haben Sie die unterschiedlichen
- Seite 10 und 11: Langinhalt Paris in den 1970er Jahr
- Seite 12 und 13: VOR DER KAMERA Isabelle Huppert als
- Seite 14 und 15: Jethro Cave als Updike Der Sohn des
- Seite 16 und 17: In den vergangenen 20 Jahren war Be
- Seite 18 und 19: B. Romy IN JEDER SEKUNDE Jan Fehse
präsentiert:<br />
ein Film von:<br />
Eva Ionesco<br />
eine Produktion von:<br />
Les Productions Bagheera, France 2 Cinéma<br />
<strong>Kino</strong>start: 27. Oktober 2011<br />
mit:<br />
Isabelle Huppert<br />
Anamaria Vartolomei<br />
Georgetta Leahu<br />
Denis Lavant<br />
im Verleih von:<br />
X Verleih<br />
www.notaprincess.x-verleih.de<br />
2
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Kurzinhalt und Pressenotiz ...................................................................................................................4<br />
Besetzung und Stab ...............................................................................................................................5<br />
Ein Gespräch mit Eva Ionesco ..............................................................................................................6<br />
Hintergrund .............................................................................................................................................9<br />
Langinhalt ............................................................................................................................................. 10<br />
Vor der Kamera<br />
Isabelle Huppert (Hannah) ..................................................................................................................... 12<br />
Anamaria Vartolomei (Violetta) ............................................................................................................... 13<br />
Denis Lavant (Ernst) ............................................................................................................................... 13<br />
Jethro Cave (Updike) .............................................................................................................................. 14<br />
Hinter der Kamera<br />
Eva Ionesco (Buch und Regie) ............................................................................................................... 15<br />
Jeanne Lapoirie (Kamera) ....................................................................................................................... 15<br />
Bertrand Burgalat (Musik) ...................................................................................................................... 15<br />
X Verleih ................................................................................................................................................ 17<br />
Pressebetreuung:<br />
Filmpresse Meuser<br />
Niddastr. 64 h<br />
60329 Frankfurt a. Main<br />
Tel. +49 (0)69 - 405 804 0<br />
Fax +49 (0)69 - 405 804 13<br />
info@filmpresse-meuser.de<br />
Technische Daten:<br />
Frankreich 2010<br />
Länge: 104 Minuten<br />
Bildformat: 35 mm, 1:2,35<br />
(CinemaScope)<br />
Tonformat: Dolby Digital<br />
Pressematerial:<br />
www.x-verleih.de<br />
Verleih:<br />
X VERLEIH AG<br />
Kurfürstenstr. 57<br />
10785 Berlin<br />
Tel. +49 (0)30 - 269 33 600<br />
Fax +49 (0)30 - 269 33 700<br />
presse@x-verleih.de<br />
3
KURZINHALT<br />
Paris in den 70er Jahren: Die Fotografin Hannah (Isabelle Huppert) führt ein Leben in prekären<br />
finanziellen Verhältnissen an der Seite ihres Gönners, eines bekannten Pariser Malers. Sich nach ihrer<br />
eigenen Jugend zurücksehnend, beginnt sie, ihre junge Tochter Violetta (Anamaria Vartolomei) als<br />
verführerisches Objekt vor der Kamera zu inszenieren und hofft, mit den Aufnahmen zum Star der<br />
Pariser Kunstszene zu werden. Die Exzentrikerin setzt alles daran, Violetta in aufwändigen und<br />
opulenten Arrangements zu fotografieren – und hat damit Erfolg. Doch aus anfänglichem Spaß für<br />
Violetta wird schnell bitterer Ernst – Hannahs Ideen werden immer extremer und die Aufnahmen immer<br />
freizügiger: Ihre Sucht nach Ruhm und Anerkennung geht ihr über das Wohl des Kindes. Einzig bei der<br />
Ur-Großmutter Mamie findet Violetta ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Mehr und mehr isoliert<br />
von Gleichaltrigen, lehnt sich Violetta gegen ihre eigene Mutter auf und versucht sich ihrem<br />
übermächtigen Einfluss zu entziehen …<br />
PRESSENOTIZ<br />
I’M NOT A F**KING PRINCESS ist die bizarre und zugleich faszinierende Geschichte einer Mutter, die<br />
für sich und ihre Tochter ein besseres Leben will - ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse ihres Kindes. In<br />
barocken Bildern erzählt der Film von einem wilden Leben zwischen Kunst und Kommerz, Glamour und<br />
Rebellion, Selbstinszenierung und Ausbeutung – eine schillernd extravagante Künstlerin und ihre<br />
widerwillige Muse.<br />
Eva Ionesco, die Anfang der 70er Jahre durch die Fotografien ihrer Mutter Irina Ionesco als kindliches<br />
Aktmodell zum umstrittenen Star der Pariser Kunstszene wurde, gelingt in ihrem souverän inszenierten<br />
Regiedebüt das ergreifende Porträt einer zerrissenen Mutter-Tochter-Beziehung, das ganz aktuelle<br />
Fragen aufwirft: Wie fühlen sich junge Mädchen zwischen Schönheitswahn und Castingshowfieber?<br />
Wie weit darf eine Mutter gehen - wann wird Förderung frühkindlicher Karrierewahn? Und wie kann ein<br />
Mädchen eine eigene Persönlichkeit entwickeln, wenn es nur als Objekt anderer gesehen wird?<br />
Als glamouröse Fotografin und exzentrische Mutter brilliert Isabelle Huppert (DIE KLAVIERSPIELERIN,<br />
8 FRAUEN), einer der größten weiblichen Filmstars Frankreichs. An ihrer Seite überzeugt<br />
Nachwuchsschauspielerin Anamaria Vartolomei in ihrer ersten <strong>Kino</strong>rolle als Tochter Violetta. In<br />
Nebenrollen sind Denis Lavant (DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF) und Nick Caves Sohn Jethro<br />
Cave zu sehen. Der Soundtrack stammt vom französischen Popstar Bertrand Burgalat.<br />
I’M NOT A F**KING PRINCESS feierte seine Premiere als Jubiläumsfilm der 50. „Semaine de la<br />
Critique“ des Festival de Cannes 2011, wo er Publikum wie Kritiker gleichermaßen begeisterte.<br />
4
DIE BESETZUNG<br />
Hannah<br />
Violetta<br />
Mamie<br />
Ernst<br />
Updike<br />
Louis Do de Lenquesaing<br />
Isabelle Huppert<br />
Anamaria Vartolomei<br />
Georgetta Leahu<br />
Denis Lavant<br />
Jethro Cave<br />
Antoine Dupuis<br />
DER STAB<br />
Regie<br />
Buch<br />
Produzenten<br />
Ko-Produzenten<br />
Kamera<br />
Ton<br />
Schnitt<br />
Kostüme<br />
Szenenbild<br />
Originalmusik<br />
Eva Ionesco<br />
Eva Ionesco mit Marc Cholodencko & Philipp le Guay<br />
Les Productions Bagheera / François Marquis<br />
France 2 Cinéma<br />
Jeanne Lapoirie<br />
Olivier Mauvezin<br />
Laurence Briaud<br />
Catherine Baba<br />
François-Renaud Labarthe<br />
Bertrand Burgalat<br />
5
EIN GESPRÄCH MIT EVA IONESCO<br />
Wie ist die Idee zu Ihrem Film entstanden?<br />
Ich wollte immer über dieses Thema schreiben, das für mich ziemlich schmerzhaft und eng mit meiner<br />
eigenen Kindheit verbunden ist. Es war ein langer Prozess und es fiel mir nicht leicht. Ich habe das<br />
Buch zu diesem Film vor zehn Jahren geschrieben, aber damals bekam ich ihn nicht finanziert. Ich habe<br />
das Projekt einige Jahre beiseite gelegt, mich mit Fotografie beschäftigt, einen mittellangen Film<br />
gedreht und auch andere Drehbücher geschrieben.<br />
Warum haben Sie nach Ihrer Karriere als Schauspielerin beschlossen, hinter der Kamera zu<br />
arbeiten?<br />
Ich wollte schon immer hinter der Kamera stehen. Ich fühle mich dort viel wohler. Regie zu führen ist für<br />
mich eine Art, mich mit starken Geschichten auseinanderzusetzen, die Fragen in mir aufwerfen. Ich<br />
hatte auch das Bedürfnis mit anderen Darstellern zu arbeiten, denn obwohl ich selbst gerne spiele, ist<br />
der Wunsch selbst zu inszenieren mittlerweile stärker.<br />
Hat es Ihnen persönlich geholfen, diese autobiografische Geschichte zu verfilmen?<br />
Über persönliche, intime Dinge zu schreiben, erlaubt einem keine großen Freiheiten, auch wenn man<br />
das Gegenteil annehmen könnte. Vor allem, weil es in persönlichen Geschichten immer Gefühle gibt,<br />
die die Einbildungskraft dominieren und behindern. Ich möchte in einer Fortsetzung auch Violettas<br />
weiteren Werdegang inszenieren: erste Lieben, Freundschaften, das Nachtleben und der Palast. Das<br />
heißt aber nicht, dass ich mich nur auf autobiografische Geschichten beschränken möchte.<br />
Welche Grenzen haben Sie sich bezüglich ihrer persönlichen Geschichte selbst gesetzt?<br />
Meine Mutter begann mich zu fotografieren als ich gerade einmal vier Jahre alt war. Aber es war mir<br />
unmöglich, eine Vierjährige nackt mit gespreizten Beinen zu zeigen. Ein kleines Mädchen kann das in<br />
dem Alter nicht verstehen. Es wäre zu brutal. Deshalb habe ich beschlossen, keine Nacktheit zu zeigen.<br />
Durch die Inszenierung gibt es eine bewusste Distanz, die für den notwendige Anständigkeit sorgt. Ich<br />
wollte nicht wiederholen, was ich selbst hatte ertragen müssen. Das Mädchen im Film ist älter und es<br />
war mir sehr wichtig, dass sie bestimmte Situationen versteht. Das war meine Grenze. Ich habe mich<br />
von meinem persönlichen Trauma fern gehalten. Ich wollte den exzessiven Teil dieser Mutter-Tochter-<br />
Beziehung durch ein Prisma zeigen, das nicht psychologisch-realistisch ist, weil Realismus nicht den<br />
wahren Kern dessen trifft, worum es geht. Im Gegenteil, es mindert die Kraft der Fiktion.<br />
Ihr Film beruht auf sehr kraftvollen visuellen Inszenierungsideen.<br />
Mein Film beruht auf den Bedürfnissen der Charaktere, die erfolgreich sein und vollkommen werden<br />
wollen. Das Schwierige war, die richtige Art zu finden, wie man Fotografie filmt. Es war mir wichtig, eine<br />
sehr starke Bilderwelt zu zeigen, ohne etwas davon wegzunehmen, aber auch ohne die Fotografien<br />
selbst zu zeigen. Das Thema des „Diebstahls“ durch Bilder, die für die Ewigkeit gedacht waren, ist im<br />
Film sehr präsent. Hannah beraubt ihre Tochter, in dem sie Fotos von ihr macht und diese Bilder ad<br />
infinitum vervielfältigt. Das kleine Mädchen verwandelt sich vom Kind zur Frau - aus der Verehrung der<br />
Mutter wird Rebellion. Das immer angespanntere Verhältnis zwischen Mutter und Tochter grenzt an<br />
Wahnsinn und das in einem nicht unbedeutenden Umfeld. Die Persönlichkeit der Mutter ist<br />
unberechenbar.<br />
Dieses Thema leitete mich: da war etwas Vergiftendes in dieser Geschichte und langsam aber sicher<br />
wuchs in mir der Wunsch nach einem Art „System“. Ein visuelles, sensorisches, inneres System, das in<br />
Bewegung gesetzt wird und auf das der Film aufgebaut werden musste.<br />
6
Haben Sie ganz bewusst vermieden, Ihren Figuren einen moralischen Standpunkt zuzuordnen?<br />
In der Tat. Ich wollte auf keinen Fall eine moralische Sichtweise. Ich überlasse es den Zuschauern, sich<br />
eine Meinung zu bilden. Das kleine Mädchen allerdings hat einen moralischen Impuls, mehr noch einen<br />
Antrieb. Er ist für sie überlebensnotwendig.<br />
Wie hat Ihnen Ihre Erfahrung als Schauspielerin bei Ihrer ersten Regiearbeit geholfen?<br />
Wir haben mit einer sehr jungen Darstellerin gedreht – Anamaria Vartolomei war zu dem Zeitpunkt<br />
zehneinhalb Jahre alt. Es war mir sehr wichtig, ihr die Situationen zu erklären. Wir haben viel geprobt,<br />
auch gemeinsam mit den anderen Darstellern. Wir haben Mini-Workshops veranstaltet mit einer Reihe<br />
von Schauspielübungen mit verschiedenen Texten, aber auch Clown- und Cabaretnummern, die ihr<br />
halfen, aus sich herauszukommen. Wir machten viele Improvisationen über Hass, Mutter-Tochter-<br />
Beziehungen und widersprüchliche Gefühle. Was ich als Schauspielerin gelernt hatte, half mir sehr bei<br />
der Arbeit mit den Darstellern in meinem Film.<br />
Wie haben Sie Anamaria gefunden?<br />
Wir haben vier Monate lang gesucht und dabei 500 Mädchen vorsprechen lassen. Anamaria hat unsere<br />
Anzeige auf einer rumänischen Website gesehen und kam zum Casting. Wir haben viele<br />
Probeaufnahmen gemacht und sie hat schnell verstanden, wie ich arbeiten will. Sie entwickelte sich mit<br />
jeder Regieanweisung, die ich ihr gab, weiter und wusste im Gegensatz zu den anderen Kandidatinnen<br />
immer intuitiv, was zu tun war.<br />
Wird Ihr Film unwillkürlich die Diskussion um Kinderpornografie neu entfachen?<br />
Dieses Thema war bereits in den 1980er Jahren ein großes Tabu. Für eine Reihe von Künstlern ging es<br />
bei dem Thema um Grenzüberschreitung. Wir dürfen nicht vergessen, dass dies zu Beginn der<br />
Mitterandära passierte. Und es war ganz sicher eher ein Phänomen der Linken als der Rechten. Und<br />
dann war da noch Punk… Sicherlich könnte mein Film eine Debatte über die Grenzen der Kunst<br />
eröffnen, aber er kann nicht die alte Diskussion über „wie weit können wir beim Ausziehen von Kindern<br />
gehen?“ wiederbeleben. Die Kontroverse entwickelte sich anhand der Tatsache, dass diese äußerst<br />
anspruchsvoll inszenierten Fotos ein kleines, nacktes Mädchen zeigten. Ohne das gäbe es keine<br />
Kontroverse.<br />
Können Sie etwas über Mamie, Violettas Großmutter sagen, ein weiterer Bezug auf Ihre eigene<br />
Biographie?<br />
Mamie betet dauernd zu ihren Ikonen und Heiligenbildchen. Sie ist auf eine Art in dieser Verehrung<br />
gefangen. Für mich waren da Mamie mit ihren Ikonen und Hannah mit ihren Fotografien und beide sind<br />
angesichts dieser Repräsentationen völlig ergeben. Das ist die Verbindung zwischen diesen drei<br />
Frauengenerationen in meinem Film. Mamie stammt aus Rumänien. Sie verankert den Film mit den<br />
Ursprüngen. Als sie stirbt, bricht alles auseinander. Sie hatte ihre schützende Hand über Violetta, wie<br />
die alten Frauen in Märchen.<br />
Es gibt auch eine phantasmagorische Dimension in Ihrem Film…<br />
Mein Ansatz war, den Film wie eine Kindergeschichte zu erzählen. Mein Leitfaden waren Märchen mit<br />
den schrecklichen Herausforderungen, die ihre Figuren bestehen müssen, um am Ende zu siegen. Wir<br />
sehen hier beide Dimensionen des Märchens: das Wunderbare und das Schreckliche.<br />
Hatten Sie bereits Isabelle Huppert im Kopf, als Sie die Rolle der Hannah geschrieben haben?<br />
Ich wollte mit Isabelle schon seit sehr langer Zeit arbeiten. Für mich ist sie die einzige Darstellerin, die in<br />
der Lage ist, eine Figur zu spielen, die eine intellektuelle Erotik ausstrahlt. Isabelle ist eine Ikone, die<br />
sich in eine Vielzahl von Frauen verwandeln kann, was perfekt mit der Rolle der Hannah korrespondiert,<br />
einer Frau, die in Bildern lebt. Darüber hinaus verehre ich Isabelle wirklich. Ich finde ihr Schauspiel<br />
bewegend und es war ein unermessliches Geschenk, das sie zusagte, mit mir zu drehen.<br />
7
Wie haben Sie die unterschiedlichen Silhouetten von Isabelle Huppert entwickelt, die an<br />
Hollywoodstars der Goldenen Ära erinnern?<br />
Sie stammen von Catherine Baba, die zuvor noch nie Kostüme für einen Film entworfen hatte. Ich liebe<br />
das amerikanische <strong>Kino</strong> und die Goldene Ära Hollywoods, genauso wie Catherine. Ich wollte, dass<br />
Isabelle eine dieser Filmfiguren wird, weil sich auch in der Mitte des Films dieses Spiel mit Images<br />
inmitten dieses sonderbaren Apartments entwickelt, angetrieben davon, dass beide blonde Haare<br />
haben. Und wir verlieren den Überblick darüber, wer die Erwachsene und wer das Kind ist. Die Rollen<br />
sind vertauscht. Und wir sehen auch ein bisschen von Bette Davis, weil ich wollte, dass Hannah an die<br />
Femme Fatale erinnert, die wir aus dem amerikanischen <strong>Kino</strong> lieben. Catherine Baba kennt sich perfekt<br />
mit den 30er, 40er, 50er und 80er Jahren aus. Mir war wichtiger, mich auf jemanden wie sie aus der<br />
Modewelt verlassen zu können, weil es für den Film sinnvoll war. Ich wollte Federn für diese<br />
raubvogelartige Anmutung und Schleier für die Großaufnahmen von Isabelles Augen. Und Violetta ist<br />
eine Figur aus den 50er Jahren, ein bisschen wie Lolita.<br />
Wie war die Zusammenarbeit mit Bertrand Burgalat für die Filmmusik?<br />
Wir sind gut befreundet und ich liebe seine Musik. Ich wollte schon lange mit ihm zusammenarbeiten. Er<br />
kam zu den Dreharbeiten und begann, mir von dem Moment an Musik vorzuschlagen. Und später kam<br />
er mit seinem Computer und seinem Keyboard in den Schneideraum. Ich wollte auf jeden Fall, dass die<br />
Musik mit dem Film entsteht und wir suchten gemeinsam im beim Schneiden des Film nach den<br />
richtigen Tönen. Es war ein permanenter Austausch. Durch Bertrand entdeckte ich auch das Mellotron,<br />
ein Musikinstrument, das in den 70er Jahren sehr populär war und ein bisschen wie die wilden 20er<br />
Jahre klingt. Außerdem wollte ich diese Märchenatmosphäre schaffen und vor allem gegen Ende des<br />
Films auch Töne verwenden, die beunruhigender wirken. In dem Teil, der in London spielt, haben wir<br />
den typischen Britrock dieser Zeit eingesetzt. Musik übernimmt im Film mehrere Rollen: als bloße<br />
Soundschichten, als Eröffnungs- oder Schlussmusik. Bertrand hat eine fast eigenständige dramatische<br />
Komposition geschaffen, die den Film zu neuen Horizonten führt. Diese musikalische Erzählung<br />
erweitert die Welt des Films noch ein bisschen mehr.<br />
Wie haben Sie die Filmkulisse entwickelt?<br />
Ich wollte ein Set, in dem man sich verlieren kann, mit Spiegeln, in denen sich Hannah dauernd selbst<br />
betrachten kann. Es war mir wichtig, dass es zugleich eine Kulisse, ein heilloses Durcheinander und ein<br />
schlüpfriges Haus voller Krimskrams war – aber eines, das seine Erscheinung ändert, sobald das Licht<br />
angeht. Es ist auch ein Ort, an dem der Tod sehr präsent ist. Die Wohnung ist ein Altarraum, der<br />
zugleich Hannahs eigener Mutterleib ist, wie in Vampirfilmen. Diese Verbindung zu B-Movies<br />
interessierte mich und ich dachte natürlich an Mario Bava und Brian De Palmas „Body Double“, aber auf<br />
eine unterschwellige Art. Ich hatte auch die Vampirfilme der Stummfilmzeit im Hinterkopf, weil meine<br />
Figuren von Stummfilmen inspiriert sind.<br />
8
Hintergrund<br />
I‘ M NOT A F**KING PRINCESS ist angelehnt an die Kindheitserinnerungen der Regisseurin Eva<br />
Ionesco, die seit ihrem vierten Lebensjahr für ihre Mutter, die Fotografin Irina Ionesco, vor der Kamera<br />
stand.<br />
Irina Ionesco, geboren 1935 und aufgewachsen in Paris als Tochter rumänischer Einwanderer,<br />
versuchte sich zunächst als Malerin, bevor sie die Fotografie für sich entdeckte. Bereits ihre erste<br />
Ausstellung mit erotischen Schwarzweißfotos, „Eloge de Ma fille“ 1974 in der Nikon Gallery, sorgte für<br />
Aufsehen und ihre Arbeiten wurden bald in Magazinen und Büchern veröffentlicht und weltweit in<br />
Galerien ausgestellt. Bekannt wurde sie in den 1970er Jahren vor allem durch ihre kontroversen Fotos<br />
ihrer minderjährigen Tochter Eva, von denen viele Aktaufnahmen waren und das Mädchen als Lolita in<br />
kunstvoll inszenierten, oft morbiden Settings zeigten. Für Irina Ionesco reflektieren diese Fotos den<br />
frühen Verlust der eigenen Mutter und stimulierten das komplexe Verhältnis zu ihrer Tochter. Eva<br />
erscheint in diesen dekadent-barocken Vanitas-Motiven als eine Kindfrau, die mit Federn, Masken und<br />
Artefakten geschmückt Teil einer morbid-sexuellen Welt zwischen Delirium und Tod ist. Sie ist<br />
inszeniert wie ein Fetisch, wie ein Mythos, aber Eva Ionesco war und ist real. Und so wurden die<br />
Aufnahmen zwar in den 1970er Jahren, als Fotografen wie David Hamilton und Will McBride ebenfalls<br />
Minderjährige nackt ablichteten, von vielen als symbolisch aufgeladene, verstörende Kunst und mutige<br />
Reflektion von Weiblichkeit gefeiert, waren aber von Anfang an auch als geschmacklose Ausbeutung<br />
umstritten.<br />
Viele ihrer Unterstützer stieß Ionesco ab, als sie ihrer damals elfjährigen Tochter erlaubte, 1976 für den<br />
italienischen Playboy und 1978 für die spanische Penthouse nackt zu posieren. Eva begann auch in<br />
Spielfilmen aufzutreten, in Roman Polanskis DER MIETER (Le Locataire, 1976), zwei Jahre bevor<br />
Polanski in den USA wegen Verführung einer Minderjährigen verhaftet wurde. Sie hat den Film nach<br />
eigenen Angaben bis heute nie gesehen. Die meisten Projekte waren seriös, es fanden sich aber auch<br />
zweifelhafte Filme wie SPERMULA (1976) und VERBOTENE SPIELE (Maladolescenza, 1977)<br />
darunter.<br />
Nachdem der allein erziehenden Irina Ionesco – Eva wurde als Kind erzählt, der Vater sei „ein<br />
ungarischer Spion hinter dem Eisernen Vorhang“ – 1977 das Sorgerecht entzogen wurde, wuchs Eva<br />
Ionesco bei den Eltern des späteren Schuhdesigners Christian Louboutin auf, dem sie auch den Film<br />
gewidmet hat. Sie wehrte sich jahrelang gegen die weitere Publikation ihrer Aufnahmen und verklagte<br />
ihre Mutter mehrfach auf Herausgabe der Negative. 1998 konfiszierte die Polizei Hunderte Abzüge mit<br />
Nacktaufnahmen der fünfjährigen Eva in Irina Ionescos Wohnung.<br />
Irina Ionesco arbeitete weiterhin als Fotografin, vor allem in Japan, wo sie unter anderem eine Reihe mit<br />
Yakuza-Porträts schuf. In den letzten Jahren erschienen Modestrecken in Magazinen wie „Dazed &<br />
Confused“. Auch die Fotografien mit ihrer Tochter sind nach wie vor auf dem Markt und werden auf<br />
Auktionen versteigert, „Eva: Eloge de Ma Fille“ wurde zuletzt 2004 als Bildband aufgelegt.<br />
9
Langinhalt<br />
Paris in den 1970er Jahren. Die zehnjährige Violetta lebt bei ihrer rumänischen Urgroßmutter Mamie,<br />
das Geld reicht kaum zum Essen. Immer mal wieder schaut ihre Mutter Hannah, eine exzentrische<br />
Künstlerin, bei den beiden vorbei, um sie kurz wissen zu lassen, dass sie beide liebt. So unverhofft und<br />
schnell wie sie zu Hause aufkreuzt, so schnell entschwindet Hannah in das Pariser Nachtleben. Hin und<br />
wieder bringt Hannah etwas Geld für Mamie und Violetta mit oder schenkt ihrer Tochter mondänkitschigen<br />
Schmuck. Mamie ist entsetzt über die mangelnde Fürsorge und den Lebenswandel ihrer<br />
Enkelin Hannah.<br />
Bei einem ihrer sporadischen Besuche eröffnet Hannah Mamie, dass sie ihre Karriere als Fotografin<br />
weiter ausbauen würde und beginnt erste Aufnahmen ihrer Tochter zu machen. Sie nimmt die kleine<br />
Violetta mit in ihre abgedunkelte Wohnung, ein morbides surreales Reich voller kurioser Dinge. Das<br />
Mädchen ist fasziniert. Hannah nutzt die Stimmung aus und fragt ihre Tochter, ob sie nicht auch für sie<br />
posieren wolle. Als Violetta in einem pompösen Kostümchen vor der Kamera steht, erkennt Hannah<br />
schnell ein außergewöhnliches Talent und fotografiert ihre Tochter in ungewöhnlicher Staffage aus<br />
Kränzen, Puppen und anderen Requisiten. Violetta hat Spaß am Verkleiden und freut sich über die<br />
ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Mutter. Hannah hält Violetta anschließend dazu an, die Fotosession als<br />
ein Geheimnis vor Mamie zu hüten.<br />
Tage später erscheint Hannah überraschend nach dem Unterricht in Violettas Schule. Sie zieht ihrer<br />
Tochter noch vor den Augen der kichernden Mitschülerinnen ein Spitzenkleidchen an, wobei Hannah<br />
Violetta versichert, dass sie das hübscheste Mädchen auf der Welt sei und sie sich nicht um die<br />
Mitschüler kümmern solle. Gemeinsam fahren Mutter und Tochter zu Ernst, Maler und Gönner<br />
Hannahs. Während Violetta in einem Bildband mit Aktfotos blättert, zeigt ihm Hannah die Fotos ihrer<br />
Tochter. Ernst ist angetan und steckt ihr Geld zu. Violetta ist von dem Besuch wenig begeistert. Sie<br />
wittert das körperliche Verhältnis zwischen den beiden Erwachsenen, worauf sie sogar eines von Ernsts<br />
Gemälden zerstört. Als Hannah Violetta zur Rede stellt, interessiert Violetta lediglich, ob Ernst ihr<br />
Freund sei. Hannah verneint und erklärt ihr, dass sie Angst vor körperlicher Nähe habe. Als Violetta<br />
wissen möchte, wer ihr Vater sei, erhält sie als Antwort: „Väter sind ein Fehler der Natur.“<br />
Hannah holt ihre Tochter erneut vor das Objektiv – morbider und freizügiger als beim ersten Mal:<br />
Geschminkt, in Strapsen und High Heels lässt sie Violetta lasziv, mal mit einem Totenkopf, mal mit<br />
einem Kruzifix posieren. Trotz erster leiser Zweifel bezüglich der Fotografien, findet Violetta mehr und<br />
mehr Gefallen an den Verkleidungen. Sie beginnt, geschminkt und mit toupierten Haaren in die Schule<br />
zu gehen.<br />
Zwischen Hannah und Mamie kommt es schließlich zum Streit. Mamie ist entsetzt über das Aussehen<br />
Violettas. Als die strenggläubige Frau darüber hinaus versucht, die Atelier-Wohnung der „Tochter des<br />
Teufels“ zu exorzieren, verbietet Hannah ihr den Zugang zur Wohnung.<br />
Hannah treibt ihre Karriere weiter voran. Zu einem Abendessen mit einem Galeriebesitzer bringt sie<br />
neben zwei erwachsenen Models und Fotografien auch Violetta mit. Der Galerist ist fasziniert von dem<br />
„erotischen kleinen Mädchen“, das an diesem Abend nur spärlich bekleidet ist. Auf seine Frage, warum<br />
der Tod in Hannahs Arbeiten so präsent sei, antwortet Hannah „Der Tod ist ein Fest“, und Violetta „Der<br />
Tod ist eine Hure“ - und übt auf die anwesenden Männer einen besonderen Reiz aus.<br />
Bei der Eröffnung der ersten Ausstellung wird Hannah als „Hohepriesterin der Erotik“ gefeiert. Als<br />
Ursprung ihrer düsteren Welt nennt Hannah „die Geschichten meiner Kindheit“.<br />
Der eigentliche Star des Abends ist jedoch Violetta, „die kleine Prinzessin eines einzigartigen<br />
Universums“. Gekonnt spielt sie für die Journalisten die Lolita, während die Gäste vor den Bildern vom<br />
10
„Kontrast zwischen kindlichem Körper und perversem Blick“ schwärmen. Die Ausstellung ist ein voller<br />
finanzieller Erfolg und selbst Mamie profitiert davon.<br />
Während Violetta in der Schule wegen der Fotos verspottet und angegriffen wird, wächst Hannahs<br />
Ruhm über Paris hinaus. Mitten in der Nacht taucht sie bei Mamie auf und nimmt Violetta auf Einladung<br />
des reichen Rockstars Updike mit zu einem Fototermin auf dessen englischen Landsitz. Der<br />
geheimnisvolle Rockstar und Violetta erleben eine kurze Romanze zwischen Drogen und erstem Kuss.<br />
Beim gemeinsamen Shooting eskaliert die Situation allerdings schnell, als Hannah ihre Tochter dazu<br />
zwingen will, sich vor Updike auszuziehen. Violetta wirft ihrer Mutter vor, sie nur auszunutzen, um selbst<br />
Aufmerksamkeit zu bekommen. „Niemand will dich. Du bist zu alt.“ Aus Angst, den lukrativen Auftrag zu<br />
verlieren, versucht Hannah sich mit Verweisen auf Künstler wie Georges Bataille und Lewis Carroll zu<br />
rechtfertigen und äußert manipulativ enttäuscht, dass Violetta offensichtlich nicht alt genug oder zu<br />
mittelmäßig sei, um das zu verstehen. Doch Violetta sagt ihr schließlich so deutlich wie nie zuvor: „Ich<br />
liebe dich nicht mehr. Ich will nicht mehr, dass du meine Mutter bist.“ Hannah beteuert, sie zu lieben wie<br />
kaum eine andere Mutter ihr Kind. Doch Violetta will nur noch heim nach Paris.<br />
Immer rebellischer versucht Violetta sich gegen die Ausbeutung ihrer Mutter zur Wehr zu setzen.<br />
Hannahs überschreitet mit ihrem Handeln immer mehr Grenzen; selbst auf der Toilette überrascht sie<br />
ihre Tochter und fotografiert sie. Violetta flieht hilfesuchend zu Mamie. Sie will normal sein wie alle und<br />
stellt fest, dass sie gar nicht mehr weiß, wie das geht.<br />
Als die geliebte Urgroßmutter plötzlich stirbt, muss Violetta wieder zu ihrer Mutter ziehen. Inzwischen<br />
häufen sich die rechtlichen Klagen wegen der Fotos und bald schaltet sich das Jugendamt ein, um<br />
Hannah das Sorgerecht zu entziehen. Ernst verspricht ihr, den Anwalt zu bezahlen und rät ihr, die<br />
Negative zu verstecken. Als eine Sozialarbeiterin die Wohnung inspiziert und Hannah klarzumachen<br />
versucht, dass ihre Tochter wie ein normales Mädchen aufwachsen muss, weist sie jede Verantwortung<br />
von sich. Die Rollen der beiden vertauschen sich immer mehr, bis Hannah bald im Mädchenkleid und<br />
einem Meer aus Puppen Selbstporträts von sich macht. Sie ignoriert alle Verbote, übergeht wieder den<br />
Willen Violettas und verkauft erneut Aktfotos ihrer Tochter. Dem Mädchen bleibt nur noch ein Weg, aus<br />
dem von der Mutter geschaffenen Leben zu fliehen...<br />
11
VOR DER KAMERA<br />
Isabelle Huppert<br />
als Hannah<br />
Schon früh festigt Isabelle Huppert ihren Ruf als Darstellerin tiefgründiger Charaktere, deren<br />
zerbrechliche Erscheinung mit ihrer Willensstärke kontrastiert. Viele namhafte Regisseure schätzen<br />
Isabelle Hupperts Vielseitigkeit. Neben Claude Chabrol arbeitet sie mit Jean-Luc Godard, Michael<br />
Cimino und Michael Haneke zusammen. Für ihre großartige Leistung in DIE KLAVIERSPIELERIN wird<br />
Isabelle Huppert 2001 bei den Filmfestspielen in Cannes als Beste Schauspielerin ausgezeichnet und<br />
erhält den Europäischen Filmpreis als Europäische Schauspielerin des Jahres; dieser wird ihr 2002 für<br />
die Rolle in 8 FRAUEN erneut überreicht. Weiterhin bekommt sie 1991 das Filmband in Gold beim<br />
Deutschen Filmpreis für ihre darstellerische Leistung in MALINA. Es folgen die Verleihungen des<br />
französischen Filmpreises César sowie der Coppa Volpi der Internationalen Filmfestspiele in Venedig<br />
als Beste Darstellerin für ihre Arbeit in BIESTER.<br />
Ihr Können beweist sie auch als Theaterschauspielerin in klassischen Stücken wie Schillers „Maria<br />
Stuart“ (London, 1996) und in zeitgenössischen Stoffen wie Sarah Kanes „4.48 Psychose“ (Paris, 2002;<br />
Berlin, 2005).<br />
Derzeit tourt sie mit dem Monolog „Un Tramway“ nach Tennesse Williams’ „Endstation Sehnsucht“<br />
durch Europa.<br />
Mit AMOUR entsteht unter der Regie von Michael Haneke ihr jüngstes gemeinsames Filmprojekt, das X<br />
Verleih 2012 in die deutschen <strong>Kino</strong>s bringen wird.<br />
Am 7. August 2011 wird Isabelle Huppert den Excellence Award beim 64. Filmfestival von Locarno<br />
entgegennehmen.<br />
FILMOGRAPHIE (Auswahl)<br />
Regie<br />
2012 AMOUR Michael Haneke<br />
2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />
2009 HOME Ursula Meier<br />
2006 GEHEIME STAATSAFFÄREN Claude Chabrol<br />
GABRIELLE – LIEBE MEINES LEBENS<br />
Patrice Chéreau<br />
2005 ZWEI UNGLEICHE SCHWESTERN Alexandra Leclere<br />
I ♥ HUCKABEES<br />
David O. Russell<br />
2004 WOLFZEIT Michael Haneke<br />
2002 8 FRAUEN François Ozon<br />
2001 DIE KLAVIERSPIELERIN Michael Haneke<br />
1995 BIESTER Claude Chabrol<br />
1994 AMATEUR Hal Hartley<br />
1991 MADAME BOVARY Claude Chabrol<br />
MALINA<br />
Werner Schroeter<br />
1985 DAS SCHLAFZIMMERFENSTER Curtis Hanson<br />
HEAVEN’S GATE<br />
Michael Cimino<br />
1981 DIE KAMELIENDAME Mauro Bolognini<br />
1974 DIE AUSGEBUFFTEN Bertrand Blier<br />
12
Anamaria Vartolomei<br />
als Violetta<br />
Anamaria Vartolomei, 1999 in Rumänien geboren, ist seit ihrem Schauspieldebüt in I’M NOT A F**KING<br />
PRINCESS der Nachwuchsstar Frankreichs. Seit sechseinhalb Jahren lebt sie in einem Vorort von<br />
Paris, wo sie auch zur Schule geht. Anamaria wird unter 500 Mitbewerberinnen nach einem Casting für<br />
die Rolle der Violetta gecastet. In ihrer Freizeit geht sie gern ins <strong>Kino</strong> und tanzt leidenschaftlich gern.<br />
FILMOGRAPHIE<br />
Regie<br />
2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />
Denis Lavant<br />
als Ernst<br />
Denis Lavant sammelt erste Erfahrungen beim Straßentheater. Anschließend nimmt er<br />
Schauspielunterricht bei Jacques Lassalle.<br />
Seine erste Rolle spielt er 1982 in dem Fernsehfilm „L’ombre sur la plage“. Es folgen verschiedene<br />
Nebenrollen, so zum Beispiel in Claude Lelouchs Film VIVA LA VIE – ES LEBE DAS LEBEN mit<br />
Charlotte Rampling. Bei den Dreharbeiten zu BOY MEETS GIRL (1983) trifft Denis Lavant erstmals auf<br />
Regisseur Leos Carax, in dessen zwei folgenden Filmen Lavant ebenfalls mitspielt. DIE LIEBENDEN<br />
VON PONT-NEUF mit Juliette Binoche markiert die dritte Zusammenarbeit der beiden, für die Denis<br />
Lavant eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis als Bester Darsteller erhält. Weiterhin wirkt er<br />
auch in internationalen Produktionen mit, u.a. ist er 1996 in Kim Ki-duks Film WILD ANIMALS zu sehen.<br />
2000 ist Denis Lavant in Veit Helmers Film TUVALU in einer Hauptrolle zu sehen und erhält für seine<br />
Darstellung den Preis für den Besten Schauspieler des Festival de Cine Español de Málaga. Für Claire<br />
Denis übernimmt Lavant 2001 erneut eine Hauptrolle in dem von Kritikern gelobten Spielfilm DER<br />
FREMDENLEGIONÄR. Ebenfalls 2001 steht Denis Lavant gemeinsam mit François Berléand und<br />
Michel Muller in dem Horrorfilm DEEP IN THE WOODS – ALLEIN MIT DER ANGST von Lionel<br />
Delplanque vor der Kamera. In der französisch-amerikanischen Gemeinschaftsproduktion MATHILDE –<br />
EINE GROSSE LIEBE mit Audrey Tautou, Marion Cotillard und Jodie Foster ist Denis Lavant 2005 in<br />
einer kleinen Rolle zu sehen. In Deutschland sieht man Lavant darüber hinaus im Fernsehen in der<br />
Hauptrolle des Captain Ahab in dem gleichnamigen Film, der 2007 in Locarno auf dem internationalen<br />
Filmfestival u.a. mit dem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet wurde.<br />
FILMOGRAPHIE (Auswahl)<br />
Regie<br />
2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />
2007 Captain Ahab Philippe Ramos<br />
2005 MATHILDE – EINE GROSSE LIEBE Jean-Pierre Jeunet<br />
2001 DEEP IN THE WOODS – ALLEIN MIT DER ANGST Lionel Delplanque<br />
DER FREMDENLEGIONÄR<br />
Claire Denis<br />
2000 TUVALU Veit Helmer<br />
1997 Don Juan (TV) Jaques Weber<br />
1992 DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF Leos Carax<br />
1986 DIE NACHT IST JUNG Leos Carax<br />
1983 BOY MEETS GIRL Leos Carax<br />
13
Jethro Cave<br />
als Updike<br />
Der Sohn des australischen Musikers Nick Cave ist vor allem durch seine Arbeit als Model bekannt. Er<br />
ARBEITET u.a. für die Modehäuser Balenciaga, Costume National, und Alexander McQueen und ist in<br />
diversen Editorials angesehener Modemagazine wie Vogue, i-D, Dazed & Confused, Jalouse und<br />
Russh zu sehen. Dank seines Haarschnitts und der androgynen Züge hat Cave einen hohen<br />
Wiedererkennungsfaktor.<br />
I’M NOT A F**KING PRINCESS markiert Caves zweite Arbeit als Schauspieler, zuvor steht er bereits<br />
unter der Regie von Ben Hackworth für dessen Mystery Drama CORROBOREE (2007) vor der Kamera.<br />
FILMOGRAPHIE<br />
Regie<br />
2011 I’M NOT A F**KING PRINCESS Eva Ionesco<br />
2007 CORROBOREE Ben Hackworth<br />
14
HINTER DER KAMERA<br />
Eva Ionesco<br />
Buch und Regie<br />
Die Tochter der Fotografin Irina Ionesco wurde im Juli 1965 in Paris geboren. In den 70er Jahren ist Eva<br />
Ionesco als kindliches Aktmodell in der Öffentlichkeit bekannt geworden - einerseits waren die<br />
Fotografien heftig umstritten, andererseits stießen diese nicht nur in der Pariser Kunstszene auf reges<br />
Interesse. Jacques Bourboulon fotografierte Eva Ionesco für den italienischen Playboy, womit sie zum<br />
jüngsten Nacktmodell dieser Zeitschrift wurde.<br />
Eva Ioneso begann ihre Schauspielkarriere bereits im Alter von 11 Jahren in dem Spielfilm DER<br />
MIETER von Roman Polański. Später studierte sie an der renommierten Schauspielschule in Nanterre,<br />
die von Patrice Chéreau geleitet wird. Die heutige 46 Jährige war in über 60 Filmproduktionen zu sehen<br />
und hat in mehreren Theaterstücken gespielt.<br />
In letzter Zeit machte sie mit mehreren Ausstellungen in Frankreich sowie mit Portraits in<br />
Modemagazinen als Fotografin auf sich aufmerksam. Mit ihrem Kurzfilm LA LOI DE LA FORET (2007)<br />
trat sie erstmals hinter die Kamera. I AM NOT A F**KING PRINCESS ist ihr Langfilmdebüt als<br />
Regisseurin.<br />
Jeanne Lapoirie<br />
Kamera<br />
Jeanne Lapoirie lebt in Paris und ist bekannt für ihre originelle und eigenwillige Bildgestaltung. Seit 1983<br />
hat die französische Kamerafrau für unzählige Kurzfilme und einige Fernsehfilme hinter der Kamera<br />
gestanden, einen Namen hat sie sich mit international erfolgreichen <strong>Kino</strong>filmen gemacht. Mit dem<br />
mehrfach ausgezeichneten Regisseur François Ozon hat Lapoirie seit 2000 mehrere <strong>Kino</strong>filme<br />
realisiert. Aus dieser kreativen Zusammenarbeit sind unter anderem Filme wie TROPFEN AUF HEISSE<br />
STEINE (2000), UNTER DEM SAND (2001) und 8 FRAUEN (2002) hervorgegangen. Lapoirie hat nach<br />
dem Regiedebüt von Valeria Bruni-Tedeschis EHER GEHT EIN KAMEL DURCHS NADELÖHR auch<br />
deren zweiten <strong>Kino</strong>film,l ACTRICES - ODER DER TRAUM AUS DER NACHT ZUVOR, in Szene<br />
gesetzt. 2003 war sie für ihre hervorragende Arbeit bei dem internationalen Erfolgsfilm 8 FRAUEN für<br />
den César Award in der Kategorie „Beste Kamera“ nominiert. Unter der Regie von Eva Ionesco stand<br />
Jeanne Lapoirie für I AM NOT A F**KING PRINCESS hinter der Kamera.<br />
Bertrand Burgalat<br />
Musik<br />
Bertrand Burgalat ist ein außergewöhnlicher Musiker - er hat eine Sonderstellung in der französischen<br />
Musikszene, lässt sich nicht einordnen und bleibt an den Rändern etablierter Genres, wo er sein<br />
eigenes Universum pflegt.<br />
Schon als 6-Jähriger bekam er Klavierunterricht, gründete später eigene Rock- und Jazzbands und<br />
begann bereits im Alter von 25 Jahren seine Musikkarriere als Produzent.<br />
In den 90er Jahren widmete er sich dann unter anderem der Filmmusik, indem er beispielsweise den<br />
kompletten Soundtrack für den Film QUADRILLE von Valérie Lemercier schrieb.1995 gründete Burgalat<br />
sein eigenes Label TRICATEL, das für seine innovative Kraft bekannt wurde und als Unterstützer von<br />
originellen, aufstrebenden Talenten gilt. Seine Karriere als Musiker startete er 2000 mit seinem<br />
Debütalbum THE SSSSOUND OF MUSIC.<br />
15
In den vergangenen 20 Jahren war Bertrand Burgalat an über 150 Alben als Produzent, Arrangeur,<br />
Komponist oder Musiker beteiligt. Abgesehen davon ist der vielseitige Künstler zugleich einflussreicher<br />
Chansonschreiber, Sänger, Bandleader und Agent. Seine Kollegen verehren und respektieren ihn und<br />
nutzen ihn als unerschöpfliche Datenbank. Der französischen Öffentlichkeit ist er vor allem durch seine<br />
Kompositionen für Christophe Willem bekannt. Er hat außerdem mit Alain Chamfort, Philippe Katerine,<br />
Mick Harvey, Supergrass, Robert Wyatt, Marc Lavoine, Jamiroquai, Soul II Soul, Depeche Mode und Air<br />
zusammengearbeitet. Ebenso realisierte er ein Projekt in Deutschland mit der Experimentalband<br />
„Einstürzende Neubauten“.<br />
16
X VERLEIH<br />
www.x-verleih.de<br />
Im Jahr 2000 wurde die X Verleih AG mit Sitz in Berlin von X Filme Creative Pool GmbH gemeinsam mit<br />
der LBB Beteiligungsgesellschaft mbH und Senator Entertainment AG gegründet. Ziel war und ist, eine<br />
enge Zusammenarbeit zwischen Produzenten, Regisseuren und dem Verleih zu gewährleisten. Statt<br />
Reibungsverluste zwischen Produktion und Verleih zu akzeptieren, begreift man sich als<br />
freundschaftlich-kritische Gruppe, die vor allem eines gemeinsam hat: Die Liebe zu guten Filmen und<br />
großem <strong>Kino</strong>. X Verleih bringt nicht nur exklusiv alle Produktionen von X Filme Creative Pool in die<br />
<strong>Kino</strong>s, sondern arbeitet außerdem mit einer Vielzahl weiterer nationaler und internationaler<br />
Produktionsfirmen zusammen. Neben der Akquise und <strong>Kino</strong>herausbringung engagiert sich X Verleih<br />
darüber hinaus in der Auswertung aller Nebenrechte sowie im Einzelfall als Koproduzent. Ziel ist ein<br />
breitgefächertes Verleihprogramm, das das ganze Spektrum von anspruchsvollem und unterhaltendem<br />
<strong>Kino</strong> abdeckt. Das Unternehmen wird operativ von den Vorständen Manuela Stehr, Martin Kochendörfer<br />
und Andreas Dobers geführt.<br />
FILMTITEL<br />
Regie<br />
2011 DER NAME DER LEUTE Michel Leclerc<br />
JOSCHKA UND HERR FISCHER<br />
Pepe Danquart<br />
EINE INSEL NAMENS UDO<br />
Markus Sehr<br />
BAIKONUR<br />
Veit Helmer<br />
4 TAGE IM MAI Achim von Borries<br />
I AM NOT A F**KING PRINCESS<br />
Eva Ionesco<br />
ENDLICH Katja Dringenberg /<br />
Christiane Voss<br />
2010 GIULIAS VERSCHWINDEN Christoph Schaub<br />
IM HAUS MEINES VATERS SIND<br />
Hajo Schomerus<br />
VIELE WOHNUNGEN<br />
VERTRAUTE FREMDE<br />
Sam Garbarski<br />
DAS LEBEN IST ZU LANG<br />
Dani Levy<br />
MAMMUTH<br />
B. Delépine, G. Kervern<br />
HOCHZEITSPOLKA<br />
Lars Jessen<br />
DER LETZTE SCHÖNE HERBSTTAG<br />
Ralf Westhoff<br />
SOULBOY Tom Tykwer /<br />
Hawa Essuman<br />
DREI<br />
Tom Tykwer<br />
2009 ALTER UND SCHÖNHEIT Michael Klier<br />
LULU & JIMI<br />
Oskar Roehler<br />
SIMONS GEHEIMNIS<br />
Atom Egoyan<br />
DIE GRÄFIN<br />
Julie Delpy<br />
BERLIN `36<br />
Kaspar Heidelbach<br />
DAS WEISSE BAND<br />
Michael Haneke<br />
GÜNTER WALLRAFF: SCHWARZ AUF WEISS P. Pagonakis, S. Jäger<br />
WELTSTADT<br />
Christian Klandt<br />
DAS GELBE SEGEL<br />
Udayan Prasad<br />
2008 MONDKALB Sylke Enders<br />
MÄRZMELODIE<br />
Martin Walz<br />
FUNNY GAMES U.S.<br />
Michael Haneke<br />
DER MONGOLE<br />
Sergei Bodrov<br />
RUMBA<br />
D. Abel, F. Gordon<br />
17
B. Romy<br />
IN JEDER SEKUNDE<br />
Jan Fehse<br />
2007 MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE Dani Levy<br />
WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER<br />
DIE HERBSTZEITLOSEN<br />
Bettina Oberli<br />
GOODBYE BAFANA<br />
Bille August<br />
SHOPPEN<br />
Ralf Westhoff<br />
IRINA PALM<br />
Sam Garbarski<br />
AM ENDE KOMMEN TOURISTEN<br />
Robert Thalheim<br />
MAX MINSKY UND ICH<br />
Anna Justice<br />
LEROY<br />
Armin Völckers<br />
DIE DREI RÄUBER<br />
Hayo Freitag<br />
LIEBESLEBEN<br />
Maria Schrader<br />
MEINE SCHÖNE BESCHERUNG<br />
Vanessa Jopp<br />
ULZHAN<br />
Volker Schlöndorff<br />
DAS HERZ IST EIN DUNKLER WALD<br />
Nicolette Krebitz<br />
2006 SOMMER VORM BALKON Andreas Dresen<br />
DER ROTE KAKADU<br />
Dominik Graf<br />
REQUIEM<br />
Hans-Christian Schmid<br />
EINE HOCHZEIT ZU DRITT<br />
Ol Parker<br />
EIN FREUND VON MIR<br />
Sebastian Schipper<br />
WINTERREISE<br />
Hans Steinbichler<br />
DER DIE TOLLKIRSCHE AUSGRÄBT<br />
Franka Potente<br />
2005 ALLES AUF ZUCKER! Dani Levy<br />
SOPHIE SCHOLL<br />
Marc Rothemund<br />
CREEP<br />
Christopher Smith<br />
DIE HÖHLE DES GELBEN HUNDES<br />
Byambasuren Davaa<br />
UNDEREXPOSURE<br />
Oday Rasheed<br />
MAD HOT BALLROOM<br />
Marilyn Agrelo<br />
DIE GROSSE STILLE<br />
Philip Gröning<br />
2004 WAS NÜTZT DIE LIEBE IN GEDANKEN Achim von Borries<br />
LAUTLOS<br />
Mennan Yapo<br />
MUXMÄUSCHENSTILL<br />
Marcus Mittermeier<br />
FARLAND<br />
Michael Klier<br />
SOMMERSTURM<br />
Marco Kreuzpaintner<br />
AGNES UND SEINE BRÜDER<br />
Oskar Roehler<br />
EN GARDE<br />
Ayse Polat<br />
2003 GOOD BYE, LENIN! Wolfgang Becker<br />
DER ALTE AFFE ANGST<br />
Oskar Roehler<br />
SEPTEMBER<br />
Max Färberböck<br />
LIEGEN LERNEN<br />
Hendrik Handloegten<br />
4 FREUNDE & 4 PFOTEN Gabriele Heberling<br />
2002 DAS WEISSE RAUSCHEN Hans Weingartner<br />
HEAVEN<br />
Tom Tykwer<br />
HERZ<br />
Horst Sczerba<br />
VÄTER<br />
Dani Levy<br />
LIES – LUST UND LÜGEN<br />
Jang Sun-Woo<br />
SOLINO<br />
Fatih Akin<br />
JEANS<br />
Nicolette Krebitz<br />
2001 HEIDI M. Michael Klier<br />
BLACK BOX BRD<br />
Andres Veiel<br />
18
WIE FEUER UND FLAMME<br />
Connie Walther<br />
VENGO<br />
Tony Gatlif<br />
WAS GEHT – DIE FANTASTISCHEN VIER<br />
Dieter Zimmermann<br />
SUZHOU RIVER<br />
Lou Ye<br />
DAS GEHEIMNIS<br />
Virginie Wagon<br />
AMORES PERROS<br />
Alejandro González Inárritu<br />
2000 DER KRIEGER UND DIE KAISERIN Tom Tykwer<br />
19