Theorie der Arbeit (1979)
Theorie der Arbeit (1979)
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Vielfalt. Dennoeh besitzen all diese Formen e i n e allgemeine<br />
Struktur. Diese bleibt aueh bei mensehliehen Gesellsehaften gewahrt.<br />
Die <strong>Arbeit</strong> ist eine Differenzierung (Konkretisierungl diesel'<br />
einfaehen Struktur.<br />
I ~rbeit ist die spezifische Differenz del' Menschen zu an<strong>der</strong>en<br />
Tiergattungen. Da Menschen ein Resultat del' Evolution des Lebendigen<br />
sind, besitzt die <strong>Arbeit</strong> ein Werden. Das Wer"den del'<br />
Ar"beit ist die Menschwerdung.<br />
2 Wenn aIle menschlichen Lebensformen wenigstens die Tatsaehe<br />
del' <strong>Arbeit</strong> gemeinsam haben, dann ist die einfachste odeI'<br />
allgemeinste Form del' <strong>Arbeit</strong> auch die frUheste Form del' Vermensehlichung<br />
von Primaten. Menschen sind 7in Resultat del'<br />
tierischen Evolution - das heWt auch, die allgemeinste Form del'<br />
<strong>Arbeit</strong> ist ein Resultat del' tierischen Evolution.<br />
3 AIle bekannten menschlichen Lebensformen sind g e s e I I -<br />
s c h aft I i c h e Formen. Menschen leben in Gesellschaften.<br />
Vereinzelt lebende Mensehen sind gesellschaftliche Vereinzelungen<br />
- allein del' Hinweis auf die Sprache reicht hier hin.<br />
4 <strong>Arbeit</strong>ende Lebewesen sind gesellschaftliche Lebewesen.<br />
Die Umkehrung gilt nieht. Es ist folglieh keine unzullissige Obertragung<br />
spezifiseh mensehlicher Kategorien, wenn wir von Tier -<br />
odeI' Pflanzengesellsehaften sprechen. Del' einfachste Inhalt von<br />
6 Die Bestimmung dessen, was Gesellschaft ist, liefe rt zwei<br />
Klassen: Die Klasse del' Individuen und die ihres Zusammenhanges.<br />
Del' gesellsehaftliehe Zusammenhang ist etwas von den<br />
Individuen Verschiedenes. Die einfachste Form dieses gesellsehaftlichen<br />
Zusammenhanges ist die K 0 0 per a t ion. Die Kooperation<br />
konzentriert eine Vielheit von Individuen zu einer Einheit.<br />
Eine Kooperation liegt VOl', wenn von jedem Individuum zu<br />
irgendeiner llul3eren Form eine Relation hergestellt ist. 1m einfacheten<br />
Fall ist diese Relation fUr aIle Individuen gleich.<br />
7 Sei M die Menge del' gesellschaftlichen Individuen, Z irgend<br />
eine liul3ere Form, 6" eine Relation, so gilt M = tMI, •.. , M !und k<br />
(Z 0" M I<br />
, Z 6'"M , ••• , Z6'Mkl. Dabei ist o~Z X M. 1st Z identisch<br />
mit M+ e M, so gibt es ein Individuum, das die Einheit<br />
2<br />
del' Kooperation herstellt. M+ heWt dann FUhrer del' Kooperation.<br />
Die Relation 6' nennen wir Sub s u In t ion: sie ist nicht symmetrisch,<br />
doch aber transitiv. Das Subsumtionsverhaltnis sei stets<br />
von links naeh reehts notiert. De I' Graph del' Kooperation ergibt<br />
folgendes Bild: