Workshop 6
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17. April 2013<br />
<strong>Workshop</strong> 6<br />
Psychisch kranke Eltern –<br />
Aufgaben und Möglichkeiten<br />
öffentlicher Jugendhilfe<br />
und Eingliederungshilfe
Inhalt <strong>Workshop</strong> 6<br />
Vorstellung des Allgemeinen Sozialdienstes<br />
Aufgaben und Möglichkeiten<br />
17. April 2013<br />
Vorstellung der Eingliederungshilfe<br />
Aufgaben und Möglichkeiten<br />
Schnittstellen, Zusammenarbeit<br />
Fallbeispiel und Diskussion<br />
2
Aufgaben und<br />
Möglichkeiten der<br />
Jugendhilfe<br />
Stefan Thiele<br />
Allgemeiner Sozialdienst
Der Allgemeine Sozialdienst in Kiel<br />
Amt für Familie und Soziales<br />
Abteilung Sozialdienst<br />
Allgemeiner Sozialdienst<br />
Sozialzentrum Nord<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag, Dienstag<br />
und Donnerstag<br />
Donnerstag<br />
Freitag<br />
08:30 bis 12:30 Uhr<br />
15:00 bis 17:00 Uhr<br />
08:30 bis 12:00 Uhr<br />
Sozialzentrum Mitte<br />
Sozialzentrum Mettenhof<br />
Sozialzentrum Süd<br />
Sozialzentrum Gaarden<br />
Sozialzentrum Ost<br />
und nach Terminabsprache<br />
Bereitschaft in den Kernzeiten<br />
Montag bis Donnerstag 08:30 bis 15:30 Uhr<br />
Donnerstag 15:00 bis 17:00 Uhr<br />
Freitag 08:30 bis 13:00 Uhr<br />
Rufbereitschaft<br />
außerhalb der Kernzeiten<br />
4
Sozialräumliche Ausrichtung in Kiel<br />
sechs Sozialzentren in den Stadtteilen, Allgemeiner<br />
Sozialdienst und Jobcenter „unter einem Dach<br />
bestehende Strukturen in den Stadtteilen:<br />
Stadtteilkonferenzen, Runde Tische, Arbeitskreise,<br />
etc.<br />
Vernetzung, Kenntnisse über die Aktivitäten im<br />
Stadtteil<br />
sozialzentrumsübergreifend voneinander Lernen<br />
Projekte zur Förderung der Erziehung in der Familie<br />
in Zusammenarbeit mit den Regeleinrichtungen<br />
5
Der Allgemeine Sozialdienst in Kiel<br />
Der Allgemeine Sozialdienst (ASD) in Kiel ist Kontakt- und<br />
Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche, Eltern und Erwachsene<br />
Schwerpunkte der Arbeit sind insbesondere:<br />
- die Beratung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und<br />
deren Eltern nach dem SGB VIII<br />
- die Mitwirkung in Vormundschafts- und Familienrechtssachen<br />
und die Jugendgerichtshilfe<br />
- die Beratung und Begleitung von psychisch kranken und<br />
suchtkranken Menschen<br />
- die Hilfe und Unterstützung für Menschen mit Behinderung<br />
- die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen, Institutionen und<br />
Vereinen in den Stadtteilen<br />
- die Beratung und Unterstützung bei Anspruch auf Hilfe zum<br />
Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch XII<br />
6
Wie werden Familien dem ASD bekannt?<br />
Selbstmelder<br />
Fremdmelder<br />
Partnerschaftsprobleme<br />
finanzielle Sorgen<br />
Mietschulden<br />
Stromschulden<br />
Entwicklungsstörungen<br />
beim Kind<br />
Verwandte<br />
Nachbarn<br />
Polizei<br />
Schulen<br />
Kindertagesstätten<br />
Geburtskliniken<br />
Suchthilfeeinrichtungen<br />
anonym<br />
7
Hilfen zur Erziehung<br />
Anspruch auf Hilfe zur Erziehung haben die<br />
Personensorgeberechtigten.<br />
Voraussetzung:<br />
eine dem Wohl des Kindes entsprechende Erziehung ist<br />
nicht gewährleistet<br />
eine Hilfe zur Erziehung ist für seine Entwicklung<br />
geeignet und notwendig<br />
Die Art und der Umfang der Hilfe richten sich nach dem<br />
erzieherischen Bedarf im Einzelfall.<br />
8
Hilfen zur Erziehung<br />
Folgende Hilfen zur Erziehung werden beispielhaft im SGB VIII genannt:<br />
familienergänzend<br />
familienersetzend<br />
§ 28 Erziehungsberatung<br />
§ 29 Soziale Gruppenarbeit<br />
§ 30 Erziehungsbeistand<br />
§ 31 Sozialpädagogische<br />
Familienhilfe<br />
§ 32 Tagesgruppe<br />
§ 33 Vollzeitpflege<br />
§ 34 Heimerziehung<br />
Betreutes Wohnen<br />
§ 35 Intensive sozialpädagogische<br />
Einzelbetreuung<br />
9
Spannungsfeld Beratung, Unterstützung und Wächteramt<br />
Freiwilligkeit<br />
Zwangskontext<br />
---------------------------------------------------------------<br />
Leistungsbereich<br />
Unterstützung<br />
Graubereich<br />
Überprüfung<br />
+<br />
Unterstützung<br />
Gefährdungsbereich<br />
Schutz bei Kindeswohlgefährdung<br />
+<br />
Unterstützung<br />
Ausgangspunkt:<br />
Wille und Ziele des/der<br />
Betroffenen<br />
Auftrag durch die Betroffenen, Antrag<br />
auf Hilfe zur Erziehung durch den/die<br />
Personensorgeberechtigten<br />
Liegen Indikatoren für eine<br />
Kindeswohlgefährdung vor?<br />
Ausgangspunkt:<br />
- Unklare Informationen,<br />
- Vermutungen<br />
- Meldung durch Dritte<br />
Es liegen Indikatoren für eine<br />
Kindeswohlgefährdung vor.<br />
In Anlehnung an Streich/Lüttringhaus, Institut für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung der Universität Duisburg-Essen (ISSAB) 2005
Kinderschutz<br />
• Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung<br />
• das „Wächteramt des Staates“<br />
• der ASD als Eingriffsbehörde<br />
11
Indikatoren Kindeswohlgefährdung<br />
im Bürgerlichen Gesetzbuch:<br />
„ ... das körperliche, geistige oder<br />
seelische Wohl des Kindes oder sein<br />
Vermögen gefährdet ... “<br />
12
Indikatoren Kindeswohlgefährdung<br />
• Vernachlässigung<br />
• Aufsichtspflichtverletzung<br />
• Gewalt, physische Misshandlung<br />
• Sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch<br />
• seelische Misshandlung<br />
13
Gesetzliche Grundlagen<br />
• Artikel 6, Absatz 2 Grundgesetz<br />
• § 1666 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)<br />
• § 8a Achtes Sozialgesetzbuch<br />
(Kinder- und Jugendhilfegesetz)<br />
• § 42 SGB VIII<br />
• Bundeskinderschutz-Gesetz<br />
14
Artikel 6, Abs. 2 GG<br />
gesetzliche Grundlagen<br />
Kinderschutz<br />
„Pflege und Erziehung der Kinder sind<br />
das natürliche Recht der Eltern und die<br />
zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.<br />
Über ihre Betätigung wacht die<br />
staatliche Gemeinschaft. ...“<br />
15
§ 1666 BGB<br />
„Wird das körperliche, geistige oder<br />
seelische Wohl des Kindes oder sein<br />
Vermögen gefährdet und sind die Eltern<br />
nicht gewillt oder nicht in der Lage,<br />
die Gefahr abzuwenden,<br />
gesetzliche Grundlagen<br />
Kinderschutz<br />
so hat das Familiengericht die Maßnahmen<br />
zu treffen, die zur Abwendung der Gefahr<br />
erforderlich sind. ...“<br />
16
§ 8a SGB VIII<br />
gesetzliche Grundlagen<br />
Kinderschutz<br />
„Werden dem Jugendamt gewichtige<br />
Anhaltspunkte für die Gefährdung des<br />
Wohls eines Kindes oder Jugendlichen<br />
bekannt, so hat es das Gefährdungsrisiko<br />
im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte<br />
abzuschätzen. ...“<br />
17
§ 8a SGB VIII Schutzauftrag bei<br />
Kindeswohlgefährdung<br />
Das Jugendamt ist verpflichtet:<br />
gesetzliche Grundlagen<br />
Kinderschutz<br />
- das Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken<br />
mehrerer Fachkräfte abzuschätzen<br />
- das Kind oder der/die Jugendliche sowie die<br />
Personensorgeberechtigten bei der<br />
Risikoabschätzung ein zu beziehen<br />
- Eltern Hilfen anzubieten, wenn diese geeignet und<br />
notwendig sind, um Gefahren abzuwenden<br />
- wenn erforderlich das Familiengericht zu informieren<br />
- ein Kind oder Jugendlichen bei einer dringenden<br />
Gefahr in Obhut zu nehmen<br />
- andere zur Abwendung der Gefährdung zuständige<br />
Stellen einzuschalten (z.B. Polizei)<br />
18
§ 42 SGB VIII Inobhutnahme<br />
„Das Jugendamt ist berechtigt und<br />
verpflichtet, ein Kind oder Jugendlichen<br />
in Obhut zu nehmen wenn<br />
gesetzliche Grundlagen<br />
Kinderschutz<br />
1. das Kind oder der Jugendliche<br />
um Obhut bittet oder<br />
2. eine dringende Gefahr für das Wohl<br />
des Kindes oder Jugendlichen<br />
die Inobhutnahme erfordert ...“<br />
19
Bundeskinderschutzgesetz<br />
gesetzliche Grundlagen<br />
Kinderschutz<br />
• seit dem 01.01.2012<br />
• Artikelgesetz<br />
• konkretisiert die vorhandenen Strukturen<br />
• Focus: frühzeitiges, koordiniertes und<br />
multiprofessionelles Angebot<br />
20
Verfahren zur Risikoabschätzung<br />
Meldungen<br />
<br />
Dokumentationspflicht<br />
Vorgehen des ASD<br />
<br />
bei Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung ist<br />
unverzüglich zu ermitteln<br />
Hausbesuch<br />
<br />
<br />
<br />
bei Hinweis auf eine Gefährdung die Kontaktaufnahme in<br />
der Regel durch einen Hausbesuch<br />
bei Anhaltspunkten für eine akute Gefährdung<br />
Hausbesuch unverzüglich und<br />
grundsätzlich durch zwei Fachkräfte<br />
Einschätzung und Bewertung der<br />
häuslichen und familiären Situation<br />
21
Verfahren zur Risikoabschätzung<br />
Einbeziehung des kollegialen Fachteams<br />
Vorgehen des ASD<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
bei Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung<br />
Zusammenwirken mehrerer Sozialpädagogischer<br />
Fachkräfte<br />
ist kein Team „verfügbar“ erfolgt die Einschätzung mit<br />
einer weiteren Fachkraft und dem/der Vorgesetzten<br />
Abschätzung zum Gefährdungspotential für das Kind/den<br />
Jugendlichen<br />
Beratung über die weiteren Handlungsschritte<br />
Dokumentation der Einschätzung und Entscheidung<br />
22
Verfahren zur Risikoabschätzung<br />
Einbeziehung der/des Vorgesetzten<br />
Verpflichtend bei Anhaltspunkten für eine<br />
Kindeswohlgefährdung<br />
Vorgehen des ASD<br />
Hilfeplanverfahren<br />
<br />
<br />
Entsprechend der Richtlinien zur Einleitung und<br />
Durchführung von Hilfen nach dem SGB VIII<br />
bei einer Kindeswohlgefährdung ist die Durchführung<br />
einer Hilfekonferenz obligatorisch<br />
Dokumentation<br />
<br />
<br />
zeitnah und nachvollziehbar<br />
verbindliche Dokumentationsbögen<br />
23
Vorgehen bei Kindeswohlgefährdung<br />
Gefährdung<br />
Vorgehen des ASD<br />
bei Kooperation der Sorgeberechtigten:<br />
<br />
ASD erteilt Auflagen<br />
bei akuter Gefährdung:<br />
Inobhutnahme durch den<br />
ASD nach § 42 SGB VIII<br />
<br />
Hilfe zur Erziehung hat Kontrollcharakter<br />
bei fehlender Kooperation der Sorgeberechtigten:<br />
Anrufung des Familiengerichtes<br />
Das Gericht entscheidet, ob<br />
24<br />
eine Gefährdung vorliegt<br />
Auflagen erteilt werden<br />
die elterliche Sorge oder ein<br />
Teil der elterlichen Sorge entzogen wird
§ 8a SGB VIII Schutzauftrag bei<br />
Kindeswohlgefährdung<br />
Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung<br />
obliegt allen Einrichtungen und Diensten, die<br />
Leistungen nach dem SGB VIII erbringen.<br />
- Bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos ist eine<br />
insoweit erfahrene Fachkraft hinzuzuziehen.<br />
- Auf die Inanspruchnahme von Hilfen ist bei den<br />
Personensorgeberechtigten hinzuwirken.<br />
- Das Jugendamt ist zu informieren, falls die<br />
angenommenen Hilfen zur Abwendung der Gefährdung<br />
nicht ausreichend sind.<br />
25
Was können wir für Sie tun?<br />
<br />
ASD ist Anlaufstelle für alle Eltern<br />
- Beratung, Begleitung<br />
- Angebote im Stadtteil, Vermittlung<br />
Vorgehen des ASD<br />
nicht : „Was hast Du ?“<br />
sondern : „Was brauchst Du ?“<br />
26
Was tun wir<br />
für psychisch kranke Eltern?<br />
Vorgehen des ASD<br />
Gruppenangebot(e)<br />
über Hilfen zur Erziehung hinaus bzw. parallel<br />
Gruppe „Erzählstern“<br />
für Kinder psychisch kranker Eltern<br />
27
Projekte<br />
<br />
Hilfen gem. § 16 SGB VIII<br />
als „Vorstufe“ von Hilfen zur Erziehung<br />
Vorgehen des ASD<br />
<br />
Unterstützung von Regeleinrichtungen im<br />
Stadtteil<br />
<br />
sozialräumliche Angebote bei Bedarf<br />
28
„Spezialfall“ Mutter/Vater-Kind<br />
Vorgehen des ASD<br />
<br />
Hilfe gem. § 19 SGB VIII<br />
keine klassische Hilfe zur Erziehung<br />
<br />
„Mischformen“ sind möglich<br />
29
Aufgaben und<br />
Möglichkeiten der<br />
Eingliederungshilfe<br />
Gislind Sönnchsen
Einführung<br />
Rechtliche Grundlagen für Eingliederungshilfe<br />
Für den Bereich der Rehabilitation und Teilhabe<br />
sind die Regelungen des Sozialgesetzbuch<br />
(SGB) IX rechtlich und sozialpolitisch<br />
handlungsleitend.<br />
Eingliederungshilfe<br />
Eigentliche Anspruchsgrundlage für<br />
Leistungen der Eingliederungshilfe ist jedoch<br />
§ 53 SGB XII<br />
31
Klärung der Anspruchsvoraussetzungen<br />
1. Ärztliche Diagnostik nach ICD-10 mit Angabe<br />
der Erkrankung und der daraus resultierenden<br />
(drohenden) Behinderung<br />
Behinderungsformen:<br />
- Körperlich<br />
- Geistig<br />
- Seelisch (psychische Erkrankungen +<br />
Suchtmittelabhängigkeit)<br />
2. Feststellung der Wesentlichkeit der Teilhabeeinschränkung<br />
auf Grund der Behinderung<br />
3. Sozialhilferechtliche Voraussetzungen<br />
Eingliederungshilfe<br />
32
1. Anforderungen an die ärztliche<br />
Diagnostik<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
33<br />
Grunddaten<br />
Anamnese<br />
Feststellung zum Vorliegen einer Behinderung<br />
(entsprechend § 2 SGB IX und Eingliederungshilfeverordnung):<br />
- ICD-10-Schlüssel<br />
- Fragestellung nach Unfall, Impfschaden,<br />
Gewalttat o.ä.<br />
- Abweichung von dem für das Lebensalter<br />
typischen Zustand?<br />
- Dauer: länger als 6 Monate<br />
Auswirkungen der Gesundheitsstörung aus<br />
medizinischer Sicht auf das tägliche Leben<br />
Eingliederungshilfe
2. Feststellung der wesentlichen<br />
Teilhabeeinschränkung<br />
<br />
<br />
<br />
Erstberatung<br />
Bedarfserfassung an Hand der folgenden<br />
Lebensbereiche: Wohnen/Alltagsbewältigung,<br />
Arbeit/Beschäftigung, Gesundheit/Krankheit,<br />
sozialer Lebensraum, Finanzen/Behörden<br />
Erfassung der individuellen, von den Menschen<br />
formulierten Teilhabeeinschränkung<br />
Eingliederungshilfe<br />
Orientierung an der von der WHO 2001<br />
entwickelten ICF (Internationale Klassifikation der<br />
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit)<br />
34
Wesentlichkeit der Teilhabebeeinträchtigung:<br />
Wir sprechen von einer wesentlichen<br />
Teilhabeeinschränkung, wenn ein erhebliches oder<br />
vollständige Problem vorliegt. Erheblich meint z.B.,<br />
dass eine Schwierigkeit mehr als 50% der Zeit mit<br />
einer Intensität vorliegt, die die tägliche<br />
Lebensführung der Person teilweise unterbricht,<br />
und das in den letzten 30 Tagen häufig auftrat.<br />
Eingliederungshilfe<br />
danach:<br />
<br />
<br />
Feststellung des Hilfebedarfs und<br />
Aushandlung über Art und Umfang der<br />
notwendigen Leistungen<br />
35
3. Sozialhilferechtliche Voraussetzungen<br />
Die Eingliederungshilfe ist eingeordnet in die<br />
Systematik der Sozialhilfe<br />
1. Nachranggrundsatz:<br />
<br />
<br />
Inanspruchnahme vorrangiger Leistungsansprüche<br />
kein vorläufiges Eintreten des Sozialhilfeträgers für<br />
andere Reha-Träger möglich<br />
2. Einsatz von Einkommen und Vermögen<br />
<br />
<br />
Empfänger von ALG II, Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
und Grundsicherung im Alter u. bei<br />
Erwerbsminderung i.d.R. unproblematisch<br />
Vermögensfreigrenze: 2.600,- € bei einer<br />
alleinstehenden Person<br />
Eingliederungshilfe<br />
36
Der handlungsleitende Rahmen:<br />
SGB IX: Selbstbestimmung und Wahlfreiheit<br />
UN-Konvention: „Experten in eigener Sache“<br />
Inklusion als Leitorientierung<br />
„Richtlinien und Grundsätze zur Einleitung und<br />
Durchführung von Eingliederungshilfen“ der Landeshauptstadt<br />
Kiel<br />
„Leitbild und örtliche Teilhabeplanung“ der<br />
Landeshauptstadt Kiel<br />
Eingliederungshilfe<br />
37
Schnittstelle ASD und EGH:<br />
Im Einzelfall kann es in verschiedenen<br />
Fallkonstellationen zu einer Zusammenarbeit<br />
von Jugendhilfe und Eingliederungshilfe<br />
kommen:<br />
Zusammenarbeit<br />
38
Schnittstelle ASD und EGH:<br />
<br />
<br />
in Familien mit Kindern wird bereits HzE<br />
geleistet und es zeigt sich zusätzlich ein<br />
(ambulanter) EGH-Bedarf (oder umgekehrt)<br />
oder:<br />
es laufen bereits Leistungen der HzE und<br />
der EGH (ambulant) parallel<br />
Zusammenarbeit<br />
39
Schnittstelle ASD und EGH:<br />
<br />
<br />
oder:<br />
junge Erwachsene mit Behinderung erhalten<br />
Leistungen nach § 41 oder § 35a SGB VIII<br />
und sollen ins SGB XII übergeleitet werden<br />
oder:<br />
stationäre Eltern-Kind-Fälle<br />
Zusammenarbeit<br />
40
Überleitungsbogen:<br />
41
Fallbeispiel<br />
12.04.2013<br />
St. THIELE<br />
Familie O.<br />
53.6.15 ZL<br />
Lena<br />
Z.<br />
Ludwig<br />
Z.<br />
Lisa-Maria<br />
M.<br />
Paul<br />
O.<br />
Petra<br />
O.<br />
*Ort: Hamburg<br />
o<br />
o //<br />
Lennart<br />
Z.<br />
Bernd<br />
O.<br />
Anna<br />
O.<br />
Pamela-Sue<br />
O.<br />
Phillip<br />
O.<br />
47<br />
25<br />
1966-<br />
Ber.1: Kraftfahrer<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
o<br />
Gew alt<br />
Christoph<br />
O.<br />
1<br />
1988-<br />
Ber.1: Friseurin<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
B4: Diabetikerin<br />
B5: Angststörung<br />
2012-<br />
B4: SPFH<br />
42
o<br />
*Ort: Hamburg<br />
o<br />
//<br />
Familie O. aus Sicht des ASD:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Meldungen führen zu Hausbesuchen<br />
Fall im Kinderschutz-Bereich<br />
Auflagen<br />
Familienhilfe i.R. der Fallpauschale<br />
Zusammenarbeit<br />
<br />
Empfehlungen der Helfer<br />
12.04.2013<br />
St. THIELE<br />
Lena<br />
Z.<br />
Ludwig<br />
Z.<br />
Lisa-Maria<br />
M.<br />
Familie O.<br />
53.6.15 ZL<br />
Paul<br />
O.<br />
Petra<br />
O.<br />
<br />
Ziel: friedliche gemeinsame Elternschaft<br />
Lennart<br />
Z.<br />
Bernd<br />
O.<br />
47<br />
Anna<br />
O.<br />
25<br />
P amela-Sue<br />
O.<br />
P hillip<br />
O.<br />
o<br />
Gew alt<br />
Christoph<br />
O.<br />
1<br />
1966-<br />
Ber.1: Kraftfahrer<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
1988-<br />
Ber.1: Friseurin<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
B4: Diabetikerin<br />
B5: Angststörung<br />
2012-<br />
B4: SPFH<br />
43
o<br />
*Ort: Hamburg<br />
o<br />
//<br />
Anna O. aus Sicht der EGH:<br />
<br />
junge Frau mit psych. Problemen<br />
<br />
Angststörung, Diabetes<br />
<br />
Eingliederungshilfe mit Zielen<br />
Zusammenarbeit<br />
<br />
Ursache PTB<br />
<br />
Retraumatisierung durch Ehemann<br />
12.04.2013<br />
St. THIELE<br />
Lena<br />
Z.<br />
Ludwig<br />
Z.<br />
Lisa-Maria<br />
M.<br />
Familie O.<br />
53.6.15 ZL<br />
Paul<br />
O.<br />
Petra<br />
O.<br />
<br />
Helfersystem arbeitet an Trennung<br />
Lennart<br />
Z.<br />
Bernd<br />
O.<br />
47<br />
Anna<br />
O.<br />
25<br />
P amela-Sue<br />
O.<br />
P hillip<br />
O.<br />
o<br />
Gew alt<br />
Christoph<br />
O.<br />
1<br />
1966-<br />
Ber.1: Kraftfahrer<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
1988-<br />
Ber.1: Friseurin<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
B4: Diabetikerin<br />
B5: Angststörung<br />
2012-<br />
B4: SPFH<br />
44
o<br />
*Ort: Hamburg<br />
o<br />
//<br />
ASD und EGH<br />
<br />
<br />
wissen zunächst nicht von einander<br />
arbeiten mit der Frau/Familie an<br />
widersprüchlichen Zielen<br />
Zusammenarbeit<br />
12.04.2013<br />
Familie O.<br />
St. THIELE<br />
53.6.15 ZL<br />
Lena<br />
Z.<br />
Ludwig<br />
Z.<br />
Lisa-Maria<br />
M.<br />
Paul<br />
O.<br />
Petra<br />
O.<br />
<br />
Verunsicherung führt zu Abbruch der Hilfe(n)<br />
Lennart<br />
Z.<br />
Bernd<br />
O.<br />
Anna<br />
O.<br />
P amela-Sue<br />
O.<br />
P hillip<br />
O.<br />
47<br />
25<br />
o<br />
Gew alt<br />
Christoph<br />
O.<br />
1<br />
1966-<br />
Ber.1: Kraftfahrer<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
1988-<br />
Ber.1: Friseurin<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
B4: Diabetikerin<br />
B5: Angststörung<br />
2012-<br />
B4: SPFH<br />
45
o<br />
*Ort: Hamburg<br />
o<br />
//<br />
ASD und EGH<br />
Wie können wir besser werden ?<br />
Was sind Ihre Erfahrungen ?<br />
Zusammenarbeit<br />
Wie sieht gelingende Zusammenarbeit aus ?<br />
12.04.2013<br />
St. THIELE<br />
Lena<br />
Z.<br />
Ludwig<br />
Z.<br />
Lisa-Maria<br />
M.<br />
Familie O.<br />
53.6.15 ZL<br />
Paul<br />
O.<br />
Petra<br />
O.<br />
Lennart<br />
Z.<br />
Bernd<br />
O.<br />
Anna<br />
O.<br />
P amela-Sue<br />
O.<br />
P hillip<br />
O.<br />
47<br />
25<br />
o<br />
Gew alt<br />
Christoph<br />
O.<br />
1<br />
1966-<br />
Ber.1: Kraftfahrer<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
1988-<br />
Ber.1: Friseurin<br />
Ber.2: arbeitslos<br />
B4: Diabetikerin<br />
B5: Angststörung<br />
2012-<br />
B4: SPFH<br />
46
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Amt für Familie und Soziales