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Theorie der Arbeit (1979)

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Die Struktur' <strong>der</strong> Sache (subjektive Allgemeinheit) ist am Äußeren<br />

wirklich geworden zum Ding (objektive Allgemeinheit für M). Am<br />

Ä\lße~en ist nur S bewahrt, die ursprüngliche Struktur ist verschwunden.<br />

Am Pr'odukt fehlt je<strong>der</strong> Hinweis auf ein Mittel (sofern man dem<br />

Weizen nicht doch den Kunstdünger anschmeckt); sein Tun war nur negativ,<br />

ist am Produkt verschwunden.<br />

wir inmitten dieser Häßlichkeit. Diese ist nicht wes e n t 1 ich<br />

das Hesultat einer beson<strong>der</strong>en Herrschaftsform o<strong>der</strong> Gesellschaftsordnung.<br />

vielmehr ein Diktat <strong>der</strong> Natur. Die Beseitigung <strong>der</strong> Negativität<br />

<strong>der</strong> - fUr die Sinnlichkeit zufälligen - äußeren Form <strong>der</strong> Mittel<br />

bedUrfte selbst wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Mittel; nur eben an<strong>der</strong>er. Dies ist<br />

<strong>der</strong> Grund <strong>der</strong> Ver ge b 1 ich k e i t eine schöne Welt zu erbauen.<br />

113 Betrachten wir nur die Zwecke und die Produkte. so erscheint<br />

es als List des Zwecks, das Mittel sich abarbeiten zu lassen. um die<br />

Sachstruktur dem Äußeren aufzuprägen. Doch das Äußere rächt sich<br />

für diese Ust. Dies auf doppelte Weise: Einmal in <strong>der</strong> Subsumtionsrelation<br />

<strong>der</strong> Mittel unter den Zweck. Nur wenn die Mittel sich in die<br />

Zweckmäßigkeit einfügen. gelingt die Produktion. wird die äußere<br />

Form vernichtet. die neue For'm realisiert. Zum an<strong>der</strong>en muß <strong>der</strong><br />

Zweck (Gesetz von <strong>der</strong> Erhaltunk <strong>der</strong> Struktur) Mittel in Kauf nehmen.<br />

die I}icht in <strong>der</strong> Sachstruktur antizipiert waren.<br />

114 Das erste Mittel <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> 1st die lebendige Leiblichkeit<br />

<strong>der</strong> Menschen. Jede Ar'beit geht vor unter Mitwirkung <strong>der</strong><br />

Menschen. Die List <strong>der</strong> Naturbeherrschung zeitigt als notwendige<br />

Kehrseite die Subsumtion <strong>der</strong> Menschen als Mittel unter Zwecke: die<br />

Herrschaft. Die Mittelform ist unerläß lieh für die Zweckrealisierung<br />

_ Menschen sind in <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> als Mittel bestimmt .:. Bedürfnisse<br />

treiben die Zwecke zur Realisierung: Dieser Zirkel ist die Erb -<br />

115 Die Rache <strong>der</strong> Natur fUr die, Anmaßung, sie beherrschen zu<br />

wollen ist noch weitreichen<strong>der</strong>. Sehen wir vom Bedürfnis nach Menschen<br />

ab, so sind dl!,!Dinge. die Mittel werden kaum Gegenstand möglicher<br />

Bedürfnisse. Niemand bedarf dir e k t <strong>der</strong> Bewässerungskanäle,<br />

<strong>der</strong> Lastwagen, <strong>der</strong> Dr'ehbänke und Fabrikhallen. Dennoch leben<br />

116 Menschen sind in <strong>der</strong> <strong>Arbeit</strong> Mittel und stehen zueinan<strong>der</strong> und<br />

zu an<strong>der</strong>en Mittel in Relationen. die vollständig durch den Zweck<br />

und das Äußere bestimmt sind (§§ 110,111), Die "gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse". sofern die Zwecke gegeben sind. sj.nd dur'ch'<br />

die verwendeten Mittel bestimmt. durch Strukturen des an ihnen erhaltenen<br />

Äußeren also. In die gesellschaftliche Form hinein ragt<br />

die Struktur des Natürlichen, nicht je weniger die Mittel ("die Technik")<br />

e~ltwickelt sind, vielrneh~ je mehr die Mittel entwickelt sind.<br />

In den gesellschaftlichen Formen offenbart sich ein I n n e res <strong>der</strong><br />

Natur.<br />

117 Der Grad <strong>der</strong> Naturbeherrschung ist anzugeben durch die Menge<br />

<strong>der</strong> Mittel, geeignet Zwecke zu realisieren. Eine Vervielfältigung<br />

<strong>der</strong> Bedürfnisse erscheint als Vervielfältigung <strong>der</strong> Zwecke, diese<br />

führt zur Vervielfältigung <strong>der</strong> Mittel. Das ist <strong>der</strong> Grund für allen gesellschaftlichen<br />

Wandel. (Nur wenn 'Produktionsmittel' als Mit tel<br />

begriffen werden. ist <strong>der</strong>en Wandel <strong>der</strong> Grund des Wandels <strong>der</strong> 'Produktionsverhältnisse'.)<br />

Die Beziehung <strong>der</strong> Mittel auf sich selbst im<br />

Nacheinan<strong>der</strong> ist die Geschichte. Sie ist die Sage vom Innen! <strong>der</strong> Na-<br />

118 Wenn wir uns auf den Standpunkt <strong>der</strong> Zwecke siellen, erscheint<br />

das Äußere freilich nur als S t 0 f f. Stoff und Form sind Kategorien<br />

<strong>der</strong> Zweckherrschaft. Die Mittelvergessenheit bedingt den Schein, gesellschaftliche<br />

Formen seien daneben ein unabhängigeR Drittes. Der

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