Theorie der Arbeit (1979)
Theorie der Arbeit (1979)
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die Form <strong>der</strong> Individuation. Sie wird sich unten bei den quantiativen<br />
Bestimmungen <strong>der</strong> Mittel noch näher zeigen. Oas Möglichkeitsfeld<br />
<strong>der</strong> Mittel enthält jene Mittel, die einen gegebenen Zweck an gegebenem<br />
Äußeren realisieren. Ihre VerCUgbarkeit ist darin noch nicht<br />
impliziert.<br />
195 Das Möglichkeitsfeld <strong>der</strong> Mittel beinhaltet jene Situationen,<br />
in denen aus <strong>der</strong> Zweckstruktur und <strong>der</strong> Struktur des Äußeren nicht<br />
hinreichend erklärbar ist, welche Mittelklasse - und darin welches<br />
Mittel - in <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> verwendet werden. Die allgemeine Analyse<br />
<strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> und des <strong>Arbeit</strong>sprozesses läßt nur die Bestimmung des<br />
Möglichkeitsfeldes zu. Welche Mittelklasse angewendet wird, fällt<br />
in die historischen Bestimmungen von Staat und Ökonomie.<br />
Äußeren realisiert werden. Äußeres kann Gegenstand <strong>der</strong> Sache werden,<br />
doch keinem Äußeren haftet die Zweckmäßigkeit ohne Zweck an.<br />
198 Das Möglichkeitsfeld <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> ist das Möglichkeitsfeld<br />
<strong>der</strong> Mittel und Zwecke. Die R.eproduktion des <strong>Arbeit</strong>spl'Ozesses<br />
ist hierin durch eine merkwürdige Offenheit charakterisiert.<br />
Die Menge <strong>der</strong> Klassen bekannter Zwecke, die für gegebene Mittelklassen<br />
realisierbar sind, ist potentiell unendlich. Es läßt sich<br />
stets denken, daß noch Zwecke vorhanden sind, die auch mit diesen<br />
Mitteln realisierbar sind, die nur nicht bekannt sind. (Der Typus<br />
des B ast 1 e I' s bewegt sich im Möglichkeilsfeld <strong>der</strong> Mittel; er<br />
s pie 1 t <strong>Arbeit</strong>. Das S pie I ist die (Ein-) Übung <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> ohne<br />
Zwang <strong>der</strong> Bedürfnisse. Deshalb kann ein Spiel selbst Bedürfnis werden.)<br />
Umgekehrt sind Mittel vorstellbar, die Zwecke <strong>der</strong> bislang bekannten<br />
Klassen realisieren, ohne schon verfügbar zu sein.<br />
vergleichbare "«'arm angeben. Ist ZF eine Menge von Klassen verschiedener<br />
Zwecke, die mit einem Mittel M (Klasse) an A (Klasse)<br />
realisierbar sind, so ist ZF das Möglichkeitsfeld <strong>der</strong><br />
"Zweck e. Wir können dies auch so ausdrücken: Für alle Zwecke<br />
Z 1·L I = (1 k) für die mit M ein entsprechendes Produkt<br />
iI ~ Z l, •••• Z~ •<br />
Pie I herstellbar ist ist das Möglichkeitsfeld <strong>der</strong> Zwecke bei"<br />
Z' •<br />
;~:::'t."\iF ~l';\<br />
ZF(M)<br />
wobei die (Z .,<br />
ml<br />
zesse sind.<br />
Z.<br />
1<br />
M P) die möglichen Produktionspro-<br />
, i i E I Z<br />
197 Zu jedem Zweck gibt es folglich ein Möglichkeitsfeld <strong>der</strong> Mittel<br />
und ZU jedem Mittel ein Möglichkeitsfeld <strong>der</strong> Zwecke. Es wäre<br />
allerdings falsch, für die Formen des Äußeren mögliche Zwecke o<strong>der</strong><br />
Mittelverwendungen anzugeben. Je<strong>der</strong> Zweck enthält eine Form des<br />
Äußeren als Inhalt. Eine S "ac h e kann indes an vielen Formen des<br />
Er'kenntnis, die denkbaren Zwecke dUl'ch die Gr'enzen <strong>der</strong> Phantasie.<br />
Da Erkenntnis ergonal ist, hängt das verfügbare Wissen über die Anwendbarkeit<br />
von Mitteln ab vom gegebenen Mittelbestand. Die Kategorien<br />
<strong>der</strong> Erkenntnis konstituieren sich, wie wir unter 1. 5 sahen, durch<br />
die Ver-mittlung <strong>der</strong> Mittel. Das, was wir überhaupt wissen können,<br />
ist abhängig von <strong>der</strong> Erfahrung,<br />
die mit gegebenen Mitteln zu gewinnen<br />
ist (man könnte dies das M ö gl ich k e i t s f eid <strong>der</strong> E r k e n n t -<br />
n i s nennen). Auf den ersten Blick scheint es unmöglich zu sein, daß<br />
<strong>Arbeit</strong> ein offener, neuen Mitteln entgegeneilen<strong>der</strong> Prozeß ist.<br />
200 Der erste Blick wird getäuscht. Jede Eigenschaft II(K ) (1. 8, 1. 9),<br />
" s<br />
die sich in einer Relation Mittel-Äußeres konstituiert, ist ihrer Natur<br />
nach allgemein. Das Allgemeine ist stets auch am Einzelnen anwesend<br />
(für ein Referenzsystem). Es genügt ein elektrisches Instrument, um<br />
die Elektrizität <strong>der</strong> Erfahrung zugänglich zu machen.(Menschen verfügen<br />
bekanntlich über keinen S i n n CUrelektrische Eigenschaften; ein