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Theorie der Arbeit (1979)

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124 Das in <strong>der</strong> Sinnlichkeit an-wesende Äußere ist eine Vielheit.<br />

eine Mannigfaltigkeit (es ist kompliziert und komplex). Doch damit<br />

ist nichts am Äußeren bestimmt. Die Menschen verharren nicht vor<br />

<strong>der</strong> Mannigfaltigkeit, sie gehen in bestimmter Weise damit um. sie<br />

arbeiten. 0 a I' i n ist das Äußere <strong>der</strong> Wahrnehmung unterworfen.<br />

<strong>der</strong> klassifizierenden ersten Glie<strong>der</strong>ung durch den Hof <strong>der</strong> Sinnlich-<br />

125 Die in <strong>der</strong> Wahrnehmung gemachte Erfahrung bleibt bewahrt<br />

durch ein Eigentümliches des menschlichen Gehirns: das Gedächtnis.<br />

Im Gedächtnis wird auf irgendeine Weise <strong>der</strong> sinnliche Eindruck<br />

aufbewahrt. Das Gedächtnis bewahrt ein B i 1 d des (sinnlich<br />

vor'handenen) Dings. (Gegenstände wirken auf die Sinnlichkeit.<br />

werden darin zu Dingen bestimmt. Die Wirkung des Gegenstandes ist<br />

etwas von ihm verschiedenes. fUr ein Drittes unterscheidbares Etwas.<br />

Das Gedächtnis bewahrt jene Wirkung. nicht den Gegenstand.) Bild<br />

und Ding treten auseinan<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Erinnerung, in <strong>der</strong> e~nfachen Sinnlichkeit<br />

sind sie identisch. Das Bild ist ein Produkt des Gedächtnisses.<br />

126 Von vielen sinnlichen EindrUcken bewahrt das Gedächtnis vie~<br />

le Bil<strong>der</strong>. Treten dur c 1'1 das Gedächtnis die Bil<strong>der</strong> vor das Selbst<br />

('das innere Auge'). so sprechen wir von <strong>der</strong> V 0 I' S tell u n g.<br />

WIe das Bild, ist die Vorstellung vom Gegenstand verschieden.<br />

127 Menschen können Vorstellungen 1'1 e I' s tell e n; dies ist eine<br />

Kraft des Bewußtseins. dem Wirken des Gehirns f U I' das Selbst.<br />

(Das Gehirn ist von außen betrachtet ein Ding. von innen betrachtet das<br />

Bewußt-sein. 'Ich denke mit dem Ge hirn' ist ein Unsinn. Innen ist<br />

das Ge hirn das Denken, Empfinden etc. Das Selbst ist das Innen.)<br />

zen des Hofs <strong>der</strong> Sinnlichkeit. Als Struktur'en, als Allgemeinheiten<br />

treten diese erst a n vielen Bil<strong>der</strong>n hervor. Wechseln die vorgestellten<br />

Bil<strong>der</strong> nacheinan<strong>der</strong> ab, so bleIben als Schatten - bezogen<br />

auf den Pol des Innen - allgemeine Bil<strong>der</strong> zurllck. Diese i n n e -<br />

I' e All gern ein h e i t ist selbst wie<strong>der</strong>um ein Bild. eine<br />

Vorstellung. Das reine Allgemeine die ses Bildes. die idea,<br />

ist - in einem Bild - <strong>der</strong> leuchtende Rand <strong>der</strong> Vorstellung. Die innere<br />

Allgemeinheit ist die von Dingen. den Gege:lständen in <strong>der</strong> Sinnlichkeit.<br />

Sie ist ein Allgemeines auch dieser Gegenstände. eine<br />

äußere Allgemeinheit, jene Klasse, die wir bislang<br />

im Hof <strong>der</strong> Sinnlichkeit faßten. Die innere Allgemeinheit ist die<br />

Anamnese <strong>der</strong> äußeren.<br />

129 Das Allgemeine <strong>der</strong> Allgemeinheit. ihre Beson<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Vielheit<br />

an einem Pol (§ 40), erweist sich auch hier. Die Vielheit <strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong> f U r den Pol des Innen läßt das den Bil<strong>der</strong>n Allgemeine auf-<br />

130 Blicken wir beim tätigen Umgang mit dem Äußeren auf die innere<br />

Seite <strong>der</strong> Wahrnehmung. so zeigt sich dieser Umgang als E I' -<br />

f a h I' U n g. Die Erfahrung schlägt sich in einer Vielheit <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>, ist die Voraussetzung <strong>der</strong> inneren Allgemeinheit. (Man<br />

kann diesen äußeren Umgang Praxis nennen. Das Äußere hat sein<br />

An-wesen in <strong>der</strong> Praxis fUr ein Innen.)<br />

131 Die inner'e Allgemeinheit, die auf Erfahrung gr"lIndet, ist die<br />

Voraussetzun-g <strong>der</strong> Erkenntnis. Innere Allgemeinheit herzustellen<br />

ist jedoch nicht die ganze Erkenntnis. Eine Vorstellung ist noch keine<br />

Erkenntnis. Sie ist das, wodurch das zu Erkennende el"scheint.

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