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Freiburger Notizen - Katholische Hochschule Freiburg

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FREIBURGER NOTIZEN<br />

Prof. Dr. Karin Terfloth<br />

Die verschiedenen Meinungen und Interessen<br />

müssen berücksichtigt und als Bereicherung<br />

gesehen werden.<br />

• Bedingungslose Zugehörigkeit<br />

Der Mensch mit Behinderung muss nicht zuerst<br />

etwas mitbringen, um in bestimmten Kontexten<br />

akzeptiert zu werden. Jeder ist so wie<br />

er ist und hat dort seinen Platz<br />

Inklusion: Anspruch und<br />

Realität in heilpädagogischen<br />

Arbeitsfeldern und im<br />

Studium –<br />

Aufzeichnungen vom Referat und<br />

der anschließenden Diskussion<br />

durch die Studierenden der Heilpädagogik,<br />

Lisa Kempf und Helena<br />

Heiser:<br />

Deutschland wird inklusiv<br />

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales<br />

ist damit beauftragt, den Inklusionsprozess<br />

mit einem nationalen Aktionsplan umzusetzen.<br />

Dabei geht es um:<br />

• Vielfalt akzeptieren / Umgang mit<br />

Heterogenität<br />

Die große Herausforderung für pädagogische<br />

und gesetzliche Arbeitgeber besteht darin, mit<br />

der Heterogenität konstruktiv umzugehen. Die<br />

Bedürfnisse Einzelner müssen berücksichtigt<br />

und in gemeinsame Prozesse einbezogen<br />

werden.<br />

Im Alltag wird oft das Gegenteil erlebt. Viele<br />

denken, dass der Anspruch von Inklusion eher<br />

eine Illusion ist, die niemals in allen Bereichen<br />

zu erreichen ist.<br />

Jedoch ist die Inklusion seit der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention im Jahr 2006,<br />

welche von Menschen mit und ohne Behinderung<br />

festgelegt wurde, ein Menschenrecht. Sie<br />

gilt für alle gesellschaftlichen Bereiche bedingungslos.<br />

Die Konvention wurde 2009 von der<br />

Bundesregierung unterzeichnet und ratifiziert.<br />

Deshalb ist zu prüfen, ob die Gesetzesvorlagen<br />

aller Lebensbereiche dieser Anforderung<br />

entsprechen.<br />

Besonders in der Arbeitswelt erweist es sich<br />

als schwierig, alle mit ihrer Unterschiedlichkeit<br />

bedingungslos einzubringen. Die Arbeitslosigkeit<br />

ist sehr hoch und weit verbreitet. Menschen<br />

mit schwerer geistiger und mehrfacher<br />

Behinderung hatten teilweise noch nie mit dem<br />

Lebensfeld Arbeit zu tun. Sie sind meist in<br />

Förder- und Betreuungsbereichen untergebracht.<br />

Es kann aber auch gefordert werden,<br />

dass sie das Recht auf eine Arbeitsstelle auf<br />

dem ersten, allgemeinen Arbeitsmarkt haben.<br />

Dies wirft jedoch einige Fragen der Gerechtigkeit<br />

auf. Es gibt viele nicht Beschäftigte Menschen,<br />

die ganz andere Kompetenzen mitbringen.<br />

In der Arbeitswelt geht es immer um Leistungsorientierung<br />

in den einzelnen Bereichen.<br />

Die Heilpädagogik hat dabei die schwierige<br />

Aufgabe, Menschen, die nicht in das Raster<br />

der Gesellschaft passen, aufzufangen und ein<br />

adäquates Angebot zu schaffen.<br />

• Vielfalt als Bereicherung erleben<br />

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