Freiburger Notizen - Katholische Hochschule Freiburg
Freiburger Notizen - Katholische Hochschule Freiburg
Freiburger Notizen - Katholische Hochschule Freiburg
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<strong><strong>Freiburg</strong>er</strong><br />
1/2011<br />
<strong>Notizen</strong><br />
1<br />
Vereinigung<br />
der Freunde und Förderer der<br />
<strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> e. V.
In dieser Ausgabe:<br />
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Auf ein Wort – Günther Grosser 3<br />
Zum Fachforum – Günther Grosser 4<br />
Fachforum zum Thema Internetsucht<br />
Im Netz gefangen- „Internetsucht“, Ein Thema für die Suchthilfe?<br />
• Hans Joachim Abstein 6<br />
• Zum Projekt: „Level Up“, Thorsten Ziegler, Petra Gottselig, Claudia Meier-Behr 11<br />
Ankündigung des Fachforums: „Thema: Schulsozialarbeit - ein professioneller Beitrag 13<br />
zur Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften“ am Freitag, dem 18. November 2011<br />
Aktuelles aus der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> - Rektor Prof. Dr. Edgar Kösler 14<br />
Neuer Masterstudiengang: Dienstleistungsentwicklung/Development of social and 16<br />
health services - Prof. Dr. Stephanie Bohlen<br />
Vorstellung von Prof. Dr. Peter Kuhnert - für die Lehre zu Armut, Arbeitslosigkeit 19<br />
und soziale Ungleichheit<br />
Geschichte der Sozialen Arbeit – aus persönlicher Erfahrung: 26<br />
90 Jahre Jugendhilfe - Viktor Kolodziej<br />
Ausschreibung 2011 für den Förderpreis der Vereinigung 32<br />
Goldenes Examensjubiläum des Kurses 1959/61 - Hans Wetzstein 33<br />
Nachruf auf Prälat Dr. Herbert Gabel, Religionslehrer an der Wohlfahrtspflegeschule 35<br />
des Deutschen Caritasverbandes<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung am Freitag, 18. November 2011 36<br />
Bericht aus der Mitgliederversammlung am 12. November 2010 37<br />
Anzeige Lambertus Verlag 44<br />
<strong><strong>Freiburg</strong>er</strong> <strong>Notizen</strong><br />
Vereinigung der Freunde und Förderer der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Karlstraße 63, 79104 <strong>Freiburg</strong><br />
35<br />
E-Mail: vereinigung@kh-freiburg.de, Homepage: www.kh-freiburg.de<br />
(Gemeinnütziger Verein, Verzeichnis-Nr. 02/06, Finanzamt <strong>Freiburg</strong>-Stadt)<br />
Sparkasse <strong>Freiburg</strong> Nördl. Brsg., Kto.-Nr.: 2513296, BLZ 680 501 01<br />
Verantwortlich für den Vorstand und Redaktion: Günther Grosser<br />
Layout: Petra Bührer<br />
2 Auflage: 500 Exemplare Juli 2011
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Auf ein Wort<br />
Den neuen Masterstudiengang, aufbauend auf<br />
den Bachelor Studiengängen, erklärt Studiengangsleiterin<br />
Frau Prof. Dr. Stephanie Bohlen.<br />
Prof Dr. Peter Kuhnert, ein neues Gesicht an der<br />
<strong>Hochschule</strong>, stellt sich mit seinen zentralen Themen<br />
zur Sozialen Arbeit selbst vor. Er lehrt und<br />
forscht über Armut, Arbeitslosigkeit und soziale<br />
Ungleichheit.<br />
Viktor Kolodziej setzt unsere Reihe fort zur Geschichte<br />
der Sozialen Arbeit aus persönlicher Erfahrung<br />
und schlägt einen langen Bogen über „90<br />
Jahre Jugendhilfe in Deutschland“. Von ihm erfahren<br />
wir auch, welchen Spannungen Sozialarbeiter<br />
ausgesetzt waren im System der Jugendhilfe.<br />
Günter Grosser,<br />
Vorsitzender der Vereinigung der Freunde und<br />
Förderer der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Liebe Mitglieder und Freunde!<br />
Sie halten eine umfangreiche Ausgabe der <strong><strong>Freiburg</strong>er</strong><br />
<strong>Notizen</strong> in den Händen mit Beiträgen, die<br />
sowohl weit in die Geschichte reichen, uns aber<br />
auch ganz aktuell beschäftigen.<br />
Auf unserem Fachforum 2010, „Im Netz gefangen<br />
– Internetsucht“ wurden an die Referenten so viele<br />
Fragen gestellt wie nie zuvor. Wir Teilnehmer bekamen<br />
Anstöße, uns weiter kundig zu machen. Eine<br />
Zusammenfassung der Referate von Hans Joachim<br />
Abstein, Thorsten Ziegler, Petra Gottselig<br />
und Claudia Meier-Behr steht Ihnen als Leser zur<br />
Verfügung.<br />
Über Aktuelles aus der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Freiburg</strong> erfahren Sie vom Rektor Prof. Dr. Edgar<br />
Kösler an zwei Stellen im Heft. Durch seinen Bericht<br />
in der Mitgliederversammlung konnten wir mit<br />
ihm über Neues diskutieren, und unter Aktuelles<br />
nimmt er zur jüngsten Entwicklung Stellung.<br />
Ein Goldenes Examensjubiläum, 50 Jahre danach,<br />
führten die Teilnehmer des Studienkurses 1959 -<br />
1961 von Hans Wetzstein zur traditionellen<br />
Pfingstvigil wieder zusammen. Ein paar Eindrücke<br />
von diesem Treffen, auch an der jetzigen <strong>Hochschule</strong>,<br />
fasste er für uns zusammen.<br />
Auch im abgelaufenen Jahr mussten wir uns trauernd<br />
von einigen Mitgliedern verabschieden, einer<br />
von ihnen war Prälat Dr. Herbert Gabel. Ein Nachruf<br />
würdigt seine Verdienste für die Ausbildung.<br />
Für die neue Generation der Absolventen der <strong>Katholische</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> schreibt unsere<br />
Vereinigung Ende diesen Jahres 2011 wiederum<br />
den Förderpreis für hervorragende Studienabschlussarbeiten<br />
aus.<br />
Unsere Mitglieder und Freunde möchte ich in diesem<br />
Heft erneut aufmerksam machen auf unser<br />
nächstes Fachforum zur „Schulsozialarbeit“, das<br />
wiederum vor der Mitgliederversammlung am 18.<br />
November 2011 stattfindet. Die Begegnung von<br />
Mitgliedern der neuen und der älteren Generation<br />
bei diesen Gelegenheiten ist immer wieder erfreulich<br />
und spannend.<br />
Wir freuen uns über Ihr Kommen, ein Wiedersehen<br />
und auf das Gespräch mit Ihnen!<br />
Günther Grosser<br />
Vorsitzender der Vereinigung<br />
3
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Zum Fachforum 2010<br />
„Internetsucht“<br />
brauchen, wieder funktionierende soziale<br />
Kontakte zu anderen zu bekommen?<br />
Wir leben im Zeitalter des Computers und<br />
des Internets. Das Internet eröffnet uns einen<br />
neuen Zugang zur Welt.<br />
Wir können Informationen abrufen sowohl<br />
vom Nachbarn bis hin zum Geschäftspartner<br />
in China oder Australien. Es ist seit Jahren<br />
auch nichts Ungewöhnliches, wenn unsere<br />
Studierenden aus Südamerika von einem<br />
Tag auf den anderen anfragen, welche<br />
Aufgaben wir ihnen dort im Praktikum stellen.<br />
Auf der anderen Seite - einer Kehrseite -<br />
sind einige Menschen so mit den Angeboten<br />
im Internet beschäftigt, dass sie sich von ihrem<br />
Computer nicht mehr wegreißen können<br />
und den Kontakt zu den unmittelbar neben<br />
ihnen Lebenden verlieren. Sie sind Gefangene<br />
des Internet, süchtig danach wie<br />
der Trinker, der immer nach der Flasche<br />
greift. - Wie schnell die Zeit verrinnt, wenn<br />
man im Internet auf die Suche geht. - Wer<br />
kennt das von uns nicht?<br />
Was kann einem passieren, wenn man vom<br />
Bildschirm nicht mehr allein los kommt? -<br />
Ein solcher Mensch ist auf Hilfe von außen<br />
angewiesen.<br />
Unsere Recherchen zur Internetsucht haben<br />
ergeben, dass manche im schlimmsten Fall<br />
stationär im Krankenhaus von Psychiatern<br />
behandelt werden müssen.<br />
Wir, von der Vereinigung, haben uns bei der<br />
Organisation des Fachforums zum Thema<br />
Internetsucht dafür interessiert, was Sozialarbeiter/Sozialpädagogen<br />
für solche Internetsüchtige<br />
tun können, wenn sie in ihrer<br />
Welt vereinsamen und welche „Krücken“ sie<br />
4<br />
Zuhörer im „Zimmer der <strong>Hochschule</strong> mit Aussicht“<br />
auf <strong>Freiburg</strong>-Herdern.<br />
Deshalb haben wir zum Fachforum mehrere<br />
Referenten eingeladen, aus der Suchthilfe<br />
und aus einem sozialpädagogischen Projekt.<br />
- Übrigens: Es sind Ehemalige unserer<br />
<strong>Hochschule</strong>!<br />
Zu Beginn hat uns Hans-Joachim Abstein,<br />
Referatsleiter der Suchthilfe beim Fachverband<br />
für Prävention und Rehabilitation in<br />
der Erzdiözese <strong>Freiburg</strong> e. V. das Suchtverhalten<br />
von Menschen erläutert und die sogenannte<br />
Internetsucht richtig eingeordnet<br />
als „pathologischen Internetgebrauch und<br />
als Symptom einer Verhaltensstörung“. Wir<br />
erfuhren von ihm, wer Hilfe in Anspruch<br />
nimmt, mit welchem Fallmanagement notwendige<br />
Hilfen erschlossen und welche anderen<br />
helfenden Berufe eingeschaltet werden.<br />
Petra Gottselig und Thorsten Ziegler, Sozialarbeiter/Sozialpädagogen<br />
vom wissenschaftlichen<br />
Institut des Jugendhilfswerks e.<br />
V., aus dem Fachbereich Medienpädagogik,<br />
gehen tagtäglich mit dem Massenmedium<br />
Computer beruflich um. Sie erklärten uns,<br />
wie es ihnen gelingt, die Internetsüchtigen
FREIBURGER NOTIZEN<br />
anzusprechen, sie wieder in eine Gemeinschaft<br />
zu bringen und die Abhängigkeit von<br />
der Sucht zu verringern. Zugleich haben sie<br />
ein Beratungsangebot für die betroffenen Eltern<br />
entwickelt. Ihr Projekt heißt „Level up“.<br />
Von allen drei Referenten wurde deutlich<br />
gemacht, dass Computerspiele heute einen<br />
Teil der Lebenswelt vor allem von jungen<br />
Leuten ausmachen. ‚Im Computerspiel tauchen<br />
die Beteiligten in eine virtuelle Welt ein<br />
und sind in der Gefahr, reale Ziele, verlässliche<br />
Regeln und den lebendigen Austausch<br />
mit anderen Menschen zu verlieren. Ihre<br />
Verhaltensmuster sind zunehmend eingeschränkt<br />
und der Einzelne gerät in die soziale<br />
Isolation. Mangelerscheinungen sind<br />
am Aussehen, der Lebensführung bis hin<br />
zur Ernährung und dem Bewegungsmangel<br />
abzulesen. Aus der Isolation heraus zu<br />
kommen, ist ohne fremde Hilfe kaum möglich.’<br />
(Thorsten Ziegler) Alle helfenden Institutionen<br />
bemühen sich darum, eine vertrauensvolle<br />
Kommunikation zwischen Kindern,<br />
Jugendlichen und Eltern zu fördern.<br />
Für die Teilnehmer am Fachforum bot sich<br />
die Gelegenheit, viele Fragen zu stellen. Es<br />
war ein Versuch, die ihnen meist fremde<br />
Welt der „Internetsucht“ verstehen zu lernen.<br />
Die Referenten kannten diese Situation,<br />
weil sie meist mit Eltern von „internetsüchtigen“<br />
Jugendlichen zu tun haben, die<br />
sich mit der virtuellen Welt ihrer Kinder<br />
auch „schwer tun“.<br />
Die Referenten Abstein, Ziegler und Gottselig werden<br />
befragt.<br />
Prof. Werner Nickolai, Petra Gisler. Prof. Dr. Gastiger<br />
leitet die Diskussion<br />
Mit diesem Fachforum ist es wieder gelungen,<br />
nicht nur über die neue Problematik<br />
„Internetsucht“ mit dem Massenmedium<br />
aufzuklären, sondern auch aufzuzeigen,<br />
welchen Hilfebeitrag für die Betroffenen die<br />
Soziale Arbeit leisten kann, vernetzt mit anderen<br />
Einrichtungen.<br />
Hans-Joachim Abstein formulierte die wichtigen<br />
Kompetenzen, die für die notwendigen<br />
Hilfen gebraucht würden.<br />
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter können<br />
einbringen:<br />
- die breiteste Kompetenz für die Entwicklung<br />
neuer Hilfen;<br />
- ihre Vernetzungskompetenz;<br />
- pädagogische Kompetenzen und<br />
- Querschnittskompetenzen für die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Berufen.<br />
Die Vorträge und Aussagen der Referenten<br />
stehen den Lesern jeweils in einer Zusammenfassung<br />
zur Verfügung.<br />
Günther Grosser<br />
5
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Im Netz gefangen -<br />
„Internetsucht“<br />
Ein Thema für die<br />
Suchthilfe?<br />
Problemdimension und Hilfemöglichkeiten<br />
• Um was geht es? Sucht oder Verhaltensstörung?<br />
• Was macht die Suchthilfe?<br />
• Prävalenz - wie groß ist das Problem?<br />
• Wer leistet Hilfe?<br />
Um was geht es? - Facts und Thesen<br />
zum Thema „Online-Sucht“<br />
Synonyme werden in der Diskussion gebraucht:<br />
„Internet-Sucht“, „Medien-Sucht“, „PC-<br />
Sucht“, „Pathologischer Internet-Gebrauch“.<br />
Wichtigste Formen der Nutzung des Internets:<br />
Hans Joachim Abstein, Dipl. Sozialarbeiter,<br />
Referatsleiter Suchthilfe des AGJ-Fachverbandes<br />
Vortrag zum Fachforum am 12. November<br />
2010 – zusammenfassende Aussagen<br />
Einrichtungen des AGJ-Suchthilfeverbundes<br />
in der Erzdiözese <strong>Freiburg</strong>:<br />
• Ca. 70 Selbsthilfegruppen (inkl. Kreuzbund)<br />
• 8 Suchtberatungsstellen<br />
• 2 Drogenberatungsstellen<br />
• 1 Kontaktladen<br />
• 3 Reha-Kliniken<br />
• 1 Tagesklinik für Drogenabhängige<br />
• Nachsorge/Adaption<br />
• Betreutes Wohnen (35 Plätze)<br />
• Modellprojekt MAKS und weitere Angebote<br />
für Kinder von Suchtkranken<br />
• Suchtkontaktstelle und Psychosozialer<br />
Dienst der Uni <strong>Freiburg</strong><br />
6<br />
• Gaming: Computer-Spiele, vor allem<br />
Online-Rollenspiele, MMORPG= Massive<br />
Multiplayer Online Role Play Game<br />
(WOW = World of Warcraft)<br />
Egoshooter.<br />
• Chatting: Community/Chat-Foren<br />
(Schüler-, Studi-VZ, ICQ, Facebook,<br />
Flirtbörsen, etc.)<br />
Berufliche Netzwerk-Foren (Xing, yasni<br />
etc.).<br />
• Surfing: Internetrecherchen (Youtube,<br />
google, wikipedia), Bestellungen (Ebay,<br />
Amazon, online Versand etc.), Internetpornografie.<br />
• Online-Glücksspiele: vor allem Internet-Poker.<br />
Um was geht es bei der „Internetsucht“?<br />
• Beispielhafte Analogien zu den anerkannten<br />
Störungsbildern stoffbezogener<br />
Süchte begründen noch keine Klassifizierung<br />
als „Sucht“.
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Der Antrag von 2008, eine neue Diagnose<br />
„Internet- und Computerspielsucht“ in<br />
DSM-IV (Diagnostic and Statistical Manual<br />
of Mental Disorders) aufzunehmen,<br />
wurde abgelehnt. Bisher sind diese Phänomene<br />
nicht als eigenständige Krankheit<br />
anerkannt.<br />
• Derzeit ist die Klassifizierung problematischer<br />
Internetnutzung im Feld von<br />
Zwangsstörungen, Impulskontrollstörungen<br />
und Suchterkrankungen nicht geleistet<br />
und ein evidenzbasiertes Diagnostikinstrument<br />
nicht vorhanden. In der Praxis<br />
behilft man sich häufig mit der Orientierung<br />
an den klassischen „Suchtkriterien“<br />
nach ICD 10 (International Classification<br />
of Diseases).<br />
von der AHG-Klinik Münchwies (stationäre<br />
Reha).<br />
• Krankhafter Gebrauch des PC sollte weniger<br />
quantitativ definiert werden, sondern<br />
primär über die negativen Konsequenzen!<br />
• Auf den Skalen Depressivität, Zwanghaftigkeit,<br />
soziale Unsicherheit weisen abhängige<br />
Nutzer signifikant erhöhte Werte<br />
auf.<br />
Hans Joachim Abstein in der Diskussion mit Teilnehmern.<br />
Was macht die Suchthilfe?<br />
Ambulante Suchthilfe:<br />
Mitglieder der Vereinigung als Zuhörer im Fachforum<br />
Um was geht es?<br />
• Inzwischen bezahlt die DRV Rehabilitationen<br />
(stationäre Therapien) mit der Diagnose<br />
„Pathologischer PC-Gebrauch“<br />
als Form der Verhaltensstörung (ICD 10,<br />
F68.8).<br />
• Ein spezifisches Behandlungskonzept<br />
wurde entwickelt und wird erprobt u.a.<br />
• Suchtberatungsstellen und Kontaktläden<br />
(zu 80 % wohlfahrtsverbandliche Trägerschaft)<br />
mit den Aufgaben Prävention,<br />
Beratung, amb. Behandlung, Überlebenshilfen<br />
• Ambulant Betreutes Wohnen für Suchtkranke<br />
• Suchtmedizinische Ambulanzen, Substitutionsambulanzen,<br />
psychiatrische Institutsambulanzen.<br />
Stationäre Suchthilfe:<br />
7
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Entgiftungskliniken, suchtmedizinische<br />
Tageskliniken, Suchtstationen in Psychiatrien<br />
(Finanzierung GKV, SGB V).<br />
• Sucht-Rehakliniken (Finanzierung überwiegend<br />
RV, SGB VI).<br />
Was macht die Suchthilfe?<br />
• Traditionell und ganz überwiegend arbeitet<br />
die Suchthilfe im Bereich Störungen<br />
durch Substanzkonsum und (neu) pathologisches<br />
Glücksspiel.<br />
• Aber: die meisten Problemanzeigen bezüglich<br />
pathologischem Internetgebrauch<br />
erfolgen in Suchtberatungsstellen<br />
und Psychologischen Beratungsstellen<br />
(EB) (überwiegend von Müttern).<br />
• Deutschland: Onlinefragebogen von<br />
Hahn/Jerusalem (Humboldt-Universität)<br />
2001, an Suchtkriterien angelehnt: 3,2%<br />
„internetsüchtig“ .<br />
auch hier Selektion: nur Interessierte füllten<br />
Fragebogen aus!<br />
• „Für nahezu alle Prävalenzstudien muss<br />
festgehalten werden, dass das Kriterium<br />
der Entscheidung über das Vorliegen der<br />
Störung willkürlich gewählt und wissenschaftlich<br />
nicht geprüft wurde.“ (Deutsches<br />
Zentrum für Suchtfragen des Kindes-<br />
und Jugendalters (DZSKJ) Hamburg<br />
2009).<br />
…und wie viele sind nun „Internetsüchtig“?<br />
Prävalenz - wie groß ist das Problem?<br />
Anz ahl s uc htkranker P ers onen<br />
(18 bis 59-jährig e) in Deuts c hland<br />
drogenabhängig<br />
(ohne<br />
C annabis)<br />
175.000<br />
1. K. Wölfling, Ambulanz für Spielsucht der<br />
Uni Mainz (Pionier- und Referenzstelle<br />
für die Behandlung path. Internet-<br />
cannabisabhängig<br />
220.000<br />
pathologische<br />
G lückspieler<br />
100.000<br />
alkoholabhängig<br />
1.300.000<br />
medikamentenabhängig<br />
1.400.000<br />
…und wie viele sind nun „Internetsüchtig“?<br />
• Internationale Studien: zw. 1.6 % (Südkorea)<br />
und 8.2 % (Griechenland) bei Jugendlichen<br />
(12 - 18 Jahre).<br />
Drei plausible Aspekte:<br />
8
FREIBURGER NOTIZEN<br />
gebrauch) geht davon aus, dass etwa 3<br />
% der regelmäßigen jugendlichen und<br />
jungen erwachsenen PC-Spieler die Kriterien<br />
einer Abhängigkeit (nach ICD 10)<br />
erfüllen und 6 - 10 % ein „problematisches“<br />
Spielverhalten aufweisen.<br />
also ca. das 20-fache!<br />
2. Kriminologisches Forschungsinstitutes<br />
Niedersachsen (KFN, 2009) zum Thema<br />
Computerspielabhängigkeit im Kindesund<br />
Jugendalter: „World of Warcraft-<br />
Spieler“: 36 % der 15jährigen WoW-<br />
Spieler spielen mehr als 4,5 Stunden<br />
täglich. Bei einem Fünftel ist zumindest<br />
von einem problematischen Spielverhalten<br />
auszugehen.<br />
3. Es handelt sich in jedem Fall um ein aktuell<br />
noch wachsendes Problem!<br />
Die Professoren: Dr. Peter Kuhnert, Dr. Herbert Steckeler,<br />
Karl-Heinz Käfer, Prof. Dr. Bernhard Krautter,<br />
Prof. Werner Nickolai, Petra Gisler.<br />
Prävalenz - wie groß ist das Problem?<br />
Jährliche Behandlungsfälle in der psychosomatischen Klinik Münchwies:<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
Fallzahlen<br />
10<br />
0<br />
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
- 2008: in 112 Beratungsstellung des<br />
GVS 140 Betroffene<br />
- 2010: in zehn Beratungsstellen AGJ<br />
innerhalb sechs Monaten 128 Betroffene<br />
In den Suchtberatungsstellen des AGJ-<br />
Fachverbands sind von Januar bis Juni<br />
2010 128 Anfragen wegen folgender Problemlagen<br />
aufgelaufen:<br />
9
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Chatten: 16 Fälle<br />
• Online-Glücksspiel: 18 Fälle<br />
• Ego-shooter-Spiele: 16 Fälle<br />
• Online-Rollenspiele: 66 Fälle<br />
• Sonstige Formen: 12 Fälle<br />
Wer leistet Hilfe?<br />
Auch ohne die abgeschlossene nosologische<br />
Einordnung des Phänomens ist beraterische,<br />
pädagogische und therapeutische<br />
Hilfe verfügbar:<br />
• Bislang existieren nur vereinzelt spezialisierte<br />
Beratungsstellen (z. B. level up,<br />
<strong>Freiburg</strong>).<br />
(eine mögliche) Diagnostische Leitlinie:<br />
• Exzessive PC-/Internet-Aktivität (mehr<br />
als 30-35h wöchentlich, schul- und berufsfremd).<br />
• mit reduzierter Handlungskontrolle,<br />
• die die Lebensführung der betroffenen<br />
Person beherrscht<br />
• und zu negativen psychischen, sozialen<br />
und körperlichen Folgen führt (AHG-<br />
Klinik Münchwies).<br />
► Bei Behandlungsbedarf können die Beratungsstellen<br />
je nach Indikation und Schweregrad<br />
Therapie anbieten oder vermitteln,<br />
bei Bedarf auch stationär.<br />
• Suchtberatungsstellen und Psychologische<br />
Beratungsstellen verfügen über die<br />
Expertise, Clearing und Indikationsstellung<br />
vorzunehmen.<br />
Wer leistet Hilfe?<br />
► Eltern sind i.d.R. überfordert, das Verhalten<br />
ihrer Kinder angemessen zu beurteilen<br />
(ist es alterstypisch, pathologisch, passager?)<br />
► Bei etwa einem Drittel der Anfragen bestand<br />
kein spezifischer Behandlungsbedarf<br />
bezüglich der path. Internetnutzung, wohl<br />
aber pädagogischer Interventionsbedarf.<br />
► Pathologischer Internetgebrauch weist<br />
häufig komorbide Störungen auf, insbesondere<br />
Depressionen und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen<br />
(DZSKJ<br />
Hamburg 2009).<br />
…und wann spezifische Hilfe für pathologischen<br />
Internetgebrauch?<br />
Mitglieder der Vereinigung als Zuhörer im Fachforum<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Hans Joachim Abstein, Dipl. Sozialarbeiter<br />
Referatsleiter Suchthilfe des<br />
AGJ-Fachverbandes<br />
„Level Up“<br />
Ein Beratungsangebot des<br />
Jugendhilfswerks <strong>Freiburg</strong> e. V.<br />
10
für exzessiv computerspielende<br />
Kinder, Jugendliche und deren<br />
Familien<br />
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Thorsten Ziegler und Claudia Meier-Behr<br />
Da immer mehr Familien mit dieser Problematik<br />
in den letzten Jahren die Psychologische<br />
Beratungsstelle des Jugendhilfswerks<br />
aufgesucht haben, entstand die Idee, ein<br />
wirksames Angebot zu entwickeln. So entstand<br />
in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich<br />
Medienpädagogik das Beratungs- und<br />
medienpädagogische Angebot „Level Up“.<br />
„Level Up“ baut auf drei Säulen auf:<br />
Verhalten mit Suchtcharakter<br />
Wenn Kinder oder Jugendliche ganz in die<br />
Welt der Computerspiele abtauchen, geraten<br />
Familien in schwere Krisen. Aus einem<br />
harmlosen Hobby kann sich schleichend ein<br />
zwanghafter Drang mit Suchtcharakter entwickeln.<br />
Spätestens wenn soziale Kontakte<br />
abgebrochen und familiäre Aktivitäten abgelehnt<br />
werden, der Schulbesuch vernachlässigt,<br />
tage- und nächtelang gespielt wird und<br />
das Computerspiel das ganze Denken und<br />
Handeln bestimmt, wird Eltern das Ausmaß<br />
der Problematik erst richtig klar. Der Versuch,<br />
die Spielzeiten einzuschränken, führt<br />
in den meisten Familien zu täglichen zermürbenden<br />
Konflikten bis hin zu gewalttätigen<br />
Reaktionen.<br />
11
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Beratungsangebot für Eltern<br />
Für Eltern von exzessiv computerspielenden<br />
Kindern und Jugendlichen wurden ein spezielles<br />
Beratungs- und Therapiekonzept und<br />
eine konkrete Hilfestellung für den konflikthaften<br />
Alltag entwickelt und angeboten. Ziel<br />
ist es, ihr Interesse an der Medienwelt der<br />
Kinder zu wecken und sie wieder miteinander<br />
ins Gespräch zu bringen. Durch den<br />
verbesserten Kontakt wird die Basis für<br />
Verhaltensänderungen geschaffen. Vernachlässigte<br />
gemeinsame Aktivitäten wieder<br />
aufnehmen und gemeinsam Neues entdecken<br />
kann, Familien helfen, einen Weg aus<br />
der Krise zu finden.<br />
Medienpädagogischen Gruppenangebot<br />
Im Rahmen der medienpädagogischen<br />
Gruppenarbeit wird mit einer akzeptierenden<br />
Grundhaltung am Interesse der Kinder<br />
und Jugendlichen angesetzt. Das gemeinsame<br />
Spielen dient als Anknüpfungspunkt.<br />
Mit medienpädagogischen Methoden kann<br />
in einem nächsten Schritt das eigene Verhalten<br />
analysiert, problematisiert und verändert<br />
werden. Die Gruppe bietet die Möglichkeit,<br />
soziale, kulturelle und kommunikative<br />
Kompetenzen zu stärken.<br />
Petra Gottselig und Thorsten Ziegler über „Level up“.<br />
Fach- und Informationsveranstaltungen<br />
fördern die Medienkompetenz der Eltern,<br />
Lehrer(innen) und Multiplikator(inn)en und<br />
deren Kenntnisse über Chancen und Gefahren<br />
der Medienwelt der Kinder und Jugendlichen.<br />
Kontakt: Wissenschaftliches Institut des<br />
Jugendhilfswerks <strong>Freiburg</strong> e. V.<br />
Thorsten Ziegler<br />
Telefon: 0761 70361-11<br />
E-Mail: ziegler@jugendhilfswerk.de<br />
Claudia Meier-Behr<br />
Telefon: 0761 70361-42<br />
E-Mail: meier-behr@jugendhilfswerk.de<br />
12
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Einladung<br />
zum Fachforum<br />
Freitag, 18. November 2011<br />
Schulsozialarbeit<br />
ein professioneller Beitrag zur Entwicklung<br />
Kommunaler Bildungslandschaften<br />
13
Aktuelles aus der<br />
<strong>Katholische</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Studiengänge<br />
Die Re-Akkreditierungen des Bachelorstudiengangs<br />
Management von erziehungsund<br />
Bildungseinrichtungen (MEB, 180 CP,<br />
berufsbegleitend) verlief erfolgreich ebenso<br />
wie die Erst-Akkreditierungen des konsekutiven<br />
Masterstudiengangs Dienstleistungsentwicklung<br />
/ developement in social and<br />
health care (DEM, 90 CP, berufsbegleitend)<br />
und des Bachelorstudiengangs Pflege (PfB,<br />
180 CP). Die beiden neu akkreditierten Studiengänge<br />
sollen im WiSe 2011/2012 mit 20<br />
Studierenden starten.<br />
Prof. Dr. Edgar Kösler<br />
Rektor der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Bericht aus der <strong>Hochschule</strong> (07/2011)<br />
In einer angemessenen Kürze will ich über<br />
wichtige aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen<br />
informieren:<br />
Studiengebühren<br />
Die neu gewählte Landesregierung von Baden-Württemberg<br />
hat in ihrem Koalitionsvertrag<br />
angekündigt, die Studiengebühren zum<br />
Sommersemester 2012 abzuschaffen und<br />
aus Steuermitteln zu kompensieren. Unklar<br />
ist, ob auch die Ausfälle an kirchlichen<br />
<strong>Hochschule</strong>n ersetzt werden, wie dies in<br />
ähnlichen Situationen in Hessen und NRW<br />
geschehen ist. Die Rektoren der drei kirchlichen<br />
<strong>Hochschule</strong>n in Baden-Württemberg<br />
haben in einem Schreiben an den neuen<br />
Ministerpräsidenten sowie vielen Landtagsabgeordneten<br />
ihre Erwartung ausgedrückt,<br />
in das Kompensationsmodell einbezogen zu<br />
werden. Auch von Seiten der Vertreter(innen)<br />
der Träger wird diese Forderung<br />
nachdrücklich unterstützt. Derzeit steht eine<br />
Antwort noch aus.<br />
Der Bachelorstudiengang Pflege ist nach<br />
dem Verschränkungsmodell in Kooperation<br />
mit einschlägigen Berufsfachschulen organisiert,<br />
so dass mit dem erfolgreichem Abschluss<br />
der Berufsfachschule die Berechtigung<br />
zur Führung der Berufsbezeichnung<br />
erlangt wird als auch mit der Absolvierung<br />
des Studiums der Abschlusses B.A. in 4,5<br />
Jahren erreicht werden kann.<br />
Aber: Nach der Akkreditierung ist vor der<br />
Re-Akkreditierung: Folgende Herausforderungen<br />
stehen zur Bearbeitung an:<br />
• Wie können Studiengänge, Module, Lehre<br />
und Prüfungen kompetenzorientiert<br />
konzipiert und gestaltet werden?<br />
• Wie können Praktika so in den Studiengängen<br />
eingebaut werden, dass sie sowohl<br />
für Studierende (Kompetenzgewinn)<br />
als auch für die Einrichtungen (Erprobung,<br />
Bindung) von Nutzen sind?<br />
• Wie können studiengangsübergreifende<br />
Module Synergien stiften?<br />
• Wie können Mobilitätsfenster in den Studiengänge<br />
ein Praktikum oder Studium<br />
im Ausland ermöglichen?<br />
• Wie können die Partnerschaften zu ausländischen<br />
<strong>Hochschule</strong>n auf eine nachhaltige<br />
Basis gestellt werden?<br />
14
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Wie können wir durch die Gewinnung<br />
von qualifiziertem Lehrpersonal (hauptamtlich<br />
und nebenamtlich) eine qualifizierte<br />
Lehre sicherstellen?<br />
Diese und ähnliche Fragen werden im QZ<br />
Lehre bearbeitet.<br />
Campus Stuttgart<br />
Am 18. Februar 2011 wurde in Stuttgart-<br />
Degerloch, im Neubau des dortigen Instituts<br />
für soziale Berufe, der Campus Stuttgart der<br />
KH <strong>Freiburg</strong> eingeweiht. Dort finden derzeit<br />
die Seminare zum Masterstudiengang Management<br />
und Führungskompetenz statt.<br />
Qualitätsentwicklung<br />
Derzeit arbeiten in sechs Qualitätszirkeln<br />
sieben Gruppen an der Beschreibung definierter<br />
Kernprozesse in Lehre, Forschung,<br />
Entwicklung und Weiterbildung sowie wichtigen<br />
Management- und Unterstützungsprozessen.<br />
Sie dienen der Vorbereitung des<br />
ersten Selbstbewertungsberichtes der<br />
<strong>Hochschule</strong>. Dieser soll im September 2011<br />
fertig gestellt sein und zur Aktualisierung der<br />
Strategie einschließlich der Erstellung eines<br />
Aktionsplanes genutzt werden. Diese erste<br />
Selbstbewertung ist eine Voraussetzung,<br />
um die erste Auszeichnungsstufe des<br />
EFQM „Committed to excellence“ zu erreichen.<br />
Diese Selbstwertung ist jedoch kein Selbstzweck.<br />
Vielmehr geht es darum, Verbesserungspotentiale<br />
zu ermitteln und konkrete<br />
Verbesserungen umzusetzen.<br />
An vielen Stellen zeigen sich bereits z. T.<br />
deutliche Verbesserungen: Das eingeführte<br />
Hochschulcontrolling schafft eine erhöhte<br />
Transparenz im Finanzbereich. Seit April<br />
2011 haben die Studierenden über WLAN<br />
Zugang zum Internet. Aus dem QZ Lehre<br />
kommen wichtige Anregungen zu neuen<br />
Formen kompetenzorientierten Lehrens und<br />
Prüfens sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
in Modulkonferenzen. Am 13.<br />
Juli 2011 findet zu diesen Themen ein<br />
Hochschultag statt. An studiengangsübergreifenden<br />
Modulen z. B. im Bereich<br />
der Ethik und zur besseren Verankerung internationaler<br />
Lehre in allen Studiengängen<br />
wird gearbeitet. Im Bereich der Forschung<br />
(IAF) befindet sich ein systematisches Anreizsystem<br />
in Vorbereitung, das aus einem<br />
neu einzurichtenden Forschungsfonds gespeist<br />
werden soll.<br />
Ein erstes Kurzkonzept für die Weiterarbeit<br />
im Alumni-Bereich liegt vor. Das sind nur<br />
wenige Beispiele aus einem sehr reichhaltigen<br />
Katalog von Verbesserungsmaßnahmen,<br />
die es sukzessive umzusetzen gilt.<br />
Insgesamt erweist sich der 2010 angefangene<br />
Qualitätsmanagementprozess nach<br />
dem EFQM-Modell als außerordentlich<br />
fruchtbar für die Weiterentwicklung unserer<br />
<strong>Hochschule</strong>.<br />
Rektor Prof. Dr. Edgar Kösler<br />
<strong>Katholische</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
15
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Neuer Studiengang<br />
an der KH <strong>Freiburg</strong><br />
Dienstleistungsentwicklung /<br />
development of social and health<br />
services<br />
Ziele des Studiengangs<br />
Unsere Gesellschaft verändert sich rasch. Menschen<br />
werden älter. Dadurch steigt der Bedarf<br />
an solchen Angeboten der Pflege, die auf die<br />
Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt sind.<br />
Doch nicht nur das: Wo die Anzahl der älteren<br />
Menschen steigt, muss eine Gestaltung des Lebens,<br />
die die unterschiedlichen Generationen<br />
verbindet, ebenso gefördert werden wie die Partizipation<br />
auch der älteren Menschen an der<br />
Gesellschaft. Das Leitbild der Inklusion wirft<br />
neue Fragen auf, die nicht nur in Kontexten der<br />
Pflege, sondern auch in der Sozialen Arbeit mit<br />
behinderten Menschen zu beantworten sind. Die<br />
Strukturen in sozialen Einrichtungen werden<br />
noch einmal bedacht und, falls erforderlich, neu<br />
konzipiert werden müssen. Aufgrund der aktuellen<br />
Migrationsbewegungen ergeben sich<br />
schließlich neue Aufgaben im Bezug auf die<br />
Förderung der Integration von Menschen, die<br />
zwar unter uns leben, sich aber nur bedingt als<br />
Teil der Gesellschaft erfahren. Die Liste der<br />
Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft<br />
aufgrund der aktuellen Veränderungsprozesse<br />
steht, könnte noch lange fortgesetzt werden.<br />
Prof. Dr. Stephanie Bohlen<br />
Zum Wintersemester 2011/12 bietet die KH<br />
<strong>Freiburg</strong> einen neuen Masterstudiengang an.<br />
Der Studiengang ist konsekutiv angelegt. Er<br />
wendet sich an Studierende, die über einen ersten<br />
Studienabschluss (Bachelor oder Diplom) im<br />
Sozial- und/oder Gesundheitswesen verfügen,<br />
die dort erworbenen Kompetenzen erweitern<br />
wollen und sich für die Entwicklung von innovativen<br />
Dienstleistungen interessieren.<br />
Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens<br />
müssen Antworten auf solche Herausforderungen<br />
geben, indem sie auf die Bedarfe, die<br />
sich ständig verändernden, durch realistische<br />
Konzepte, aktualisierte Einrichtungsstrukturen<br />
und innovative Angebote reagieren. Das gilt<br />
auch dort, wo die ökonomischen Ressourcen,<br />
die zur Verfügung stehen, begrenzt sind.<br />
Dazu brauchen Einrichtungen Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen, die über entsprechende Kompetenzen<br />
im Bereich der Sozialforschung, der<br />
Entwicklungs- und Projektarbeit verfügen und<br />
sowohl ethisch als auch ökonomisch reflektiert<br />
handeln. Darum hat die KH <strong>Freiburg</strong> einen Masterstudiengang<br />
eingerichtet, in dem die Kompetenzen<br />
in den Bereichen der Projektarbeit und<br />
der forschungsbasierten Entwicklung innovativer<br />
Dienstleistungen, die in einem Bachelor- oder<br />
16
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Diplomstudiengang des Sozial- oder Gesundheitswesens<br />
erworben wurden, noch einmal gezielt<br />
erweitert werden können.<br />
Inhalte und Struktur des Studiengangs<br />
Projektarbeit / Projektmanagement<br />
Im Mittelpunkt des Studiums steht die Projektarbeit.<br />
In Kooperation mit Einrichtungen des Sozial-<br />
und Gesundheitswesens werden drei unterschiedliche<br />
Entwicklungsprojekte angeboten, an<br />
denen sich jeweils eine Gruppe von Studierenden<br />
beteiligen kann. Projektideen können sowohl<br />
die Dozenten und Dozentinnen der KH<br />
einbringen als auch Träger von Einrichtungen<br />
des Sozial- und Gesundheitswesens oder andere<br />
Kooperationspartner, die daran interessiert<br />
sind, ihre Fragen mit Dozierenden und kompetenten<br />
Studierenden einer <strong>Hochschule</strong> gemeinsam<br />
zu bearbeiten. Dazu wird eine Plattform<br />
eingerichtet, auf der alle Beteiligten ihre Projektideen<br />
anmelden können. Nicht nur dadurch,<br />
dass der Studiengang auf Fragen, die sich in<br />
der Praxis aktuell ergeben, fokussiert ist, sondern<br />
auch durch die Kooperation von <strong>Hochschule</strong><br />
und Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitswesens<br />
wird sich der Studiengang durch<br />
eine hohe Praxisrelevanz auszeichnen.<br />
Die Studierenden, die im Wintersemester<br />
2011/12 ihr Studium beginnen werden, können<br />
unter folgenden Projekten wählen:<br />
Projekt 1:<br />
Migration und Pflege – Haushaltshilfen aus Osteuropa<br />
Projekt 2:<br />
Lokale Verantwortungsgemeinschaften für gelingendes<br />
Altern im Quartier<br />
Projekt 3:<br />
Neue Lehr- und Lernformen in der Fachschulausbildung<br />
von Gesundheits- und Sozialberufen.<br />
Studierenden, die ihr Studium zu einem anderen<br />
Zeitpunkt aufnehmen wollen, wird die Möglichkeit<br />
zur Beteiligung an anderen Projekten geboten,<br />
über die sie durch die Homepage der KH<br />
vorab informiert werden.<br />
Um den Kompetenzerwerb zu fördern, werden<br />
die Phasen der Projektarbeit sowie die unterschiedlichen<br />
Ansätze des Projektmanagements<br />
in eigenen Lehrveranstaltungen reflektiert.<br />
Sozialforschung<br />
Soll die Entwicklung von Dienstleistungen auf<br />
eine solide Basis gestellt werden, muss geklärt<br />
werden, welche Bedürfnisse Menschen haben.<br />
Was brauchen Menschen, um „gut“ leben zu<br />
können? Welche Bedarfe ergeben sich daraus<br />
für das Sozial- und Gesundheitswesen? Die unterschiedlichen<br />
Methoden der Sozialforschung<br />
dienen dazu, solche Bedarfe zu erheben und<br />
ermöglichen damit die Erarbeitung eines wissenschaftlichen<br />
Fundaments für die Entwicklung<br />
innovativer Angebote im Sozial- und Gesundheitswesen.<br />
Lehrveranstaltungen bieten Studierenden<br />
die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in der<br />
Sozialforschung zu erweitern.<br />
Wissenschaftliche Reflexion der aktuellen Herausforderungen<br />
im Sozial- und Gesundheitswesen<br />
Den unterschiedlichen Projekten sind außerdem<br />
Lehrveranstaltungen zugeordnet, in denen die<br />
gesellschaftlichen Prozesse und sozialen Probleme,<br />
die für die Projekte relevant sind, thematisiert<br />
und wissenschaftlich aufgearbeitet werden.<br />
Dabei gilt das Interesse vor allem der Spannung<br />
von ökonomischen Vorgaben, rechtlichen<br />
Normierungen und ethischen Anforderungen. In<br />
allen Lehrveranstaltungen wird eine multiperspektivische<br />
Auseinandersetzung mit den Themen<br />
angestrebt. Dazu wurde der Studiengang<br />
interdisziplinär angelegt.<br />
Multiperspektivität und Interdisziplinarität im<br />
Studiengang<br />
Der Masterstudiengang „Dienstleistungsentwicklung/development<br />
of social and health services“<br />
richtet sich an alle, die sich an der Entwicklung<br />
17
FREIBURGER NOTIZEN<br />
innovativer Produkte im Sozial- und Gesundheitswesen<br />
beteiligen und ihre Kompetenzen in<br />
der Projektarbeit erweitern wollen. Es handelt<br />
sich um einen interdisziplinär angelegten Studiengang,<br />
in dem nicht nur Studierende und Dozierende<br />
sondern auch die Kooperationspartner<br />
unterschiedliche professionelle Perspektiven<br />
einbringen können. Darum wird der Studiengang<br />
Absolventen unterschiedlicher Bachelorstudiengänge<br />
angeboten. Sie bilden multiprofessionelle<br />
Projektteams, in denen die aktuellen<br />
Herausforderungen für das Sozial- und Gesundheitswesen<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
reflektiert und bearbeitet werden. Ziel ist<br />
es, ein Masterstudium zu ermöglichen, in dem<br />
jene Multiperspektivität angeeignet werden<br />
kann, die sowohl zum Verständnis der komplexen<br />
Fragen, die sich durch die gesellschaftlichen<br />
Veränderungsprozesse ergeben, als auch<br />
für die Entwicklung innovativer Dienstleistungen<br />
gebraucht wird.<br />
In Verbindung mit der Befähigung zu multiperspektivischem<br />
Denken will der Studiengang<br />
auch die Schlüsselkompetenzen der Team- und<br />
Dialogfähigkeit erweitern. Dazu bieten Gruppen,<br />
in denen sowohl die individuellen Lernprozesse<br />
als auch die Gruppenprozesse kontinuierlich reflektiert<br />
werden, einen geeigneten Rahmen.<br />
Berufsqualifikation im Studium<br />
Der Masterstudiengang ist akkreditiert und<br />
staatlich anerkannt. Er umfasst 90 ECTS-<br />
Punkte. Das Studium sieht vier Studiensemester<br />
und ein Semester, in dem die Masterarbeit erstellt<br />
wird, vor. Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />
wird der akademische Grad Master of<br />
Arts (MA) verliehen.<br />
Absolventen und Absolventinnen des Studiengangs<br />
verfügen über eine erweiterte Qualifikation<br />
für die Erforschung von Bedarfen und die<br />
Entwicklung innovativer Angebote im Sozialund<br />
Gesundheitswesen. Sie haben gelernt,<br />
Verantwortung für ein Entwicklungsprojekt zu<br />
übernehmen, in dem Mitarbeiter kooperieren,<br />
die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen<br />
einbringen. Die Herausforderungen, die<br />
sich mit der Führung solcher Teams ergeben,<br />
haben sie reflektiert und wissen darauf zu reagieren.<br />
Die Qualifikation zur Mitarbeit in Entwicklungsprojekten<br />
und auch zur Teamleitung,<br />
die sich die Absolventinnen und Absolventen<br />
erworben haben, ist für potentielle Arbeitgeber<br />
des Sozial- und Gesundheitswesens, das mit<br />
zunehmendem ökonomischem Druck auf innovative<br />
Ideen und Produkte angewiesen ist, von<br />
hohem Interesse.<br />
Zulassungsvoraussetzungen<br />
Die KH bietet 20 Studienplätze an. Voraussetzung<br />
zur Bewerbung um einen Studienplatz ist<br />
ein abgeschlossenes Bachelor- oder Diplomstudium<br />
im Sozial- und/oder Gesundheitswesen, in<br />
dem 210 ECTS-Punkte erworben wurden. Können<br />
keine 210 ECTS-Punkte nachgewiesen<br />
werden, besteht die Möglichkeit, ein Brückensemester<br />
an der KH <strong>Freiburg</strong> zu absolvieren.<br />
Gegebenenfalls ist auch die Anerkennung einer<br />
qualifizierten Berufstätigkeit denkbar.<br />
Organisation des Studiums<br />
Das Studium ist so organisiert, dass man das<br />
Studium mit einer Berufstätigkeit (Teilzeit) verbinden<br />
kann. Die Lehrveranstaltungen finden<br />
dazu in Blöcken statt. Vorgesehen sind ca.<br />
sechs Blöcke pro Semester (Donnerstag -<br />
Samstag).<br />
Die Studienbeiträge betragen € 300,00 plus<br />
Anmelde- und Verwaltungsgebühren pro Semester.<br />
Für das fünfsemestrige Studium ist somit<br />
ein Mindeststudienbeitrag von € 1.500,00 zu<br />
entrichten.<br />
Die Studiengangleitung hat Prof. Dr. Stephanie<br />
Bohlen inne.<br />
18
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Armut, Arbeitslosigkeit<br />
und soziale Ungleichheit<br />
Blick auf einen neuen Lehr- und<br />
Forschungsschwerpunkt an der<br />
<strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Ich habe Sozialwissenschaften, Pädagogik<br />
und Organisationspsychologie an der Ruhr-<br />
Universität Bochum und der Universität<br />
Dortmund studiert, im Fach Organisationspsychologie<br />
wurde ich promoviert und arbeitete<br />
zuletzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
und Dozent im Institut für Psychologie<br />
am Lehrstuhl für Organisationspsychologie<br />
der Technischen Universität Dortmund. Ich<br />
leitete dort den Forschungsbereich „Arbeitslosigkeit,<br />
Beratung und Gesundheitsförderung“<br />
und war Initiator und Leiter von mehreren<br />
EU-Forschungsprojekten des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales<br />
(BMAS), was u. a. eine mehrjährige Mitarbeit<br />
im Thematischen Netzwerk Altersmanagement<br />
des BMAS einschloss. Mehrere<br />
dieser praxisorientierten Forschungsprojekte<br />
wurden in enger Kooperation mit Praktikern<br />
aus der Sozialen Arbeit bei den kommunalen<br />
Beschäftigungsträgern, den<br />
ARGEN, Sozial- und Gesundheitsämtern<br />
und freien Trägern in verschiedenen Bundesländern<br />
durchgeführt.<br />
Prof. Dr. Peter Kuhnert, hat an der <strong>Katholische</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> eine Professur für Sozialarbeits-wissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt, Armut, Arbeitslosigkeit<br />
und Soziale Ungleichheit übernommen.<br />
1. Hintergrund zum Profil des neuen<br />
Schwerpunkt der KH <strong>Freiburg</strong><br />
Seit dem 1. Oktober 2010 habe ich an der<br />
<strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> die Professur<br />
Sozialarbeitswissenschaft mit dem<br />
Schwerpunkt „Armut, Arbeitslosigkeit und<br />
soziale Ungleichheit“ übernommen. Meine<br />
Lehrtätigkeit bezieht sich aktuell im Schwerpunkt<br />
auf den Studiengang BA Soziale Arbeit<br />
und seit dem Sommersemester 2011<br />
biete ich auch Lehrveranstaltungen im BA<br />
Heilpädagogik an.<br />
Die Forschungsaktivitäten mit dem Schwerpunkt<br />
„Arbeitslosigkeit, Armut und soziale<br />
Ungleichheit“ an der Universität Dortmund<br />
hatte ich bereits 1996 aufgenommen. Sie<br />
führten u. a. dazu, dass 2001 die arbeitsmarktintegrative<br />
Gesundheitsförderung entwickelt<br />
und bundesweit erstmalig in Beschäftigungsmaßnahmen<br />
integriert werden<br />
konnte. Hilfreich waren hier die eindeutigen<br />
Ergebnisse zum schlechten physischen und<br />
19
FREIBURGER NOTIZEN<br />
besonders psychischen Gesundheitszustand<br />
von langzeiterwerbslosen Menschen,<br />
die dringlichen gesundheits- wie sozialpolitischen<br />
Handlungsbedarf unterstrichen<br />
(Kuhnert et al., 2001). Trotz sehr schwieriger<br />
nationaler Förderbedingungen zu diesem<br />
Zeitpunkt, gelang es innerhalb mehrerer<br />
EU-Projekte, z. B. den EQUAL-<br />
Entwicklungspartnerschaften, in denen Wissenschaftler,<br />
Forscher und Sozialpädagogen<br />
und Sozialarbeiter aus den Kommunen,<br />
den Wohlfahrtsverbänden und von Beschäftigungsunternehmen<br />
zusammen arbeiteten,<br />
praxisrelevante Ergebnisse zu erzielen.<br />
In den letzten Jahren arbeitete ich als Dozent<br />
und Vorstandsmitglied im Institut für<br />
Psychologie der Technischen Universität<br />
Dortmund. Dort leitete ich auch ein vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) gefördertes praxisorientiertes<br />
Forschungsprojekt im Bereich der<br />
Dienstleistungsforschung mit dem Schwerpunkt<br />
Pflege. Ich arbeitete ab Sommer 2009<br />
in der Fokusgruppe „Wertschätzung und<br />
Produzentenstolz“ des BMBF und ab Februar<br />
2010 in einer BMBF-Arbeitsgruppe mit<br />
dem Schwerpunkt Pflege und Versorgung.<br />
Seit 2002 leitete ich auch mehrere Evaluations-<br />
und Forschungsprojekte im Bereich der<br />
Gesundheits- und Sozialforschung, die sich<br />
eng auf Integrationsprobleme sozial benachteiligter<br />
Menschen bezogen, darunter<br />
z. B. ein Projekt im Bereich der Wohnungslosenhilfe.<br />
Die Nähe zur Praxis der Sozialen<br />
Arbeit stellte ich u. a. durch meine Tätigkeit<br />
als Fachbeirat in weiteren Projekten und<br />
Netzwerken der Arbeits- und Gesundheitsförderung,<br />
z. B. als Mitglied im Deutschen<br />
Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung<br />
(DNBGF) im Arbeitsschwerpunkt „Arbeitslosigkeit<br />
und Gesundheit“ sicher. Die<br />
regionalen und lokalen Bezüge zu Arbeitsfeldern<br />
der Sozialen Arbeit ergaben sich u.<br />
a. durch kleinere Lehrforschungsprojekte als<br />
Lehrkraft für besondere Aufgaben (mit einem<br />
Lehrdeputat bis zu 14 SWS), die in sozialen<br />
Einrichtungen der Region Dortmund<br />
durchgeführt wurden.<br />
Lehr- und Forschungsschwerpunkte an der<br />
KH <strong>Freiburg</strong><br />
Diese Kompetenzen der Entwicklung und<br />
Durchführung von kleineren wie größeren<br />
Forschungsprojekten im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
und die Mitarbeit und Mitgestaltung<br />
von Forschungsverbünden kann<br />
auch eine Bereicherung für die Entwicklung<br />
des Lehr- und Forschungsprofils der KH<br />
<strong>Freiburg</strong> sein. Studierende können z. B. als<br />
Hilfskräfte direkt innerhalb von Forschungsprojekten<br />
einen intensiven und kritischen<br />
Einblick in die aktuelle Praxis Sozialer Arbeit<br />
mit erwerbslosen Menschen gewinnen. Die<br />
Integration von Inhalten aus praxisorientierter<br />
Forschung kann die kompetenzorientierten<br />
Module in den Bachelor Studiengängen<br />
Soziale Arbeit, Heilpädagogik und Pflege für<br />
Studierende anspruchsvoller wie attraktiver<br />
machen und auch das Interesse an dem<br />
breiten Angebot von Masterstudiengängen<br />
an der KH <strong>Freiburg</strong> verstärken.<br />
20
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Aktuell sollen weitere Forschungsprojekte<br />
der Professur Sozialarbeitswissenschaft im<br />
Institut für Angewandte Forschung (IAF) der<br />
<strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> durchgeführt<br />
werden. Ein Projektantrag in einem<br />
Verbundvorhaben mit zwei Universitäten<br />
wurde nach einer Auswahl durch das BMBF<br />
im Frühjahr 2011 zur Antragstellung aufgefordert<br />
und die Förderchancen sind aktuell<br />
als gut einzuschätzen (Bericht dazu ggf. in<br />
einer späteren Ausgabe der <strong><strong>Freiburg</strong>er</strong> <strong>Notizen</strong>).<br />
Hervorzuheben ist, dass der neue<br />
Schwerpunkt „Arbeitslosigkeit, Armut und<br />
soziale Ungleichheit“ im Lehr- und Forschungsprofil<br />
der KH <strong>Freiburg</strong> auch eine gute<br />
Kooperationsbasis mit anderen an unserer<br />
<strong>Hochschule</strong> vertretenen Handlungsfeldern<br />
der Sozialen Arbeit besitzt. Erste Kontakte<br />
zu einzelnen Kollegen und Kolleginnen<br />
wurden diesbezüglich schon geknüpft und<br />
sollen auch weiterentwickelt werden.<br />
Die Dauer der Arbeitslosigkeit ist vor allen<br />
Dingen mit einem kontinuierlichen Anstieg<br />
der Exzessmortalität (Tod durch Suizid, Unfall,<br />
Drogen) verbunden. Nach Angaben der<br />
Bundesagentur für Arbeit haben 50 % aller<br />
Langzeitarbeitslosen vermittlungsrelevante<br />
gesundheitliche Einschränkungen (Heipertz<br />
et al., 2007). Die Krankheitslast in Form von<br />
Multimorbidität bei Arbeitslosen ist sehr erheblich<br />
– teilweise um das Doppelte – erhöht.<br />
Es besteht vor allen Dingen Zweifel,<br />
ob eine Verbesserung des Gesundheitszustandes<br />
allein durch bisher zumeist angewendete<br />
Maßnahmen der Gesundheitsförderung<br />
nach § 20 SGB V möglich ist (Kuhnert<br />
& Kastner, 2009). Die Soziale Arbeit<br />
kann entsprechend bei der Entwicklung<br />
ganzheitlicher Lösungsansätze, die stärker<br />
die soziale und kulturelle Lebenslage von<br />
erwerbslosen Menschen einbezieht, eine<br />
Schlüsselrolle übernehmen. Gegenwärtig<br />
stark unterschätzt in der Sozial- wie Gesundheitspolitik,<br />
aber auch Fachdiskussion<br />
der Sozialen Arbeit werden die gravierenden<br />
gesundheitlichen und sozialen Folgen<br />
von prekärer Beschäftigung und Arbeitsplatzunsicherheit<br />
(Albani et al., 2007).<br />
2. Multimorbidität und soziale Erosion<br />
infolge von Arbeitslosigkeit als Herausforderung<br />
für die Soziale Arbeit<br />
und „Lehrquelle“ für Studierende<br />
Der Versuch eines Belastungsprofils (Kuhnert,<br />
2007a) macht deutlich, dass für Langzeitarbeitslose<br />
ein hohes Risiko besteht,<br />
einen deutlich erhöhten Stresslevel und ei-<br />
21
FREIBURGER NOTIZEN<br />
nen erhöhten Suchtmittelkonsum zu entwickeln<br />
sowie sozial isoliert zu leben:<br />
• 57 % geben einen Verlust von Entspannungsfähigkeit<br />
an<br />
• 53 % empfinden ständigen Stress und<br />
Ärger<br />
• 44 % trinken regelmäßig und in höheren<br />
Mengen Alkohol<br />
• 50 % erhalten kaum noch persönliche<br />
Hilfe<br />
• 14 % sind völlig isoliert<br />
Menschen, die besonders schwierigen Lebens-<br />
und Arbeitsbedingungen ausgesetzt<br />
sind, leiden unter der Ungerechtigkeit ihrer<br />
Situation, der geringen Machtstellung und<br />
Autorität sowie dem geringen Wohlstand<br />
(Kuhnert, 2007a). Sie verinnerlichen dies<br />
oftmals als eigene Unfähigkeit oder ihr eigenes<br />
Versagen und dies verschärft die<br />
genannten sozialen Probleme. Viel wird von<br />
Empowerment gesprochen, aber das „Gegenteil“<br />
scheinen langzeiterwerbslose<br />
Menschen in „Zeiten von Hartz IV“ zu erleben<br />
(Kuhnert, 2005a).<br />
Eines der Dortmunder Projekte beschäftigte<br />
sich z. B. mit Langzeitarbeitslosen und Sozialhilfeempfänger/innen<br />
mit Alkoholproblemen<br />
(Kuhnert, 2005b). Nach 5-monatigem<br />
Empowerment und Training sank der Ruhepuls,<br />
die körperliche Fitness nahm zu und<br />
gesundheitliche und berufliche Aktivitäten<br />
konnten erfolgreicher umgesetzt werden.<br />
„Die Kraft der Schwachen“ in wirkliche Stärke<br />
der Lebensbewältigung und Gesundheitserhaltung<br />
zu transformieren ist ein anspruchsvoller<br />
aber lohender Weg. Dies zeigt<br />
sich auch im langsam wachsenden Interesse<br />
von Studierenden des BA Soziale Arbeit<br />
an Abschlussarbeiten im Handlungsfeld<br />
„Arbeitslosigkeit, Armut und soziale Ungleichheit“.<br />
In das von Peter Kuhnert an der Universität<br />
Dortmund entwickelte Pilotprojekt „JobFit“<br />
(soziale und gesundheitsbezogene Gruppenberatung<br />
für Arbeitslosen) waren nicht<br />
nur die Krankenversicherung, SGB-II-Träger<br />
und der Beschäftigungs- und Qualifizierungsträger<br />
sondern auch Studierende einbezogen<br />
(Kuhnert, 2004; Kuhnert &<br />
Kastner, 2006). Gleiches gilt für die Entwicklung<br />
des Beratungskonzeptes der „Stabilisierenden<br />
Gruppen“ und das gleichnamige<br />
Handbuch, dass sich explizit an Praktiker<br />
und Akteure aus der Sozialen Arbeit richtet,<br />
die im Bereich Arbeits- wie auch Gesundheitsförderung<br />
tätig sind bzw. tätig werden<br />
wollen. Das Handbuch Stabilisierende<br />
Gruppen besitzt große Praxisnähe – allein<br />
62 Übungen und 47 Praxishinweise (Kuhnert<br />
et al. 2008), wurde von einigen ARGEN<br />
bzw. Jobcentern (besonders in Süddeutschland)<br />
in die Schulungen von Fallmanager/innen<br />
integriert und im Juni 2011 von<br />
der Bibliothek des Instituts für Arbeitsmarktund<br />
Berufsforschung der Bundesagentur für<br />
22
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Arbeit in Nürnberg in seinen Bestand aufgenommen.<br />
Derzeit haben wir in Deutschland kein Präventionssystem<br />
für psychische Erkrankungen<br />
und geschweige denn ein Präventionssystem<br />
für psychische Erkrankungen bei<br />
langzeitarbeitslosen Menschen. Sozial benachteiligte<br />
und erwerbslose Menschen mit<br />
komplexen Problemlagen brauchen ein umfassendes<br />
Gesundheitsmanagement, Therapie<br />
und Reha. Die Soziale Arbeit kann<br />
hier eine Schlüsselfunktion einnehmen und<br />
auch im <strong><strong>Freiburg</strong>er</strong> Raum kommunale Sozial-<br />
und Gesundheitsnetzwerke für diese<br />
Zielgruppen entwickeln helfen. Eine Studie<br />
zeigt, dass die stärkste Verbesserung der<br />
psychischen Gesundheit nach Wiedereinstieg<br />
in reguläre Arbeit erfolgte, nicht aber<br />
bei erlebter Arbeitsplatzunsicherheit, geringer<br />
Marktfähigkeit und hoher Beanspruchung<br />
im sogenannten Niedriglohnbereich<br />
(Albani et al., 2007). Die Finanzierung individueller<br />
Gesundheitsberatung nach § 16<br />
Abs. 2 Satz 1 SGB II ist inzwischen kaum<br />
noch möglich. Dies ist nur noch indirekt über<br />
kommunale Leistungen § 16 Abs. 2 Satz 2<br />
Nr. 1-4 SGB II (Betreuung von Kindern oder<br />
häusliche Pflege, Schuldnerberatung, psychosoziale<br />
Betreuung, Suchtberatung) zu finanzieren.<br />
Es gibt allerdings die Alternative<br />
des Programms Perspektive 50+ mit den<br />
Beschäftigungspakten für Ältere bei den<br />
ARGEN bzw. jetzt den JobCentern. Seit<br />
2001 gibt es auch einen Kooperationsverbund<br />
„Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“<br />
(BzGA, 2010) mit über 50<br />
mitwirkenden Organisationen:<br />
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de.<br />
Empirie erlernen<br />
In den Studiengängen BA Soziale Arbeit<br />
und BA Heilpädagogik haben Studierende<br />
im neuen Schwerpunkt der KH im Sommersemester<br />
2011 auch eigene Recherchestrategien<br />
und Instrumente entwickelt. Im Modul<br />
„Empirische Sozialforschung haben sie z. B.<br />
problemorientierte Interviews mit unterschiedlichen<br />
Zielgruppen erwerbsloser<br />
Menschen (z. B. Alleinerziehende arbeitslose<br />
Frauen, arbeitslose Absolventen, wohnungslose<br />
Arbeitslose) durchgeführt, ergänzt<br />
durch Experteninterviews mit Fallmanager/innen<br />
des JobCenter <strong>Freiburg</strong>. Im<br />
Seminar „Schuldnerberatung“ im BA Soziale<br />
Arbeit wurde ein Fragebogen entwickelt und<br />
im BA Heilpädagogik ein von Studierenden<br />
erstellter kleiner Film zum Thema „Burnout“<br />
gedreht. Bereits im WS 10/11 wurde im BA<br />
Soziale Arbeit eine Fotodokumentation zu<br />
„Orten der Armut und des Reichtums in<br />
<strong>Freiburg</strong>“ erstellt. Diese Beispiele zeigen<br />
auch das Interesse der Studierenden an der<br />
Methode der Sozialdokumentation.<br />
23
FREIBURGER NOTIZEN<br />
3. Kleiner Ausblick auf die Arbeitsmarktrealität<br />
- Mut für Wertschätzung und<br />
Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen<br />
und ihre Bedeutung für die Lehre<br />
Die kurz vorgestellten Forschungs- und Lehrperspektiven<br />
des neuen Schwerpunkts an der<br />
KH <strong>Freiburg</strong> dürfen aber nicht die Hindernisse<br />
und Erschwernisse aktueller Arbeitsmarktrealität<br />
im Deutschland des Jahres 2011 aus den<br />
Augen verlieren. Stark karriereorientierte Führungskräfte<br />
(sicherlich die große Mehrheit)<br />
haben z. B. nur ein begrenztes Interesse am<br />
längerfristigen Erhalt von Gesundheit und Arbeitskraft<br />
der Beschäftigten (Kuhnert, Akca &<br />
Kastner, 2010). In vielen Unternehmen stehen<br />
noch kaum entwickelte Wertschätzungs- und<br />
Anerkennungsstrukturen einer verbreiteten<br />
„Kultur der Abwertung“ von Arbeitsleistungen<br />
gegenüber (Kaletta, 2008).<br />
An dieser Stelle könnte man ein Tabu der<br />
Leistungsgesellschaft brechen und darüber<br />
nachdenken, „Karrieren zu begrenzen“, damit<br />
nicht vor lauter eindimensionaler Karriereorientierung<br />
jegliches Maß „eigener Begrenzung“<br />
und sozialer Verhaltensweisen sowie Achtung<br />
vor anderen Arbeits- wie Lebensstilen verloren<br />
gehen. Gute Arbeitsbedingungen zu<br />
schaffen ist wichtig, ebenso wie Misstrauen<br />
fördernde Controlling-bürokratie zu verhindern<br />
und disziplinierende Führungsstile („Köpfe abreißen“)<br />
zu ersetzen. Eine positive Sozialstruktur<br />
– gutes Betriebsklima, gute soziale<br />
Beziehungen und Unterstützung, mitarbeiterorientierte<br />
Führung, organisatorische Gerechtigkeit<br />
– schafft eher zufriedene leistungsfähige<br />
Mitarbeiter, impliziert ein geringeres Mobbing-Risiko<br />
und verbessert die Arbeitsbedingungen<br />
in Sozial- und Gesundheitsberufen<br />
(Kuhnert, Akca & Kastner, 2010). Gleichzeitig<br />
werden auch die Integrationschancen für<br />
Langzeitarbeitslose erhöht, die oftmals mit<br />
geschwächten psychischen und sozialen<br />
Ressourcen ausgestattet sind (Kuhnert,<br />
2007b). Diese komplexen Zusammenhänge<br />
müssen gesehen werden. Es genügt nicht,<br />
Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zu entwickeln, ohne den Arbeitsmarkt im<br />
Blick zu behalten, in den die Menschen integriert<br />
werden sollen.<br />
Ungünstig für Wertschätzungsprozesse gegenüber<br />
Kunden sind zudem die in der Gesellschaft<br />
stark verbreiteten Ausgrenzungsund<br />
Abwertungsmuster von Langzeitarbeitslosen<br />
(Kuhnert & Karas, 2007) und die noch<br />
immer bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern<br />
verbreiteten stigmatisierende Etiketten<br />
wie „schwerstvermittelbar“, „Betreuungskunde“<br />
oder „Inaktive“. Solche Sprachregelungen<br />
sind höchst demotivierend und in<br />
Kombination mit der Bezeichnung Kunde eine<br />
Paradoxie (Olejniczak, 2010). Es ist auch zu<br />
beachten, dass in den inzwischen von vielen<br />
Langzeitarbeitslosen überwiegend erlebten<br />
prekären Beschäftigungsverhältnissen eigene<br />
Erfahrungen mit einer Wertschätzungskultur<br />
am Arbeitsplatz weitgehend fehlen. Diese<br />
Menschen haben kaum Arbeitserfahrungen<br />
unter Fragestellungen wie: Was ist Achtung?<br />
Was ist Anerkennung? Was ist Respekt? Eine<br />
Leiterin einer Stabilisierenden Gruppe formulierte<br />
(Kuhnert et al, 2008): „Die gelebte wertschätzende<br />
Haltung und die Fähigkeit, Empathie<br />
zu vermitteln, ist sehr wichtig“. Es gilt darum<br />
die Kraft der Schwachen zu erkennen, ihr<br />
im Empowerment der Sozialen Arbeit Wertschätzung<br />
und Raum zu bieten. In den Modulen<br />
des BA Soziale Arbeit wie auch BA Heilpädagogik<br />
bieten sich hier zahlreiche Verknüpfungspunkte<br />
für eine kompetenzorientierte<br />
Lehre, die auch sozialpolitische Akzente<br />
setzen und mehr Chancengleichheit für erwerbslose<br />
und leistungsgeminderte Menschen<br />
herstellen kann.<br />
24
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Literatur<br />
Albani, C., Blaser, G., Geyer, M., Grulke, N.,<br />
Bailer, H., Schmutzer, G. & Brähler, E. (2007).<br />
Erwerbslosigkeit, Arbeitsplatzbedrohung<br />
und psychische Gesundheit. Psychosozial,<br />
30. Jahrgang, Heft III, 55 – 72<br />
Heipertz, W.; Hörmann, G. & Weber, A. (2007).<br />
Arbeitslosigkeit und Krankheit: Zusammenwirken<br />
mit Arbeitsagentur sollte verbessert<br />
werden DtschArztebl 2007;<br />
104(43).<br />
Kaletta, B. (2008). Anerkennung oder Abwertung.<br />
(Über die Verarbeitung sozialer<br />
Desintegration). Wiesbaden: VS Verlag<br />
für Sozialwissenschaften.<br />
Kuhnert, P. & Karas, A. (2007). Kultur für Faulenzer,<br />
Ausgegrenzte, Überflüssige und<br />
Schmarotzer? – Arbeitslosigkeit als Paradoxie<br />
einer allseits verbreiteten aber<br />
unerwünschten Lebensform. In: M.<br />
Kastner, E. Neumann-Held & C. Reick<br />
(Hrsg.). Kultursynergien oder Kulturkonflikte?<br />
(S. 301-336). Lengerich: Pabst.<br />
Kuhnert, P. & Kastner, M. (2009). Gesundheitsund<br />
beschäftigungsorientierte Beratung<br />
bei Arbeitslosigkeit – Das Konzept der<br />
Stabilisierenden Gruppen. In A. Hollederer<br />
(Hrsg.). Gesundheit von Arbeitslosen<br />
fördern. Ein Handbuch für Wissenschaft<br />
und Praxis. (S. 203–229). Fachhochschulverlag.<br />
Der Verlag für Angewandte<br />
Wissenschaften. Frankfurt a. M.<br />
Kuhnert, P. (2004). Arbeitslosenberatung: Entwicklung<br />
und Perspektiven. In: F. Nestmann,<br />
F. Engel & U. Sickendieck (Hrsg.),<br />
Das Handbuch der Beratung. Band 2 (S.<br />
959-975). Tübingen: dgvt-Verlag.<br />
Kuhnert, P. (2005a). Reformen der Arbeitsförderung<br />
– Irrwege oder Auswege für arbeitslose<br />
Menschen. In: M. Kastner, T. Hagemann<br />
& G. Kliesch (Hrsg.). Arbeitslosigkeit<br />
und Gesundheit - Arbeitsmarktintegrative<br />
Gesundheitsförderung (S. 361-<br />
386). Lengerich: Pabst.<br />
Kuhnert, P. (2007b). Arbeitslosigkeit bewältigen<br />
und Lebensmut erhalten – Beratung von<br />
Langzeitarbeitslosen. VDM Verlag Dr.<br />
Müller, Saarbrücken.<br />
Kuhnert, P., Akca, S. & Kastner, M. (2010).<br />
„Gesund pflegen unter Zeitnot und fehlender<br />
Anerkennung? – Wertschätzungsaspekte<br />
des Gesundheitsmanagements<br />
in der Krankenpflege. In M.<br />
Kastner. Leistungs- und Gesundheitsmanagement“.<br />
Pabst Science Publishers.<br />
Lengerich.<br />
Kuhnert, P., Bernds, E.; Spahlinger, P., Kaczerowski,<br />
M., Höcke, A. & Kastner, M.<br />
(2008). Handbuch Stabilisierende Gruppen.<br />
Ein Praxisratgeber für die Einzelund<br />
Gruppenberatung mit ALG-II-<br />
Empfängern. Bundesministerium für Arbeit<br />
und Soziales. Bonn. Mannheim hier<br />
ISBN<br />
Olejniczak, Michael (2010). Aktive Leistungen<br />
nach dem SGB II als Dienstleistungsprozess<br />
- Eine qualitative Analyse der<br />
Hartz-IV-Reform auf Basis von Interviews<br />
mit Betroffenen. Rainer Hampp<br />
Verlag. München, 2010.<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. Peter Kuhnert, Professor für Sozialarbeitswissenschaft<br />
mit den Schwerpunkten Armut,<br />
Arbeitslosigkeit und soziale Ungleichheit.<br />
<strong>Katholische</strong> <strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
Karlstraße 63, 79104 <strong>Freiburg</strong><br />
Telefon: 0761 200-1534<br />
Telefax: 0761 200-1496<br />
E-Mail: peter.kuhnert@kh-freiburg.de<br />
Webseite: www.kh-freiburg.de<br />
25
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Geschichte<br />
der Sozialen Arbeit –<br />
aus persönlicher<br />
Erfahrung<br />
90 Jahre Jugendhilfe<br />
Unsere Reihe, „Geschichte der Sozialen Arbeit<br />
– aus persönlicher Erfahrung“ wird in<br />
dieser Ausgabe fortgesetzt mit dem Beitrag,<br />
„90 Jahre Jugendhilfe“, von Viktor Kolodziej.<br />
Er wurde 1929 geboren und für ihn galt als<br />
Kind und Jugendlicher in der Weimarer Republik<br />
das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz;<br />
ein erster Versuch, die staatliche Sorge für<br />
Kinder verpflichtend festzulegen. Mit dem<br />
Rückblick auf die damalige Zeit beginnt Viktor<br />
Kolodziej das Thema.<br />
Nach dem zweiten Weltkrieg, von 1954 bis<br />
1956 wird er selbst am Wohlfahrtspflegerseminar<br />
des Deutschen Caritasverbandes<br />
in <strong>Freiburg</strong> ausgebildet.<br />
Von diesem Zeitpunkt an übernahm er Verantwortung<br />
in der Jugendhilfe; als Sozialarbeiter<br />
in der persönlichen Hilfe, Jahrzehnte<br />
als Jugendamtsleiter in <strong>Freiburg</strong> und in vielen<br />
überörtlichen Gremien der Jugendhilfe in<br />
Deutschland.<br />
An der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule gehörte<br />
er zum Kern ihrer Lehrbeauftragten und<br />
hat in der Praxis vielen Absolventen den<br />
Weg zum Berufseinstieg geebnet. 1983<br />
wurde er Mit-Begründer unserer Vereinigung<br />
der Freunde und Förderer und war in<br />
vielen Jahren des Aufbaus der erste Vorsitzende.<br />
Bis heute ist er unser geschätztes<br />
Mitglied.<br />
Günther Grosser<br />
Viktor Kolodziej<br />
1. Vom Reichsjugendwohlfahrtsgesetz<br />
(RJWG) zum Kinder- und Jugendhilfegesetz<br />
(KJHG oder SGB VIII)<br />
Der 1. Weltkrieg hinterließ eine in ihren<br />
Grundlagen und Prinzipien erschütterte und<br />
zum Teil chaotische deutsche Gesellschaft.<br />
Die Identifikationselemente der konservativen,<br />
monarchischen Gesellschaft waren abhanden<br />
gekommen, den entstehenden, demokratischen<br />
Strukturen fehlten oft die<br />
Glaubwürdigkeit und Durchsetzungsfähigkeit.<br />
Hinzu kamen der Reparationsdruck des<br />
Versailler Vertrages, eine hohe Arbeitslosigkeit<br />
und die bis dahin unvorstellbare Inflation.<br />
In den Familien fehlten häufig als Versorger<br />
die Gefallenen, in Gefangenschaft<br />
befindlichen oder arbeitslosen Väter, Ehemänner<br />
und Söhne. Angesichts des Verfalls<br />
vieler, bisher gültiger gesellschaftlicher<br />
Wertnormen und des Anstiegs von Fehlentwicklungen<br />
(steigende Kriminalität), Anstieg<br />
der nichtehelichen Geburten, Überlastung<br />
der Frauen war das Bedürfnis nach gesetzlichen<br />
Mindestregelungen zum Schutz und<br />
für die Fürsorge „Minderjähriger“ groß, zumal<br />
noch gravierende „Verwahrlosungen“<br />
entgegengewirkt werden sollte. Soweit fami-<br />
26
FREIBURGER NOTIZEN<br />
lienrechtliche Entscheidungen für Kinder<br />
und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr zu<br />
treffen waren, entschied das Vormundschaftsgericht<br />
auf der Grundlage des Familienrechts<br />
im Bürgerlichen Gesetzbuch<br />
(BGB), das damals erst gute 20 Jahre bestand.<br />
Eine konkrete, kommunale oder<br />
staatliche, auf den genannten Personenkreis<br />
bezogene Erziehungs- oder Fürsorgeleistung<br />
gab es nicht. Im freigesellschaftlichen<br />
Bereich boten die freien Träger – im<br />
Wesentlichen im kirchlichen Bereich (Caritas<br />
und Diakonie) – in Kindergärten, Horten<br />
und Heimen Hilfen an. Die Einstandspflicht<br />
des Staates war dringend gefordert.<br />
Nach langen Vorbereitungen kam es am 9.<br />
Juli 1922 zur Verabschiedung des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes<br />
(RJWG) das als<br />
„Rahmengesetz“ von Länderregelungen ergänzt<br />
werden sollte. Seine Schwerpunkte<br />
waren die Errichtung der Jugendwohlfahrtsbehörden<br />
(Jugendämter), der Schutz der<br />
Pflegekinder, die Aufgaben im Vormundschaftswesen,<br />
die Schutzaufsicht und die<br />
später hinzugekommene Fürsorgeerziehung<br />
(FE). Eine demokratische Tendenz zeigte<br />
sich aber auch damals schon durch die Einrichtung<br />
des Jugendwohlfahrtsausschusses,<br />
in dem Vertreter der kommunalen Vertretungskörperschaft<br />
(Stadtrat oder Kreisrat)<br />
gemeinwesensorientiert mit den freien<br />
Trägern zusammenarbeiten sollten. Die<br />
schweren Finanznöte am Ende der Weimarer<br />
Republik und die Machtübernahme der<br />
Nationalsozialisten, die an die Stelle des<br />
Kollegialprinzips im RJWG das stringente<br />
„Führerprinzip“ einführten, das alle Maßnahmen<br />
auf den nationalsozialistischen<br />
Staat ausrichtete, machte weitere demokratische<br />
Entwicklungen des RJWG unmöglich.<br />
In der späteren DDR wurde dann ein ganz<br />
anderes Jugendhilferecht entwickelt.<br />
Jugendwohlfahrtsgesetz (JWG) in der Bundesrepublik<br />
Deutschland<br />
Reichsjugendwohlfahrtsgesetz (RJWG) in<br />
der Weimarer Republik<br />
In der Bundesrepublik galt nach dem 2.<br />
Weltkrieg das RJWG als Jugendwohlfahrtsgesetz<br />
(JWG), nach Säuberung von den nationalsozialistischen<br />
Passagen, weiterhin.<br />
Dennoch wurde es von vielen (Politikern,<br />
Fachkräften, der Presse), als nach wie vor<br />
zu obrigkeitsorientiert und mit zu vielen hoheitlichen<br />
Befugnissen ausgestattet, kritisiert.<br />
Entsprechend der sich entwickelnden<br />
Demokratisierung der Bundesrepublik und<br />
unter Bezug auf Art. 6 GG entstanden die<br />
Novellierungen vom 8. August 1953, vom<br />
11.August 1961, die Nichtehelichkeitsreform<br />
vom 27. Juni 1970, die Neuregelung des<br />
Volljährigkeitsalters vom 31. Juli 1974, die<br />
Änderung des Adoptionsrechts vom 18. Juli<br />
1973, das Gesetz zur Neuregelung des<br />
27
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Rechts der elterlichen Sorge vom 18. Juli<br />
1979, das Unterhaltsvorschussgesetz vom<br />
23. Juli 1979 und weitere nicht so bedeutsame<br />
neue gesetzliche Regelungen.<br />
In diesem Zusammenhang wäre noch darauf<br />
hinzuweisen, dass manche neue Begriffsbildungen<br />
entstanden. So wurde z. B.<br />
aus dem „nichtehelichen Kind“ das „Kind<br />
nicht miteinander verheirateter Eltern“ und<br />
aus der „elterlichen Gewalt“ die „elterliche<br />
Sorge“. Nur am Rande erwähnt seien flankierende<br />
Gesetze wie das Jugendgerichtsgesetz<br />
oder die vielfältigen Ausbildungsund<br />
Förderungsbestimmungen.<br />
• Ruf nach Jugendhilferechtsreform<br />
Aber bereits seit Anfang der siebziger<br />
Jahre wurde in den Fachgremien (Jugendämter,<br />
Deutscher Verein, freie Träger<br />
u.a.) der Ruf nach einer einheitlichen,<br />
grundsätzlichen und zukunftsorientierten<br />
Jugendhilferechtsreform immer<br />
lauter und nachhaltiger. Mehrere Ansätze,<br />
sie durch die parlamentarischen<br />
Gremien des Bundes zu bringen, scheiterten<br />
oder versandeten in den Vorbereitungsgremien.<br />
Zu viele Gruppeninteressen<br />
und Kostenbefürchtungen waren<br />
damit verbunden.<br />
Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG –<br />
SGB VIII)<br />
Nach diesen vielen Ansätzen gelang es<br />
schließlich das Kinder- und Jugendhilfegesetz<br />
(KJHG) als Bundesgesetz durch Bundestag<br />
und Bundesrat beschließen zu lassen.<br />
Es wurde am 26. Juni 1990 veröffentlicht<br />
und gilt ab dem 1. Januar 1991. Entsprechend<br />
der sich schnell wandelnden Gesellschaft<br />
sind inzwischen mehrere Novellierungen<br />
des Gesetzes erforderlich geworden.<br />
Schwerpunkte des KJHG wurden u. a.:<br />
• die ausdrückliche Festlegung des<br />
Erziehungsprimats der Eltern,<br />
• die Kooperation von öffentlicher und<br />
freier Jugendhilfe,<br />
• neue Begriffsbestimmungen,<br />
• Jugendarbeit und erzieherischer Kinderund<br />
Jugendschutz,<br />
• die Förderung der Erziehung in der<br />
Familie und in Tageseinrichtungen und<br />
• Tagespflege,<br />
• detaillierte Gestaltungen der Hilfen zur<br />
Erziehung,<br />
• Eingliederungshilfe für behinderte Kinder<br />
und Jugendliche,<br />
• Hilfen für junge Volljährige,<br />
• der Schutz von Pflegekindern,<br />
• Beistandschaft, Pflegschaft und<br />
Vormundschaft<br />
• die Unterscheidung von örtlicher und<br />
überörtlicher Zuständigkeit<br />
• (Jugendämter und Landesjugendämter)<br />
• die Möglichkeit Leistungsangebote und<br />
Entgelte zwischen freien und<br />
• öffentlichen Trägern zu vereinbaren, ein<br />
neues Kostenerstattungsrecht.<br />
Besonders hervorzuheben sind:<br />
• die förmliche Anerkennung der freien<br />
Träger als Träger der Jugendhilfe,<br />
• der bis dahin gesetzlich nicht festgelegte<br />
Rechtsanspruch auf Leistungen der<br />
• Jugendhilfe und<br />
• die Ausgestaltung des Jugendhilfeausschusses<br />
als Parlament der<br />
Jugendhilfe, in dem freie und öffentliche<br />
Träger zusammenarbeiten. Insofern geht<br />
man zu Recht von der „Zweigliedrigkeit“<br />
des Jugendamtes als Jugendhilfeausschuss<br />
und als Verwaltungsinstanz aus.<br />
28
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Innendienst und Außendienst – Frauen<br />
und Männer – Angestellte und Beamte<br />
Selten stehen (freigesellschaftliche wie öffentliche)<br />
Instanzen so stark im Fokus der<br />
Öffentlichkeit wie die Jugendämter. Fast alle<br />
gesellschaftlichen Veränderungen und Entwicklungen<br />
berühren Familien, Kinder, Jugendliche.<br />
In Folge dieser Realität musste<br />
das KJHG seit 1991, diesen Wandlungen<br />
entsprechen und Veränderungen in der<br />
Rechtssituation der Jugendhilfe vornehmen.<br />
Auch in Zukunft wird dies so sein. Nur sollte<br />
dies die Leistungsfähigkeit der Jugendhilfe<br />
nicht beeinträchtigen.<br />
1. Personelle und institutionelle Spannungsverhältnisse<br />
in der Jugendhilfe.<br />
Als das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz 1922<br />
in Kraft trat, fand es keine adäquaten Strukturen<br />
vor, die es umsetzen konnten. Qualifizierte<br />
Fachkräfte oder entsprechende Ausbildungseinrichtungen<br />
waren nicht vorhanden.<br />
Besonders die Kommunen (Stadt- und<br />
Landkreise) griffen zwangsläufig auf vorhandene<br />
Beamte aus anderen Ressorts zurück.<br />
Unterschieden wurde im Gesetzesvollzug<br />
zwischen Innendienst und Außendienst.<br />
Im Außendienst waren zunächst<br />
Frauen tätig, denen Beratung, Kontrolle<br />
und Berichterstattung oblagen. Entscheidungen<br />
wurden in der Regel vom<br />
Innendienst getroffen. Die Außendienstfrauen<br />
wurden lange Zeit als „Fürsorgeschwestern“<br />
bezeichnet und manchmal<br />
so karikiert. Schon in den zwanziger<br />
Jahren wurde der Fachkräftemangel<br />
deutlich. Damals entstanden die ersten<br />
Fachschulen, ausschließlich in freier<br />
Trägerschaft, die erste in <strong>Freiburg</strong>. Nach<br />
dem 2. Weltkrieg weitere in Köln und<br />
Berlin.<br />
Sie wurden zunächst ausschließlich von<br />
weiblichen Schülerinnen besucht, erst<br />
nach dem 2. Weltkrieg erfolgte auch die<br />
Öffnung für männliche Interessenten.<br />
Das lag vor dem 2. Weltkrieg wesentlich<br />
daran, dass die Nationalsozialisten junge<br />
Männer an sich banden, sie später im<br />
Krieg opferten. Die Ausbildung junger<br />
Männer scheiterte nicht zuletzt an den<br />
damals schlechten Vergütungsnormen.<br />
Zunächst gingen ältere Männer, die nach<br />
dem Krieg und Gefangenschaft zurückkamen,<br />
in die Ausbildung, die damals<br />
zwei bis drei Jahre dauerte und danach<br />
baldige Verdienstmöglichkeiten versprach.<br />
29
FREIBURGER NOTIZEN<br />
der Sozialarbeiter und den Vorwurf des<br />
Verrats an der sozialen Ausbildung nach<br />
sich zogen.<br />
30<br />
Die Zweiteilung zwischen Innendienst<br />
und Außendienst blieb grundsätzlich bis<br />
in die siebziger Jahre erhalten, obwohl<br />
vereinzelt im öffentlichen Bereich Experimente<br />
einer gesamten Zuständigkeit<br />
sowohl für Außen- wie für Innendienst<br />
gefordert und teilweise praktiziert wurden.<br />
Das führte in vielen Bereichen zu<br />
erheblichen Spannungen und Streit. Der<br />
Innendienst – meist Beamte – fürchteten<br />
den Verlust ihres Entscheidungsprimats<br />
und ihrer Vorrangstellung als Entscheidungsträger<br />
und behaupteten insbesondere<br />
die mangelnden Rechts- und Verwaltungsqualifikationen<br />
der Wohlfahrtspfleger/innen,<br />
Fürsorger/innen und später<br />
Sozialarbeiter/innen. Diese Spannungen<br />
störten die Kollegialität und<br />
manchmal auch die Arbeitsergebnisse.<br />
Die sozialen Fachkräfte, inzwischen<br />
selbstbewusster und qualifizierter, wollten<br />
an der Statusentwicklung, Vergütungsentwicklung<br />
und der öffentlichen<br />
Karriere verständlicherweise teilhaben.<br />
Teilweise sahen soziale Fachkräfte persönlich<br />
keine Aufstiegschancen und absolvierten<br />
im Zweitstudium an Verwaltungs-<br />
oder Fachhochschulen eine weitere<br />
Ausbildung. Dies ermöglichte ihnen<br />
Aufstiegschancen in beruflicher Hinsicht,<br />
die nicht mehr verhindert werden konnten,<br />
aber auch Kritik aus den Bereichen<br />
• Qualifizierung der Ausbildung<br />
Inzwischen hatten die sozialen Fachschulen<br />
den Aufstieg zu Fachhochschulen<br />
bzw. Akademien erreicht, womit eine<br />
steigende Qualität der Ausbildung verbunden<br />
war. Gesetzgeberische Maßnahmen<br />
qualifizierten sie als Fachkräfte<br />
mit bevorzugten Einstiegschancen im öffentlichen<br />
Dienst.<br />
Das hatte aber auch zur Folge, dass sich<br />
Verwaltungsfachleute des Innendienstes<br />
verdrängt fühlten, was manche Spannungen<br />
zur Folge hatte. Einstellungsschwierigkeiten<br />
für gut ausgebildete soziale<br />
Fachkräfte ergaben sich manchmal<br />
auch, weil ihre inzwischen anerkannte<br />
Kompetenz eine angemessene Vergütung<br />
erforderte, und manche Einstellungsträger<br />
glaubten, sich das nicht leisten<br />
zu können. Letztendlich bis heute<br />
ungeklärt ist die Frage, ob eine Anstellung<br />
im öffentlichen Dienst als Beamter<br />
oder als Angestellter erfolgen sollte.<br />
• Die Spannungen im personalen Bereich<br />
wurden ergänzt durch institutionelle<br />
Spannungen.<br />
Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
von 1967, das auf der<br />
Grundlage des Subsidiaritätsgrundsatzes<br />
den Hilfeleistungsvorrang bei den<br />
freien Trägern verankerte, konnten sie<br />
beim Vorliegen der fachlichen und institutionellen<br />
Qualifikation auf ihrem Leistungsvorrang<br />
bestehen. In ihrer Hand lagen<br />
ohnehin die meisten ambulanten<br />
und besonderen stationären Hilfsangebote.<br />
Die öffentlichen Leistungserbringer<br />
waren zunächst in der Rolle der Ausfall-
FREIBURGER NOTIZEN<br />
garanten, was für viele als Hindernis für<br />
eine fortschrittliche Entwicklung und Modernisierung<br />
empfunden wurde.<br />
Den freien Trägern hat der Gesetzgeber<br />
einen gesetzlichen Förderungsanspruch<br />
zugesprochen, wenn sie die fachlichen<br />
und institutionellen Voraussetzungen erfüllten<br />
und Eigenleistungen erbringen<br />
konnten.<br />
Die erforderlichen Entscheidungen<br />
mussten im Jugendhilfeausschuss getroffen<br />
werden. Sie führten häufig zu<br />
Auseinandersetzungen, insbesondere<br />
bei der Frage der Berechtigung, neue<br />
Einrichtungen zu schaffen (z. B. Kindertagesstätten)<br />
und waren oft sehr politisch<br />
gefärbt. In dem Maße, in dem bei<br />
den freien Trägern die finanziellen Engpässe<br />
immer offenkundiger wurden,<br />
musste der öffentliche Träger seiner<br />
Aufgabe als Ausfall- und Leistungsgarant<br />
immer häufiger Rechnung tragen.<br />
Es kam und kommt öfter vor, dass freie<br />
Träger vor diesem Hintergrund ihre Trägerfunktion<br />
als Einrichtungsträger an die<br />
öffentlichen Träger übergeben wollen<br />
bzw. schon übergeben haben.<br />
Eine Ausgleichsfunktion bei den genannten<br />
Interessenlagen bot der Gesetzgeber<br />
mit der Einführung der Bestimmungen zu<br />
Vereinbarungen über Leistungsangebote,<br />
Leistungsentgelte und Vereinbarungszeiträume<br />
an. Hier können zwischen<br />
freien und öffentlichen Trägern<br />
Verträge zu Leistungen und Kosten in<br />
Einrichtungen getroffen werden, was die<br />
Spannungsverhältnisse bei Finanzierungsfragen<br />
abmildern (aber auch verstärken)<br />
kann. Die Vertragserfordernisse<br />
lassen die Interessenwahrnehmungen<br />
beider Seiten zu.<br />
3. Ausblick<br />
Die Erziehungshilfe und Leistungen der<br />
Jugendhilfe werden auch in der Zukunft<br />
unverzichtbar sein. In Schwerpunkten wird<br />
ihr Bedarf eher noch zunehmen (z. B. im<br />
Pflegekinderbereich, der Erziehungsberatung,<br />
der Hilfe für behinderte Kinder und<br />
Jugendliche). Aber erkennbar ist auch,<br />
dass künftige und bisher nicht so stark im<br />
Brennpunkt stehende Aufgaben der sozialen<br />
Fachkräfte in den Bereichen der<br />
Schulsozialarbeit, Jugendbildung, Jugendsozialarbeit,<br />
Jugendfreizeithilfen, der<br />
Betreuung von Auszubildenden und Drogenabhängigen<br />
sowie jungen Straftätern<br />
zunehmen werden.<br />
Heute schon sichtbar wird darüber hinaus<br />
der Fachkräftemangel steigen und zu<br />
Engpässen führen. Der enge Zusammenhang<br />
der Jugendhilfe und der gesellschaftlichen<br />
Entwicklung wird weitere Aufgabenfelder<br />
eröffnen. Die Aufgabenerfüllung<br />
durch die Jugendhilfe wird – wie immer<br />
schon in den vergangenen 90 Jahren –<br />
abhängig sein von ihren personellen und<br />
finanziellen Ressourcen und der gesellschaftlichen<br />
Akzeptanz.<br />
Dieser Beitrag will kein Gesetzeskommentar<br />
sein. Er will nur aufzeigen – vor dem<br />
Hintergrund persönlicher Erfahrungen –,<br />
wie sich Jugendhilfe im Kontext mit der<br />
gesellschaftlichen Entwicklung ihrerseits<br />
und (zum Teil) ereignisabhängig entwickelt<br />
hat.<br />
Viktor Kolodziej<br />
31
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Goldenes Examensjubiläum<br />
des Kurses<br />
1959/61 (kurs59/61)<br />
Die Absolventen des „Seminar für Wohlfahrtspfleger“<br />
in <strong>Freiburg</strong>, der Vorgängereinrichtung<br />
der heutigen <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong>,<br />
kommen jedes Jahr am Pfingstsamstag<br />
zusammen, um in der Berghauser<br />
Kapelle bei Ebringen im Rahmen einer<br />
Eucharistiefeier die Pfingstvigil zu begehen.<br />
Als diese Bildungseinrichtung noch „Höhere<br />
Fachschule für Sozialarbeit und Religionspädagogik“<br />
hieß, war die Teilnahme an<br />
diesem Gottesdienst für alle Studierenden<br />
Pflicht. Erst danach begannen die Pfingstferien.-<br />
Seit vielen Jahren zelebriert Prof.<br />
Steckeler, der über lange Zeit Dozent an der<br />
<strong>Katholische</strong>n Fachhochschule war, mit den<br />
„Ehemaligen“ die Messe in der Berghauser<br />
Kapelle. Sein eigenes Goldenes Priesterjubiläum<br />
hat Dr. Steckeler nicht davon abgehalten,<br />
auch in diesem Jahr die Pfingstvigil<br />
mit uns zu feiern. Es ist gute Tradition, dass<br />
der Kurs, der ein Jubiläum feiert, sich für die<br />
Gestaltung der Messfeier verantwortlich<br />
fühlt. In diesem Jahr war das der Kurs<br />
1959/61, dem ich selbst angehört habe.<br />
Hans Wetzstein,<br />
Diplompsychologe, Sozialarbeiter<br />
Dieser Kurs ist insofern etwas „Besonderes“,<br />
als er eine „Wende“ mit vollzogen<br />
hat: Die ersten beiden Semester spielten<br />
sich in der Belfortstraße in dem Gebäudekomplex<br />
ab, der neben der Zentrale des<br />
Deutschen Caritasverbandes auch den<br />
Lambertusverlag beherbergte. Die meisten<br />
Kurskollegen wohnten in einer kleinen Villa<br />
in der Wintererstraße, heute Teil einer Fortbildungseinrichtung<br />
des Deutschen Caritasverbandes.<br />
Der DCV, der Träger des Seminars<br />
für Wohlfahrtspfleger war, ließ einen<br />
Neubau an der Karlstraße errichten und ein<br />
Studentenwohnheim in der Wölflinstraße.<br />
Der Kurs 1959/61 setzte also mit Beginn<br />
des dritten Semesters sein Studium in dem<br />
neuen Gebäude in der Karlstraße fort und<br />
die Studierenden wohnten im Studentenwohnheim<br />
an der Wölflinstraße.<br />
33
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Das ist nun über 50 Jahre her und keiner<br />
der Absolventen ist mehr im Beruf. Im<br />
Hinblick auf das „Kurstreffen“, das mit einem<br />
bescheidenen Programm bis Pfingstmontag<br />
dauerte, war vorher von Kurskollegen der<br />
Wunsch geäußert worden, bei dieser Gelegenheit<br />
etwas über die heutige Sozialarbeiterausbildung<br />
zu erfahren.<br />
Netterweise haben sich die Herren Dr.<br />
Gastiger und G. Grosser bereit erklärt, uns<br />
die <strong>Hochschule</strong> zu zeigen und den<br />
“Ehemaligen“ die verschiedenen Studiengänge<br />
„n a c h Bologna“ näher zu bringen.<br />
Es könnte sein, dass die „altgedienten“<br />
Sozialarbeiter eine gewisse Skepsis gegenüber<br />
dem „Bologna-Modell“,<br />
die der Berichterstatter im Übrigen teilt,<br />
bereits mitbrachten, die von den beiden<br />
Referenten aber auch nicht ganz<br />
ausgeräumt werden konnte.<br />
Höhepunkt dieses Kurstreffens, an dem<br />
natürlich die Partnerinnen auch teilnahmen,<br />
war auch diesmal die Feier der Pfingstvigil<br />
in der Berghauser Kapelle. Anschließend<br />
traf man sich im „Unteren Schönberger<br />
Hof“ zum Frühstück oder auch zum<br />
Mittagessen, was für viele ein Wiedersehen<br />
nach langer Zeit bedeutete.“<br />
Geselligkeit, Gedankenaustausch und gute<br />
Gespräche ließen in diesen drei Tagen<br />
keine Langeweile aufkommen. Eine Fahrt<br />
nach Breisach mit Besuch des Münsters,<br />
ein ausgedehnter Spaziergang am Rhein<br />
und Abendessen in einem ländlichen<br />
Gasthaus füllten den Pfingstsonntag aus.<br />
Bevor die zum Teil von weither Angereisten<br />
am Pfingstmontag die Heimreise antraten,<br />
traf man sich traditionell nach dem<br />
Gottesdienst im Münster noch einmal im<br />
„Oberkirch“.<br />
34
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Nachruf auf<br />
Prälat Dr. Herbert Gabel<br />
Am 2. Mai 2011 hat,<br />
so heißt es in der Sterbeanzeige,<br />
„Gott, der Freund allen Lebens, Prälat Dr.<br />
Herbert Gabel, in die bleibende Heimat gerufen.“<br />
Dr. Herbert Gabel hat als Religionslehrer<br />
am Wohlfahrtspflegerseminar des Deutschen<br />
Caritasverbandes, der Vorgängereinrichtung<br />
der heutigen <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Freiburg</strong>, von 1959 – 1969 den Studierenden<br />
die Ausbildung zur „Missio“ angeboten.<br />
Damit waren die ausgebildeten<br />
Wohlfahrtspfleger/Sozialarbeiter in der Lage,<br />
Religionsunterricht in der Grundschule<br />
und Hauptschule zu erteilen. Der Einsatz für<br />
das Soziale wurde ergänzt durch die Lehre<br />
über christliches Wissen.<br />
Herbert Gabel wurde 1919 in <strong>Freiburg</strong> geboren<br />
und hat 1937 mit dem Theologiestudium<br />
begonnen. Unterbrochen durch den Einzug<br />
zur Wehrmacht und dreijährige russische<br />
Gefangenschaft wurde Herbert Gabel nach<br />
Abschluss des Theologiestudiums 1949 in<br />
St. Peter zum Priester geweiht. Nach kurzer<br />
Vikarszeit wurde er 1950 Repetitor im Collegium<br />
Borromaeum in <strong>Freiburg</strong> und hat<br />
während dieser Jahre die 1956 erfolgte<br />
Theologische Promotion erarbeitet. 1959<br />
wurde er Pfarrverweser in Sölden mit Wittnau<br />
und Religionslehrer am<br />
Wohlfahrtspflegerseminar des Deutschen<br />
Caritasverbandes. Im Erzbischöflichen Ordinariat<br />
<strong>Freiburg</strong> wurde er später Ordinariatsrat<br />
und Referent für die Krankenhaus-,<br />
Polizei- und Gefängnisseelsorge, vor allem<br />
aber für die Bereiche der Liturgie und der<br />
Ökumene.<br />
Zeichen der Anerkennung seiner Arbeit waren<br />
die Ernennungen zum Monsignore<br />
(1976) und zum Prälaten (1984).<br />
Wir werden unserem langjährigen Mitglied<br />
ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
Günther Grosser<br />
1.Vorsitzender<br />
35
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Mitgliederversammlung<br />
Freitag, 18. November 2011, 14:00 Uhr<br />
Treffpunkt von Vereinsmitgliedern, Studenten und Dozenten<br />
an der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> in <strong>Freiburg</strong>, Karlstraße 63.<br />
Vorbereitet wird ein interessantes Programm –<br />
weitere Ideen dazu sind sehr willkommen.<br />
Merken Sie sich bitte den Termin vor!<br />
36
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Aus der<br />
Mitgliederversammlung<br />
12. November 2010 –<br />
Bericht<br />
Situation an der <strong>Hochschule</strong><br />
Zusammenfassung des Berichts von Rektor<br />
Prof. Dr. E. Kösler:<br />
1. Rückblick<br />
2010 stand im Zeichen des Qualitätsmanagements.<br />
Die KH <strong>Freiburg</strong> ist dem EFQM<br />
(europäisches Managementsystem für Qualitätsmanagement)<br />
beigetreten.<br />
Es wurden sechs Qualitätszirkel gegründet<br />
(Lehre, Forschung, Service, Weiterbildung,<br />
Finanzen und Netzwerke).<br />
Zu diesem Thema wird auch auf den Beitrag<br />
von Dr. Thomas Schmidt in den <strong><strong>Freiburg</strong>er</strong><br />
<strong>Notizen</strong> 1/2010 verwiesen.<br />
2. Service<br />
Der 1. Vorsitzende, Günther Grosser begrüßt die<br />
Mitglieder<br />
Rektor, Prof. Dr. Edgar Kösler, gab in einem<br />
Rückblick einen interessanten Bericht über<br />
die Strukturreform und die Situation an der<br />
KH <strong>Freiburg</strong>. (Unter der Rubrik: Aktuelles<br />
aus der KH <strong>Freiburg</strong> ist darüber weiteres<br />
nachzulesen.)<br />
Die Strukturreform wurde auf den Prüfstand<br />
gestellt, bisherige Erfahrungen bewertet.<br />
Dabei zeigte sich, dass die Selbstverwaltung<br />
mit neuem Leben zu füllen sei, und es<br />
in Führungs- und Personalentwicklungsaufgaben<br />
noch Änderungen bedarf. Die <strong>Hochschule</strong><br />
will argumentativ und kreativ diesen<br />
Prozess weiterführen.<br />
3. Wirtschaftlichkeit<br />
Die finanzielle Lage der KH <strong>Freiburg</strong> war infolge<br />
eines, vor elf Jahren beschlossenen<br />
und nicht dynamisierten Globalbudgets sehr<br />
angespannt. Mittlerweile stellen die Träger<br />
der <strong>Hochschule</strong> mehr Finanzmittel zur Verfügung<br />
(+ € 180.000,00), die Personalkosten<br />
wurden um 2 % dynamisiert.<br />
Dies deutet auf eine Wertschätzung der Arbeit<br />
und Bedeutung der <strong>Hochschule</strong> seitens<br />
der Träger hin.<br />
rechts.: Rektor, Prof. Dr. Edgar Kösler, im Gespräch<br />
mit den Mitgliedern.<br />
37
FREIBURGER NOTIZEN<br />
4. Partnerschaften, Netzwerke und Namensänderung<br />
• Mitglieder der Qualitätszirkel bekamen<br />
eine Fortbildung zum Assessorentraining.<br />
• Die Erfassung von Schlüsselprozessen<br />
und Prozessbeschreibungen sollen bis<br />
Mitte 2011 in eine erste Selbstbeschreibung<br />
der <strong>Hochschule</strong> münden.<br />
• 2014 steht die institutionelle Akkreditierung<br />
an.<br />
• Der Gattungsbegriff Fachhochschule<br />
ändert sich im Kontext des Bologna Prozesses,<br />
es findet eine Angleichung der<br />
Abschlüsse statt.<br />
So verstärken beispielsweise die Universitäten<br />
ihren Praxisbezug, die ehemaligen<br />
Fachhochschulen ihre Forschungsarbeit.<br />
Hier hat die <strong>Katholische</strong> <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>Freiburg</strong> - ehemals <strong>Katholische</strong><br />
Fachhochschule <strong>Freiburg</strong> - bereits einiges<br />
vorzuweisen.<br />
• Die <strong>Hochschule</strong> hat eine lange Tradition.<br />
So wird 2011 zwar kein 100jähriges Jubiläum<br />
gefeiert, wohl aber 40 Jahre <strong>Katholische</strong><br />
<strong>Hochschule</strong> im Rahmen einer<br />
eintägigen Veranstaltung.<br />
• 2011 findet eine dreitägige Tagung aller<br />
kirchlichen <strong>Hochschule</strong>n zum Thema<br />
Forschung statt.<br />
Campusidee:<br />
Es gibt Bestrebungen, diese zu stärken.<br />
Neue Studiengänge:<br />
Es gibt einen grundständigen Studiengang<br />
Pflege (anstelle von Physiotherapie). Die<br />
<strong>Hochschule</strong> bekommt ab (Mitte) 2011 einen<br />
konsekutiven Masterstudiengang für angewandte<br />
Forschung und Entwicklung, mit der<br />
Spezifität, dass alle Bachelor-Studiengänge<br />
in diesen Master einmünden sollen.<br />
• Es werden Masterstudiengänge angeboten,<br />
sowie eine Kooperation mit der Pädagogischen<br />
<strong>Hochschule</strong> angestrebt, um<br />
ein Promotionskolleg zu bekommen.<br />
5. Perspektiven<br />
• Ein Hauptaugenmerk liegt auf dem Ausbau<br />
und der Umsetzung des Qualitätsmanagements.<br />
• Die Alumniarbeit wird in den Bereichen<br />
Marketing und PR verortet. Frau Götz<br />
soll hierzu ein Konzept erstellen. Es<br />
werden alle Akteure im Gespräch bleiben.<br />
Ein erster gemeinsamer Schluck unter Mitgliedern,<br />
Dr. Herbert Steckeler, Werner Nikolai, Dr. Sigmund<br />
Gastiger<br />
Herr Dr. Krautter erzählt aus seiner Zeit als<br />
Rektor der <strong>Katholische</strong>n Fachhochschule<br />
<strong>Freiburg</strong>.<br />
Fragen zum Bericht Herrn Köslers:<br />
In Bezug auf die Ausführungen von Herrn<br />
Krautter:<br />
38
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Was ist von den Kommunikationsformen<br />
auf <strong>Hochschule</strong>bene, welche er in seinen<br />
Erinnerungen erwähnt, heute noch<br />
vorhanden?<br />
Es gibt weiterhin und neu:<br />
- Hochschultag, Gottesdienste<br />
- Sommerfest, Adventsfeier (Kollegen<br />
werden in diesem Rahmen begrüßt<br />
und verabschiedet)<br />
- Hochschulgemeinde gibt es noch,<br />
aber wohl sehr mit ihren Programmangeboten<br />
ausgedünnt.<br />
- Kunstausstellungen sind wechselnd<br />
im Haus.<br />
- Antrittsvorlesungen.<br />
- Probleme liegen derzeit noch in den<br />
unterschiedlichen Deputaten der Universitäten<br />
und Fachhochschulen.<br />
Auch dies wird sich voraussichtlich<br />
zugunsten der Fachhochschulen ändern.<br />
• „Die an der FH <strong>Freiburg</strong> angebotenen<br />
„Nischenfächer“ waren für die Studierenden<br />
sehr wichtig, um z. B. pädagogische<br />
Themen kreativ anzubieten. Gibt es<br />
diese Angebote noch?“<br />
Es gibt derzeit sieben Zusatzprogramme,<br />
u. a. Kunsttherapie. Die Fachbereiche<br />
haben die Möglichkeit, diese im Rahmen<br />
ihres Budgets, selbst zu gestalten.<br />
• „Sind Studierende heute noch politisch<br />
aktiv?“<br />
Studenten sind durchaus engagiert,<br />
wenn auch in einer anderen Form.<br />
• „Die KH <strong>Freiburg</strong> hat neben der Einführung<br />
von Bachelor und Master nun auch<br />
den Namen geändert.<br />
Was steht damit einem Promotionsrecht<br />
noch entgegen?“<br />
- Bisher haben die Universitäten ein<br />
Monopol darauf.<br />
- Auf längere Sicht werden jedoch wohl<br />
vor allem die forschungsstarken<br />
<strong>Hochschule</strong>n dieses bekommen.<br />
Bernd Seiwert, Karl-Heinz Käfer, Dr. Herbert Steckeler,<br />
Günther Grosser<br />
Herr Dr. Krautter bemerkt hierzu, dass er<br />
schon zu seiner Zeit diesbezüglich an der<br />
Universität vorfühlte. Damals waren die Kollegen<br />
dafür nicht sehr offen, wohl mit dem<br />
Hintergrund, dass es Lehrbeautragte gab,<br />
die nicht promoviert waren, und es deshalb<br />
Befürchtungen der Verweigerung dieses<br />
Rechts gab.<br />
Die damaligen Träger wollten vor allem eine<br />
solide Ausbildung.<br />
• „Wie lässt sich die Kommunikation mit<br />
den Studierenden mit der Vereinigung<br />
verbessern?“<br />
Die <strong>Hochschule</strong> ist im Rahmen der noch<br />
zu entwickelnden Alumnibewegung bemüht,<br />
diese weiter auszubauen.<br />
• „Wie ist es um die Nachfrage von Studienplätzen<br />
und deren mögliche Umverteilung<br />
bestellt?“<br />
39
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Eine Umverteilung findet nicht statt. Die<br />
Nachfrage nach Studienplätzen ist steigend<br />
mit 7,5 Bewerbern pro Studienplatz<br />
2009, dieses Jahr mit 8,6.<br />
Herr Grosser stellte den Tätigkeitsbericht<br />
des Vorstands von 2008 bis 2010 vor.<br />
Unsere Mitgliederversammlung fand wiederum<br />
nach unserem jährlichen Fachforum,<br />
dieses Mal mit dem aktuellen sozialpolitischen<br />
Thema, „Im Netz gefangen - Internetsucht<br />
- Hilfeangebote der Sozialen Arbeit“,<br />
statt. Wir freuen uns über das Interesse an<br />
diesem Thema. - Das Fachforum ist für unsere<br />
Vereinigung eine wichtige Brücke zwischen<br />
der aktuellen Praxis der Sozialen Arbeit<br />
und der <strong>Hochschule</strong>. Für diese Fachforen<br />
setzt der Vorstand jedes Jahr viel in<br />
Bewegung.<br />
Der Vorstand setzte sich deshalb vier wichtige<br />
Ziele:<br />
• Existenzsicherung der Vereinigung –<br />
Mitglieder halten, neue gewinnen<br />
• Förderungsaktivitäten der Vereinigung<br />
beibehalten<br />
• Brückenfunktion weiter gestalten – zwischen<br />
<strong>Hochschule</strong> und Berufswelt<br />
• Die Vereinigung zu einem Teil einer<br />
Alumni-Bewegung an der <strong>Hochschule</strong><br />
machen.<br />
Aus diesen Zielen ergaben sich unsere Aktivitäten<br />
und Programme – mit einer großen<br />
Fülle des Zeiteinsatzes – für Sitzungen<br />
(2010 - sieben Vorstandssitzungen) und vielen<br />
Programmpunkten.<br />
Nun zum Tätigkeitsbericht des Vorstandes:<br />
Wofür und woran hat der Vorstand in den<br />
beiden Jahren 2008 - 2010 gearbeitet?<br />
Die Ausgangslage im Jahre 2008 war<br />
alarmierend, denn unsere Mitgliederzahl<br />
war auf 92 Mitglieder gefallen. Das Werben<br />
um Neumitglieder hatte sich sehr verändert,<br />
denn wir konnten nicht mehr wie früher<br />
überschaubare Studienkurse mit gegenseitigen<br />
Kontakten untereinander ansprechen,<br />
sondern wir müssen heute weitgehend um<br />
einzelne Absolventen werben. Ebenso hatten<br />
sich die Informationsmöglichkeiten und<br />
Gewohnheiten dazu verändert. Es gibt z. B.<br />
das Internet und den schnellen Zugang zu<br />
den Homepages von Vereinen und Institutionen,<br />
die uns fehlten.<br />
Der Kontakt zu den Mitgliedern musste<br />
verbessert werden.<br />
• Sie hören nun in jedem Frühjahr etwas<br />
über unsere Pläne und Angebote. Angesprochen<br />
wird dabei auch der berufliche<br />
Erfahrungsschatz der Mitglieder.<br />
• In der Mitte des Jahres erscheinen die<br />
<strong><strong>Freiburg</strong>er</strong> <strong>Notizen</strong> - mit mehr Neuigkeiten<br />
aus der <strong>Hochschule</strong>.<br />
• Im Herbst gibt es die Einladungen zum<br />
Fachforum und zur Mitgliederversammlung.<br />
Diese Mitgliederversammlung ist<br />
auch verbunden mit einem geselligen<br />
Ausklang, einem gemeinsamen Essen.<br />
Ebenso musste das Mitgliederwesen verbessert<br />
werden - mit dem neuen Aufbau von<br />
Dateien und einer direkten Korrespondenz<br />
mit den Mitgliedern, z. B. auch über E-Mail.<br />
40
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Unsere Mitgliederwerbung konzentrierten<br />
wir auf die neuen Absolventen der <strong>Hochschule</strong>:<br />
• Regelmäßige Ansprache von Studierenden:<br />
durch persönliche Ansprache, öffentliche<br />
Medien, Hinweise auf Fördermöglichkeiten<br />
(Förderpreis, Plakatwettbewerb,<br />
Cafe Bohne), Einladung zu Veranstaltungen<br />
(Hochschulabschlussfeier,<br />
Tag der Offenen Tür, Fachforum, usw.)<br />
• Ansprache von Absolventen - auf der<br />
Hochschulabschlussfeier, auf Homepage,<br />
durch persönliche Anschreiben mit<br />
Werbematerial<br />
• Der Aufbau von Adresskarteien von den<br />
Absolventen, mit deren Zustimmung, war<br />
ebenso notwendig.<br />
Die Information- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
musste auch auf das Internet mit einer eigenen<br />
Homepage umgestellt werden. Hilfeleistungen<br />
erhielten wir dazu von der Öffentlichkeitsarbeiterin<br />
der <strong>Hochschule</strong>. Ein herzlicher<br />
Dank dafür!<br />
• Aufbau und ständige Aktualisierung einer<br />
Homepage der Vereinigung - mit allen<br />
Informationen über ihre Angebote<br />
• Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung<br />
durch Zusammenarbeit mit der Referentin<br />
für Öffentlichkeitsarbeit der <strong>Katholische</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong><br />
• Öffentlichkeitsarbeit mit dem Einsatz von<br />
Plakaten, Flyern und der Beteiligung an<br />
öffentlichen Veranstaltungen<br />
• Herausgabe der <strong><strong>Freiburg</strong>er</strong> <strong>Notizen</strong> jährlich<br />
- mit vermehrten Beiträgen aus der<br />
<strong>Hochschule</strong><br />
Unsere bisherigen Förderungsaktivitäten<br />
wurden sichergestellt:<br />
• Die Förderpreisvergabe erfolgte an Sarah<br />
Hagelstein im Oktober 2009;<br />
• Wir förderten den Plakatwettbewerb über<br />
Aussagen zur Sozialen Arbeit.<br />
• Die Förderung des Cafe Bohne mit dem<br />
Einsatz für eine kommunikative und gesellige<br />
Gemeinschaft an der <strong>Hochschule</strong><br />
setzten wir fort.<br />
Den Brückenschlag zwischen <strong>Hochschule</strong><br />
und Berufswelt gestalteten wir über eine<br />
ganze Reihe von Veranstaltungen:<br />
• Fachforen über sozialpolitisch aktuelle<br />
Themen mit Bedeutung für die Ausbildung<br />
an der <strong>Hochschule</strong> „Kinderarmut“<br />
und „Internetsucht“,<br />
• Diskussionen in der <strong>Hochschule</strong> mit der<br />
Hochschulleitung und interessierten Dozenten,<br />
• Diskussionsanstoß und Diskussionsbeiträge<br />
zur Entwicklung einer Alumni-<br />
Entwicklung,<br />
• Vernetzung von <strong>Hochschule</strong> mit Mitgliedern,<br />
Praxis und Absolventen.<br />
• Zusammenstellung von Informationen<br />
über die geschichtliche Entwicklung der<br />
Ausbildung.<br />
41
FREIBURGER NOTIZEN<br />
Zur Entwicklung unserer Finanzen ist zu<br />
sagen, dass unsere Mitgliedsbeiträge/Einnahmen<br />
sinken und unser Vermögen abgebaut<br />
wird durch laufende Ausgaben. – Unsere<br />
Finanzlage ist nicht nur durch die erfolgte<br />
sparsame Haushaltsführung zu<br />
verbessern. Wir müssen auch die Einnahmenseite<br />
steigern. Die niedrigen Mitgliedsbeiträge<br />
werden auf Dauer nicht ausreichen.<br />
Bemühen wollen wir uns einerseits weiter<br />
um neue Mitglieder und deren Beiträge,<br />
aber auch in Zukunft um mehr Sponsoren.<br />
Unsere Mitgliedersituation hat sich seit<br />
2008 leicht verbessert bis stabilisiert. Wir<br />
konnten zehn neue Mitglieder gewinnen,<br />
und fünf sind aus unserer Mitte leider verstorben.<br />
- Wir wollen Ihrer gedenken:<br />
42<br />
Dietmann, Alfred<br />
Radosch, Inge<br />
Rynski, Werner, Prof.<br />
Kelbert, Marliese<br />
Isenmann, Werner<br />
Die Zukunft unserer Vereinigung sehen<br />
wir darin, dass sie in absehbarer Zukunft ein<br />
Teil der allgemeinen Alumni-Entwicklung<br />
an der <strong>Katholische</strong>n <strong>Hochschule</strong> wird.<br />
Nach den Gesprächen, die wir vor allem mit<br />
der Hochschulleitung geführt haben, wissen<br />
wir, dass sie eine Alummni-Entwicklung<br />
wünscht.<br />
Der Vorstand hofft, dass innerhalb der<br />
nächsten zwei Jahre ein Alumni-Konzept<br />
an der <strong>Hochschule</strong> unter unserer Beteiligung<br />
entsteht und umgesetzt werden kann.<br />
- Zu welchen organisatorischen und rechtlichen<br />
Konsequenzen das für unsere Vereinigung<br />
führen wird, ist noch nicht konkret<br />
abzusehen.<br />
Wir, die Vereinigung, bleiben schließlich die<br />
Freunde und Förderer. Deshalb sollten wir<br />
auch aktuell heißen: Vereinigung der<br />
Freunde und Förderer der <strong>Katholische</strong>n<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>Freiburg</strong> e. V.<br />
Zum Schluss möchte ich mich herzlich für<br />
die gute Zusammenarbeit bei meinen Vorstandsmitgliedern<br />
bedanken und deren<br />
Einsatz für die Vereinigung würdigen.<br />
Ebenso danken möchte ich den Mitgliedern<br />
der Vereinigung für die aufmerksame<br />
Begleitung unserer Arbeit und das Vertrauen,<br />
das sie in uns gesetzt haben.<br />
Zugleich ist der Hochschulleitung zu danken<br />
für die Ressourcen, die sie uns zur Verfügung<br />
stellt; ohne das Vereinszimmer, z.B.,<br />
wäre die Vereinsarbeit überhaupt nicht zu<br />
leisten.<br />
Günther Grosser<br />
1. Vorsitzender der Vereinigung<br />
<strong>Freiburg</strong>, 12. November 2010<br />
___________________________________<br />
Herr Link, der Schatzmeister, gibt eine detaillierte<br />
Aufstellung der finanziellen Mittel<br />
des Vereins.<br />
Es gibt Erträge aus Mitgliederbeiträgen und<br />
Spenden. Die Ausgaben übersteigen die<br />
Einnahmen. Das Vermögen des Vereins<br />
wird für den Förderpreis und weitere Förderprojekte<br />
eingesetzt. Im Vorstand gibt es<br />
Bemühungen, die Ausgaben weiter zu reduzieren,<br />
so wird z. B. die Verleihung des Förderpreises<br />
um ein weiteres Jahr verschoben.<br />
Ein herzlicher Dank geht an Frau Rombach<br />
für die tatkräftige Unterstützung im Rechnungs-<br />
und Mitgliederwesen der Vereinigung.
FREIBURGER NOTIZEN<br />
• Herr Link - Kassierer und Schatzmeister<br />
• Herr Keilbach - Kassenprüfer<br />
• Frau Gisler - Schriftführerin<br />
• Herr Hugoth - Beisitzer<br />
• Frau Martin – Beisitzerin<br />
neu gewählt.<br />
Schatzmeister Hans-Dieter Link, Viktor Kolodziej,<br />
Angela Grage, Dr. Bernhard Krautter<br />
Die Mitgliederversammlung endet um 19:10<br />
Uhr mit dem Wunsch, dass sich mehr Mitglieder<br />
aktiv an der Weiterentwicklung der<br />
Vereinigung beteiligen.<br />
Herr Keilbach kann zur Mitgliederversammlung<br />
nicht persönlich anwesend sein, hat<br />
aber die Kassenprüfung in den Räumen der<br />
KH <strong>Freiburg</strong> durchgeführt. Die Prüfung fand<br />
in Anwesenheit von Herrn Link, Frau Rombach<br />
und teilweise von Herrn Grosser statt.<br />
Fazit:<br />
Buch- und Kontoführung sind übersichtlich<br />
und korrekt geführt. Es gibt keine Beanstandungen.<br />
Die Grundsätze der Angemessenheit und<br />
Wirtschaftlichkeit wurden vom Vorstand beachtet.<br />
Für die Bewirtung sorgen die Köche aus der DCV-<br />
Kantine<br />
Herr Kolodziej dankt dem Vorstand für die<br />
geleistete Arbeit und stellt die Frage nach<br />
der Entlastung des Vorstandes einschließlich<br />
des Kassenprüfers und des Schatzmeisters.<br />
Der Antrag wird einstimmig angenommen.<br />
Herr Käfer übernimmt die Wahlleitung.<br />
In der anschließenden Wahl werden erneut<br />
gewählt:<br />
• Herr Grosser - 1. Vorsitzender<br />
• Herr Gastiger - 2. Vorsitzender<br />
Gemeinsames Essen zum Ausklang der Mitgliederversammlung<br />
2010<br />
Anschließend gab es wieder einen gemütlichen<br />
Ausklang für die Anwesenden.<br />
Dr. Sigmund Gastiger Petra Gisler<br />
2. Vorsitzender Schriftführerin<br />
43
Mitgliederversammlung<br />
mit Vorstandswahl<br />
Freitag, 7. November 2008, 14:00 Uhr<br />
Treffpunkt von Vereinsmitgliedern, Studenten und Dozenten an der<br />
<strong>Katholische</strong>n Fachhochschule in <strong>Freiburg</strong>, Karlstraße 63.<br />
Vorbereitet wird ein interessantes Programm –<br />
weitere Ideen dazu sind sehr willkommen.<br />
Merken Sie sich bitte den Termin vor!<br />
44